Informationen - Gut geschützt - Tipps für gesunde Haut - Sonne und Haut - energie-BKK
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2 3 Informationen erhalten Sie u. a. bei Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. www.unserehaut.de Deutsche Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft.de Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen www.gesundheitsinformation.de Bundesministerium für Gesundheit www.gesund.bund.de Inhalt Sehr geehrte Versicherte, Die Haut Oberhaut | Lederhaut | Unterhaut 5 sehr geehrter Versicherter, Die „liebe“ Sonne 6 Ohne Sonne kein Leben | UV-A-/UV-B-/UV-C-Strahlen | UV-Index das Leben auf unserem Planeten ist von der Mit zwei Quadratmetern ist die Haut Ihr wich- Wie viel Sonne verträgt die Haut? 9 Sonne abhängig: Wärmende Strahlen und tigstes Organ. Schützen Sie Ihre Haut vor Um- Hauttyp | Eigenschutzzeit | 60 % MED | Tipps für Kinder Licht bilden die Grundlagen für das Leben von welteinflüssen und gehen Sie einmal im Mo- Mensch, Tier und Pflanze. nat auf „Entdeckungsreise“, dann werden ver- Gut geschützt – für gesunde schöne Haut 13 dächtige Veränderungen nicht übersehen. Natürlich schützen | Sonnenschutzmittel | UV-A – UV-B | Mehr ist besser Sonnenlicht berührt in erster Linie die Haut. Anwendungshinweise | Nach dem Sonnenbad: Hautpflege Jede zu starke Sonneneinwirkung, vor allem Bleiben Sie (haut-)gesund, dies wünscht jeden Sonnenbrand, „merkt“ sich die Haut al- Ihnen Damit Sonne(n) zum Vergnügen wird 17 lerdings zeitlebens. Wie bei vielen „Sünden“ Viele Tipps für den schnellen Leser | Solarium? Ihre sind die Auswirkungen zwar sofort als Son- Wenn (zu viel) Sonne krank macht 19 nenbrand sichtbar, allerdings nicht die Spätfol- Von Sonnenbrand bis zu chronischen Lichtschäden | Tipps für schnelle Hilfe gen: wieder ein Zähler im Speicher der Haut Hautschäden frühzeitig entdecken 23 – auf alle Fälle für die Falten, hoffentlich nicht A-B-C-D-E-Regel | Das Hautkrebsscreening nutzen für Hautschäden oder gar für Hautkrebs. Wie so oft im Leben gilt also auch hier die Regel: Es kommt auf das richtige Maß an! Bestell-Nr. 100 10812 – © KKF-Verlag, 84503 Altötting. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die ärztliche Beratung. Bildnachweis: www.shutterstock.com, www.cc-vision.de, KKF-Bildarchiv. (06/2021)
4 5 Die Haut Oberhaut Schweißdrüse Hornschicht Haarschaft ➝ ➝ Dick oder dünn? Auf alle Fälle ist die Haut mit Pigmentzellen Basalzellen ➝ zwei Quadratmetern unbestritten das größte ➝ menschliche Organ. Mit ihr sind wir nicht nur schön verpackt, sondern wir können weit mehr: spüren, tasten, empfinden – wir fühlen uns wohl oder unwohl in unserer Haut. Sie ist Talgdrüse ➝ Lederhaut nicht nur ein wichtiges Sinnesorgan, sondern Bindegewebe schützt den Körper, regelt die Temperatur, unterstützt Atmung und Stoffwechsel. Die Oberhaut (Epidermis) Haar- Sie ist etwa einen Millimeter dick und enthält wurzel die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten), Unterhaut die für die Bräunung sorgen. Die Oberhaut Blutgefäße ➝ speichert Feuchtigkeit und bildet mit den Talg- und Schweißdrüsen den sogenannten Säure- Fettgewebe ➝ schutzmantel. Die Lederhaut (Corium) Weil die Oberhaut keine Blutgefäße besitzt, bei kleinsten Verletzungen würden wir sonst Tipps für Kinder bluten, sorgt die Lederhaut mittels feinster Blutgefäße für gute Durchblutung, für Ernäh- rung und den Stoffwechsel der Oberhaut. Mit Die Haut der Babys und Kleinkinder ist ihren Bindegewebsfasern ist die Lederhaut noch viel dünner als bei Jugendlichen für Festigkeit und Elastizität, also für das schö- und Erwachsenen: Fett- und Feuchtig- ne glatte Aussehen verantwortlich. keitsschutzmantel sowie die Hornschicht sind noch nicht so gut ausgebildet. Die Auslöser für Hautschäden bis hin Die Unterhaut (Subcutis) zu Hautkrebs gehen bis in die früheste Ihre wichtigste Aufgabe ist es, durch Fett- Kindheit zurück. Deshalb: konsequenter gewebe Energie und vor allem Wärme zu Lichtschutz – den Kindern zuliebe. speichern.
