FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt

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FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
FÜTTERUNGS­­
KONZEPTE  für eine individuelle
          Pferdeernährung

         RATIONSGESTALTUNG
         den Energiebedarf des Pferdes
         richtig einschätzen &
         Vitalstoffmängel vermeiden

          FÜTTERUNGS-
           MANAGEMENT

           BASISRATIONEN
           für Sport-, Zucht- und Freizeitpferde

              SPEZIELLE
               ERGÄNZUNGEN

                                                   1
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
EDITORIAL

                                                                                                                                                                                                                                       Inhalt
                                                                                                    Editorial .................................................................... 2
                                                                                                    Forschung & Entwicklung ......................................... 4
                                              Liebe Pferdefreunde,
                                                                                                                                                                                                                  Ihr Pferd
                                                                                                                                                                                                                       dankt
                                                                                                    Rationsgestaltung ..................................................... 6
                                              die Welt ist im Wandel. Alte Muster brechen auf       Vitalstoffe ............................................................... 10
                                              und die Suche nach der Ordnung dahinter ist           Body Condition Score ............................................. 14
                                              allgegenwärtig. Wir müssen Flexibilität bewei-        Fütterungsmanagement .......................................... 15
                                              sen, um in rasanten Zeiten bestehen zu können.
                                              Was hat Bestand, was bedarf einer Erneuerung?
                                              Auch wir stellen unsere altbewährten Rations-
                                                                                                    Faser-Ratgeber ....................................................... 16
                                                                                                    Die Bedeutung von Fructanen ................................ 18
                                                                                                                                                                                                                        es Ihnen!
                                              vorschläge und Fütterungsempfehlungen re-             Wegweiser .............................................................. 20
                                              gelmäßig auf den Prüfstand. Denn nur, wenn
                                              wir immer wieder unseren Horizont weiten,
                                              kann Neues entstehen. So arbeiten wir stetig
                                              daran, Bewährtes zu erhalten und Überholtes
                                              zu optimieren, um Ihnen und Ihren Pferden die
                                              bestmögliche Unterstützung geben zu können.
                                              Denn das Wohle des Pferdes ist unsere rich-
                                                                                                    Teil I
                                                                                                    Passende Basisrationen
                                                                                                                                                                                        Teil II
                                                                                                                                                                                        Spezielle Ergänzungen
                                              tungsweisende Konstante.                              nach Einsatzgebiet                                                                  nach Bedarf
                                              Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei
                                              der Wahl der passenden St. Hippolyt bzw. Med-         Freizeitpferd ...........................................................      24   Verdauung .............................................................. 54
                                              vetico® Produkte als Ratgeber dienen. Für indi-
                                                                                                    Sportpferd ..............................................................      26      Kotwasser................................................................. 56
                                              viduelle Beratungen steht Ihnen das Team von
                                              St. Hippolyt per E-Mail oder Telefon oder auch        Dressurpferd ...........................................................       28      Magenprobleme ...................................................... 58
                                              persönlich sehr gerne zur Verfügung. Wir freu-        Springpferd .............................................................      29      Durchfall ................................................................... 60
                                              en uns über Ihre Kontaktaufnahme und wün-             Vielseitigkeitspferd .................................................         30   Stoffwechsel ........................................................... 62
                                              schen Ihnen viel Freude mit der Neuauflage            Fahrpferd ................................................................     31      Hufrehe .................................................................... 63
                                              unserer Fütterungskonzepte.                                                                                                                  Stoffwechselstörungen
                                                                                                    Westernpferd ..........................................................        32
                                                                                                                                                                                           Equines Metabolisches Syndrom (EMS) .................. 64
                                                                                                    Rennpferd ...............................................................      34
                                                                                                                                                                                           Insulinresistenzbeim Pferd ...................................... 65
                                                               Sarai Fauerbach-Preuß M.Sc.agr. &    Distanzpferd ...........................................................       35      Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID)
                                                                     das St. Hippolyt Beraterteam
                                                                                                    Deckhengst .............................................................       38      (ehem. Equines Cushing Syndrom)........................... 67
                                                                                                    Zuchtstute ...............................................................     40      Wetterfühligkeit & angelaufene Beine .................... 68
                                                                                                    Fohlen .....................................................................   42      Hämopyrollaktamurie (HPU)..................................... 69
                                                                                                    Jungpferd ...............................................................      44   Bewegungsapparat ................................................. 70
                                                                                                    Senior .....................................................................   46      Bänder, Sehnen & Gelenke ...................................... 71
                                                                                                    Boxenruhe & Rekonvaleszenz .................................                   48   Muskulatur .............................................................. 72
                                                                                                    Gewichtsaufbau ......................................................          49      Kreuzverschlag und PSSM ....................................... 74
                                                                                                    Triebiges Pferd ........................................................       50   Haut, Fell & Hufe .................................................... 76
                                                                                                                                                                                           Fellwechsel, Haut- & Fellprobleme.......................... 77
                                                                                                                                                                                           Mauke ...................................................................... 78
                                                                                                                                                                                           Hufprobleme, Risse, Strahlfäule & Co. .................... 79

    „Eure Nahrungsmittel                                                                                                                                                                   Insektenabwehr........................................................ 80
                                                                                                                                                                                           Equines Sarkoid ....................................................... 81
                                                                                                                                                                                        Immunsystem .......................................................... 82

     		             Heilmittel sein.“
                                                                                                                                                                                           Atemwegsprobleme ................................................ 84
      sollen Eure                                                                                                                                                                          Hypersensibilität ...................................................... 85
                                                                                                                                                                                        Leber ...................................................................... 86
                                                                                                                                                                                        Nieren ..................................................................... 87
                                                                                                                                                                                        Nerven .................................................................... 88
                                                                                                                                                                                        Zähne ...................................................................... 89
              HIPPOCRATES VON KOS UM 460 BIS ~370 V. CHR.                                                                                                                               Beratung ................................................................. 90

2                                                                                                                                                                                                                                                                             3
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
GLUCOGARD®-STUDIE                                                                                                          MOVICUR®-STUDIE

                     FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
                                                                                                                                                       Bei dieser Studie konnten wir durch eine sechsmonatige Glucogard®-                                                              Eine weitere Studie zeigt die ernährungsphysiologische Wirkweise von
                                                                                                                                                       Zufütterung bei 75 % der Pferde eine Absenkung des Basis-Insulinspie-                                                           Movicur® bei degenerativen Gelenkerkrankungen, die zu den bekann-
                                                                                                                                                       gels um 23 % erzielen. Darüber hinaus reduziert Glucogard® entschei-                                                            testen Störungen des Bewegungsapparates zählen. Movicur® basiert
                                                                                                                                                       dend die Anzahl und Größe der Fettzellen. Bei EMS Pferden konnte die                                                            auf einem Extrakt der Neuseeländischen Grünlippmuschel und orga-
                                                                                                                                                       Konzentration entzündungsfördernder Proteine im Blut deutlich ver-                                                              nischen Spurenelementen, welche die wichtigsten Hilfsmittel für die
                                               KOOPERATIONEN WELTWEIT                                                                                  ringert werden, wodurch die Regulation des Stoffwechsels unterstützt                                                            Regeneration von Gewebe darstellen. Unsere Forschung zeigte, dass
                                                                                                                                                       werden kann.                                                                                                                    die Gabe von Movicur® in der frühen Phase einer Gelenkveränderung
    In Kooperation mit Laboratorien in Europa und den USA erarbeiten und        So entwickelten wir in den letzten Jahren unter anderem ein Ernäh-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       als hervorragende Ernährung des Bewegungsapparates dient sowie zur
    erforschen wir globale Lösungen und Antworten auf Fragen im Bereich         rungskonzept zum nutritiven Ausgleich von Insulinresistenz bei Pfer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Regeneration von Gewebe beitragen kann.
    der bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Pferdeernährung.           den. Erstmalig konnten wir im Rahmen der von uns durchgeführten
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Nach sechsmonatiger Fütterung mit Movicur® verringerte sich die Kon-
    Als eines der ersten wissenschaftlichen Teams in Europa entwickelten        Glucogard®-­Studie zeigen, dass die Kombination aus pflanzlicher Zu-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       zentration an entzündungsauslösenden Proteinen (TNFalpha) in der
    wir eine nutrigenomische Technik im Bereich der Pferdeernährung, mit        sammensetzung und korrektem Pferdemanagement die Insulinresis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Gelenkflüssigkeit von Pferden mit Bewegungsstörungen. Die einzig-
    der wir den Einfluss der Ernährung auf zahlreiche Stoffwechselfragen        tenz bei übergewichtigen Pferden verbessern kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                                       artige Kombination aus Kräutern und organischen Mineralstoffen kann
    beantworten und so entsprechend nutritive Lösungen entwickeln und
                                                                                                                                                                                                                                                                                       entscheidend den Rückgang von Gelenkproblemen unterstützen. Die
    anbieten können. In unserer täglichen Arbeit möchten wir vorrangig
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Nährstoffe in Movicur® versorgen das Knorpelgewebe im Pferdegelenk
    folgende Frage beantworten:
                                                                                                                                                                 RD
                                                                                                                                                           EQUIGAGARD
                                                                                                                                                           GLUCO GEGEN HUFREHE
                                                                                                                                                                              ®

                                                                                                                                                                                  &  ®
                                                                                                                                                                                                                     RESE
                                                                                                                                                                                                                            ARCH
                                                                                                                                                                                                                                                                                       und unterstützen somit dauerhaft die Regeneration. Movicur® ist wohl
                                                                                                                                                                                                                                                                                       eines der einflussreichsten Ergänzungsfuttermittel für Pferde, welches
                                                                                                                                                            EIN BEIT
                                                                                                                                                                      RAG                                                                                                              nicht nur bei degenerativen Erscheinungen Erfolge zeigt, sondern dar-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       über hinaus auch allgemeinen Mangelerscheinungen im Bewegungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       apparat vorbeugen kann. Weitere bemerkenswerte Studien wurden mit
                                                                                                                                                                                            rund
                                                                                                                                                                                                                                                                                       den Aufzuchtfuttermitteln St. Hippolyt Fohlengold® und Fohlengold®
                                                                                                                                                                                     Hinterg
                                                                                                                                                               Bewer
                                                                                                                                                                     nive rs
                                                                                                                                                                               r dem
                                                                                                                                                                    tung vo studien.
                                                                                                                                                                             itä ts                                                                                                    Bone, sowie der ganzheitlichen Hufkur Ungulat® durchgeführt.
                                                                                                                                                               von U           gebniss
                                                                                                                                                                                       e
                                                                                                                                                                                           8)
                                                                                                                                                                       ungser Breslau (200
                                                                                                                                                                Forsch           t
                                                                                                                                                                        iversitä
                                                                                                                                                                der Un

