Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern

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Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
Ihre Kirchensteuer

kreativ
                                                                                               macht’s möglich
                                                                                                Der Einblick ist der Jahresbericht
                                                                                                der Katholischen Kirche Stadt Luzern
                                                                                                in Kurzform. Er gibt eine Übersicht
                                                                                                über die wichtigsten Zahlen
                                                                                                der Jahres­rechnung und zeigt anhand
                                                                                                von Beispielen, wofür die Kirchen-
                                                                                                steuern im Berichtsjahr verwendet
                                                                                                wurden.

                          2020
      Jahresbericht in Kurzform
      Einblick

                                         Wir bleiben kreativ !
                                  Im Jahr 2020 zeigte sich die Katholische Kirche Stadt Luzern sehr kreativ.
                                  Nicht kreativ trotz Corona, sondern kreativ wegen Corona.
                                  Im März hat sich unser aller Leben mit einem Schlag verändert. Die ganze
                                  Welt, die Schweiz, der Kanton und die Stadt Luzern sowie jede und
                                  jeder einzelne waren plötzlich und unvorbereitet vor neue, vielfältige
                                  Herausforderungen gestellt. Die Corona-Krise traf uns persönlich
                                  und gemeinschaftlich, sie traf die Wirtschaft, die Politik, die Kultur und
                                  den Sport und natürlich auch die Kirche.
                                  Viele Fragen tauchten auf, als der Lockdown kam und ein Veranstaltungs-
                                  und Gottesdienstverbot mit sich brachte: Wie sollen wir als Kirche
                                  darauf reagieren? Wie den Menschen nahe sein, wenn Abstand das Gebot
                                  der Stunde ist? Wie miteinander in Kontakt bleiben? Die Mitmenschen
                                  ­schützen? Halt, Trost und Hoffnung vermitteln? Bedürftige und
                                   ­Randständige weiterhin unterstützen? Gemeinschaft und Verbundenheit
                                    pflegen? Wie den Glauben leben und feiern?
                                    Trotz anfänglicher Unsicherheit und Ungewissheit erblühte in der Katho­
                                    lischen Kirche Stadt Luzern schon bald ein bunter Strauss von Ideen
                                    und Initiativen, die schnell, innovativ, fantasievoll, flexibel, unkompliziert
                                    und schöpferisch umgesetzt wurden – kreativ eben!
                                    Beispiele dafür sind die Nachbarschaftshilfe von Jugendverbänden und
                                    Quartier-Organisationen, Telefonseelsorge, Kunstausstellungen,
                                    spirituelle Anregungen in den Kirchen, Videoimpulse, Gottesdienst­
                                    übertragungen, musikalische Grüsse, Ostertaschen für Zuhause,
                                    Im Kontakt bleiben mit Lernenden im Religionsunterricht, meditative
                                    Stundengebete, Broschüren für Trauernde und für Feiern zuhause,
                                    ­Sozialberatung unter Schutzbedingungen . . .
                                     Manches davon blieb während der Lockerungsphase im Sommer bestehen
                                     und wird uns auch nach der Pandemie erhalten bleiben.
                                     Kreativ zeigten sich Freiwillige, Mitarbeitende, Partnerinnen und Partner
                                     und viele weitere Menschen guten Willens. Ihnen allen gebührt unser Dank.
                                     Ein besonderer Dank geht an alle, die mit ihren Kirchensteuern die Krea­
                                     tivität der Katholischen Kirche Stadt Luzern im 2020 ermöglicht haben und
                                     weiterhin ermöglichen. Wir bleiben kreativ!
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
Ihre Kirchensteuer
                                                             macht’s möglich
                                                              Der Einblick ist der Jahresbericht
                                                              der Katholischen Kirche Stadt Luzern
                                                              in Kurzform. Er gibt eine Übersicht
                                                              über die wichtigsten Zahlen
                                                              der Jahres­rechnung und zeigt anhand
                                                              von Beispielen, wofür die Kirchen-
                                                              steuern im Berichtsjahr verwendet
                                                              wurden.

       Wir bleiben kreativ !
Im Jahr 2020 zeigte sich die Katholische Kirche Stadt Luzern sehr kreativ.
Nicht kreativ trotz Corona, sondern kreativ wegen Corona.
Im März hat sich unser aller Leben mit einem Schlag verändert. Die ganze
Welt, die Schweiz, der Kanton und die Stadt Luzern sowie jede und
jeder einzelne waren plötzlich und unvorbereitet vor neue, vielfältige
Herausforderungen gestellt. Die Corona-Krise traf uns persönlich
und gemeinschaftlich, sie traf die Wirtschaft, die Politik, die Kultur und
den Sport und natürlich auch die Kirche.
Viele Fragen tauchten auf, als der Lockdown kam und ein Veranstaltungs-
und Gottesdienstverbot mit sich brachte: Wie sollen wir als Kirche
darauf reagieren? Wie den Menschen nahe sein, wenn Abstand das Gebot
der Stunde ist? Wie miteinander in Kontakt bleiben? Die Mitmenschen
­schützen? Halt, Trost und Hoffnung vermitteln? Bedürftige und
 ­Randständige weiterhin unterstützen? Gemeinschaft und Verbundenheit
  pflegen? Wie den Glauben leben und feiern?
  Trotz anfänglicher Unsicherheit und Ungewissheit erblühte in der Katho­
  lischen Kirche Stadt Luzern schon bald ein bunter Strauss von Ideen
  und Initiativen, die schnell, innovativ, fantasievoll, flexibel, unkompliziert
  und schöpferisch umgesetzt wurden – kreativ eben!
  Beispiele dafür sind die Nachbarschaftshilfe von Jugendverbänden und
  Quartier-Organisationen, Telefonseelsorge, Kunstausstellungen,
  spirituelle Anregungen in den Kirchen, Videoimpulse, Gottesdienst­
  übertragungen, musikalische Grüsse, Ostertaschen für Zuhause,
  Im Kontakt bleiben mit Lernenden im Religionsunterricht, meditative
  Stundengebete, Broschüren für Trauernde und für Feiern zuhause,
  ­Sozialberatung unter Schutzbedingungen . . .
   Manches davon blieb während der Lockerungsphase im Sommer bestehen
   und wird uns auch nach der Pandemie erhalten bleiben.
   Kreativ zeigten sich Freiwillige, Mitarbeitende, Partnerinnen und Partner
   und viele weitere Menschen guten Willens. Ihnen allen gebührt unser Dank.
   Ein besonderer Dank geht an alle, die mit ihren Kirchensteuern die Krea­
   tivität der Katholischen Kirche Stadt Luzern im 2020 ermöglicht haben und
   weiterhin ermöglichen. Wir bleiben kreativ!
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
kreativ und innovativ

