Geologische Bundesanstalt
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Geologische Bundesanstalt Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Bergbaukartendokumentation ‐ Ergänzung Scanarchiv GBA Ergänzung zur systematischen EDV-gestützten Dokumentation von Bergbaukartenwerken der Sammlungsbestände der Geologischen Bundesanstalt durch Scannen der Karten des Lagerstättenarchivs (klassische Rohstoffe) der GBA Zentrales Bergbau - Karten - Verzeichnis (ZBKV) von Bernhard Atzenhofer Endbericht Projektjahr 2017‐2019 34 Blatt, 26 Abb., 2 Tab., 1 Anhang Wien, April 2020
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Projektleitung Dr. Albert Schedl Bearbeitung DI Bernhard Atzenhofer Mitarbeiter Mag. Piotr Lipiarski Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei herzlich für die gute Zusammenarbeit gedankt! Die Projektdurchführung erfolgt im Rahmen des Vollzuges des Lagerstättengesetzes im Auftrag des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. 1
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Inhalt 1. Ausgangslage 2. Methodik 3. Bearbeitungsstand 4. Erweitere Bearbeitungen 5. Zusätzliche Korrekturen und Ergänzungen 6. Anwendung von Inhalten des Zentralen Bergbau‐Karten‐Verzeichnisses 7. Anwendung des Zentralen Bergbau‐Karten‐Verzeichnisses bei der Erstellung von 3D‐Modellen am Beispiel Arzberg 8. Korrekturen und Aktualisierungen im Zuge der ALSAG‐Probenahmen und Neukartierung in den Gebieten Deutschfeistritz und Schrems 9. Anwendung von Karten des ZBKVÖ zur Übersichts‐Lokalisierung zur Scheelit‐Prospektion 10. Vorarbeiten für eine schrittweise Einbeziehung von Metadaten der Bergbaukarten‐ Sammlungen im Salzburger und Oberösterreichischen Landesarchiv in das ZBKVÖ 11. Nachhaltige Datensicherung ‐ Fortführung historischer Bergbauinformationen in digitaler und virtueller Datenumgebung Anhang Projekt Ü‐LG‐66 /2016‐2017 Bergbaukartendokumentation ‐ Ergänzung Scanarchiv GBA Ergänzung zur systematischen EDV‐gestützten Dokumentation von Bergbaukartenwerken der Sammlungsbestände der Geologischen Bundesanstalt durch Scannen der Karten des Lagerstättenarchivs (klassische Rohstoffe) der GBA von Josef Mauracher Endbericht Projektjahr 2016 2
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 1. Einleitung In den Jahren 2018 und 2019 wurde die Aufarbeitung weiterer Bergbaukartenbestände aus dem Archiv für Lagerstättenforschung fortgesetzt. Die Durchführung von ergänzenden Scans für noch ausständige Daten (Bergbaukarten, Schnitte Profile und Berichte aus dem Lagerstätten‐Archiv erfolgte für die in Abschnitt 3 angeführten Ordner und Mappen. Im Jahr 2019 wurden zusätzlich zu der Scantätigkeit und der damit verbundenen Bearbeitung weitere, laufende Korrekturen für den Bergbau/Haldenkataster eingearbeitet. Die Unterlagen dazu stammen aus den umfangreichen Manuskripten, die in der Datensammlung zur Entwicklung der Inhalte des Bergbau‐ /Haldenkatasters entstanden sind und in den folgenden Jahren laufend, nach Auffinden weiterer Bergbauunterlagen in aktueller Topografie verzeichnet und ergänzt wurden. In nachfolgenden Kapiteln werden Anwendungen der erfassten Datenbestände des ZBKVÖ beschrieben, die aufgrund von Anfragen entstanden sind. Hierbei sind die heute möglichen Anwendungen und Nutzungen der ursprünglich 2‐dimensionalen Information und Überführung in die 3. Dimension anhand von Beispielen erläutert. Mit der Anwendung von moderner Software zur Sammlung, Dokumentation und Visualisierung von Bergbaudaten in aktueller Bergbautätigkeit entstehen weitere Datensammlungen, die hinsichtlich ihrer Kompatibilität in Zukunft neue Herausforderungen an homogene Datenbestände in Bergbaukartensammlungen stellen werden. In den folgenden Jahren ist die Zusammenführung von Metadaten von Bergbauinformation aus den Landesarchiven aus den Bundesländern in das ZBKVÖ geplant, bestehende Anfragen zu Kooperationen und die damit verbundenen Zusagen werden in einem nachfolgenden Abschnitt erläutert. 2. Methodik Nach dem Scanvorgang werden die Roh‐Dateien einer Bildbearbeitung unterzogen. Um möglichst keine Information aus den Dokumenten zu verlieren, erfolgt eine Reihe von Bildbearbeitungsschritten um die Inhalte in den oft schon verblassten, abgedunkelten (z.B. Lichtpausen) oder mechanisch geschädigten Dokumenten sichtbar zu machen. Dabei sind sowohl eine möglichst schonende Restaurierung des Kartenmaterials mit alterungsbeständigem Reparaturmaterial erforderlich als auch die Wahl sehr individueller Parametereinstellungen für Scannen und anschließende digitale Bearbeitung für jedes Kartenexemplar nötig. Übergroße Exemplare (größer als A0) werden in Teilstücken gescannt und anschließend wieder in der Bildbearbeitung unter Beachtung der realen geometrischen Verhältnisse zur Gesamtkarte zusammengefügt. Die anschließende Reduktion der Bilddateien zur weiteren Verwendung in der Datenbank oder zur weiteren Anwendung als Layer in einem Geografischen Informationssystem durch Georeferenzieren erfolgt unter den Kriterien Informationserhalt und Erkennbarkeit aller Details bei möglichst geringem Speicherbedarf. Für diese Anwendungen steht das JPG‐Format zu Verfügung. Die gescannten Roh‐Dateien im TIFF‐Format bleiben für eine eventuelle spätere erweiterte Bearbeitung gesondert erhalten. Im Anschluss wurden die Dateien in entsprechende Server‐Speicherplätze übergeführt und die Metainformationen mit den zugehörigen Links zu den Bilddateien in die ZBKV‐Datenbank eingetragen. 3
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 3. Bearbeitungsstand Die Karten und Abbildungen aus folgenden Lagerstättenarchiv‐Ordnern wurden bearbeitet: SAKOG Ordner Braunkohle OÖ Wildshut Radegund SAKOG‐Bohrungen: Aich ‐ Esterloh SAKOG‐Bohrungen:Ettenau ‐ Hollersbach SAKOG‐Bohrungen: Holzöster ‐ Ölling SAKOG‐Bohrungen: Ortholling ‐ Stadlern SAKOG‐Bohrungen: Stein ‐ Witzling SAKOG‐Bohrungen: Wolfing ‐ Wupping Sakog Entwässerungsbohrungen Baunkohle OÖ SAKOG SAKOG Kurzprofile Ostermiething‐Trimmelkam, Hausruck u. Umgebung Braunkohle St GKB Bohrungen Köflach Voitsberg Karlsschacht Braunkohle St GKB Bohrungen Köflach Voitsberg Oberdorf Braunkohle St GKB Köflach Voitsberg Probenahme GBA. Braunkohle St GKB Köflach Voitsberg Zangtal I Austromineral Köflach Beilagenband 1 Bohrprofile Grundrisse Austromineral Köflach Beilagenband 2 Schnitte Austromineral Köflach Beilagenband 3 Geophysik Austromineral Kohlenprospektion Köflach Beilagenband 1 Bohrprofile Grundrisse Austromineral Kohlenprospektion Köflach Beilagenband 2 Schnitte Austromineral Kohlenprospektion Köflach Beilagenband 3 Geophysik Kohle Geophysik 1922‐1951 Kohle Geophysik 1974/75 Austromineral Weststeirisches Kohlenrevier Beilagenband 1 Profile, Grundrisse Austromineral Weststeirisches Kohlenrevier Beilagenband 2 Schnitte Austromineral Weststeirisches Kohlenrevier Beilagenband 3 Geophysik Austromineral Weststeirisches Kohlenrevier Berichtsband 1975 Werksbuch Glanzkohlenbergbau Seegraben Trofaiach ‐ Gimplach und Wartberg Kohle Ratten Ausland alte Stb Kartei Tschechien Slowenien Asbest + Salz, Mappe Asbest Asbest Tirol Aktuell befinden sich noch weitere Ordner aus dem Archiv für Lagerstättenforschung in Bearbeitung: Asbest Allgemein Burgenland, Niederösterreich, Salzburg Baryt (Schwerspat) Allgemein Kärnten, Niederösterreich, Salzburg. Witherit Allgemein. Strontium Allgemein Schwerspat Baryt 2 Tirol, Vorarlberg 4
