"GOTTESDIENST ZEITGLEICH" - Invokavit - Februar 2021
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„GOTTESDIENST ZEITGLEICH“ Invokavit - 21. Februar 2021 Ein Gottesdienst, den man zeitgleich mit anderen feiern, und dabei jeder zuhause bleiben kann „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ Wochenspruch aus 1.Johannes 3,8b Glocken läuten wie gewohnt zum Gottesdienst Einstimmung & Kerze entzünden: Sonntag Invokavit: Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören. Auf unbegreiflichen Wegen, werden wir geführt. Unsere Pläne werden durchkreuzt. Dennoch trauen wir auf Gott, dass er unsere Schritte lenkt und unser Handeln recht leitet. Denn in unserer Not und der Versuchung durch Irrwege, können wir Ihm unser Leid klagen und von ihm Hilfe erwarten. Gottes Wege und Pläne sind oft auf den ersten und zweiten Blick unbegreiflich bis er uns erleuchtet und erhellt. Wir entzünden eine Kerze als Erinnerung, dass Gottes Licht uns leuchten will. 1. Ein Funke, aus Stein geschlagen, wird Feuer in kalter Nacht. Ein Stern, vom Himmel gefallen, zieht Spuren von Gottes Macht. Ref.: So wie die Nacht flieht vor dem Morgen, /so zieht die Angst aus dem Sinn. So wächst ein Licht in dir geborgen, die Foto N.Mühlbacher Kraft zum neuen Beginn! 2. Glut, in Wassern gesunken, wird Glanz in spiegelnder Flut. Ein Strahl, durch Wolken gedrungen, wird Quell von neuem Mut. Ref.: So wie die Nacht flieht vor dem Morgen, …
3. Ein Lachen, in deinen Augen, vertreibt die blinde Wut. Ein Licht, in dir geborgen, wird Kraft in tiefer Not. Ref.: So wie die Nacht flieht vor dem Morgen, … Text + Melodie: Gregor Linßen Gebet: Goldschmidt-Gebete 113 Du Gott des Lebens, du hast uns deinen Sohn gesandt, dass er die Macht des Bösen besiege und uns in unserer Anfechtung stärke. Sei bei uns, wenn wir in Versuchung geraten, dass wir den Verlockungen des Bösen widerstehen und die Anfechtung überwinden. Dies bitten wir durch unseren Herrn Jesus Christus, der versucht war wie wir, und der die Stimme des Bösen erkannte und ihr widerstehen konnte. Amen. 1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm du mir entgegen. 2. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt, mein Unvermögen hält mich ganz gefangen. Hast du mit Namen mich in deine Hand, in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land? Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen? 3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete. T Huub Oosterhuis/ Lothar Zanetti & Bernard Maria Hijbers
Impuls zu Johannes 13,21-30 : Denn des HERRN – (Gottes) - Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Amen. In den letzten Tagen sind sie mir begegnet, wenn auch in diesem Jahr, Corona bedingt etwas spärlicher: Piraten und Prinzessinnen, Clowns und Gespenster, Dschungelbewohner, Elsa die Eiskönigen mit ihrer Freundin Anna, Cowboys und Indianer. Es ist eine schöne Gelegenheit, in der Karnevalszeit eine Maske aufzusetzen um einmal ein ganzanderer zu sein. Hier in Lingen, oder in Emsbüren und ganz geballt in Bawinkel konnte wer mochte für wenige Stunden in den vergangenen Jahren in eine neue, aufregende Identität schlüpfen. Ich muss gestehen mit fehlt diese Zeit. Seit zwei Jahrzehnten treffe ich mich am Rosenmontagswochenende mit meinen Freunden in Köln am Rhein. In diesem Jahr leider nicht. „Kein Kölle Alaaf!“, kein „bützje, bütjze“, kein Wiedersehen, kein: „Schön das Du da bist!“ Ich muss ehrlich zugeben: „Das wurmt mich gewaltig!“ Liebe Gemeinde, was bleibt sind die selbstgewählten Masken die Wir tragen nach Foto N.Mühlbacher Aschermittwoch. Masken sind Teil unseres Lebens. Masken gehören zu unserer Art, uns in der Welt zu präsentieren, sie sind Tarnung und Schutz. Die wohl häufigste Maske ist diese: Sie beginnt mit der Fragestellung. „Wie geht es dir!?“ Die Standard Antwort ist meistes: Ein kurzes, wenig emotionales „Gut“! Drei Buchstaben die keine Genauigkeit eines tatsächlichen Empfindens zulassen. Es müssen ja nicht alle wissen, wie es mir gerade geht. Ich antworte kurz, weil ich wohl möglich das Gerede der Leute fürchte? Im Buch der Sprüche heißt es: „Der Mund kann lachen, wenn das Herz traurig ist.“ „Lächeln, Mittun, obwohl ganz viel Traurigkeit, vielleicht auch Wut im Herzen ist. „Eine Maske hilft zu überleben, hilft Dinge zu erreichen,