In Kontakt bleiben trotz Distanz
Im Frühling 2020 legte das Coronavirus wochenlang das ganze Land lahm.
Da im Lockdown alle Veranstaltungen verboten waren, gab es auch
keine Gottesdienste. Als wieder gefeiert werden durfte, war die Platzzahl
­beschränkt. Alternativen waren gefragt.

Schon am ersten Wochenende im Lockdown lud                      Präfekt der Jesuitenkirche und Judith von Rotz,
Ruedi Beck, Pfarrer in der Hofkirche, zusammen                  Seel­sorgerin im St. Karl, gestaltete sie die Hand­
mit einer Gruppe von Familien zum Singen und                    reichung « Abschied auf Distanz ». Das sind Texte,
Beten per Videokonferenz ein. «  Wir haben die Feier,           Gedanken und Musikempfehlungen, die Trauernden
die wir vorbereitet hatten, kurzerhand in den digi­             helfen, sich allein oder gemeinsam mit anderen
talen Raum verlegt.  » Das Echo war von Anfang an           von einem verstorbenen Menschen zu verabschieden,
sehr gut und an den folgenden Sonntagen sassen              wenn es am Grab nicht möglich ist. « Abschied
bis zu 150 Menschen vor den Bildschirmen. Zu den            auf Distanz » ist als Heft und online erschienen
Mitfeiernden stiessen nebst den Familien bald auch          ( www.kathluzern.ch/abschiedaufdistanz ).
einzelne, teils ältere Personen.                            Als im Herbst 2020 die Anzahl der Gottesdienst­
Auch die Peterskapelle sendete ihren textlich-              besuchenden auf 50 beschränkt wurde, mussten oft
musika­lischen Mittagsimpuls «  12nach12  » live            Leute abgewiesen werden, auch in der Franziskaner­
über Facebook. « Wir wollten weiter den Kontakt             kirche. Deshalb entschied sich das Pfarreiteam,
mit den Besucher*­innen halten und zugleich                 ­Gottesdienste via Internet zu übertragen. « Wir woll­
den Musiker*innen eine Auftrittsmöglichkeit geben »,         ten Pfarreinagehörigen und Gästen von ausserhalb
berichtet Florian Flohr, Leiter der Peters­kapelle.          ein Angebot machen, mit dem wir auf Distanz
Er und sein Team erreichten mit bis zu 500 Klicks            ­miteinander beten und feiern und in Kontakt blei­
pro Video einen Kreis über das Stammpublikum                  ben können », sagt Pfarreileiterin Gudrun Dötsch
­hinaus. « 12nach12 » wurde auch nach dem Lock­               zur Initiative ( www.franziskanerkirche-live.ch ).
 down noch eine Weile weiter gestreamt. « Und wir             « Wie können wir die Adventszeit in Zeiten von
 probieren weiterhin virtuelle Formate aus. »                 ­Corona zu Hause gestalten? » Diese Frage stellten
                                                               sich die drei Theologinnen Felicitas Ameling,
Zuhause feiern und trauern                                     ­Fabienne Eichmann und Ursula Norer. Gemeinsam
Wegen Corona waren Beisetzungen auf dem Fried­                  gestalteten sie das Heft und die Onlineplattform
hof plötzlich nur noch im kleinsten Kreis möglich.              «Advent zu Hause feiern». Unter www.kathluzern.ch/
Doch « Trauer kann man nicht verschieben », sagte               adventzuhausefeiern gab es für alle vier Advents­
sich Eva Hämmerle, Seelsorgerin in der Pfarrei                  sonntage Text- und Musikelemente für Feiern zu­
St. Johannes. Zusammen mit Hansruedi Kleiber,                   hause.

Jahresrechnung 2020
Die Jahresrechnung wurde vom Grossen Kirchenrat am 19. Mai 2021 genehmigt.

in Tausend Franken                    Rechnung           Budget     Rechnung         Abweichung zu     Abweichung zu
                                          2020             2020         2019           Budget 2020     Rechnung 2019
Ertrag                                   26 594          24 059         25 013                11 %                   6%
  Steuern                               22 672          20 000         21 066                13 %                  8%
   davon Steuern nat. Personen           15 820          14 800         15 345                 7%                   3%
   davon Steuern jur. Personen            6 852           5 200          5 721                32 %                 20 %
  Vermögenserträge                        3 316           3 486           3 489               – 5%                 – 5%
  Übriger Ertrag                            607            573              458                6%                  32 %

Aufwand                                  24 217          24 089         24 463                 1%                  – 1%
  Personalaufwand                        12 259          12 557         12 689                – 2%                 – 3%
  Sachaufwand                             4 680           4 722           4 644               – 1%                   1%
  Abschreibungen                          1 945           1 856           1 875                5%                    4%
  Beiträge                               4 205           3 889           4 155                8%                    1%
   davon Beiträge an Landeskirche         1 939           1 618           1 841               20 %                   5%
  Übriger Aufwand                         1 129           1 065           1 100                6%                    3%

