WIR SIND FREI, EVANGELISCH UND GEMEINDE - GERNE FEG

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WIR SIND FREI, EVANGELISCH UND GEMEINDE - GERNE FEG
Gerne FeG

Wir sind frei, evangelisch
und Gemeinde

8   Christsein Heute 11/2008
WIR SIND FREI, EVANGELISCH UND GEMEINDE - GERNE FEG
Gerne FeG

                                                  verändernder Gnade. Die Gemeinde sollte da-
                                                  rum, so Grafe, ein „Terrain der freien Gnade
                                                  sein“. Unbestritten ist jedoch auch, dass jede
                Ansgar Hörsting ist Präses des    Freiheit vom Kirchenregiment und staatlicher
                Bundes Freier evangelischer       Beeinflussung für Grafe und die Gründerväter
                Gemeinden.                        wichtig und eine direkte Folge der „freien Gna-
                                                  de“ war. Kein Lehramt, keine Institution steht
                                                  zwischen dem Menschen und Gott. Das „allge-
                                                  meine Priestertum“ betont den „freien Zugang“
„Nomen est omen“, sagen die einen.                für jeden Mann und jede Frau zu Gott. Das hat-
Der Name sei „Schall und Rauch“                   te Grafe in Frankreich und der Schweiz gelernt
                                                  und als Modell nach Deutschland gebracht. In
meinen die anderen. Ansgar Hörsting
                                                  diesem Sinne steht das „frei“ für „independent“
orientiert sich auf der Suche nach der            (englisch) oder auch „libre“ (französisch).
Identität von Freien evangelischen                    Ich plädiere heute für einen bewussten Um-
                                                  gang mit dieser Bezeichnung unseres Namens.
Gemeinden an deren Namen.
                                                  Wir sind frei! Freiwilligkeit besteht, das ist un-
                                                  bestritten. Aber das ist nicht alles. Zumal durch
                                                  eine einseitige Betonung der Freiwilligkeit
                                                  der Eindruck entstehen kann, die Gemeinde
                                                  basiere auf unseren freiwilligen Entschlüssen
                                                  anstatt auf Gottes Handeln. Wir sind auch frei
Wir sind frei                                     von Staat und Kirche. Aber das ist heute nicht
                                                  mehr so aufregend, denn in vielen Ländern gibt
In vielen Kurzvorstellungen betonen Freie         es gar nichts anderes als „Freikirchen“. Jedoch
evangelische Gemeinden, dass dieser erste         zu beschreiben, wovon und wofür wir frei sind,
Teil des Namens besage, dass wir uns frei-        das lohnt sich. Freiheit zuerst als geistliche
willig versammeln, freiwillig Geld geben          Realität zu entdecken, das ist bedeutsam für
und freiwillig Mitglieder einer FeG werden.       Menschen von heute. Da entsteht ein Bild von
Andere unterstreichen, dass wir frei von Staat    echtem, geistlichem Leben, das wir und unsere
und Kirchensteuer seien. Eine eher selten zu      Zeitgenossen brauchen.
findende Interpretation hat der evangelische          Zuerst sind wir frei von der Leben zerstö-
Theologe Helmut Lenhardt formuliert: Da für       renden Macht der Sünde. Gott hat uns in Jesus
den Gründer der ersten Freien evangelischen       von dem befreit, was uns kaputt macht, was
Gemeinde, Hermann Heinrich Grafe, die „freie      uns von ihm trennt. Sünde versklavt, Jesus be-
Gnade“ Dreh- und Angelpunkt des Glaubens          freit. Wir sind frei von der erdrückenden Last
war, wurde diese zum Namensgeber der neu          der Sorgen, weil wir an einen Gott glauben,
entstandenen Gemeinde. Dabei handelte es          der für uns sorgt. Sorgen treiben uns an, Jesus
sich bei diesem „frei“ um eine Übersetzung des    trägt uns. Wir sind frei von der Last, aus eige-
französischen „gratuit“, was soviel heißt wie     ner Anstrengung Frieden mit Gott zu schaffen.
„gratis“, also „frei zugänglich“, „kostenfrei“.   Genießen wir diese wunderbare Freiheit der
                                                  Kinder Gottes. Es ist wie ein Fest.
   Da uns dieser Sprachgebrauch heute fremd          Diese Freiheit hat auch eine Zielrichtung.
ist, fällt es schwer, diese inhaltliche Füllung   Wir sind frei, um Gott anzubeten. Freiheit
sprachlich zu vermitteln. Jedoch lohnt es, sich   führt nicht zur Grenzen- oder Orientierungs-
mit dem zu beschäftigen, was für Grafe und        losigkeit, sondern zu Gott, dem Ziel unseres
seine Zeitgenossen dahinter stand. Die „freie     Lebens. Wir sind frei, um Menschen zu dienen,
Gnade“ war für viele Zeitgenossen Grafes die      für unsere Stadt und unser Land da zu sein,
Entdeckung schlechthin. Zunächst ist damit        oder einfach für den Nachbarn. Wir sind frei,
die „freie Gnadenzuwendung“ Gottes gemeint.       um alles hinzugeben für andere. Damit sie Je-
Er selbst ist frei in seinem Handeln und nicht    sus Christus kennenlernen. Wir sind frei, um
Erfüllungsgehilfe menschlicher Vorstellungen.     in dieser Welt zu leben, sie zu gestalten, Gottes
Als direkte Folge davon ist gemeint: Wer diese    Fülle zu entdecken und Gottes Reich mitten
freie Gnade empfängt, ist frei von Selbstrecht-   im Alltag zu feiern. Freiheit ist nie absolut,
fertigung und kirchlich auferlegten Leistungen.   sondern dient dem Leben, auch dem gemein-
   Heute würden wir das, was Grafe meinte,        schaftlichen Leben. Freiheit hilft uns, klare
wohl als ein authentisches, unverkrampftes,       Positionen zu beziehen und nicht jeder Mode-
von Gottes Geist erfülltes und verändertes        welle hinterher zu schwimmen. Frei sind wir,
Leben umschreiben, das hervorgerufen wird         um als Gemeinde beweglich zu sein und nicht
von Gottes eingreifender, befreiender und         in althergebrachten Formen stecken zu bleiben.
                                                                                                       Christsein Heute 11/2008   9
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Gerne FeG