6 7 Die „liebe“ Sonne Ohne Sonne kein Leben zu. Warum? In den vergangenen Jahrzehnten UV-B-Strahlen führen zu Sonnenbräune bis Seite 9). Veröffentlicht wird dieser Index vom haben Umwelteinflüsse die Ozonschicht ge- zum Sonnenbrand und eventuell zu Haut- Bundesamt für Strahlenschutz – siehe www. Lichtimpulse steuern Hormone und über die schädigt. In Australien war der Zusammen- krebs. Sie bewirken allerdings auch die Bil- bfs.de. Haut wird zum Beispiel Vitamin D3 gebildet. hang zwischen abnehmender Ozonschicht dung von Vitamin D, das für den Knochenauf- Dieses Vitamin ist besonders wichtig für In Deutschland werden UVI-Werte bis 8 er- und zunehmenden Hautkrebserkrankungen bau unentbehrlich ist. UV-B-Strahlen können reicht, in den Hochlagen der süddeutschen Knochen, Zähne und Haare. sehr gut zu beobachten. Fensterglas nicht durchdringen, jedoch Was- Gebirgsregionen sogar noch höhere Werte. ser besser als Luft! Dieser „Brennglaseffekt“ Allerdings müssen Sie deswegen nicht ausge- erklärt, warum nasse Haut deutlich sensibler dehnt sonnenbaden: Jeden Tag 15 Minuten Sonneneinwirkung, zum Beispiel auf Gesicht, UV-A? UV-B? UV-C? auf Sonne reagiert als trockene. Die Sonnen- UV UV UV UV UV UV UV UV UV UV UV INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX strahlen erreichen selbst die Haut eines Tau- + Hände, Teile von Armen und Beinen genügen, Sonnenstrahlen, elektromagnetische Wellen, 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 chers in drei Metern Tiefe. um ausreichend Vitamin D3 zu bilden! die auf unsere Haut wirken, sind Ultraviolett- NIEDRIG MITTEL HOCH SEHR HOCH EXTREM strahlen (UV) und das sichtbare Licht. Rund 10 UV-A-Strahlen röten die Haut, lassen sie vor- UV UV UV UV UV UV UV UV UV UV UV Sonnenlicht hilft auch, Hauterkrankungen zu INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX INDEX + zeitig altern und bilden so, früher als sonst, heilen: Dazu zählen zum Beispiel Akne und % des Sonnenlichts sind solche UV-Strahlen, 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 50 % sichtbares Licht und 40 % Infrarotstrah- Falten und eventuell auch bösartige Hauter- Schuppenflechte. Sonnenlicht aktiviert unser krankungen. Bei intensiver Einstrahlung schä- len. Diese Zahlen sind jedoch abhängig von Kein Schutz Schutz absolut Immunsystem, es ist günstig für die Psyche. digen sie die Erbsubstanz (DNS) der Zellen. Schutz erforderlich notwendig der geografischen