Hariolf Kottmann Als er bei Clariant antrat, liefen Wetten gegen ihn. Fünf Jahre später ist er mit der Firma noch lange nicht fertig.

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Hariolf Kottmann Als er bei Clariant antrat, liefen Wetten gegen ihn. Fünf Jahre später ist er mit der Firma noch lange nicht fertig.
Ausgabe 3 / 2013 ( Dezember )

Hariolf Kottmann
Als er bei Clariant
antrat, liefen Wetten
gegen ihn. Fünf
Jahre später ist er
mit der Firma noch
lange nicht fertig.

Zai : Chefduo zwischen Markt und optimalem Ski +++
« Zu Tisch » : Unternehmen brauchen einen Sinn +++
Bruno Bettoni von Allreal mag keinen Gigantismus
Hariolf Kottmann Als er bei Clariant antrat, liefen Wetten gegen ihn. Fünf Jahre später ist er mit der Firma noch lange nicht fertig.
Advertorial          11

                                                                  Die Berechnung                                  Vermächtnis
                                                                  der Zukunft                                     Was wir von traditionellen Gesellschaften lernen
                                                                  Warum die meisten Prognosen falsch              können
                                                                  sind und manche trotzdem zutreffen              Autor : Jared Diamond
                                                                  Autor : Nate Silver                             Verlag : S. Fischer, 2012
                                                                  Verlag : Heyne, 2013                            ISBN : 978-3100139092
                                                                  ISBN : 978-3453200487
                                                                                                                  Pulitzerpreisträger Jared Diamond schrieb zuletzt
                                                                    Informationen sind nicht alles. Dies ist      einen populärwissenschaftlichen Bestseller nach
                                                                    die zentrale Aussage des renommierten         dem anderen. Seinen Lesern erklärte er, was den
                                                         Wahlforschers Nate Silver und sie zieht sich durch       Menschen unter den Lebewesen auszeichnet, wie
Digital Working für Manager                              das gesamte Buch. Silver analysiert Vorhersagen          Gesellschaften kollabieren oder warum Sex Spass
                                                         aus den unterschiedlichsten Bereichen, von der           macht. Im neuen Buch erörtert er, was wir von
Autor : Thorsten Jekel                                   Epidemiologie über das Wetter und das Glücks-            vermeintlich primitiven Kulturen lernen können –
Verlag : Gabal, 2013                                     spiel bis zur Talentsuche. Zwar liesse sich der          basierend vor allem auf seine Expeditionen zu den
ISBN : 978-3869365213                                    Standpunkt, dass der menschliche Blick in die Zu-        traditionellen Gesellschaften in Papua-Neuguinea.
                                                         kunft nie perfekt sein wird, wohl auch auf weniger       Obschon er die Frage im fast 600-seitigen Sach-
Smarte Technologien sind für viele Menschen eher         als 600 Seiten glaubwürdig vertreten. Doch der           buch nicht gänzlich überzeugend beantwortet,
kompliziert oder verwirrend. Nach dem Motto « Neue       Reiz von Silvers Buch besteht nicht zuletzt darin,
Technologien sind so gut wie der Kopf, der sie nutzt »   dass es viele wirklich neue Aspekte vorstellt und        wegen des Reichtums der Erkenntnisse aus
zeigt Autor Thorsten Jekel, dass Clouds, Apps und        aktuelle Bezüge herstellt. Dies etwa, wenn Silver        seiner Feldforschung. Sie handeln von Kinder-
virtuelle Mindmaps kein Teufelszeug sind. Man pickt      erläutert, warum der Mensch seine Fähigkeiten zu         erziehung, sozialem Zusammenleben, Umgang
sich die sinnvoll scheinenden Hilfsmittel heraus und     Prognosen so überschätzt oder warum er sich so           mit dem Älterwerden, Risikobewusstsein, Religion
so verbessert sich nicht nur der eigene Arbeitsalltag,   schwer damit tut, Unvorstellbares wie Terroran-          oder Ernährung.
sondern auch das Zusammenspiel mit den Mitarbei-         schläge als Möglichkeit zu akzeptieren und sich
tern. Jekel erläutert die Thematik so leicht verständ-   dagegen zu wappnen. Gerade die Kapitel zu die-
lich, dass selbst Laien direkt loslegen können. Viele    sen Themen, aber auch die umfassende Analyse
Beispiele illustrieren das Theoretische. Immer auf       falscher Wirtschaftsprognosen – vor allem bezüg-
Manager fokussiert, doch von genereller Gültigkeit       lich der Finanzkrise – zählen zu den Highlights
sind auch die Tipps zur Arbeitsorganisation, die sich                                                        -
                                                         nehmern und Managern sowie jedem, der verste-            In Zusammenarbeit mit getAbstract, dem weltweit
Ein richtig smartes Handbuch für ebensolche Tech-        hen will, wie sich Geschäftsprognosen trotz der          grössten Anbieter von Business-Buchzusammen-
                                                         menschlichen Fehlbarkeit verbessern lassen.              fassungen. www.getabstract.ch