Ergebnis                                  2 378            – 30             550

Die Steuereinnahmen fielen im Jahr 2020 um rund
8 Prozent höher aus als im Vorjahr. Die Erträge                               Diakonie
bei den natürlichen Personen waren um knapp                           Soziales/Jugend
                                                                                  15 %
500 000 Franken höher als 2019. Das Gleiche gilt
für die juristischen Personen, bei denen im Vergleich         Bildung /Kultur
zum Vorjahr gut 1,1 Millionen Franken mehr einge­             Kommunikation
                                                                                                         Pfarreiarbeit
                                                                         8%
nommen wurden. Die Mehreinnahmen sind primär                                                             Seelsorge
                                                                                                         Gottesdienste
auf eine erfreuliche Wirtschaftslage im Jahr 2019                Städtisches                             51 %

­zurückzuführen. Dies hat zu einem grösseren Gewinn­          Überregionales
                                                                        10 %
 wachstum bei den Unternehmen geführt, als bei der
 Budgetierung angenommen.                                            Gremien /Zentrale
 2020 war für die Katholische Kirche Stadt Luzern                     Dienstleistungen
                                                                                  16 %
 wiederum ein positives Rechnungsjahr. Der Ertrags­
 überschuss beträgt 2,378 Millionen Franken und                           Die Grafik zeigt, wie das Geld eingesetzt wird.
 wird zur Verstärkung des Eigenkapitals ( 1,878 Milli­                    Detaillierte Informationen zu den Aktivitäten
 onen Franken ) sowie zur Äufnung des Innovations­                        in der Katholischen Kirche Stadt Luzern unter:
 fonds ( 500 000 Franken ) verwendet.                                     www.kathluzern.ch/downloads/finanzen.html
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
kreativ und solidarisch

Jugendverbände leisteten «Ausserordentliches»
Die Pfadis St. Anton, St. Michael, Seppel, die Jubla St. Anton, der Kinder- und
Jugendchor St. Anton ∙ St. Michael und der Blauring St. Johannes leisteten
­während des Lockdowns Nachbarschaftshilfe in den Quartieren. Dafür erhielten
 sie den Anerkennungspreis Quartierleben 2020 der Stadt Luzern.

Einkaufen, Besorgungen machen, Medikamente                  gen Zeiten der Gesellschaft zur Verfügung stellen
­abholen … Über 600 Einsätze leisteten die Jugend­          können », begründete die Stadt Luzern ihren Ent­
 lichen für ältere Bewohnerinnen und Bewohner               scheid.
 in den Quartieren. Das beeindruckte auch Stadtrat          Die Nachbarschaftshilfe war sehr niederschwellig,
 Martin Merki. « Während dem Lockdown haben                 die Verantwortlichen über eine einzige Telefon­
 diese Jugendorganisationen Ausserordentliches ge­          nummer erreichbar. Die Gruppen haben sich über
 leistet », sagte er an der Verleihung des Anerkennungs­    Chatgruppen selber quartierbezogen organisiert.
 preises im November.                                       Martin Merki: «Der Einsatz der Jugendorganisationen
 Eine dieser engagierten Jugendlichen ist Jessica           hat gezeigt, dass Solidarität in einer Pandemie
 Lopes ( 22 ) vom Kinder- und Jugendchor St. Anton ∙        auch mit Distanz möglich ist. » Passend dazu zitierte
  St. Michael. « Es ist schön, dass die Stadt die Jugend­   er die Aussage einer älteren Dame, die sich bedankt
  arbeit mit diesem Preis ehrt und so zeigt, dass es        hat: « Ich habe immer gemeint, dass wir den Jungen
  in solchen Situationen beide braucht, Jung und Alt! »,    egal sind – und jetzt kommen die und helfen uns. »
  freut sie sich. Chorleiter Thomas Walpen fügt an:
  « Jessica hat von allen Jugendlichen am meisten Ein­             www.jugendchor.ch
 käufe getätigt! » Für sie war die Unterstützungsaktion            www.pfadi-st-anton.ch
 eine gute und lehrreiche Erfahrung. « Es ist wichtig,             www.mecheler.ch
 der älteren Generation etwas zurückzugeben.                       www.pfadiseppel.ch
 Es war schön, ihnen mit dieser kleinen Geste eine                 www.jubla-st-anton.com
 Freude zu bereiten. » Auch Chorleiter Thomas                      www.blauring-stjohannes.ch
 ­Walpen betont die « grosse Solidarität und den Elan,
  den die Jugendlichen gezeigt haben. Sie haben
  die Aktion unkompliziert und zielstrebig realisiert! »

« Jetzt kommen die und helfen uns! »
Die Jugendgruppen aus den verschiedenen Quartieren
hätten mit ihrem Einsatz demonstriert, « dass sie
schnell reagieren und ihre Dienste auch in schwieri­

kreativ und musikalisch

Die Orgel grüsst und tröstet
« Was nun? » Mit dem Veranstaltungs- und Gottesdienstverbot im Frühling 2020
standen Kirchenmusiker*innen mit einem Schlag vor einer grossen Leere.
Diese füllten zwei Luzerner Organisten mit kreativen Ideen und erreichten
ein dankbares Publikum.