                                Freiheit entsteht, wenn wir mutig sind. Mutig        zu betonen, seine göttliche und menschliche
                                werden wir durch den Gehorsam gegenüber              Natur zu lehren, seinen Anspruch allen an-
                                Gottes Wort und dem Reden des Geistes. Und           deren Heilsangeboten gegenüber aufrecht zu
                                dies alles gründet in der Freiheit Gottes, in der    erhalten.
                                Größe und Souveränität Gottes und nicht in
                                unserer Entscheidung.                                Allein die Gnade
                                    Freiheit – recht verstanden – ist der Dreh-
                                und Angelpunkt für uns heute und vor allem           Durch Gottes Gnade erkennen wir die Bedeu-
                                für die Menschen unserer Zeit. Denn sie su-          tung von Jesus Christus, empfangen Glauben
                                chen nach Modellen, in denen sie einerseits als      und darin neues Leben. Es ist Gott, der den
                                Individuen ernst genommen werden und frei            Menschen anspricht, führt, zum Glauben
                                sind, andererseits jedoch Orientierung, Leit-        bringt und Gemeinde gründet. Diese reforma-
                                planken und Hilfen finden, wie sie leben kön-         torische Betonung wurde von Grafe neu und
                                nen. Freiheit in Jesus Christus als „geistliches     mit einer besonderen Betonung der „freien
                                Programm“ ist mehr als Freiwilligkeit und Frei-      Gnade“ in den Mittelpunkt gestellt. Gnade darf
                                heit von Institutionen. Freiheit in Christus ist     nicht billig sein als eine Erteilung von Gnade,
                                ein einzigartiges Leben, das auch heute Thema        ohne dass danach gefragt wird. Jedoch auch
                                ist. Freiheit, die nur in der Nähe und Nachfolge     nicht zu teuer als eine Erteilung, die nur nach
                                Jesu entsteht.                                       Vorleistungen des Menschen gilt. Sie war teuer
                                                                                     für Gott in Jesus Christus. Wer sie empfängt,
                                Wir sind evangelisch                                 erhält neues Leben.