Breite, der Jahres- und Ta- Wir fühlen uns so richtig wohl. Sonne ist also UV-A-Strahlen dringen in tiefere Hautschichten erforderlich geszeit sowie der Bewölkung. In der Mittagszeit In der Mittagszeit lebensnotwendig! als zum Beispiel UV-B-Licht, sie wirken auch Gefahr Schatten suchen, möglichst nicht loser entsprechende Klei draußen aufhalten! Die Ultraviolettstrahlen, das unsichtbare durch Fensterglas. Und: UV-A-Strahlen sind Aufenthalt dung, Hut und Sonnen Unbedingt Schatten draußen brille tragen, suchen! Entsprechen Licht, werden – auch wegen der unterschiedli- überall das ganze Jahr gleich stark, von mor- möglich. Sonnenschutzmittel de Kleidung, Hut, Die Ozonschicht chen Wirkung auf die Haut – in A, B und C ein- gens bis abends! Viele Urlauber haben in süd- mit ausreichendem Sonnenbrille und Schutz auftragen. Sonnencreme mit geteilt. lichen Ländern schon eine schmerzliche Erfah- ausreichendem In der Stratosphäre, etwa 10 bis 25 km von Schutzfaktor sind rung gemacht: Den ganzen Tag war der Him- dringend nötig. der Erdoberfläche entfernt, sollte eine mög- UV-C-Licht ist besonders aggressiv: Es ist mel bewölkt und trotzdem haben sie einen lichst hohe Konzentration vorhanden sein. Ozon sogar tödlich für einzellige Lebewesen wie Quelle: www.bfs.de Sonnenbrand bekommen! wirkt dort wie ein Schutzschild: Es filtert die zum Beispiel Bakterien. Allerdings kommt es energiereiche, ultraviolette Sonnenstrahlung, auf der Erde nicht vor, solange die Ozonhülle Auch die Tagescreme sollte gegen diese das kurzwellige UV-Licht (UV-C), hält also die intakt ist. Strahlen schützen. Die beste Vorsorge gegen Tipps für Kinder schädlichen Strahlen von der Erde fern. frühzeitige Falten! Was lösen UV-A- und UV-B-Strahlen aus, Zu viel davon kann Hautkrebs auslösen und wenn sie auf unsere Haut treffen? Zunächst Gerade Kinder sollten nicht mit nasser das Immunsystem schwächen. Viele werden werden sie von der Ober- und Lederhaut auf- Haut der Sonne ausgesetzt werden. Auch UV-Index (UVI) bei bewölktem Himmel von früh bis feststellen, dass sie schneller einen Sonnen- genommen. Die erwünschte oder uner- brand bekommen als noch vor Jahren. Außer- wünschte Wirkung tritt je nach Hauttyp in Mit- Dieser laufend veröffentlichte Index erleichtert abends für Sonnenschutz sorgen. dem nimmt das Hautkrebsrisiko immer mehr teleuropa nach rund 10 bis 45 Minuten ein. die Einschätzung des Sonnenbrandrisikos (vgl.