 Mathias Inauen wollte nicht länger warten, bis              ­ ekannte Melodien wie zum Beispiel « Dr Schacher
                                                             b
 die Leute wieder in den Gottesdienst kommen und             Seppeli », das « Guggisberg-Lied » oder « Lueget
 der Orgelmusik lauschen konnten. Deshalb trug               vo Bärg und Tal ». Die Idee stiess auf grosse Reso­
 der Organist der Pauluskirche die Musik kurzerhand          nanz. « Ich habe unglaublich viele Rückmeldungen
 ins Quartier hinaus. An vier Sonntagmorgen im               bekommen, Mails, SMS und WhatsApps. »
 Mai und Juni sowie am Pfingstsamstagabend setzte            Der Erfolg ermutigte Wolfgang Sieber, gegen Ende
 sich Mathias Inauen an den Spieltisch und übertrug          Jahr den zweiten Teil der Reihe mit dem Titel
 einen « Orgelgruss » mit Hilfe von Lautsprechern            « Orgel-TrostPLUS » zu lancieren. Der Hoforganist
 in die zu dieser Zeit meist leeren Strassen.                konnte andere Musiker*innen dazu begeistern,
 «Vor dem ersten Orgelgruss war ich schon ein wenig          mit ihm zu musizieren, etwa das Äschlismatter
 nervös », blickt der Musiker zurück. « Vor allem            Jodler­terzett, Heinz Della Torre mit Madlaina Küng
 fragte ich mich: Wie werden die Leute im Quartier           oder Willi Valotti mit der « Wyberkapelle ».
 reagieren? » Zu Mathias Inauens Freude fielen              Über 100 Musizierende aus verschiedensten Stil­
die Reaktionen auf das rund zwanzigminütige                 richtungen spielten mit Sieber mehrheitlich advent­
­Konzert sehr positiv aus. « Wir wurden mit Rück­           liche und weihnachtliche Stücke. Davon zeugen
 meldungen praktisch aus der ganzen Stadt über­             ­weitere 64 Aufnahmen, die zusammen mit
 häuft. » Der Orgelgruss hat den Luzerner*innen              den « Orgel-Trost »-Videos schon über 50 000 Mal
in dieser Corona-Zeit offenbar gutgetan.                    angeklickt wurden.
« Musik geht einfach direkt ins Herz und verbindet
die Menschen, gerade in solchen Zeiten. »                          www.kathluzern.ch/orgeltrost
                                                                   www.youtube.com/kathluzern ( Orgelgruss )
Bekannte Schweizer Melodien                                        www.hoforgel-luzern.ch/orgel-trostplus
In der Zeit des Lockdowns sagte sich Wolfgang Sieber,
Organist an der Hofkirche St. Leodegar: « Vielen
Leuten fehlt in dieser Zeit die musikalische Beglei­
tung. Wie wäre es, wenn ich Schweizer Melodien
aufnehmen und über das Internet zu den Leuten
bringe, die Freude daran haben und Trost brau­
chen? » Auf diese Wiese entstand die Reihe « Orgel-
Trost » mit insgesamt 69 Videos. Darunter viele
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
kreativ und ökologisch

« Es gibt keine zweite Erde ! »
Unter dem Titel « Bewahrung der Schöpfung » engagiert sich die Kirche schon
länger für Nachhaltigkeit und Ökologie. Jetzt führt die Katholische
Kirche Stadt Luzern das Umweltmanagementsystem « Grüner Güggel » ein.

Die Brisanz der Umwelt- und Klimakrise hat in den            kontinuierlich unseren ökologischen Fussabdruck
letzten Jahren weiter zugenommen, auch hier in               reduzieren », sagt Karin Weber. « Damit leisten
der Schweiz, wo die Temperaturen doppelt so stark         ­Mit­arbeitende, Freiwillige und externe Partnerinnen
steigen wie im weltweiten Durchschnitt. In seiner          und Partner einen gemeinsamen Beitrag zur
Enzyklika Laudato Si hat Papst Franziskus 2015             ­Er­reichung drängender Umweltziele, wie sie etwa
dazu aufgerufen, dass es höchste Zeit ist zu handeln.       in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen fest­
Ebenso eindringlich ruft uns die Klimajugend zu:            geschrieben sind. »
« Es gibt keine zweite Erde! »                              Die ersten Schritte hin zum Zertifikat sind getan:
Die Katholische Kirche Stadt hört diese Aufforde­           So hat das Umweltteam aus Vertreter*innen
rungen und führt das Umweltmanagementsystem                 von Pfarreien, Standorten und Bereichen im 2020
« Grüner Güggel » ein. Das Ziel: Zusammen                   Schöpfungsleitlinien formuliert. Diese halten
mit Mitarbeitenden, Pfarreimitgliedern und weiteren         die wichtigsten Grundsätze für umweltgerechtes
Interessierten einen verstärkten und langfristigen          Handeln fest. Darauf aufbauend wird demnächst
Beitrag für eine nachhaltige Lebensgrundlage für            ein Umweltprogramm mit den wichtigsten
alle leisten.                                               ­Massnahmen zusammengestellt, sei es beim Energie­
                                                             sparen, bei der Büroökologie oder bei der Umgebungs­
Ökologie als Kernanliegen                                    gestaltung. Den Abschluss des Prozesses bildet
« Bereits jetzt trifft die Katholische Kirche Stadt          nach interner und externer Prüfung die Zertifizie­
­Luzern ökologische Massnahmen beim Bauen                    rung mit dem Label « Grüner Güggel ».
 und beachtet Grundlagen für eine nachhaltige
 ­Beschaffung », sagt Karin Weber, Leiterin des Fach­            www.gruener-gueggel.ch
  bereichs Nachhaltige Entwicklung. « In vielen                  www.kathluzern.ch/nachhaltigkeit
  ­Pfarreien und Quartieren entstanden in den letzten
   Jahren Naschgärten, Quartiergärten, Naturwiesen
   und vieles mehr. »
   Der « Grüne Güggel » ermöglicht eine ganzheitliche
   Umweltstrategie und schafft die nötigen Strukturen
   und Prozesse für deren Umsetzung. « Wir wollen

kreativ und sozial

Sozialberatung in besonderen Zeiten
Die angehende Sozialarbeiterin Mathini Suppiah machte ein Praktikum
auf der Sozialberatung der Katholischen Kirche Stadt Luzern. Als sie die Stelle
antrat, wusste sie nicht, was in diesem Jahr alles auf sie zukommen sollte.
Das lag weniger an der Vielfalt der beruflichen Herausforderungen als vielmehr
                                                                                                                    Hansen Typografische Gestaltung, Luzern | Vorderseite: Details der Installation «DaZWISCHen» von Vera Staub | Foto Vorderseite: Ursina Scherer

