II. So leben und spielen Kinder anderswo

 
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     II. So leben und spielen
         Kinder anderswo

     Wir haben erfahren, dass unsere Welt sehr bunt und vielfältig ist. Wir kennen uns selbst sehr gut. Wir
     wissen wie wir leben, was für uns wichtig ist. Aber wir wissen auch, dass Kinder und Menschen in
     anderen Ländern der Welt nicht so leben wie wir hier. Nicht alle sind so wie wir, haben einen österrei-
     chischen Reisepass, glauben an die selbe Religion, wohnen wie wir, begrüßen sich wie wir und auch die
     Namen sind in allen Ländern der Welt verschieden. Das wollen wir nun entdecken.

     ■ Baustein 1
       Alejandro, wo lebst denn Du?
       Kinder dieser Welt

     Zu Beginn wird mit den Kindern gemeinsam das Meeres-Tuch in der Mitte des Raumes aufgelegt,
     die Kontinente (aus verschiedenfärbigem Filz oder Moosgummi ausgeschnitten, z.B. rot = Amerika …)
     werden darüber gelegt. Daneben oder rund um die Welt liegen Bilder von Kindern aus der ganzen Welt
     (siehe beiliegende Bildkartei: die Farbfotos der Kinder aus aller Welt werden foliert und ausgeschnitten.
     Auf der Rückseite werden sie mit einem Farbkontrollpunkt gekennzeichnet: z.B. roter Punkt =
     Amerika …)
     Die Kinder dürfen die Kinderbilder aus aller Welt betrachten. Gemeinsam mit der Lehrperson
     entdecken sie zunächst, was alles auf den Bildern zu sehen ist:
     ◆ Ist auf dem Bild ein Kind abgebildet oder sind es mehrere?
     ◆ Wie sieht das Kind/ wie sehen die Kinder aus?
     ◆ Was drückt ihr Gesicht aus (weinen, lachen, traurig, lustig, fragend, …)?
     ◆ Welche Kleidung tragen sie?
     ◆ Wie stehen die Kinder deiner Meinung nach in Beziehung (sind sie Geschwister, Freund/innen,
         Klassenkolleg/innen, …)
     ◆ Was ist sonst noch auf dem Bild zu sehen?
     ◆ Wenn du diesem Kind/diesen Kindern begegnen würdest, was würdest du sie fragen?
         Was würdest du von ihnen wissen wollen?
     ◆ Usw.

     Danach versuchen die Kinder die Bilder auf die „richtigen“ Kontinente zu legen (Kontrollmöglichkeit
     mit Farbpunkten auf der Rückseite). Dabei unterstützen sich die Kinder gegenseitig und präsentieren
     anschließend ihren Vorschlag. Bei den meisten Bildern ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich,
     die Fragen der Kinder sollten dann besprochen werden.

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Informationen zu den Bildern

                      Bognar (Polen, Osteuropa)
                      Bedeutung: Gottesmädchen

                      Bognar, das Mädchen mit den dunkelbraunen Haaren und den großen
                      braunen Augen, spielt gerne mit Svetlana und Yannis, ihren beiden bes-
                      ten Freund/innen.

                      Lisa (Schweden, Nordeuropa)
                      Bedeutung: Vollkommenheit

                      Lisa liebt das Versteckenspielen, sie findet immer die besten Verstecke.

                      Sarita (Spanien, Südeuropa)
                      Bedeutung: Fürstin, Herrin (Sarah)

                      Sarita und ihr kleiner Freund sind unzertrennlich. Sie hat den kleinen
                      Kater von ihrer Oma geschenkt bekommen.

                      Mirko (Weißrussland, Osteuropa)
                      Bedeutung: Friede

                      Mirko malt gerne mit seinen Freundinnen Irina und Anastasija.
                      Gemeinsam macht das Malen viel mehr Spaß!

                      Benjamin (Österreich, Mitteleuropa)
                      Bedeutung: Sohn des Glücks

                      Benjamin, mit seiner roten Lederhose, tobt gerne mit seinen
                      Freund/innen am Spielplatz. Wer hält es am längsten auf der Stange aus?

                      Ana (Guatemala, Mittelamerika)
                      Bedeutung: Anmut, Liebreiz

                      Ana schaukelt für ihr Leben gern, egal ob im Stehen oder im Sitzen!
                      So richtig Spaß macht es, wenn ihre Freund/innen auch mitschaukeln.

