Gottesdienst im Wohnzimmer, am Küchentisch oder sonstwo Gemeinsam unterwegs in besonderen Zeiten
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Gottesdienst im Wohnzimmer, am Küchentisch oder sonstwo Gemeinsam unterwegs in besonderen Zeiten Liebe Gemeindeglieder! Am Sonntag läuten wieder die Glo- cken, wir feiern Gottesdienst im Hier erhalten Sie wieder einen Wohnzimmer oder am Küchentisch Gottesdienst für zu Hause. oder sonstwo. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Herzliche Grüße, Gottesdienst! bleiben Sie behütet! Zu Beginn: Kerze anzünden Manfred Schüsselin Eine*r: Jesus sagt: »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen«. Wochenspruch (Eph 2,19): Wir sind versammelt. An unterschied- So seid ihr nun nicht mehr Gäste lichen Orten. Zur gleichen Zeit. Im und Fremdlinge, sondern Mitbür- Glauben. ger der Heiligen und Gottes Wir feiern in Gottes Namen. Im Na- Hausgenossen. men des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle: Amen.
2 Eine*r: Herr, unser Gott, du unser Va- Liedvorschläge: ter! Wir danken für diesen Sonntag; für Nun jauchzt dem Herren alle Welt (EG 288) Ruhe, Entspannung und die Möglichkeit, Leben aus der Quelle (NL+ 66) Gottesdienst zu feiern – alleine oder in Predigt: Offene Türen Gemeinschaft. Danke, dass Du jetzt da Auf unserem neu eröffneten Pilgerweg, bist, uns hörst und mit uns reden willst. dem „Brenzweg“, besuchen wir auch Lass uns hören, was du sagst. Lass uns glauben, was wir von dir hören. die Kirchen auf dem Weg – die Liebfrau- Lass uns erfahren, was wir glauben und enkirche Hornberg, die Zwerenberger auch in deiner Liebe weitergeben von Kirche und die Laurentiuskirche in Ber- dem, was wir von dir und mit dir erfah- neck. Damit ich nicht vor jeder Wande- ren. rung nach einem Schlüssel fragen muss, Höre uns, wenn wir in der Stille beten: haben mir die dortigen Kirchengemein- STILLE den dankenswerter Weise einen Kir- Danke, HERR, dir ist nichts zu klein und chenschlüssel anvertraut. zu unbedeutend, was wir dir sagen. Und Obwohl ich ja eigentlich nicht zu diesen dir ist auch nichts zu groß oder zu Gemeinden gehöre, nicht „ihr“ Pfarrer schwer. Du bist der Herr, du bist größer. bin, darf ich in diesen Kirchen aus und Amen. eingehen, ein Teil der Gemeinden sein, IN oder OUT sein, dazugehören oder dazugehören. Mir stehen die Türen of- nicht dazuzugehören; im Trend oder von fen! Ich könnte, wenn ich das denn gestern zu sein, das beschäftigt uns. Der wollte, zu jeder Tages- und Nachtzeit ei- 7. Sonntag nach Trinitatis erinnert uns: ner der Kirchen einen Besuch abstatten. Durch Jesus Christus gehören wir dazu, „Vertrauen genießen“ nennt man das – die Türen zum Leben stehen uns offen. und ich genieße das wirklich! Wir sprechen miteinander Psalm 36: Psalm 36 Der Wochenspruch, den wir uns heute Herr, deine Güte reicht, so weit der Him- im Zusammenhang anschauen möch- mel ist, und deine Wahrheit, so weit die ten, will uns erinnern: Uns stehen Got- Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit tes Türen offen. Wir dürfen „Vertrauen steht wie die Berge Gottes und dein genießen“ und in jeder Lage und zu je- Recht wie die große Tiefe. der Zeit bei IHM offene Türen einren- Herr, du hilfst Menschen und Tieren. nen. Paulus schreibt in Epheser 2, 17-22 Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass (Übersetzung: Hoffnung für alle): Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Christus ist gekommen und hat seine Sie werden satt von den reichen Gütern Friedensbotschaft allen gebracht: euch, deines Hauses, und du tränkst sie mit die ihr fern von Gott lebtet, und allen, Wonne wie mit einem Strom. die nahe bei ihm waren. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht. Seite 2 von 6