an Corona.
Mathini Suppiah studiert an der Hochschule für So­        Diese wurde auch fortgesetzt, als im März 2020
ziale Arbeit – Luzern. Auf der Suche nach einer           die Corona-Pandemie plötzlich alles veränderte und
Praktikumsstelle wurde sie auf die kirchliche Sozial­     zu einer grösseren Nachfrage führte. Im Jahr 2020
beratung im MaiHof aufmerksam. « Angesprochen             hat die Sozialberatung der Katholischen Kirche
haben mich vor allem die Vielseitigkeit der Auf­          Stadt Luzern über 200 Klient*innen vertieft beraten,
gaben. Ich sah, dass ich hier Einblick in verschie­       das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. « Diese
dene Aspekte der Sozialarbeit erhalten würde. »           ­Zunahme hat direkt oder indirekt mit der Corona-­
Diese Vermutung bewahrheitete sich. Als Mathini            Situation zu tun », sagt Beatrice Geuking, Leiterin
die Stelle antrat, sah sie sich mit den verschiedensten    der Sozialberatung. Trotz mehr Beratungen hat
Themen konfrontiert: Finanzen, Sozialversicherun­          die Höhe der Zuwendungen aus dem Sozialfonds
gen, Arbeitslosigkeit, Sucht, Familie, Beziehungen,        nicht zugenommen. Sie betrug 2020 insgesamt
um nur einige zu nennen. « Vor Finanzzahlen                84 940 Franken. Der Fonds wird aus den « Antonius­
und Versicherungsfragen hatte ich anfänglich etwas         kassen» der Pfarreien und Standorte der Katholischen
Respekt. Doch ich kam schnell in die Materie hinein        Kirche Stadt Luzern gespiesen. « Jedoch haben
und konnte in diesem Jahr unheimlich viel lernen. »        wir für unsere Klientel deutlich mehr Hilfegesuche
Geholfen habe ihr auch, dass sie sich jederzeit            an externe Stiftungen gestellt sowie vermehrt
an jemanden vom Team der Sozialberatung wenden             Beratungs­aufträge ohne Finanzierungen durch­
konnte, wenn Fragen auftauchten.                           geführt », sagt Beatrice Geuking.
                                                           Für Mathini ging es nach dem Praktikum zurück
Theorie und Praxis verknüpfen                              an die Hochschule, wo zwei weitere Studiensemester
  Zu Mathinis Aufgaben gehörten die Klientenarbeit         auf sie warteten. Und wer weiss, vielleicht kehrt
  mit der Vor- und Nachbereitung der Gespräche,            die Studentin später einmal als Mitarbeiterin auf
  ­Administratives oder kleinere « Ämtli » wie zum Bei­    die Sozialberatung der Kirche zurück.
spiel das « Tischlein deck dich », wo Lebensmittel
an Bedürftige weitergeleitet werden. Drei Tage                   www.kathluzern.ch/sozialberatung
­praktische Arbeit und zwei Tage Schule ermöglich­
 ten Mathini eine ideale Verknüpfung von Praxis
 und Theorie. « Ich konnte gemachte Erfahrungen
 an der Schule reflektieren und Gelerntes konkret
 ­anwenden, etwa in der Beratungsarbeit. »
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
kreativ und innovativ

In Kontakt bleiben trotz Distanz
Im Frühling 2020 legte das Coronavirus wochenlang das ganze Land lahm.
Da im Lockdown alle Veranstaltungen verboten waren, gab es auch
keine Gottesdienste. Als wieder gefeiert werden durfte, war die Platzzahl
­beschränkt. Alternativen waren gefragt.

Schon am ersten Wochenende im Lockdown lud                      Präfekt der Jesuitenkirche und Judith von Rotz,
Ruedi Beck, Pfarrer in der Hofkirche, zusammen                  Seel­sorgerin im St. Karl, gestaltete sie die Hand­
mit einer Gruppe von Familien zum Singen und                    reichung « Abschied auf Distanz ». Das sind Texte,
Beten per Videokonferenz ein. «  Wir haben die Feier,           Gedanken und Musikempfehlungen, die Trauernden
die wir vorbereitet hatten, kurzerhand in den digi­             helfen, sich allein oder gemeinsam mit anderen
talen Raum verlegt.  » Das Echo war von Anfang an           von einem verstorbenen Menschen zu verabschieden,
sehr gut und an den folgenden Sonntagen sassen              wenn es am Grab nicht möglich ist. « Abschied
bis zu 150 Menschen vor den Bildschirmen. Zu den            auf Distanz » ist als Heft und online erschienen
Mitfeiernden stiessen nebst den Familien bald auch          ( www.kathluzern.ch/abschiedaufdistanz ).
einzelne, teils ältere Personen.                            Als im Herbst 2020 die Anzahl der Gottesdienst­
Auch die Peterskapelle sendete ihren textlich-              besuchenden auf 50 beschränkt wurde, mussten oft
musika­lischen Mittagsimpuls «  12nach12  » live            Leute abgewiesen werden, auch in der Franziskaner­
über Facebook. « Wir wollten weiter den Kontakt             kirche. Deshalb entschied sich das Pfarreiteam,
mit den Besucher*­innen halten und zugleich                 ­Gottesdienste via Internet zu übertragen. « Wir woll­
den Musiker*innen eine Auftrittsmöglichkeit geben »,         ten Pfarreinagehörigen und Gästen von ausserhalb
berichtet Florian Flohr, Leiter der Peters­kapelle.          ein Angebot machen, mit dem wir auf Distanz
Er und sein Team erreichten mit bis zu 500 Klicks            ­miteinander beten und feiern und in Kontakt blei­
pro Video einen Kreis über das Stammpublikum                  ben können », sagt Pfarreileiterin Gudrun Dötsch
­hinaus. « 12nach12 » wurde auch nach dem Lock­               zur Initiative ( www.franziskanerkirche-live.ch ).
 down noch eine Weile weiter gestreamt. « Und wir             « Wie können wir die Adventszeit in Zeiten von
 probieren weiterhin virtuelle Formate aus. »                 ­Corona zu Hause gestalten? » Diese Frage stellten
                                                               sich die drei Theologinnen Felicitas Ameling,
Zuhause feiern und trauern                                     ­Fabienne Eichmann und Ursula Norer. Gemeinsam
Wegen Corona waren Beisetzungen auf dem Fried­                  gestalteten sie das Heft und die Onlineplattform
hof plötzlich nur noch im kleinsten Kreis möglich.              «Advent zu Hause feiern». Unter www.kathluzern.ch/
Doch « Trauer kann man nicht verschieben », sagte               adventzuhausefeiern gab es für alle vier Advents­
sich Eva Hämmerle, Seelsorgerin in der Pfarrei                  sonntage Text- und Musikelemente für Feiern zu­
St. Johannes. Zusammen mit Hansruedi Kleiber,                   hause.

