Erfahrungsbericht Auslandssemester

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Erfahrungsbericht Auslandssemester

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École Centrale Nantes SoSe 2020
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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis                                i
1. ..... Vor der Abreise                          1
1.1.         Bewerbung                            1
1.2.         Wohnungssuche                        1
1.3.         Wohnungsversicherung und Bankkonto   2
2. ..... Ankunft in Nantes und erste Tage         2
3. ..... Studium an der ECN                       2
4. ..... Sport Angebote in Nantes (SUAPS)         2
5. ..... Nantes                                   3
5.1.         Die Stadt                            3
5.2.         Ärzte                                3
5.3.         Fortbewegung                         3
6. ..... Fazit                                    3

26.07.2020
1. Vor der Abreise

1.1. Bewerbung

Ich hatte mich für die ECN beworben, da ich auf jeden Fall nach Frankreich wollte und die ECN die einzige Uni
war, für die ich mich auch mit A2 Französisch Kenntnissen bewerben konnte. Dabei habe ich mich als
Umweltingenieurin für den Master City and Urban Environments – Athmosphere, Water and Environment
beworben. Dabei hat man nicht wirklich eine Auswahl an Kursen, die man belegen will. Das System ist sehr
verschult und es sind genau die Kurse mit insgesamt 30 CP vorgegeben, die man im 2. Mastersemester
belegen kann. Ich hatte lediglich die Wahl, welche Kurse ich davon nicht belegen will, wenn ich weniger als 30
CP mache. Zunächst hatte ich mich auf meinem Learning Agreement für 18 CP angemeldet. Der gesamte
Master ist auf Englisch, sodass fehlende Französisch-Kenntnisse kein Problem sind. Der Bewerbungsprozess
selbst ist relativ einfach- man bekommt regelmäßig E-Mails, in denen alle notwendigen Informationen und
Dokumente vermittelt werden.

1.2. Wohnungssuche

Die ECN unterstützt ihre Studenten bei der Wohnungssuche indem Zimmer in verschiedenen Wohnheimen
angeboten werden. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Wohnungsangebote erst relativ kurzfristig
angeboten werden. Die Vorlesungen haben am 3. Februar begonnen und Ende Dezember kam die erste Mail
von der ECN, dass sie noch keine Wohnungen für europäische Erasmusstudenten verteilen, da zuerst
Studenten aus dem nichteuropäischen Ausland, welche mit Visa etc. größere Probleme bei ihrer Reise nach
Frankreich haben, mit den vorhandenen Zimmern versorgt werden. Anfang Januar kamen dann jedoch auch
die ersten Angebote mit Zimmern in Studentenwohnheimen. Die erste Mail hatte Angebote für Zimmer in zwei
verschiedenen Studentenwohnheimen (IMT Atlantique und ein anderes dessen Namen ich nicht mehr weiß).
IMT Atlantique lag jedoch weit außerhalb der Stadt. Das andere lag sehr zentral, dafür war es jedoch nicht
mehr das neuste. Beide Angebote haben fast 500€ im Monat gekostet. Ich hatte überlegt das Angebot für das
zentral gelegene Studentenwohnheim anzunehmen, einfach um eine Unterkunft zu haben (man wusste ja
nicht, ob noch mehr Angebote kommen). Rückblickend bin ich jedoch sehr froh, dass ich das nicht getan hatte.
Ich hatte zwei Freunde von der ECN die das Angebot des zentralen Studentenwohnheims angenommen
hatten- die Zimmer waren groß (v.a. im Vergleich zu den anderen Studentenwohnheimen) und die Lage ist
wirklich sehr gut. Dafür sind sie jedoch nicht mehr die modernsten und sie sind überteuert.

Ich wollte jedoch von Anfang an in eine WG in Nantes, und habe dafür bereits ab Dezember auf leboncoin
(ebay Kleinanzeigen von Frankreich) fast täglich nach Anzeigen geschaut. Dabei sind mir v.a. zwei Dinge
aufgefallen: 1. Es gibt in Nantes sehr wenige WG-Angebote (WGs sind in Frankreich generell nicht so verbreitet
wie bei uns in Deutschland und es gibt sehr viele Anfragen auf ein Angebot) 2. Die ganzen Angebote suchen
maximal zwei Wochen im Vorlauf – Das bedeutet: Anfang Dezember habe ich maximal Angebote für Mitte
Dezember gefunden. Was die Wohnungssuche angeht, sind die Franzosen deutlich spontaner, als man es hier
teilweise von Deutschland kennt. Dadurch war ich nicht sehr optimistisch, habe aber vor allem ab Anfang
Januar viel Zeit in die WGsuche investiert. Mitte Januar kam dann auch noch eine weitere Mail von der ECN
mit deutlich besseren Angeboten für Zimmer in der Residence Max Schmitt. Dort sind die Zimmer deutlich
günstiger (ca. 250€) und sie liegen direkt neben der ECN. Auch die Stadtmitte ist mit der Straßenbahn 2 gut zu
erreichen. Ein Nachteil ist jedoch (von allen Studentenwohnheimen), dass man die gesamte
Zimmerausstattung (Putzzeug, Küchenutensilien…) selbst mitbringen / kaufen muss. Ich hatte zeitgleich zum
Glück jedoch noch eine super WG auf leboncoin gefunden, sodass ich nicht in das Studentenwohnheim
gezogen bin. Ich hatte eine zentrale WG mit 6 Franzosen in meinem Alter, in einem großen Haus mit Garten,
gefunden. Dazu muss man sagen, dass ich auch sehr viel Glück bei der WG-Suche hatte- aber, zumindest bei
mir, hat sich die Suche voll gelohnt.