3 Durch Christus dürfen wir jetzt alle, Ju- ein ganz besonderes Friedens- und Hoff- den wie Nichtjuden, vereint in einem nungszeichen: In der einmaligen Kuppel- Geist zu Gott, dem Vater, kommen. So konstruktion des Ostberliner Fernseh- seid ihr nicht länger Fremde und Hei- turms spiegelt sich die Sonne derart, matlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum dass ein riesiges KREUZ entsteht. Erfolg- Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. los soll die einstige Ostberliner Regie- Als Gemeinde von Jesus Christus steht rung versucht haben, dieses Kreuz über ihr auf dem Fundament der Apostel und Berlin zu beseitigen. Propheten. Doch der Grundstein, der Das Kreuz, das Hoffnungszeichen, das dieses Gebäude trägt und zusammen- uns erinnert: Gott hat Frieden mit uns hält, ist Jesus Christus selbst. Durch ihn gemacht – durch Jesus Christus. Was sind die Bauteile untereinander fest ver- immer uns von Gott trennen mag, die bunden und wachsen zu einem Tempel tödliche Grenze von Misstrauen und des Herrn heran. Weil ihr zu Christus ge- Schuld, hat ER durchkreuzt, überwun- hört, seid auch ihr ein Teil dieses Baus, den. in dem Gott durch seinen Geist wohnt. Der einstige Jerusalemer Tempel zeigte diese Grenze zwischen Gott und Mensch Was für ein Glück, Gottes Türen stehen deutlich auf. Eine erste Grenze galt den offen: Der Friede Christi überwindet alle Nichtjuden, den Heiden: Der „Vorhof der Grenzen! Heiden“ wurde begrenzt durch mehr- Mit 17 fuhr ich mit anderen Jugendli- sprachige Warn- und Verbotsschilder; chen aus dem Südwesten in einem Dop- eine Grenze, die aufzeigte, wer zum Volk peldeckerbus zu einem christlichen Ju- Gottes gehörte und wer nicht. Doch es gendkongress nach Berlin. Zum ersten gab noch eine zweite Grenze: Der Zu- Mal erlebte ich die Mauer, den Todes- gang zum Allerheiligsten, direkt zu Gott, streifen und einschüchternde Grenzkon- war durch einen dicken Vorhang ver- trollen. Natürlich gönnten wir Jugendli- wehrt. Nur der Hohepriester hatte ein chen uns auch das Erlebnis, mit der Ber- einziges Mal im Jahr unter strengsten ri- liner S-Bahn in den Osten zu fahren – tuellen Auflagen Zugang in diesen in- vorbei an streng bewachten Geister- nersten Teil des Tempels, zu dem Ort, bahnhöfen. Damals zur Zeit des kalten der für Juden als der Ort der Gegenwart Krieges hätte niemand auch nur zu den- Gottes galt. ken gewagt, dass diese Grenze inmitten Als Jesus Christus für uns alle am Kreuz Europas einmal fallen könnte: Uns alle um Vergebung gebetet und mit den beschlich das traurige Gefühl des Ge- Worten starb „es ist vollbracht“, da zer- trenntseins, der Fremdheit. Dennoch – riss dieser Vorhang; der Weg zum Aller- ein Jugendkreisleiter wies uns darauf hin heiligsten ist frei für alle. Seither ist das – leuchtete ausgerechnet über dem sozi- Kreuz das Friedens- und alistischen Teil der Stadt schon damals Seite 3 von 6
4 Hoffnungszeichen, mit dem Gott signali- erfährt, dass er „Vertrauen genießt“ bei siert: Die Türen stehen offen, der Weg Gott und dass es sich lohnt, im Gebet bei nach Hause ist frei – für alle, zu jeder IHM offene Türen einzurennen. Gott be- Zeit, an jedem Ort. Wer Jesus Christus ginnt durch sein Leben zu leuchten – ein vertraut, der hat den Schlüssel zum Hoffnungslicht in der Welt der Stars und Himmel, der „genießt Vertrauen“ bei Prominenten, für die er als Bodyguard Gott, dem Vater. arbeitet. Was für ein Glück: Wir sind eingeladen, Was für ein Glück, Gottes Türen stehen mit allem, den täglichen Sorgen und offen: Der Friede Christi überwindet alle dem