Fehler beim Die 7 größten - Immobilienverkauf im Jahr 2021! - immobye
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Vorwort 2021 wird ein Jahr der Ungewissheit und Veränderung. Ob im alltäglichen Leben, im Beruf oder im Immobilienmarkt! Bereits das Jahr 2020 war mit diesen Stichworten behaftet und hat der Menschheit viel abverlangt. Lockdowns, Maskenpflicht und Kontaktverbote sind nur einige der Maßnahmen, welche in diesem Jahr verabschiedet wurden, die uns mittlerweile im alltäglichen Leben begleiten. Auch in diesem Jahr stehen wir vor alten und neuen Herausforderungen in allen Facetten unseres Lebens. Damit Sie zumindest in der Immobilienbranche im Jahr 2021 gewappnet sind, haben wir für Sie die 7 teuersten Fehler zusammengestellt, welche Ihnen beim Verkauf Ihrer Immobilie unterlaufen können! Am Ende jeden Fehlers finden Sie eine Beispielrechnung, welche anhand von konkreten Zahlen den Verlust darstellt, der entstehen könnte. Als Berechnungsgrundlage wird eine Beispielimmobilie im Wert von 300.000 € zu Grunde gelegt. Hinweis: Das Modell lässt sich aber auch auf andere Immobilienwerte durch einfachen Dreisatz übertragen. Übersicht der 7 teuersten Fehler 1 Verkaufsaufwand und Verkaufsaufwand Kosten und werden Kosten unterschätzt werden unterschätzt 2 Verkaufsaufwand und Kosten werden Gesetzliche Bestimmungen unterschätzt der Spekulationssteuer werden missachtet 3 Verkaufsaufwand und Kosten und Aufwendige Renovierungs- werden unterschätzt Modernisierungsmaßnahmen 4 Verkaufsaufwand und Kosten Die Bonität des Käufers wirdwerden unterschätzt nicht überprüft 5 Verkaufsaufwand und Kosten Der falsche Zeitpunkt werden für einen unterschätzt Immobilienverkauf 6 Verkaufsaufwand und Mängel und lästige Kosten werden Nachbarn werdenunterschätzt verschwiegen 7 Verkaufsaufwand und Der Verkehrswert ist Kosten werden unbekannt unterschätzt oder falsch ermittelt worden 2
Verkaufsaufwand und Kosten #1 werden unterschätzt (ca. 4.000 €) Viele Eigentümer entscheiden sich Ihre Immobilie selbst zu verkaufen. Nicht selten ist der leitende Gedanke dieser Unternehmung die Ersparnis der Maklercourtage. Seine Immobilie privat zu verkaufen ist möglich, jedoch sollte der damit einhergehende Aufwand, das erforderliche Knowhow und die anfallenden Kosten nicht unterschätzt werden. Andernfalls laufen Sie Gefahr, kostspielige Fehler zu begehen.1 Hier sehen Sie einen kleinen Teil der Aufgaben, welche Sie erwartet, wenn Sie sich dafür entschließen Ihre Immobilie privat zu veräußern: • Umfassende Marktanalyse zur Bestimmung des Verkaufspreises • Einholen von Vergleichsangeboten • Organisieren von Lageplänen und Bauzeichnungen • Bestellung des Grundbuchauszugs, sowie des Energieausweises • Überprüfung auf etwaige Baulasten • Aufnahme hochwertiger Fotos • Berechnung der Wohnfläche • Schaltung einer rechtssicheren Anzeige • Erstellung eines Exposés • Kommunikation mit den Interessenten • Durchführung von Besichtigungen • Führen von Preisverhandlungen • Beauftragung eines Notars und Überprüfung des Kaufvorvertrages • Zusammenstellung von Finanzierungsunterlagen • Auseinandersetzung mit den Themen Energieausweis und Geldwäscheprävention 1 Focus Online: Immobilien verkaufen ohne Makler, https://service.focus.de/immobilienverkauf/immobilie-ver- kaufen/ abgerufen am 02.02.2021 2 Immobye GmbH & Co. KG, Der Immobilienmakler aus Ihrer Region, https://www.immobye.de/lp/makler/ ab- 3 gerufen am 01.02.2021
Bereits dieser kleine Auszug aus den Tätigkeiten, welche für einen erfolgreichen Verkauf Ihrer Immobilie notwendig ist, kann sich über mehrere Monate hinziehen. Haben Sie ausreichend Zeit, das fachliche Knowhow und verfügen über die nötige Stressresistenz? Dann steht dem Versuch des privaten Verkaufs grundsätzlich nichts im Wege. Fehlt Ihnen eine der o.g. Voraussetzungen, empfiehlt es sich einen Profi heranzuziehen. So sparen Sie sich den enormen Zeitaufwand und laufen nicht Gefahr Fehler zu begehen, welche Sie im schlimmsten Fall eine ordentliche Summe Geld kosten könnten. Viele Makler haben weiterhin eine große Datenbank mit potenziellen Kaufinteressenten, sodass der Verkauf im Idealfall bereits nach wenigen Wochen erfolgen kann!3 3 Sparkasse: Immobilie verkaufen – mit oder ohne Makler?, https://www.sparkasse.de/themen/immobilie-ver- kaufen/mit-oder-ohne-makler.html abgerufen am 02.02.2021 4
Beispielrechnung In der folgenden Beispielrechnung schauen wir uns einmal die Tätigkeiten und die damit verbundenen Kosten im Detail an. Zur Berechnung dient eine fiktive Immobilie. Dafür wählen wir ein Einfamilienhaus mit einem Verkaufswert von ca. 300.000 €. Des Weiteren wird ein fiktiver Stundenlohn von 20 € / Stunde angenommen. Aufgabe Zeitaufwand Kosten 750 € für den Angebotspreis ermitteln 2 Gutachter Dokumente zusammenstellen und 10 200 € digitalisieren Energieausweis 2 89 € + 40 € Fotograf (extern) 2 250 - 500 € Anzeigen auf verschiedenen Portalen 5 500 - 900 € erstellen Anfragen sichten und bearbeiten 10 200 € Immobilie für Besichtigung vorbereiten 8 160 € Besichtigungen inklusive Terminabsagen 10 200 € und Neuvereinbarungen Nachbearbeitung Besichtigung 7 140 € Zweitbesichtigung 2 40 € Kaufpreisverhandlung 3 60 € Vorab-Kommunikation mit dem Notar 4 80 € Evtl. Verhandlung mit Käufer zu Vertrag 4 80 € Notartermin 3 60 € Übergabe Immobilie 2 40 € Fahrtzeiten insgesamt 6 120 € Summe 80 Ca. 4.000 € Tabelle 1, angelehnt an: Homeday GmbH, Hausverkauf privat: So viel kostet der Zeitaufwand, https://www.homeday.de/de/blog/hausverkauf-privat/ abgerufen am 02.02.2021 5
