Sirindhorn International Institute of Technology (SIIT) 2. Semester (Januar - Mai 2020)

Die Seite wird erstellt Antonia Rausch
 
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Sirindhorn International Institute of Technology (SIIT)

2. Semester (Januar – Mai 2020)
Nachdem man sich ganz normal über die TUM beworben hat und dann bestenfalls die
Zusage bekommen hat, muss man erstmal abwarten. Ich habe mich für das 2.
Semester beworben, als für den Zeitraum von Januar – Mai. Bei diesem Zeitraum
muss man sich natürlich überlegen, dass man eine Prüfungsphase im Februar/März
an der TUM verpasst, allerdings kann man dann im Juli-September Prüfungen
mitschreiben. Zusätzlich lässt sich sagen, dass weitaus weniger Austauschstudenten
im 2. Semester ans SIIT gehen. Insgesamt waren wir nur 18 Austauschstudenten – im
1. Semester waren es wohl + 60 Studenten. Da ich sowieso lieber Kontakte außerhalb
der Uni knüpfen wollte, war die geringe Anzahl an Austauschstudenten für mich in
Ordnung. Je nachdem wie man sich sein Auslandsemester aber vorstellt, sollte man
sich überlegen, lieber im 1. Semester zu gehen.
Zusätzlich musste man sich am SIIT bis zum 15. Oktober bewerben. Hier bekommt
man aber sowohl weitergeleitet von der TUM, als auch vom SIIT eine E-Mail mit den
entsprechenden Informationen und angeforderten Unterlagen. Grundsätzlich ist das
kein großer Aufwand, allerdings muss man sich um ein Empfehlungsschreiben
kümmern. Bei dieser Bewerbung muss man auch schon Kurse angeben, die man
gerne belegen würde, allerdings ist die Wahl hier irrelevant, da man die Kurse kurz vor
dem Semesterstart nochmal einreichen muss.
Im November habe ich dann wieder eine Mail bzgl. der Wohnoptionen erhalten. Bis
Anfang Dezember konnte man sich für eine Unterkunft entscheiden. Ich habe mich für
das D’Condo entschieden. Ich persönlich würde mich wieder für das D’Condo und
nicht für das Golfview entscheiden, da es einfach schöner, wenn auch teurer ist. Man
kann zum Campus laufen und muss keinen Van nehmen (nur 5min). Allerdings habe
ich von Anfang an mit dem Gedanken gespielt mir eine eigene Unterkunft in BKK zu
suchen. Hier kann ich nur empfehlen, dass man sich überlegt, wo die eigenen
Prioritäten liegen. Ich persönlich wollte kein typischen Auslandsemester haben,
sondern lieber in BKK einen Alltag erleben. Im Nachhinein hätte ich mich für eine
eigene Unterkunft in der Stadt entschieden, da ich so fast wöchentlich 3-5 Nächte in
Hostels bzw Airbnbs untergekommen bin.
Es gibt Vans, die vom Campus in die Stadt fahren – die Fahrt dauert ca. 40min.
Das Visum muss man im Konsulat beantragen. Hier bekommt man von der
Gastuniversität einen Offical letter, den man unter anderem einreichen muss. Alle
weiteren Informationen erhält man auf der Internetseite des Konsulats. Leider sind die
Visa-Bestimmungen in Thailand etwas umständlich. Obwohl man für den gesamten
Zeitraum die Bestätigung des Auslandsemesters erhält, bekommt man nur für 3
Monate ein Visum. Das weitere Visum muss man dann in BKK beantragen. Hier
unterstützt einen die Gastuniversität allerdings auch. Ich habe ein Single Entry
beantragt. Wenn man Thailand doch verlässt, kann man sich am Flughafen einen Re-
Entry Stempel eintragen lassen. Für diesen Re-Entry muss man zahlen.

Es wurde eine Abholung von der Uni organisiert. Da ich schon einige Tage zuvor in
Bangkok angekommen bin, habe ich den Service nicht in Anspruch genommen.