8 9 Wie viel Sonne verträgt die Haut? Welcher Hauttyp bin ich? ist die Zeit vom Beginn der Sonneneinwirkung bis zu einer minimalen Hautrötung. Dabei re- Die Eigenschutzzeit ist zwar stets individuell, agieren Körperstellen, die bisher nicht oder jedoch lassen sich Europäer in vier Hauttypen selten dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, einteilen. zum Beispiel Brust und Rücken, anders als Aus der nachstehenden Tabelle lässt sich ab- Hände und Arme. leiten, dass wohl für die meisten Menschen Diese Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutz- eher ein sehr hoher Lichtschutzfaktor zu faktor multipliziert ergibt die Dauer, sich in der empfehlen ist als ein zu niedriger. Sonne aufhalten zu können und zwar ohne Sonnenbrandgefahr. Die Eigenschutzzeit Beispiel: Eigenschutzzeit 10 Minuten mal Jeder Mensch besitzt einen individuellen Ei- Lichtschutzfaktor 15 ergeben 150 Minuten genschutz (minimale Erythemdosis-MED); das oder zweieinhalb Stunden Sonnenzeit. Wie viel Sonne verträgt die Haut? – Beispiele Hauttyp Sonnenbrandgefahr* LSF** I (Sehr) helle Haut mit Sommersprossen, ca. 5–15 Minuten 30–50+ rötliche bis blonde Haare II Helle Haut, dunkelblonde bis braune Haare ca. 15–20 Minuten 20–50 III Helle bis hellbraune Haut, dunkle Haare ca. 20–30 Minuten 15–30 IV Von Natur aus hellbraune, olivfarbene Haut, ca. 30–40 Minuten 10–15 dunkelbraune bis schwarze Haare *Anhaltswerte im Hochsommer mittags (entspricht etwa UVI 8; für den Beginn der Hautalterung ist der jeweils niedrigere Wert maßgebend)/ **Lichtschutzfaktor
10 11 unter einem Baum oder Sonnenschirm, führt Wussten Sie? Die UV-B-Strahlen werden zu einer natürlichen Bräunung, lang anhaltend durch einzelne Wolken um etwa 20 % erhöht! und ohne Sonnenbrand. Voraussetzung ist Die Strahlenbelastung nimmt auch mit der aber auch hier ein zusätzlicher Sonnenschutz, Nähe zum Äquator zu. So kann die Urlaubs- weil man im Schatten zwar vor der direkten sonne schnell doppelt so stark sein wie zu Sonneneinstrahlung geschützt ist, aber immer Hause! Seien Sie in südlichen Regionen, vor noch bis zu 50 % der UV-Strahlen wirken (Aus- allem in Äquatornähe, besonders zurückhal- nahme: dichter Wald). tend. Weitere Faktoren sind noch die unter- schiedlichen Jahres- und Tageszeiten. Fazit: Lieber den Sonnenschutz intensivieren Tipps für Kinder nach dem Motto „mehr ist auch besser” als gerade hier zu sparen. Viel hilft viel! Wegen der noch viel zu dünnen Kinder- Mit zunehmender Sonnengewöhnung steigt Was bedeuten 60 % MED? die Eigenschutzzeit an und zwar infolge einer haut ist auch die Eigenschutzzeit deutlich Tipps für Kinder sich ausbildenden „Lichtschwiele” und der Gegen vorzeitiges Altern der Haut reduziert. dunkleren Färbung der Haut (Pigmentierung). Babys dürfen auch mit schützender Überschreitet die (Sonnen-)Bestrahlung die Schützen Sie Kinder auf natürlichem Deshalb die Empfehlung, sich immer allmäh- Kleidung nicht ins direkte Sonnenlicht. minimale Erythemdosis-MED nicht, unterblei- Wege und nutzen Sie stets nur 60 % lich steigernd an das Sonnenlicht zu gewöh- Für die übrigen Kinder gilt ganz besonders ben zwar akute entzündliche Reaktionen, der Schutzzeit aus. nen. Die Lichtschwiele ist eine relativ wirksa- der Grundsatz: allmählich steigernd an trotzdem kann bereits die DNS-Erbsubstanz me