Streng genommen handelt es sich bei diesem Punkt nicht um einen Fehler, sondern vielmehr um eine Darstellung des Zeit- und Kostenaufwands, wenn die Immobilie privat verkauft werden soll. Um den Prozess realistisch darzustellen, sollte jedoch antizipiert werden, dass selbst dem besten Privatverkäufer auch hier und da ein Fehler unterlaufen kann, welcher im schlimmsten Fall auch Mehrkosten mit sich bringt. Des Weiteren ist es möglich, dass der Interessent noch im letzten Moment, ohne das Nennen von Gründen, abspringt und der gesamte Prozess wieder von vorne losgeht. Mit Kosten von 4.000 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 7 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 6
Die gesetzlichen Bestimmungen der #2 Spekulationssteuer werden nicht beachtet Was ist die Spekulationssteuer? Bei dem Begriff „Spekulationssteuer“ handelt es sich um eine veraltete Bezeichnung. Sie bezieht sich auf den zu versteuernden Gewinn aus privaten Verkäufen.4 Die gesetzliche Grundlage wird dabei in §22 EstG festgehalten. Dieser Paragraph besagt, dass alle Gewinne aus privaten Veräußerungen und alle Einkünfte aus Kapitalanlagen zu versteuern sind.5 Wann muss ich Spekulationssteuern zahlen? Die Spekulationssteuer bei Immobilien fällt meistens dann an, wenn das Objekt nicht selbst genutzt wird und gewinnbringend innerhalb von 10 Jahren weiterverkauft wird. Erfreulicherweise gibt es einige Möglichkeiten diese Steuer zu umgehen. • Wird die Immobilie nach 10 Jahren verkauft, so fällt unabhängig von der Nutzungsart keine Spekulationssteuer an. Maßgebend hierfür ist das Datum, an dem der Kaufvertrag notariell beurkundet wurde. Eine Immobilie, welche am 15. April 2010 gekauft wurde, kann somit am 16. April 2020 steuerfrei verkauft werden. • Wird die Immobilie ausschließlich für eigene Wohnzwecke genutzt, so kann diese auch vor Ablauf der 10-Jahres-Frist steuerfrei verkauft werden. Selbst genutzt ist die Immobilie auch, wenn Kinder darin leben, für die Sie Kindergeld bekommen. • Wird die Immobilie im Verkaufsjahr und in den zwei vorangegangenen Jahren zu eigenen Wohnzwecken genutzt, obwohl Sie diese in den Jahren zuvor als Kapitalanlage genutzt haben, so fällt ebenfalls keine Spekulationssteuer an. • Wird eine Immobilie sowohl für eigene Wohnzwecke, als auch zur Kapitalanlage genutzt, so werden die verschiedenen Wohneinheiten der Immobilie einzeln für die jeweiligen Spekulationsfristen betrachtet und ggf. unterschiedlich versteuert. 4 Financescout24: Spekulationssteuer: Vermeidbar beim Verkauf, https://www.financescout24.de/wissen/rat- geber/spekulationssteuer abgerufen am 01.02.2021 5 Einkommensteuergesetz (EStG): § 22 Arten der sonstigen Einkünfte 7
Hintergrund für diese Art der Versteuerung liegt beim Gesetzgeber. Immobilien zählen zu den sogenannten „knappen Gütern“. Mit Hilfe dieser Regelung sollen Spekulationen von Eigentümern aufgrund der Wertsteigerung verhindert werden. Insbesondere beim Verkauf von vermieteten Immobilien spielt dies eine wichtige Rolle. Mietobjekte sollen nicht zur „Spekulationsware“ werden, da dann die Mietpreise unbegrenzt steigen könnten.6 Beispielrechnung Sie haben vor 5 Jahren ein kleines Mehrfamilienhaus im Wert von 300.000 € gekauft und möchten es nun für 350.000 € weiterverkaufen, was Ihnen auch gelingt. Da die 10-Jahres-Frist nicht abgelaufen ist und Sie die Immobilie im Verkaufsjahr und den zwei vorangegangenen Jahren nicht ausschließlich selbst bewohnt haben, fällt Ihr Mehrfamilienhaus unter die gesetzlichen Bedingungen der Spekulationssteuer. Bei einem persönlichen Steuersatz von 40% sind Sie verpflichtet, 40% des Gewinns zu versteuern. Sie erleiden somit Geldeinbußen von 20.000 €. Je nach Immobilienwert, Steuersatz und erzieltem Gewinn kann dieser Betrag auch stark variieren. Mit einer Preiseinbuße von 20.000 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 6 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 6 Immoverkauf24: Spekulationssteuer – Wichtige Infos zur Spekulationsfrist & Beispielrechnung, https://www. immoverkauf24.de/immobilienverkauf/immobilienverkauf-a-z/spekulationssteuer/ abgerufen am 01.02.2021 8