                      Emilia (Peru, Südamerika)
                      Bedeutung: die Eifrige

                      Emilia ist am liebsten mit ihrem Hund Chico (ihr bester Freund)
                      unterwegs. Chico ist der beste Beschützer und bleibt immer bei ihr.

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                                Carlitos (Dominikanische Republik, Mittelamerika)
                                Bedeutung: Mann (Karl)

                                Carlitos, heute mit Jeans-Hemd und -Hose, ist sehr geschickt mit
                                den Murmeln. Er trifft fast immer die Murmel, er schnipst nicht zu
                                fest und nicht zu locker!

                                Alejandro (Brasilien, Südamerika)
                                Bedeutung: der Verteidiger

                                Luiz und Alejandro, du erkennst ihn an seinem lockigen Haar, sind
                                unglaublich gut beim Springschnurspringen. Niemand sonst kann so hoch
                                und so lange springen, wie die beiden.

                                Noah (USA, Nordamerika)
                                Bedeutung: Beruhige dich! Ruhebringer

                                Noah freut sich schon sehr auf das Spielen im Wald.
                                Bald kommt Diego, sein bester Freund und dann geht es los!

                                Isabis (Namibia, Südafrika)
                                Bedeutung: schön anzusehen

                                Isabis, du erkennst sie an dem Zopf und ihrem roten ärmellosen
                                T-Shirt, und ihre Freund/innen freuen sich schon sehr auf den
                                heutigen Schulausflug.

                                Genet (Äthiopien, Ostafrika)
                                Bedeutung: Paradies

                                Genet ist eine begeisterte Fußballerin. Sie ist so geschickt, dass sie in
                                der offiziellen Mannschaft mitspielen darf. Gleich beginnt das Match!

                                Diara (Senegal, Westafrika)
                                Bedeutung: Geschenk

                                Diara geht gerne in die Schule. Rechnen ist sein Lieblingsfach.
                                Acanit, seine beste Freundin, sitzt auf der rechten Seite und Obioma,
                                sein bester Freund, auf der linken Seite.

                                Gendeme (Sierra Leone, Westafrika)
                                Bedeutung: kleiner Mann

                                Gendeme hat heute sein rot-weiß kariertes Lieblingshemd angezogen.
                                Er liegt gerne mit seinen Freunden Adesola und Isimo in der Wiese und
                                träumt vor sich hin.

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Shakir (Marokko, Nordafrika)
Bedeutung: dankbar

Shakir hat zum Geburtstag einen Fußball geschenkt bekommen. Das
schönste Geschenk, das er sich nur vorstellen konnte. Er liebt es mit
seinen Freunden Fußball zu spielen. Ganz stolz hält er seinen Ball fest.

Bituin (Philippinen, Südostasien)
Bedeutung: Stern

Bituin geht in die 1. Klasse. Die Schule ist noch ganz neu für sie.
Sie hat schon einige Freund/innen in der Klasse. Den ganzen Vormittag
ruhig zu sitzen ist aber schwer für Bituin.

Nhu (Indonesien, Südostasien)
Bedeutung: Alle Wünsche gehen in Erfüllung

Nhu hat sich schon den ganzen Vormittag auf die Zeichenstunde gefreut.
Endlich darf sie mit den Ölkreiden malen. Suchart, ihr bester Freund,
borgt Nhu seine Ölkreiden.

Euphemia (Armenien, Kleinasien)
Bedeutung: Glück
Euphemia, du erkennst sie an ihren sehr langen, schönen Haaren, hat
sich schon auf den Tanzunterricht vorbereitet. Das wird heute sicher
wieder lustig! Sie wartet mit ihren Freund/innen nur noch auf die
Tanzlehrerin.

Yeshe Norbu (Tibet, Ostasien)
Bedeutung: Dem Erfüllten
Yeshe Norbu und sein bester Freund haben immer viel Spaß, wenn sie
von der Schule nach Hause gehen. Wenn die beiden kämpfen – natürlich
nur zum Spaß – gewinnt meistens Yeshe Norbu. Er ist doch ein kleines
bisschen größer, oder?

Sachchit (Indien, Südasien)
Bedeutung: Wahrheit
Sachchit, heute im grünen Hemd und kurzer Hose, spielt sehr gerne
mit seinen Freunden. Da es nur einen Tretroller gibt, wechseln sie sich
ab – jeder darf einmal sitzen und wird von den anderen so schnell wie
möglich angeschoben.