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Prof. Dr. Krzystof Marycz
                                               „Was können wir in unserem                                                                                                   schaftl
                                                                                                                                                                                    iche St
                                                                                                                                                                     Wissene März 2020
                                                                                                                                                                     Ausgab
                                                                                                                                                                                           udie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Forschung & Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Visiting Professor
                                                  Fütterungskonzept bzw.
                                                 unserer Fütterungsstrategie
                                                 verbessern, um sowohl die
                                               Leistung, den Stoffwechsel und                                                                                                                                                                    G aH
                                                                                                                                                                                                                                                    n Ho
                                                                                                                                                                                                                                                 Germ
                                                                                                                                                                                                                                                          I
                                                                                                                                                                                                                                                         rse   Indu
                                                                                                                                                                                                                                                                      stry

                                                das Wohlbefinden des Pferdes
                                                        zu fördern?“

                                                             Prof. Dr. Krzystof Marycz forscht und entwickelt am Institut der                                                                            Nach dem Abitur schloss Mona Rosse zuerst eine Ausbildung zur
                                                             ­Biologiewissenschaften an der Life Science Universität Breslau.                                                                      ­veterinärmedizinischen-technischen Assistentin an der Tierärztlichen
                                                              Als veterinärmedizinische Fachkraft und wissenschaftlicher Berater von                                                                    Hochschule in Hannover mit Staatsexamen ab. Danach folgte das
                                                              St. Hippolyt besteht seine Aufgabe darin, die Pferdeernährung sowie                                                                 Studium der Biologie in Köln und Düsseldorf. Während des Studiums
                                                              die regenerative Medizin zu erforschen und weiterzuentwickeln.                                                                           lagen ihre Schwerpunkte in der Ökologie und später in der Mole­
                                                                                                                                                                                                   kularen Biomedizin. Mona Rosse arbeitet mit Bernd und Ivo Ebert an
                                                                                                                                                                                                     der Umsetzung neuer Ideen und bei der Weiterentwicklung unserer
                                                                                                                                                                                                  bestehenden St. Hippolyt-Produktpalette. Zusätzlich fungiert sie auch
                                                                                                                                                                                                               als Bindeglied zwischen St. Hippolyt und Prof. Dr. Marycz.

                                                             Prof. Dr. Krzysztof Marycz                                                                                                                                                                                      Mona Rosse, M.Sc. Biologie
                                                             Leitung Forschung & Entwicklung St. Hippolyt                                                                                                                                      Schwerpunkt „Molekulare Biomedizin“
                                                             University of Wrocław, Breslau Visiting Professor                                                                                                                     Forschung und Entwicklung St. Hippolyt in Dielheim
4                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                5
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
RATIONSGESTALTUNG
                                                                                                                       Das wünschen wir uns von unserem Pferd. Doch
                                                                                                                       wie erreichen bzw. erhalten wir diesen vitalen
                                                                                                                       Zustand? Neben wichtigen Einflussfaktoren wie
                           Ein glänzendes Fell, gesunde Hufe und                                                       Haltung und Genetik kommt der Ernährung
                                                                                                                       hierbei eine ganz besondere Rolle zu. Wissen-

                            ein ausgeglichenes, leistungsbereites                                                      schaftliche Studien haben gezeigt, dass eine be-
                                                                                                                       darfsgerechte Fütterung Mangelerscheinungen
                                                                                                                       vorbeugen und bestehende fütterungsbedingte
                                       Temperament.                                                                    Probleme verbessern oder sogar beheben kann.
                                                                                                                       Es lohnt sich, die tägliche Futterration Ihres Pfer-
                                                                                                                       des zu kontrollieren und wenn erforderlich den
                                                                                                                       Bedürfnissen anzupassen.

                                DIE WILDE                                   WAS HEISST
                             VERGANGENHEIT                               BEDARFSGERECHTE                                     DAS FUNDAMENT
                             UNSERER PFERDE                                FÜTTERUNG?                                            IST HEU
                        Bei der Zusammensetzung bedarfsgerech-       Bei der Entwicklung bedarfs- und damit pfer-      Basis jeder Futterration ist eine ausreichen-
                        ter Rationen spielt die Herkunft unserer     degerechter Rationen liegen Erkenntnisse zu-      de Menge Heu (faserreich) von erstklassiger
                        Pferde eine entscheidende Rolle. Die wil-    grunde, die sowohl empirisch als auch wissen-     Qualität. Vorzuziehen ist Heu vom ersten
                        den Vorfahren des domestizierten Haus-       schaftlich belegt sind. Ermittelte Bedarfswerte   Schnitt. Immer mehr Pferdebetriebe setzen
                        pferdes streiften noch durch weite Step-     aus verschiedenen Fütterungsversuchen bil-        aus kosten- und lagerungstechnischen Grün-
                        pen und waren bis zu 18 Stunden täglich      den dabei eine wichtige Grundlage. Hinzu          den Grünfutterkonservate wie Silagen und
                        mit der Futteraufnahme beschäftigt. Die      kommen ernährungsphysiologische Gege-             Heulagen ein. Vor allem bei den früh ge-
                        Futtergrundlage war dementsprechend fa-      benheiten sowie der Aufbau und die Funktion       schnittenen Silagen kann es jedoch aufgrund
                        serreiche, energiearme Nahrung. Da sich      des Verdauungstraktes des Pferdes.                des geringen Faser- und hohen Säuregehaltes
                        der Verdauungstrakt des heutigen Pferdes                                                       gerade bei empfindlichen Pferden zu Verdau-
                        gegenüber dem des Urpferdes in Aufbau                                                          ungsstörungen wie Kotwasser und Durchfall
                        und Funktion kaum verändert hat, muss                                                          kommen. Eine ausgleichende Fütterung mit
                        deshalb die tägliche Futterration entspre-                                                     Trockengrünprodukten wie Heucobs kann die
                        chend faserhaltig aufgebaut werden. Den                                                        Ration entsprechend aufwerten. Bei der Men-
                        Pferden sollte aus diesen Gründen über                                                         genberechnung für die Heuration gilt folgen-
                        eine Gesamtdauer von mindestens 12 Stun-                                                       de Formel als Faustregel:
                        den pro Tag die Aufnahme von faserreichen
                        Raufuttermitteln ermöglicht werden, wobei
                        die maximale Fresspause bei maximal vier
                        Stunden liegen sollten.

                                                                           1,5 BIS 2 KG HEU /
                                                                          100 KG (SOLL-) KÖRPER-
                                                                            GEWICHT PRO TAG

6                                                                                                                                                                             7
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
ENERGIEQUELLE                               LEISTUNG ERFORDERT                                      DIE NATUR
            NUMMER EINS                                  EINE ANGEPASSTE                                  IST UNSER VORBILD
    Beim Blick auf die natürliche Futterwahl des            FÜTTERUNG                                 Hätte das Pferd die Möglichkeit, dann würde
    Pferdes fällt auf, dass Kraftfutter eine unter-   Soll das Pferd Leistung über dem Erhaltungs-    es auf seiner stundenlangen Futtersuche nicht
    geordnete bis gar keine Rolle spielt. Der Ver-    bedarf hinaus erbringen, reicht die Energie     nur Gras aufnehmen. Es würde im Frühjahr
    dauungstrakt hat sich diesen Gegebenheiten        aus dem Heu meist nicht mehr aus und eine       und Sommer gesunde Kräuter und im Herbst
    angepasst. So kann ein Pferd, im Gegensatz        zusätzliche Fütterung mit konzentrierten Er-    das Laub der Bäume fressen.
    zum Hund, nur sehr eingeschränkt Stärke mit       gänzungsfuttermitteln wird notwendig.           Nüsse, Samen und andere Ölfrüchte wären
    den körpereigenen Amylasen enzymatisch            Im Hinblick auf die physiologischen Gegeben-    außerdem fester Bestandteil des natürlichen
    aufschließen.                                     heiten des equinen Verdauungstraktes sollte     Speiseplans. An Baumrinden würde es knab-
    Die größte Kapazität in der Verdauungsarbeit      der Stärke- und damit Getreideanteil aber       bern und durch Scharren und anschließendes
    liegt im hinteren Darmabschnitt, dem Dick-        nicht zu hoch sein. Alternative Energieliefe-   Belecken der Erde Mineralstoffe aus dem Bo-          DIE FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG ALLER
    darm. Dort wird mit Hilfe einer Vielzahl von      ranten sind Fasern, Öle und Ölfrüchte.          den aufnehmen.                                     ST. HIPPOLYT FUTTERMITTEL RICHTET SICH
    Mikroben Faser zersetzt und zum Teil zu kurz-                                                     Durch kilometerlange Wanderungen könnte
    kettigen Fettsäuren umgewandelt. Diese ste-
                                                      Dadurch wird zudem die Gefahr minimiert,
                                                                                                      es sich andere Bodenverhältnisse und damit
                                                                                                                                                               NACH DEM KÖRPERGEWICHT!
                                                      dass Stärke unverdaut in den Dickdarm ge-
    hen dem Pferd dann wieder als Energiequelle       langt und dort zu Verdauungsstörungen,          andere Nährstoffquellen erschließen. Wenn
    zur Verfügung.                                    Übersäuerung und gefährlichen Stoffwechsel-     wir uns an der natürlichen Futtergrundlage        WIRD DIESE VORGABE EINGEHALTEN, IST DER
    Ein Pferd ist also durchaus in der Lage, aus      entgleisungen wie Hufrehe führen kann. Eine     orientieren, sind wir der optimalen Formel        TÄGLICHE VITALSTOFFBEDARF DES PFERDES
    gutem Heu viel Energie zu gewinnen, die zur       angepasste kontrollierte Fütterung von stär-    für eine bedarfsgerechte Fütterung ein Stück       ABGEDECKT UND DIE ZUFÜTTERUNG EINES
    Deckung des Erhaltungsbedarfes ausreicht.                                                         näher.
                                                      kehaltigem Kraftfutter kommt dem empfind-                                                               WEITEREN MINERALFUTTERS IST
                                                      lichen Verdauungssystem des Pferdes daher                                                                    NICHT NOTWENDIG.
                                                      sehr entgegen.