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Schwerspat Baryt 3 Steiermark Bauxit Salzburg, Steiermark, Tirol Bauxit Allgemein Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich Beryll Ocker ‐ Bauxit Fe: Kärnten ‐ Untersteiermark Disthen Disthen Andalusit Farberden, Heilerden 4. Erweiterte Bearbeitungen Aufgrund der erweiterten Zusatzinformationen aus dem Zentralen Bergbau‐Karten Verzeichnis (ZBKVÖ) wurden auch Nachträge und inhaltliche Korrekturen zum Bergbau‐/ Haldenkataster erforderlich. Diese ergänzenden Informationen (Bergbaue, Verarbeitungsstandorte) wurden im Rahmen des gegenständlichen Projektes ebenfalls sofort in den bestehenden Bergbau‐ und Haldenkataster und damit auch in IRIS Online eingebracht. 4.1. Bearbeitete Verarbeitungs-Standorte: BERGBAU_ID NR VORK_NAME ROHSTOFF 10147 036/5002 Voitsau ‐ Purk ‐ Grafit Aufbereitung Grf 10178 075/5202 Hutberg 10179 075/5203 Kuhberg ‐ Kettenluß / Kettenliß / Sierning ‐ SR I Cu 10187 075/5205 Dürnbachtal ‐ PE I 10696 088/5001 Bächental Ölschiefer 10421 100/5176 HW ‐ R 03 ‐ Lichteck SSW Fe 10877 104/5006 Lohmgraben Fe 10148 104/5201 Prein I ‐ Eselbachgraben Cu 10149 104/5202 Prein II ‐ Eselbachgraben Cu 10150 104/5203 Prein III ‐ Fuchsgraben Cu 10174 104/5204 Prein IV ‐ Eselbachgraben Cu 10175 104/5205 Prein V ‐ Eselbachgraben Cu 10176 104/5206 Prein VI ‐ Eselbachgraben Cu 10151 104/5207 Prein VII ‐ Hollensteintal ‐ Haakogel SW Cu 10177 104/5208 Prein VIII Cu 10152 104/5209 Großau I ‐ Großau NW ‐ Schwarzkogel S Cu 10153 104/5210 Großau II ‐ Lamplbründl Cu 10154 104/5211 Kaiserbrunnaussicht ‐ KA I Cu 10155 104/5212 Kaiserbrunn ‐ KA VI / Klein‐ und Großau VI/Cu Cu 5
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 BERGBAU_ID NR VORK_NAME ROHSTOFF 10156 104/5213 Abbrennbrückl ‐ KA VII / Klein‐ und Großau VII/Cu Cu 10188 105/5005 Gipswerk Haidbachgraben ( beim Eugenstollen) Gips 10192 105/5006 Gipswerk I ‐ Göstritz ‐ Himmelreich Gips 10193 105/5007 Gipswerk II ‐ Göstritz Gips 10190 106/5001 Pitten ‐ Hochofen Fe 10898 122/5032 Stuhlfelden II ‐ Klärteich Wolframaufbereitung W 10847 122/5236 Prähistorischer Schmelzplatz Cu 10848 122/5237 Prähistorischer Schmelzplatz Cu 10854 122/5244 Prähistorischer Schmelzplatz Cu 10670 123/5220 Prähist. Schmelzplatz‐Schaufelberg Cu 10298 123/5221 Prähist. Schmelzplatz‐Schaufelberg ‐ Ötz Cu 10542 125/5240 Prähistorischer Schmelzplatz Zschocke Nr. 66 Cu 10577 125/5275 Prähistorischer Schmelzplatz Zschocke Nr. 112 Cu 10582 125/5280 Prähistorischer Schmelzplatz Zschocke Nr. 57 Cu 10599 125/5297 Prähistorischer Schmelzplatz Zschocke Nr. 109 Cu 10630 125/5332 Prähistorischer Schmelzplatz Heissel, Nr. 4 Cu 10669 127/5001a Greimeisteralm Cu, Ni, Co 10727 133/5001 Leoben ‐ Donawitz NE Fe 10104 142/5004 Tschagguns Fe 10500 154/5038 Goldzeche SP XV Au 10501 154/5039 Öxlinger SP XIV Au 10685 154/5042 Großes Zirknitztal ‐ Unteres Brett Au 10874 180/5013 Rabant Sb 10346 181/5008 Radlberger Alm ‐ Scheideplatz Sb 10875 182/5010 Guginock ‐ Schmelz I Sb 10876 182/5011 Guginock ‐ Schmelz II Sb 10677 187/5004 Arlingbach ‐ Grohl am Lading Cu 10675 199/5005 Kreuzen Pb, Zn 4.2. Bearbeitete Bergbau-Standorte: Zusätzliche umfangreiche Manuskripte lieferten Hinweise zur Ergänzung des Bergbau‐Haldenkatasters oder zu Korrekturen aufgrund von veränderten ÖK‐Blatt Zuordnungen, Lagekorrekturen durch aktuellere Topografien oder Laserscan‐Modelle oder weiter aufgefundene Hinweise aus dem ZBKV. Zu folgenden Bergbau‐Nummern konnten Änderungen vorgenommen werden: 6
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 NR VORK_NAME ROHSTOFF 103/1017 Tebrin ‐ Steinkogel Fe 104/1001 Hirschwang Fe, Cu 104/1014 Altenberg / Knappendorf Fe 104/1015 Lohmgraben ‐ Erzberg SW Fe 104/1028 Steinhaus SE ‐ Eisenhütte S Fe 104/1054 Prinzenkogel NE ‐ Feistritztal Pb, Ag, Cu, Zn 104/1054 Prinzenkogel NE ‐ Feistritztal Pb, Ag, Cu, Zn NE von 122/1073 südlich Mittersill 178/1003 Tessenberg 100/5002 100/5003 Prein ‐ Oberer 104/2001 Griesleitengraben W 97/1002 97/1003 99/1013 99/1014 99/1015 99/1006 Blahberg 99/1007 Blahberg bei 188/1018 90/3001a Häring Hauptrevier 055/3007a 055/3005a 055/3005b 055/3005c 055/3005d 055/3005e 055/3006a 055/3006b 55/3004c 55/3003d 55/3.... Hocheben 56/3002a Wiesenbachtal - Hofbauer 187/1019 Mosinz ‐ Bärenbach 159/1004 133/2... Lärchegg‐Kulm Mgs 160/.... Pöllau 164/3... Grillbühel Kohle 7
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 NR VORK_NAME ROHSTOFF 206/2001 Lieschengraben Grafit Radmer an der Hasel - 100/5005 Ottergraben 130/5007 Trieben - Magnesitwerk Mgs 131/1003 127/1027 130/2009 130/1001‐2009 193/3013 Hartl 207/2001 98/1002,1003 180/5... Lainach Zinkhütte Zn 185/1.. Kuchler ? 204/1033 Petzen Koprein Grubenfeld "Auf gut 213/1009 Glück" 202/.. Klagenfurt Kalvarienberg Ag 206/3002 Vordersdorf 206/3003 Pölfing Brunn Reviergrenze 206/3003 Pölfing Brunn Objekte 206/3003 Wieser Revier 069/1004 Bodinggraben Mn ? Lahnerinalm & Wilder Hag Bleiweißgrube, Frauenhöhle, ? Galmeihöhle 184/1030 132/2018 133/2...; 133/3... Aichberg; Utschgraben 159/10 Rabenstein 160/1029 162/1001 162/1015 162 Vorkommen 163/1009 163 Diverse 8
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 5. Zusätzliche Ergänzungen und Korrekturen Im Zuge der Sichtung und Aufarbeitung von weiteren, in den Archiven der Geologischen Bundesanstalt gelagerten Kisten mit Manuskriptkarten konnten weitere Korrekturen und Ergänzungen in den Bergbau‐ /Haldenkataster eingearbeitet werden. Die dazu aufgefundenen Unterlagen stammen zu einem Großteil aus den Bergbaukarten des ZBKVÖ aus dem Archiv in Form von Kopien mit darauf verzeichneten Korrekturen. Abb. 5.1.: Protokoll durchgeführter Korrekturen (Auszug) Abb. 5.2.: Archivunterlagen‐Kisten mit weiteren Manuskripten Zusätzliche weitere, sehr wertvolle Änderungen, stammen aus Geländebegehungen und Kartierungen, die damit in den Bergbau‐/Haldenkataster aufgenommen werden konnten. Dank gilt hierbei unseren Kollegen Christian Auer und Gerhard Bryda. 9
