GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
MINISTERIUM FÜR UMWELT,
                                       ENERGIE, ERNÄHRUNG
                                       UND FORSTEN

GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN
Mit dem Landesprogramm „Aktion Grün“
GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
IMPRESSUM                                                                                                                                               INHALT

Herausgeber:                                                                                                                                            VORWORT                                      MITMACHEN:
Ministerium für Umwelt, Energie,                                                                                                                        Umweltministerin Ulrike Höfken         4    GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN
Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz                                                                                                                                                                Was können Sie persönlich tun?              30
                                                                                                                                                        EINLEITUNG                                   Was können Kommunen tun?                    32
Redaktion:                                                                                                                                              „Aktion Grün“ – schützt unsere Arten   6    Was können Schulen und Kitas tun?           34
Torsten Kram, Franziska Richter, Franz Froeßl                                  www.aktion-gruen.de                                                                                                   Was kann die Landwirtschaft tun?            36
                                                                                                                                                        PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
Satz und Layout:                                                               Stand:                                                                     1. Natur erleben                      8   AKTION GRÜN VOR ORT UND AKTIV
HDW Neue Kommunikation GmbH,                                                   März 2020                                                                  2. Natur verstehen                   10   Mitmachen, einpflanzen, blühen lassen       40
Saarbrücken / Mainz                                                                                                                                       3. „Aktion Grün“ schmeckt            12   Schützen, schmecken, essen                  41
                                                                                                                                                          4. Artenreiches Grünland             14   Wein, Weizen, Wildbienen                    42
Druck:                                                                                                                                                    5. Rheinland-Pfalz blüht             16   „Aktion Grün“-Kommunen                      43
Druckhaus Franz Seibert GmbH & Co. KG                                                                                                                     6. Natur verbinden                   18
Sitz Osthofen                                                                                                                                             7. Artenreich, vielfältig und bunt   20   BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE
                                                                                                                                                          8. Moorschutz                        22   FÜR RHEINLAND-PFALZ
Bildnachweis:
Titelseite: S.H.exclusiv – stock.adobe.com; S. 5: MUEEF; S. 7: Tom Bayer/Fotolia (oben), Horst Jegen (unten links), MUEEF (unten rechts);
                                                                                                                                                          9. Ehrenamt – natürlich gemeinsam    24   Klare Ziele für den Erhalt der Artenvielfalt 44
S. 8: Nationalpark Hunsrück-Hochwald/Konrad Funk; S. 9: Pixabay; S. 10: Dr. Ulrich Hampl; S. 13: sborisov/Fotolia; S. 14: iStock.com/emer1940;
S. 17: Dr. Christoph Otten; S. 19: Ralf Lorig; S. 20: Dieter Goebel-Berggold (links oben), Klaus Wendling (rechts oben), Heinz Strunk (rechts Mitte),
Klaus Wendling (links unten), Julius Kramer (rechts unten); S. 23: Moritz Schmitt/Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz; S. 24: Kosolovskyy/
                                                                                                                                                        AKTION BLAU PLUS                             SERVICE
Fotolia; S. 25: Eva-Maria Finsterbusch; S. 27: Bettina Alwins (links), Josef Groß (rechts); S. 28: Fancy/Veer/Corbis (Plainpicture); S. 29: Alexandra   Mehr Raum für Bäche und Flüsse         26   Weitere Informationen                       46
Fruth; S. 31: Pixabay; S. 33: Peter Breuer; S. 35: Edith Cleres-Thein; S. 36: Landesforsten Rheinland-Pfalz – Hansen/Lamour; S. 38: DLR Eifel (oben),
KÖL (unten); S. 40: MUEEF; S. 41: termis1983 – stock.adobe.com; S. 42: Rainer Michalski (links), Eckhard Vogel (rechts); S. 43: MUEEF; S. 45: Heinz
Strunk (links), Landesforsten Rheinland-Pfalz – Hansen/Lamour (2. von links), Heinz Strunk (2. von rechts), Heinz Stetzuhn (rechts)

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz herausgegeben. Sie darf weder von Parteien,
noch Wahlbewerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.
Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf
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Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen-
den Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer
Gruppen verstanden werden könnte.
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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
VORWORT

Werden Sie Teil unserer „Aktion Grün“

Auf vielfältige Art und Weise bringen wir      Das Land Rheinland-Pfalz stellt für vier           Denn der Trend ist alarmierend! Allein die
mit der „Aktion Grün“ Brachflächen in          Jahre insgesamt neun Millionen Euro für            Hälfte der Brutvogelarten im Land und zwei
Städten zum Blühen, schaffen neue Stätten      die „Aktion Grün“ zur Verfügung. Damit             Drittel der Schmetterlinge sind gefährdet.
der Umweltbildung an Schulen und Kitas         fördern wir vielfältige Maßnahmen, Projekte
und kooperieren mit Landwirtinnen und          und Aktionen im ganzen Land. Diese Mittel          Mit der „Aktion Grün“ wollen wir nicht nur
Landwirten, um Raum für bedrohte Arten zu      ergänzen die „regulären“ Landesmittel, die         die Weichen stellen, sondern das Ruder he-
schaffen. Wenn auch Sie etwas zum Erhalt       innerhalb der Agrarumweltmaßnahmen, im             rumreißen: Wir möchten sie in alle Regionen
der Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz bei-      Wald und im Gewässerschutz in Projekte             von Rheinland-Pfalz tragen. Wir möchten        Ulrike Höfken
tragen möchten, egal ob als Privatperson,      des Naturschutzes fließen.                         Lust machen auf Blühflächen mit heimischen
Verein oder Schulklasse, können Sie Teil der                                                      Arten in Städten und Gemeinden. Wir            Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung
„Aktion Grün“ werden. Wir leisten damit        So bunt und abwechslungsreich unsere Tier-         möchten seltenen Arten eine Zukunft            und Forsten Rheinland-Pfalz
außerdem einen wichtigen Beitrag zum           und Pflanzenwelt hier in Rheinland-Pfalz ist, so   geben. Und wir möchten, dass die „Aktion
Klimaschutz. Eine Zukunftsaufgabe, die mir     vielfältig sind auch die Möglichkeiten unseres     Grün“ hilft, das Artensterben zu stoppen.
persönlich sehr am Herzen liegt.               Aktionsprogramms für mehr Artenvielfalt.
                                                                                                  Wir zeichnen Kommunen aus, die sich
                                               Ganz besonders aber möchte ich betonen:            engagieren und arbeiten eng mit Menschen
„Wir möchten die Aktion Grün in                Es reicht nicht, wenn der Naturschutz alleine      im Ehrenamt zusammen, die ihre Region
                                               agiert: Alle gesellschaftlichen Gruppen, von       kennen und schützen wollen.
alle Regionen von Rheinland-Pfalz              der Landwirtschaft über den Naturschutz bis
tragen: Denn überall gilt es,                  hin zur Politik, zu den Kommunen und den           Sie sehen: Mit dem Aktionsprogramm
Tier- und Pflanzenarten                        Bürgerinnen und Bürgern, müssen hier Hand          beschreiten wir konsequent den Weg für den
zu schützen und zu erhalten.“                  in Hand zusammenarbeiten, um den Schutz            Erhalt unserer Artenvielfalt. Damit schützen
                                               und die nachhaltige Erhaltung unserer Arten        wir unsere eigene Lebensgrundlage. Lassen
                                               zu sichern.                                        Sie es uns gemeinsam anpacken!