        BESONDERE SITUA­                                       EINSEITIGE                             RATIONSGESTALTUNG –
       TIONEN ERFORDERN                                       ERNÄHRUNG                                  WAS HEISST DAS
           BESONDERE                                         MACHT KRANK!                                  EIGENTLICH?
          MAßNAHMEN                                   Ebenso erfordern eine dauerhafte Mangel-        Um das Pferd optimal versorgen zu können,
    Nicht immer ist es ausreichend, auf eine mi-      ernährung sowie eine unausgewogene Ra-          müssen sowohl die Bedarfswerte bekannt sein
    kronährstoffreiche Basisversorgung zu achten.     tionierung des Futters eine ausgleichende       als auch die Arbeitsleistung des Tieres richtig
    Manchmal gibt es Situationen, ob nun beim         Fütterung.                                      eingeschätzt werden. Zur Orientierung kann
    Freizeit- oder Hochleistungspferd, in denen       Schleichend manifestierte, fütterungsbedingte   Ihnen hierbei die Tabelle „Zusätzlicher Ener-
    zusätzliche Ergänzungen sinnvoll und not-         Mikronährstoffverarmung macht eine ange-        giebedarf bei Leistung“ auf Seite 13 behilflich

                                                                                                                                                                                         100 %
    wendig sind. Besonders in Zeiten höherer          passte Ergänzungsfütterung unbedingt erfor-     sein.
    Belastung, Krankheit oder auch im hohen           derlich.                                        Und wer es einmal genauer wissen will, der
    Alter können Muskulatur, Stoffwechsel, Im-                                                        kann mit Futterwerttabellen und durchschnitt-
    munsystem sowie die psychische Gesundheit                                                         lichen Bedarfszahlen die optimalen Mengen
    des Pferdes von einer ergänzenden Fütterung                                                       der Nähr- und Vitalstoffe ermitteln. Wenn Sie
    profitieren.                                                                                      unsere Futtermittel einsetzen, haben wir Ih-
                                                                                                      nen diese Arbeit im Vorfeld bereits abgenom-

                                                                                                                                                                                            VITAL
                                                                                                      men. Wenn Sie das Gewicht Ihres Pferdes ken-
                                                                                                      nen, dann können Sie anhand der Angaben
                                                                                                      auf der Verpackung der einzelnen Produkte
                                                                                                      die tägliche, bedarfsdeckende Menge errech-
                                                                                                      nen. Die Mengen sind immer in g, kg oder ml
                                                                                                      je 100 kg Körpergewicht angegeben.

8                                                                                                                                                                                                   9
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
RATGEBER
                                                        VITALSTOFFE
                                        SCHLEICHENDE VITALSTOFFVERARMUNG

      Bedarfsdeckend                Marginal                     Subklinischer                 Frühes, klinisches            Fortgeschrittenes                 WARUM GLÄNZT EIN PFERD MEHR,
      ernährt                       unterversorgt                Mangel                        Stadium                       Stadium                           WENN ES GUT GEFÜTTERT WIRD?
                                                                                                                                                             Ein Blick auf die nebenstehenden Rasterelektronenmikroskop-Aufnah-
                                                                                                                                                             men gibt uns Antwort auf diese Frage. Links das Haar eines bedarfsge-
                                                                                                     Dermatitis                  Ekzem                       recht ernährten Pferdes, rechts das Haar eines Pferdes, das unter einem
          Glänzendes Fell                  Stumpfes Fell            Fellwechselprobleme                                                                      Mangel an Mikronährstoffen litt.
                                                                                                                                                             Was auffällt ist eine veränderte Oberflächestruktur, verringerter Quer-
                                                                                                     Schlechte                   Arthrose                    schnitt und verminderte Reißfestigkeit. Diese und weitere eindrucks-
          Gesunde Hufe                     Müdigkeit                Hornspalten                                                                              volle Ergebnisse liefert die St. Hippolyt Fohlengold®-Studie, die in
                                                                                                     Hornqualität
                                                                                                                                                             Kooperation mit der Life-Science-Universität in Breslau durchgeführt
                                                                                                     Schlechte                   EMS / PPID / PSSM           wurde.
          Ausgeglichenheit                 Nervosität               Leistungsschwäche
                                                                                                     Wundheilung                 HPU / KPU / COB

          Unspezifisch                                                                                                  Irreversibel

                                                                                                                                                                                                                                  KUPFER
                                                                                                                                                                                                                            Knochenbildungs- und
                                                                                                                                                                                                                     Pigment­störungen (z. B. ­Kupferbrille),
         WIE ERKENNE                                            WIE KOMMT ES                                      SYMPTOME                                                                                             Fruchtbarkeits­probleme, Arthrose,
          ICH EINEN                                             ZUM MANGEL?                                    RICHTIG DEUTEN!                                                                                             Osteoporose, Nervosität,
      NÄHRSTOFFMANGEL?                                  Man muss zwischen Vitalstoffbedarf und Ener-     Auch Haut- und Fellprobleme können mangel-
                                                                                                                                                                                                                               Allergie­neigung,
                                                        giebedarf unterscheiden. Wohlgenährte oder       bedingt sein und werden häufig als allergische                                    ZINK                           „ausgeblichenes“ Deckhaar
     Eine Mangelerscheinung hat viele Gesichter.                                                                                                                             Haut-, Fell-, Huf- und Fruchtbar­
     Ein immer wiederkehrender Juckreiz nach            sogar übergewichtige Pferde können durch-        Reaktion (Ekzem) gedeutet und damit oft nicht
                                                                                                                                                                             keitsprobleme, Sommerekzem,
     oder während des Fellwechsels, Mauke,              aus eine Mangelernährung im Vitalstoffbe-        als fütterungsbedingt eingestuft. Am Beispiel                                                                                                                     EISEN
                                                        reich aufweisen. Gleichzeitig ist, bedingt       des Spurenelementes Zink wird der Zusam-                       Mauke, Allergieneigung, Infektanfälligkeit,
     schlechte Hufhornqualität, Verfärbungen des                                                                                                                                                                                                                  Blutarmut, Infektanfälligkeit,
                                                        durch intensiv bewirtschaftete und übernutz-     menhang klar. Als Bestandteil von Enzymen im                    Appetitlosigkeit, Wachstums- und Wund-
     Deckhaares, mattes, glanzloses Fell und                                                                                                                                                                                                                           Leistungsschwäche
                                                        te Grünlandflächen mit einseitigen Gräserzu-     Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel spielt                      heilungsstörungen, Insulinmangel,
     Störungen in Stoffwechsel und Verdau-                                                                                                                                  Störungen der Sehkraft, Schreck-
     ung gelten als sicheres Zeichen für einen          sammensetzungen, die Vitalstoffversorgung        Zink auch eine wichtige Rolle in der Epithelre-
                                                        allein über Heu bzw. Weidegras kaum mehr         generation von Haut und Schleimhäuten. Wird                                     haftigkeit
     Vitalstoffmangel.
     Neben typischen äußeren Anzeichen kann             sicherzustellen.                                 es über die Nahrung nicht ausreichend aufge-                                                                     ANZEICHEN
     eine Blutuntersuchung Aufschluss über den          Wird dem Pferd keine ausgleichende Vital-
                                                        stoffergänzung angeboten, ist es dauerhaft
                                                                                                         nommen, entsteht über die Jahre eine Mangel-
                                                                                                         situation. Während des Fellwechsels wird Zink
                                                                                                                                                                                                                          FÜR EINEN
     Versorgungszustand geben. Um einen mög-
     lichst aussagekräftigen Wert zu erhalten, ist es   unterversorgt. Besonders leichtfuttrige Ras-     zudem vermehrt „verbraucht“ – ein Grund, wa-                                                                      MANGEL
     ratsam einige Tage vor der Blutentnahme die        sen und Pferde im Erhaltungsbedarf sind
                                                        häufig von diesem Problem betroffen. Da sie
                                                                                                         rum sich während dieser Zeit die Symptomatik
                                                                                                         oftmals verschlimmert.
                                                                                                                                                                                                                         KÖNNEN SEIN:
     Zufuhr von hoch mineralisiertem Futter bzw.
                                                        ihren Energiebedarf über das Grundfutter         Aber auch bei immunologischen Prozessen                                          SELEN
     Mineralfutter einzustellen.                                                                                                                                                 Muskelbildungsstörungen,
                                                        decken können, wird eine Zufütterung und         spielt Zink eine zentrale Rolle. Eine allergische
                                                                                                                                                                            Herzmuskelfunktionsstörungen, Haar-
                                                                                                                                                                                                                                                                      MAGNESIUM
                                                        damit ausreichende Vitalstoffversorgung oft      Reaktion auf die Kribbelmücke ist letztlich oft-                                                                                                        Muskelverspannungen, Nervosität,
                                                        als nicht notwendig angesehen. Zu wenig Be-      mals das Resultat einer gestörten Immunre-                         ausfall, vermehrte Schuppenbildung,
                                                                                                                                                                                                                                                                ­angelaufene Beine, Herzprobleme,
                                                                                                                                                                          Infektanfälligkeit, Fruchtbarkeitsstörungen,
                        TIPP
                                                        wegung und ein Überhang an Energie sorgen        gulation aufgrund einer Unterversorgung mit                                                                                                                     Infektanfälligkeit
                                                        dann zudem immer öfter für übergewichtige        Vitalstoffen. Im Vordergrund stehen hier die                             Durchblutungsstörungen,
                                                          und metabolisch erkrankte Pferde. Damit so-    Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen. Hoch-                            Kreuzverschlag, steifer Gang
             Weisen Sie Ihren Tierarzt dar-                wohl Energie- als auch Vitalstoffbedarf ge-   wertige Ergänzungsfuttermittel können und                                                                              MANGAN
                                                            deckt werden können, müssen vor allem        müssen hier Abhilfe schaffen.                                                                              Probleme im Knochen-, Knorpel- und
             auf hin, dass eine Analyse der                                                                                                                                                                        Bindegewebsstoffwechsel, Verspannun-
                                                             die leichtfuttrigen Pferderassen mit sehr
             Werte von Zink, Kupfer, Selen                   konzentrierten, mikronährstoffreichen                                                                                                                gen, Muskelstoffwechselprobleme, Kreuz-
             und ­Mangan gewünscht wird,                     Rationen versorgt werden.                                                                                                                              verschlag, Allergieneigung, allgemei-
             denn in einer „großen“ Blut-                                                                                                                                                                             ne Übersäuerungserscheinungen