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 5.3.: Übersicht über Kartenblätter mit Bergbauen mit aktuellen Korrekturen und Ergänzungen durch ZBKVÖ bis inkl. 2019 10
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 6. Anwendung von Inhalten des Zentralen Bergbau-Karten-Verzeichnisses Eine Nutzung der Inhalte des Zentralen Bergbau – Karten – Verzeichnisses kann anhand von nachfolgenden Beispielen aus den Bergbauregionen Herzogenburg, Grünbach und Kremser Bucht erläutert werden. Abb. 6.1.: Übersichtskarte der betrachteten Bergbau‐Regionen 11
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Zusätzlich zu den Karten des ZBKV, die eine ebene Lagedarstellung der Bergbaue vermitteln, existiert eine Vielzahl an Profilschnitten und Profilbeschreibungen sowie auch Beschreibungen und Abbildungen von bergbaurelevanten Einrichtungen. Die PDF‐Dokumente können entweder bei Inhalten, die singulär auftreten, nur Einzelseiten enthalten oder bei zusammengehörigen Inhalten (z.B. mehrere Profile, Beschreibungen oder Darstellungen desselben Bergbaus) in mehrseitigen PDFs vorliegen. Abb. 6.2.: Beispiel Profilbeschreibung aus Dokument L‐1637.pdf (Bohrungsbeschreibungen Statzendorf, H. Vetters 1925) Abb. 6.3.: Beispiel Profilschnitte aus Dokument L‐1639_1B_2B_6B_8B_Profile.pdf (Geologische Durchschnitte Statzendorf, H. Vetters) 12
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 6.1. Verortung von Inhalten aus Karten des Zentralen Bergbau – Karten - Verzeichnisses Zur lagerichtigen Verortung der Karten können die vorhandenen Bilddateien der Bergbaue oder aus PDF‐ Dateien erstellte Bilddateien verwendet werden. Die Georeferenzierung der Rasterdaten erfolgt immer im Hinblick auf eine möglichst lagetreue Übereinstimmung mit der aktuellen Topografie bzw. Laserscan, anderen Kartengrundlagen oder Koordinaten aus verschiedenen Quellen (Publikationen, GPS‐Punkte etc.). Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die fertig georeferenzierten Karten in manchen Bereichen sehr stark verzerrt erscheinen. Dieser Umstand entsteht durch den Versuch, eine Übereinstimmung der relevanten Informationen der jeweiligen Karte auf Kosten unwichtiger, meist Randbereiche zu erzielen. In manchen (vornehmlich älteren) Kartenwerken ist eine zufriedenstellende Georeferenzierung nicht ganz möglich, da die Verortung von Objekten im Kartenwerk relativ zueinander im Original nicht gegeben ist. Hier müssen Kompromisse akzeptiert oder sehr lokale Betrachtungsweisen angewendet werden. Weiters ist zu beachten, dass Kartenwerke immer eine kartografische Bearbeitung erfahren haben, die die Positionen der ersichtlichen Kartenelemente verändern können. Die digitale Darstellung in modernen GIS‐Systemen kann hier eine scheinbare Genauigkeit vermitteln, die in ursprünglichen Kartenwerken nie vorhanden oder beabsichtigt war. Geografischen Lokalitäten, die zur Georeferenzierung herangezogen werden könnten (Topografische Elemente), fehlen in Bergbaukarten oft oder sind nur sehr rudimentär vorhanden. Die angegebenen Koordinatensysteme können sich in älteren Kartenwerken sehr von heutigen Koordinatensystemen unterscheiden. Alte, nicht genormte Maßeinheiten müssen umgerechnet werden, Bezugspunkte verortet und nicht vorhandene Projektionen und vor allem Transformationen in aktuelle Koordinatensysteme ermittelt werden. Abb. 6.4.: Beispiel Bezugssystem Stephansdom mit georeferenziertem Domgrundriss als Fixpunkt. Wie in nachfolgenden Beispielen gezeigt, diente die Verortung der Bergbauunterlagen zur Gewinnung von lagerichtigen Bohrpunkten, Profillinien und Stollenstrecken. Damit verbunden wurden auch laufend die Inhalte des Bergbau‐/Haldenkatasters aktualisiert. Durch die große Anzahl an bergbaurelevanten Unterlagen in den Archiven der Geologischen Bundesanstalt kann eine Verortung derselben nur anlassbezogen für ganz bestimmte Fragestellungen erfolgen. 13
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 6.5.: Herzogenburger Revier – Beispiel Verortung von Profillinien und Bohrungen 14
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 6.6.: Region Grünbach – Beispiel Profillinien und Stollen; Stollenquerschnitt 15
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 6.7.: Kremser Bucht – Verortung von Profillinien und Bohrungen; erforderliche Kartenverzerrungen zur Ermittlung lokaler Übereinstimmungen 16
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 7. Anwendung des Zentralen Bergbau-Karten-Verzeichnisses bei der Erstellung von 3D-Modellen am Beispiel Arzberg In Zuge der erweiterten Nutzung des Bergbaus Arzberg in Passail (Steiermark) als Schaubergwerk (http://www.arzberg.at) und der Nutzung des Franz‐Leopold‐Stollens durch die besonderen Lagerungsbedingungen als Käsestollen, enstand der Bedarf an weiterer Erschließung von historischen Bergbauunterlagen. Aktuell zugängliche Teile von Bergbauen können heute mit Hilfe von Laserscans exakt erfasst werden. Jedoch besteht im Besonderen bei historischen Bergbauen, die bereits einer Nachnutzung zugeführt wurden oder bei denen eine zukünftige Nutzung untersucht wird, eine Nachfrage nach Teilen des Bergbaus, deren Einbauten nicht mehr genau bekannt oder heute gänzlich unbekannt sind oder durch einen eventuell erfolgten Verbruch oder Wassereinbruch nicht mehr zugänglich sind und zum Ausschluss von Gefahrenbereichen beitragen können. Abb. 7.1.: Übersicht Bergbaugebiet Arzberg ‐ Rauchenberg SE ‐ Haufenreith Auf Anregung und in Zusammenarbeit mit Prof. Leopold Weber entstand der Wunsch nach einer 3D‐ Visualisierung des Bergbaus Arzberg und einer weitergehenden Untersuchung der durch den Bergbau erschlossenen geologischen Verhältnisse. Die Verortung und Visualisierung von Inhalten der Bergbauinformationen und Archive erfolgte bisher in der Software ArcGIS / ArcGIS Pro in Form des Bergbau‐/Haldenkatasters unter Verknüpfung der umfangreichen Datenbankinhalte mit den geografischen Strukturen. 17
