Geschäftsbericht 2015 - HÖHERE FACHSCHULE FÜR TECHNIK MITTELLAND - kompetent . clever. agil - hftm
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HÖHERE FACHSCHULE FÜR TECHNIK MITTELLAND Geschäftsbericht 2015 Augmented Reality Der HFTM-Geschäftsbericht kompetent . clever. agil. mit digitalem Mehrwert
„Kleine Gelegenheiten sind oftmals der Beginn von grossen Unternehmungen.“ Demosthenes, 384–322 v. Chr., griechischer Redner Augmented Reality Überall wo Sie dieses Zeichen sehen, erhalten Sie digitalen Mehrwert in diesem Geschäftsbericht. Hinter diesem Symbol verbergen sich Videos, Bildgalerien und weitere Informationen zum jeweiligen Thema. Weitere Infos auf Seite 54. I M PR E S S U M Höhere Fachschule für Technik Mittelland AG · Sportstrasse 2 · CH-2540 Grenchen T +41 32 654 12 00 · F +41 32 654 12 01 · info@hftm.ch · www.hftm.ch Leitung: Michael Benker · Redaktionelle Mitarbeit: Kathy Bierschenk, Stefan Brandenberger, Franziska Buchser, Rita Dubach, Rolf Kaufmann, Bettina Koller, Felix Kunz, Michelle Meister, Kurt Munter, Alain Rohr, Roger Strub, Barbara Studer Druck: Outbòx AG · Gestaltung & Umsetzung: weiss communication + design
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 Inhaltsverzeichnis Jahresbericht5 Der Präsident hat das Wort 7 Der Blick zurück 8 Der Blick nach vorn 10 Diplomfeiern12 Diplomierte 2015 16 BAM und HESO 17 Solidus-Cup18 RoboCup19 Tournament as a Service (TaaS) – Ein System begleitet die Ausbildung 21 Zusammenarbeit mit dem tcbe.ch Chapter Solothurn 21 Netzwerkanlass Industrie 4.0 22 Industrie 4.0 in der Ausbildung an der HFTM 23 Anerkennungsverfahren25 Studienangebot 26 Kickboard- unsere clevere Fallstudie 26 Weiterbildungen und Dienstleistungen 27 Studierende an der HFT Mittelland 28 Studentenhistorie 2009 bis 2015 29 Die HFT Mittelland 31 Trägerschaft32 Der Verwaltungsrat 34 Die Geschäftsleitung 34 Der Förderverein 35 Die Experten 35 Die Administration 36 Die Dozierenden 37 Schulstandorte40 Unsere Mission, Werte und Grundsätze 43 3
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 Jahresbericht 1 | Der Präsident hat das Wort Aufwärtstrend setzt Weiter so! sich fort In allen Bereichen ist die Motivation gross und der Wille Die Nachfrage nach der Aus- zur kontinuierlichen Verbesserung und raschen Umset- bildung zum / zur Techni- zung ausgeprägt. Ziel bleibt es, unsere Bildungsinstituti- ker /-in HF ist gross. Erstmals on zur führenden Höheren Fachschule für Technik zu mussten wir im Frühjahr eine machen. Für dieses Engagement möchte ich allen mei- Warteliste für Interessenten nen Dank aussprechen: der Trägerschaft, dem Verwal- an berufsbegleitenden Stu- tungsrat, der Geschäftsleitung, den Mitarbeiterinnen diengängen erstellen. So- und Mitarbeitern, den Dozentinnen und Dozenten und wohl unsere Absolventen als den Ansprechpartnern in den Kantonen Bern und Solo- auch die Unternehmen thurn sowie den Studentinnen und Studenten, die unse- schätzen die praxisorientierte Ausbildung der HFTM. Für re Bildungsinstitution gewählt haben. uns Ansporn genug, den eingeschlagenen Weg als leis- tungsorientierte Höhere Fachschule konsequent weiter- zuverfolgen. Mit unseren Bildungsangeboten agieren wir im Megatrend der Digitalisierung und bilden die da- für benötigten Fach- und Führungskräfte aus. Felix Kunz Kontinuität mit den neuen Übertragungs- und Verwaltungsratspräsident Leistungsverträgen für die Periode 2016–2019 Das Projekt Analyse und Kosteneinsparungen wurde zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn ziel- gerecht umgesetzt. Wir realisieren bis 2019 jährliche Ein- Das Wichtigste auf einen Blick sparungen von CHF 1’280’000 gegenüber 2013. Somit 309 eingeschriebene Studierende in den Diplomstudiengän- werden die kantonalen Sparvorgaben von CHF 1 Mio. gen zum / zur Techniker / -in HF. Dies entspricht dem Soll mehr als erfüllt. Die reformierten Studiengänge wurden entsprechend den Leistungsvereinbarungen. im Frühjahr 2015 in Grenchen und im Herbst 2015 in Biel Die reformierten Studiengänge erfreuen sich grosser Nachfrage. gestartet. 88 erteilte Diplome zum / zur dipl. Techniker / -in HF. Finanzen im Lot Die berufsbegleitenden Studiengänge befinden sich im Die Budgetvorgaben konnten eingehalten werden. Das neurechtlichen Anerkennungsverfahren SBFI. Resultat ermöglicht die Äufnung der Schwankungsre- Die HFTM hat die Erstzertifizierung nach ISO 29990 ohne serve entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen. Abweichungen erfolgreich bestanden. Die Schwankungsreserve wird bis zu einem maximalen Die neuen Übertragungsverträge und Leistungs- Betrag von CHF 1.5 Mio. aufgebaut. Die Reformen und vereinbarungen für die Jahre 2016 bis 2019 sind in Kraft. Einsparungen zeigen sich im Gewinn. Der Gewinn wird Die Schlussabrechnung der Kantonsbeiträge 2014 führte zu an die Kantone zurückerstattet. Aufgrund zu tiefer Stu- einer Rückzahlung von CHF 181’000 an die Kantone. dierendenzahlen im Jahr 2014 erfolgt eine Rückerstat- Der Jahresabschluss entspricht den Budgetvorgaben. tung zu hoher Kantonsbeiträge von CHF 181’000. Die Die zweckgebundene Schwankungsreserve Auszahlung erfolgte 2015 und die dafür im Jahr 2014 (zur Sicherung der Arbeitsplätze) soll entsprechend den Verträgen mit CHF 368’718 geäufnet werden; Beschluss der gebildete Rückstellung wurde entsprechend aufgelöst. Generalversammlung am 13. Juni 2016 vorausgesetzt. Sämtliche nicht subventionierten Angebote der HFTM Demzufolge liegt die Schwankungsreserve bei CHF 1’025’000, werden über die HFTM-HiTec GmbH abgewickelt. Die was den hohen Bestand an flüssigen Mitteln erklärt. Verrechnung erfolgt nach den definierten Kostensätzen. Der Gewinnvortrag beträgt CHF 138'073 Aus den Weiterbildungsaktivitäten und Dienstleistungs- Die Rückerstattung des Gewinn-Überschusses wird mit den angeboten resultiert 2015 erstmals ein kleiner Gewinn. beiden Kantonen geregelt und umgesetzt. 7
2 | Der Blick zurück Die frisch gesetzten Segel bringen die HFTM in nach steigen sie in Biel in das zweite Studienjahr ein. Fahrt. Die reformierten Studienangebote sind be- Unser Ziel ist es, die Englischkenntnisse unserer Stu- liebt und erfreuen sich grosser Nachfrage. denten zu vertiefen und den internationalen Austausch unter Absolventen in der Höheren Berufsbildung zu för- Im April 2015 starteten wir erstmals die berufsbegleiten- dern. Denn die meist exportorientierten Industrieunter- den Studiengänge entsprechend dem Projekt Futura. nehmen sind auf genau diese Kompetenzen zuneh- Das Grundlagenstudium ist nun standardisiert und für mend angewiesen. alle Fachrichtungen identisch. Wir konnten im ersten Semester mit vier Klassen und insgesamt 111 Studie- Erstmalige Zertifizierung nach ISO 29990 renden beginnen. Alle vier berufsbegleitenden Fachrich- Mitte August haben wir unsere Erstzertifizierung nach tungen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und ISO 29990-2010 ohne Abweichungen erfolgreich be- Unternehmensprozesse befinden sich im neurechtli- standen. Damit lösen wir die auslaufenden Zertifikate chen Anerkennungsverfahren SBFI. nach ISO 9001 und eduQua mit der neuen Bildungs- Das neue Konzept sieht einen höheren Anteil an Selbst- norm ab. Besonders positiv gewürdigt wurden folgende studium