    SEIT 60 JAHREN : WOHIN DAS SKU
    ADVANCED MANAGEMENT PROGRAM
    FÜHREN KANN

                                                                                                                                                PROGRAMM
                                                                                                                                                  START
                                                                                                                                                AM 3. 2. 2014

    KOMPAKT                                         Der Verein SKU bildet seit seiner Gründung                   8 Monate zu Strategie, integrativem
    FUNDIERT                                        1953 durch Persönlichkeiten der ETH                          Management und Leadership
                                                    sowie der Universitäten St. Gallen und Zürich                in Plenarveranstaltungen, Workshops,
    UMFASSEND                                       Führungskräfte auf Stufe Geschäfts- und                      Gruppensitzungen und Trainings
    PRAXISORIENTIERT                                Unternehmensleitung weiter.                                  mit Teilnehmern auf Stufe Geschäftsleitung
    INTERNATIONAL                                                                                                aus allen Branchen und Funktionen
                                                                                                                 in Brunnen, London, Zürich und Shanghai

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30            Management-Praxis

management 3 / 2013
Hariolf Kottmann Als er bei Clariant antrat, liefen Wetten gegen ihn. Fünf Jahre später ist er mit der Firma noch lange nicht fertig.
Management-Praxis                  31

Bruno Bettoni
Bauherr des Pragmatismus
Bruno Bettoni führt das Immobilienunternehmen Allreal
durch eine steile Wachstumsphase. Doch Gigantismus ist
nicht das Ding des CEO.

Viel kleinere Schweizer Firmen aus allen      eng führenden Patron zum delegieren-
Branchen wollen die Emerging Markets          den Chef entwickeln. Um sich herum hat
dieser Welt erobern. Nicht so die Allreal-    er ein Management-Team formiert, dem
Gruppe. Der Immobilienkonzern vergrös-        er viel Entscheidungsspielraum lässt und
sert sein Portfolio seit Jahren, wächst       Verantwortung überträgt. Vertrauen spielt
auch als Generalunternehmer kontinuier-       dabei eine wichtige Rolle. Wer es miss-
lich und setzt Milliarden um. Die Schweiz     braucht, kann es sich mit Bruno Bettoni
genügt ihm dabei jedoch als Territori-        rasch verspielen. « Mangelnde Professio-
um. « Im Ausland haben wir nichts verlo-      nalität und Unehrlichkeit dulde ich nicht,
ren, weil der Immobilienmarkt ein lokales     und zwar auf keiner Hierarchiestufe. »
Geschäft ist. » Bruno Bettoni sagt es be-          « Zuckerbrot und Peitsche » oder « Alte
stimmt, aber unaufgeregt. So ist die Art      Schule » nennen es die einen, von seiner
des CEO von Allreal. Er wirkt überlegt,       « persönlichen und erprobten Führungs-
besonnen, etwas nüchtern. Seine Rhe-          philosophie » spricht Bruno Bettoni. Den       Bruno Bettoni
                                                                                             ist seit 1999 CEO der Allreal-Gruppe.
torik ist nicht jovial, eher kühl und prag-   Patron gibt er immer noch hie und da.
                                                                                             Zuvor war er 26 Jahre beim Vor-
matisch. Die Inhalte der kurzen Sätze be-     Die rund 250 Mitarbeitenden am All-            gängerunternehmen Oerlikon-Bührle
schränken sich auf das Wesentliche.           real-Sitz in Zürich-Oerlikon spüren ihren      Immobilien AG engagiert, wo er
                                                                                             vom Bauleiter bis zum Geschäftsleiter
    Mit dieser unspektakulären Art hat es     Chef. Regelmässig ist er in den Gängen         aufgestiegen ist. Nach einer Lehre
Bruno Bettoni weit gebracht. Der gelern-      und Büros des gut zehnjährigen Gebäu-          als Hochbauzeichner und einer
                                                                                             Zusatzlehre als Maurer hatte Bruno
te Hochbauzeichner hat sich hochgedient       des anzutreffen, das Allreal selbst gebaut
                                                                                             Bettoni über die Jahre zahlreiche
und ist seit über 14 Jahren CEO bei All-      hat und heute als Mieterin belegt. Statt       betriebswirtschaftliche Weiterbil-
real. Das heute börsenkotierte Unterneh-      Wände sorgen durchsichtige Glasfronten         dungskurse absolviert. Darunter im
                                                                                             Jahr 1991 das SKU Advanced
men ging 1999 aus der Oerlikon-Bühr-          für Transparenz. « Es ist mir sehr wich-       Management Program. Bruno Bettoni
le Immobilien AG hervor und hat seinen        tig, die Menschen in unserem Unterneh-         ist 64-jährig, verheiratet und Vater
                                                                                             einer Tochter.
Immobilienbestand zwischen 2000 und           men persönlich zu kennen », so Bettoni.
2010 vervierfacht. Heute umfasst das          Der Kontakt zu ihnen wirke motivierend.
Portfolio 45 Geschäfts- und 18 Wohn-          « Für mich selbst und hoffentlich auch für
liegenschaften. Fünf weitere Anlagelie-       die Mitarbeitenden », sagt er mit einem
                                              Lächeln.
                                                                                                     « Im Ausland
Vom eng führenden Patron                      Allreals Beitrag zur 2000-Watt-                          haben wir
zum Delegierer                                Gesellschaft                                         nichts verloren. »
Markant mitgewachsen ist bei Allreal der      Er hat noch einiges vor mit ihnen. « Die                  Bruno Bettoni