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 7.2.: Ansicht Bergbaugebiet Arzberg ‐ Rauchenberg, Blick Richtung Haufenreith / ArcGIS Pro Ausgehend von den im ZBKVÖ vorhandenen Karten erfolgte die Digitalisierung und Modellierung der Grubengebäude durch Mag. Clemens Porpacy (Fachabteilung Hydrogeologie & Geothermie) unter Verwendung der 3D Modellierungs‐Software SKUA GOCad. Die Verortung der zur Verfügung stehenden unterschiedlichen Risse, Profile und Lagerungskarten im dreidimensionalen Raum erfolgt aus der Lage der ebenen digitalen Bergbauinformation, aus dem Bergbau/Haldenkataster und heute im Besonderen unter Verwendung von digitalen Höhenmodellen, die zusätzlich zu der Erkennbarkeit anthropogener Veränderungen im Zuge der Bergbautätigkeit auch die benötigten Höheninformationen liefern, um z.B. eine genauere vertikale Verortung der Stollenmundlöcher zu ermöglichen. Die bei der Modellierung zusätzlich gewonnenen Informationen bezüglich Lagekorrekturen oder auch der damit zusammenhängenden Angaben zu Volumina (z.B. von Haldenkörpern) und Ausdehnungen fließen auch wieder in digitale Bestände wie z.B. dem Bergbau/Haldenkataster oder in die Metainformationen zugehöriger Datenbanken und dem ZBKVÖ zurück. Die in der Abbildung 6.4. gezeigte 3D‐Dastellung stellt einen Ausschnitt dar, in dem aus Gründen der Sichtbarkeit nur bestimmte Objekte ausgewählt wurden. Die Abbildung stammt vom Zeitpunkt Mitte 2019, die aktuelle Modellierung enthält weitergehende, detailliertere Objekte. 18
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 7.3.: Rissdarstellungen aus dem ZBKVÖ zur Gewinnung von 3D‐Information am Beispiel Bergbau Haufenreith Abb. 7.4.: Detail Bergbau Arzberg Grubengebäude ‐ Visualisierung in SKUA GoCad, Stand Mitte 2019 19
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Im Zuge der Recherchen in den analogen Kartenbeständen des ZBKVÖ zu den Bergbauunterlagen betreffend die Grubengebäude des Bergbaus Arzberg wurde eine Grafik entdeckt, die die Ulmbilder vom Raabschacht darstellt. Diese bisher nicht bekannte Abbildung, deren Urheber nicht genannt ist, liegt in einer Kopie von W. Polesnig von 1956 vor und kann Aufschluss über tatsächliche Aufschlüsse im Raabschacht bis zu einer Teufe von 34m liefern, die durch Flutung heute nicht mehr ganz zugänglich sind. Es ist zu erwarten, dass Hinweise dieser Art im ursprünglichen Kartenbestand des ZBKVÖ umfangreich vorhanden und anlassbezogen auszuwerten sind. Abb. 7.5.: Ulmbilder Bergbau Arzberg Raabschacht – Kopie W. Polesnig 1956 20
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 8. Korrekturen und Aktualisierungen im Zuge der ALSAG-Probenahmen und Neukartierung in den Gebieten Deutschfeistritz und Schrems Im Zuge der geologisch‐geochemische Kartierung im Rahmen ergänzender Untersuchungen nach § 13 ALSAG wurden Neukartierungen der Altablagerung „Schlackenhalde Blei‐Silber‐Hütte Deutschfeistritz“ und der Altablagerung „Josefibau und Blei‐Silber Hütte Schrems“ durchgeführt. Die erhaltenen Informationen wurden in den Bergbau‐/Haldenkataster übernommen. Dabei erfolgte die Neukartierung unter Einbeziehung von Franziszeischem Kataster, Bergbau‐/Haldenkataster und aktuellen Orthofotos sowie der Übersichtskarte der alten Bergbaue im westlichen Theile des Thalgrabens im Jänner des Jahres 1880 (ROSSEGER, MB 62576, Archiv Montanbehörde Süd; Leoben und der Bergbaue des Talgrabens bei Schrems (1950, L‐2831/1K, GBA‐ Lagerstättenarchiv, ZBKVÖ) Abb. 8.1: Gebiet Altablagerung „Schlackenhalde Blei‐Silber‐Hütte Deutschfeistritz“ 21
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 8.2: Lage der Flächen und Punkte im Fransiszeischen Kataster Deutsch‐Feistritz als Grundlage Abb. 8.3: Altablagerung „Josefibau und Blei‐Silber Hütte Schrems“ 22
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 9. Anwendung von Karten des ZBKVÖ zur Übersichts-Lokalisierung zur Scheelit-Prospektion Eine weitere Beispielanwendung zeigt die Gewinnung von Lageinformation im Rahmen einer Untersuchung im Rahmen von Scheelit‐Prospektion. Abb. 9.1: Übersichtskarte in ArcGIS Pro mit Verortung von Scheelit‐Prospektionspunkten 1978 Abb. 9.2: Aus ZBKVÖ L‐4850_1K ‐ Regionale Scheelit‐Prospektion ab 1978 23
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 10. Vorarbeiten für eine schrittweise Einbeziehung von Metadaten der Bergbaukarten-Sammlungen im Salzburger und Oberösterreichischen Landesarchiv in das ZBKVÖ Im Zuge der Bestandsrecherchen für das Projekt ÜLG 52 (Systematische EDV‐gestützte Dokumentation von Bergbaukartenwerken in den Sammlungsbeständen der Geologischen Bundesanstalt (Lagerstätten‐archiv, Friedrich‐Archiv, Bibliothek, Pirkl‐/Thalmann‐Archiv; SCHEDL et al. 2009) wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Landesarchive von Salzburg und Oberösterreich, teilweise auch durch Bestandsübernahmen aus den zuständigen Berghauptmannschaften/Montanbehörden, über einen beträchtlichen Bestand an Bergbaukartenwerken verfügen, der bis dato im ZBKVÖ noch nicht berücksichtigt sind. Um diesen wichtigen Bestand vorerst zumindest auf Metadateneben nutzen zu können, wurde in Vorbereitung zu dem im Jänner gestarteten Projekt ÜLG 80 im Berichtsjahr 2019 entsprechende Kontakte mit den beiden Landesarchiven in Salzburg und Linz aufgenommen. 10.1. Bergbaukartenbestände und Bestandserfassung im Salzburger Landesarchiv Bezugnehmend auf der offiziellen Anfrage an das Salzburger Landesarchiv betreffend die Einbeziehung von im Salzburger Landesarchiv (SLA) einliegenden Bergbaukarten in das „Zentrale Bergbaukarten‐Verzeichnis Österreichs“ (ZBKVÖ), wurde seitens des Landes gleich vorweg ein großes Interesse an einer möglichen Zusammenarbeit bekundet. In einem ersten Schritt wurde vom Salzburger Landesarchiv eine Kurzinformation über den Umfang dieser Bestände und die Form der aktuellen Dokumentation der Geologischen Bundesanstalt übermittelt. Das Salzburger Landesarchiv verfügt aktuell ‐sieht man von einem kleinen Teil älterer Karten aus dem Salzwesen ab‐ noch über keine digitalen Verzeichnisse der Kartenbestände zum Thema Bergbau/Bergwesen. Der heutige Bestand ‚Bergwesenkarten‘ im SLA besteht zum einen aus historischen Karten, vorwiegend aus der Zeit des Erzstiftes Salzburg, die nur mittels eines zeitgenössischen (handschriftlichen) Findbuches (Repertorium 11‐20/24: Bergwesenkarten) erschlossen sind. Die Angaben in diesem Repertorium sind zwar nach geografischen Einheiten vorstrukturiert, müssen inhaltlich jedoch als sehr kursorisch bezeichnet werden (siehe Beispiele in den nachfolgenden Abbildungen) 24
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 10.1: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/24: Bergwesenkarten Abb. 10.2: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/24: Beispiel XIII Goßarl 25