und an internationalem Austausch vor. Faktoren: unser Risikomanagementsystem, das auf die Wirksamkeit ausgerichtete Evaluationskonzept, die Ein- Techniker / -in HF Diplom als Türöffner bindung der interessierten Parteien in den Befragungs- 88 Diplomanden durften an den Feiern in Grenchen und zyklus sowie der systematische und enge Austausch Biel das Diplom als dipl. Techniker HF entgegenneh- mit der Trägerschaft und den Unternehmen im Einzugs- men. Sie starten nun ihre Fach- und Führungskarrieren gebiet der Schule. Die Auditorin attestierte uns die und dürfen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der In- durchgängige Anwendung des Q-Zyklus „plan-do- dustriesektor benötigt umfassend ausgebildete, hand- check-act“ und betonte, dass die HFTM von einem en- lungskompetente Praktiker, um die anstehenden Her- gagierten und kompetenten Geschäftsleitungsteam ge- ausforderungen erfolgreich meistern zu können. Wir führt wird. gratulieren den Erfolgreichen herzlich und wünschen allen Diplomierten viel Erfolg und spannende Herausfor- Die Trägerschaft äusserte sich in der Befragung im ers- derungen. ten Quartal 2015 durchwegs positiv zur Schule und at- testiert unseren Absolventen einen hohen Praxisbezug. Internationale Ausrichtung entwickelt sich Die in thematischen Clustern organisierten Fördermit- erfolgversprechend glieder sind eng eingebunden in den kontinuierlichen Sechs Absolventen des Vollzeitstudiums in Biel nutzten Verbesserungsprozess der Studieninhalte. die neue Kooperation mit Glyndŵr und haben nach er- folgreich absolvierter Sommerschule und mit dem Dip- Im Jahr 2015 hatten wir keine Rekurse zu verzeichnen lom als Techniker HF in der Tasche, im Herbst mit dem und die Rückmeldungen zur Unterrichtsqualität waren Anschlussstudium zum „Bachelor of Honours“ begon- sehr gut. Bei kritischen Rückmeldungen wurden die nen. Die Rückmeldungen sind positiv, auch wenn das notwendigen Anpassungen in die Wege geleitet. Studium im Ausland und in Englisch den Studierenden einiges abverlangt. Im Herbst befragten wir die Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter über ihre Zufriedenheit und Motivation. Die Resul- Die Studierenden mit Start im Oktober 2015 werden tate der Befragung wurden zusammen mit den definier- nun im August 2016 zum ersten Mal vier Wochen in ten Massnahmen allen Mitarbeitenden zur Verfügung Wales an unserer Partnerinstitution verbringen. Sie er- gestellt. Es zeigten sich zwei Felder mit Handlungsbe- wartet ein abwechslungsreiches Programm: Studien- darf: unsere IT-Systeme und die IT-Dienstleistungen so- schwerpunkte in Englisch und Mathematik, bereichert wie der interne Informationsfluss beziehungsweise die mit kulturellen Anlässen und Industriebesuchen. Da- Kommunikation. In der IT arbeiten wir innerhalb einer 8
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 Taskforce an der raschen, systematischen und zielge- Investitionen richteten Verbesserung sowohl in technischer als auch Gebäudeautomations- und Energietechnik-Labor organisatorischer und strategischer Hinsicht. Den Infor- Generative Fertigungsverfahren, 3D-Druck, mationsfluss verbessern wir durch monatliche Informati- SLM-metallisches Drucken onen per E-Mail, die strukturierte Informationsweiterga- Einheitliches Stundenplanungstool be in den Fachbereichssitzungen und die Aufforderung IT-Infrastruktur an alle Mitarbeitenden, dass sowohl die Hol- als auch Sensorik die Bringschuld in der gegenseitigen Information wahr- Antriebstechnik & Linearantriebe zunehmen ist. Mit den bereits umgesetzten und geplan- Robotino, autonome Robotik ten Massnahmen sind wir zuversichtlich, dass sich die Steuerungstechnik Mitarbeiterzufriedenheit weiter verbessern wird. Im Rahmen unserer Teilnahme am SBFI Forschungs- projekt „Leadership in der Berufsbildung“ erfolgte eine MitarbeiterInnen-Befragung im Oktober. Die Resultate haben wir besprochen und die nötigen Massnahmen definiert. Insgesamt sind unsere Dozierenden und Mit- arbeitenden zufrieden bei der HFTM. Industrie 4.0: Wir setzen den Trend um Mit Genugtuung stellen wir fest, dass wir mit unseren Investitionen und Weiterentwicklungen sowohl im La- bor- als auch im Bildungsbereich mit Blick auf die Vision Industrie 4.0 voll im Trend liegen. Noch vor dem WEF in Davos haben wir das Thema für unseren eigenen Netz- werkanlass „Smarte Zukunft mit Industrie 4.0“ aufge- griffen. Insbesondere unsere E-Learning-Philosophie mit dem Einsatz von Remote-Technologien und die neuentwi- ckelte Industrie-4.0-Laboranlage bringen unsere Stu- dierenden mit den technischen Ansätzen in Kontakt, welche die Industrie 4.0 ermöglichen wird: RFID-Tech- nik, intelligente Sensorik, vertikale und horizontale Ver- netzung sowie Remote und „Augmented Reality“-Ideen. Wir bilden theoretisch aus und setzen praktisch um, zum Nutzen unserer Studierenden und der regionalen Industrieunternehmen. 9
3 | Der Blick nach vorn Agil bleiben, Kompeten- Dienste weiter standardisieren und stabilisieren zen pflegen und fördern Unser IT-Dienst hat den Auftrag, die allseits geforderte Stabilität zu garantieren und sich damit als Dauerthema Kompetenzen stärken von der Aktualitätenliste zu verabschieden. Die Standar- Unser Wert „kompetent“ disierung der Prozesslandschaft nach der Lean-Philoso- rückt 2016 in den Fokus. Wir phie wird fortgesetzt. arbeiten sowohl an der Wei- te re nt wick lung unse re r HFTM geht erneut unter die Leute Schule als auch an den per- Wir suchen auch 2016 wiederum den Kontakt mit unse- sönlichen Kompetenzen un- ren vielseitigen Anspruchsgruppen. So besuchen wir serer Dozierenden und Mit- Unternehmen und Schulen und zeigen unsere Kompe- arbeitenden. tenzen sowohl an der diesjährigen BAM als auch an der Sindex in Bern. Wir sind bestrebt, Klarheit zu schaffen Der höhere Anteil an Selbststudium bedingt auch die bezüglich der verschiedenen Bildungs- und Karriere- Weiterentwicklung unserer Dozierenden. Neben der Ge- möglichkeiten nach Abschluss der Berufslehre und da- staltung des für unsere Schule optimalen „blends“ stär- mit die Höhere Berufsbildung zu stärken. Denn nach wie ken wir sie in mehreren Workshops zum Thema. Der vor besteht bei vielen jungen Menschen, Eltern, Ausbild- Weiterbildungstag im Dezember wird den Zyklus für nern und BerufsberaterInnen ein Informationsdefizit in 2016 abschliessen. Bezug auf die vielversprechenden Karrieremöglichkeiten Die Administration stärkt ihre Kompetenzen in der tele- mit einem Studium an einer Höheren Fachschule. Die fonischen und persönlichen Erstberatung von Studien- Ausbildung Techniker / -in HF ist eine attraktive Alternati- interessierten und in der Betreuung unserer Studieren- ve zur Berufsmaturität inklusive der Möglichkeit zum den. Weiterstudium an einer Fachhochschule. Die Geschäftsleitung ihrerseits erhöht ihre Leadership- Die Diplomausstellungen im Juni in Grenchen und im Kompetenzen durch die Teilnahme am entsprechenden September in Biel sollen 2016 noch stärker auch als Forschungsprojekt und durch den Aufbau eines effekti- Netzwerkplattform für unsere Industriepartner genutzt ven Führungscockpits. Bei all diesen Aktivitäten behal- werden. Auch im Jahr 2016 findet wiederum ein Solidus ten wir natürlich unsere Mission und die