             analyse sind diese Werte nicht
                   immer enthalten!
10                                                                                                                                                                                                                                                                                                  11
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
WARUM MINERALSTOFFE ERGÄNZT WERDEN MÜSSEN                                                                                                                                                  ZUSÄTZLICHER ENERGIEBEDARF BEI LEISTUNG
     Mineralstoffe werden vom Körper in den unterschiedlichsten Bereichen benötigt. Sie unterstützen bei Aufbau, Schutz und Erneuerung von Gewebe,
     verschiedenen Nervenfunktionen, der Fruchtbarkeit und allgemeiner Gesundheit. Vor Beginn der flächendeckenden Kultivierung von Weideland
     konnten Pferde durch die Aufnahme einer vielfältigen Mischung aus Gräsern, Kräutern, Baumrinden, Laub, Knospen, Wurzeln und Samen sowie                                                                                                    GANGART
     geringen Mengen mineralhaltiger Erde ihren Mineralstoffbedarf decken. Die heutigen Weideflächen dagegen sind räumlich begrenzt und besitzen                                                                         SCHRITT (fleißig)            TRAB (Arbeitstempo)   GALOPP (Arbeitstempo)
     durch die intensivierte Landwirtschaft weniger Vielfalt an Gräsern und, wenn überhaupt, Kräutern. Weidegras und Wiesenheu sind als Mineral-
     stoffquelle eher kritisch anzusehen, wodurch die Zufütterung von Mineralstoffen notwendig wird, um den Tagesbedarf des Pferdes zu decken. Bei                                                   6 min                    0    MJ DE                 3      MJ DE            5    MJ DE

     der Fütterung von mineralisierten Futtermitteln oder konzentrierten Mineralstoffergänzern ist darauf zu achten, dass man Mineralstoffe mit hoher

                                                                                                                                                                               BELASTUNGSDAUER
     Bioverfügbarkeit verwendet.                                                                                                                                                                    10 min                    1    MJ DE                 3      MJ DE            8    MJ DE

                                                                                                                                                                                                    20 min                    2    MJ DE                 5      MJ DE          16     MJ DE

                                           WAS BEDEUTET BIOVERFÜGBARKEIT?                                                                                                                                GANGART                                                                                                            Erhaltungsbedarf                                  73    MJ DE / Tag
                                                                                                                                                                                                    30 min                    3    MJ DE                 8      MJ DE          25     MJ DE

     Unter der Bioverfügbarkeit wird der prozentuale Anteil der mit dem Futter aufgenommenen Substanz verstanden, der dem Stoffwechsel zur Ver-                          SCHRITT (fleißig)                   TRAB (Arbeitstempo)             GALOPP (Arbeitstempo)

     fügung steht. Die Bioverfügbarkeit schließt somit theoretisch auch den Begriff der Verdaulichkeit ein, mit welcher die Resorptionsrate der über den                                            40 min                    4    MJ DE               11       MJ DE          33     MJ DE                                    leichte Arbeit                           + 1 - 19    MJ DE / Tag
     Darm aufgenommenen Nährstoffe beschrieben wird. Während bei den Hauptnährstoffen (z. B. Kohlenhydraten) von der Verdaulichkeit gesprochen
                                                                                                                                                     6 min                 0               MJ DE                3     MJ DE                       5     MJ DE

     wird, so ist bei Mineralstoffen die Bioverfügbarkeit entscheidend. Ob ein Mineralstoff eine gute Bioverfügbarkeit aufweist hängt davon ab, ob das                                              60 min                    7    MJ DE               16       MJ DE          49     MJ DE                                   mittlere Arbeit                           + 20 - 36   MJ DE / Tag

                                                                                                                                             BELASTUNGSDAUER
     Element organisch oder anorganisch gebunden ist.                                                                                              10 min                  1               MJ DE                3     MJ DE                       8     MJ DE
                                                                                                                                                                                                    80 min                    9    MJ DE               22       MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              schwere Arbeit                            + 37 - 49   MJ DE / Tag
                                                                                                                                                                20 min     2               MJ DE                5     MJ DE                     16      MJ DE
                                                                                                                                                                                                   120 min               13        MJ DE               32       MJ DE

                                  ORGANISCH VS. ANORGANISCH GEBUNDEN                                                                                     30 min            3                                    8                               25 49                                         Erhaltungsbedarf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Leistung in MJ DE / Tag                73 MJ DE / Tag
     Spurenelemente liegen natürlicherweise in Verbindungen vor, das heißt, sie gehen Komplexe mit anderen Stoffen ein. Diese Bindungspartner
                                                                                                                                                                                           MJ DE   180 min               20
                                                                                                                                                                                                                      MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                   MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                   MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Alle Angaben beziehen sich auf ein Großpferd (600 kg)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Zahlenmaterial / Quelle: www.lansdwirtschaftskammer.de

     können anorganisch oder organisch sein, wobei sich die Bezeichnung, ob ein Mineralstoff organisch oder anorganisch gebunden ist, immer auf
     den Bindungspartner bezieht. Anhand der Endung eines Spurenelements lässt sich die vorliegende Verbindungsform identifizieren. Anorganische         40 min            4               MJ DE              11      MJ DE                     33      MJ DE                                   leichte Arbeit                           + 1 - 19              MJ DE / Tag
     Verbindungen erkennt man an den Endungen -sulfat, -oxid, -chlorid, -carbonat oder -phosphat (z. B. Zinkoxid). Organische Verbindungen erkennt
     man an den Endungen -chelat, -acetat, -fumarat, -gluconat, -laktat, -lysinat oder -citrat (z. B. Zinkchelat). Chelate entstehen z. B. aus der Kombination
                                                                                                                                                         60 min            7               MJ DE              16      MJ DE                     49      MJ DE                                  mittlere Arbeit                           + 20 - 36             MJ DE / Tag
     eines Spurenelements (Zink, Kupfer, Mangan, Eisen) mit einer Verbindung aus Aminosäuren und Peptiden. Dieser Vorgang wird als Chelatierung
     bezeichnet.
                                                                                                                                                         80 min            9               MJ DE              22      MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                               schwere Arbeit                            + 37 - 49             MJ DE / Tag
                                                                                                                                                               120 min   13                MJ DE              32      MJ DE

                                      FAZIT FÜR DIE MINERALSTOFFERGÄNZUNG                                                                                                                                                                                                       Leistung in MJ DE / Tag
     Allgemein wird organisch gebundenen Mineralstoffen eine bessere Bioverfügbarkeit zugesagt, welche sich durch wissenschaftliche Studien180
                                                                                                                                             nach-
                                                                                                                                                min                      20                MJ DE              49      MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                Alle Angaben beziehen sich auf ein Großpferd (600 kg)
                                                                                                                                                                                                                                                                                Zahlenmaterial / Quelle: www.lansdwirtschaftskammer.de
     weisen ließ. Organisch gebundene Mineralstoffe sind teurer, allerdings durchaus sinnvoll, da vom Pferd zum einen weniger aufgenommen werden
     muss und zum anderen weniger ungenutzt ausgeschieden wird.
     Manche Spurenelemente stehen in Konkurrenz zueinander, weil sie z. B. die gleichen Rezeptoren für die Resorption im Körper benutzen. Je höher
     also die Bioverfügbarkeit des Elements, desto eher können konkurrierende Beziehungen und mögliche Fehlresorptionen kompensiert werden.                                    WIE VERWENDE ICH DIE TABELLE?
     Mineralstoffe mit einer hohen Bioverfügbarkeit sind demnach aus ökonomischer, ökologischer und ernährungsphysiologischer Sicht sehr effizient.
                                                                                                                                                                         Wählen Sie Gangart und Belastungsdauer und Sie erhalten den zu-
                                                                                                                                                                         sätzlichen Energiebedarf in MJ DE (ausgedrückt in MJ DE = Mega
                                                                                                                                                                         Joule Digestible Energy), den Ihr Pferd (600 kg) zusätzlich zum Er-
                                                                                                                                                                         haltungsbedarf (73 MJ DE / Tag) benötigt. Anhand der Farbe können
                                                                                                                                                                         Sie erkennen, in welchem Belastungsbereich sich Ihr Pferd befindet.
                                                                                                                                                                         Wenn Sie mehrere Gangarten zusammenziehen wollen, addieren Sie
                                                                                                                                                                         die angegebenen Mega Joule und Sie können anhand der Farbe wie-
                                                                                                                                                                         derum den Belastungsbereich ausmachen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     RECHENBEISPIEL:
                                                                                                                                                                                                                                                                                          20 min Schritt                                             2 MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                         + 20 min Trab                                               5 MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                         + 10 min Galopp                                             8 MJ DE

                                                                                                                                                                                                                                                                                         = leichte Arbeit                                          15 MJ DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                         + Erhaltungsbedarf                                        73 MJ DE