Vor der Abreise                                                                                          1
1.3. Wohnungsversicherung und Bankkonto

Die ECN hat verschiedene Kooperationen mit Banken um eine Wohnungsversicherung und Bankkonten
kostenlos zu eröffnen. Dazu bekommt man schon im Voraus eine Mail und kann daraufhin den dort genannten
Ansprechpartnern eine Mail schreiben. Die Wohnungsversicherung ist in Frankreich notwendig.

2. Ankunft in Nantes und erste Tage

Ich selbst bin schon Donnerstag abends (Montag haben die Vorlesungen begonnen) mit dem Auto nach Nantes
gekommen. Da ich noch keinerlei Informationen zu meinem genauen Stundenplan und den Räumen hatte, bin
ich freitags an die ECN gefahren um dort im International Office nachzufragen. Dort sind sie sehr hilfsbereit
und es wird alles Notwendige erklärt. Allgemein empfiehlt sich, einfach immer direkt beim International Office
oder bei Scolarité nachzufragen, dort sind sie immer sehr hilfsbereit.

Geht man, wie ich, zum SoSe (oder in Frankreich zum Frühlingssemester) an die ECN, werden seitens der ECN
leider keine richtigen Einführungsveranstaltungen angeboten. Im WiSe (bzw. Herbstsemester) soll das jedoch
ganz anders sein. Wir haben zwar im Vorhinein Mails von ACCENTS, ein Club der ECN, der solche
Veranstaltungen plant, bekommen, dass es Veranstaltungen geben wird- im Endeffekt gab es jedoch nur
Donnerstags (montags haben die Vorlesungen begonnen) eine Begrüßung aller 12 neuen ausländischen
Studenten durch den Direktor der ECN und durch das International Office. Dort hat man erstmals auch die
anderen ausländischen Studenten (nicht nur Erasmus) der ECN kennengelernt.

Da durch die ECN im Frühlingssemester keine wirklichen Veranstaltungen angeboten werden, ist es sehr
empfehlenswert, die Veranstaltungen von ESN Nantes zu besuchen. Diese haben in der ersten
Vorlesungswoche stattgefunden und man hat dort alle Erasmus Studenten in Nantes, hauptsächlich von den
anderen Unis, kennengelernt. Alle notwendigen Informationen dazu findet man in der Facebook Gruppe. Ich
empfehle jedem selbstständig einfach dorthin zu gehen, da die ECN nicht auf diese Veranstaltungen hinweist.
Die anderen Erasmusstudenten an der ECN haben die ESN -Veranstaltungen nicht gekannt und dadurch
ziemlich langweilige erste Tage gehabt, bis man sich dann donnerstags bei der Begrüßung in der ECN
kennengelernt hat.

3. Studium an der ECN

Die ECN ist eine sehr kleine Uni, in Frankreich jedoch sehr anerkannt. In meinen Kursen waren zwischen 5 und
15 Studenten, sodass es sehr leicht war, mit den anderen Studenten in Kontakt zu kommen. In meinen Kursen
waren jedoch keine Franzosen, sondern ausschließlich andere ausländische Studierende. Diese machen jedoch
zum größten Teil den gesamten Master an der ECN.

Die Kurse selbst sind auf Englisch, das Englisch der Lehrenden ist zum größten Teil jedoch nicht das Beste. Da
ich nur zwei Wochen am Campus war, kann ich sonst leider nicht viel zum allgemeinen Studentenleben dort
sagen. Nach zwei Wochen Vorlesungen hatten wir erstmal eine Woche Ferien, die ich genutzt habe um mit
anderen Erasmus Studenten nach Spanien zu fahren, wo das Wetter besser war. Nach den Ferien hatten wir
noch zwei Wochen Vorlesungen, bevor die Uni aufgrund von Corona geschlossen wurde. Aus
Krankheitsgründen konnte ich daran jedoch nicht mehr teilnehmen.