strategischen Cup in Biel statt: Berufsschüler messen sich mit Fussball Stossrichtungen stets im Auge. spielenden Robotern und erhalten dabei einen Einblick in unsere Studiengänge und Laboranlagen. Studienangebote weiterentwickeln Die Ausarbeitung des zweiten Studienjahrs im Rahmen Und natürlich ist unser erfolgreiches Team Solidus wie- des Projektes Unique erhält 2016 den finalen Schliff. Mit der mit dabei an der Robotik-Weltmeisterschaft, diesmal sehr attraktiven Inhalten bewegen wir uns weg vom in Leipzig / D. Angestrebt wird erneut eine Spitzenplat- klassischen Dozieren und fördern die Selbstständigkeit zierung. unserer Studierenden. Die Laboranlagen im Bereich Als Bildungsinstitution für praxisorientierte technische Elektrotechnik, insbesondere in der Gebäudeautomati- Profis leisten wir auch im Jahr 2016 wieder einen we- on und der Energietechnik, nehmen ihren Betrieb auf sentlichen Beitrag zur Reduktion des Fachkräfteman- und dienen fortan in den höheren Semestern dem praxi- gels in den MINT-Berufen im Mittelland. Wir bleiben be- sorientierten Studium. wegt, handeln kompetent und sind agil. Wir freuen uns zudem, unseren Studierenden im Som- mer den Bildungsaufenthalt in Wrexham anbieten zu können und sind zuversichtlich, dass diese Kooperation Michael Benker den gewünschten Mehrwert bringen wird. Direktor 10
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4 | Diplomfeiern Diplomfeier am 26. Juni 2015 in Grenchen Stark nachgefragte Fachkräfte diplomiert Am 26. Juni 2015 erhielten 54 erfolgreiche Absolventen Werkzeugherstellers Fraisa SA aus Bellach und der auf der berufsbegleitenden Studiengänge Informatik, Ma- Stanztechnik spezialisierten Hänggi GmbH aus Bettlach schinenbau und Systemtechnik ein Diplom der HFT Mit- vergeben. Adrian Kammer erhielt den ODEC-Preis für telland. Darunter konnten vier Nachdiplome übergeben die beste Gesamtleistung aller Diplomierten vom Ge- werden. Die frisch diplomierten Techniker HF bzw. Tech- schäftsführer der ODEC, Urs Gassmann. Ein spezieller niker HF NDS sind stark nachgefragte Fachkräfte in der Dank von Michael Benker galt den Dozierenden, der Trä- Industrie. gerschaft und dem Förderverein, den Kantonen Bern und Solothurn, den Mitarbeitenden und Experten sowie Direktor Michael Benker begrüsste neben den neuen den Unternehmen. Für den musikalischen Rahmen sorg- Technikern HF deren Angehörige, Politiker, Firmenver- te Bruno Bieri mit seinem «Hang». An der Entwicklung treter / -innen und Mitarbeitende der HFTM zur Diplom- dieses ausgefeilten und toll klingenden Musikinstruments feier. Von 61 zur Diplomarbeit und Schlussprüfung an- hat die HFT Mittelland mitgewirkt. An der Diplomausstel- getretenen Studierenden konnten 54 ihr Studium lung erhielten alle Interessierten einen Einblick in die erfolgreich abschliessen. Es wurden 15 Diplome und spannenden Diplomarbeiten und konnten sich mit den zwei Nachdiplome Informatik HF (Softwareentwicklung frischgebackenen Diplomierten austauschen. und Wirtschaftsinformatik), 26 Diplome Maschinenbau HF (Konstruktions- und Produktionstechnik) sowie neun Diplome und zwei Nachdiplome Systemtechnik HF (Au- tomation und Telematik) vergeben. Die Fachbereichslei- ter überreichten die Diplome an die sichtlich stolzen Techniker HF. Michael Benker betonte, dass für den Er- folg eines berufsbegleitenden Studiums ein unterstüt- zendes privates und berufliches Umfeld entscheidend sei. Das Diplom Techniker / -in HF werde den Berufsleu- ten spannende und abwechslungsreiche Berufswege ermöglichen. Über 180 geladene Gäste feierten die frischgekürten dipl. Techniker HF. Die Festansprache hielt Sven Zybell, Werkdirektor DePuy Synthes und Vizepräsident Indust- rie- und Handelsverband Grenchen und Umgebung. Er empfahl den frisch Diplomierten, ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen, da es ansonsten ein anderer tue. Zudem hob er hervor, dass in Unternehmen gerade pra- xisnahe Ausbildungen – wie die der HFTM – gefragt sei- en. Michael Zuber, Leiter Verkauf der Diametal in Biel und Mitglied der Expertenkommission der HFTM, ver- gab attraktive Diplompreise für herausragende Leistun- gen im Studium. Die Preise kann die HFTM dank des grosszügigen Engagements ihres Fördervereins, des 12
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 Diplomfeier am 25. September 2015 in Biel Diplome und internationale Erfolge Am 25. September 2015 erhielten 38 erfolgreiche Absol- Die Preise kann die HFTM dank des grosszügigen Enga- venten der Studiengänge Elektrotechnik, Maschinenbau gements ihres Fördervereins, des Werkzeugherstellers und Systemtechnik ein Diplom der HFT Mittelland. Die Fraisa SA aus Bellach, der auf Stanztechnik spezialisier- frischdiplomierten Techniker HF sind durch die praxiso- ten Hänggi GmbH aus Bettlach und des Verbands Elec- rientierte Ausbildung bestens für neue berufliche Her- trosuisse vergeben. Der Geschäftsführer der ODEC, Urs ausforderungen oder ein Weiterstudium gewappnet. In Gassmann, überreichte zudem Marco Beyeler den der Industrie sind ihre Kompetenzen stark gefragt. ODEC-Preis für die beste Gesamtleistung aller Diplo- mierten. Ein spezieller Dank von Michael Benker galt Direktor Michael Benker konnte aber noch mehr Erfreu- den Dozierenden, der Trägerschaft und dem Förderver- liches berichten. Unter den Diplomierten fanden sich in ein, den Kantonen Bern und Solothurn, den Mitarbeiten- diesem Jahr die Vizeweltmeister der Robotik-Weltmeis- den und Experten sowie den Unternehmen. terschaft in China. Ein Studententeam des Vollzeitstudi- enganges Systemtechnik-Automation bildet das erfolg- Für beste artistische und musikalische Unterrahmung reiche Team Solidus, welches sich da den 2. Platz sorgten «The Box», Romano Carrara & Nino G. Zusätz- erkämpfte. Zudem werden sechs Diplomierte erstmals lich erhielten alle Interessierten einen Einblick in die ein- ein neues Angebot der HFTM nutzen und beim Koope- drucksvollen Diplomarbeiten und konnten sich mit den rationspartner in Wales weiterstudieren. Sie streben das frischgebackenen Diplomierten austauschen. englischsprachige Diplom zum Bachelor of Honours in Engineering BEng (Hons) an. Diese neue Initiative der HFTM fördert die Internationalisierung und die Durchläs- sigkeit zur Hochschulstufe. Michael Benker betonte, dass die Höhere Berufsbildung im Trend liege und in der Wahrnehmung auf verschiedenen Ebenen gestärkt wor- den sei. Auf den Diplomen findet sich darum auch neu das Schweizer Wappen. Über 150 geladene Gäste feierten die frischgekürten Techniker HF. Die Festansprache hielt Matthias Aebi- scher, Nationalrat Kanton Bern und bekannt aus dem Fernsehen. Aebischer ist ein bekennender Fan der Schweizer (Höheren) Berufsbildung und überzeugt, dass man am meisten lernt, wenn man es auch gleich tut; so wie die Praktiker an der HFTM. Für herausragen- de Leistungen im Studium wurden von Martin Jutzeler, Expertenkommission HFTM, attraktive Diplompreise vergeben. Prämiert wurden Christoph Beyeler, Marco Beyeler, Marco Käser, Benjamin Kohler, Christian Min- der, Stefan Stalder, Christophe Viette und Simon Zeltner. 13
4 | Diplomfeiern Die HFT Mittelland gratuliert allen Diplomierten herzlich und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute.