Aufwendige Renovierungs- und #3 Modernisierungsmaßnahmen In der Immobilienbranche kursieren in allen Bereichen die wildesten Theorien und Gerüchte. So auch hinsichtlich der wertsteigernden Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Aber welche dieser Aktionen steigert nun wirklich den Wert Ihrer Immobilie und welche Aufwendungen sind nur rausgeschmissenes Geld? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass jede Renovierung, Sanierung oder Modernisierung dem Objekt positiv zugutekommt, jedoch steigern nicht alle dieser Maßnahmen auch gleichzeitig den Verkaufspreis der Immobilie. Aus diesem Grund ist es erforderlich zwischen werterhaltenden und wertsteigernden Maßnahmen zu unterscheiden. Werterhaltende Maßnahmen Werterhaltende Maßnahmen sorgen, wie der Name schon vermuten lässt, dafür, dass die Immobilie über die Zeit nicht an Wert verliert. Die Begriffe „Instandhaltung, Renovierung oder Sanierung“ werden häufig im Kontext der Werterhaltung verwendet. Dazu zählen z.B. das Streichen der Fassade, die Schließung von Rissen im Mauerwerk, das Befestigen von losen Dachziegeln sowie andere Schönheitsreparaturen. Diese Maßnahmen beeinflussen zwar den Wert der Immobilie nicht direkt, jedoch wird die Chance auf einen Verkauf deutlich gesteigert! Wertsteigernde Maßnahmen Wie auch dieser Name schon vermuten lässt, helfen die wertsteigernden Maßnahmen dabei den Wert Ihrer Immobilie deutlich zu steigern und dadurch auch den zu erzielenden Verkaufspreis. Oftmals fällt dabei der Begriff „Modernisierungen“. Dazu zählen wiederum z.B. energetische Sanierungen, Modernisierungen des Bades, der Heizung oder eine hochwertige Innenausstattung. Je nach Maßnahme steigern Sie den Verkaufswert um mehr als die getätigte Investition, wodurch ein positiver Return on Investment (ROI) erwirtschaftet werden kann! Die Frage, die sich jedoch in diesem Artikel stellt, ist: „Welche Fehler können mir während der Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen unterlaufen und wie viel kann mich das am Ende kosten?“ Der größte Fehler wäre es wahllos alle möglichen Maßnahmen umzusetzen. Ganz nach dem Prinzip „viel hilft viel“, denn genauso verhält es sich eben nicht. Im schlimmsten Fall haben Sie dann viel Geld in Renovierungen und Modernisierungen investiert, die aber keiner haben möchte. Ob Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen lohnend sind, hängt von der Nachfrage und Situation des örtlichen Immobilienmarktes ab. 7 Immobilienbesitzer-München, Wertsteigerung durch Sanierung, https://www.immobilienbesitzer-muenchen. de/blog-posts/wertsteigerung-immobilie-durch-sanierung/ abgerufen am 02.02.2021 8 Immobilienscout24, Welche Renovierungsmaßnahmen steigern den Verkaufspreis? https://www.immobilien- 9 scout24.de/wissen/verkaufen/welche-renovierungsmassnahmen-steigern-verkaufspreis.html abgerufen am 02.02.2021
Regionen mit schwacher Infrastruktur und geringer wirtschaftlicher Entwicklung In diesen Orten ist die Bevölkerungsentwicklung häufig negativ, wodurch viele (alte) Häuser zum Verkauf stehen. Im Kontrast dazu fehlen jedoch die potentiellen Kaufinteressenten, wodurch ein Überangebot am Markt entsteht. Ein Haus zu renovieren und dann zu verkaufen lohnt sich in diesem Szenario eher nicht. Die Maßnahmen können zwar den Wert der Immobilie steigern, jedoch wirkt die geringe Nachfrage dagegen und verhindert höhere Verkaufspreise. Regionen mit ausgeglichener Nachfrage und ausgeglichenem Angebot In diesem Szenario gleicht das Angebot an Immobilien die Nachfrage der Kaufinteressenten aus. Eine Renovierung, Sanierung oder Modernisierung ermöglicht durchaus einen höheren Verkaufspreis. Außerdem hebt sich die Immobilie dann von den anderen, auf dem Markt befindlichen Objekten, positiv ab. Regionen mit ausgeprägter Infrastruktur und zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung Diese Regionen wirken für viele Menschen als Wohn- und Arbeitsort sehr attraktiv. Es kommt zu einer erhöhten Nachfrage und einem begrenzten Angebot an Immobilien. Durch die Sanierung, Renovierung oder Modernisierung Ihrer Immobilie lassen sich hier durchaus höhere Verkaufspreise erzielen. Aufgrund der hohen Nachfrage ist die Bereitschaft einen höheren Kaufpreis zu zahlen ebenfalls hoch. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass potentielle Käufer die Kosten für derartige Maßnahmen schlecht einschätzen können und daher sanierungsbedürftige Immobilien eher meiden!9 Steuerliche Vorteile Um das meiste aus der Immobilie mit Hilfe von Modernisierungsmaßnahmen rauszuholen, gibt es einen weiteren, nicht unbedeutenden Trick bezüglich der Steuer. Nach Anschaffung einer Immobilie sollten die Kosten der Modernisierungsmaßnahmen in den ersten drei Jahren nicht über 15% des Anschaffungswertes der Immobilie liegen. Nur dann ist es Ihnen möglich mit der Modernisierung auch Steuern zu sparen. Liegt der Wert in den ersten drei Jahren über der 15%-Grenze, können Sie den Erhaltungsaufwand nicht mehr sofort abziehen.10 9 Homeday: Haus renovieren: Lohnt der Aufwand vor dem Verkauf? https://www.homeday.de/de/immobilien- verkauf/renovieren/ abgerufen am 02.02.2021 10 10 Einkommenssteuergesetz (EstG), § 6 Abs. 1 Nr. 1a EStG