                                Von diesem geistlichen Aspekt aus gelangen           Allein der Glaube
                                wir im zweiten Schritt zu einem, den wir mit
                                vielen Gemeinschaften und Werken, vor allem          Glaube umfasst den richtigen Inhalt als auch
                                mit den „Evangelischen Kirchen“ teilen. Auch         das Vertrauen. Gesunde Lehre und persön-
                                hier finden sich in der Geschichte verschiedene       licher Bezug gehören zusammen. Der Glaube
                                Begründungen. Oft ist zu lesen, dass wir uns         stellt sich auf die Gnade in Jesus Christus
                                evangelisch nennen, weil wir dem Evangelium          aufgrund der Heiligen Schrift. Ein so verstan-
                                gemäß leben wollen. Das wollen wir, jedoch           dener Glaube rettet den Menschen und macht
                                lohnt sich auch hier eine Rückbesinnung auf          ihn zum Glied am Leib Christi und Teil der
                                die Gründer der ersten Freien evangelischen          Gemeinde. Deswegen gilt: Mitglied einer FeG
                                Gemeinde. Evangelisch, das kann man mit den          kann nur werden, wer an Jesus Christus glaubt.
                                vier klassischen Schlagwörtern beschreiben           Zugleich ist die Tür zu FeGs allen Glaubenden
                                und zuspitzen. Sie beschreiben wesentliche           offen.
                                Identitätsmerkmale von FeGs. Vier Kernwörter,
                                die mit dem Wort „allein“ beginnen und die ich       Alle vier Kernwörter bezeichnen die Pfeiler un-
                                hier nur andeuten kann:                              seres Glaubens. Wir sollten uns auf diese Weise
                                                                                     zu unseren Wurzeln bekennen. Es sind Wur-
                                Allein die Schrift                                   zeln, die uns mit dem lebendigen Wasser und
                                                                                     guten Nährstoffen versorgen. Sie zeigen uns
                                Die Bibel ist verbindliche Grundlage für Glau-       und anderen unsere Identität. Nicht zu eng und
                                ben, Lehre und Leben im Bund Freier evange-          nicht zu weit. Und sie sind hier nur angedeutet.
                                lischer Gemeinden. Sie ist aller Auslegung und       Es lohnt sich, weiter zu graben.
                                Überlieferung vorgeordnet. Bei einzelnen Aus-           Da es in der evangelischen Theologie und
                                legungsfragen gibt es Gewissensfreiheit. Diese       den evangelischen Kirchen manches gibt, was
                                Freiheit bedeutet nicht Beliebigkeit, denn sie ist   in Freien evangelischen Gemeinden kritisch
                                an die Schrift gebunden. Nicht das Gewissen          gesehen wird, hat für viele das „Gütezeichen
                                ist verbindliche Grundlage, sondern die Schrift.     evangelisch“ in den letzten Jahren gelitten.
                                Dass allein die Schrift gilt, hat Martin Luther      „Evangelisch“ ist für manche zum Synonym
                                nicht davon abgehalten, in Christus die Mitte        von „beliebig“ geworden. Die Entfernung von
                                der Schrift zu sehen und die Bedeutung einzel-       den beschriebenen vier Pfeilern ist zum Teil
                                ner Schriften verschieden zu gewichten.              mit Händen zu greifen. Aus diesem und an-
                                                                                     deren Gründen hat sich das neue Wort „evan-
                                Allein Christus                                      gelikal“ etabliert. Damit soll eine Haltung
                                                                                     beschrieben werden, die unter anderem an der
                                Christus und sein Werk sind unser Leben. Nicht       Autorität der Heiligen Schrift und der zentralen
                                der Glaube des Menschen ist der Grund unseres        Bedeutung Christi festhält. Es ist hier nicht
                                Lebens und der Gemeinde, sondern Christus            der Raum, diesen Begriff und die dahinter ste-
                                selber. Seine einzigartige Stellung gilt es          hende Bewegungen zu beschreiben. Wenn sich
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WIR SIND FREI, EVANGELISCH UND GEMEINDE - GERNE FEG
Gerne FeG