Diplomierte 2015 Automatiker HF Sauter Sacha Mustafi Damir Juchli Patrick Szabo Benjamin Randegger Philippe Mühlethaler Simon Renfer Thomas Maschinenbau HF Schneider Michael Rosin Oliver Antonello Luca * Steinmann Philipp Scheidegger Alexander Beutler Nicolas Wehrli Patrick * Schüpbach Martin Beyeler Christoph * Sigrist Simon Telematiker HF Blatter Matthias Stalder Stefan * Grossenbacher Martin Brechbühl Camille Stauffenegger Ivan Meyer Patrick Bronner Thierry Vargas Edwin Müller Daniel Büyüközcü Baris Volk Christoph Ruhnke David * Cerf Eric Wahli Thomas Informatiker HF Corti Calvin Walter Fabian * Ademi Ilir Da Rold Marco Bieri Jonas Doser Florian Systemtechnik HF Fatjani Jetmir Bärtschi Felix Brandenberger Benjamin * Gäumann Jeffrey Cavas Guerreiro Elias Fischer Roman * Gregg Robin D‘Amico Saverio Flückiger Philipp Hefti Remo Däster Ramon Giaquinta Luca Hess Joel Duppenthaler Thomas Huser Pascal Hostettler Laurent Gehrig Florian Kradolfer Simon Ismaili Ejup * Glatz Bryan Krasniqi Jeton Jost Alongdet Hofmann Lukas Krompass Christian Kaeser Marco * Johner Michael Oberli Stefan Kammer Adrian * Kaufmann Ken Oesch Jonas Le Van Hoang Schwengeler Bryan Testa Alessandro Lehmann Peter Viette Christophe * Truong Công Ljutow Nikolas Zeltner Simon * Ulrich Jean-Luc Mäder Martin Nachdiplomstudium HF Elektrotechnik HF Manca Marco Giesbrecht Benjamin Beyeler Marco * Marbe Florian Nydegger Jonas Bühlmann Roger Maric Marco Spinner Roland Foddanu Nicolas Marrer Thomas von Allmen Mark Hayoz Patrick Meier Michael Kohler Benjamin * Minder Christian * * Diplompreisträger 16
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 5 | BAM und HESO BAM 4. – 8. September 2015 HESO 18. – 27. September 2015 Unser diesjähriger BAM-Stand folgte dem Motto Die An der HESO widmete sich eine Sonderausstellung der HFTM – wo Studierende und Roboter sich gemeinsam Berufs- und Weiterbildung. Der kantonale Gewerbever- für die „smarte“ Zukunft rüsten. So feierte der HFTM- band KGV als Organisator der Ausstellung hatte es sich Töggelikasten, kurz TaaS, seine Premiere und bestand zum Ziel gemacht, rund 50 Berufe vorzustellen. Als roter diese mit Bravour. Die Standbesucher traten im Tisch- Faden ging man der Frage nach, welche Berufe in der fussball gegeneinander an und betraten gleichzeitig die Planung, der Ausführung und beim Betrieb der Weis- vielfältige Welt der Informatik. Das TaaS ist ein Show- senstein-Seilbahn involviert waren. Denn ohne die prä- case, gespickt mit moderner Technik und Informatik- sentierten 50 Berufe würde kein Weissenstein-Gondeli Know-how. Interessierte konnten sich so spielerisch mit fahren. den Studieninhalten des Fachbereiches Informatik aus- einandersetzen. Geschicklichkeit und Köpfchen im Um- Welche Gondel kann sich heutzutage ohne Steuerung in gang mit Technik waren beim Torwandschiessen mit Bewegung setzen? Der Neubau der der Weissenstein- Robotino und beim Tic-Tac-Toe-Spielen gegen unseren bahn erforderte Neukonstruktionen vielfältigster Teile beliebten Einarmroboter gefordert. aus unterschiedlichsten Materialien! Die Planung und Herstellung der Bahnanlage und der Gondeln verlangt Das vizeweltmeisterliche Solidus-Team stand an einem auch nach Spezialwissen eines Techniker HF. Aus die- Abend den Besuchern Rede und Antwort und zeigte sem Grund durfte die HFTM an dieser Sonderschau seine privaten Fotos von der Robotik-Weltmeisterschaft nicht fehlen. Über die gesamte Dauer der HESO standen im chinesischen Hefei. Studierende der HFT Mittelland den interessierten Mes- sebesuchern zur Verfügung, um über unser gesamtes Im Rahmen des BAM-Campus hielten Dozierende der Studien- und Weiterbildungsangebot zu informieren. HFTM Kurzvorträge zu Themen wie Energiewende, In- ternationalisierung, Remote und dazu, wie die HFT Mit- Höhepunkt war der Besuch von Bundesrat Johann telland diese Themen mitgestaltet. Schneider-Ammann, der die HESO feierlich eröffnete und als einer der ersten Gäste die Sonderausstellung Unser lebendiger und aussagekräftiger Stand, betreut rund um die Berufe des Projektes Weissenstein-Gonde- von unseren fachkundigen Dozierenden, war auch die- li besuchte. ses Jahr Anlaufpunkt für ein technik- und bildungsinter- essiertes BAM-Publikum. Der Dank gilt allen Mitarbeiten- den und Dozierenden der HFT Mittelland, die geholfen haben, diesen wichtigen Anlass Realität werden zu lassen. 17
6 | Solidus-Cup In Anlehnung an den Namen unseres erfolgreichen Robo- tik-Teams der letzten Jahre organisierten wir im Juni 2015 den ersten Solidus-Cup in Biel. Inspiriert durch die vielen Robotik-Wettbewerbe, welche im Ausland auch für Ju- gendliche existieren (RoboCup Junior League), wollten wir auch in der Schweiz eine Plattform anbieten. In erster Linie soll die Faszination an Technik und Robotik bei Schülern, Lehrlingen und Maturanden aktiviert und gefördert wer- den. Als Nebeneffekt hilft der ungezwungene und lockere Anlass unter Gleichgesinnten den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und die HFTM Coolness zu erleben. Der Hauptwettbewerb, bei welchem es auch tolle Preise wie Tablets, Raspberrys usw. zu gewinnen gibt, heisst Eines der drei glücklichen Siegerteams Robotino-Soccer. Es spielen jeweils zwei Teams mit be- stehenden Roboter-Plattformen von Festo (Robotino) gegeneinander Fussball. Mit einem handelsüblichen Gamepad werden industrielle Roboter omnidirektional gesteuert. Die pneumatischen Zylinder werden damit zum "Kicken" animiert und erzielen die Tore. Acht Teams, bestehend aus je vier Personen von Be- rufsschulen aus Olten, Interlaken, Langenthal, Biel und der „Kanti“ Solothurn, haben sich in mehreren Runden Roboterfussball gemessen. Turnierbegleitend zeigten unsere Erst- und Zweitjahres- studenten ihre Lern- und Projekt-Resultate im Bereich Robotik mit dem Robotino. Dies umspannt ein Spekt- Publikum, bestehend aus Teilnehmern, Eltern, Freunden, rum vom einfachen Linienfolger mit grafischer Program- Kindern, Studenten und Dozenten mierung bis zu autonomem Fahren inklusive optischer Maschinenerkennung mit Computer-Vision in Hoch- sprachen. Bei einem solchen Event nicht fehlen dürfen leckere Gril- laden und andere Catering-Angebote sowie diverse Fun-Aktivitäten wie Slacklinen, Fahrsimulator oder Elek- troskateboard. Der Solidus-Cup 2015 wurde ein voller Erfolg und kriegt in Zukunft seinen festen Platz im jährli- chen Event-Kalender der HFTM. Solidus-Teams und Mitwirkende 18
