Honig im Kopf - Theater Schloss Maßbach
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Florian Battermann Hilly Martinek | Til Schweiger Honig im Kopf Spielzeit 2019/2020 | Heft 5 Freilichtbühne
Spielzeit 2019/2020
Heft 5
Herausgeber
Theater Schloss Maßbach
97711 Maßbach/Ufr.,
Telefon (09735) 235, Fax 1496
www.theater-massbach.de
Theaterleitung Anne Maar
Redaktion Sebastian Worch
Gestaltung Christoph Thein,
Dorothea Constanze Vöhringer
Fotos Sebastian Worch
Druck RudolphDruck
Schleifweg 1, 97532 Ebertshausen
Telefon (09724) 9300
Das Theater Schloss Maßbach
wird unterstützt vom
Bayerischen Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung
und Kunst, dem Bezirk
Unterfranken, dem Landkreis
Bad Kissingen, dem Markt
Maßbach, den Landkreisen
Haßberge, Rhön-Grabfeld
und Schweinfurt sowie der
Stadt Schweinfurt.
Die Autoren
Florian Battermann
Der »Theatermacher«, wie er sich selbst bezeichnet, wurde 1973 in
Hannover geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte und anfangs
auch Theologie. Beendete das Studium mit seinem Magister. Noch
während des Studiums nahm er Schauspielunterricht und wurde ans Neue
Theater Hannover als Regieassistent und Schauspieler verpflichtet. Seine
erste Inszenierung absolvierte er 1999 an der Komödie Kassel. Bislang
folgten zahlreiche Engagements als Regisseur und Schauspieler in ganz
Deutschland. Von 2000 bis 2003 arbeitete er als stellvertretender
Theaterleiter am Kleinen Theater Bad Godesberg, bevor er im Herbst
2003 in Braunschweig die Komödie am Altstadtmarkt eröffnete. Mit dem
Stück »Der Hund von Baskerville« nahm sich Florian Battermann eines
klassischen Kriminalstoffs an und adaptierte ihn für die Bühne.
Hilke »Hilly« Martinek
ist Drehbuchautorin und Buchautorin. Sie wurde 1977 in Cuxhaven als
Hilke Tiedemann geboren und wuchs in Ihlienworth auf. Sie machte
Abitur am Gymnasium Otterndorf und zog danach nach Hamburg, um
dort eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau zu absolvieren. 1999
heiratete sie den Drehbuchautor Krystian Martinek, mit dem sie drei
Kinder hat und in Hamburg-Eppendorf lebt. Seit 2002 schreibt sie selbst
Drehbücher. Das Drehbuch zum Film »Honig im Kopf« ist ihr bisher
größter Erfolg. Mit »Marmelade im Herzen« erschien 2018 ihr erster
Roman.
Til Schweiger
Tilman Valentin Schweiger (geboren 1963 in Freiburg im Breisgau) ist
Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Filmeditor. Er
wurde in den 90er-Jahren durch Kinofilme wie »Manta, Manta«, »Der
bewegte Mann« und »Knockin’ on Heaven’s Door« bekannt. Danach
spielte er auch in internationalen Filmproduktionen wie beispielsweise
»Inglourious Basterds« mit und gründete seine eigene Produktionsfirma
Barefoot Films. Filme wie »Keinohrhasen«, »Kokowääh« und »Honig
im Kopf«, bei denen er Regisseur, Produzent und Darsteller war, hatten
Millionen Kinozuschauer und machten ihn zum kommerziell
erfolgreichsten deutschen Filmschaffenden.
1
Zum Inhalt
Das Mädchen Tilda und ihr Opa Amandus haben eine sehr enge
Verbindung. Als Amandus, der an Alzheimer erkrankt ist, nach dem Tod
seiner Frau zusehends abbaut, nimmt ihn Tildas Familie bei sich auf.