4                                                                                                                                                                                            5
GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
EINLEITUNG

„Aktion Grün“ – schützt unsere Arten

Artenvielfalt ist bunt: ob blühende Wiesen,    Die „Aktion Grün“ ist unsere Antwort auf    „Aktion Grün“ verknüpft, ebenso die „Aktion
summende Bienen, krabbelnde Käfer oder         das Artensterben. Sie ist Aktionsprogramm   Grün schmeckt“ mit ihrem Schwerpunkt
schillernde Schmetterlinge. Artenvielfalt      und Aktionsbündnis zugleich. Gemeinsam      auf nachhaltiger Ernährung und dem Erhalt
ist aber noch viel mehr: Sie ist die Voraus-   mit Partnern aus Naturschutz und Land-      alter Sorten und Rassen.
setzung dafür, dass unsere Ökosysteme          wirtschaft, Gesellschaft und Kommunen
funktionieren. 80 Prozent unserer Kultur-      wollen wir unsere Naturräume, wie Wie-      Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen
pflanzen sind auf die Bestäubung durch         sen, Wälder und Gewässer, schützen und      unsere vielen Projekte und Maßnahmen
Insekten angewiesen – sie garantieren          so das Aussterben von Tier- und Pflanzen-   der „Aktion Grün“ vor.
dadurch unsere Lebensgrundlage. Doch die       arten aufhalten. Wir setzen uns ein für
Situation für Insekten und Bestäuber ist       mehr Ökolandbau, Erneuerbare Energien,      Die Grundlage aller Aktivitäten bildet die
ernst: 60 Prozent aller Wild-Bienenarten       Gewässerschutz und gute Ernährung, aber     Biodiversitätsstrategie des Landes: Darin hat
und 65 Prozent der Schmetterlinge sind         auch für nachhaltige Waldbewirtschaftung    sich Rheinland-Pfalz bereits 2015 klare Ziele
gefährdet – auch der Zitronenfalter und        und den Klimaschutz.                        gesetzt und Maßnahmen zur Förderung der
das Tagpfauenauge werden immer seltener.                                                   biologischen Vielfalt formuliert. Mehr dazu
                                               Insgesamt fördert das rheinland-pfälzi-     lesen Sie auf den Seiten 44 und 45.
                                               sche Umweltministerium eine Vielzahl an
Neun Millionen Euro für                        Projekten, die dem Natur- und Artenschutz
                                               dienen: vom Moorschutz über Arten-
mehr Artenvielfalt                             schutzkonzepte, Biotopvernetzung und
                                               Grünlandschutz bis zum Erhalt von alten                                                     www.aktion-gruen.de
                                               Kulturpflanzen sowie der Umsetzung von
                                               Umweltbildungsmaßnahmen. Auch der
                                               Öko-Aktionsplan zur Stärkung des
                                               Ökologischen Landbaus ist eng mit der

6                                                                                                                                                                7
GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

Natur erleben                                        Naturschutz und Naturerlebnis
                                                     verbinden: beim Wandern, Paddeln,
                                                     Klettern oder Radfahren.
Auf der Suche nach Ruhe, aber auch auf der
Suche nach Abenteuern zieht es die Menschen
in die Natur. Dabei gilt es jedoch, sensible    Unsere Naturparks, das Biosphärenreservat
Lebensräume im Wald zu respektieren. Ein Ziel   Pfälzerwald-Nordvogesen oder der National-
der „Aktion Grün“ ist es deshalb, Naturschutz   park Hunsrück-Hochwald sind hier besonders
und Naturerlebnis in Einklang zu bringen.       wichtige Partner mit vielen attraktiven
                                                Angeboten.
Die Möglichkeiten, Natur in Rheinland-Pfalz
zu erleben, sind vielfältig: Unser Land ist     Wir verbinden die Einrichtung von Erlebnis-
reich an Wäldern, Wiesen und Weiden,            pfaden mit Besucherlenkung zum Schutz
Flüssen, Auen und Seen, Gebirgen, Felsen        ökologisch sensibler Bereiche und fördern
und Tälern. Jede dieser einzigartigen Land-     die Vernetzung von Naturerlebnis mit Regio-
schaften bietet eigene vielfältige Möglich-     nalität und historischem Erbe. Ein Beispiel
keiten, ob beim Wandern oder Radfahren,         ist das Projekt „Wooge und Triftbäche im
beim Klettern oder Paddeln.                     Pfälzerwald“. Um das Naturerlebnis für jede
                                                und jeden zu ermöglichen, gibt es im
                                                Nationalpark Rangertouren für Rollstuhl-
                                                fahrer und in Gebärdensprache ausgebildete
                                                Tourenbegleiter. Getreu unserem Grundsatz:
                                                Wir erleben Natur gemeinsam!

                                                Mehr Informationen:
                                                www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de
                                                www.pfaelzerwald.de

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
Investition in die Zukunft:
Schulgärten als Bildungsprojekte
                                   Natur verstehen

                                   Wer biologische Vielfalt fördern will, muss in   diversitätsbildung an den Zooschulen. Wei-
                                   Umweltbildung investieren. Darauf setzt die      tere Beispiele sind Projekte wie „Artenvielfalt
                                   „Aktion Grün“ – mit der Zertifizierung von       und Klimagarten“ in Herxheim bei Landau, das
                                   Natur- und Landschaftsführern, der Ausbil-       Bildungsprojekt „Natura 2000 macht Schule“
                                   dung von Waldpädagogen, Wassertrainern,          oder die erste rheinland-pfälzische Natur-
                                   Junior-Rangern oder „KinderGartenpaten“.         park-Kita in Niederprüm, die vom Verband
                                                                                    deutscher Naturparke ausgezeichnet wurde.
                                   Angesichts des Rückgangs heimischer Arten
                                   gewinnt das Thema „Garten“ in der Umwelt-        Die Landeszentrale für Umweltaufklärung
                                   bildung immer mehr an Bedeutung.                 (LZU) unterstützt bereits Bienenprojekte an
                                                                                    mehr als 180 rheinland-pfälzischen Schulen
                                   Deshalb fördern wir die Gestaltung von           und auch die Aktion „KinderGartenpaten“ des
                                   Schul-, Generationen- oder Bienengärten          Naturschutzbundes (NABU), bei der Kinder
                                   und unterstützen damit ganz konkret die          und Senioren gemeinsam Hochbeete anlegen.
                                   Artenvielfalt vor Ort.
                                                                                    Mehr Informationen:
                                   Gerade Kindern und Jugendlichen wollen wir       www.lernort-bauernhof-rlp.de
                                   die Zusammenhänge in der Natur näherbrin-        www.junior-ranger.de
                                   gen und damit einen nachhaltigen Beitrag zur     www.kindergartenpaten.jimdo.com
                                   Umweltbildung kommender Generationen             www.nachhaltigkeit.bildung-rp.de
                                   leisten. Dazu knüpfen wir ein Bildungsnetz-      (Rubrik Schulische Netzwerke:
                                   werk zwischen Kitas und Schulen, unter-          „Schulgartennetzwerke“ und „Bienen an
                                   stützen pädagogische Einrichtungen wie den       Bildungsorten“)
                                   „Lernort Bauernhof“ und fördern die Bio-         www.umdenken.de

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

„Aktion Grün“ schmeckt                                   Über 3.000 seltene Arten sind
                                                         in Streuobstwiesen zu Hause.