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 7 | RoboCup Einen Meilenstein in der HFTM Geschichte haben im Juli Während der ersten Phase des Wettkampfs machte sich 2015 Studierende des Fachbereichs Systemtechnik-Au- der Roboter mit den Produktionsräumen vertraut, da- tomation gesetzt. Nämlich mit ihrem sensationellen nach erhielt er einen Produktionsauftrag, den er selbst- zweiten Platz am RoboCup, der Robotik-Weltmeister- ständig und raschmöglichst auszuführen hatte. Das schaft im chinesischen Hefei. Sie setzten sich dabei ge- Team, bestehend aus den Studierenden Felix Bärtschi, gen hochkarätige internationale Konkurrenten, aus- Ramon Däster, Thomas Duppenthaler, Florian Gehrig, schliesslich aus dem universitären Umfeld, durch und Lukas Hofmann, Michael Johner, Ken Kaufmann, Bryan wurden erst im Final von einem Team aus Aachen ge- Schwengeler und Simon Zeltner, hatte sich im Unterricht schlagen. intensiv auf den Anlass vorbereitet. Coaches waren Alain Rohr, Dozent für Systemtechnik, und Thomas Zürcher, Das Resultat war 2015 also sogar besser als der fünfte Fachbereichsleiter Systemtechnik. Die Studierenden Rang im Vorjahr in Brasilien. Dementsprechend wurden hatten neben den technischen Vorbereitungen auch den die Vizeweltmeister nach ihrer Rückkehr in Biel empfan- Auftrag, die benötigten Sponsorgelder zu beschaffen. gen und gefeiert. Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr Als Goldsponsor konnten sie das Maschinenbau-Unter- begrüsste und beglückwünschte das Solidus-Team per- nehmen Bystronic aus Niederönz gewinnen. Der För- sönlich. derverein der HFTM unterstützt das Projekt seit seinen Anfängen und sichert die Kontinuität. Wir danken allen Am RoboCup in China nahmen rund 800 Teams mit ins- Sponsoren für das tolle Engagement, welches unseren gesamt 2500 Teilnehmern aus aller Welt teil. Das Soli- Studierenden diese ausserordentlich wertvollen Erfah- dus-Team und ihre Robotino-Roboter mussten in der rungen ermöglicht. Das Robotik-Team Solidus bietet technisch orientierten Logistik-Liga einen Parcours ab- ambitionierten Studierenden der HFTM eine Plattform, solvieren. Dabei zählte Präzision und Schnelligkeit. Die ihr Wissen in den Bereichen Automation, Konstruktion Aufgabe bestand darin, eine Anlage aufzubauen, in wel- und Programmierung kreativ in Robotern umzusetzen cher ein Roboter die Teile zur entsprechenden Maschine und sich an internationalen Wettbewerben mit Teams bringt, nach Bearbeitung die Teile wieder abholt und aus der ganzen Welt zu messen. Der nächste RoboCup ausliefert. wird im Sommer 2016 in Leipzig / D durchgeführt. Wir sind auf jeden Fall wieder mit dabei und geben alles, um der Konkurrenz das Leben möglichst schwer zu machen. 19
Statements der Vizeweltmeister RoboCup 2015 in Hefei, China „Interdisziplinäres, zum Teil zu Beginn noch rein theoretisches Wissen kann während des Projektes vollständig in die Praxis umgesetzt und verknüpft werden. Der Wettkampf als unverschiebbarer Termin, mit quasi unbegrenzt geforderter Qualität, ist eine enorme Herausforderung und bringt jedes Team an seine Grenzen. Trotzdem oder gerade deshalb bleibt „Die Diplomarbeit rund um den RoboCup 2015 war für dieses Projekt jeweils in Top-Erinnerung und die mich schulisch und privat ein Highlight. Das lag einerseits Studenten sind stolz auf ihre neuen Erfahrungen und an der Motivation jedes einzelnen Schülers für das Projekt, Leistungen.“ wie auch an der Unterstützung durch die Lehrer. Die Erfahrung, die man aus diesem Event mitnimmt, kann mit Florian Gehrig Alain Rohr keinem theoretischen Unterricht verglichen werden. Es „Der RoboCup war ein kräftezehrender Prozess. Neben ist daher sinnvoll, dass die Schweiz weiterhin bei diesem dem Wettbewerb hat auch das kuriose Land einiges abver- Wettbewerb vertreten ist.“ langt. Durch gute Teamarbeit, Unterstützung der Dozenten und Unterstützung aus der Schweiz konnten wir uns am Michael Johner Cup mit einem erfolgreichen Resultat behaupten.“ „Der RoboCup 2015 war ein Erlebnis der Extraklasse. Das gilt allein schon für das Gefühl, als wir diese Wettkampfhalle betreten haben mit den anderen 800 Teams und begonnen haben, uns für die Wettkämpfe vorzubereiten. Ständig hatte man das Gefühl im Kopf: „Wird die Software ihren Dienst erfüllen?“ Dies spitzte sich dann bis zum grossen Finale zu. Ich persönlich möchte dieses Erlebnis auf keinen Fall missen und freue mich auf den Cup 2016.“ Ken Kaufmann Lukas Hofmann „Der RoboCup in China war trotz grossem Stress ein tolles Erlebnis und eine lehrreiche Zeit. Es war eine wichtige Erfahrung, welche ich in meine aktuelle berufliche Tätigkeit mitnehmen kann.“ „Obwohl ich in China nicht dabei sein konnte, war der RoboCup 2015 eine grosse Erfahrung für mich. Die Thomas Zürcher Zusammenarbeit im Team und das gemeinsame Anstreben „Mit der Teilnahme am RoboCup als nicht eines hohen Zieles haben mich sowohl fachlich wie auch universitäre Bildungsstufe können wir unseren persönlich sehr viel weiter gebracht. Das Erreichen des Studenten wertvolles Selbstvertrauen für ihre zweiten Platzes zeigte für mich, dass nicht nur hohe Titel berufliche Kariere mit auf den Weg geben.“ hohe Leistungen erzielen können!“ Simon Zeltner Felix Bär tschi „Das Projekt RoboCup war eine einzigartige Erfahrung, die mit der spannenden „Ideal um auf internationaler Ebene Ideen Reise nach China eine Erinnerung geschaffen hat, die ich nie mehr vergessen auszutauschen und sich von anderen Teams werde. Das Projekt bot nicht nur eine sehr gute Grundlage, um das Gelernte im für Neues inspirieren zu lassen.“ Unterricht anzuwenden, sondern lehrte einen auch das koordinierte Zusammenar- beiten in einem grossen Team. Auch die Tätigkeit als Teamleiter bereitete mir sehr viel Freude und gab mir die Möglichkeit, viel für meine berufliche Zukunft zu lernen.“ Thomas Duppenthaler Br yan Schwengeler „Der RoboCup in Hefei war eine tolle Erfahrung, die ich jedem Studenten der HFTM empfehle. Auch die gesamten Vorbereitungen für diesen Event haben sich gelohnt.“ 20