Doch seine Krankheit stellt Tildas Eltern Niko und Sarah auf eine harte
Probe. Allein Tilda schafft es, ihrem Opa mit Verständnis zu begegnen.
Als Niko seinen Vater in seiner Verzweiflung in einem Heim anmelden
will, entführt Tilda Amandus kurzerhand nach Venedig – eine
abenteuerliche Reise der besonderen Art...
Marc Marchand, Anna Katharina Fleck, Fritz Peter Schmidle, Benjamin Jorns, Dorothee Höhn
2
Honig im Kopf
Komödie von Florian Battermann
basierend auf dem gleichnamigen Film
Drehbuch von Hilly Martinek und Til Schweiger
Amandus Rosenbach Fritz Peter Schmidle
Tilda Rosenbach Dorothee Höhn
Niko Rosenbach Marc Marchand
Sarah Rosenbach Anna Katharina Fleck
Dr. Holst, Thomas Otto Müller,
Erdal, Schwester Elisabeth, Luigi Benjamin Jorns
Inszenierung Sandra Lava
Bühne Robert Pflanz
Kostüme Daniela Zepper
Dramaturgie Sebastian Worch
Licht Robert Werthmann,
Timo Kampenga
Regieassistenz: Marcus Grisse
Bühnenbildassistenz: Annalena Schießl
Requisite: Kathrin Hartmann
Beleuchtung & Ton: Robert Werthmann, Timo Kampenga
Kostümanfertigung: Daniela Zepper, Daniela Schüller
Bühnenschreinerei: Christian Lingg
Technik: Viktor Müller, Florian Kalle, Joachim Schüller
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden inklusive einer Pause
Premiere am 03. Juli 2020 auf der Freilichtbühne
Aufführungsrechte: Vertriebsstelle und Verlag Deutscher
Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH, Norderstedt
Wir danken der Deutschen Bahn.
Diese Inszenierung wurde gefördert von der Sparkasse Bad Kissingen.
3
Benjamin Jorns, Fritz Peter Schmidle, Dorothee Höhn
Fritz Peter Schmidle, Dorothee Höhn, Marc Marchand
4
Was wir kennen und was nicht
1. Gleiche und verschiedene Dinge
Wer den Film »Honig im Kopf« gesehen hat, wird über das Bühnenbild
von Robert Pflanz vielleicht erschrecken. Es stellt Andeutungen von
Möbeln dar, wirkt aber auch abstrakt und ist mit einem Farbkonzept
versehen, das die Dinge gleich und doch verschieden aussehen lässt.
Die Drehscheibe erlaubt fließende Übergänge und Parallelszenen. Das
Leben bei den Rosenbachs und auch Tildas und Amandus’ Reise nach
Venedig werden nicht mit filmischen Mitteln illustriert, sondern mit
den Mitteln des Theaters erzeugt. Durch die Darstellungskraft der
Schauspieler und die Vorstellungskraft von Ihnen, dem Publikum.