4. Sport Angebote in Nantes (SUAPS)

Es lohnt sich, sich bei SUAPS (Service Universitaire des Activités Physiques et Sportives - Université de Nantes)
zu registrieren. Dafür zahlt man als ECN-Student einmalig 50 € für das Semester und kann dann an vielen
verschiedenen Sportarten ohne weitere Kosten teilnehmen. Man kann sich für bis zu 3 Sportarten anmelden,
jedoch kann man sich auch zu jedem Zeitpunkt von einer Sportart abmelden und für eine andere Sportart
anmelden. Dabei gibt es interessante Angebote wie Surfen, Klettern oder Segeln. Ich selbst hatte mich dafür

Ankunft in Nantes und erste Tage                                                                            2
angemeldet, bin jedoch in den zwei Wochen, in denen ich vor Corona effektiv in Nantes war, nicht dazu
gekommen, zu den Kursen zu gehen. Ich habe jedoch von mehreren Leuten gehört, dass die Angebote
(besonders für den Preis) sehr gut sind.

5. Nantes

5.1. Die Stadt

Nantes ist eine wunderschöne Stadt, auch wenn es bei mir etwas gedauert hat, bis ich mich dort richtig wohl
gefühlt habe. In den ersten zwei Wochen waren wir sehr viel in Bouffay in den Bars und Clubs unterwegs. Auch
der Hangar à Bananes ist wunderschön mit vielen Bars und Clubs. Generell gibt es in Nantes sehr viele Parks,
wo es sich wirklich lohnt, diese mal zu besuchen.

Ansonsten kann ich zur Stadt selbst nicht viel sagen, da ich viel außerhalb der Stadt unterwegs war. Die
Umgebung von Nantes ist wunderschön. Die gesamte Küste, besonders die Bretagne, sowie auch Städte
entlang der Loire sind wirklich sehenswert und laden zu langen Fahrradtouren oder Wanderungen ein.

5.2. Ärzte

Sollte man im Auslandssemester krank werden, ist es immer möglich zu den SOS Médecins in Nantes zu gehen.
Meine Mitbewohner haben mir diese empfohlen, da man dort zu jeder Zeit hingehen kann, während man
beim Hausarzt nur schwer einen Termin bekommt wenn man dort noch kein Patient ist. Die SOS Médecins sind
Allgemeinmediziner in einer Praxis, zu der man zu jeder Zeit ohne Termin gehen kann. Ich hatte gleich zwei
Zusammentreffen mit Ihnen, einmal nachts als Hausbesuch (das ist dort wohl relativ normal) und einmal
tagsüber. Tagsüber fährt man dort einfach hin, ohne vorher anzurufen. Dann zieht man eine Nummer und
wartet bis die Nummer aufgerufen wird. Man muss die Besuche jedoch direkt bezahlen, da die europäische
Krankenversicherungskarte in der Regel nicht funktioniert. Der Hausbesuch hat ca. 80 € gekostet und der
Besuch tagsüber ca. 25 €. Es war jedoch kein Problem, das Geld im Nachhinein von der Krankenversicherung
zurückzubekommen.

Die ECN hat, soweit ich weiß, auch eine Krankenstation, diese ist jedoch für Masterstudierende nicht
zugänglich.

5.3. Fortbewegung

Ich habe mich hauptsächlich mit dem Fahrrad in Nantes fortbewegt. Dieses kann man für 30 € pro Semester
bei Vélocampus mieten. Dafür ist eine Kaution von 200€ notwendig, die bar gezahlt werden muss. Ansonsten
fahren auch sehr regelmäßig Straßenbahnen, diese fahren jedoch nur bis ca. halb 1.

6. Fazit

Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Nantes, auch wenn sie ganz anders war, als erwartet. Als ich nach der
Ausgangsbeschränkung zurück nach Frankreich gekommen bin, habe ich in den zwei Monaten, die ich nochmal
dort war, die Stadt zu lieben gelernt. Da das jedoch Ende Mai war, und alle Vorlesungen und Klausuren zu
diesem Zeitpunkt schon beendet waren (das wäre auch so gewesen, wenn die Unis nicht aufgrund von Corona
geschlossen worden wären) habe ich von dem Uni-leben selbst nur sehr wenig mitbekommen. Schlussendlich
hatte ich mein Semester an der ECN mit 9 CP abgeschlossen. Dennoch habe ich auch in den letzten zwei
Monaten nochmal unglaublich viele neue Bekanntschaften gemacht, tolle Leute getroffen und wunderschöne
Orte gesehen. Ich hatte, trotz allem, eine tolle Zeit und kann ein Erasmus-Semester auf jeden Fall
weiterempfehlen! Ich plane auf jeden Fall ein weiteres Erasmus Semester in Frankreich, dann im besten Fall
jedoch ohne Unterbrechung durch eine Pandemie.

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