Ein wichtiges Anliegen der „Aktion Grün“       zeigt. Schließlich sind Löwenzahn, Brenn-
ist es, Naturschutz mit gesunder Ernährung     nessel und Gänseblümchen keine „Unkräuter“,
und regionaler Wertschöpfung zu verbinden.     sondern wertvolle Wildkräuter und somit
Immer mehr Menschen entdecken die              eine Delikatesse für Mensch und Natur.
heimische Küche und setzen auf Qualitäts-
produkte aus der Region. Mit unserem           Das Projekt „Aktion Grün schmeckt“ ist
Netzwerk „Partnerbetrieb Naturschutz“          eine wichtige Ergänzung der Initiative
bauen wir dieses Angebot aus und fördern       „Rheinland-Pfalz isst besser“. Denn mit der
die naturnahe Erzeugung.                       Ernährungskampagne bringt das Umwelt-
                                               ministerium Kindern und Jugendlichen
Ein Beispiel für regionale Lebensmittel sind   sowie allen Verbraucherinnen und Ver-
unsere heimischen Streuobstwiesen. Sie         brauchern in Rheinland-Pfalz die Bedeutung
sind wahre Hochburgen der Biodiversität.       und den Wert regionaler und biologisch
Allein in Rheinland-Pfalz finden sich dort     erzeugter Lebensmittel sowie gesunder
mehr als 3.000 Arten – vom Steinkauz bis       Ernährung nahe.
zum Wendehals. Viele von ihnen profitieren
von der naturverträglichen Bewirtschaftung.    Mehr Informationen:
                                               www.umdenken.de
Doch leiden manche Arten – wie einige          www.partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de
unserer nutzbaren Wildpflanzen – unter         www.landfrauen-pfalz.de
einem schlechten Image. Oft zu Unrecht, wie    www.rheinland-pfalz-isst-besser.rlp.de
unser gemeinsames Projekt „Wildkräuter“
mit dem Landfrauenverband Pfalz und der
Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU)

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

                                              Artenreiches Grünland
Grünland: Lebensraum für Wildbienen,
Orchideen, Schmetterlinge und seltene Vögel   Wiesen und Weiden prägen unsere Kultur-        Eine zentrale Maßnahme der „Aktion Grün“
                                              landschaft. Wie artenreich sie sind, hängt     ist daher die Erfassung des artenreichen
                                              nicht nur von ihrer althergebrachten           Grünlandes im Rahmen des Biotopkatasters
                                              Nutzung ab, sondern auch von ihrer Nähr-       Rheinland-Pfalz. Neben den Kartierungs-
                                              stoffversorgung. In der Regel sind wenig       arbeiten stehen zudem ganz konkrete
                                              oder gar nicht gedüngte Wiesen arten-          Maßnahmen an: Diese reichen von der
                                              reicher und beherbergen auch seltene,          Schaffung artenreicher Magerwiesen bis hin
                                              konkurrenzarme Pflanzen, die vielen Tieren     zum Wiesenbrüterschutz im Westerwald für
                                              Schutz und Nahrungsgrundlage bieten.           bedrohte heimische Arten wie Braunkehlchen
                                                                                             und Wiesenpieper.
                                              Deshalb kommt dem Grünland eine beson-
                                              dere Bedeutung für die Biodiversität zu. Auf   Mehr Informationen:
                                              Grünlandflächen werden mehr als 2.000          www.naturschutz.rlp.de
                                              Pflanzenarten gezählt, darunter Arnika und
                                              zahlreiche Orchideenarten. Vielen Tierarten
                                              dient Grünland als Lebensraum – dem
                                              Kiebitz, dem Feuerfalter sowie zahlreichen
                                              Wildbienen, Heuschrecken und Schmetter-
                                              lingen. Doch die Grünlandarten werden
                                              immer weniger – ein Grund, warum Reb-
                                              huhn und Bekassine auf der Roten Liste
                                              stehen.

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

Rheinland-Pfalz blüht

Die Schaffung neuer Nahrungs- und Brut-          Wir brauchen daher mehr Blühstrukturen in
habitate, zum Beispiel für Bienen, Vögel         der Feldflur, aber auch in unseren Siedlungen.
und Schmetterlinge, ist ein zentrales Ziel       Nur so finden unsere Tier- und Pflanzen-
der „Aktion Grün“. Es fehlt zunehmend an         arten wieder ausreichend Lebensräume für
Lebensräumen für Arten, die an eine              Nahrung, Nistplätze und Unterschlupf. Wir
extensive, also naturverträgliche Bewirt-        unterstützen sie dabei.
schaftung und an vielfältige Biotopstrukturen
gebunden sind.
                                                   80 Prozent der Pflanzen werden von
Bei den Großschmetterlingen sind inzwischen        unseren Wildbienen bestäubt.
rund 65 Prozent der Arten auf der Roten Liste
in einer Gefährdungskategorie. Vor allem
Insekten sind von zentraler Bedeutung für die    Mit verschiedenen Projekten sind wir
Bestäubung unserer Pflanzen. So leisten allein   bereits auf einem guten Weg: etwa mit dem
Wildbienen 80 Prozent der Bestäubungsleis-       durch die UN-Dekade Biologische Vielfalt
tung für alle unsere Nutzpflanzen.               ausgezeichneten Förderprojekt „Blühendes
                                                 Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“
Aber auch in den Städten und Gemeinden           vom Bund für Umwelt und Naturschutz
erleben wir in den vergangenen Jahren einen      Deutschland (BUND).
Trend mit negativen Folgen für die biologi-
sche Vielfalt: Steingärten aus Schotter und      Mehr Informationen:
buntem Kies „zieren“ immer mehr öffentliche      www.gartenakademie.rlp.de
Flächen und private Gärten und verdrängen        www.bund-rlp.de
so heimische Pflanzen- und Tierarten.

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GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN - Mit dem Landesprogramm "Aktion Grün" - Aktion Grün
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

Natur verbinden

Das Thema „Natur verbinden“ ist ein wich-     Zwei der größten Maßnahmen im Land sind
tiger Bestandteil der „Aktion Grün“. Die      die beiden neuen Naturschutzgroßprojekte
stärkere Vernetzung unserer Biotope ist ein   „Neue Hirtenwege in der Pfalz“ im Bio-
zentrales Ziel. Wir setzen auf Maßnahmen      sphärenreservat Pfälzerwald und „Bänder
zur Herstellung bzw. Verbesserung der Ver-    des Lebens“ in der Nationalparkregion
bindung von Lebensräumen durch Wildtier-      Hunsrück-Hochwald. Alle diese Projekte       Wildtierkorridore und durchgängige
korridore, Trittsteinbiotope, durchgängige    ergänzen den überregionalen Biotopver-       Flüsse vernetzen Biotope.
Fließgewässer sowie Hecken und Ackerrand-     bund, setzen auf eine naturverträgliche
streifen. Eine wichtige Grundlage nimmt       Pflege unserer Wiesen und Weiden und
die Aktualisierung und Digitalisierung der    dienen damit dem Schutz seltener Tier- und
Planung vernetzter Biotopsysteme ein.         Pflanzenarten.