Christen in unseren Gemeinden als „evangeli-        Für uns gilt: Glaubende sind Menschen, die von
kal“ bezeichnen, so definieren sie damit, wie sie    Gottes Geist erweckt sind und in denen
„evangelisch“ verstehen. In jedem Fall gilt: Wir    Glauben an Jesus Christus wach gerufen
sind evangelisch.                                   wurde. Sie folgen Jesus Christus und gehören
                                                    deswegen zu seiner Gemeinde. Aus diesem
Wir sind Gemeinde                                   Gemeindeverständnis und der zentralen Bedeu-
                                                    tung des Glaubens heraus ergeben sich für uns
Die Frage nach dem Verständnis von Gemeinde         einige Folgerungen.
war von den ersten Tagen an entscheidend. Dass
Gemeinde Gottes nach dem Zeugnis der Bibel           Das Abendmahl bzw. Mahl des Herrn ist
„Gemeinde der Glaubenden“ ist und zugleich            Tischgemeinschaft der an Christus Glau-
alle Glaubenden Zugang zur Gemeinde haben             benden mit ihrem Herrn und miteinander.
sollen, ist eins der grundlegenden Merkmale der       Diese Gemeinschaft hat eine hohe Bedeu-
Freien evangelischen Gemeinden. Der Wunsch            tung und wird von den FeGs gepflegt.
war, durch diese Definition die Einheit der
Kinder Gottes darstellen zu können. Als Folge        Die Erkenntnis in Tauffragen soll einerseits
dessen hat der Glaube und die Frage, wie er zu        nicht trennend wirken, andererseits
verstehen ist, bei uns höchste Bedeutung. Das         taufen wir nur Glaubende, die die Taufe
darf allerdings nicht dazu führen, den Glauben        aufgrund ihres Glaubens wünschen.
als menschliche Tat oder Leistung anzusehen.
Kennzeichnend für unsere Tradition ist zwar,         Es gibt besondere Dienste in der Gemeinde
dass mehr Wert auf den Vollzug des Glaubens           aber keinen besonderen oder lebenslangen
(Vertrauen, Beziehung) als auf den Inhalt (Be-        Stand bzw. Klerus. Solche hierarchischen
kenntnis, rechte Lehre) gelegt wird. Das hat aber     und religiösen Systeme schaffen eine künst-
nie dazu geführt, dass die Inhalte aus dem Blick      liche Distanz zu Gott und sind uns fremd.
gerieten.

                                                                                                     Christsein Heute 11/2008   11
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                                                                                       Entwicklung von starken Strukturen und
                                                                                       Persönlichkeiten auf Ortsebene.

                                                                                     I n unseren Gemeinden gibt es Gemeinde-
                                                                                       zucht, denn es gibt die Grenze der
                                                                                       Gemeinde. Diese Grenze muss beachtet wer-
                                                                                       den, damit deutlich bleibt,

                                                                                          •dass nur Glaubende zu Freien evange-
                                                                                             lischen Gemeinden gehören,
                                                                                          •dass alle Glaubenden Zugang zu Freien
                                                                                             evangelischen Gemeinden haben und
                                                                                          • dass dieser Glaube jedoch nicht beliebig,
                                                                                             sondern verbindlich und als Nachfolge
                                                                                             Jesu verstanden wird.