Personalbestand. Das stellt neue Heraus-      gute Konjunktur, das Bevölkerungs-
forderungen an den CEO. « Ohne struk-         wachstum sowie anhaltend steigende
turelle, organisatorische und personelle      Ansprüche stimmen mich zuversicht-
Anpassungen hätten wir das Wachstum           lich für weiteres Wachstum », so Bettoni.
nicht bewältigen können », sagt er. Kon-      Doch wie steht es um sein ökologisches
kret heisst das : Bettoni musste sich vom     Gewissen ? Kann man die ganze Schweiz
                                                                                                                   management 3 / 2013
32            Management-Praxis

                                                                                            Auf das grüne Gewissen seines Un-
                                                                                        ternehmens legt Bruno Bettoni viel Wert.
                                                                                        Er outet sich auch als Verfechter einer
                                                                                        verdichteten Bauweise, obwohl Zürich si-
                                                                                        cher nie ein zweites Hong Kong werden
                                                                                        könne. « Wo sinnvoll und möglich, müs-
                                                                                        sen Wohn- und Geschäftsliegenschaf-
                                                                                        ten aber näher zusammenrücken und
                                                                                        sich nach oben orientieren. » Moderates
                                                                                        Wachstum statt Gigantismus sieht er als
                                                                                        Königsweg für Allreal. Insofern habe sich
                                                                                        an der Grundstrategie des Unterneh-
                                                                                        mens in der Vergangenheit nicht so viel
Allreal                                                                                 verändert. Vor über 20 Jahren absolvier-
Die Allreal-Gruppe kombiniert die                                                       te Bruno Bettoni, damals Direktor beim
Bewirtschaftung eines riesigen
Immobilienportfolios im Gesamtwert                                                      Vorgängerunternehmen Oerlikon-Bührle
von CHF 3,2 Milliarden mit der                                                          Immobilien AG, das SKU Advanced Ma-
Tätigkeit des Generalunternehmers
(Projektentwicklung und Realisation).                                                   nagement Program und entwickelte in
Im Geschäftsjahr 2012 betrug das                                                        diesem Rahmen eine Strategie für sei-
von der Generalunternehmung abge-                                                       nen Arbeitgeber. Schon damals ging es
wickelte Projektvolumen CHF 940
Millionen. Am operativen Sitz in                                                                                                 -
Zürich sowie an den Standorten                                                    -                                              -
Basel, Bern, Cham und St. Gallen
beschäftigt das Immobilienunter-
                                        trieb von Liegenschaften lässt sich die         wie die Erschliessung neuer nationaler
nehmen, welches ausschliesslich         Belastung der Umwelt zwar minimieren,           Wachstumsmärkte.
in der Schweiz tätig ist, über 400      aber nicht gänzlich eliminieren », so seine         « Selbstverständlich hat sich seither
Mitarbeitende. Die Aktien der Allreal
Holding AG sind an der Börse            diplomatische Antwort. Allreal bemühe           viel verändert und unsere Branche hat
kotiert.                                sich jedoch, mit den knappen Ressour-           sich auch technisch enorm weiterentwi-
                                        cen sparsam umzugehen. « Ökologische            ckelt. Die grundlegenden Fragestellun-
                                                                                        gen und Herausforderungen in unserem
          « Wo sinnvoll,                bei uns klar bevorzugt. » So hat Allreal seit   Geschäft sind aber immer noch die glei-
                                        dem Jahr 2000 über 50 Minergiebau-              chen », so Bettoni. Die Welt erneuert sich
            müssen sich
                                        ten erstellt und bis Frühling 2013 mehr         rasant, doch um die damit verbundenen
          Liegenschaften                als 1,3 Millionen Quadratmeter Energie-         Herausforderungen zu bewältigen, setzt
             nach oben                                                              -   der CEO von Allreal da und dort auch auf
           orientieren. »               ren lassen. In Wallisellen realisiert Allreal   altbewährte Konzepte.
              Bruno Bettoni             gegenwärtig die erste Arealüberbauung           Text : Robert Wildi, Fotos : Nici Jost
                                        der Schweiz, welche die Anforderungen
                                        einer visionären 2000-Watt-Gesellschaft         Diese Rubrik entsteht in Kooperation mit dem
                                        erfüllt.                                        SKU Advanced Management Program.

management 3 / 2013
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