Jahresrechnung 2020
Die Jahresrechnung wurde vom Grossen Kirchenrat am 19. Mai 2021 genehmigt.

in Tausend Franken                    Rechnung           Budget     Rechnung         Abweichung zu     Abweichung zu
                                          2020             2020         2019           Budget 2020     Rechnung 2019
Ertrag                                   26 594          24 059         25 013                11 %                   6%
  Steuern                               22 672          20 000         21 066                13 %                  8%
   davon Steuern nat. Personen           15 820          14 800         15 345                 7%                   3%
   davon Steuern jur. Personen            6 852           5 200          5 721                32 %                 20 %
  Vermögenserträge                        3 316           3 486           3 489               – 5%                 – 5%
  Übriger Ertrag                            607            573              458                6%                  32 %

Aufwand                                  24 217          24 089         24 463                 1%                  – 1%
  Personalaufwand                        12 259          12 557         12 689                – 2%                 – 3%
  Sachaufwand                             4 680           4 722           4 644               – 1%                   1%
  Abschreibungen                          1 945           1 856           1 875                5%                    4%
  Beiträge                               4 205           3 889           4 155                8%                    1%
   davon Beiträge an Landeskirche         1 939           1 618           1 841               20 %                   5%
  Übriger Aufwand                         1 129           1 065           1 100                6%                    3%

Ergebnis                                  2 378            – 30             550

Die Steuereinnahmen fielen im Jahr 2020 um rund
8 Prozent höher aus als im Vorjahr. Die Erträge                               Diakonie
bei den natürlichen Personen waren um knapp                           Soziales/Jugend
                                                                                  15 %
500 000 Franken höher als 2019. Das Gleiche gilt
für die juristischen Personen, bei denen im Vergleich         Bildung /Kultur
zum Vorjahr gut 1,1 Millionen Franken mehr einge­             Kommunikation
                                                                                                         Pfarreiarbeit
                                                                         8%
nommen wurden. Die Mehreinnahmen sind primär                                                             Seelsorge
                                                                                                         Gottesdienste
auf eine erfreuliche Wirtschaftslage im Jahr 2019                Städtisches                             51 %

­zurückzuführen. Dies hat zu einem grösseren Gewinn­          Überregionales
                                                                        10 %
 wachstum bei den Unternehmen geführt, als bei der
 Budgetierung angenommen.                                            Gremien /Zentrale
 2020 war für die Katholische Kirche Stadt Luzern                     Dienstleistungen
                                                                                  16 %
 wiederum ein positives Rechnungsjahr. Der Ertrags­
 überschuss beträgt 2,378 Millionen Franken und                           Die Grafik zeigt, wie das Geld eingesetzt wird.
 wird zur Verstärkung des Eigenkapitals ( 1,878 Milli­                    Detaillierte Informationen zu den Aktivitäten
 onen Franken ) sowie zur Äufnung des Innovations­                        in der Katholischen Kirche Stadt Luzern unter:
 fonds ( 500 000 Franken ) verwendet.                                     www.kathluzern.ch/downloads/finanzen.html
Ihre Kirchensteuer macht's möglich - Katholische Kirche Stadt Luzern
kreativ und solidarisch

Jugendverbände leisteten «Ausserordentliches»
Die Pfadis St. Anton, St. Michael, Seppel, die Jubla St. Anton, der Kinder- und
Jugendchor St. Anton ∙ St. Michael und der Blauring St. Johannes leisteten
­während des Lockdowns Nachbarschaftshilfe in den Quartieren. Dafür erhielten
 sie den Anerkennungspreis Quartierleben 2020 der Stadt Luzern.