                                 G
                                   emeinde ist Lebensraum, in den der Glau-         E
                                                                                       ntscheidend ist, was man unter Gemeinde
                                  bende von Gott hineingestellt ist. Dort wird        versteht und wie man sie beschreibt. Neben
                                  er geprägt und verändert.                           den schon erwähnten Stichworten ist festzu-
                                                                                      halten, dass Gemeinde-Sein und Jünger-Sein
                                 D
                                   ie Ortsgemeinde ist selbstständig und             einander entsprechen. Deswegen
                                  zugleich mit den anderen Gemeinden ver-
                                  bunden. Sie braucht die anderen Gemeinden,        	• ist Gemeinde von Jesus gesandt, wie er
                                  um Mängel auszugleichen, Gemeinschaft zu               vom Vater gesandt war,
                                  erleben, Stärken zu bündeln und Freude zu           • soll sie die Welt, in der sie lebt,
                                  erleben. Der Bund ist laut Verfassung eine             gestalten,
                                  „verpflichtende Gemeinschaft“. Verbind-             •soll sie relevant sein für die Menschen
                                  lichkeit ist für FeGs Ausdruck geistlichen             ihrer Zeit und
                                  Lebens. In unserer Verfassung heißt es: „Der        •wartet sie auf Jesus, den wiederkom-
                                  Bund Freier evangelischer Gemeinden ist                menden Herrn.
                                  eine geistliche Lebens- und Dienstgemein-
                                  schaft selbstständiger Ortsgemeinden“. Er          W
                                                                                       eil Gott Gemeinde baut und sie ihm
                                  drückt die Balance aus, in der das Verhältnis       wichtig ist, wollen wir Gemeinde gründen,
                                  von Ortsgemeinde und Bund zueinander von            pflegen und bauen. Sie ist der Ort, an dem
                                  uns gehalten wird. Dabei ist nicht klar, inwie-     Menschen leben lernen. Das betonen wir in
                                  fern und ob überhaupt der Bund und seine            allem, was wir tun.
                                  Organe „Gemeinde“ sind. Im Allgemeinen
                                  wird dieses Verständnis eher abgelehnt. Der       Wir sind Gemeinde. Manches, was wir als Iden-
                                  Bund ist eine geistliche Gemeinschaft und         tität von Freien evangelischen Gemeinden anse-
                                  Institution, aber nicht Gemeinde – wenn,          hen, teilen wir mit anderen Kirchen und Traditi-
                                  dann nur als abgeleitete Größe. Bestimmend        onen: das Bekenntnis zu Gott, dem
                                  ist die Ortsgemeinde. Daraus leitet sich auch     Vater, Sohn und Heiligen Geist; das apostolische
                                  das Verständnis der Bundesleitung ab: Sie         Glaubensbekenntnis, die Bezugnahme auf
                                  ist kein Ältestenkreis, sondern geistliches       die Bibel als Richtschnur für unser Leben. In
                                  Leitungsgremium für den Bund, wobei nicht         meinen Gedanken habe ich mich auf Aspekte
                                  klar definiert ist, worin der Unterschied         unseres Namens beschränkt, um stärker das
                                  besteht. Außerdem sagt die Verfassung des         Spezifische unseres Gemeindebundes heraus-
                                  Bundes, der Bund trage zur Einheit der welt-      stellen zu können und damit das Profil, das sich
                                  weiten Christusgemeinde bei. Das kann er          eben von anderen Gemeindebünden und Kir-
                                  eigentlich nur tun, wenn er wesenhaft Ge-         chen unterscheidet. Das geschieht nicht, um sich
                                  meinde ist. Vor dieser Aussage scheuen wir        unnötig abzugrenzen, sondern um erkennbar zu
                                  jedoch aus verschiedenen Gründen zurück.          sein. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft da-
                                                                                    ran arbeiten müssen, damit der wachsende Bund
                                 D
                                   ie Selbstständigkeit der Ortsgemeinde ist       Freier evangelischer Gemeinden ein positives,
                                  grundlegend für unser Gemeindeverständ-           erkennbares Profil hat, das zum gemeinsamen
                                  nis. Sie bringt die Notwendigkeit mit sich,       Handeln fähig macht.
                                  dass vor Ort geglaubt, gedacht und über               Wir sind frei, evangelisch und Gemeinde. Wir
                                  wichtige Angelegenheiten entschieden wird.        sind FeG. Da lässt sich noch viel entdecken und
                                  Mein Eindruck ist: Der Ruf nach der starken       mit Leben füllen.
12   Christsein Heute 11/2008
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