Barriere gegen zu hohe UV-Strahlen. Sie die Sonne gewöhnen! jeder Zelle geschädigt werden. Die Reparatur- entsteht durch wiederholte UV-B Einwirkung in Dosierungen, die keinen Sonnenbrand systeme der Zelle beseitigen diese innerhalb Die Augen schützen von 24 Stunden jedoch nur, wenn die Dosis hervorrufen. Sonne ist nicht gleich Sonne! Zunächst gilt: Nie ungeschützt direkt in die unter 60 % der MED war – sonst führt dies zu Die Anzahl intensiver Bestrahlungen der Haut Sonne blicken. UV- und Infrarotstrahlen kön- chronischen Lichtschäden und damit zu vorzei- Natürlich sind die Sonnenstrahlen überall soll etwa 50 pro Jahr nicht überschreiten. nen das Auge schädigen: Von einer Entzün- tigem Altern der Haut. Deshalb wieder der gleichen Ursprungs, ihre Wirkung ist jedoch Hautrötungen und vor allem Sonnenbrand dung der Hornhaut und Bindehaut bis hin zur dringende Rat, sich allmählich an die Sonne zu höchst unterschiedlich: Smog und Luftver- stets vermeiden! Verbrennung der Netzhaut und einer Trübung gewöhnen und die individuelle Eigenschutz- schmutzung wirken wie ein Sonnenfilter – der Augenlinse (grauer Star) reichen die Fol- zeit in Verbindung mit dem Sonnenschutzmit- wenigstens eine positive Seite dieser sonst gen (ggf. Erblindung). Deshalb: eine gute Tipps für Kinder tel nur bis zu dieser empfohlenen Grenze zu betrüblichen Umwelterscheinungen! In „rei- Sonnenbrille mit UV-Filter schützt Ihre Augen. nutzen. ner“ Umgebung, zum Beispiel auf einer Insel, Kleinkinder sollten immer mit Mütze/ wirken Sonnenstrahlen dann umso intensiver. Selbst wiederholtes Eincremen mit Sonnen- Sonnenhut und T-Shirt bekleidet sein. schutzmitteln bietet nur einmal diesen Schutz, Die „Höhen“-Sonne ist ebenfalls härter und Möglichst nicht dem direkten Sonnenlicht die zelleigene Reparatur lässt sich nicht über- intensiver als die Sonne im Flachland: etwa aussetzen, besonders während des listen. um 20 % je 1000 m nimmt sie an Stärke zu! Urlaubs in heißen Ländern. Lichtschutz- faktor mindestens 30 und höher. Auch der Aufenthalt im Schatten, zum Beispiel Eis und Schnee reflektieren noch mehr als Wasser und Sand!
12 13 Gut geschützt – für gesunde schöne Haut Natürlich geschützt Gemüse essen – gerade Raucher haben oft Defizite an diesem lebenswichtigen Vitamin. Sich nicht der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen, das ist der beste Schutz vor Son- Zusätzlich eingenommenes Betacarotin wirkt nenbrand und Lichtschäden. Gerade während leider nicht bei allen Menschen gleich. Bei der intensivsten Zeit, von 11 bis 15 Uhr, wenn sehr heller Haut (Hauttyp I) sind solche Mittel also die Sonne am stärksten brennt, sollten allerdings empfehlenswert, ebenso bei Sie den direkten Kontakt meiden! Schatten, schweren Hautkrankheiten, die durch Sonnen- Kopfbedeckung, Sonnenbrille sowie trockene, licht ausgelöst werden – fragen Sie den Haut- eher eng anliegende Bekleidung bieten einen arzt. guten Schutz. Die Qualität des Sonnenschut- zes durch Kleidung hängt allerdings von Dich- Sonnenschutzmittel te, Faser, Material und Farbe (eher dunkler) ab. So ist der Schutz durch Bekleidung aus Po- Das Wichtigste: ein hoher Licht- lyester, Nylon, Wolle und Seide größer als der schutzfaktor UV-B mit einem entsprechenden UV-A-Schutz – UVA von Baumwolle, Viskose und Leinen. gekennzeichnet durch das