die mit einem ehrlichen Gesicht unerreichbar scheinen. Eine Maske hilft die wahre Identität zu verbergen. Wir stehen am Anfang der Passionszeit. In den nächsten Wochen werden wir Jesus begleiten auf seinem Weg. Der Weg führt hinauf nach Jerusalem. Er führt zum Kreuz, erführt in den Tod. Auf diesem Weg wird Jesus vielen Menschen begegnen. Von einem ganz besonderen Menschen erzählt der heutige Predigttext: Johannes 13, Verse 21-30 aus der Bibel in gerechter Sprache. 21Als Jesus dies gesagt hatte, war er innerlich aufgewühlt und bezeugte und sagte: »Amen, amen, ich sage euch: Jemand von euch wird mich ausliefern.« 22Die Jüngerinnen und Jünger blickten einander an und wussten nicht, von wem er redete. 23Einer von ihnen lag am Schoß Jesu, ihn liebte Jesus. 24Diesem nickte Simon Petrus zu, damit er Jesus frage, von wem er spreche. 25Jener lehnte sich also zurück an Jesu Brust und fragte ihn: »Rabbi, wer ist es?« 26Jesus antwortete: »Es ist der, für den ich das Stück Brot eintunken und ihm geben werde.« Er nahm also das Stück Brot, tunkte es ein und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot. 27Und dann, nach dem Stück Brot, ging die teuflische Macht in ihn ein. Also sagte Jesus zu ihm: »Was du machen willst, das mache schnell!« 28Es verstand aber niemand von denen, die zu Tisch lagen, weshalb er ihm dies sagte. 29Einige meinten, dass Jesus, weil Judas die Kasse führte, ihm sagen würde: »Kaufe ein, was wir für das Fest brauchen!« Oder dass er den Armen etwas geben sollte. 30Nachdem Judas das Stück Brot bekommen hatte, ging er sofort hinaus. Und es war Nacht. Amen Dieser besondere Mensch mit aufgesetzter Maske, mit falscher Identität ist Judas Iskariot. In allen Evangelien kommt Judas ziemlich schlecht weg. Wie konnte er so etwas tun? Was hat ihn zu seinem Verrat getrieben? Judas war Schatzmeister der Jünger. Er verwaltete ihr Geld. Man könnte daraus schlussfolgern, dass Habsucht und Geiz sein Handeln bestimmten. Judas war Jesus nachgefolgt, weil er von ihm erhoffte, dass er die Juden von der Macht der Römer befreite. Als Jesus das nicht tat, wuchs aus seiner Hoffnung große Enttäuschung.
Man könnte Hass auf Jesus vermuten, beweisen lässt sich das nicht. Judas wollte überhaupt nicht, dass Jesus starb. Er wollte die Dinge nur vorantreiben. Ihm ging Jesus viel zu langsam, viel zu unpolitisch und unentschlossen vor. Judas wollte Jesus nötigen, endlich zu handeln. Was man sagen kann: Judas war ein politisch – motivierter Jünger. Ein Untergrundkämpfer gegen die römische Besatzungsmacht. Ein Neinsager des „kollaborierenden Judentums“ seiner jüdischen Zeitgenossen. Nach dem Bissen im Saal des letzten Abendmahls fällt die Maske mit den Worten Jesu: „Was du tust, das tue bald!“ Judas ist nicht mehr Herr seiner selbst. Er verlässt die Runde. Er kehrt nicht mehr zurück. „Und es war Nacht“. Ein düsterer Schluss und ein Bild des kommenden Leides und Leidens. Ihr Lieben, Walter Jens, der verstorbene große Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, schreibt 1975 ein Büchlein mit dem Titel: „Der Fall Judas“. Darin fordert er – wir hören und staunen – die Seligsprechung des Judas. Er klagt den Evangelisten Johannes an, Judas in einer groben Weise Foto N.Mühlbacher verzeichnet und als Verräter Jesu und Handlanger der Hohepriester denunziert zu haben. Ich bin ganz auf der Seite von Walter Jens, auch wenn heutige Theologie wieder von der Mitschuld des Judas am Tod Jesu spricht. Jüngere Theologen wie Dr. Christian Staffa unterstellen eine theologisch – politische Wahlfreiheit zwischen Verrat oder nicht Verrat. Ich stehe auf der Seite Walter Jens, weil ich von Judas in der übertragenen Begegnung mit ihm lernen kann: Wer ich bin? Wer bin ich, wenn alle Masken fallen? Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selber von mir weiß? Wer bin ich? Bin ich der eine, der mutig und tapfer mit der Last seines Lebens umgeht, oder bin ich der andere der sich in Krankheit, in Einsamkeit, in die Isolation des anders-denkenden und handelnden begibt?