                                                                                                                                                                                                                                                                                         = Tagesbedarf bei leichter Arbeit                         88 MJ DE

12                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     13
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
BODY CONDITION SCORE                                                            FÜTTERUNGSMANAGEMENT
     REGIONEN DES KÖRPERS AN DENEN                      A                                                       • Achten Sie auf eine gute Raufutterqualität. 1,5–2 kg Raufutter je 100 kg (Soll-)Körpergewicht
     DER BCS GEMESSEN WERDEN KANN                                                                                 und Tag füttern. (Durch den Einsatz von Heunetzen oder speziellen Heuraufen kann die Fress-
                                                                                                                  dauer verlängert und die Energieaufnahme begrenzt werden.)
                                                                   B       C
     A:   Verfettung des Halses
                                                                                             F                  • Längere Fresspausen von mehr als vier Stunden vermeiden.
     B:   Fettabdeckung Widerrist                                                        E                        Große Kraftfuttermengen auf mehrere Portionen am Tag verteilen
                                                               I           H
     C:   Fettdepots entlang Wirbelsäule                                                                          (max. 200 g / 100 kg Körpergewicht pro Portion).
                                                                                   D
     D:   Fettdepots an den Flanken                                 G                                           • Raufutter vor dem Kraftfutter geben (Magensäure wird gepuffert).
     E:   Fettdepots an Innenschenkeln                                                                          • Auf regelmäßige Futterzeiten achten.
     F:   Fettdepots um den Schweifansatz
                                                                                                                • Futterumstellungen immer schrittweise und niemals abrupt durchführen.
     G:   Fettdepots hinter der Schulter
                                                                                                                • Immer freien Zugang zu frischem Trinkwasser gewähren.
     H:   Fettabdeckung der Rippen
     I:   Übergang von Schulter zu Hals                                                                         • Es sollte immer ein Salzleckstein mit möglichst unbehandeltem Salz
                                                                                                                  zur Verfügung stehen (Ausnahme: Fohlen!).

                                                                                                                • Dem Pferd beim Fressen Ruhe gönnen.

                                                                                                                • Erst zwei Stunden nach der Kraftfutteraufnahme mit dem Pferd arbeiten.
     1. UNTERERNÄHRT                                        5. OPTIMAL
     Pferd extrem abgemagert; Wirbelsäule, Rip-             Rücken ist eben (keine Kanten); Rippen nicht        • Auf regelmäßige Entwurmung und Zahnkontrolle achten.
     pen, Schweifansatz und Hüfthöcker treten               sichtbar aber leicht fühlbar; Schweifansatz
     stark hervor; Knochenstrukturen von Widerrist,         leicht schwammig; Dornfortsätze am Widerrist
     Schultern und Hals sind sehr leicht erkennbar;         erscheinen abgerundet; Schultern und Hals
     absolut kein Fettgewebe spürbar.                       laufen fließend in den Körper über.

     2. SEHR MAGER                                          6. MÄSSIG DICK
     Pferd abgemagert; sehr geringe Fettschicht             Leichte Rückenrinne möglich; Fett über den
     an den Wirbelansätzen; Rippen, Schweifan-              Rippen ist fleischig/ schwammig; weiches Fett
     satz, Hüft- und Sitzbeinhöcker stehen hervor;          um den Schweifansatz, beginnende Fettdepots
     Widerrist, Schultern und Halsstruktur sehr             seitlich des Widerristes, hinter den Schultern
     leicht erkennbar.                                      und entlang beider Halsseiten.

     3. MAGER                                               7. DICK
     Dornfortsätze und Rippen erkennbar, jedoch             Rinne am Rücken möglich; einzelne Rippen
     mit etwas Fettgewebe überzogen; Schweifan-             fühlbar aber Zwischenräume mit Fett gefüllt;
     satz hervorstehend, einzelne Wirbelkörper sind         Fett um Schweifansatz ist weich; sichtbare Fett-
     aber nicht sichtbar; Hüftknochen gerundet aber         depots am Widerrist, hinter den Schultern und
     leicht erkennbar; Sitzbeinhöcker nicht erkenn-         am Hals.
     bar; Widerrist, Schultern und Hals akzentuiert.

     4. SCHLANK / EHER MAGER                                8. FETT
                                                                                                                                                                            HABEN SIE FRAGEN
     Leichte Erhöhung entlang des Rückens; leichte
     Konturen der Rippen erkennbar; Vorstehen des
                                                            Rinne am Rücken; Rippen schwierig zu fühlen;
                                                            Fett um Schweifansatz sehr weich; Gebiet um
                                                                                                                                                                             ZUR FÜTTERUNG
     Schweifansatzes abhängig von der Statur; Fett
     kann rundherum gespürt werden; Hüfthöcker
                                                            Widerrist und hinter den Schultern mit Fett aus-
                                                            gefüllt; Hals verfettet; Fettansatz an Innenseite
                                                                                                                                                                             IHRES PFERDES?
     nicht sichtbar; Widerrist, Schultern und Hals          der Hinterbacken.
                                                                                                                                                                           ST. HIPPOLYT STEHT IHNEN
     nicht offensichtlich dünn.

                                                            9. EXTREM FETT                                                                                                       MIT RAT ZUR SEITE!
                                                            Offensichtliche Rille entlang des Rückens;

                                                                                                                                                                                    Tel.: +49 (0)6222 990 100
                                                            ungleichmäßig verteiltes Fett.

                           © Kentucky Equine Research                                                                                                                                E-Mail: info@st-hippolyt.de
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FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
FASER-RATGEBER
                        WIR HABEN DIE ANTWORTEN AUF IHRE FRAGEN!                                                                                                                    WORIN UNTERSCHEIDET SICH DER                                                           MEIN PFERD HAT EINE
                                                                                                                                                                                         ERSTE, ZWEITE ODER                                                                 CHRONISCHE ATEM-
                                                                                                                                                                                           DRITTE SCHNITT?                                                                 WEGSERKRANKUNG
                                                                                                                                                                                 In der Pferdefütterung ist der erste Schnitt im Jahr am besten geeignet,                     UND HUSTET BEI
                     WORAN ERKENNE ICH                                                                              WIE VIEL FASER                                               da er mit seinem hohen Rohfaser- und moderaten Proteingehalt am bes-                        TROCKENEM HEU.
                        GUTES HEU?                                                                                    BRAUCHT                                                    ten zu den Voraussetzungen im Verdauungstrakt des Pferdes passt. Der                      WAS KANN ICH TUN?
                                                                                                                                                                                 Anteil an Rohfaser sollte mind. 20 % betragen. Der zweite Schnitt (auch
                    •   Am typischen, aromatischen „Heuduft“                                                         MEIN PFERD?                                                 Grummet genannt) ist weicher und blattreicher. Zudem ist er mit seinem                     Das Bedampfen oder Wässern von
                    •   An der hell- bis dunkelgrünen Farbe                                                                                                                      höheren Proteingehalt und geringerem Rohfasergehalt für Pferde er-                           Heu kann eine Lösung sein. Für
                                                                                                                              1,5 – 2 kg
                    •   An der griffigen Struktur                                                                                                                                nährungsphysiologisch weniger geeignet und sollte nur in Verbindung                         manche Pferde ist eine gute Heu-
                                                                                                                    je 100 kg (Soll-)Körpergewicht
                    •   An der geringen Staubbelastung                                                                                                                           mit zusätzlichen Faserlieferanten kombiniert gefüttert werden (Heu vom                    lage (Anwelksilage) eine Alternative.
                                                                                                                                pro Tag
                    •   An der Vielfalt von Gräsern und Kräutern                                                                                                                       ersten Schnitt, gutes Futterstroh). Der dritte Schnitt sollte in
                                                                                                                                                                                             der Pferdeernährung keine Verwendung finden.

                                                                   WAS UNTERSCHEIDET
                                                                   EINE HEULAGE VON                                                                                                                                                             WAS BRINGEN
                                                                                                                                                            WIE LANGE DARF EINE                                                            FASERERSATZ­PRODUKTE
                                                                      EINER SILAGE?
       KANN STROH                                                                                                                                            FUTTERPAUSE SEIN?                                                             WIE HEUCOBS UND CO.?
                                                  Eine „richtige“ Silage sollte nur im Nutztierbereich zu finden sein. Das
     ALS FASERERSATZ                             vergleichsweise früh geschnittene Gras (vor der Blüte) wird nach wenigen                                  Wegen der kontinuierlichen Magensäurepro-                                 Hochwertige Heucobs oder Heufaserprodukte werden aus
                                                                                                                                                           duktion darf eine maximale Fresspause von
         DIENEN?                                Stunden fest gepresst und luftdicht verpackt. Innerhalb weniger Tage soll-
                                                te durch die Tätigkeit von anaeroben Mikroorganismen ein stabiles, sau-                                    vier Stunden nicht überschritten werden. Steht
                                                                                                                                                                                                                                     artenreichem Aufwuchs aufbereitet. Die frisch geschnitte-
                                                                                                                                                                                                                                     ne Faser wird direkt nach der Ernte warmluftgetrocknet
 Bei leichtfuttrigen Pferden oder               res Milieu entstehen, das für die Konservierung des Siliergutes sorgt. Der                                 ausreichend Faser zur Verfügung, wird durch                               und weiterverarbeitet. So können sogenannte Bröckel-
 bei EMS kann ein Anteil Heu                    hohe Säure- und Proteingehalt und der zu geringe Rohfasergehalt macht                                      die Kautätigkeit genügend Speichel gebildet,                              und damit einhergehende Nährstoffverluste, die durch
 durch gutes Futterstroh ersetzt                   eine echte Silage damit zu einem völlig ungeeigneten Pferdefutter.                                      der eine puffernde Funktion auf die Magensäu-                             häufiges Wenden verursacht werden, deutlich reduziert
   werden (Heu/Stroh-Gemisch                    Anders bei der Heulage: Hier wird die Faser zu einem späteren Zeitpunkt                                    re ausübt. Die Faser kleidet die empfindlichen                            werden. Das Ergebnis sind Faserprodukte bester Qualität,
             max. 2:1).                         geschnitten (Mitte bis Ende der Blüte). Damit ähneln sich die Nährstoff-                                   Schleimhautbereiche des Magens mattenartig                                die als Heuersatz oder als Ergänzung der Faser- bzw. Kraft-
                                                gehalte zwischen Heulage und Heu und die Verträglichkeit für Pferde ist                                    aus und hat somit eine Schutzfunktion. Außer-                             futterration dienen. Für Pferde mit Zahnproblemen sind
                                                  in aller Regel gut. Durch den geringeren Säuregehalt und höheren                                         dem hat das Kauen von Faser eine stressredu-                                        sie ein unersetzbarer Rohfaserlieferant.
                                                        Fasergehalt weist die Heulage allerdings eine geringere                                                          zierende Wirkung.
                                                               Lagerstabilität auf, was bei der Futterlagerung
                                                                     und -entnahme beachtet werden
                                                                                     sollte.