UV-A- Allerdings erreicht Sie die Sonne auch im Symbol. Schatten. Dort dauert das Entstehen eines Sonnenbrandes etwa doppelt so lange wie im Sind Sie nach Ihrem Hauttyp und der aktuellen direkten Sonnenlicht. Bei bewölktem Himmel Eigenschutzzeit 15 Minuten geschützt, dann gelangen noch rund 70 bis 80 % der UV-Strah- können Sie mit einem Mittel, das den Licht- len, insbesondere UV-A, zur Erde. schutzfaktor 20 garantiert, fünf Stunden son- nenbaden. Nicht länger – eher kürzer, weil Sie, um eine vorzeitige Hautalterung (Falten!) zu Sonnenschutz essen? vermeiden, nur 60 % dieser Zeit ausnutzen sollten, das sind drei Stunden. Sie haben richtig gelesen: Sonnenschutz kann man auch essen! Betacarotin, die Vorstufe Die Produktbeschreibung genau lesen! Gene- von Vitamin A, lagert sich in die Haut ein und rell wird wiederholtes Eincremen empfohlen, entfaltet dort seine schützende Wirkung ge- weil Sonnenschutzmittel durch Schwitzen, Ba- gen die Lichtempfindlichkeit. Betacarotin ist den, Abreiben (z. B. Handtuch, Sand) von der enthalten in gelbrotem Gemüse (z. B. Karot- Haut wieder entfernt werden. Vorsicht: Da- ten, Tomaten) und Obst (z. B. Aprikosen) so- durch wird die Lichtschutzzeit nicht verlängert. wie in grünem Gemüse (z. B. Feldsalat, Grün- Lichtschutzfaktor 15, zweimal angewendet, kohl, Spinat und Fenchel). Also viel Obst und ergibt leider nicht Lichtschutzfaktor 30.
14 15 Wasserfest ist nicht gleich wasserfest! Anwendungshinweise Lesen Sie auch dazu genau die Produkt- beschreibung! Während viele Mittel auf der Beispiel: Vorderseite „wasserfest“ versprechen, wird „Vor dem Sonnen reichlich und großzügig die Beschreibung auf der Rückseite deutli- auftragen. Geringe Mengen reduzieren cher. Beispiel: „Mehrfach auftragen, inbeson- die Schutzleistung erheblich. Mehrfach dere beim Schwitzen und nach dem Schwim- auftragen, um den Lichtschutz aufrechtzu- men und Abtrocknen.“ Vorsicht: Bei nasser erhalten, insbesondere nach dem Aufent- Haut besteht ein „Brennglaseffekt“. halt im Wasser, nach dem Abtrocknen oder beim Schwitzen. Intensive Mittags- Frühzeitig anwenden sonne vermeiden. Babys und Kleinkinder Vor jeder Sonneneinwirkung rechtzeitig mit vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, den Sonnenschutzmitteln eincremen und entsprechende Kleidung sowie Sonnen- Dick(er) auftragen! Nach dem Sonnenbad: Hautpflege zwar nach der Anwendungsempfehlung des schutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF größer 25) verwenden. Trotz Sonnen- Sonnenschutzmittel nicht zu dünn, eher Weil UV-Strahlen und Wärme die Haut extrem Herstellers (z. B. vollständig in die Haut ein- schutzmittel nicht zu lange in der Sonne dick(er) auftragen und zwar in neun Bereichen: austrocknen, helfen besonders nach dem wirken lassen, dann erst anziehen). bleiben, auch Sonnenschutzmittel mit ho- Kopf (evtl. Kopfhaut, Gesicht, Hals, Nacken Duschen rückfettende Produkte, den Säure- Im Zweifel gilt: Besser früher als später! Zur und Ohren), jeden Arm, jeden Oberschenkel, schutzmantel wieder zu stabilisieren. Bevorzu- hem Faktor bieten keinen vollständigen Haltbarkeit beachten Sie die Angaben auf dem jeden Unterschenkel samt Fuß sowie den vor- gen Sie wenig fettende Feuchtigkeitslotionen. Schutz vor UV-Strahlen. Übermäßiges Produkt (Sie finden das Sym- deren Rumpf und den