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Darin verzeichnet sind Karten und Pläne aus der Zeit des Erzstiftes Salzburg, gegliedert nach geografisch geordneten Mappen: XVI Mühlbach – Limberg – Brenntal (129) XVII Flachau (41) XXIV Diversa (34) XXV Dürrnberg XXVI Mitterberg – Mühlbach (30) Unbeschriebene Risse, Bau‐ und Maschinenpläne (78) Werfen (71) Rauris, Goldberg X Rauris Kitzloch (1‐49 + 1‐61) XIII Großarl (74) XIV Böckstein – Gastein (117) XV Lend – Rauris (34) XIX Dienten (29) XX Ebenau (21) XXI Salzburg (7, nur Gebäudepläne) XXII Hirzbach – Fusch – Leogang 43) XXIII Lungau (38) Die Ordnung dieses Findbuches ist weitgehend identisch mit der nachträglichen Aufstellung dieses Bestandes im Landesarchiv (wobei eine Identifizierung an Hand der Signatur auf der jeweiligen Rückseite der Karte/des Planes zumeist möglich ist). Der Großteil der Kartenbestände setzt sich jedoch vor allem aus den im Jahr 1986 von der Erzbergbau Radhausberg GmbH. und im darauffolgenden Jahr von der Berghauptmannschaft Salzburg übernommenen Plänen und Karten (darunter das komplette Bergbaukartenwerk der Kupferbergbau Mitterberg G.m.b.H.) zusammen. Diese wurden zusammen mit anderen, sich bereits im Landesarchiv befindlichen einschlägigen Karten zum Bestand „Bergwesen – Nachträge“ zusammengefasst. Dieser Bestand umfasst etwas über 2.100 Karten und Pläne und wurde mit dem ‚Repertorium 11‐20/23: Nachträge Bergwesen, buchförmige Archivalien und Pläne‘ aufgenommen. Dieses Repertorium ist wie folgt strukturiert: I. Gastein (1493 Pläne unterteilt in 12 „Lieferungen“) II. Mühlbach (104 Karten, 468 Pläne in vier „Lieferungen) III. Freischurfkarten (135 Karten der Berghauptmannschaft Salzburg. Durchwegs 20. Jahrhundert, zumeist im Maßstab 1:50.000, nach Ortsgemeinden) 26
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 IV. Goldwäscherei (Karten zu den Konzessionen für die Goldwäscherei in der Salzach aus den Jahren 1936‐1976. V. Bundschuh (10 Karten aus den Jahren 1793‐1800) VI. Diverses (9 Pläne, vorwiegend Schwefelkieswerk bei Rettenbach) Das Repertorium umfasst als Kerneintrag eine fortlaufende Nummer (nach sogenannter Lieferung), den Maßstab der Karte, das Entstehungsjahr, den Verfasser, und eine kurzgefasste Beschreibung der Darstellung/Titel (siehe nachfolgende Abbildungen). Abb. 10.3: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/23: Bergwesen Nachträge Abb. 10.4: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/23: Pläne, Freischurfkarten 27
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Abb. 10.5: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/23: Listen Hinzu kommen schließlich noch einige wenige historische Karten zum Themenbereich Bergbau im Bestand „Karten und Risse“ (KuR) im Umfang von ca. 10 Karten aus dem Zeitraum 1536 bis 1826. Zum größten Teil Bergbaukarten betreffend den Salzbergbau auf dem Dürrnberg. Diese Karten sind auch bereits elektronisch im Archivinformationssystem (AIS) verzeichnet. Aufgrund dieses bis dato weitgehend analogen Bestandserfassung wäre das Salzburger Landesarchiv jedenfalls an sehr an einer Einbeziehung dieser Kartenbestände in die Datenbank ZBKVÖ interessiert. Ob die Datenqualität in den oben erwähnten Findbüchern für eine rasche und effiziente Aufnahme in die Datenbank der Geologischen Bundesanstalt hinreichend ist, soll erst im Rahmen einer Archivbesichtigung abgeklärt werden, die im Frühjahr 2020 geplant war. Das Procedere der Bestandsaufnahme und Ergänzung der notwendigen Pflichtfelder in der ZBKVÖ‐ Datenbank kann erst nach dieser ersten Vorortbesprechung abgeklärt werden. Da dem Landesarchiv die notwendigen Ressourcen für eigenständige Datenaufnahme für das ZBKVÖ fehlt, wurde auch schon die Möglichkeit einer Abwicklung des Projekts im Rahmen der Bund/Bundesländer‐Kooperation andiskutiert. Der Anteil des Landes Salzburg könnte durch die Finanzierung eines temporären angestellten Archiv‐Mitarbeiters dargestellt werden. Diesbezügliche Vorbesprechungen mit der zuständigen Koordinierungsstelle des Landes Salzburg sind aber noch ausständig. 28
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 10.2. Bergbaukartenbestände und Bestandserfassung im Oberösterreichischen Landesarchiv Das Oberösterreichische Landesarchiv verfügt über einen überaus reichen Grundbestand an bergbaurelevanten Archivalien und – damit verbunden – über eine wichtige Sammlung historischer Bergbaukartenwerke. Schwerpunktmäßig dominieren erwartungsgemäß Karten aus den Salinenbetrieben Hallstatt, Ischl, Ebensee, Aussee und Michelhallbach. Die über 200 Bergbaukarten decken dabei den Zeitraum 17. bis 18. Jahrhundert ab. Die ältesten Karten stammen vom Salzbergbau Michelhallbach um 1600 bzw. Alt‐ Aussee aus dem Jahr 1611. Das Salzoberamtsarchiv Gmunden enthält in den Sammlungsbeständen „Karten und Pläne“ ebenfalls eine Reihe historischer Bergbaukarten (18. Jh.) des Salzbergbaues in Hallstatt. Außerdem besitzt das Oberösterreichische Landesarchiv im Hallstätter Bergmeisterarchiv noch wertvolle Schinrisse, die fast lückenlos den Zeitraum 1670 bis 1805 abdecken. 30 ausgewählte großformatige Bergbaukarten sind im Anhang bei KIRNBAUER (1962) verzeichnet. In der Neubearbeitung der Karten und Pläne durch IDAM (2003) werden mit unterschiedlichen Standortverweisen für den unmittelbaren Bergbaubereich Hallstatt insgesamt 39 Bergbaukarten aus der Zeit 1611 bis 1825 angeführt. Durch die Übernahme des Werkarchivs der Wolfsegg‐Traunthaler Kohlenwerks‐AG (WTK) durch das Oberösterreichische Landesarchiv wurden auch sämtliche Karten‐ und Planwerke der WTK im Bestand des Landesarchivs integriert. Die Unterlagen der Wolfsegg‐Traunthaler Kohlenwerks‐GesmbH. (WTK), Direktion Thomasroith, wurden 1991/92 von Herrn Dr. Karl Starke grob geordnet und verzeichnet. Nach der Verlegung des Direktionssitzes nach Ampflwang im Juni 1992 wurden die Unterlagen am Obertaggelände Ampflwang gelagert. Der Karten‐Bestand der WTK‐Direktion Thomasroith gliedert sich laut Übersichtsverzeichnis von Dr. Karl Starke in: K Karten und Pläne KL Karten und Pläne in losen Schrankladen, Nr. 1 bis 19 = 19 Schrankladen KM Karten und Pläne in Mappen, Nr. 1 bis 107 = 72 Mappen KR Karten und Pläne in Rollen, Nr. 1 bis 56 = 56 Rollen KS Karten und Pläne in Schachteln, 2 Schachteln KW Wandkarten und Pläne auf Glas aufgezogen, 12 aufgezogene Karten. Der Bestand umfasst den Zeitraum 19. bis 20. Jahrhundert. Die Bestandsgröße dieser Bergbaukartensammlung geht aus den öffentlich zugänglichen Informationen nicht hervor. Die grobe Bestandsauflistung (19 Schrankladen, 72 Mappen, 56 Rollen, 2 Kisten, 12 aufgezogene Karten) deutet auf einen noch gut erhaltenen Gesamtbestand an Bergbaukarten im Betriebsarchiv hin Mit der Übernahme des WTK‐Archivs Direktion Thomasrotih zwischen dem 15. und 19. Mai 1995 durch das Oberösterreichische Landesarchiv wurden auch gleichzeitig Bestände des WTK‐Archivs Direktion Ampflwang gesichtet und mitübernommen. Bergbaukarten dürften sich laut der zur Verfügung stehenden Aufstellungen nicht im WTK‐Archiv Direktion Ampflwang befunden haben. Im Oberösterreichischen Landesarchiv befindet sich mit dem SAKOG‐Betriebsarchiv ein weiteres wichtiges Bergbauarchiv. Die SAKOG hatte ihren Sitz in Trimmelkam, Ortsgemeinde St. Pantaleon, wo sich auch das Hauptabbaugebiet der Braunkohle und die Werksanlage befanden. