Erfahrungsbericht zu meinem Auslandsaufenthalt an der University of Texas at Austin - Tanja Bauer
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Erfahrungsbericht zu meinem Auslandsaufenthalt an der University of Texas at Austin Fall 2007/Spring 2008 Tanja Bauer (Magister Englische Sprachwissenschaft/Englische Kulturwissenschaft/Kulturgeographie) tabawue@hotmail.com
Bevor ich zu ein paar wichtigen Punkten in Bezug auf die Bewerbung, die Vorbereitungen und dem Leben in Austin zu sprechen komme, sollte vielleicht kurz erwähnt werden, dass beim ganzen Unterfangen „Auslandsemester“ die Entscheidung für das Ausland und eine Universität wohl das Schwerste ist. Auch wenn man sich vor der Abreise um einige Dinge kümmern muss, Nichts ist wirklich kompliziert/zu viel um sich dadurch von einer Bewerbung abschrecken zu lassen. Wenn man sich das erste Mal mit der Auswahl einer Uni und dem Vorbereitungsprozess befasst, wirkt es im ersten Moment vielleicht viel, aber die Chance in Austin zu leben und zu studieren ist ein wenig Organisation allemal wert. Und hat man sich erst einmal beim Auslandsamt informiert, hat man auch schon einen guten Überblick über die Unterlagen, die man bei der Bewerbung beim AA einreichen muss bzw. an was man außerdem noch unbedingt denken sollte. Hat man dann einmal mit der Organisation angefangen, erklären oder ergeben sich viele Dinge von selbst. Ausserdem ist Auslandsamt jederzeit ein sehr guter Ansprechpartner bei allen Fragen und auch die Online-Auftritte der US-Botschaft sowie der UT selber können sehr hilfreich sein. Bewerbung beim Auslandsamt Vor einer offiziellen Bewerbung an der UT steht eine Bewerbung beim Auslandsamt. Hierbei bewerbt Ihr euch darum, dass Ihr vom AA bei der UT als Kandidat für das Exchange Program vorgeschlagen werdet. Wird man vom AA als Bewerber ausgewählt, wird man i. d. Regel auch von der UT akzeptiert. Für eine Bewerbung muss man nur ein Motivationschreiben (ca. 1 – 2 Seiten), eine Aufstellung der bisher erbrachten Studienleistungen sowie 2 Gutachten von Professoren einreichen. Im Motivationsschreiben beschreibt man lediglich warum man sich für Austin entschieden hat und wie man sich sein Studium an der UT vorstellt, soll heißen: was für Kurse möchte ich an der UT belegen. Anhand des jeweils aktuellen Vorlesungsverzeichnisses (UT-Homepage) kann man hierfür schon mal eine grobe Planung vornehmen. Die nächsten Schritte Wenn man zu den Glücklichen gehört, die vom AA ausgewählt wurden, sollte man schon einmal anfangen sich um einen Termin bei der US-Botschaft sowie um alle dafür nötigen Unterlagen zu kümmern, so dass man zur Botschaft gehen kann, sobald die offizielle Zusage der UT mit dazugehörigem Dokument für die Visabeantragung eintreffen. Da man z.B. im Voraus eine bestimmte Gebühr bezahlen muss, lohnt es sich möglichst früh sich mit der Beantragung des Visums zu beschäftigen. Alle wichtigen Informationen
hierzu findet man sehr ausführlich auf der Internetseite der Botschaft. Die Beantragung selbst ist relativ unkompliziert und man bekommt das Visum sehr schnell innerhalb von 2 – 3 Tagen zugeschickt. Eine weitere wichtige Sache um die man sich möglichst früh kümmern sollte ist der Flug. Da man zu einer Hauptreisezeit fliegt, gilt hier natürlich auch je früher, desto besser. Leider war ich bei der Buchung meines Fluges relativ spät dran und so lag mein Flug bei etwa 1000 Euro. Zeitlich gesehen nicht so dringend, aber ungeheuer wichtig ist es auch, sich Gedanken zu machen, wie man seine Finanzen handhaben möchte. Am einfachsten ist es, ein Konto bei der Deutschen Bank zu eröffnen, da man damit an allen ATMs der Bank of America kostenlos Bargeld abheben kann. Auch habe ich es auch als einfachste Möglichkeit empfunden mit meiner deutschen Kreditkarte zu bezahlen. In den USA ist es generell einfacher mit Karte zu zahlen und auch keine Seltenheit mal eine Cola mit Kreditkarte zu zahlen. Zwar habe ich auch ein Konto bei der Bank of America eröffnet, ich persönlich habe es aber nicht oft genutzt (außer bei Zahlungen mit der Debitcard (EC-Karte) der Bank of America). Bei Überweisungen der Miete etc. ist es jedoch sinnvoll ein amerikanisches Konto zu haben und sich hohe Gebühren für Auslandsüberweisungen zu sparen. Bei der Wohnungssuche ist es zwar gut sich schon von Deutschland aus über die Möglichkeiten zu informieren, jedoch nicht