Rücken. Geringe Men- Wegen der Strahlung, der Ihre Haut täglich Sonnenbaden stellt ein ernsthaftes Ge- bol mit dem geöffneten Pro- gen reduzieren die Schutzleistung. Die (theo- ausgesetzt ist, sollten Sie eine Tagescreme sundheitsrisiko dar, jeder Sonnenbrand dukt und der Angabe „12 M“ retische) Empfehlung, je cm2 Haut 2 mg Son- mit Lichtschutzfaktor verwenden. schädigt die Haut nachhaltig und ist zu = haltbar bis zu zwölf Monate nenschutzmittel aufzutragen, entspricht in der vermeiden. Sonnenschutzmittel vollstän- nach dem Öffnen). Praxis bei einem normalgroßen Erwachsenen dig einziehen lassen, um Verfärbungen (z. B. Textilien) vorzubeugen. Kontakt mit mindestens 36 g = 6 Teelöffel voll. Vorsicht: Kinder den Augen vermeiden.“ Die meisten Mittel weisen darauf hin, Babys und Kleinkinder vor direkter Sonneneinstrah- EU-Empfehlung lung zu schützen, entsprechende Kleidung und einen hohen Lichtschutzfaktor (mindes- Nach einer EU-Empfehlung entspricht Dieses Siegel garantiert den ange- tens 25) zu verwenden (das Bundesamt für Die Auswahl ist groß Schutzstufe LSF UV-B messenen Schutz gegen UV-A-Strahlen Strahlenschutz empfiehlt mindestens 30). Sonnenschutzmittel gibt es insbesondere als Warten Sie mit dem Anziehen, bis das Mittel leicht 6 – 10 Sonnenmilch, Sonnencreme und Sonnen- ganz eingezogen ist. Bevorzugen Sie Sonnen- schutzmittel mit eindeutigen Produktangaben. spray. Sonnencreme lässt sich dicker auftra- gen und ist deshalb besonders für Gesicht mittel hoch 15 – 25 30 – 50 UVA Ihrem Kind zuliebe! sehr hoch mehr als 50 (vor allem Nase und Stirn gut eincremen!), Dekolleté und Hände geeignet.
16 17 Damit Sonne(n) zum Vergnügen wird Alles Wichtige auf einen Blick • Kinder benötigen einen besonderen Schutz vor Sonne. • Sonnenschutzpräparate mit UV-A und UV-B-Filter können das Hautkrebsrisiko deutlich reduzieren, wenn zu starke Sonnenbestrahlung und Sonnenbrände gemindert bzw. vermieden werden. • Allergiker können anhand der Volldeklaration feststellen, ob das Sonnenschutzmittel Allergie auslösende Substanzen enthält. • Die Anzahl intensiver Bestrahlungen der Haut soll etwa 50 pro Jahr nicht überschreiten. Hautrötungen und vor allem Sonnenbrand stets vermeiden! • Nicht in der Sonne aufhalten, wenn die Strahlung besonders stark ist (zwischen 11 und 15 Uhr). • Die Drei-H-Regel schützt besonders gut: Hut, Hemd (T-Shirt) und Hosen (leichte, aber eng anliegende Textilien). Alle frei bleibenden Körperpartien mit Sonnenschutzmittel eincremen – nicht zu dünn und nachcremen! • Sobald sich eine Hautrötung zeigt, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Schatten bevorzugen. UV-Strahlung ist abgeschwächt vorhanden. • Nie ohne Augenschutz direkt in die Sonne blicken. Generell Sonnenbrille verwenden. • Nach dem Baden die Haut abtrocknen, Sonnenschutzmittel in der Regel erneut anwenden. • Viel Obst und Gemüse essen und viel trinken (in der heißen Jahreszeit mindestens zweieinhalb bis drei Liter täglich, bevorzugt Mineralwasser, Saftschorlen und Tees). • Auf Parfums, Deodorants und Kosmetika während des Sonnenbades verzichten. • Den Beipackzettel von Medikamenten lesen, ob sie die Lichtempfindlichkeit verändern. • Nach dem Sonnenbaden die Haut mit Feuchtigkeitslotion pflegen. • Die Haut regelmäßig auf Veränderungen und verdächtige Stellen kontrollieren.