2. Sicht von Amandus
Die Unbestimmtheit der Bühne ist außerdem ein Versuch, die Welt
verstehen zu helfen, in der sich der durch seine Alzheimer-Krankheit –
eine Form von Demenz – eingeschränkte Amandus bewegt. Regisseurin
Sandra Lava riskiert es, dass wir, wenn auch nur andeutungsweise, eine
Ahnung von seiner Innensicht, dem »Honig« in Amandus’ Kopf,
bekommen. Dazu trägt auch die Besetzung bei – alle Personen
außerhalb der Familie werden nämlich von immer wieder demselben
Schauspieler gespielt: Benjamin Jorns. Nur zu verständlich, dass man
nicht sicher ist, ob man sie vielleicht schon kennt. Wenn man unsicher
ist, was man kennt und was nicht, wird alles ein wenig bedrohlich, die
Wahrnehmung verändert sich. Bei den ersten Proben durfte das
Ensemble die eingeschränkte Koordinationssicherheit eines Alzheimer-
Patienten in einem Wahrnehmungsexperiment mit einem Spiegelkasten
erfahren. Der Gedächtnisverlust hat auf den unterschiedlichsten Ebenen
Folgen und es ergeben sich für den Erkrankten und seine Umgebung
viele Facetten im Umgang damit. Im Stück wird die Krankheit so
beschrieben: »Stell Dir ein Bücherregal vor. Das Bücherregal ist das
Gehirn von Opa. Und aufgrund der Krankheit kippen mal hier, mal da
ein paar Bücher um. Und alles, was in diesen umgekippten Büchern
steht, hat er in dem Moment vergessen. Aber je nach Tagesform stellen
sich manche Bücher dann wieder auf. Dafür kippen dann andere um. Je
länger die Krankheit fortschreitet, desto mehr Bücher kippen aus dem
Regal, bis das Regal am Ende leer ist.«
5
3. Komödie und Alzheimer Das Thema Demenz wird in einer immer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger, ein größer werdender Gesellschaftsanteil sehnt sich nach der kulturellen Verarbeitung eines seiner größten Schreckbilder und gewiss auch nach einer zaghaften Enttraumatisierung. Dies mag mit ein Grund für den Erfolg des Films sein. Die Krankheit soll auch auf der Bühne nicht verharmlost werden und trotzdem der Humor erhalten bleiben. Fritz Peter Schmidle bringt neben der Tragik auch die heiteren Seiten der Figur zum Ausdruck. Einem Teil des Publikums wird er noch bekannt sein, er spielte seit den 70er-Jahren viel in Maßbach und trat zuletzt 2004 als Don Camillo auf der Freilichtbühne auf. 4. Corona Kurz nach Probenbeginn kam der Virus-Notstand: die Theater wurden geschlossen, die Proben durften nicht weitergeführt werden. Wir machten psychische Phasen durch, wie sie ähnlich auch die Rosenbachs erleben: Leugnen, Trauer, Trotz, Trostbedürftigkeit, das Vorhaben, das Beste daraus zu machen. Als die Proben wieder aufgenommen wurden, gab es Abstands- und Hygieneregeln, die beachtet werden müssen. Nach über drei Monaten Pause kann Theater jetzt wieder stattfinden unter neuen Bedingungen, von denen wir hoffen, dass sie auch ein wenig Spaß machen. Sie werden entweder der Honig-Seite (gelb) oder der Venedig-Seite (blau) zugeteilt, eingerufen und »gesetzt«, Sie werden die Einbahnstraßen im Schloss entdecken. 5. Der Film Der Film »Honig im Kopf« von Til Schweiger erreichte 7,16 Millionen Kinobesucher und ist einer der erfolgreichsten Kinofilme in Deutschland. Die Drehbuchautorin Hilly Martinek verarbeitete darin auch Erfahrungen aus der Pflege ihres Vaters. Der Film hat die Form einer Familienkomödie, die in der zweiten Hälfte mit der fluchtartigen Reise von Tilda und Amandus auch Elemente eines Road Movies hat.
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Fritz Peter Schmidle, Marc Marchand
Anna Katharina Fleck, Dorothee Höhn
86. Die Familie
Im Stück wird wie im Film die Familie stark belastet. Amandus zieht
ein, Nico hofft, dass sie so zusammen ihr Leben weiterführen können.
Sarah sieht eher die Gefahr, dass das Haus niederbrennt. Aus der
Überforderung heraus drohen Burn-out und Ehekrise. Tochter Tilda
akzeptiert nicht, dass ihr Opa in eine Altersresidenz kommen soll, was
den Ausschlag zur Flucht gibt. Tilda hat ein besonders enges Verhältnis
zu Amandus und versucht ihm immer wieder zu helfen, seinen Zustand
zu verbergen. Dabei ist sie ziemlich auf sich allein gestellt. Auch, weil
sie mit niemandem reden kann, sucht sie den Kontakt zum Publikum.