             AUS WELCHEN GRÄSERN UND
             KRÄUTERN SOLLTE EIN GUTES                                                                           WANN IST DER
                                                                                                                   OPTIMALE
                                                                                                                                                                                    GLYX-WIESE® SERIE
               PFERDEHEU BESTEHEN?
                                                                                                               SCHNITT­ZEITPUNKT?                                                   WIESENTALER                                                                                             TIPP
             • Auch hier gilt: auf Vielfalt setzen
                                                                                                             Pferdeheu sollte nicht vor dem Ähren- und
             • Monokulturen (z. B. aus deutschem Weidelgras)
               bergen u. a. die Gefahr von Endophyten-Befall
                                                                                                             Rispenschieben der Hauptbestandsbild-                                  SENIORFASER                                                                                          Robusan®
                                                                                                             ner geschnitten werden. Je nach Wetter-
             • Typische, gesunde Pferdegräser und -kräuter sind
                                                                                                             verhältnissen und Region ist das in der
                                                                                                                                                                                                                                                                                    zur Unterstützung
               z. B.: Wiesenlieschgras, Knaulgras, Wiesenfuchs-
                                                                                                             Regel zwischen Ende Mai und Anfang                                         HEUCOBS                                                                                      bei mangelhafter
               schwanz, Glatthafer, Zittergras, Wolliges Honiggras,
                                                                                                             Juni. Bei späterem Schnitt (Mitte bis Ende
               Kammgras, Wiesenrispe, Straußgräser, Spitzwegerich,
               Löwenzahn, Wilde Möhre, Acker-Witwenblume,
                                                                                                             der Blüte) sinkt der Energiegehalt und                                        MÜSLI                                                                                    Raufutterqualität
                                                                                                             der Fasergehalt steigt. Diese Faser ist für
               Wiesen-Pippau, Wiesen-Bocksbart, Wiesen-Knöterich,
                                                                                                             leichtfuttrige Pferde am besten geeignet.
               Kohl-Distel, Rotklee, Hornklee, Schafgarbe                                                                                                                           LUZERNE MIX
16                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 17
FÜTTERUNGS KONZEPTE für eine individuelle - Pferdeernährung - St. Hippolyt
DIE BEDEUTUNG VON FRUCTANEN

      WELCHE ROLLE SPIE-                                                         WAS SIND FRUCTANE?
                                                                                                                                                         FRUCTANE IM HEU
     LEN FRUCTANE BEI DER                             Fructane sind Ketten von Fructosemolekülen.            zu rechnen. In der Literatur werden 6 bis
                                                      Diese langkettigen Kohlenhydrate sind eine             10 Grad Celsius als die kritische Tempe-    Auch im Heu sind Fructane enthalten, ob diese auch ernsthaft gesund-
       ENTSTEHUNG VON                                 kurzfristige Speicherform von Zucker, vor al-          raturschwelle angesehen. Hierbei kommt      heitsgefährdend sind, ist bisher wenig untersucht. Der Fructangehalt
           HUFREHE?                                   lem im Stängel der Pflanze. Der Zucker dient           es jedoch sehr darauf an, ob tatsächlich    im Heu hängt – wie auch beim Gras auf der Weide – von den oben ge-
                                                      als Energielieferant und lässt die Pflanzen            bodennah gemessen wird.                     nannten Faktoren zum Erntezeitpunkt ab. Im Gegensatz zu Stärke sind
     Vielen Pferdebesitzern ist bereits bekannt,
                                                      wachsen in dem Strukturkohlenhydrate (u. a.          ▪ Lichtintensität: durch intensive Sonnen-    Fructane wasserlöslich. Durch das Wässern von Heu (mindestens eine
     dass die Aufnahme von zu viel saftigem Wei-                                                                                                         Stunde) lässt sich ein Teil der Fructane auswaschen. Bei der Landwirt-
                                                      Cellulose, Hemicellulose) als Gerüstsubstan-           einstrahlung wird durch die erhöhte
     degras den Ausbruch einer Hufrehe zur Folge                                                                                                         schaftskammer Niedersachsen kann man mittels Infrarot den Fructan-
                                                      zen aufgebaut werden. Ist bei bestimmten               Photosyntheseleistung vermehrt Zucker
     haben kann. Hufrehe kann schnell zu einem                                                                                                           gehalt in frischem Gras, Heu und Silage bestimmen lassen.
                                                      Wetterbedingungen (Kälte, Trockenheit) kein            produziert. Je nach Witterung wird der
     lebensbedrohenden Zustand führen. In Ver-
                                                      Wachstum der Pflanze möglich, speichert sie            Zucker in Wachstum investiert oder als
     dacht Hufrehe auszulösen stehen Fructane an
                                                      den Zucker in Form von Fructanen. Der Fruc-            Fructane gespeichert.
     erster Stelle. Im Folgenden werden einige Fra-
                                                      tangehalt in der Pflanze ist von einer Vielzahl      ▪ Regenintensität: Wird das Wachstum der
     gen rund um das Thema Fructane beantwortet.
                                                      von Faktoren abhängig:                                 Pflanze durch zu wenig Regen oder zu
                                                      • Pflanzenart: der Fructangehalt auf euro-             kalte Temperaturen gehemmt, steigt der
                                                          päischen Pferdeweiden variiert beträcht-           Gehalt an Fructanen im Gras.
         WELCHE RISIKEN                                   lich. Vor allem Deutsches und Welsches        Grundsätzlich lässt sich zusammenfassen,
                                                          Weidelgras enthalten viel Fructan. Für        dass die sonnigen Tage bei kalten Temperatu-
        BIRGEN FRUCTANE?                                  die Pferdefütterung besser geeignet sind      ren (Frühjahr und Herbst) die größten Gefah-
     Im Gegensatz zu Stärke werden die aufge-             fructanarme Gräser wie Wiesenlieschgras,      renzeiten darstellen. Ist der Himmel bedeckt,
     nommenen Fructane nur minimal im Dünn-
     darm verdaut, bevor sie in den Dickdarm
                                                          Knaulgras, Rotschwingel und Wiesen-
                                                          fuchsschwanz
                                                                                                        wird kaum Zucker produziert (verringerte
                                                                                                        Photosyntheseleistung), demnach auch keine          FAZIT
     gelangen. Im Dickdarm werden die Fructane        • Tageszeit: in den frühen Morgenstunden          Fructane eingelagert. Selbiges gilt natürlich
     durch Mikroorganismen fermentiert. Haupt-            sind meist höhere Fructanwerte zu er-         auch für Regentage. Im Hochsommer können         Es gibt mehrere Arten von Fruc-
     sächlich daran beteiligt sind Bakterien der          warten                                        die frühen Morgenstunden für den Weide-          tanen und es ist nach aktuellen
     Gattung Streptococcus, die bei der Fermen-       • Jahreszeit: höhere Fructanwerte werden          gang genutzt werden, bevor die Sonne die         Erkenntnissen nicht klar, inwieweit
                                                                                                                                                         diese tatsächlich am Hufrehegeschehen
     tation von Fructanen Milchsäure bilden.              im Frühjahr und Herbst gemessen               Zuckerproduktion in der Pflanze hochfährt. Ein
                                                                                                                                                         beteiligt sind. Laut führenden Pferde-
     Dies bewirkt ein Absinken des pH-Werts,          • Vegetationsperiode: mit zunehmender             angenehmer Nebeneffekt dieser Tageszeiten        Ernährungswissenschaftlern spielen
     was zu einer Übersäuerung des Dickdarms              Wuchshöhe und während der Bildung             sind zudem verträglichere Temperaturen und       die Fructane bei gesunden Pferden
     (Dickdarmazidose) führen kann. Die durch             von Blüten und Samen kommt es zu einer        weniger Insekten. Das Weidemanagement:           eine eher untergeordnete Rolle.
     das saure Milieu massenhaft absterbenden             Abnahme der Fructangehalte                    intensive Düngung kann zu einer Abnah-           Zur Zeit wird auf europäischer
     Darmbakterien setzen Toxine frei. Diese En-      • Klima:                                          me des Fructangehaltes durch vermehrtes          Ebene daran geforscht.
     dotoxine, Amine und Enzyme wandern durch            ▪ Temperatur: Frostnächte, gefolgt von         Wachstum der Pflanze führen, eine intensive
     die Darmwand in den Blutstrom und wer-                 sonnigen Tagen sind besonders gefähr-       Nutzung der Weiden führt jedoch zu einem
     den weiter zur Huflederhaut transportiert.             lich! Steigt die Temperatur über den Tag    zunehmenden Fructangehalt, da die gestress-
     Hier kann durch die Entzündung und daraus              hin an, kommt es zum Wachstum und die       te Pflanze bei vermehrtem Verbiss mehr Fruc-
     resultierende Zerstörung der Verbindungs-              Fructangehalte sinken. Bleibt es kalt, so   tane einlagert.
     schicht zwischen Hufbein und Hornkapsel                ist ganztägig mit höheren Fructanwerten
     ein akuter Hufreheschub entstehen.
     In einer Studie konnte durch eine einmalige
     Gabe von 7,5 g Fructan je kg Körpermasse
     ein Hufreheschub ausgelöst werden. Dies
     würde einer täglichen Frischgras-Aufnahme                                     WIE HÄLT MAN DAS
     von 183 kg (TS-Gehalt 20 %) oder einer Gras-
     trockensubstanz von 36,6 kg entsprechen.                                   RISIKO EINER ERHÖHTEN
     Für die Aufnahme dieser Mengen bräuchte                                        AUFNAHME VON
     ein Pferd sogar zweieinhalb bis drei Tage. Un-
     ter normalen Bedingungen (Heu mit einem
                                                                                  FRUCTANEN GERING:
     maximalen Fructangehalt von 8,2 % und der                                • Pferde nach frostigen Nächten und gleichzeitig
     unterstellten Trockensubstanzaufnahme von                                  sonnigem Morgen nicht auf die Koppel lassen
     2,5 % des Körpergewichts) nimmt ein Warm-                                • Weiden mit hochgewachsenen Gräsern solchen
     blut täglich 2,05 g Fructan je 100 kg Körper-                              mit abgemähten oder abgefressenen, kurzen
     masse auf.                                                                 Gräsern vorziehen
                                                                              • Nicht nur der Fructangehalt im Gras, sondern vor
                                                                                allem die aufgenommene Menge an Fructanen
                                                                                spielt eine Rolle
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                                                                      LEBER & NIEREN                                Equigard Müsli & Classic             Glucogard®                                     GEWICHTSAUFBAU
                                 NERVEN
                                                                                                                             ®