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte 1947, die Kohlenförderung wurde im Dezember 1993 eingestellt. Bei der Übernahme der noch vorhandenen Archivalien der SAKOG im Jahre 1996 wurden diese vor Ort gesichtet, geordnet und verzeichnet und in Faszikel zusammengefasst. Sie betreffen sowohl technische als auch Verwaltungsangelegenheiten (u.a. Schriftverkehr mit Ämtern und Behörden, Betriebsleitung, Berichte und Statistiken). Nach der Einschachtelung umfasst dieser Bestand 132 Aktenschachteln, sowie einige Pläne 29
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 und reicht vom Jahr 1947 bis teilweise ins Jahr 1994. Restbestände wurden vom Landesarchiv 2000 übernommen. Die im Jahre 2000 übernommen Archivalien wurden 2002 geordnet, elektronisch erfasst und beim bereits bestehenden SAKOG‐Archiv angereiht. Der Nachtragbestand beinhaltet den Zeitraum 1947‐ 2001 und umfasst die Aktenschachtel‐Nr. 133 bis 310 sowie die Mappen‐Nr. 1‐2. Gleichzeitig wurde auch der bereits 1996 vorhandene elektronisch erschlossen (MAYRHOFER, 2007). Wie viele Bergbaukarten sich in diesem Betriebsarchiv befinden lässt sich aus dem Bestandsregister leider nicht eruieren. Die in Mappen zusammengefassten Karten‐ und Pläne scheinen sich primär auf technische Pläne zu beziehen. Die bergbaurelevanten Wirtschaftsarchive im Bestand des Landesarchivs sind vorbildlich als Metainformationsebene auf der Homepage (https://www.landesarchiv‐ooe.at/) erläutert. Für die nähere Erschließung stehen den Benutzern zahlreiche Archivverzeichnisse und Findbücher zur Verfügung, die teilweise als PDF‐Files über die Homepage des Landesarchivs abrufbar sind. In einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Leiter das Oberösterreichischen Landesarchivs Dr. Zauner wurde seitens der Geologischen Bundesanstalt die grundsätzliche Möglichkeit der Übernahme von Metadaten zu Sammlungsbeständen in der ZBKVÖ‐Datenbank kurz erläutert, wobei als zeitliche Vorgabe diesbezüglicher Arbeiten für das Projekt ÜLG 80 die Projektjahre 2021 bzw. 2022 genannt wurden. In einem offiziellen Antwortmail des Leiters des Landesarchiv Dr. Zauner vom 11.11.2019 wurde ein grober zeitlicher und inhaltlicher Rahmen für weitere Schritte abgesteckt, Das Oberösterreichische Landesarchiv hat die Bergbaukarten in ihren Archivbeständen derzeit noch nicht in Archivinformationssystem (AIS) des Landesarchivs erschlossen. Daher können seitens des Landessarchivs aus aktueller Sicht noch keine strukturierten Metadaten über die einschlägigen Bestände angeboten werden. Das Oberösterreichische Landesarchiv wird sich daher bei der Geologischen Bundesanstalt wieder melden, wenn die relevanten Bestände oder in sich geschlossene Teile von Beständen im AIS erschlossen haben. Realistischer Weise wird dies aber noch längere Zeit dauern. Ein Vorabbesuch im Oberösterreichischen Landesarchiv zur weiteren Abklärung von möglichen Datenübernahmen wurde im Laufe des Jahres 2020 in Aussicht gestellt. Vorweg wurde mit dem Leiter des Landesarchivs vereinbart, ein Verzeichnis (nur Metadaten) der in der GBA erfassten Oberösterreich betreffenden Bergbaukarten als Amtshilfe zur Verfügung stellen würden, in dem anlassbezogen auch externe Nutzer recherchieren können. Dabei geht es vor allem darum, dass des Oberösterreichische Landesarchiv selbst einen Überblick über Bergbaukartenbestände in der Geologischen Bundesanstalt bekommt, ihre Benutzer gezielt beraten und bei Bedarf an die GBA verweisen kann. Für uns selbst ist vor allem der historische Bestand interessant. Ein besonderes Interesse liegt natürlich an den historischen Kartenbeständen in der GBA, insbesondere auch von Scans von Karten aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 30
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 10.3. Ergänzende Recherchen in der Montanbehörde West bezüglich der Archiv-Bestandsübergaben an das Salzburger- und Oberösterreichische Landesarchiv Zu den Bestandsübergaben an die Landesarchive in Salzburg und Oberösterreich wurden auch ergänzende Recherchen bei der zuständigen Montanbehörde West durchgeführt. Nach Auskunft von Frau DI Pichler‐ Anegg gibt es dazu leider keine Detailinventare zu den übergebenen Bergbaukarten. Zur Anfrage wurde aber der Aktenvermerk der Berghauptmannschaft Salzburg, Zl. 23012/4/87 vom 18. März 1987 übermittelt, der eine Auflistung der dem Landesarchiv Salzburg übergeben Unterlagen – insbesondere Karten – zum Kupferbergbau Mitterberg und die Übernahmebestätigung durch einen Vertreter des Landesarchivs vom 20. März 1987 samt Liste enthält (siehe nachfolgende Abbildung). Findbücher den Berghauptmannschaft Salzburg zu diesen abgegebenen Beständen liegen leider nicht vor. Die Auflistung der Bestandsübergabe deckt sich exakt mit den im ‚Repertorium 11‐20/23: Nachträge Bergwesen, buchförmige Archivalien und Pläne‘ vom Landesarchiv dokumentierten Bestandsregister. Abb. 10.6: Findbuch ‐ Repertorium 11‐20/23: Übernahmebestätigung 31
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 11. Nachhaltige Datensicherung - Fortführung historischer Bergbauinformationen in digitaler und virtueller Datenumgebung Mittlerweile liegen in den digitalen Beständen an der Geologischen Bundesanstalt sehr umfangreiche Inhalte aus den analogen Archiven und Sammlungen an der Geologischen Bundesanstalt vor und werden zukünftig aus Beständen des Salzburger‐ und Oberösterreichischen Landesarchivs ergänzt. Eine wichtige Eigenschaft digitaler Datenhaltung ist die klare Strukturierung der Inhalte. Das führt zu einer Selektion und der damit verbundenen Verantwortung über die zu speichernden Daten, andere analoge Aufzeichnungen werden damit vordergründig in der Metainformation unsichtbar. Daraus folgt, dass jene Kartenbestände, Berichte und Aufzeichnungen zur Bergbautätigkeit, die sich dazu eignen, hochauflösend gescannt werden müssen um Inhalte daraus auch zu einem späteren Zeitpunkt einer Interpretation zuführen zu können. Dies führt zu jedem Zeitpunkt der Überführung analoger in digitale Bestände zu einem Ausreizen der jeweils maximalen Möglichkeiten in der Nutzung von Hard‐ und Software mit entsprechend hohem Speicherbedarf und hoher benötigter Rechenleistung. Zusätzliche Informationen analoger Art konnten zu jeder Zeit sehr schnell zu aktuellen Beständen hinzugefügt werden. In digitalen Beständen ist eine Ergänzung von Inhalten an durchgehend verfügbare Hard‐ und Software sowie deren Aktualität gebunden. Die mehr als 30‐jährige Erfahrung im Bereich der Datenverarbeitung sowohl in analoger als auch digitaler Form hat die schnelle Wandlung von jeglichen Datenformaten gezeigt. Die Überlegung einer nachhaltigen und langfristigen Datensicherung sowie deren Verfügbarkeit muss in Anbetracht heutiger digitaler Datenvolumina auf die zukünftige Nutzungsmöglichkeit bisheriger Formate ausgerichtet sein, da eine laufende Portierung auf neuere Systeme mit einem sehr hohen Aufwand verbunden ist. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass einfachere, weit verbreitete Formate einen längeren Nutzungszeitraum zulassen, trotzdem diese technologisch gesehen veraltet bzw. speicherintensiv sind (neuere Applikationen wollen immer eine gewisse Abwärtskompatibilität gewährleisten). Einige Beispiele dafür sind ASCII‐ Datenformate (Texte, Grids..), das Shape‐Format für Vektordaten, diverse Bitmap‐Formate. Auch ursprünglich vorteilhafte Formate im Bereich der Geoinformationsverarbeitung werden weiterhin nicht mehr aktiv aufgrund von heute nicht mehr praktikablen Datengrößenbegrenzungen unterstützt. Ein wichtiger Punkt bei einer erfolgreichen Fortführung von Datensammlungen ist die Übergabe existierender Systeme an nachfolgende Mitarbeiter. Während die aktuelle Generation der damit befassten Mitarbeiter das Knowhow über Erstellung und Wartung stets bereit hat, ist der Nachvollzug des Erstellungsprozesses und der damit bewusst eingegangenen Vereinheitlichungen zur Reduktion von Redundanzen, ohne ausreichende Dokumentation, mit umfangreichen Hindernissen behaftet. Während frühere Sammlungen durch natürlichen Zerfall, Feuer und weiteren Naturereignissen gefährdet waren ebenso wie durch nachlässigen Umgang mit Archivdokumentation, ist die digitale Existenz durch Ereignisse wie Datenträgerbeschädigung, einfacher Verlust von Indizierungen und Datenstrukturen, nicht mehr verfügbare oder lauffähige Software, unvorsichtige und fehlerhhafte Bedienung oder durch bösartige Verschlüsselung bedroht. Zuverlässige Backupsysteme schaffen hier eine höhere Sicherheit im Gegensatz zu analogen Sammlungen früherer Zeit, zu denen es keine Kopien gab. Eine Fortführung von Informationen aktueller digitaler Bergbaukarten‐Verzeichnisse, die in größere Datenbanksysteme aufgenommen bzw. portiert wurden bieten eine größere Sicherheit für eine zukünftige Nutzung. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass bisher analog geführte Archive ein sehr heterogener Komplex an Sammlungen sind. Damit sind nicht nur die umfangreichen Proben gemeint, die zu einem Teil unwiederbringliche Stücke enthalten können, die einer späteren Analyse zugeführt werden könnten, sondern auch Analysen in Datenbanken oder in Form von analogen Aufzeichnungen, Manuskripten, weiteren Arbeitsdatenbanken, die in einem digitalen Archiv wie dem ZBKVÖ keinen Einzug gehalten haben bzw. aus nahe liegenden Gründen haben können. 32
Projekt Ü‐LG‐66/F 2017‐2019 Anhang Projekt Ü‐LG‐66 /2016‐2017 Bergbaukartendokumentation ‐ Ergänzung Scanarchiv GBA Ergänzung zur systematischen EDV‐gestützten Dokumentation von Bergbaukartenwerken der Sammlungsbestände der Geologischen Bundesanstalt durch Scannen der Karten des Lagerstättenarchivs (klassische Rohstoffe) der GBA von Josef Mauracher Endbericht Projektjahr 2016 33
Projekt Ü-LG-66/2016 Geologische Bundesanstalt Projekt Ü‐LG‐66 /2016‐2017 Bergbaukartendokumentation ‐ Ergänzung Scanarchiv GBA Ergänzung zur systematischen EDV-gestützten Dokumentation von Bergbaukartenwerken der Sammlungsbestände der Geologischen Bundesanstalt durch Scannen der Karten des Lagerstättenarchivs (klassische Rohstoffe) der GBA von Josef Mauracher Endbericht Projektjahr 2016 iv + 18 Blatt, 5 Abb., 3 Tab. Wien, April 2017
Projekt Ü-LG-66/2016 Projektleitung Dr. Maria Heinrich Dr. Albert Schedl Bearbeitung Dr. Josef Mauracher Mitarbeiter Mag. Piotr Lipiarski Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei herzlich für die gute Zusammenarbeit gedankt! Herzlicher Dank ergeht an Julia Rabeder für die aufmerksame Durchsicht des Manuskriptes. Die Projektdurchführung erfolgt im Rahmen des Vollzuges des Lagerstättengesetzes im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. ii
Projekt Ü-LG-66/2016 Inhalt 1. Ausgangslage und Projektziele -1- 2. Methodik -2- 3. Ergebnisse -7- 4. Weitere Schritte - 14 - 5. Literatur - 18 - Abb. 1.-1: Die Planothek im Lagerstättenarchiv der FA Rohstoffgeologie. Abb. 1.-2: Die Compactusanlage (Ausschnitt aus einem Teil der Erze) im Lagerstättenarchiv der FA Rohstoffgeologie. Abb. 1.-3: Die Compactusanlage (Bereich Kohlen) im Lagerstättenarchiv der FA Rohstoffgeologie. Abb. 1.-4: Die Compactusanlage (Bereich Industrieminerale und ein Teil der Erze) im Lagerstättenarchiv der FA Rohstoffgeologie. iii
Projekt Ü-LG-66/2016 Abb. 2.-1: Der Contex Chroma G600 Scanner. iv
Projekt Ü-LG-66/2016 1. Ausgangslage und Projektziele In den Sammlungsbeständen der Geologischen Bundesanstalt (Bibliothek, Lagerstät‐ tenarchiv, Friedrich‐Archiv, Thalmann/Pirkl‐Archiv ( V A - A r c h i v ), Abb. 1.‐1 bis 1.‐4 befinden sich an die 20000 Bergbaukartenwerke zu österreichischen Bergbauen, die ausgehend von früheren Projekten (St‐C‐75, ÜLG 52, ÜLG 52/F, ÜLG 62, ÜLG 66) zum überwiegenden Teil in der ZBKV‐ Datenbank (Zentrales Bergbau Karten Verzeichnis) erfasst sind. Nach den Bergbaukartenbeständen der Montanbehörde besitzt die Geologische Bundesanstalt damit bundesweit den größten Bestand an bergbaurelevanten Kartenwerken. Nach Beendigung der Arbeiten am Vorprojekt und den ersten Jahren des gegenständlichen Projektes, in dem bisher Karten aus der Planothek, den Ordnern Erze u n d d e n O r d n e r n K o h l e gescannt wurden, fehlt zur Vervollständigung des Systems noch die Scan‐Archivierung von 713 Bergbaukarten aus den Ordnern Kohle (Köflach) und Industrieminerale, die bereits in der ZBKV‐Datenbank erfasst sind. Sie wurden bisher noch nicht gescannt und auch die darauffolgende Verlinkung mit dem ZBKV ist noch offen. Die noch nicht in der ZBKV‐Datenbank erfassten Karten werden laufend ergänzt. Die systematische Erfassung von Bergbaukartenwerken