Sie können dann zwar weiterhin steuermindernde Abzüge geltend machen, jedoch nur über die Gebäudeabschreibung von in der Regel 50 Jahren. Die Ausgaben werden dann steuerlich auf 50 Jahre in kaum merkliche Beträge gestreckt (also nur 2% pro Jahr!) und unterliegen zusätzlich noch der Progression.11 Bevor jedoch die geplanten Modernisierungsmaßnahmen auch in die Tat umgesetzt werden können, ist es unerlässlich sich mit der Definition der Anschaffungskosten auseinanderzusetzen und sicher zu stellen, welche Kosten zu den anschaffungsnahen Herstellungskosten zählen: „Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungskosten gehören auch die Nebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Anschaffungspreisminderungen, die dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können, sind abzusetzen“12 Sollten Sie sich mit der Materie nicht gut genug auskennen, ist es empfehlenswert einen Steuerberater mit einzubeziehen. Dadurch bleiben Sie bei dieser Thematik und vielen weiteren auf der sicheren Seite. Beispielrechnung Sie besitzen ein Einfamilienhaus mit einem aktuellen Verkehrswert von 300.000 € und überlegen dieses zeitnah zu veräußern. Sie möchten jedoch mit Modernisierungsmaßnahmen den Wert steigern und einen höheren Verkaufspreis erzielen. Ihre Investitionen sehen wie folgt aus: Posten Investitionskosten Einbau einer neuen Gas-Zentralheizung 9.600 € 12cm Geschossdeckendämmung 3.600 € Sanierung des Badezimmers 3.500 € Neuer Anstrich der Fassade 4.300 € Gesamtkosten 21.000 € 11 Steuerbüro Bachmann, Für Vermieter: Zur Berechnung der 15%-Grenze bei anschaffungsnahen Herstel- lungskosten, https://steuerbuero-bachmann.de/fuer-vermieter-zur-berechnung-der-15-grenze-bei-anschaf- fungsnahen-herstellungskosten/ abgerufen am 02.02.2021 11 12 Handelsgesetzbuch (HGB), § 255 Abs. 1 HGB
Sie erhoffen sich durch diese Maßnahmen einen Wertzuwachs Ihrer Immobilie und damit einen Verkaufspreis von 330.000 €. Bei einem erfolgreichen Verkauf hätten Sie 9.000 € Gewinn gemacht. Die Region, in der die Immobilie liegt, weist jedoch einen Rückgang der Bevölkerung über die letzten Jahre auf, wodurch das Angebot an Immobilien höher als die Nachfrage ist. Trotz der aufwendigen und kostspieligen Maßnahmen lässt sich das Objekt leider nicht für 330.000 € verkaufen, sondern nur für 300.000 €. Mit einer Preiseinbuße von 21.000 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 5 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 12
Die Bonität des Käufers #4 wird nicht überprüft Die Ausmaße dieses Fehlers werden häufig von Verkäufern unterschätzt. Insbesondere wenn sich nach einer langen Vermarktung der Immobilie endlich ein Käufer meldet, welcher einen akzeptablen Preis für das Objekt bezahlen möchte. Doch genau hier können Sie ungewollt ein hohes Risiko eingehen und auf böse Überraschungen treffen. Wann haften Käufer und Verkäufer? Grundsätzlich haften Käufer und Verkäufer gleichermaßen für die Nebenkosten beim Immobilienkauf: „Nach § 13 Abs. 1 des Grunderwerbsteuergesetzes schulden sowohl Käufer als auch Verkäufer die Grunderwerbsteuer. Ist der Käufer nicht zur Entrichtung der Steuer in der Lage, so muss der Verkäufer die Steuerschuld begleichen“ • Auch §32 Abs. 1 des Gerichts- und Notarkostengesetzes haftet der Verkäufer für die Kosten des Notars, wenn der Käufer nicht in der Lage ist diese zu bezahlen, denn „Mehrere Kostenschuldner haften als Gesamtschuldner“13 • Noch gravierender wirkt sich die schlechte Bonität auf den Verkäufer aus, wenn dieser auf die Kaufpreiszahlung angewiesen ist, etwa weil er damit seinen Lebensunterhalt bezahlen muss oder bereits andere Verpflichtungen eingegangen ist. Durch eine frühzeitige Bonitätsprüfung können Sie sich unnötigen Ärger und eventuelle Mehrkosten sparen.14 1. Bonitätsprüfung anhand einer Selbstauskunft des Käufers Eine Selbstauskunft kann jedes Unternehmen und jede Privatperson einmal im Jahr kostenlos anfordern. In dieser Auskunft sind persönliche Daten, Score-Werte, die das Zahlungsrisiko abbilden sowie Auskünfte über positive und negative Zahlungserfahrungen enthalten.15 Eine höhere Sorgfalt ist geboten, wenn der Verkäufer Ihnen anhand von Kontoauszügen oder Depotauszügen seine Bonität bestätigen möchte. Damit eine Fälschung möglichst ausgeschlossen werden kann, sollten Originaldokumente angefordert werden. Weiterhin sollten die Dokumente ein aktuelles Datum aufweisen können, da Kontostände oder Wertpapiere erheblichen Schwankungen unterliegen können. Bei Unternehmen ist in der Regel eine genauere Analyse erforderlich. Anhand von Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen oder betriebswirtschaftlichen Auswertungen lässt sich auch ein Unternehmen auf seine Liquidität gut prüfen. 13 Makler-Vergleich.de: Bonitätsprüfung beim Immobilienkauf, https://www.makler-vergleich.de/immobilien- verkauf/hausverkauf/hausverkauf-schritte-ablauf/bonitaet-kaeufer-pruefen.html#3 abgerufen am 01.02.2021 14 Gerichts- und Notarkostengesetz §32 Abs. 1 13 Bayrischer Rundfunk: Warum Sie einmal im Jahr eine kostenlose Schufa-Auskunft anfordern sollten, https:// 15 www.br.de/radio/bayern1/schufa-116.html abgerufen am 01.02.2021