Die Kurswahl findet erst in der 1. Uniwoche statt. Obwohl man schon zweimal zuvor
Kurse angeben hat, musste man sich die Kurse in der 1. Woche nochmal bestätigen
lassen von allen Professoren.
Da ich im Master ans SIIT gegangen bin war die Kurswahl sehr begrenzt. Das sollte
man sich bewusst machen, wenn man als Masterstudent ans SIIT geht. Zusätzlich
fanden von den generell wenigen Kursen einige am Wochenende statt oder konnten
nicht belegt werden, da die „normalen“ Studenten gegenüber den Austauschstudenten
bevorzugt werden, sodass man bei einer begrenzten Kursgröße keine Möglichkeit hat
den Kurs zu belegen. Obwohl ich mir das SIIT nicht aufgrund von akademischen
Aspekten ausgesucht habe, war die Kurswahl nicht zufriedenstellend. Denn auch
wenn die kulturellen Aspekte im Vordergrund stehen, wollte ich meine Studienzeit
ungerne mit Kursen verschwenden, die mich nicht interessieren oder vermutlich nicht
viel bringen werden. Ich empfehle hier, dass man sich diesen Punkt als Masterstudent
gut überlegt. Als Bachelorstudent gibt es wohl mehr Möglichkeiten.
Ich habe mich für Management System Optimization, Economic Decision Analysis und
Digital Lean Management entschieden. Zusätzlich habe ich einen Bachelorkurs belegt:
Integrated Social Science. Den Kurs konnte man sich nicht anrechnen lassen und
aufgrund des vorzeitig beendeten Auslandsemsters habe ich hier nur die Midterm-,
aber nicht die Final-Prüfung geschrieben.
Management System Optimization und Digital Lean Management haben regelmäßig
Hausaufgaben bzw Abgaben gefordert.
Am SIIT gibt es eine Anwesenheitspflicht. Man muss über 70% an den
Veranstaltungen teilnehmen. Ich konnte somit 4 Wochen fehlen. In meinen Kursen
wurde die Anwesenheit überprüft.

Von seinem Buddy hat man vor dem Unistart einige Informationen erhalten. U.a.
welche Dinge man für seine Schuluniform benötigt bzw. wo man die Dinge bekommt
und auch wo man die Fotos für seinen Studentenausweis anfertigen lassen kann. Die
Uniform bekommt man in einem Shop auf dem Campus und die Fotos kann man in
der Nähe des U-Squares anfertigen lassen. Als Master-Student brauchte man keine
Schuluniform, allerdings gibt es hier trotzdem Vorschriften, die man einhalten sollte.
Ansonsten kann es tatsächlich vorkommen, dass man bei der Studentenberatung oder
Bibliothek nicht bedient wird, wenn man ein T-Shirt oder offene Schuhe trägt.

Auf dem Campus gibt es sehr viele Essens-Möglichkeiten für einen geringen Preis.
Auffällig und überraschend für mich war die kaum vorhandene Auswahl für Vegetarier.
Es gibt eigentlich keine vegetarische Option an den normalen Kantinen- und Street-
Food-Läden.
Ich habe die Thais als sehr freundlich wahrgenommen. Allerdings ist es hier natürlich
wie überall – es kommt drauf an wo man unterwegs ist und auch wie man selber auftritt.
Ich habe versucht der Kultur möglichst respektvoll zu begegnen und hatte
beispielsweise in der Stadt meistens lange Hosen an.
Es lohnt sich allerdings ungefähr die Preise für alltägliche Dinge zu kennen, ansonsten
zahlt man schnell mal den 3- oder 4-fachen Preis für sein Wasser oder das Essen.