Nalani (Hawaii, Ozeanien)
Bedeutung: Himmelszelt

Heute wird in dem Dorf, in dem Nalani lebt, ein großes Friedens-Fest
gefeiert. Alle Kinder helfen mit beim Vorbereiten und freuen sich schon
sehr darauf!

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                                Sophia (Australien)
                                Bedeutung: Weisheit

                                Sophia hat eine neue Schildkappe geschenkt bekommen. Die Kappe
                                schützt sie gut vor der Sonne, wenn sie mit ihren beiden Freund/innen
                                in der Wiese herumbalgt. Das macht Spaß!

                                Ulani (Papua Neuguinea, Ozeanien)
                                Bedeutung: fröhlich

                                Ulani und sein Bruder tragen nach dem Essen das Geschirr zum Wasser,
                                damit ihre Mama es abwaschen kann. Sie helfen gerne ihrer Mama.
                                Mit der „Rucksacktasche“ am Kopf ist es gar nicht so schwer.

                                Titus (Fidschi Inseln, Ozeanien)
                                Bedeutung: Wildtaube

                                Heute ist Titus mit seinen Freund/innen am Strand. Zuerst haben sie die
                                gute Kokosmilch getrunken. Jetzt spielen sie verstecken. Titus darf gleich
                                mit dem Suchen beginnen.

     ■ Baustein 2
       Mirko – Was bedeutet Dein Name?
       Namenskärtchen

     Kärtchen mit Namen und ihrer Bedeutung werden aufgelegt (siehe nächste Seite; die Kärtchen werden
     auf der Rückseite mit einem Farbkontrollpunkt gekennzeichnet: z.B. roter Punkt = Amerika, etc., dann
     foliert und ausgeschnitten).
     Die Namen auf den Kärtchen werden einzeln vorgelesen – entweder von den Kindern oder der/dem
     Lehrer/in. Das Ratespiel kann beginnen:
     ◆ Welcher Name gehört zu welchem Kind?
     ◆ Auf welchem Kontinent ist dieser Name gebräuchlich?

     Ein kleiner Tipp: mit den Kindern kann über die Bedeutung der eigenen Namen gesprochen
     und/oder ein Kindernamenbüchlein angelegt werden.

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Bognar                       Lisa

Bedeutung: Gottesmädchen     Bedeutung: Vollkommenheit
Mädchenname                  Mädchenname

Sarita (Sarah)               Mirko

Bedeutung: Fürstin, Herrin   Bedeutung: Friede
Mädchenname                  Bubenname

Benjamin                     Ana

Bedeutung: Sohn des Glücks   Bedeutung: Anmut, Liebreiz
Bubenname                    Mädchenname

Emilia                       Carlitos (Karl)

Bedeutung: die Eifrige       Bedeutung: kleiner Mann
Mädchenname                  Bubenname

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       Alejandro                     Noah

       Bedeutung: der Verteidiger    Bedeutung: Beruhige dich!
       Bubenname                     Ruhebringer
                                     Bubenname

       Isabis                        Genet

       Bedeutung: schön anzusehen    Bedeutung: Paradies
       Mädchenname                   Mädchenname

       Diara                         Shakir

       Bedeutung: Geschenk           Bedeutung: dankbar
       Bubenname                     Bubenname

       Gendeme                       Bituin

       Bedeutung: kleiner Mann       Bedeutung: Stern
       Bubenname                     Mädchenname

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Nhu                        Euphemia

Bedeutung: Alle Wünsche    Bedeutung: Glück
gehen in Erfüllung         Mädchenname
Mädchenname

Yeshe Norbu                Sachchit

Bedeutung: Dem Erfüllten   Bedeutung: Wahrheit
Bubenname                  Bubenname

Nalani                     Sophia

Bedeutung: Himmelszelt     Bedeutung: Weisheit
Mädchenname                Mädchenname

Ulani                      Titus

Bedeutung: fröhlich        Bedeutung: Wildtaube
Bubenname                  Bubenname

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     ■ Baustein 3
       Diara, woran glaubst du?
       Die Religionen der Welt

     Die Kinder werden gefragt, an welche Religion sie glauben und was die besonderen Merkmale
     dieser Religion sind.
     Anschließend werden folgende Fragen miteinander besprochen:
     ◆ Welche andere Religion/en kennt ihr?
     ◆ Was ist anderen Religionen wichtig?
     ◆ Was ist bei anderen Religionen genau so oder ähnlich wie bei der eigenen Religion?
     ◆ Welche großen Unterschiede gibt es?