ratsam schon einen Vertrag zu unterschreiben. Für die ersten Tage habe Ich erstmal in einem Coop (eine Art riesige WG) übernachtet (Adressen findet man sowohl auf der UT site als auch in den Informationen, die einem die UT zuschickt; E-mail-Anfrage an den Coop genügt), in dem ich dann auch „hängen geblieben“ bin. Für mich war das Leben im Co-op eine der besten Erfahrungen überhaupt, aber das Leben in einer so großen Wohngemeinschaft (je nach Co-op etwa 25 – 80 Menschen) ist einfach nicht Jedermann´s Sache, also sollte man auch hier erst einmal ausprobieren ob man so wohnen möchte. Von Leuten, die schon von Deutschland aus einen Vertrag unterschrieben haben, habe ich fast ausnahmslos nur Negatives über ihre Appartements gehört. Die Kündigung von Verträgen etc. haben meistens nur noch weiteren Ärger verursacht. Da man sich vor Ort besser ein Bild machen kann und auch von Anderen Tipps, Warnungen etc. bekommt, würde ich mich auf jeden Fall erst vor Ort um eine Wohnung kümmern. In Austin angekommen Die Informationen der UT sind sehr ausführlich und so ist es auch kein Problem sich am Campus zurecht zu finden und die organisatorischen Dinge vor Beginn des Semesters zu regeln (e.g. Studentenausweis, Anmeldung ...). Im International Office findet man auch
gleich alle Informationen, die man in den ersten Wochen brauchen kann (e.g. Infos zum Programm der Orientation Week for international students, zur Kurseinschreibung, Wohnen, Ausgehen, ...). Die Uni Kommt man als exchange student an die UT wird man automatisch als undergraduate eingestuft, was bedeutet, dass man sich nur für undergraduate Kurse einschreiben kann. Undergraduate Kurse sind aufgeteilt in lower und upper division, wobei lower division classes für Studienanfänger ausgelegt ist. Um einen graduate Kurs besuchen zu können, muss man nur vorher mit dem jeweiligen Professor sprechen und sich sein Einverständnis geben lassen. Das vorgeschriebenen Minimum an 12 credit hours , die man pro Woche an Kursen belegen muss, entsprechen 4 Seminaren. Ein Seminar dauert normalerweise 3 Stunden/Woche. Dies kann sich auf 3 Tage (je eine Stunde) oder 2 Tage (je 1,5 Stunden) aufteilen. Zwar sind viele Kurse etwas anders strukturiert als in Deutschland (z.B. Anfertigung mehrerer (kurzer) Essays, Hausarbeiten etc. über das Semester verteilt), doch kann man das Arbeitspensum gut bewältigen. Das Wichtigste Neben dem Studieren ist natürlich die Stadt und ihre Atmosphäre einer der wichtigsten Faktoren. Für mich ist Austin wohl eine der schönsten Städte, um dort zu studieren. Zwar ist Austin in vielerlei Hinsicht eine typisch amerikanische Stadt, in der viele Dinge zunächst gewöhnungsbedürftig sind (e.g. Die Weltanschaung und Lebensweise einiger Amerikaner oder das so ziemlich alles auf den Autoverkehr ausgerichtet ist), doch hat die Stadt eine ganz eigene entspannte Atmosphäre. Ganz nach dem Motto Keep Austin Weird hat die Stadt, neben guter Live Music, netten Bars, guten Museen, vielen Events und Shoppingmöglichkeiten eine ganz besondere „Mischung“ Menschen zu bieten, die Austin ausmacht. Das spiegelt sich besonders in der Musik-, Mode- und Kunstszene der Stadt wieder. Der Greenbelt nahe dem Zentrum bietet genug Möglichkeiten zum Schwimmen, Hiking oder Rad fahren. Ich habe wirklich lange überlegt, warum genau ich mich in Austin so wohl gefühlt habe und ich muss sagen, dass es wirklich schwer in Worte zu fassen ist. Zum einen hatte das bei mir viel damit zu tun, mit welchen Leuten ich zusammen gewohnt und meine Freizeit verbracht habe. Auch die Uni hat mir mit dem aktiven Campusleben, guten Professoren und guten Kursen sehr gut gefallen. Zum anderen war für mich Austin „an sich“ eine tolle Stadt in der man gut leben kann, was man aber selbst erleben muss und schlecht beschreiben kann. Ich habe auf jeden Fall meine Entscheidung für Austin nie
bereut. Meine Erfahrung in den USA hat mir persönlich nicht nur akademisch neue Sichtweisen gebracht, sondern mich auch im Umgang mit Menschen und kulturellen Unterschieden weiter gebracht. In meinem Bericht habe ich versucht nur die wichtigsten Punkte aufzunehmen, und auch diese natürlich nicht in allen Einzelheiten um nicht mehr zu wiederholen als unbedingt nötig. Falls Ihr daher noch irgendwelche Fragen habt, könnt Ihr Euch gerne per Mail bei mir melden.
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