Gemeinsam mit unseren französischen Part-     Auch die Relikte des ehemaligen Westwalls
nern im grenzüberschreitenden Biosphären-     sollen den landesweiten Biotopverbund
reservat „Pfälzerwald-Nordvogesen“ setzen     ergänzen. Damit verbinden wir Ziele des
wir das „LIFE-Projekt Biokorridore“ um.       Naturschutzes mit denen des Denkmal-
                                              schutzes und der politischen Bildung.

                                              Mehr Informationen:
                                              www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de
                                              www.pfaelzerwald.de

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PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

Einzelne Arten zu schützen heißt,   Artenreich, vielfältig und bunt
ganze Lebensräume zu stärken.

                                    Unsere Aktivitäten in der „Aktion Grün“ sind     Ein Beitrag zum Artenschutz sind Projekte wie
                                    vielfältig: Sie reichen von der Fortschreibung   „Fledermäuse willkommen“ mit dem Natur-
                                    und Aktualisierung der sogenannten Roten         schutzbund Deutschland (NABU). Denn auch
                                    Listen unserer bedrohten heimischen Tier-        der natürliche Lebensraum der Fledermäuse
                                    und Pflanzenarten über das Naturschutz-          ist begrenzt. In Kooperation mit Verbänden,
                                    management bis hin zur Datenerhebung             Kommunen und Hauseigentümern unterstüt-
                                    im Rahmen eines Vogel-Monitorings mit            zen wir die kleinen Säuger. Schließlich stehen
                                    Unterstützung der Naturschutzverbände            viele der hier lebenden Fledermäuse auf der
                                    wie der Gesellschaft für Naturschutz und         Roten Liste der bedrohten Tierarten.
                                    Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR).
                                                                                     Das als Projekt der UN-Dekade Biologische
                                    Ein wichtiger Baustein ist unser „Leitarten-     Vielfalt ausgezeichnete „Wildschutzpro-
                                    Konzept“, das spezielle Maßnahmen zum            gramm Feld und Wiese“ des Landesjagdver-
                                    Schutz ausgewählter Arten beinhaltet. Zu         bandes leistet ebenfalls einen Beitrag. Es
                                    den Leitarten, die jeweils einen heimischen      fördert Hecken- und Gehölzstrukturen im
                                    Lebensraum repräsentieren, gehören der           Offenland und damit Lebensräume für im
                                    Feldhamster und der Kiebitz für die Agrar-       Bestand zurückgehende Niederwildarten
                                    flächen, das Große Mausohr für die Sied-         wie Feldhase und Rebhuhn.
                                    lungsräume, der Moorfrosch für die Auen,
                                    das Braunkehlchen für das Grünland und der       Mehr Informationen:
                                    Ziegenmelker für den lichten Wald.               www.lfu.rlp.de
                                                                                     www.ljv-rlp.de/wildschutzprogramm-
                                                                                     feld-wiese
                                                                                     www.gnor.de
                                                                                     www.rlp.nabu.de

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PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“                                                                                                              PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

Moorschutz

Wussten Sie, dass es in Rheinland-Pfalz         Zum Schutz unserer Moorstandorte dient       Moore binden Kohlenstoff und sind
Moore mit einer Fläche von 7.000 Hektar         ein Konzept zur Entwicklung, Bewirtschaf-    Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten.
gibt? Unsere heimischen Moore sind öko-         tung und Pflege. Wichtige Partner sind die
logisch wichtige und ursprüngliche Land-        Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz
schaftselemente. Sie bieten einen einzig-       und Landesforsten Rheinland-Pfalz.
artigen Lebensraum für seltene Tier- und        Die Umsetzung konkreter Maßnahmen
Pflanzenarten und sind gleichzeitig effektive   wird über die „Aktion Grün“ gefördert. Mit
Kohlenstoffspeicher. Allein in einem Hektar     der Renaturierung von Moorflächen leisten
Moor mit einer 15 Zentimeter dicken Torf-       wir somit einen bedeutsamen Beitrag zum
schicht findet sich in etwa so viel Kohlen-     Arten-, Biotop- und Klimaschutz.
stoff wie in einem hundertjährigen Wald
auf gleicher Fläche.                            Ein Beispiel für die Aufwertung von
                                                Moorwaldstandorten ist das Projekt
                                                „Renaturierung des Oberschockelbruch“
                                                in der Nationalparkregion in Morbach im
                                                Hunsrück.

                                                Mehr Informationen:
                                                www.snu.rlp.de

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PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“

       Ehrenamt – natürlich gemeinsam

       Vor dem Hintergrund des demografischen         Schutz der biologischen Vielfalt in die Gesell-
       Wandels brauchen wir eine Stärkung des         schaft tragen und ganz praktisch in ihrer
       Ehrenamtes. Schließlich lebt der Natur-        Region oder Kommune Projekte umsetzen. Sie
       schutz ganz wesentlich vom freiwilligen        können als Botschafterin oder Botschafter zur
       Bürgerengagement. Zu erleben ist dies in       Steigerung der Akzeptanz des Naturschutzes
       Naturschutzverbänden, in denen viele           in der Bevölkerung beitragen. Als Gewässer-
       Arten- und Umweltschützer auf lokaler und      patin oder Gewässerpate, als Beauftragte für
       regionaler Ebene aktiv sind und sich für den   Naturschutz oder als Artenfinderin und Arten-
       Erhalt der Biodiversität einsetzen.            finder können sie außerdem vor Ort Verant-
                                                      wortung für ihre Umwelt übernehmen.
     Vor Ort aktiv mit viel Know-how:                 Mehr Informationen:
     Ehrenamtliche Natur- und Arten-                  www.artenfinder.rlp.de
     schützer sind wichtig.                           www.wir-tun-was.rlp.de

       Mit der „Aktion Grün“ wollen wir das Thema
       Biodiversität in der ehrenamtlichen Natur-
       schutzarbeit stärken und mehr Bürgerinnen
       und Bürger dazu motivieren, sich in Natur-
       und Artenschutzprojekten einzubringen.
       Erfolgreicher Naturschutz lebt von engagier-
       ten Ehrenamtlichen als Multiplikatoren: Sie
       können ihr Wissen und ihre Erfahrungen zum