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 8 | Tournament as a Service (TaaS) – Ein System begleitet die Ausbildung Die Dozenten des Fachbereichs Informatik haben für den Studiengang ein begleitendes Informationssystem entwickelt. Folgende Zielsetzungen liegen unserem Pro- jekt zugrunde: › In einem repräsentativen Showcase sollen möglichst alle fachbereichsrelevanten Unterrichtsthemen zur Herstellung verwendet werden. › Die Informatik wird verpackt in einem alltäglichen Kontext, verbunden mit Spass und / oder Spiel. 9 | Zusammenarbeit mit dem › Das Marketing soll einen für Messen und Ausstellun- gen tauglichen Publikumsmagneten erhalten. Dieser tcbe.ch Chapter Solothurn bietet einen idealen Einstieg für ein Gespräch über die Informatikausbildung. › Das Produkt ist ausbaubar bezüglich Turniermodi Im Juni 2014 wurde der ICT Cluster der Region Solo- und Spielarten. thurn von einigen IT-Unternehmen der Region gegrün- › Die Dokumentation und das Vorgehen haben det. Aus Synergiegründen schloss sich die Organisation Vorzeigecharakter und sind lean. dem tcbe.ch an, hat aber einen eigenen Vorstand und eigene Finanzen. Die Initiative setzt sich zum Ziel, den Entstanden ist TaaS, der cloudfähige „Töggelikasten“. ICT-Standort Solothurn attraktiver zu gestalten und wird Das System besteht aus dem Spielkasten selbst, der mit von der Solothurner Wirtschaftsförderung unterstützt. ganz wenig Sensorik und über einen Raspberry Pi (Kleinst-PC) mit der Cloud kommuniziert. Am Tisch ist Um nicht zwei Cluster-Organisationen parallel zu betrei- ein Android-Tablet angebracht, auf dem eine App den ben und Ressourcen zu bündeln, ist der ICT-Cluster aktuellen Spielstand visualisiert und minimale Eingriffs- durch seinen Präsidenten Jiří Petr im Vorstand des För- möglichkeiten zur Steuerung des Spielverlaufs ermög- dervereins vertreten. Gleichzeitig ist Kurt Munter im licht. Eine Web-Applikation ermöglicht die Verwaltung Cluster-Vorstand für das Ressort Aus- und Weiterbil- des Turniers und der Mannschaften. Schliesslich visuali- dung verantwortlich. Die Zusammenarbeit hat sich im siert ein Client den Turnierverlauf, die Rangliste, die War- letzten Jahr als sehr fruchtbar erwiesen. Gemeinsame teliste der Mannschaften und den Spielstand des aktu- Aktivitäten für das Berufsbildmarketing wurden bereits ellen Spiels. Zusammengehalten werden die im Geschäftsjahr 2015 umgesetzt. In den kommenden verschiedenen Komponenten alleine durch die Cloud- Jahren werden sie nun kontinuierlich ausgebaut. Applikation. Jede Komponente wird von der Cloud mit den relevanten Daten versorgt und kann jederzeit aus- Entstanden ist eine enge Zusammenarbeit der HFTM und wieder eingeschaltet werden. mit dem Verein Solothurner Informatikausbildungsbe- triebe VSIA und der Fachhochschule Nordwestschweiz Alle Dozierenden haben die für ihren Unterricht relevan- FHNW. Die HFTM unterstützt den VSIA bei der Präsen- ten Bereiche des Systems als Beispiele integriert. Den tation der branchenspezifischen Berufsbilder im Berufs- Studierenden wird das System in der ersten Woche des wahlunterricht an der Oberstufe und verbessert damit Studiums erklärt und alle Informatikfächer stellen den mittelfristig ihren Bekanntheitsgrad. Stoff in den Kontext des Systems. Damit können die Studierenden die behandelten Themen besser in einen Abgänger der HFTM wiederum profitieren durch die ver- Gesamtkontext einordnen. TaaS steht für die Art und tiefte Vernetzung mit der FHNW unter Anrechnung der Weise, wie heute viele Informationssysteme gebaut wer- redundanten Bildungsleistungen von verkürzten Studi- den. Deshalb hat es auch technisch betrachtet seine engängen. Umgekehrt werden Studienabbrecher der Relevanz und Berechtigung. FHNW über die Bildungsangebote der HFTM informiert. 21
10 | Netzwerkanlass Industrie 4.0 Smarte Zukunft mit Industrie 4.0 Die Höhere Fachschule Technik Mittelland HFTM dass eine zentrale Steuerung nötig ist. Der Kommunika- veranstaltete im Rahmen ihres BAM-Auftritts am tionsstandard IO ermöglicht via „Smartbridge“ den direk- Freitag, 4. September 2015 einen „Denkraum“ mit ten Austausch von Prozess-, Status- und Gerätedaten. dem Thema „Smarte Zukunft mit Industrie 4.0“. Mehr als 80 geladene Gäste nahmen daran teil. Werte ohne Verschwendung zu schaffen, dies ist das zentrale Anliegen der Lean-Philosophie. Bodo Wiegand Nach der Begrüssung durch HFTM-Direktor Michael vom Lean Management Institut warnte davor, dem Glau- Benker ging Dozent Thomas Zürcher im ersten Referat ben zu verfallen, es müssten nur mit dem Internet der des Abends auf die Herausforderungen ein, welche die Dinge Maschinen, Produkte und Menschen vernetzt 4. Industrielle Revolution für die Bildungsinstitutionen mit werden und schon erhielte man damit das perfekte Pro- sich bringt. Unter anderem zeigte er in einem Beispiel duktionssystem. Alle Prozesse müssen auf Wertschöp- auf, wie Training an Maschinen in Zukunft aussehen fung ausgerichtet werden. Heute sind 50% der adminis- könnte: Von einer dezentralen Lernplattform auf dem trativen Abläufe nicht wertschöpfend. Der Mensch bleibt Internet aus wird mit einem „Fenster in die Realität“ ein zentraler Faktor. Nur wenn alle Aspekte durch optimierte real existierender Arbeitsplatz gesteuert. Prozesse und Schnittstellen zusammen greifen – Mensch, Maschine, Produkt und Prozess –, kann das Mario Fürst von Siemens erläuterte den Gästen danach, Modell Industrie 4.0 erfolgreich realisiert werden. dass Industrie 4.0 beziehungsweise die Digitalisierung der industriellen Prozesse alle Elemente der Wertschöp- Bei aller Euphorie dürfen auch die sozialen Aspekte fungskette einbezieht und positive Auswirkungen sowohl nicht aus den Augen verloren werden. Joël Luc Cache- auf die Innovationszyklen und die Flexibilität als auch auf lin, Autor des Buches „Offliner“ und Inhaber der „Wis- die Energie- und Ressourcen-Effizienz mit sich bringt. sensfabrik“, beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Multidisziplinäre Zusammenarbeit braucht neue Bildungs- Umwälzungen als Folge von Industrie 4.0. Anhand von und Entwicklungsmodelle: Das Produkt sowie sein Ent- vier Thesen zeigte er den eher technisch orientierten stehungsprozess existieren in Zukunft aufgrund von Teilnehmern neben allen positiven Auswirkungen auch Berechnungen bereits vor dem Fertigungsprozess als die Schattenseiten auf: Verstärkung der Ökonomisie- Simulation in einer virtuellen Realität. Fürst geht davon rung, Update-Zwang, Monopolisierung, Einsamkeit, ma- aus, dass sich mit Industrie 4.0 die Produktivität um terielle und immaterielle Verknappungen, die Trennung einen Drittel erhöhen lässt. der Menschen in Onliner und Offliner und letztlich auch Datenbeschaffung und Vernetzung der Komponenten der Verlust von Arbeitsplätzen. basieren auf ausgeklügelten Sensoriksystemen. Markus Gmür von Pepperl + Fuchs legte dar, wie die direkte Im abschliessenden, von Michael Benker moderierten Kommunikation von Maschinen, Aggregaten und Kom- Podiumsgespräch der Referenten sorgten genau diese ponenten im Netzwerk untereinander funktioniert, ohne gesellschaftlichen Aspekte denn auch für viel Diskussi- 22