2. Bonitätsprüfung anhand einer Finanzierungsbestätigung der Bank Die Finanzierungsbestätigung der Bank gilt als ein vergleichsweise zuverlässiger Nachweis bezüglich der anstehenden Kaufpreiszahlung. Sie sollten jedoch auch hier nicht auf jede Finanzierungsbestätigung blind vertrauen und diese genauer unter die Lupe nehmen. Wesentliche Aspekte einer Finanzierungsbestätigung sind, dass • diese ausdrücklich zur Finanzierung des Kaufobjekts ausgestellt worden ist, • die Auszahlung des Darlehens nicht von weiteren Bedingungen abhängig ist, • die Darlehenshöhe in etwa dem Kaufpreis entspricht. Bei einer zu hohen Differenz zwischen dem Darlehen und dem Kaufpreis muss der Käufer den restlichen Betrag ebenfalls zur Verfügung haben. Auch die Kaufnebenkosten werden in der Regel aus dem Eigenkapital heraus bezahlt. Bei einer hohen Differenz bzw. hohen Kaufnebenkosten empfiehlt es sich somit zusätzlich einen Eigenkapitalnachweis anzufordern. Dadurch stehen Sie als Verkäufer zu 100% auf der sicheren Seite!16 3. Bonitätsprüfung anhand einer Wirtschaftsauskunftei Die dritte aber auch gleichzeitig unbeliebteste Möglichkeit für den Verkäufer ist die Auskunft über eine Wirtschaftsauskunftei anzufordern. Auskünfte solcher Art sind häufig nur mit einer Mitgliedschaft in der jeweiligen Auskunftei möglich und eine solche Mitgliedschaft ist mit sehr hohen Beiträgen verbunden. Weiterhin stellt §29 Abs. 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) eine weitere Voraussetzung: „Werden Daten Dritter im Zuge der Aufnahme oder im Rahmen eines Mandatsverhältnisses an einen Berufsgeheimnisträger übermittelt, so besteht die Pflicht der übermittelnden Stelle zur Information der betroffenen Person gemäß Artikel 13 Absatz 3 der Verordnung (EU) 679/2016 nicht, sofern nicht das Interesse der betroffenen Person an der Informationserteilung überwiegt.“17 Somit ist ein „berechtigtes Interesse“ erforderlich, dessen Nachweis hohen Anforderungen unterliegen. 16 Makler-Vergleich: Bonitätsprüfung beim Immobilienverkauf, https://www.makler-vergleich.de/immobilien- verkauf/hausverkauf/hausverkauf-schritte-ablauf/bonitaet-kaeufer-pruefen.html abgerufen am 02.02.2021 14 17 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG): § 29 Abs. 2
Wussten Sie schon? Immobye ist Mitglied der Creditreform und überprüft für Sie die Bonität aller potentiellen Käufer absolut kostenfrei! Dadurch sind Sie immer auf der sicheren Seite und stoßen bei der Kaufpreiszahlung nicht auf böse Überraschungen. Beispielrechnung Sie verkaufen eine Immobilie im Wert von 300.000 €. Der Käufer kann eine gültige Finanzierungsbestätigung von 250.000 € vorlegen und es kommt zum Abschluss eines Kaufvertrages. Aufgrund eines unvorhersehbaren Ereignisses ist der Käufer jedoch nicht mehr in der Lage die Kaufnebenkosten zu tragen. Aufgrund der gesamtschuldnerischen Haftung sind nun Sie als Verkäufer dafür verantwortlich die Kosten vom Käufer zu übernehmen: Grunderwerbssteuer in NRW: 300.000 € * 6,5% = 19.500 € Notarkosten und Grundschuldeintragung (ca. 2%): ca. 6.000 € Gesamtkosten für den Verkäufer: 25.500 € Mit einer Preiseinbuße von 25.500 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 4 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 15
Der falsche Zeitpunkt für #5 einen Immobilienverkauf „Wir erleben gerade außergewöhnliche und schwierige Zeiten. Das Corona-Virus hat Deutschland fest im Griff…“ 18 Am 27. Januar 2020 tauchte das erste Mal ein positives Covid-19 Testergebnis in Deutschland auf. Das Coronavirus hat Deutschland erreicht und seitdem das Leben jedes einzelnen Menschen maßgeblich verändert. Ob im Beruf und Arbeitsverhalten, der Freizeit, im Miteinander oder finanziell. Unplanbarkeit und Unsicherheit hat sich auf der ganzen Welt ausgebreitet und beherrscht uns noch heute.19 Auch der Immobilienmarkt bleibt von der aktuellen Situation nicht unverschont. Viele Eigentümer und Kapitalanleger fragen sich, ob sie mit dem Kauf bzw. Verkauf noch warten sollten oder nicht. Durchaus eine berechtigte Frage, denn wenn an dieser Stelle die falsche Entscheidung getroffen wird, könnte dies eine hohe finanzielle Einbuße zur Folge haben. Um den richtigen Zeitpunkt zu erörtern, ist es notwendig, sich die Entwicklung des Immobilienmarktes anzuschauen. Grundsätzlich lässt sich folgende Aussage treffen: der Immobilienmarkt ist weiterhin stabil und die Immobilienpreise sind im Jahr 2020 weiter gestiegen. So sind zum Beispiel die Preise der Eigentumswohnungen von Februar bis Dezember 2020 um mehr als 13% gestiegen. Auch Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen ein Preiswachstum von durchschnittlich ca. 10%. Insbesondere das niedrige Zinsniveau begünstig aktuell den Immobilienerwerb. Des Weiteren gelten Immobilien noch immer als eine der sichersten Geldanlagen in Krisenzeiten. Ähnlich sieht es bei Ferienimmobilien aus. Durch das aktuelle „Corona- Zeitalter“ ist der internationale Flugverkehr sowie die weltweiten Urlaubsmöglichkeiten stark beschränkt. Umso beliebter werden dadurch die Ferienmöglichkeiten innerhalb Deutschlands. Besonders ruhige Lagen abseits der klassischen Urlaubsorte sind stark nachgefragt. Ferienimmobilien sind somit seit Sommer 2020 so gefragt wie noch nie zuvor.20 Lediglich bei Gewerbeimmobilien unterscheidet sich die aktuelle Lage. Hier wechselten 20% weniger den Eigentümer als noch im Vorjahr. Die Mieter in Gewerbeimmobilien können aufgrund des Lockdowns Ihr Geschäft nicht mehr am Laufen halten und so drohen auch ausfallende Mieteinnahmen beim Vermieter. Die Nachfrage geht ebenfalls zurück. Büroräume, Hotels und Einzelhandelsflächen verlieren langsam an Attraktivität. 18 Stadt Bottrop: Rede zu Ostern, https://www.bottrop.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Bott- rop/113010100000219342.php.media/219344/OBRedezuOstern.pdf abgerufen am 02.02.2021 Aachener Zeitung: Wie Corona uns verändert hat, https://www.aachener-zeitung.de/coronavirus/wie-corona- 19 16 uns-veraendert-hat_aid-52303757 abgerufen am 02.02.2021 20 Engel & Völkers AG: Immobilienpreise in der Corona-Krise: Rezession auf dem Immobilienmarkt? https:// www.engelvoelkers.com/de-de/immobilienpreise/corona-krise/#warten abgerufen am 02.02.2021