kleinen Glück, bei Gott offene Tü- Grenzen! Das erste! ren einzurennen. Das heißt: Zufrieden Das zweite: Was für ein Glück, Gott leben können, sich nicht mehr fremd schenkt uns Raum zum Leben, baut seine fühlen müssen, sondern dazugehören, Gemeinde! Mitbewohner, ein Teil der Familie Got- Vor einigen Jahren war ich dann endlich tes sein. wieder in Berlin - viele Jahre nach dem Mit Jugendlichen habe ich einen Video- Fall der Mauer – und staunte nicht clip angeschaut, in dem der bekannte schlecht, was mitten in Berlin, gerade Bodyguard Michael Stahl berichtet, wie auch auf dem ehemaligen Todesstreifen er Gott kennen gelernt hat: entstanden ist: Man hat ihn nicht als Er erzählt von seiner kaputten Kindheit: Brachland belassen, sondern mächtig Ohne Bett oder Bad, dafür von seinem gebaut – neuen Lebensraum geschaf- Vater misshandelt, wächst er auf. Ge- fen! rade sieben Jahre alt ist er, als er be- Auch Gott begnügt sich nicht damit, den schließt, nicht mehr leben zu wollen. Grenzzaun zwischen uns und ihm einzu- Doch dann entdeckt er in dem dunklen reißen, sondern er setzt alles daran, die- Loch, in dem er haust, das Hoffnungszei- ses Grenzland zum Lebensraum zu ma- chen, das Friedenszeichen Gottes: Ein chen. Er möchte darauf seine Gemeinde kleines Jesusbild. Seine Großmutter, die bauen – auch heute noch! er fragt, wer das denn sei, erzählt ihm „Als Gemeinde von Jesus Christus steht von dem, in dem Gottes Liebe zu uns ihr auf dem Fundament der Apostel und Menschen kam. Der kleine Michael ver- Propheten. Doch der Grundstein, der steht: Jesus wurde misshandelt wie ich; dieses Gebäude trägt und zusammen- er wurde seiner Würde beraubt wie ich; hält, ist Jesus Christus selbst. Durch ihn er weiß und versteht, wie es mir geht. So sind die Bauteile untereinander fest ver- öffnet sich in seinem dunklen Leben eine bunden und wachsen zu einem Tempel Tür. Hoffnungslicht fällt in sein Leben. des Herrn heran.“ Jesus wird die Liebe, das Licht, die Kraft seines Lebens – sein ganzer Stolz. Er Seite 4 von 6
5 Jesus Christus ist die Basis, das Funda- Was für ein Glück, Gott schenkt uns ment, das diesem Neubau seinen Halt, Raum zum Leben, baut seine Gemeinde! seine Festigkeit gibt, sie Krisen-fest So seid ihr nicht länger Fremde und Hei- macht. matlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Gottes Geist ist der Architekt, der aus Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. jeder, jedem von uns seinen Tempel Da starten wir gut in die neue Woche: baut. Er kann das, weil er uns genau Dort wo wir uns einladen lassen, das kennt und am besten weiß, wo und „Vertrauen zu genießen“, bei Gott je- wozu er uns gebrauchen kann: derzeit und mit allem offene Türen ein- Nicht jeder taugt zum Kronleuchter. zurennen und gerne ein Teil der Ge- Aber manchmal sind es gerade die klei- meinde Jesu Christi zu sein; in dem Haus nen Lichter, die Nachtlichter, die andere zuhause zu sein, das Gott baut und das im Dunklen vor dem Stolpern bewah- auch dann noch voller Leben sein wird, ren. wenn diese Welt mit ihren Häusern Nicht jede muss eine Zentralheizung längst Geschichte ist: Was für ein Glück! sein. Aber manchmal können unsere Ich lade uns ein, das Gebetslied von Gebete, ein Brief, ein Anruf … für an- Manfred Siebald mitzubeten: dere ein wärmender Ofen sein, durch In deinem Haus bin ich gern, Vater, wo den sie das Feuer der Liebe Gottes du mein Denken füllst; da kann ich dich wärmt. hören, Vater, sehn, was du willst. Nicht jeder muss eine prächtige Säule In deinem Haus will ich bleiben, Vater; sein. Aber manchmal können die bibli- du weist mich nicht hinaus, und nichts schen Geschichten, die wir