Bin ich die eine, die immer so selbstsicher und taff auftritt, immer vorweg, den anderen immer eine Nasenlänge voraus, oder bin ich die andere, die mit der tiefen Verunsicherung in sich lebt und mit dieser Unsicherheit kämpft? Bin ich der eine, auf den sich alle immer verlassen können, oder bin ich der andere, der tief im Herzen danach fragt: Wo bleibe ich? Bin ich die eine, der nie etwas zu viel wird, oder bin ich die andere, die viel Ausgebrandsein in sich findet? Die Sehnsucht, alle Masken der Perfektion, der ständigen Beauftragung, der ewigen Ansprüche, fallen lassen zu dürfen und doch angesehen zu werden mit den Augen voller Liebe und nicht voller Urteil, voller Ansprüche, voller Lebenskampfbereitschaft; Dass ich sein kann wer ich wirklich bin, das habe ich mit Judas, mit Petrus, mit Jakobus, mit Maria, mit Martha und den anderen Menschen, die Gott, beim Namen gerufen hat gleich. „Dein bin ich, oh Gott“ schreibt Dietrich Bonhoeffer aus dem Gefängnis, kurz vor seiner Hinrichtung, im April 1945 Für mich spricht viel Ermutigung, viel Trost und auch viel Zuneigung aus diesen wenigen Worten. Ich gehöre nicht anderen Menschen, nicht anderen Meinungen, nicht ihrem Bild, nicht ihren Verurteilungen. Ich gehöre mit allem Guten und mit allem weniger Guten, mit dem was mich ausmacht, Gott. Ich gehöre nicht nur der Arbeit, die ich tue, nicht nur den Aufgaben und Erwartungen, die mich drängen. Ich gehöre aber auch nicht der Traurigkeit, der Einsamkeit, dem Versagen, der Schwäche, die ich in mir finde. Ich gehöre auch nicht der ewigen Spaß- Gesellschaft. Was mich tröstest das ist sind Jesu- Worte aus dem hohepriesterlichen Gebet nach der Lutherübersetzung aus dem Johannes Evangelium Kapitel 17, Vers: 2 „Von denen, die du mir anvertraust hast, habe ich niemanden verloren gegeben.“ Dein bin ich o Gott, wenn meine Maske fällt. Amen. Der Friede Gottes, welcher höher ist, als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus – Jesus, Amen. Wolfgang Noetzel, in Anlehnung aus „Vom Weg zum Kreuz“ von Monika Lehmann- Etzelmüller
1) Ach bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ, dass uns hinfort nicht schade des bösen Feindes List. 2) Ach bleib mit deinem Worte bei uns, Erlöser wert, dass uns sei hier und dorte dein Güt und Heil beschert. 3) Ach bleib mit deinem Glanze bei uns, du wertes Licht; dein Wahrheit uns umschanze, damit wir irren nicht. 4) Ach bleib mit deinem Segen bei uns, du reicher Herr; dein Gnad und alls Vermögen in uns reichlich vermehr. 5) Ach bleib mit deinem Schutze bei uns, du starker Held, dass uns der Feind nicht trutze noch fäll die böse Welt. 6) Ach bleib mit deiner Treue bei uns, mein Herr und Gott; Beständigkeit verleihe, hilf uns aus aller Not. T: Josua Stegmann, M: Melchior Vulpius Fürbitten Hans-Jürgen Kant GD-Praxis Gott, wir bitten dich: Lass uns aufmerksam bleiben, wo sich Verrat ankündigt. Befreie uns von Selbsttäuschungen und Trugbildern. Hilf uns, kritisch zu sein, uns selbst gegenüber und den Meinungen, die wir vertreten. Bild: Gemeindebrief.de Stärke unser Miteinander, damit wir als Gemeinde beieinanderbleiben. Lass uns die Tür offenhalten, denn du bist die Barmherzigkeit. Sei unsere Mitte, Gott, deine Liebe soll unsere Maßstäbe und Beurteilungen bestimmen. Du hast uns in deinem Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt, um dich als Vater anzubeten. Vater Unser im Himmel, … Amen.
Segen (Hände öffnen und laut sprechen) Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen. Stille Kerze löschen Die nächsten Gottesdienste: Reminiszere: 28. Februar: Aushang an den Kirchen und Gemeindehäusern und auf der Homepage Foto. H Mühlbacher
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