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 15 onsstoff. Aus dem Publikum wurde beispielsweise die stellen, ohne die Anlage umrüsten zu müssen. Die Pro- Frage gestellt, was wir denn mit den Leuten machen zesse passen sich den Vorgaben entsprechend an das würden, deren Arbeitsplätze nun von Maschinen wegra- Produkt an. Dies bedingt sowohl eine flexible Positionie- tionalisiert würden? Herr Wiegand sieht gerade bei un- rung der Prüfeinrichtung als auch die Möglichkeit, die qualifizierten Arbeitskräften viel Weiterbildungs-Potential Sensorik bei wechselndem Produkt neu zu parametrieren. und unterstreicht, dass sie auf keinen Fall aufgegeben werden dürften. Auf die abschliessende Frage des Mo- Die flexible Positionierung wurde mit einem modernen derators, mit welchen Gefühlen die Referenten der Welt Linearachsensystem realisiert. Je nach Produkt kann so 2025 entgegensehen, antwortete Thomas Zürcher: „Ich genau und schnell die Prüfeinrichtung an die richtige freue mich als Kunde auf die Individualisierung.“ Stelle gefahren werden. Ausserdem bietet das Linear- system die Möglichkeit, während dem Fahren die Kraft zu messen, so dass zum Beispiel geprüft werden kann, ob die nötige Anzahl Federn in das Produkt verbaut werden. 11 | Industrie 4.0 in der Ausbildung an der HFTM Mit Industrie 4.0 „Dinge“ und Kurse vernetzen Industrie 4.0 ist in aller Munde. Täglich erscheinen Artikel, in welchen dieses Thema kontrovers diskutiert wird. Für die HFTM bedeutet Industrie 4.0, dass intern bereits um- gesetzte Ideen unter einem Begriff zusammengefasst werden. Im Rahmen der Diplomarbeit 2015 haben drei Studenten des Vollzeitlehrgangs Systemtechnik in Biel eine Anlage erstellt, welche die Ideen der Industrie 4.0 umsetzt. Im Zentrum steht das intelligente Produkt, welches der Maschine vorgibt, wie es bearbeitet oder geprüft wer- den soll. Die Daten können mittels RFID-Chip „aus dem Produkt“ herausgelesen werden. Auf der erstellten Anlage ist es somit möglich, drei ver- schiedene Produkte mit diversen Untervarianten herzu- 23
Die Produkte werden auf einem Transportband mittels Werkstückträger durch die Anlage transportiert. Die Sensorik ist mit dem Feldbus I / O-Link realisiert. gung eingesetzt. Die Optimierung der Prozesse ist eine Über diesen kann die Parametrierung jederzeit geändert entscheidende Voraussetzung zur effektiven Umset- werden. So kann derselbe Sensor für verschiedene zung von Industrie 4.0. Flexibel kann mit modernen, am Messungen verwendet werden. Markt vorhandenen Komponenten eine flexible Montage und Prüfung realisiert werden. Mit flexiblen Transport- Mit dem Projekt RoboCup erschliesst sich ein weiterer systemen wird, wie schon erwähnt, eine räumliche Un- Aspekt von Industrie 4.0. Mittels mobilen, im Raum frei abhängigkeit geschaffen. bewegbaren Transportsystemen sollen die Produkte zu den verschiedenen Bearbeitungsstationen gebracht Die enorme Menge an anfallenden Daten müssen so- werden. Dieses System soll in Zukunft die starre Anord- wohl lokal, wie das intelligente Produkt, als auch global, nung der Handarbeits- und Bearbeitungsplätze ablösen wie die Produktionsdaten in einem Leitsystem, verarbei- und eine flexible Anordnung ermöglichen sowie das Zu- tet, interpretiert und gespeichert werden können. Dies fügen und Entfernen von neuen Plätzen vereinfachen. wird wohl in Zukunft die grösste Herausforderung von Industrie 4.0 sein. Die HFTM hat das nötige Zusammenspiel verschiedens- ter Aspekte im Bereich 4.0 erkannt und bereits viele Industrie 4.0 vereint, was an der HFTM bereits „Stan- weitreichende Umsetzungen realisiert. Industrie 4.0 be- dard“ ist: die Vernetzung verschiedener Produkte, Ver- inhaltet die Digitalisierung der gesamten Wertschöp- fahren und Technologien über unterschiedliche Kurse fungskette. Produkte, wie z.B. der Schlüsselanhänger, und Fachbereiche hinweg. Für die HFTM ist dies nicht werden für den Unterricht im Bereich Lean und Ferti- erst seit Industrie 4.0 ein Trend. 24
12 | Anerkennungsverfahren Anerkennungsverfahren für die berufsbegleitenden der der Leitexperte, der entsprechende Fachexperte, Studiengänge am Standort Grenchen der Fachbereichsleiter und die Projektleiterin anwesend sind, können bei Bedarf ergänzende Dokumente nach- Seit dem 23. September des Berichtsjahres sind die Bil- geliefert werden. Diese Phase schliesst mit dem ersten dungsgänge, welche am Standort Grenchen berufsbe- Jahr der Bildungsgänge ab. gleitend durchgeführt werden, offiziell im Anerkennungs- verfahren. Phase 2 prüft die Umsetzung des Konzepts. Die HFTM liefert den Experten einen Bericht, wie sie das Konzept Die HFT Mittelland hat für Elektrotechnik, Informatik, des Bildungsangebots umsetzt. Nach der Lektüre die- Maschinenbau und Unternehmensprozesse je einen ses Dokuments durch die Experten des Verfahrens fin- versierten Fachexperten zugeteilt erhalten. Die Führung det ein Audit statt. Zu diesem Audit werden die Ge- des Verfahrens liegt beim Leitexperten. Zum Kick-off schäftsleitung, Dozierende und Studierende eingeladen. des laufenden Verfahrens trafen sich alle Experten, alle Sie können Auskunft geben, ob im Schulalltag alles so entsprechenden Fachbereichsleiter, der Direktor und ist, wie es auf dem Papier steht – ob zum Beispiel das der Vertreter des SBFI. Zuvor hatte die Projektleiterin der didaktische Konzept in den Schulklassen umgesetzt HFTM alle Unterlagen zusammengestellt, damit der wird. Kanton Solothurn seine Empfehlung ans SBFI formulie- ren und mit allen Dokumenten zusammen rechtzeitig In Phase 3 zeigt die HFTM, wie sie Verbesserungen vor- einreichen konnte, nicht ohne auch den Kanton Bern nimmt. Wo läuft noch nicht alles wie erwünscht? Welche kontaktiert zu haben. Verbesserungen müssen wann vorgenommen werden? Es geht hier darum, Potenzial für Verbesserungen zu er- Die Referenzlehrgänge für das Verfahren sind die Bil- kennen und dieses systematisch zu nutzen und umzu- dungsgänge mit Start im April 2015. Das Verfahren dau- setzen. Zudem wird das abschliessende Qualifikations- ert so lange wie die Bildungsgänge und verläuft in drei verfahren, welches zum Diplom HF führt, geprüft. Phase Phasen: 3 findet im letzten Studienjahr statt. In Phase 1 wird das Konzept des Bildungsangebots ge- Bisher sind die Gespräche sehr angenehm und positiv prüft. Stimmen die Inhalte, die Strukturen und Prozesse verlaufen. Wie immer, wenn ein Austausch sinnvoll und mit den Mindestvorschriften über Bildungsgänge HF nutzbringend sein soll, kommt es auf die gute Verständi- und dem Rahmenlehrplan Technik überein? Dazu wird gung und die erfolgreiche Zusammenarbeit an. Da sind ein Audit durchgeführt. Nach dieser Besprechung, bei wir auf dem gutem Weg. 25