Doch wie lange kann dieser Anstieg an Immobilienpreisen und niedrigem Zinsniveau noch anhalten? Aufgrund der aktuellen Lage ist es schwierig eine genaue Prognose für die Zukunft zu geben. Die verschiedenen Teilbereiche des Immobilienmarktes werden sich voraussichtlich sehr unterschiedlich entwickeln. Wohnimmobilien könnten weiterhin stabil bleiben, wobei Gewerbeimmobilien in der Zukunft im Preis fallen könnten, da sie von der Corona-Krise stärker betroffen sind.21 Aber wann ist nun der richtige Zeitpunkt, um seine Immobilie zu verkaufen? Selbstverständlich sind Eigentümer aktuell verunsichert und fragen sich, ob sie mit dem Verkauf Ihrer Immobilie noch warten sollen. Aus unserer Sicht ist der geeignete Zeitpunkt, um seine Immobilie zu verkaufen, genau Jetzt! An der Börse halten viele Aktionäre ihre Aktie mit der Hoffnung auf dauerhafte Rendite. Doch wer verkauft bei Höchststand? Wie schon oben genannt steigen die Immobilienpreise weiterhin und der Markt ist weitestgehend stabil, jedoch ist es schwierig dieselbe Vorhersage für die Zukunft zu tätigen. Experten haben aufgrund der vermehrten Arbeitslosigkeit und Insolvenz eine geringere Mietpreiserwartung, welche durch das geringere Haushaltseinkommen bedingt ist. Diese Entwicklung könnte sich auf den Immobilienmarkt auswirken. Die Folgen könnten einen Rückgang der Immobilienpreise um bis zu 12% bedeuten.21 Auch der Vergleich des Bruttoinlandsprodukts zum Vorjahr weist einen starken Rückgang von 11,2% auf. Zwar schlägt sich diese Rezession noch nicht auf den Immobilienmarkt nieder, jedoch ist dies nur eine Frage der Zeit. Insbesondere der länger anhaltende Lockdown könnte zu stagnierenden oder sogar sinkenden Immobilienpreisen führen.22 Beispielrechnung Sie besitzen ein Wohn- und Geschäftshaus mit 5 Wohneinheiten und 1 Gewerbeeinheit als Kapitalanlage mit einem aktuellen Verkehrswert von 300.000 €. Die Spekulationsfrist ist bereits abgelaufen und das Objekt voll vermietet. Sie entscheiden sich aufgrund der aktuellen Situation lieber „auf Nummer sicher“ zu gehen und das Objekt noch im Bestand zu halten. Nach 2 Jahren sind die Spätfolgen der Corona Krise so präsent wie noch nie, was Folgen für den Immobilienmarkt hat: Ihr Gewerbemieter ist insolvent und kann die Miete nicht mehr bezahlen. Weiterhin sind die Immobilienpreise aufgrund der Situation um 12% gesunken. Der Wert Ihrer Immobilie hat sich auf ca. 264.000 € reduziert und Sie erleiden einen Verlust in Höhe von 36.000 €! Mit einer Preiseinbuße von 36.000 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 3 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 21 Homeday: Corona-Ticker, https://www.homeday.de/de/covid-19/ticker/ abgerufen am 02.02.2021 22 Homeday: Immobilienblase 2021: Droht Deutschland eine Immobilienkrise? https://www.homeday.de/de/ blog/immobilienblase/ abgerufen am 02.02.2021 23 Sparkasse: Corona-Krise: Entwicklung am Immobilienmarkt, https://www.sparkasse.de/aktuelles/coronavi- 17 rus-immobilienmarkt.html abgerufen am 02.02.2021
Mängel und lästige Nachbarn #6 werden verschwiegen Wird eine Immobilie verkauft so wird in den meisten Fällen ein Besichtigungstermin mit dem potentiellen Käufer vereinbart. Dieser darf sich an diesem Tag die Immobilie genau anschauen und abwägen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht, oder ob noch an manchen Stellen Investitionsbedarf aufgrund von Mängeln besteht. Nichtsdestotrotz kann auch dem wachsamsten Auge einiges entgehen. Problematisch wird dies vor allem, wenn der Eigentümer oder Makler diese Mängel bewusst versteckt bzw. verschweigt. Werden solche Mängel nämlich vor dem Verkauf nicht offengelegt, so können Gewährleistungsansprüche und Schadensersatzforderungen vom Käufer entstehen. Im schlimmsten Fall kann auch eine Rückabwicklung des Kaufvertrages eingefordert werden.24 Ein Kaufvertragsrecht wird ein Mangel nach §438 BGB wie folgt definiert: „…wenn die Kaufsache nicht die Beschaffenheit aufweist, die sie nach dem Willen der Parteien haben soll“25 und stellt somit ein Abweichen der vereinbarten Beschaffenheit dar. Verkäufer sollten daher dem Käufer alle bekannten Mängel aufzeigen. Dies kann zwar zu einer Minderung des Verkaufspreises führen, jedoch sind die Folgen eines arglistig verschwiegenen Mangels um einiges weitreichender und kostspieliger! Aber wann liegt überhaupt eine arglistige Täuschung vor? „Arglistig ist eine Täuschung dabei, wenn der andere Teil durch Täuschung in den Irrtum gelangt war, und der andere – Käufer – dadurch bereit war, den