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„AKTION BLAU PLUS“

  Mehr Raum für Bäche und Flüsse

  Die rheinland-pfälzischen Gewässer           gemacht, um die artenreichen Gewässer
  erfüllen wichtige Funktionen für Natur       wiederherzustellen und ihnen den Raum
  und Mensch. Doch Eingriffe in viele Bäche    zurückzugeben, den sie zur natürlichen
  und Flüsse haben Spuren hinterlassen. Sie    Wasserrückhaltung und Bewahrung ihrer
                                                                                            Fließende Gewässer, intakte Auen,
  wurden begradigt, verrohrt oder befestigt.   Funktionen benötigen. Für den Zeitraum       Kies- und Sandbänke: Mit der
  Die Folgen: Lebensräume gingen verloren      2016 bis 2021 sind insgesamt 93 Millionen    „Aktion Blau Plus“ kommt wieder
  oder wurden auseinandergerissen, Auen        Euro für die Verbesserung des Zustands der   mehr Leben in unsere Flüsse.
  trockneten aus.                              Gewässer in den Maßnahmenprogrammen
                                               eingeplant, davon wurden rund 64 Millionen
  Dadurch kam es auch zu stärkeren Hoch-       Euro bereits bewilligt.
  wassern, weil es keine Flächen mehr gab,
  auf denen das Wasser zwischengespeichert     Das Programm „Aktion Blau Plus“ ist ein
  werden konnte. Das Land Rheinland-Pfalz      Markenzeichen für Gewässerschutz in
  investiert daher seit mehr als 20 Jahren     Rheinland-Pfalz und zugleich das erfolg-
  in die Gewässerentwicklung. Mit Förder-      reichste Naturschutzprojekt an rheinland-
  mitteln aus der „Aktion Blau“ – seit 2011    pfälzischen Gewässern. Seit 2011 wurde
  „Aktion Blau Plus“ – werden die Sünden       mit dem „Plus“ die Bedeutung nicht nur
  der Vergangenheit mühevoll rückgängig        für den Naturschutz, sondern auch für die
                                               Bürgerinnen und Bürger erheblich gestärkt,
                                               weil sie aktiv in die Projekte eingebunden
In mehr als 1.300 Projekten                    werden. Seit dem Start des Landespro-
wurden Flüsse und Bäche in                     gramms wurden bereits über 1.300 Rena-
Rheinland-Pfalz renaturiert.                   turierungsprojekte mit einer Gesamtlänge
                                               von mehr als 900 Kilometern umgesetzt.

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Mit rund 720 Bachpatenschaften an mehr        ein Wanderweg mit interessanten Zugän-
     als 2.760 Kilometern werden die Gewässer-     gen zum Bach soll das idyllische Simmer-
     unterhaltungspflichtigen unterstützt.          bachtal für Naherholung und Tourismus
                                                   noch attraktiver machen.
     Die „Aktion Blau Plus“ und die „Aktion
     Grün“ ergänzen sich gegenseitig beim          Auch der Rhein wurde im Zuge der Umge-
     Schutz und Erhalt von Flora und Fauna im      staltung zur meistbefahrenen Wasserstraße
     und am Gewässer.                              Europas über weite Strecken systematisch
                                                   seiner natürlichen Ufer und Auen beraubt.
     So bietet der neu geschaffene Uferbereich     Die „Aktion Blau Plus“ bringt dem Rhein
     des Appelbachs durch die Deichrückverle-      zwischen Braubach und Lahnstein wieder
     gung Fischen, Wasservögeln und anderen        den ganz besonderen und ehemals typi-
     Wasserbewohnern wieder einen natürli-         schen Charme des Rheinabschnitts zurück:
     chen Lebensraum. Oder der Simmerbach:         mit tief hängenden Weiden sowie Kies-
     Nach den großen Hochwassern in den            und Sandstränden.
     neunziger Jahren werden nach und nach
     etwa 20 Kilometer des Simmerbachs             Mehr Informationen:
     renaturiert. Er bekommt mehr Platz und        www.aktion-blau-plus.rlp.de
     kann wieder seinen typisch gewundenen,
     flachen und breiten Lauf entwickeln. Auch
     das Hochwasser kann besser zurückgehal-
     ten und in der Aue verteilt werden. Das ist
     aber nicht alles: In den Ortschaften kann
     der Bach ins Ortsbild integriert werden und

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MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN
  MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN

  Was können Sie persönlich tun?

  Der Rückgang der Zahl der Insekten hat          Vogelnistkästen und geeignete Insekten-           Totholz. Jeder und jede kann so mit der eige-
  seine Ursache auch im Zustand und in der        hotels auf. Schütten Sie Reisig auf, damit        nen Garten-, Balkon- oder Terrassengestaltung
  Gestaltung unserer Wohnquartiere und            der Igel sich ein Zuhause bauen kann. Und         die „Aktion Grün“ unterstützen. Setzen Sie auf
  Grundstücke. Insekten spielen jedoch eine       wenn es im Sommer besonders heiß und              Kräuterrasenmischungen bei der Nachsaat
  überlebenswichtige Rolle in der Natur und       über lange Zeit trocken ist, freuen sich Igel,    oder der Neuanlage von Rasenflächen im
  für uns Menschen – sei es als bestäubende       Vögel und andere Gartenbewohner über              eigenen Garten und lassen Sie in wilden Ecken
  Insekten für die Fortpflanzung fast aller bei   ein Schälchen mit Wasser.                         Brennnessel, Gräser und Klee einfach wachsen.
  uns heimischen Blütenpflanzen oder als
  Nahrung für verschiedene Tiere.                 Wir brauchen naturnahe Lebensräume auch           Zu Jahresbeginn sind Frühblüher für viele
                                                  in unseren Hausgärten. Stattdessen nehmen         Insekten überlebensnotwendig. Daher sollte
  Insekten helfen außerdem als Nützlinge          Versiegelung und naturferne „Steingärten“ zu.     der insektenfreundliche Garten auf jeden
  im Garten bei der natürlichen Bekämpfung        Dieser Trend vernichtet Lebensraum und die        Fall eine Auswahl von Schneeglöckchen,
  von Schädlingen. Chemische Schädlings-          Nahrungsgrundlage vieler Tiere. Dabei könnte      Buschwindröschen oder Narzissen enthalten.
  bekämpfungsmittel sind daher im heimi-          es so einfach sein: Verzichten Sie auf Zierkies
  schen Garten nicht nötig.                       und Thujapflanzen und legen Sie stattdessen       Mehr Informationen:
                                                  vielfältig gestaltete Gärten an. Durch die        www.aktion-gruen.de/mitmachen/buerger
                                                  Anlage artenreicher Naturgärten mit Stauden-      www.umweltschutz-im-alltag.rlp.de
Mehr Totholz, weniger Kies:                       beeten und Blühsträuchern schaffen Sie
Da kommt Leben in den Garten.                     Nahrungs- und Bruthabitate für Bienen, Vögel
                                                  und Schmetterlinge.
                                                                                                       Kräuterrasen, wilde Ecken und
  Auch andere wilde Gartenbewohner                Auch die Möglichkeiten der Gestaltung sind           Insektenhotels sind Nahrungsquelle
  können nützlich sein bei der Bekämpfung         vielfältig – von der Natursteinmauer über die        und Lebensraum.
  von Schädlingen: Stellen oder hängen Sie        Kräuterspirale bis hin zu Sandhaufen und

  30                                                                                                                                                                                  31
MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN

Was können Kommunen tun?