unseren En- soll mich vertreiben, Vater, aus deinem keln erzählen oder vorlesen, ein Gelän- Haus. der sein, an denen sie Halt, gut ins Le- Mich locken viele Sterne an meinem Ho- ben hineinfinden. rizont. Sie weisen in die Ferne, und jeder Aus Menschen, die sich von IHM einfü- sagt mir, dass sein Weg sich lohnt. gen, einbauen lassen, an die ER Hand In deinem Haus bin ich gern, Vater, weil anlegt, baut Gott seine Gemeinde; ein du die Sonne bist und nicht nur ein Lebenshaus, in dem Gott selbst zu Stern, Vater, der mich vergisst. Hause ist; einen Lebensraum, an dem In deinem Haus will ich bleiben, Vater; wir mitten in der Enge, der Angst unse- füll du mich völlig aus, und nichts soll res Lebens, Weite, Zuflucht, Geborgen- mich vertreiben, Vater, aus deinem heit finden; einen Tempel, in dem un- Haus. … terschiedlichste Typen eins werden, mit Ich gebe dir mein Leben, die Sorgen und einer Stimme Gott zu loben und das Le- das Glück; willst du mir's wiedergeben, ben zu feiern, das Gott uns schenkt. behalt, was dir an mir missfällt, zurück. Mein ganzes Leben soll dein Haus sein, Seite 5 von 6
6 Vater - dein Haus, das du für dich Dein Wille geschehe wie im Himmel, so nach deinen Plänen baust, mein Vater, auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns und nicht für mich. In diesem Haus sollst heute und vergib uns unsere Schuld, wie du bleiben, Vater; füll du es völlig aus auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und nichts soll dich vertreiben, Vater, Und führe uns nicht in Versuchung, son- aus diesem Haus. Amen. dern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Stille zum Nachdenken oder Austausch Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. über die Predigt. Segen Alle öffnen die Hände. Liedvorschläge: Eine*r oder alle gemeinsam sagen: Preis, Lob und Dank (EG 245) HERR segne uns und behüte uns. HERR, Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt (EG lass dein Angesicht leuchten über uns 595) und sei uns gnädig. HERR, erhebe dein Dank und Fürbitten Angesicht auf uns und schenke uns Frie- Vater im Himmel, wir danken dir, dass den. Amen. wir deine Kinder sein und bei dir offene Türen einrennen dürfen. Du baust für Kerze auspusten. uns und mit uns deine Gemeinde. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit nach Wir bitten dich: Segne unsere Gemeinde, dem Gottesdienst und hören Sie noch Alte und Junge; Einsame, Kranke und ein Lied oder Musikstück. Sterbende; für alle, die besondere Ver- Zum Beispiel: „Zehntausend Gründe antwortung tragen. (Komm und lobe den Herrn) Lass deine Kirche ein Ort sein, in dem https://www.youtube.com/watch?v=AI- deine Liebe wohnt; die Licht und Salz ist FGVfJHkpY in dieser Welt. Übrigens: Wenn nach dem Gespräch Wir danken dir für den Dienst von Dekan über den Bibeltext und die Predigt eine Albrecht. Segne seinen Abschied hier im Frage offengeblieben ist, können Sie Kirchenbezirk und den Neuanfang als diese gerne per Mail oder Telefon Ihrem Prälat in Heilbronn. Pfarrer/Pfarrerin stellen! Wir bitten dich für die nun beginnende Ferienzeit – um Bewahrung für alle, die Evangelische Kirchengemeinde Ebhausen unterwegs sind; um Erholung für Leib, Ev. Verbundkirchengemeinde Wart-Rotfelden- Seele und Geist für alle, die Urlaub ha- Ebershardt-Wenden 2020. ben. Texte: Andreas Eßlinger nach Ideen von Holger Pyka Alles, was uns sonst beschäftigt sagen und Elisabeth Rabe-Winnen und M. Schüsselin wir dir, mit den Worten, die du deinen Predigt: Manfred Schüsselin Freunden zu beten gelehrt hast: Alle: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Seite 6 von 6
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