in den Beständen der Geologischen Bundesanstalt soll vor allem dazu beitragen, die Wissensbasis über Vorkommen und Lagerstätten mineralischer Rohstoffe in Österreich wesentlich zu erweitern. Diese Daten sollen für die Belange der Rohstoffforschung, Mineralrohstoffwirtschaft, (Alt)bergbau‐ Sicherheit, Raumplanung und Montangeschichte über den Datenverbund mit der Montanbehörde verfügbar gemacht werden. Folgende Projektziele wurden für das Projekt formuliert: Ergänzung der systematischen EDV‐gestützten Erfassung und Dokumentation aller Bergbaukartenwerke in den Sammlungsbeständen der Geologischen Bundesanstalt Erleichterung des Zugriffs zum Bergbaukarten‐Bestand des Lagerstättenarchivs der GBA durch digitale Speicherung Vervollständigung der Scan‐Erfassung der Bergbaukarten in Österreich durch Einbeziehen der Scans von Karten in den Ordnern des Lagerstättenarchivs der Geologischen Bundesanstalt Erhalt der Kompatibilität mit dem in der Montanbehörde verwendeten Archiv‐ erfassungssystem für Bergbaukartenwerke im Hinblick auf einen Datenaustausch und die Weiterführung der gemeinsam nutzbaren Bergbaukarten‐Archivdaten‐ Verwaltung GBA ‐ Montanbehörde Verknüpfung der Bergbaukarten‐Archivdaten mit den unterschiedlichen Rohstoff‐ datenbanken der GBA. -1-
Projekt Ü-LG-66/2016 2. Methodik Es wurden systematisch alle Karten gescannt um ein manuelles Handling der Karten in Zukunft möglichst gering zu halten (Erhaltungszustand, etc.). Der Scanfortschritt ist allerdings stark vom Erhaltungszustand der Karten abhängig. Viele der in den Berichten über die Projektjahre 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015 (MAURACHER, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016) dargelegten Aspekte und Punkte sind nach wie vor relevant und werden hier, ergänzt und adaptiert an den heutigen Bearbeitungs‐ und Wissensstand, zusammengefasst. 2.1 Hard‐ und Software Scanner Contex Chroma G600 (Abb. 2.‐1), Contex HD ultra, Canon 9080C, Epson A3, Bookeye4 Software bei Projektbeginn im September 2011 Wide Image für Windows XP; ab Mitte November 2011 Next Image für Windows 7 und 8 bzw. Next Image 4 (Nachfolgesoftware). Die Scanner Contex Chroma G600 und Contex HD ultra benötigen unterschiedliche Versionen der Software Next Image. Bildbearbeitungssoftware bei Projektbeginn Corel X5 später Corel X6. Software zum Vergleich ähnlicher Karten Doublepic Cockpit. 2.2 Kartenmaterial Karten aus unterschiedlichem Material (Hartfaserplatten, Kartons, Papier, Seidenpapier, Zeichenpapier in verschiedenen Stärken, Transparentpapier, Folien oder Pausleinwand) liegen in unterschiedlichem Erhaltungszustand vor. Es hat sich bewährt, die Karten mit weißem Papier, das größer als die Karten selbst ist, abzudecken. Da das weiße Blech der Scanner‐Abdeckung durch oftmaliges Durchziehen der Karten verfärbt ist und Kratzer aufweist, lässt sich auf diese Weise ein gestreifter Hintergrund auf den Kartenscans vermeiden. Streifen sind auch nicht mit Korrektursoftware (z. B. Scan Tailor) zu entfernen. Nicht nur Karten auf Transparentpapier, sondern auch Karten auf Papier sind beim Scannen oft durchscheinend. 2.3 Scannen und Scannereinstellungen Eingabeformat Farbe RBG (24 bit) Auflösung 300 dpi, gelegentlich werden einzelne Karten mit 400 bzw. 600 dpi gescannt Am Scanner Contex HD ultra ist die Auflösung von 600 dpi zur Zeit technisch nicht möglich. Weißpunkt wurde von 232 auf 200 gesetzt um einen rosa Farbstich zu vermeiden. Das heißt, Werte zwischen 200 (bisher 232) und 255 werden auf weiß gesetzt. Nach einer längeren Aufwärmphase des Scanners Contex Chroma G600 wird der rosa Farbstich geringer und verschwindet dann. Kartenbreite Übergroße Karten breiter als 42 Zoll (109 cm) werden falls möglich gefaltet und die zwei -2-
Projekt Ü-LG-66/2016 oder drei Teile gescannt und mithilfe von Corel X6 zusammengefügt. Bei Transparenten breiter als 42 Zoll ist zusätzlich weißes Papier dazwischen zu legen. Schonende Handhabung Bei der Einstellung „rascher Einzug“ wird die Karte sehr häufig nicht im rechten Winkel eingezogen, sondern verkantet sich leicht, was eine nachträgliche Rotation der Karte bei der Bearbeitung erfordert, bei der Linien abgestuft erscheinen können. Seit Verwendung des Rechners mit dem größeren Arbeitsspeicher (8 statt 4 GB) erscheinen bei einer Rotation die Linien zwar nicht mehr abgestuft aber das Papier erscheint gestreift. Daher wird versucht, durch möglichst geraden Einzug – meist durch manuelle Ausrichtung der Karte ‐ eine nachträgliche Rotation zu vermeiden. Es hat sich bewährt, den Scanner zuerst das weiße Abdeckpapier einziehen zu lassen und die Karten an den Scanner‐Linien ausgerichtet darunter zu legen und dann auf Scannen bzw. die Taste F3 zu drücken. Dadurch wird ein Verkanten der Karten vermieden. Folienmappen Für besonders brüchige Karten stehen Contex Folienmappen in drei Größen zur Verfügung ‐ A2 (42 x 59 cm), A1 (59 x 84 cm) und A0 (84 x 119 cm). Dabei ist darauf zu achten, dass immer dieselbe Seite nach unten schaut, da die Scanner‐Rollen Linien auf den Kunststoff‐ Folien hinterlassen. Folien Bei auf der Rückseite seitenverkehrt bedruckten Folien wurde oft die Rückseite gescannt und das Bild gespiegelt, um die Lesbarkeit der oft blassen Karten zu erhöhen. Restaurieren, Reparaturpapier, Klebestreifen Überstehende Klebesteifen können auf der Glasplatte des Scanners haften bleiben und so einen, meist roten oder grünen, Strich durch die Karte verursachen. Überstehende Klebestreifen werden daher bereits vor dem Scannen entfernt. Luftblasen unterhalb von Klebestreifen werden vor dem Scannen ausgestreift. Alte, bereits verfärbte Tixo‐ oder Tesa‐Streifen wurden im Zuge der Scan‐Arbeiten durch säurefreies Aslan P 025 Reparaturpapier ersetzt. Es wurden bereits über 600 m dieses pH‐ neutralen und auf Reisstärke basierenden Reparaturpapiers verwendet. Um die Authentizität der Originale zu gewährleisten, wurde versucht, die Dokumente in ihrer Gesamtheit zu erfassen und Korrekturen möglichst gering zu halten. Staub, Fingerabdrücke und gelegentliche Schuhabdrücke wurden, falls es nur einen geringen Aufwand darstellt, abradiert. Die Reinigung der Glasplatte des Scanners mit Reinigungsflüssigkeit Salmiak oder Alkohol (80 %) zur Entfernung von Klebstoffresten oder Verschmutzungen wurde regelmäßig durchgeführt. Abtupfen mit Alkohol (80 %) hilft auch gelegentlichen Pilzbefall von Karten einzudämmen. Einziehen Besonders gerollte Karten sind schwer in der Automatik‐Stellung des Scanners einziehbar. In -3-
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