Einkaufen, Besorgungen machen, Medikamente                  gen Zeiten der Gesellschaft zur Verfügung stellen
­abholen … Über 600 Einsätze leisteten die Jugend­          können », begründete die Stadt Luzern ihren Ent­
 lichen für ältere Bewohnerinnen und Bewohner               scheid.
 in den Quartieren. Das beeindruckte auch Stadtrat          Die Nachbarschaftshilfe war sehr niederschwellig,
 Martin Merki. « Während dem Lockdown haben                 die Verantwortlichen über eine einzige Telefon­
 diese Jugendorganisationen Ausserordentliches ge­          nummer erreichbar. Die Gruppen haben sich über
 leistet », sagte er an der Verleihung des Anerkennungs­    Chatgruppen selber quartierbezogen organisiert.
 preises im November.                                       Martin Merki: «Der Einsatz der Jugendorganisationen
 Eine dieser engagierten Jugendlichen ist Jessica           hat gezeigt, dass Solidarität in einer Pandemie
 Lopes ( 22 ) vom Kinder- und Jugendchor St. Anton ∙        auch mit Distanz möglich ist. » Passend dazu zitierte
  St. Michael. « Es ist schön, dass die Stadt die Jugend­   er die Aussage einer älteren Dame, die sich bedankt
  arbeit mit diesem Preis ehrt und so zeigt, dass es        hat: « Ich habe immer gemeint, dass wir den Jungen
  in solchen Situationen beide braucht, Jung und Alt! »,    egal sind – und jetzt kommen die und helfen uns. »
  freut sie sich. Chorleiter Thomas Walpen fügt an:
  « Jessica hat von allen Jugendlichen am meisten Ein­             www.jugendchor.ch
 käufe getätigt! » Für sie war die Unterstützungsaktion            www.pfadi-st-anton.ch
 eine gute und lehrreiche Erfahrung. « Es ist wichtig,             www.mecheler.ch
 der älteren Generation etwas zurückzugeben.                       www.pfadiseppel.ch
 Es war schön, ihnen mit dieser kleinen Geste eine                 www.jubla-st-anton.com
 Freude zu bereiten. » Auch Chorleiter Thomas                      www.blauring-stjohannes.ch
 ­Walpen betont die « grosse Solidarität und den Elan,
  den die Jugendlichen gezeigt haben. Sie haben
  die Aktion unkompliziert und zielstrebig realisiert! »

« Jetzt kommen die und helfen uns! »
Die Jugendgruppen aus den verschiedenen Quartieren
hätten mit ihrem Einsatz demonstriert, « dass sie
schnell reagieren und ihre Dienste auch in schwieri­

kreativ und musikalisch

Die Orgel grüsst und tröstet
« Was nun? » Mit dem Veranstaltungs- und Gottesdienstverbot im Frühling 2020
standen Kirchenmusiker*innen mit einem Schlag vor einer grossen Leere.
Diese füllten zwei Luzerner Organisten mit kreativen Ideen und erreichten
ein dankbares Publikum.

 Mathias Inauen wollte nicht länger warten, bis              ­ ekannte Melodien wie zum Beispiel « Dr Schacher
                                                             b
 die Leute wieder in den Gottesdienst kommen und             Seppeli », das « Guggisberg-Lied » oder « Lueget
 der Orgelmusik lauschen konnten. Deshalb trug               vo Bärg und Tal ». Die Idee stiess auf grosse Reso­
 der Organist der Pauluskirche die Musik kurzerhand          nanz. « Ich habe unglaublich viele Rückmeldungen
 ins Quartier hinaus. An vier Sonntagmorgen im               bekommen, Mails, SMS und WhatsApps. »
 Mai und Juni sowie am Pfingstsamstagabend setzte            Der Erfolg ermutigte Wolfgang Sieber, gegen Ende
 sich Mathias Inauen an den Spieltisch und übertrug          Jahr den zweiten Teil der Reihe mit dem Titel
 einen « Orgelgruss » mit Hilfe von Lautsprechern            « Orgel-TrostPLUS » zu lancieren. Der Hoforganist
 in die zu dieser Zeit meist leeren Strassen.                konnte andere Musiker*innen dazu begeistern,
 «Vor dem ersten Orgelgruss war ich schon ein wenig          mit ihm zu musizieren, etwa das Äschlismatter
 nervös », blickt der Musiker zurück. « Vor allem            Jodler­terzett, Heinz Della Torre mit Madlaina Küng
 fragte ich mich: Wie werden die Leute im Quartier           oder Willi Valotti mit der « Wyberkapelle ».
 reagieren? » Zu Mathias Inauens Freude fielen              Über 100 Musizierende aus verschiedensten Stil­
die Reaktionen auf das rund zwanzigminütige                 richtungen spielten mit Sieber mehrheitlich advent­
­Konzert sehr positiv aus. « Wir wurden mit Rück­           liche und weihnachtliche Stücke. Davon zeugen
 meldungen praktisch aus der ganzen Stadt über­             ­weitere 64 Aufnahmen, die zusammen mit
 häuft. » Der Orgelgruss hat den Luzerner*innen              den « Orgel-Trost »-Videos schon über 50 000 Mal
in dieser Corona-Zeit offenbar gutgetan.                    angeklickt wurden.
« Musik geht einfach direkt ins Herz und verbindet
die Menschen, gerade in solchen Zeiten. »                          www.kathluzern.ch/orgeltrost
                                                                   www.youtube.com/kathluzern ( Orgelgruss )
Bekannte Schweizer Melodien                                        www.hoforgel-luzern.ch/orgel-trostplus
In der Zeit des Lockdowns sagte sich Wolfgang Sieber,
Organist an der Hofkirche St. Leodegar: « Vielen
Leuten fehlt in dieser Zeit die musikalische Beglei­
tung. Wie wäre es, wenn ich Schweizer Melodien
aufnehmen und über das Internet zu den Leuten
bringe, die Freude daran haben und Trost brau­
chen? » Auf diese Wiese entstand die Reihe « Orgel-
Trost » mit insgesamt 69 Videos. Darunter viele
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kreativ und ökologisch

« Es gibt keine zweite Erde ! »
Unter dem Titel « Bewahrung der Schöpfung » engagiert sich die Kirche schon
länger für Nachhaltigkeit und Ökologie. Jetzt führt die Katholische
Kirche Stadt Luzern das Umweltmanagementsystem « Grüner Güggel » ein.