Kaufvertrag abzuschließen bzw. zu diesem Preis abzuschließen“26 Damit eine arglistige Täuschung in Betracht gezogen werden kann, reicht es bereits aus, dass der Verkäufer einen Mangel für „möglich“ gehalten habe, z.B. wenn das Dach veraltet ist, aber bisher nie überprüft worden ist. Ein Schaden am Dach in Form eines Lochs wäre somit möglich. Auch Aussagen, welche „ins Blaue hinein“ getätigt werden, zählen zur arglistigen Täuschung. Beispielsweise wenn der Verkäufer angibt, dass aufgrund eines Rohrbruchs kein Schimmelbefall entstanden ist, obwohl er sich dessen nicht sicher sein kann. Weiterhin muss der Verkäufer nicht unbedingt wissen, dass der Käufer 24 DEURAG Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG: Das gekaufte Haus hat Mängel – was jetzt? https://www. allrecht.de/alles-was-recht-ist/das-gekaufte-haus-hat-maengel/ abgerufen am 02.02.2021 25 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): § 438 Verjährung und Mängelansprüche 18 26 Anwalt.de: Arglistige Täuschung beim Immobilienkaufvertrag – wann liegt das vor, welche Folgen hat dies? https://www.anwalt.de/rechtstipps/arglistige-taeuschung-beim-immobilienkaufvertrag-wann-liegt-das-vor- welche-folgen-hat-dies_160645.html abgerufen am 02.02.2021
einen Mangel nicht zur Kenntnis genommen hat. Würde der Käufer bei Kenntnis des Mangels einen geringeren Kaufpreis anbieten, so würde dies ebenfalls ausreichen, um von einer arglistigen Täuschung zu sprechen.27 Beispielrechnung Sie verkaufen Ihr Einfamilienhaus im Wert von 300.000 € an einen Käufer. Ihnen ist bekannt, dass das Dach, seitdem das Gebäude 1952 errichtet wurde, nicht erneuert wurde und die Holzbalken bereits porös sind. Bei der Besichtigung verschweigen Sie diese Tatsache. Ein Kaufvertrag wird geschlossen. Szenario 1: Der Käufer bemerkt den verschwiegenen Mangel und kann Ihnen nachweisen, dass Sie vorsätzlich gehandelt haben. Er setzt einen Anspruch auf „Nacherfüllung“ durch. Dieser Anspruch kostet Sie 20.000 €. Szenario 2: Nach 2 Jahren legt sich im Winter eine schwere Schneedecke auf das Dach, welches letztendlich nachgibt und einstürzt. Der Käufer kann Ihnen hier ebenfalls nachweisen, dass Sie die porösen Holzbalken arglistig verschwiegen haben und fordert nun Schadensersatz in Höhe von 65.000 €. Vor Gericht werden Sie bei einem Vergleich auf einen Schadensatz von 22.500 € verurteilt. Mit einer gemittelten Preiseinbuße von 42.500 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 2 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 27 Immoverkauf24: Versteckter Mangel beim Immobilienverkauf, https://www.immoverkauf24.de/immobilien- verkauf/immobilienverkauf-a-z/versteckter-mangel/ abgerufen am 02.02.2021 19
Der Verkehrswert ist unbekannt #7 oder falsch ermittelt worden Ein häufiger Fehler beim Immobilienverkauf beginnt bereits bei der Wahl eines Kaufpreises. Die Wahl eines falschen Angebotspreises oder auch eine unqualifizierte Wertermittlung kann zu erheblichen Geldeinbußen führen. Ein zu hoher Angebotspreis hat statistisch gesehen zur Folge, dass die Immobilie nach einem Jahr des Nicht-Verkaufs um 15% an Wert verliert.28 Auf der anderen Seite führt ein zu niedriger Angebotspreis dazu, dass Sie schlichtweg Geld „verlieren“. Dazu kommt noch, dass fast jeder Käufer um den Preis verhandeln möchte. Verzichten Sie deshalb auf jeden Fall auf eine unseriöse „Pi-Mal-Daumen“ Schätzung Ihrer Immobilie! Eine verlässliche Immobilienbewertung wird objektiv nach den drei gängigsten Bewertungsverfahren erstellt: Sachwertverfahren, Ertragswertverfahren oder Vergleichswertverfahren. Das Sachwertverfahren: Das Sachwertverfahren wird häufig für Immobilien verwendet, welche keinen Ertrag generieren und vom Eigentümer meistens selbst bewohnt werden. Es eignet sich damit optimal für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Dafür ist dieses Verfahren auch das komplizierteste der drei Wertermittlungsverfahren. Es kann allein angewandt werden oder auch in Kombination mit dem Vergleichswertverfahren, um das Ergebnis noch einmal zu validieren. Die Kombination dieser beiden Verfahren lässt sich jedoch nur in gut bewohnten Regionen anwenden. Beim Sachwertverfahren wird der Wert des Gebäudes anhand der Bausubstanz und des Bodenrichtwertes abgeleitet. Dabei werden die Herstellungskosten eines fiktiven Neubaus unterstellt. Kurz gesagt: Wie viel würde es kosten, das Gebäude neu zu bauen und welche Wertminderungen ergeben sich aufgrund des Gebäudealters bzw. der Abnutzung?29 Das Ertragswertverfahren: Beim Ertragswertverfahren wird der Wert der Immobilie anhand fiktiver oder tatsächlicher Mieteinnahmen ermittelt. Insbesondere bei vermieteten Wohnimmobilien wie Mehrfamilienhäusern oder Wohnungen als Kapitalanlagen sowie Gewerbeimmobilien kommt dieses Wertermittlungsverfahren zum Tragen. Dafür wird der Wert des Grundstücks und der Gebäudeertragswert getrennt voneinander ermittelt und anschließend addiert. Auch dieses Verfahren gehört zu den eher komplexeren Abläufen der Wertermittlung und besteht aus einer Reihe von Formeln und Bedingungen.30 28 Immotion Home Staging: Die richtige Preisstrategie beim Immobilienverkauf, https://www.homestaging- kassel.de/blogartikel/die-richtige-preisstrategie-beim-immobilienverkauf.html abgerufen am 02.02.2021 29 Hausgold: Sachwertverfahren – So wird der Sachwert einer Immobilie berechnet, https://www.hausgold.de/ 20 immobilienwissen/sachwertverfahren/ abgerufen am 02.02.2021 30 Immoverkauf24: Ertragswertverfahren zur Verkehrswertermittlung, https://www.immoverkauf24.de/immo- bilienbewertung/wertermittlung/ertragswertverfahren/ abgerufen am 02.02.2021