Urbane Grünflächen bieten unterschied-         mehr als 70 Prozent aller Lebensräume
                                               als bedroht eingestuft. Deshalb steigt das
                                                                                                 Werden Sie „Aktion Grün“-Kommune:
lichste Lebensräume und damit eine gute
Basis für einen großen Artenreichtum.          Siedlungsgrün als alternativer Lebensraum         Das Umweltministerium zeichnet
Dies reicht von der naturnahen Gestal-         für Vögel und Insekten in seiner Bedeu-           engagierte Städte und Gemeinden aus.
tung von „Eh-da-Flächen“ und der Anlage        tung und ist ein wichtiger Baustein für
innerörtlicher Blühstreifen über die Aussaat   den Erhalt der biologischen Vielfalt. Wenn
von Staudenmischungen auf kommunalen           kommunale Grünflächen dann noch zur              Wer bei uns in Rheinland-Pfalz verschiedene
Brachflächen bis hin zum „Urban Garde-         Biotopvernetzung genutzt werden, leisten         Maßnahmen vor Ort umsetzt und damit die
ning“. Mit der Schaffung von Nahrungs-         sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum        biologische Vielfalt nachhaltig fördert, hat
und Bruthabitaten für Bienen, Vögel und        Schutz der lokalen Biodiversität, sondern        die Chance auf eine Auszeichnung als „Aktion
Schmetterlinge erhöhen Sie die Arten-          auch über die Stadt- und Gemeindegrenzen         Grün“-Kommune. So wie bereits Herxheim
vielfalt.                                      hinaus.                                          bei Landau, Weiler bei Bingen und Franken-
                                                                                                stein bei Kaiserslautern.
                                               Mehr noch: Sie tragen damit auch zur
Blühende Grünflächen in                        Lebensqualität der Menschen vor Ort bei          Mehr Informationen:
Kommunen erfreuen nicht                        und bieten ihnen ganz nebenbei noch Na-          www.aktion-gruen.de/
nur Insekten und Vögel,                        turerfahrung mit allen Sinnen. Im Bündnis        mitmachen/kommunen
sondern auch die Menschen.                     „Kommunen für biologische Vielfalt“ haben        www.kommbio.de
                                               sich deutschlandweit Städte und Gemein-
                                               den zusammengeschlossen und leisten
Denn jede neue Straße und jedes neue           bereits einen wichtigen Beitrag zur Biodiver-
Baugebiet hat unmittelbare Auswirkungen        sität. Dies reicht von der Aufstellung lokaler
auf den Boden, die Vegetation und das Mi-      Biodiversitätsstrategien bis hin zum Verzicht
kroklima. Bundesweit werden schon heute        auf den Einsatz von Pestiziden.

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MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN

Was können Schulen und Kitas tun?

Sie sind Lehrerin, Erzieher oder Pädagogin?   Sie können mit ihrer Gruppe oder Schul-       Wir unterstützen darüber hinaus Bienenprojekte
Dann legen Sie mit den Kindern einen Kita-    klasse auch einen unserer zahlreichen         an rheinland-pfälzischen Schulen. Damit wollen
oder einen Schulgarten an. Hier lernen        „Lernorte Bauernhof“ besuchen. Dort           wir der jungen Generation die Bedeutung der
junge Menschen die Natur mit all ihren        erhalten die Kinder einen Einblick in das     Bienen für unsere Nahrungsgrundlage vermitteln
jahreszeitlichen Rhythmen kennen und          Leben von Bauern und Winzern und er-          und ihnen das Imkern näherbringen. Mit dem
können mit eigenen Händen säen, pflanzen,     fahren, woher unsere heimischen Lebens-       Projekt „Aktion Biene“ fördern wir die Haltung
pflegen und ernten: ein idealer Lernort zur   mittel kommen und wie sie erzeugt wer-        von Bienen in Schulen, Kindertagesstätten,
Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sozu-    den. Das landesweite „SchUR-Netzwerk“         Einrichtungen der Kinder- und Jugendpflege
sagen ein „grünes Klassenzimmer“.             und die regionalen Netzwerke der Bildung      oder an außerschulischen Lernorten.
                                              für Nachhaltige Entwicklung stehen Schulen
Wenn Sie einen Schulgarten anlegen wollen,    und Kitas offen und bieten eine Vielfalt an   Das Besondere an allen diesen Projekten und
können Sie Teil des „Schulgarten-Netzwerkes   Angeboten zur Natur- und Umweltbildung.       Möglichkeiten: Trockene Theorie wird lebendige
Rheinland-Pfalz“ werden. Gerne unterstützen   Als Teil des Projektes „KinderGartenpaten“    Praxis – noch dazu draußen in der Natur.
wir Sie im Rahmen unseres Förderprogramms.    können Sie auf Materialien zurückgreifen,
Gärten sind ein Stück selbstgeschaffenes      die Sie dabei unterstützen, gemeinsam         Mehr Informationen:
Grün, in dem Kinder und Jugendliche die       mit den Kindern spielerisch das Garten-       www.aktion-gruen.de/mitmachen/schulen-kitas
Natur mit allen Sinnen erleben und gleich-    jahr zu zu begehen. Denn es macht Spaß,       www.nachhaltigkeit.bildung-rp.de
zeitig lernen, Fürsorge und Verantwortung     gemeinsam mit den Junggärtnerinnen und        (Rubrik „Schulische Netzwerke“)
dafür zu übernehmen. Sie lernen dabei         Junggärtnern die Vielfalt der Gemüsesor-      www.mueef.rlp.de (Stichwort
auch, was regionale und saisonale Produkte    ten zu entdecken oder das Hochbeet als        „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“)
sind – und dass Obst und Gemüse nicht im      Lebensraum für Tiere und Insekten kennen-
Supermarkt wachsen.                           zulernen.
                                                                                               Ob im Schul- oder Kitagarten:
                                                                                               Natur mit allen Sinnen erleben und
                                                                                               dabei Verantwortung übernehmen
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MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN

     Was kann die Landwirtschaft tun?