                                                                      Equimeb® Hepa                                 Hesta Mix® Light Energy              Equigard® Müsli & Classic                                                  EquiMall® forte
                                                                                                                                                                                                        Reform G®
                                 Equilizer®                           Meta-Diät                                     Ricelein                             Struktur E® Getreidefrei                                                   Glyx-Wiese® Luzerne Mix
                                                                                                                                                                                                        Vitalmüsli Beste Jahre®
                                 Anti-Stress Kräuterpellets           Equigard® Müsli & Classic                     Glyx-Wiese® Serie                    RiceLein                                                                   Leinöl
                                                                                                                                                                                                        Vollwertpellets
                                 Makor®                               C’Real Basics® Maisflocken                     Vitalmüsli Beste Jahre®              Glandogard®                                                                Hippo Linol®
                                                                                                                                                                                                        RiceLein
                                 Magnesium B12                        Lamin® forte                                  Irish Mash®                          Equimeb® Hepa                                                              LinuStar®
                                                                                                                                                                                                        Glyx-Wiese® Heucobs
                                 MicroVital®                          Glyx-Wiese® Serie                             Glyx-Mash®                           Lamin® forte                                                               Brandon® xl
                                                                                                                                                                                                        Glyx-Wiese® Seniorfaser
                                                                      Brandon® plus hepatic protect                 Equilizer®                           Glyx-Mash®                                                                 Brandon® plus gastro balsam
                                                                                                                                                                                                        C’Real Basics® Maisflocken
                                                                                                                    Anti-Stress Kräuterpellets           Leinöl
             ATEMWEGE                                                 Brandon® xl
                                                                                                                    Hippo Linol®                         Glyx-Wiese® Serie
                                                                                                                    Leinöl                               Hippo Linol®
             Mucolyt®                                                                                               Glyx-Lobs®                           Glyx-Lobs®
             Hippomun® forte                                                                                        Brandon® xl                          VitaComplex sensitiv
             Lamin® forte                                                                                                                                VitaMineral sensitiv                                                  MAGEN & DARM
             Schwarzkümmelöl                                                                                                                             Brandon® plus hepatic protect
             Brandon® plus respiraticum                                                                                                                  Brandon® xl                                                           Irish Mash®         Glyx-Lobs®
                                                                                                                                                                                                                               Glyx-Mash®          Brandon® xl
                                                                                                                                                                                                                               Hefekultur          Brandon® plus gastrointestinal
        ZÄHNE                                                                                                                                                                                                                  LinuStar®
                                                                                                                                                                                                                               Robusan®
                                                                                                                                                                                                                                                   Brandon® plus gastro balsam
                                                                                                                                                                                                                                                   Brandon® plus c-mash
        Glyx-Wiese® Serie                                                                                                                                                                                                      Lamin® forte        Brandon® plus medigest
        Glyx-Mash®                                                                                                                                                                                                             EquiMall® forte     Brandon® plus medigest forte
        Equigard® Classic                                                                                                                                                                                                      Glyx-Wiese® Serie
        Hesta Mix® Classic
        Vollwertpellets
        Irish Mash®
        Brandon® xl                                                                                                                                                                                                                                ZUCHT
                                                                                                                                                                                                                                                   Beta-Carotin Mare-Y-Mix
                                                                                                                                                                                                                                                   Equilac® Müsli & Classic
     HAUT & FELL                                                                                                                                                                                                                                   Fohlengold® Müsli & Classic
                                                                                                                                                                                                                                                   Fohlengold® Lifestart
     MicroVital®                Equimeb® Hepa
                                                                                                                                                                                                                                                   Fohlengold® Bone
     LinuStar®                  Schwarzkümmelöl
     Leinöl                     Hippo Linol®
     Hesta Mix® Serie           Kieselgur
     Hippovet® HESTAplus Zink
     Hippomun® forte
                                Biotin Hoof Mixture
                                                                                                                                                                                                                                           ÜBERGEWICHT
                                                                                                                                                                                                                                           Glucogard®
                                                                                                                                                                                                                                           Equigard® Müsli & Classic
        IMMUNSYSTEM                                                                                                                                                                                                                        Glyx-Mash®
                                                                                                                                                                                                                                           Glyx-Wiese® Müsli
        MicroVital®                                                                                                                                                                                                                        Glyx-Lobs®
        Hippomun® forte
        High Performer
        Schwarzkümmelöl                                                                                                                                                                                          MUSKULATUR
        Hefekultur
        Fohlengold® Müsli & Classic                                                                                                                                                                              Gold Medal®               Struktur Energetikum®
        Fohlengold® Lifestart                                                                                                                                                                                    Super Condition®          Struktur E® Getreidefrei
                                                                                                                                                                                                                 Vitamin E plus Selen      International Sports Champions Claim®
                                                                                                                                                                                                                 High Performer            RiceLein
                                                                                                                                                                                                                 Makor®                    Glyx-Wiese® Luzerne Mix
             HIGH PERFORMANCE                                                                                                                                                                                    Qelan®                    Brandon® xp
             High Performer                           Struktur E® Getreidefrei
             Qelan®                                   Reform G®
             Vitamin E plus Selen                     RiceLein                                                                                                                                    BEWEGUNGSAPPARAT
             Gold Medal®
             Elektrolyte Hippovit
                                                      Glyx-Wiese® Luzerne Mix
                                                      Leinöl
                                                                                                      GETREIDEFREI                                                       HUFE
                                                                                                                                                                                                  Movicur®                    Brandon® plus arthrogard combi joint + bone
             Makor®                                   Hippo Linol®                                    Equigard® Müsli & Classic   Glyx-Lobs®                             Ungulat®                 Lamin® forte                Brandon® plus joint performer
             International Sports Champions Claim®    Brandon® xp                                     Struktur E® Getreidefrei    SemperMin® Müsli & Classic             Ungulat® Hoof Lotion     Hippovet® HESTAplus Mangan Brandon® plus tendonizer
             Struktur Energetikum®                    Brandon® plus gastro balsam                     RiceLein                    Sempercube®                            Biotin Hoof Mixture      Kieselgur
                                                                                                      Glyx-Mash®                  MicroVital®                            Kieselgur                Fohlengold® Müsli & Classic
                                                                                                      Glyx-Wiese® Serie           Brandon® xl                            MicroVital®              Fohlengold® Bone

20                                                                                                                                                                                                                                                                                  21
Teil I                            WICHTIGE                                  • Basis jeder Ration ist eine ausreichende Menge Faser von erstklassiger Qualität.
     Passende Basisrationen
     nach Einsatzgebiet
                                       GRUNDLAGEN                                • Die notwendige Kraftfuttermenge ergibt sich aus der Leistungsanforderung und
                                                                                   der individuellen Futterverwertung eines jeden Pferdes.

                                       UNSERER
                                                                                 • Alle empfohlenen Futtermengen sollten auf mehrere Rationen am Tag verteilt gefüttert
                                                                                   werden, max. 200 g je 100 kg Körpergewicht und Portion.
                                                                                 • Ausreichende Wasserversorgung gewährleisten.

     Freizeitpferd                24
                                       EMPFEHLUNGEN
     Sportpferd                   26
     Zuchtpferde                  În
     Senior                       46
     Boxenruhe & Rekonvaleszenz   48
     Triebiges Pferd              50

                                         Die Fütterungsempfehlung aller unserer mineralisierten Basisfuttermittel richtet sich immer nach Gramm bzw. Kilogramm je 100
                                         kg Körpergewicht und Tag! Wird diese Vorgabe eingehalten, ist der tägliche Vitalstoffbedarf des Pferdes abgedeckt und es ist kein
                                         zusätzliches Mineralfutter notwendig. Bei Unterschreitung der Fütterungsempfehlung von mineralisiertem Krippenfutter sollten
                                         die fehlenden Mineralstoffe mit Mineralfutter ausgeglichen werden.
22                                                                                                                                                                           23
Fütterungsempfehlung je 100 kg Körpergewicht / Tag

     FREIZEITPFERD                                                                                                        BASISFÜTTERUNG                    BEI BEDARF die passende Ergänzung

                                                                                                     Leichtfuttrige Pferde                                 Erhöhter Energiebedarf
                                                                                                  100 – 150 g Hesta Mix® light energy                      max. 150 g Struktur Energetikum®
                                                                                                  		                 ODER
                                                                                                  200 – 350 g Equigard® Müsli/Classic
                                                                                                  		                 ODER                                  Pferde mit sensiblem Magen-Darm-Trakt
                                                                                                  100 – 200 g Glyx-Wiese® Müsli +
                                                                                                         30 g SemperMin® ODER 25 g Sempercube®             normalgewichtige bzw. zu dünne Pferde
                                                                                                                                                                150 g Irish Mash®           2 – 3 x pro Woche