     Danach werden Kinder auf den verschiedenen Kontinenten ausgesucht und gemeinsam mit der/dem
     Lehrer/in erarbeiten die Kinder, an welche Religion welches Kind in welchem Land/Kontinent glauben
     könnte bzw. in welchen Ländern der Welt, welche Religion hauptsächlich gelebt wird.

     ■ Baustein 4
       Carlitos, welche Sprache sprichst du?
       Die Sprachen der Welt

     Jedes Kind darf sich einen Lieblingssatz ausdenken und diesen in der Sprache sagen, die sie/er am
     Liebsten spricht, z.B. Dialekt oder Schriftdeutsch oder eine andere Mutter- oder Fremdsprache.
     Danach darf jedes Kind erzählen, wie es zu Hause spricht, mit wem sie/er welche Sprache spricht, …
     In einer Art Ratespiel wird dann gefragt:
     ◆ Welche Sprache sprechen die meisten Menschen der Welt als Muttersprache? (chinesisch)
     ◆ Welche Sprache lernen die meisten Kinder weltweit in der Schule? (englisch)
     ◆ Mit welcher Sprache könnten sich Menschen noch verständigen, wenn sie aus unterschiedlichen
         Ländern kommen? (Körpersprache, Gestik)
     ◆ Wie verständigen wir uns in anderen Ländern? (im Urlaub, auf Reisen, …)

     (siehe „Willkommen in unserem Weltdorf“, Seite 36/37)

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■ Baustein 5
  Nalani, wie wohnst denn Du?
  Wohnen in der Welt

Zunächst werden die Kinder gefragt, wie sie selbst wohnen:
◆ In einer Wohnung? Wie viele Zimmer? Welche Gemeinschaftsräume sind vorhanden
   (z.B. Spielraum, Partyraum, Sauna, …) Gibt es in der Nähe Spielplätze?
◆ In einem Hochhaus? Kenne ich andere Familien/Kinder, die dort wohnen?
   Treffen wir uns gelegentlich?
◆ In einem Reihenhaus? Welchen Kontakt gibt es zu den anderen Familien/Kindern?
◆ In einem Haus, wo noch andere Familien (befreundete, verwandte, …) oder andere Generationen
   (Oma, Opa, Tante, Onkel, …) wohnen?
◆ In einem eigenen Haus? Was gibt es da (Garten, Gemüsegarten, Obstbäume, Spielplatz,
   Swimmingpool, …)?

Was gefällt mir an unserem Haus, an unserer Wohnung?
Welche Wohnmöglichkeiten kenne ich noch?
Wie leben und wohnen andere Kinder in anderen Ländern der Welt, z.B. Bognar in Polen,
Noah in den USA, Nalani auf Hawai, Carlitos in der Dominikanischen Republik, Alejandro in Brasilien,
Nhu in Indonesien, Jasira in Burkina Faso, Shakir in Marokko?
In einem Lehmhaus, Strohhaus, Ziegelhaus, Betonhaus, Iglu etc.
Oft kommt es beim Wohnen darauf an, ob Kinder in der Stadt oder auf dem Land wohnen, ob das
Klima im Land kühl oder heiß ist, aber wenn wir genau schauen, gibt es fast alle Häuser und
Wohnmöglichkeiten in ähnlicher Weise in allen Ländern der Welt.

Danach bekommen die Kinder das Arbeitsblatt „Wohnen in der Welt“ (siehe Kopiervorlage unten) mit
Zeichnungen der verschiedenen Wohnmöglichkeiten in der Welt.

Für die 1. Schulstufe:
die Kinder malen die Zeichnungen an.

Für die 2., 3. und 4. Schulstufe:
die Kinder malen die Zeichnungen an und schreiben in den Kästchen dazu, welche Wohnform die
jeweilige Zeichnung darstellt. Gemeinsam wird verglichen, ob alle die Wohnform richtig erkannt haben.
Anschließend zeichnet jede/r Schüler/in das Haus, in dem sie/er am Liebsten wohnen würde (ins Heft,
auf ein neues Blatt Papier oder auf die Rückseite des Arbeitsblattes). Jede/r darf ihr/sein Bild zeigen und
erklären, warum das die Lieblingswohnmöglichkeit ist. Ein gemeinsames Gespräch über die Vor- und
Nachteile der verschiedenen Wohnmöglichkeiten rundet die Auseinandersetzung mit diesem Thema ab.

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Methodische Impulse

                                     hier und anderswo
                                     Wohnen

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So leben und spielen Kinder anderswo

hier und anderswo
Wohnen

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