Die Brisanz der Umwelt- und Klimakrise hat in den            kontinuierlich unseren ökologischen Fussabdruck
letzten Jahren weiter zugenommen, auch hier in               reduzieren », sagt Karin Weber. « Damit leisten
der Schweiz, wo die Temperaturen doppelt so stark         ­Mit­arbeitende, Freiwillige und externe Partnerinnen
steigen wie im weltweiten Durchschnitt. In seiner          und Partner einen gemeinsamen Beitrag zur
Enzyklika Laudato Si hat Papst Franziskus 2015             ­Er­reichung drängender Umweltziele, wie sie etwa
dazu aufgerufen, dass es höchste Zeit ist zu handeln.       in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen fest­
Ebenso eindringlich ruft uns die Klimajugend zu:            geschrieben sind. »
« Es gibt keine zweite Erde! »                              Die ersten Schritte hin zum Zertifikat sind getan:
Die Katholische Kirche Stadt hört diese Aufforde­           So hat das Umweltteam aus Vertreter*innen
rungen und führt das Umweltmanagementsystem                 von Pfarreien, Standorten und Bereichen im 2020
« Grüner Güggel » ein. Das Ziel: Zusammen                   Schöpfungsleitlinien formuliert. Diese halten
mit Mitarbeitenden, Pfarreimitgliedern und weiteren         die wichtigsten Grundsätze für umweltgerechtes
Interessierten einen verstärkten und langfristigen          Handeln fest. Darauf aufbauend wird demnächst
Beitrag für eine nachhaltige Lebensgrundlage für            ein Umweltprogramm mit den wichtigsten
alle leisten.                                               ­Massnahmen zusammengestellt, sei es beim Energie­
                                                             sparen, bei der Büroökologie oder bei der Umgebungs­
Ökologie als Kernanliegen                                    gestaltung. Den Abschluss des Prozesses bildet
« Bereits jetzt trifft die Katholische Kirche Stadt          nach interner und externer Prüfung die Zertifizie­
­Luzern ökologische Massnahmen beim Bauen                    rung mit dem Label « Grüner Güggel ».
 und beachtet Grundlagen für eine nachhaltige
 ­Beschaffung », sagt Karin Weber, Leiterin des Fach­            www.gruener-gueggel.ch
  bereichs Nachhaltige Entwicklung. « In vielen                  www.kathluzern.ch/nachhaltigkeit
  ­Pfarreien und Quartieren entstanden in den letzten
   Jahren Naschgärten, Quartiergärten, Naturwiesen
   und vieles mehr. »
   Der « Grüne Güggel » ermöglicht eine ganzheitliche
   Umweltstrategie und schafft die nötigen Strukturen
   und Prozesse für deren Umsetzung. « Wir wollen

kreativ und sozial

Sozialberatung in besonderen Zeiten
Die angehende Sozialarbeiterin Mathini Suppiah machte ein Praktikum
auf der Sozialberatung der Katholischen Kirche Stadt Luzern. Als sie die Stelle
antrat, wusste sie nicht, was in diesem Jahr alles auf sie zukommen sollte.
Das lag weniger an der Vielfalt der beruflichen Herausforderungen als vielmehr
                                                                                                                    Hansen Typografische Gestaltung, Luzern | Vorderseite: Details der Installation «DaZWISCHen» von Vera Staub | Foto Vorderseite: Ursina Scherer

an Corona.
Mathini Suppiah studiert an der Hochschule für So­        Diese wurde auch fortgesetzt, als im März 2020
ziale Arbeit – Luzern. Auf der Suche nach einer           die Corona-Pandemie plötzlich alles veränderte und
Praktikumsstelle wurde sie auf die kirchliche Sozial­     zu einer grösseren Nachfrage führte. Im Jahr 2020
beratung im MaiHof aufmerksam. « Angesprochen             hat die Sozialberatung der Katholischen Kirche
haben mich vor allem die Vielseitigkeit der Auf­          Stadt Luzern über 200 Klient*innen vertieft beraten,
gaben. Ich sah, dass ich hier Einblick in verschie­       das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. « Diese
dene Aspekte der Sozialarbeit erhalten würde. »           ­Zunahme hat direkt oder indirekt mit der Corona-­
Diese Vermutung bewahrheitete sich. Als Mathini            Situation zu tun », sagt Beatrice Geuking, Leiterin
die Stelle antrat, sah sie sich mit den verschiedensten    der Sozialberatung. Trotz mehr Beratungen hat
Themen konfrontiert: Finanzen, Sozialversicherun­          die Höhe der Zuwendungen aus dem Sozialfonds
gen, Arbeitslosigkeit, Sucht, Familie, Beziehungen,        nicht zugenommen. Sie betrug 2020 insgesamt
um nur einige zu nennen. « Vor Finanzzahlen                84 940 Franken. Der Fonds wird aus den « Antonius­
und Versicherungsfragen hatte ich anfänglich etwas         kassen» der Pfarreien und Standorte der Katholischen
Respekt. Doch ich kam schnell in die Materie hinein        Kirche Stadt Luzern gespiesen. « Jedoch haben
und konnte in diesem Jahr unheimlich viel lernen. »        wir für unsere Klientel deutlich mehr Hilfegesuche
Geholfen habe ihr auch, dass sie sich jederzeit            an externe Stiftungen gestellt sowie vermehrt
an jemanden vom Team der Sozialberatung wenden             Beratungs­aufträge ohne Finanzierungen durch­
konnte, wenn Fragen auftauchten.                           geführt », sagt Beatrice Geuking.
                                                           Für Mathini ging es nach dem Praktikum zurück
Theorie und Praxis verknüpfen                              an die Hochschule, wo zwei weitere Studiensemester
  Zu Mathinis Aufgaben gehörten die Klientenarbeit         auf sie warteten. Und wer weiss, vielleicht kehrt
  mit der Vor- und Nachbereitung der Gespräche,            die Studentin später einmal als Mitarbeiterin auf
  ­Administratives oder kleinere « Ämtli » wie zum Bei­    die Sozialberatung der Kirche zurück.
spiel das « Tischlein deck dich », wo Lebensmittel
an Bedürftige weitergeleitet werden. Drei Tage                   www.kathluzern.ch/sozialberatung
­praktische Arbeit und zwei Tage Schule ermöglich­
 ten Mathini eine ideale Verknüpfung von Praxis
 und Theorie. « Ich konnte gemachte Erfahrungen
 an der Schule reflektieren und Gelerntes konkret
 ­anwenden, etwa in der Beratungsarbeit. »
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