                                                                                                                                                           leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
                                                                                                                                                                  150 g Glyx-Mash®             2 – 3 x pro Woche
                                                                                                     Normal- bis schwerfuttrige Pferde
                                                                                                        300 g NutriStar
                                                                                                                     ODER
                                                                                                        500 g Reform G®
                                                                                                                     ODER
                                                                                                        500 g Vollwertpellets

                                                                                                  getreideempfindliche Pferde
                                                                                                  max. 150 g Struktur E® Getreidefrei +
                                                                                                  200 – 300 g RiceLein
                                                                                                               		ODER
                                                                                                        500 g Brandon® xl

                                                                                                     Spezialrassen
                                                                                                  mit erhöhtem Vitalstoffbedarf je nach Leistung
                                                                                                  200 – 300 g Hesta Mix® Müsli
                                                                                                  		ODER
                                                                                                  150 – 250 g Hesta Mix® Classic
                                                                                                  		ODER
                                                                                                  100 – 150 g Hesta Mix® light energy
                             FREIZEIT IST VIELFALT
                    Nur das Beste für den Freizeitpartner! Der Begriff Freizeitpferd
                   schließt keine Rasse, Alter, Ausbildung, Eignung, Charakter sowie
                   andere Eigenschaften des Pferdes aus. Jedes Pferd kann Freizeit-
                   pferd sein oder werden. Und gerade deshalb stehen viele Pferde-
                    besitzer bei der richtigen Einschätzung des Energie- und Vitalstoff-
                     bedarfs vor einem Problem. Während sich Spezialrassen wie Isländer,
                     Haflinger, Iberer oder Kaltblüter auf karge Futtergrundlagen eingestellt
                     haben, sind Warmblüter und blutgeprägte Pferde hingegen zumeist auf
                      einen höheren Grundumsatz ausgelegt, was bei der Rationsgestaltung be-
                      achtet werden muss.

                            LEISTUNG RICHTIG EINSCHÄTZEN
                   Im Freizeitbereich kommt es überwiegend zur Überschätzung im kalorischen
                                                                                                 ACHTUNG!
               Bereich bei gleichzeitiger Unterschätzung des Mikronährstoffbedarfs. Das Resul-   Erhaltungsbedarf bzw. geringer Ener-
             tat sind oftmals übergewichtige Vierbeiner durch zu gut gemeinte Rau- und/oder      giebedarf „Keine Arbeit“ heißt nicht
         Kraftfutterzuteilung sowie Pferde mit Haut-, Huf- und Fellproblemen aufgrund von        „kein Nährstoffbedarf“!
     Mangelversorgung bei den Vitalstoffen. Wie Sie den Energiebedarf Ihres Pferdes richtig      Heu und Weidefutter können den
      einstufen, erläutern wir auf Seite 13.                                                     Nährstoffbedarf nicht abdecken.                                Weitere passende Ergänzungen finden Sie auf S. 36
24                                                                                                                                                                                                                  25
SPORTPFERD
                                                                                                                                             DOPING-
                                                                                                                                             HINWEIS
                                                                                                                                             Die St. Hippolyt und Brandon® Pro-
                                                                                                                                             duktpalette setzt grundsätzlich auf do-
                                                                                                                                             pingfreie Futter­mittel. Alle Rezepturen
                                                                                                                                             sind so gewählt, dass das Pferd umfas-
                                                                                                                                             send und vollwertig ernährt wird.
                                                                                                                                             Bitte beachten Sie den Hinweis auf
                                                                                                                                             den Etiketten der jeweiligen Produkte.

     Grundsätzlich ist die eingesetzte Gesamt-     BESONDERE LEISTUNG
     futtermenge beim Sportpferd abhängig
     von der zu erbringenden Leistung, der
     Futterverwertung und der Verdaulich-
                                                        ERFORDERT
                                                     EINE BESONDERE
                                                                                                     WICHTIGE
     keit der Ration. Die Herausforderung der
     Sportpferdefütterung liegt jedoch auf
                                                        FÜTTERUNG                                    GRUNDLAGEN
     der Hand.
     Bei Sportpferden spielt nicht nur ein er-
                                                  Der Pferdesport umfasst eine Reihe verschie-
                                                  dener Disziplinen mit unterschiedlichsten          UNSERER
     höhter Energiebedarf die entscheidende
     Rolle, sondern es muss auch der Mehrbe-
                                                  Anforderungen an das jeweilige Sportpferd.
                                                  Die individuellen Bedürfnisse sollten ent-
                                                                                                     EMPFEHLUNGEN
     darf, der durch eine hohe Beanspruchung      sprechend beachtet und gezielt unterstützt
     des Bewegungsapparates (Muskeln, Seh-        werden. St. Hippolyt hilft Ihnen, auf nutritiver   • Die notwendige Kraftfuttermenge
     nen, Bänder, Hufe) und der Nerven ent-       Ebene die optimale Leistungsfähigkeit Ihres          ergibt sich aus der Leistungsan-
     steht, gedeckt werden.                       Pferdes auszuschöpfen und die Fütterung er-          forderung und der individuellen
     Zusätzlich muss der mineralische Aus-        folgreich einzusetzen.                               Futterverwertung eines jeden
     gleich durch Elektrolyte bei erhöhtem                                                             Pferdes.
     Schweißverlust in der Fütterung beachtet                                                        • Die Gesamtkraftfuttermenge sollte
                                                                                                       6 kg pro Tag für ein Großpferd
     werden.
     Forschungen im Bereich der Sportpferde-
                                                  STÄRKEARME ENERGIE-                                  nicht überschreiten.
     fütterung haben gezeigt, dass stärkelasti-     QUELLEN NUTZEN!                                  • Alle empfohlenen Futtermengen
     ge, getreidereiche Futterrationen neben                                                           sollten auf mehrere Rationen am
                                                  Neben verdaulicher Fasern sind zur Versor-
     der Steigerung der Schweißproduktion                                                              Tag verteilt gefüttert werden, max.
                                                  gung des Energiehaushaltes Öle und Ölfrüch-
     für eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels                                                          200 g Kraftfutter / 100 kg Körper-
                                                  te geeignet, welche den Verdauungstrakt und
     sorgen und somit insulinbedingte Leis-                                                            gewicht und Portion.
                                                  Stoffwechsel schonen. Zusätzlich ist die gerin-
     tungsschwankungen verursachen.                                                                  • Eine ausreichende Wasserversor-
                                                  gere Insulinausschüttung mit einer verringer-
                                                                                                       gung gewährleisten.
                                                  ten Cortisolausschüttung verbunden, wodurch
                                                  die Stressresistenz positiv unterstützt wird.

26                                                                                                                                                                                      27
DRESSURPFERD                                                                                                     SPRINGPFERD
     Durchdachte Fütterungskonzepte                                                                                                                                                                    Damit Hochleistung auf den Punkt
     versorgen das Dressurpferd mit                                                                                                                                                                     abrufbar wird und das Energie-
     allen Nähr- und Vitalstoffen,                                                                                                                                                                        potenzial während kräftezeh-
     die für Glanzleistungen im                                                                                                                                                                            render Turniertage gehalten
     Viereck erforderlich sind.                                                                                                                                                                               werden kann, ist eine an-
                                                                                                                                                                                                               gepasste Nährstoffver-
                                                                                                                                                                                                                 sorgung unabdingbar.

                                                             BEI BEDARF die passende Ergänzung

                                                                                                                                                                        BEI BEDARF die passende Ergänzung
                                                             Erhöhter Energiebedarf                                              Fütterungsempfehlung
                                                             bei triebigen Pferden                                           je 100 kg Körpergewicht / Tag
                                                              50 – 100 g Super Condition
                       Fütterungsempfehlung                                                                                                                             Erhöhter Energiebedarf
                   je 100 kg Körpergewicht / Tag
                                                             getreideempfindliche Pferde
                                                                   150 g Struktur E® Getreidefrei                                          BASISFÜTTERUNG               bei triebigen Pferden
                                                                                 ODER                                                                                    50 – 100 g Super Condition
                                                             200 – 300 g RiceLein
                                                                                 ODER
                                BASISFÜTTERUNG                                                                                                                          getreideempfindliche Pferde
                                                             150 – 500 g Glyx-Wiese® Luzerne MIX                       Normal- bis schwerfuttrige Pferde                150 – 500 g Glyx-Wiese® Luzerne MIX

                                                             konzentrierte Energielieferanten                             150 g Struktur Energetikum® +                 konzentrierte Energielieferanten
                                                               5 – 50 ml Hippo Linol®                                     500 g International Sports Champions Claim®     5 – 50 ml Hippo Linol®
             Normal bis schwerfuttrige Pferde                                      ODER
                                                                                                                     temperamentvolle Pferde
                                                                                                                                                                                              ODER
                                                               5 – 25 ml Leinöl                                                                                           5 – 25 ml Leinöl
               150 g Struktur Energetikum® +                                                                         500 – 800 g Reform G®
               500 g Reform G®
                            ODER
               500 g International Sports Champions Claim®
                                                             Pferde mit sensiblem Magen-Darm-Trakt                   getreideempfindliche Pferde
                                                                                                                           150 g Struktur E® Getreidefrei   +           Pferde mit sensiblem Magen-Darm-Trakt
                                                             normalgewichtige bzw. schlanke Pferde                   200 – 300 g RiceLein                               normalgewichtige bzw. schlanke Pferde
          getreideempfindliche Pferde                             150 g Irish Mash®            2 – 3 x pro Woche                         ODER                                150 g Irish Mash®            2 – 3 x pro Woche
          500 – 700 g Brandon® xl                                                                                    500 – 700 g Brandon® xl
                              ODER                           leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde                                   ODER                           leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
          500 – 700 g Brandon® xp                                   150 g Glyx-Mash®             2 – 3 x pro Woche   500 – 700 g Brandon® xp                                   150 g Glyx-Mash®             2 – 3 x pro Woche

                                                                                                                                                                                                                Weitere passende Ergänzungen
                                                                                                                                                                                                                     finden Sie auf S. 36

28                                                                                                                                                                                                                                             29
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