     Die landschaftliche und biologische Vielfalt    Rheinland-Pfalz Landwirten und Winzern ein
     ist unser gemeinsames Naturkapital. Land-       breites Angebot zur Förderung von Leistungen
     wirtinnen und Landwirte sowie Winzerinnen       für den Natur- und Umweltschutz.
     und Winzer gestalten unsere Kulturland-
     schaft und damit auch die Lebensräume
     von wildlebenden Tieren und Pflanzen. Sie         Ackerblühstreifen, Säume und
     tragen damit eine besondere Verantwortung         Hecken sind wichtige Lebensräume.
     bei der dauerhaften Erhaltung unserer Le-
     bensraum- und Artenvielfalt. Die Schaffung
     von Nahrungs- und Bruthabitaten für Bienen,     So werden für die naturschutzorientierte
     Vögel und Schmetterlinge mithilfe von           Nutzung von Grünland spezielle Förder-
     Brachflächen, Ackerblühstreifen, Säumen         angebote gemacht ebenso wie für Bewirt-
     und Hecken erhöht die Artenvielfalt.            schaftungsmaßnahmen zur gezielten För-
     Mit dem Anbau und Vertrieb von Nahrungs-        derung der Arten- und Lebensraumvielfalt
     mitteln leisten sie außerdem einen Beitrag      im Ackerbau durch Ackerwildkräuter oder
     zur Wertschöpfung und Lebensqualität            Saum- und Bandstrukturen. Vögel finden in
     sowie zur regionalen Identität.                 der strukturreichen Agrarlandschaft ideale
                                                     Brut-, Mauser- und Jagdhabitate. Insekten
     Eines ist klar: Naturschutz schafft gesell-     und Kleinsäuger finden Nahrung, Deckung
     schaftlich einen Mehrwert. Davon kann auch      und Lebensraum. Darüber hinaus fördert das
     der einzelne Betrieb profitieren. Mit Förder-   Land im Rahmen der Artenhilfsprogramme
     programmen in den Bereichen der Agrarum-        gezielt Maßnahmen zum Schutz besonders
     welt- und Klimamaßnahmen, Vertragsnatur-        gefährdeter Arten und berät hinsichtlich
     schutz und im Ökologischen Landbau macht        umweltverträglicher Wirtschaftsweisen.

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MITMACHEN: GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN

Die Anzahl der Feldvögel bzw. Boden-           Der Ökolandbau leistet einen wichtigen        Mehr Informationen:
brüter in der Agrarlandschaft hat auch in      Beitrag zum Natur- und Artenschutz.           www.aktion-gruen.de/mitmachen/landwirte
Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren      Bereits heute werden neun Prozent der         www.agrarumwelt.rlp.de
stark abgenommen. Gerade sie sind aber         Fläche in Rheinland-Pfalz ökologisch be-      www.partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de
besonders auf extensiv genutztes Grün-         wirtschaftet. Unser Ziel ist, einen Anteil    www.lwk-rlp.de
oder Ackerland angewiesen. Werden Sie          der Ökofläche von 20 Prozent zu erreichen.    www.oekolandbau.rlp.de
„Partnerbetrieb des Naturschutzes“ und         Daher prüfen Sie, ob sich die Umstellung
nutzen Sie die Unterstützung der Agrar-        auf Ökolandbau für Sie lohnt. Das Land
umwelt- und Klimamaßnahmen sowie des           unterstützt Sie dabei!                         In Rheinland-Pfalz werden bereits
Vertragsnaturschutzes. Mit dem „Partner-                                                      neun Prozent der landwirtschaftlichen
betrieb Naturschutz“ setzen wir auf die        Streuobstflächen als prägende Bestandteile
Zusammenarbeit zwischen Naturschutz            unserer Kulturlandschaft bieten ebenso         Fläche ökologisch bewirtschaftet.
und Landwirtschaft.                            bei extensiver, also naturverträglicher        Damit es noch mehr wird, gibt es
                                               Nutzung, ideale Lebensbedingungen für          Fördermittel vom Land.
Unser Ziel ist eine landwirtschaftliche        Tiere und Pflanzen. Die Neuanlage, den
Produktionsstruktur, in der sich Naturschutz   Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen
und Landwirtschaft als Partner begreifen.      unterstützen wir. Darüber hinaus haben
Dies können zum Beispiel die extensive Be-     Sie die Möglichkeit, einen Beitrag für den
wirtschaftung von artenreichem Grünland,       Naturschutz an Haus und Hof zu leisten.
der Erhalt oder die Schaffung von Lebens-      Denn dort leben viele Kulturfolgerarten wie
räumen wie Weinbergsmauern, Obstwiesen,        Fledermäuse, Schwalben oder Schleiereulen
Blühstreifen am Feldrand oder von Feldler-     als natürliche Nachbarn in und an den
chenfenstern sein.                             alten Gemäuern von Wohn- oder Betriebs-
                                               gebäuden.

                                                                                                                                   39
RÜCKBLICK AUF PROJEKTE DER AKTION GRÜN

Aktion Grün vor Ort und aktiv

Mitmachen, einpflanzen, blühen lassen         Schützen, schmecken, essen
Bürgerinnen und Bürger für bienen- und        Heimische Wildkräuter wie Löwenzahn,
insektenfreundliche Pflanzen zu begeistern,   Brennnessel und Gänseblümchen sind Nah-
war das Ziel der Pflanzaktion, bei der Um-    rungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und
weltministerin Ulrike Höfken quer durch       Kleinlebewesen. Neben diesem ökologischen
Rheinland-Pfalz reiste. An zehn Stationen     Aspekt haben Wildkräuter auch einen kulina-
klärte die Ministerin über den Artenschutz    rischen Nutzen. In einem Kooperationspro-
im heimischen Garten auf und bepflanzte       jekt zwischen der Landeszentrale für Umwelt-
gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern         aufklärung (LZU) und dem LandFrauenver-
Balkonkästen mit bienenfreundlichen           band geht es beim „Weiterbildungsprojekt
Sonnenblumen und essbaren Bio-Kräutern.       Wildkräuter“ neben der Akzeptanzförderung
2.000 Pflanzenpakete wurden so verteilt.      für Wildkräuter auch um den Erhalt, den
                                              Ausbau und den Schutz von Wiesen und
                                              Blühstreifen. 2018 und 2019 waren die
                                              LandFrauen mit Unterstützung der „Aktion
                                              Grün“ des Umweltministeriums unterwegs
                                              in der Pfalz. An 220 Kursabenden erfuhren
                                              Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Nutzen
                                              der Wildkräuter, probierten Rezepte aus und
                                              lernten Wildkräuter“ecken“ anzulegen. Das
                                              Interesse war groß. Während der Projekt-
                                              laufzeit konnten weit über 4.000 Teilneh-
                                              mende mit der Weiterbildung erreicht
                                              werden. Das Projekt soll nun im gesamten
                                              Land Schule machen.

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RÜCKBLICK AUF PROJEKTE DER AKTION GRÜN