13 | Studienangebot 14 | Das Kickboard – unsere clevere Fallstudie mit einem Studiengänge der HFT Mittelland im Überblick hohen Wiedererkennungs- Höhere Fachschule für Technik Mitteland Grenchen Biel/Bienne wert für die Studierenden D D|F Ein Projekt, das das gesamte Studium und diverse Studiengänge zum / zur dipl. Techniker / in HF Themeninhalte begleitet. Ziel ist es, die komplexe Fachrichtung Elektrotechnik Vernetzung im gesamten Unternehmen zu erkennen Automation HF und daraus Folgerungen für unternehmerisches Elektrotechnik HF Handeln als künftiger Techniker HF zu ziehen. Energietechnik HF Gebäudeautomation HF Das angestrebte Ziel der verstärkten Praxisorientierung Fachrichtung Informatik in der Ausbildung wird anhand der Fallstudie Kickboard Softwareentwicklung HF systematisch umgesetzt. In Projektarbeiten entwickel- Wirtschaftsinformatik HF ten Studierende das Projekt Kickboard für das Muster- Fachrichtung Maschinenbau unternehmen der HFT Mittelland. Die Aufgabe besteht Konstruktionstechnik HF darin, eine geeignete Produktidee für unser Musterun- Produktionstechnik HF ternehmen zu realisieren. Fachrichtung Systemtechnik Anhand der Fallstudie Kickboard können mittels eines Automation HF einfachen Beispiels diverse Themenbereiche wie Pro- Mechatronik HF duktentwicklung, der Planung und Steuerung eines Pro- Fachrichtung Unternehmensprozesse duktionsprozesses und der Prozessoptimierung auf an- Unternehmenslogistik HF schauliche und begreifbare Art bearbeitet und vertieft Nachdiplomstudiengänge NDS HF werden. Dies geschieht in intensiven zweitägigen Work- shops im Musterunternehmen. Automation Industrial Management In der Betriebswirtschaftslehre geht es dabei u.a. um die Softwareentwicklung Gründung des Unternehmens, um die Kaufprozesse und Telematik die Vermarktung des Kickboards. In Präsentationen soll Wirtschaftsinformatik das Produkt durch die Teams originell vermarktet und die Ideen zum Marketingmix aufgezeigt werden. = Vollzeit = Berufsbegleitend = Weiterbildung (Nachdiplomstudium) D = Deutsch F = Französisch Diverse Konstruktionsvarianten werden in den Teams entwickelt und beurteilt und danach im CAD realisiert. Dabei sind die Maschinenelemente auszulegen sowie Statik und Dynamik zu berechnen. Schlüsselkriterien für die Erarbeitung des geeigneten Fertigungskonzepts wie Flexibilität, Zeit, Qualität und Kosten müssen berück- sichtigt werden. Die Prozesse werden nach den Grundsätzen des Lean- Managements optimiert, z.B. durch einen Ist- und Soll- 26
15 | Weiterbildungen und Dienstleistungen Unser Weiterbildungs- und Dienstleistungsangebot ha- ben wir weiterentwickelt. Unter der Leitung von Rita Du- bach legen wir einen Fokus auf das neu entwickelte Nachdiplomstudium Industrial Management. Die diplomierten Techniker HF erhalten auf ihrem Karrie- reweg eine praxisorientierte Zusatzqualifikation in be- Wertstrom, durch Rüstzeitoptimierungen und die Re- triebswirtschaftlichen Themen, in Management und duktion administrativer Aufwendungen. Den Kosten wird Leadership, abgestimmt auf das industrielle Umfeld. Das bei der Kalkulation und bei der Investitionsrechnung ein Nachdiplomstudium dauert drei Semester, besteht aus besonderes Augenmerk gewidmet. verschiedenen Modulen, die auch einzeln besucht wer- den können, und schliesst mit einer Abschlussarbeit in Bei der Montage stehen die ergonomische Gestaltung Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber ab. Die Unter- der Arbeitsplätze, Effizienz und mögliche Automatisie- nehmen profitieren von einem Optimierungsprojekt, das rungen im Fokus. Dabei sind aber auch die Themen Ar- die Studierenden als Abschlussarbeit umsetzen. Mit beitssicherheit und Qualitätssicherung zu beachten. dem Nachdiplomstudienangebot erhalten die Absolvie- Damit haben wir in der Fallstudie Kickboard praktisch renden das Rüstzeug für eine erfolgreiche Führungskar- alle relevanten Prozessbereiche integriert. riere. Industrial Management NDS HF 30 ECTS Projektmanagement NDK Lean Management NDK 5 ECTS 5 ECTS Leadership NDK Management Skills NDK 5 ECTS 5 ECTS Business Excellence EFQM NDK 10 ETCS Abschlussarbeit 27
16 | Studierende an der HFT Mittelland Die positive Entwicklung der Studierendenzahlen setzte Solothurn und weitere 24 Studierende (7,7 %) verteilen sich auch im Jahr 2015 fort. Im Frühjahr verzeichneten sich auf die angrenzenden Kantone. Die meisten Studie- wir mit 111 neuen Studierenden einen Rekord und muss- renden haben eine vierjährige Lehre abgeschlossen. Die ten erstmals eine Warteliste bilden. Bei den Vollzeitstudi- mit Abstand grössten Berufsgruppen stellen die Elektro- engängen mit Start im Herbst konnten die regelmässig installateure und Polymechaniker. Das Eintrittsalter lag guten Anmeldezahlen mit 47 Neueintritten, davon sind bei den berufsbegleitenden Studien im Median bei 10 frankophone Studierende, fortgesetzt werden. Sehr 24 Jahren, die jüngsten Studierenden beginnen gleich gut nachgefragt wurden die Bildungsgänge in Elektro- nach Lehrabschluss im Alter von 20 Jahren, der älteste technik und Maschinenbau mit 112 bzw. 115 Studieren- Student ist 49 Jahre jung. Die Vollzeitstudierenden sind den. Weiterhin durchschnittlich ist die Nachfrage in der beim Eintritt jünger, im Median 21-jährig, verteilt Informatik. Im Fachbereich Informatik verzeichnen wir zwischen 19- und 37-Jährigen. Die berufsbegleitenden auch die höchste Drop-Out-Quote aller Studiengänge. Studierenden arbeiten bei vielen verschiedenen Arbeit- Zur Verringerung der Austritte aus dem Studium führen gebern entlang dem Jurasüdfuss, aber auch im Gross- wir Mathematik-, Elektrotechnik- und neu auch Informatik- raum Bern und im Oberaargau. Das Einzugsgebiet der Vorkurse. Wir erhoffen uns davon eine bessere Vorbe- Vollzeitstudierenden liegt in den gesamten Kantonen reitung der Interessenten auf das Studium und dement- Bern und Solothurn und in den angrenzenden Kantonen. sprechend eine geringere Anzahl Studienabbrüche. Die Klassengrössen für das Grund- und Fachstudium lie- Knapp ein Viertel aller Studierenden wählte die Aus- gen im Durchschnitt bei 21 Studierenden pro Klasse in bildung im Vollzeitstudium am Schulstandort Biel, die den berufsbegleitenden Studiengängen und bei 18 Stu- restlichen drei Viertel entschieden sich für ein berufsbe- dierenden pro Klasse in den Vollzeitstudiengängen. Der gleitendes Studium am Standort Grenchen. Bei Studien- Frauenanteil ist nach wie vor sehr tief, bedingt durch die start hatten 193 Studierende oder 62,5% ihren Wohnsitz wenigen Absolventinnen technischer Berufslehren. Das im Kanton Bern, 92 Studierende (29,8%) im Kanton wird sich leider in absehbarer Zeit nicht ändern. Vollzeitstudium Berufsbegleitendes Studium Dauer 2 Jahre Dauer 3 Jahre Wohnsitz Student Kanton Solothurn Wohnsitz Student Kanton Solothurn Wohnsitz Student Ausserkantonal Wohnsitz Student Ausserkantonal Wohnsitz Student Kanton Bern Wohnsitz Student Kanton Bern Total Berufsbegleitend Total Vollzeitstudium 2015 Total HFT Mittelland Elektrotechnik 0 81 25 6 112 112 Informatik 0 19 17 4 40 40 Maschinenbau 29 5 8 42 38 35 0 73 115 Systemtechnik 23 3 5 31 3 7 1 11 42 Total Studium dipl. Techniker / in HF 52 8 13 73 141 84 11 236 309 Nachdiplomstudium NDS HF 11 11 Total HFT Mittelland 320 28
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