Das Vergleichswertverfahren: Das Vergleichswertverfahren wird sehr häufig in Kombination mit den beiden oben genannten Verfahren verwendet, kann aber auch alleinstehend angewandt werden. Es zeichnet sich durch eine realistische Abbildung des Marktgeschehens aus und gilt somit auch als eines der präzisesten Wertermittlungsverfahren von Immobilien. Wie der Name schon vermuten lässt wird der Wert aus vergleichbaren Immobilien ermittelt. Grundlage dafür sind Datenbanken, welche ähnliche, bereits verkaufte Immobilien abbilden und deren realistisch erzielten Verkaufspreise aufzeigen. Das Marktgeschehen spielt somit eine zentrale Rolle. Schließlich ist eine Immobilie immer das wert, was ein anderer bereit ist dafür zu bezahlen! Voraussetzung für dieses Verfahren sind jedoch vorhandene Vergleichswerte und eine aussagekräftige Datenbank. Insbesondere in wenig gut bewohnten Regionen ist es schwierig, einen realistischen Wert mit Hilfe dieser Methode zu erzielen. Auch für spezielle und ungewöhnliche Immobilien ist das Vergleichswertverfahren eher ungeeignet.31 Beispielrechnung: Wie oben schon erwähnt führt ein falscher Angebotspreis zu erheblichen Geldeinbußen bei der Vermarktung der Immobilie. Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen gehen wir wie immer davon aus, dass ein Einfamilienhaus im Wert von ca. 300.000 € verkauft wird. Die Immobilie hat einen Marktwert von 300.000 €, wird aber für 399.000 € angeboten. Die Folgen dafür wären wie folgt: • Die Immobilie wird von weniger Interessenten angeklickt und es gibt weniger Kontaktanfragen • Es wird sich kein Käufer finden, der bereit ist diesen Preis zu zahlen • Nach spätestens einem Jahr ist die Immobilie „verramscht“ und wird zum Ladenhüter. • Die Immobilie verliert ca. 15% ihres ursprünglichen Wertes • Käufer werden nur noch zu einem Preis von ca. 250.000 € bereit sein die Immobilie zu erwerben, da sie denken, dass die Immobilie aufgrund der langen Onlinepräsenz einen „Haken“ hat Mit einer Preiseinbuße von 45.000 € landet dieser Fehler deshalb auf Platz 1 der 7 teuersten Fehler beim Immobilienverkauf im Jahr 2021! 31 Heid Immobilien GmbH: Vergleichswertverfahren für Immobilien, https://www.heid-immobilienbewertung. de/ratgeber/vergleichswertverfahren/ abgerufen am 02.02.2021 21
Schlusswort Am Ende noch etwas zum Nachdenken: “Buy low and sell high“ - Warren Buffet (Börsenlegende) “Kaufe günstig und verkaufe teuer“ – eine Börsenweisheit und Strategie, die vor langer Zeit die lebende Legende Warren Buffet auf die Aktienmärkte bezog. Dieser Spruch lässt sich auch auf den Immobilienmarkt übertragen - mit dem Unterschied, dass sich dieser historisch gesehen deutlich stabiler entwickelt hat als der Aktienmarkt. Als Eigentümer/-in einer Immobilie wissen Sie mit Sicherheit zu welchem Preis Sie damals Ihr Haus, Ihre Wohnung oder gar beides gekauft haben. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit war dieser Preis (deutlich) geringer als der Preis, den Sie bei einem Verkauf heute erzielen könnten. Es stellen sich jedoch zwei entscheidende Fragen: 1. Wie hoch wäre der aktuell zu erzielende Verkaufspreis für meine Immobilie(n)? 2. Wird meine Immobilie in 5, 10 oder 20 Jahren noch viel mehr wert sein als heute? Der Vorteil an der Börse ist, dass Sie den Aktienkurs bis auf den Cent genau einsehen können und ggf. mit marginaler Abweichung in Sekundenschnelle verkaufen können. Bei Immobilien ist dies nicht so transparent und einfach, denn jede Immobilie ist einzigartig und bedarf einer genauen Wertermittlung. Wieso verkaufen dann viele Eigentümer trotzdem nur mit grober Schätzung? Wahrscheinlich, weil sie denken, dass ihr Gewinn bereits lohnend genug ist oder Sie aufgrund der Maklercourtage keinen Makler beauftragen möchten. Wie würden Sie aber reagieren, wenn wir Sie ehrlich fragen: „Was würden Sie einem guten Bekannten raten, wenn dieser durch den Immobilienverkauf mit Immobye nach Abzug der Makler-Courtage dennoch 10.000€, 20.000€ oder gar mehr verdienen würde als ohne Immobye?“ 22
Die Antwort ist eindeutig. Daher möchten wir nicht nur Ihrem Bekannten, sondern auch Ihnen die Möglichkeit auf diese Chance geben. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich unter Angabe des Gutscheincodes „Wertermittlung 2021“ eine kostenlose und unverbindliche Wertermittlung für Ihre Immobilie von unserem Immobilienprofi erstellen. Gerne beraten wir Sie auch über weitere Schritte und den Ablauf einer professionellen und sicheren Immobilienvermittlung. Ihr Marco Kunzmann & Timon Gottschalk Gründer & Geschäftsführer der Immobye GmbH & Co. KG 23
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