Wein, Weizen, Wildbienen                       an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in   Frankenstein bei Kaiserslautern. Mit ihren      Frankenstein waren es vor allem am Na-
Die „Aktion Grün“ widmet sich mit dem Pro-     besonderer Weise für die Erhaltung der bio-       Aktivitäten machen sie die „Aktion Grün“        turschutz orientierte Beweidungsprojekte,
jekt „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen,    logischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.      vor Ort für alle sichtbar und erlebbar. Ob      die die Gemeinde zu einem landesweiten
Wildbienen“ in Kooperation mit dem BUND        Mithilfe einer wissenschaftlichen Begleitung      Blühfläche, Streuobst, Stauden oder natur-      Vorreiter machten. Ebenso die Beteiligung
vor allem der Förderung der Artenvielfalt      werden zudem die Blütenpflanzen und Wild-         nah gestaltete Uferzonen. Der „Platz der        an der größten Kernzonenerweiterung im
in der Landwirtschaft. Mit wildbienenför-      bienen auf den Modellflächen erfasst.             Artenvielfalt“ in Herxheim zeigt vorbild-       Biosphärenreservat Pfälzerwald und der Um-
dernden Maßnahmen wie Blühstreifen auf                                                           lich, wie Artenschutz, Erholungsraum und        stieg auf eine insektenfreundliche Straßen-
Ackerflächen oder in Weinbergen werden         „Aktion Grün“-Kommunen                            Umweltbildung vor Ort Hand in Hand              beleuchtung. Machen Sie mit. Wir brauchen
Modellflächen angelegt und ehrenamtliche       Es gibt Städte und Gemeinden in Rhein-            gehen. Auch in der Gemeinde Weiler feiert       noch viele solcher engagierter Städte und
Wildbienenbotschafter ausgebildet. Zahlrei-    land-Pfalz, die sich in vorbildlicher Art und     der Naturschutz Erfolge. Mit der Aktion         Gemeinden, die sich um die biologische
che Landwirte und Winzer sind als Partner      Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt    „Blühendes Weiler“ wurden öffentliche und       Vielfalt verdient machen.
dabei. Als offizielles Projekt der UN-Dekade   einsetzen. Paradebeispiele sind unsere drei       private Flächen in blühende Lebensräume für
Biologische Vielfalt wurde das Projekt 2019    ersten „Aktion Grün“-Kommunen: Herxheim           Insekten verwandelt und Streuobstwiesen         Mehr Informationen:
sogar ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird     bei Landau, Weiler bei Bingen und                 erhalten. In der kleinen pfälzischen Gemeinde   www. aktion-gruen.de/aktuelles/

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BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE FÜR RHEINLAND-PFALZ

Klare Ziele für den Erhalt der Artenvielfalt

Die Biodiversitätsstrategie des Landes          und 146 Handlungsziele sowie 186
Rheinland-Pfalz bildet seit 2015 die Grund-     Maßnahmenschwerpunkte staatlicher
lage für Projekte und Maßnahmen des             und nichtstaatlicher Akteure genannt.
Natur- und Artenschutzes. In elf Hand-          So sollen zum Beispiel bis zum Jahr 2025
lungsfeldern vom Naturschutz über die           zehn Prozent des Staatswaldes aus der
Land-, Forst- und Wasserwirtschaft bis          Nutzung genommen werden, um sich             Kernelemente der Biodiversitätsstra-           Die Biodiversitätsstrategie wurde durch
hin zum Klimaschutz umfasst die Landes-         natürlich, ohne menschlichen Einfluss, zu    tegie sind neben dem Nationalpark              den Ministerrat verabschiedet. Damit hat
strategie klar formulierte Ziele und Maß-       entwickeln. Mit der „Aktion Blau Plus“       Hunsrück-Hochwald die Entwicklung des          sich erstmals die gesamte Landesregierung
nahmenschwerpunkte zum Erhalt der               investiert die Landesregierung in die        Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvo-        von Rheinland-Pfalz zum Erhalt der biologi-
biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz.       Renaturierung und natürliche Entwicklung     gesen und der Relikte des Westwalls. Der       schen Vielfalt verpflichtet. Dem Beschluss
Damit leistet Rheinland-Pfalz seinen            von Gewässern. Damit der Rhein bis 2027      Schutz des artenreichen Grünlands wird         vorausgegangen war ein intensiver Dialog-
Beitrag zur Umsetzung der nationalen            wieder als Biotopverbund funktioniert,       mit dem neuen Landesnaturschutzgesetz          prozess unter Beteiligung aller Ministerien
Strategie zur biologischen Vielfalt.            sollen der Fluss und seine Nebenflüsse       sowie neuen Agrarumweltmaßnahmen               sowie zahlreicher Verbände, Kammern und
                                                durchgängig gestaltet werden.                verstärkt. Zur nachhaltigen Bewirtschaftung    des Beirates für Naturschutz. Damit nimmt
Grundlage für Natur- und                                                                     der rheinland-pfälzischen Wälder tragen der    die Biodiversitätsstrategie alle Landnutzer
                                                Für eine umwelt- und gewässerschonende       Schutz von Alt- und Biotopbäumen sowie         mit in die Verantwortung – von der Land-,
Artenschutz in Rheinland-Pfalz                  Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz soll die   die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes bei.   Forst-, Fischereiwirtschaft über die Abbau-
                                                Zusammenarbeit von Naturschutz und                                                          industrie bis hin zu den Verkehrsplanern.
Damit der Erfolg der Maßnahmen messbar          Landwirtschaft verstärkt werden, etwa
ist, wurden 46 Indikatoren zur Beurtei-         durch den Ausbau von Vertragsnaturschutz-    Alle fünf Jahre wird überprüft,                Mehr Informationen:
lung der Fortschritte festgelegt. Alle fünf     programmen und die Einbindung von Biotop-                                                   www.mueef.rlp.de
Jahre wird überprüft, ob die Maßnahmen          betreuung bzw. Naturschutzmanagement.
                                                                                             ob Maßnahmen zum Schutz                        (Stichwort „Biologische Vielfalt“)
umgesetzt und die Ziele erreicht wurden.                                                     der Arten umgesetzt wurden.
Inhaltlich werden elf Leitziele, 34 Oberziele

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SERVICE

Weitere Informationen

Sie haben Fragen zur „Aktion Grün“, zu      Naturparke Rheinland-Pfalz:            Gartenakademie Rheinland-Pfalz:
den Fördermöglichkeiten und den Kriterien   www.naturparknassau.de                 www.gartenakademie.rlp.de
für die Auszeichnung als „Aktion Grün       www.naturpark-eifel.de
Kommune“? Dann schreiben Sie uns eine       www.naturpark-rhein-westerwald.de      Informationen zu Naturschutz und Landwirtschaft:
E-Mail: naturschutz@mueef.rlp.de            www.naturpark.org                      www.agrarumwelt.rlp.de
                                            www.soonwald-nahe.de                   www.partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de
Allgemeine Informationen zum                www.naturpark-suedeifel.de             www.oekolandbau.rlp.de
Naturschutz in Rheinland-Pfalz:             www.geopark-vulkaneifel.de
www.aktion-gruen.de                                                                Verbände und Institutionen in Rheinland-Pfalz:
www.aktion-blau-plus.rlp.de                 Bildung für Nachhaltige Entwicklung:   www.gnor.de
www.naturschutz.rlp.de                      www.umdenken.de                        www.rlp.nabu.de
www.snu.rlp.de                              www.lernort-bauernhof-rlp.de           www.bund-rlp.de
www.wald-rlp.de                             www.junior-ranger.de                   www.lwk-rlp.de
www.lfu.rlp.de                              www.nachhaltigkeit.bildung-rp.de       www.ljv-rlp.de
www.umweltschutz-im-alltag.rlp.de           www.kindergartenpaten.jimdo.com        www.wir-tun-was.rlp.de

Nationalpark Hunsrück-Hochwald:                                                    Kommunen für Biologische Vielfalt:
www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de                                             www.kommbio.de

Biosphärenreservat Pfälzerwald:
www.pfaelzerwald.de

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MINISTERIUM FÜR UMWELT,
 ENERGIE, ERNÄHRUNG
 UND FORSTEN

Kaiser-Friedrich Straße 1
55116 Mainz

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