Aufgrund der Corona Pandemie wurde nach den Midterm Prüfungen auf Online
Vorlesungen umgestellt. Das wurde erstaunlich schnell umgesetzt und hat gut
funktioniert. Die Vorlesungen von Economic Decision Analysis und Management
System Optimization wurden als Videos online gestellt, sodass man frei entscheiden
konnte wann man sich die Vorlesungen anschaut. Zusätzlich zu den Vorlesungen von
Management Decision Analysis gab es zu jeder Vorlesung eine Übung, die zu einem
festgelegten Zeitpunkt gelöst werden musste. Diese Aufgaben sind sehr ähnlich zu
dem Vorlesungsinhalt, sodass sie schnell gelöst werden konnten. Des Weiteren
konnte man jederzeit Fragen stellen und diese wurden zeitnah von dem Professor
beantwortet.
Bei der Vorlesung Economic Decision Analysis gab es nur eine Übung kurz vor dem
Final Exam, die man lösen musste.
Für die Veranstaltung Digital Lean Management musste man regelmäßig an den
Online-Vorlesungen teilnehmen. Vor den Online-Präsenzveranstaltungen wurden die
Vorlesungsinhalte als PPT online gestellt. Diese Vorlesungsinhalte, sowie die Videos
einer Produktionslinie haben als Grundlage für die geforderte Abgabe der gedient und
wurde als Diskussionsgrundlage für die Online-Meeting vorausgesetzt. Grundsätzlich
wurden während der Online-Vorlesungen nur Fragen und Aspekte für die Wochen-
Abgabe besprochen. Die wöchentlichen Abgaben waren recht umfangreicht und
musste meistens als Bericht sowie als Video eingereicht werden. Eine Rückmeldung
gab es leider erst sehr verzögert, sodass man bereits weitere aufeinander aufbauende
Abgaben eingereicht hatte.

Die Prüfung der Veranstaltung Digital Lean Management wurde gegen zwei Berichte
ausgetauscht. Diese Berichte waren den anderen wöchentlichen Abgaben sehr
ähnlich.
Aufgrund der Zeitverschiebung war die Prüfung Economic Decision Analysis zur
deutschen Zeit von 4 – 7 Uhr. Als Hilfsmittel durfte man genau wie in der Midterm-
Prüfung wieder 2 DIN A4 Seiten nutzen. Nachdem die Prüfung online gestellt wurde,
hatte man 3h Zeit die Aufgaben zu lösen und anschließend hochzuladen. Während
der gesamten Bearbeitungsdauer musste man sein Video eingeschaltet haben.
Bei    der   Prüfung   Management     System     Optimization   durfte   man    alle
Vorlesungsunterlagen für die Bearbeitung nutzen. Anders als bei der Prüfung
Economics Decision Making musste man seine Ergebnisse nur als Beweis der
eigenständigen Erarbeitung online stellen. Zusätzlich hab es ein Google xy wo man
eine         der       vorgegeben        Antworten        auswählen         musste.

Obwohl meine Zeit in Bangkok vorzeitig geendet ist und das Leben in Bangkok seit
Ende Januar/Februar nicht mehr „normal“ war, war es doch eine wirklich spannende
und wertvolle Zeit.
Ich würde allerdings empfehlen, dass man sich vorab Gedanken macht, was für einen
das Wichtige im Auslandsemester ist. Ich habe es leider unterschätzt, dass es eine
sehr eingeschränkte Auswahl an Kursen auf Master-Niveau gibt. Obwohl ich
hauptsächlich wegen der Kultur und dem Land an das SIIT gegangen bin, hätte ich
dennoch    gerne   mehr   und     vermutlich   auch   Veranstaltungen   in   anderen
Themengebieten gelegt, als die, die angeboten wurden. Auf Bachelor-Niveau scheint
es mehr Möglichkeiten zu geben.
Gleiches gilt für die Wohnsituation. Ich wollte in BKK kein typischen „Erasmus“-
Semester verbringen, sondern habe mich für das SIIT entschieden, um in BKK bzw.
Thailand zu leben, zu reisen und Yoga zu machen. Ich habe mich damals für das
Studentenwohnheim entschieden, da ich dann doch nicht die Einzige sein wollte, die
wieder in die Stadt pendeln muss. Hier würde ich aber auch empfehlen, dass man sich
genau überlegt, was man in BKK möchte. Im Nachhinein hätte ich mich für eine
Unterkunft in BKK entschieden, da ich meine Freizeit meistens in BKK verbracht habe
und man kann in so einer Stadt auch unabhängig von der Uni viele Leute kennenlernen.

Abschließender Punkt: Man wird am SIIT gut betreut. Das Office für Exchange
Students ist super hilfsbereit und man kann jederzeit über das „thailändische
Whatsapp“ Fragen stellen und bekommt innerhalb kürzester Zeit eine Rückmeldung
(unabhängig davon, ob es Wochenende oder mitten in der Nacht ist). Das war wirklich
sehr wertvoll.
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