7. Düngemittel
Aber die Familie kann den Opa nicht vor der fortschreitenden Krankheit
retten. Dennoch zeichnet sich ein Weg ab, wie zumindest mit der
leichtgradigen Demenz umgegangen werden kann. Es gibt nämlich
Düngemittel für das Gehirn: Freude, Liebe und das Gefühl, gebraucht zu
werden.
Sebastian Worch
Wir stellen Ihnen vor
Anna Katharina Fleck, geboren in Linz (Österreich) und aufgewachsen in der
Nähe von München, sammelte erste Erfahrungen am Jungen Staatstheater am
Gärtnerplatz. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Neuen Münchner
Schauspielschule und erhielt 2015 den Lore-Bronner-Preis für darstellende
Kunst. 2016 konnte man sie in einer Inszenierung des Theaters Plan B als Nina
in »Die Möwe« im Paul-Theater Straubing und im Teamtheater München erle-
ben. Von 2016 bis 2019 war sie festes Ensemblemitglied am Jungen Theater des
Landestheaters Linz und 2019 war sie am Landestheater Neustrelitz zu sehen.
Dorothee Höhn ist in Oberfranken geboren und aufgewachsen. Nach ihrem
Schauspielstudium an der Athanor Akademie in Burghausen arbeitete sie als
freiberufliche Schauspielerin an Theatern und mit Theatergruppen in München,
Nürnberg, Ansbach, Bamberg, Salzburg und Berlin. Seit ihrer Weiterbildung zur
Spielleiterin in Berlin arbeitet sie seit 2016 auch verstärkt im theaterpädagogi-
schen Bereich, realisierte freie Theaterprojekte mit Kindern und Erwachsenen
und leitete die Theatergruppen eines Kinderheimes in Berlin-Hermsdorf. Seit
September 2019 ist sie als Theaterpädagogin am Theater Schloss Maßbach tätig.
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Kartenbestellung für Maßbach: Tel. (09735) 235
Bildung für Rita (Educating Rita)
Stück von Willy Russell
Deutsch von Angela Kingsford Röhl
Regie: Rolf Heiermann
Bühne: Robert Pflanz, Kostüme: Daniela Zepper
mit Ingo Pfeiffer, Anna Schindlbeck
»Das kann doch noch nicht alles gewesen sein«, sagt sich Rita Weiss, eine junge Frau aus dem Ar-
beitermillieu. Sie ist Friseurin, jedoch weder blond noch dumm. Aber sie will mehr vom Leben und
raus aus der Sinnleere ihres Alltags – und belegt einen Literaturkurs an der Universität. Dort trifft sie
auf Professor Nicolas Frank, einen ernüchterten Dozenten, der nicht besonders an seinem Lehrstuhl
hängt, dafür aber zunehmend an der Flasche. Ritas Lebensfreude, ihre entwaffnenden Fragen und ihr
eigenwilliger Umgang mit der hehren Literatur bringen frischen Wind in die angestaubte Uniroutine
des Professors und ihn selbst in manche Erklärungsnot. Aber je mehr sie sich den Konventionen des
Bildungsbetriebs anpasst, um so mehr fühlt Rita sich in ihrem persönlichen Umfeld als Außenseiterin.
Verträgt die Bildung so viel Rita, und verträgt Rita so viel Bildung?
Das charmante Stück, das an »Pygmalion« und »My fair Lady« erinnert, beeindruckt durch
Witz und glänzende Dialoge. Es macht auf humorvolle Weise deutlich, wie wichtig es ist,
Bildung und Kultur erleben zu können.
Premiere am Fr, 02. Oktober 2020 im Theater Schloss Maßbach
auf dem Spielplan bis So, 15. November 2020
Infos und Termine jeweils aktuell auf www.theater-massbach.de
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den der oder die Beschenkte nach vorheriger Anmeldung gegen Theaterkarten einer regulären
Vorstellung auf einer unserer Maßbacher Bühnen eintauschen kann.
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