18 19 Wenn (zu viel) Sonne krank macht Sonnenbrand (Dermatitis solaris) Sonnenallergie Ihre Haut gibt ganz deutliche Signale – sicht- (polymorphe Lichtdermatose) bare und spürbare: die sogenannte Hitzerö- Sie ist die häufigste durch Sonnenlicht hervor- tung, die nach dem Erhitzen der Haut über gerufene Hauterkrankung – rund 20 % der Be- 38°C einsetzt und zunächst als angenehm völkerung reagieren allergisch! empfunden wird. Bei höherer Temperatur wird Stunden bis wenige Tage nach intensiver Son- es allerdings unangenehm! Spätestens nach nenbestrahlung, vorwiegend am Beginn der dieser deutlichen Warnung Ihrer Haut sollte sonnenreichen Jahreszeit, kommt es zu Juck- am selben Tag jeglicher Sonnenkontakt ver- Wenn keine Sonne scheint: Freien, gerade in der Mittagszeit und nicht nur reiz, fleckigen Rötungen und schließlich zu mieden werden. bei Sonne. Schädigungen der Haut. Sie reichen von klei- Solarium? Stadien des Sonnenbrandes nen Knötchen (Papeln) über Bläschen bis zu Das Lichtspektrum in Solarien bewegt sich Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Flecken. Dabei sind diese Hautveränderungen meist im UV-A-Bereich mit minimalem UV-B- Strahlenschutzkommission raten wegen der I: Rötung, die etwa acht bis zehn Stunden jeweils nach einer Art und nicht gemischt. Anteil. Die Bräunung beruht nicht auf einer bestehenden Risiken generell davon ab, nach der Sonneneinwirkung auftritt; Meistens werden die Symptome durch UV-A- Pigmentneubildung wie bei UV-B-Strahlen, künstliche UV-Strahlung zu kosmetischen gelegentlich mit Fieber. Strahlen hervorgerufen. sondern auf einer Pigmentverschiebung in Zwecken, zur Steigerung des allgemeinen II: Rötung mit Blasenbildung. den Zellen der Oberhaut. Deshalb wird man Wohlbefindens oder zur Gesundheitsvorsorge zwar schneller braun, dies allerdings von kür- einzusetzen. Lassen Sie sich von Ihrem Haus- III: Blasenbildung mit nicht mehr reparablem Tipps zerer Dauer. Es ist aus gesundheitlicher Sicht oder Hautarzt beraten, ob die Nutzung von Gewebsuntergang. nicht empfehlenswert, die Haut in Solarien Solarien bei Ihnen sinnvoll ist. Vorbeugend langsam an die Sonne ge- mit UV-A-Licht „vorzubräunen“: der Eigen- wöhnen und konsequent Sonnenschutz- Tipps schutz erhöht sich dadurch kaum! UV-A-Licht mittel mit hohem Lichtschutzfaktor ruft zwar nicht den typischen Sonnenbrand verwenden (ggf. Kalziumpräparate einneh- Sicherheit hervor, dringt aber tiefer in die Haut ein und Feucht-kühle Umschläge und Gele/Sprays men). Auf Kosmetika und Parfums ver- lässt sie schneller altern. helfen. Bei schweren Formen, auch bei zichten. Achten Sie darauf, dass nur einwandfrei Schüttelfrost und Fieber, unbedingt Bett- Licht und Wärme wirken sich positiv auf die gewartete Geräte eingesetzt werden, ruhe einhalten bzw. an den Arzt wenden. Psyche und damit auf unser Wohlbefinden Fachpersonal und Schutzbrillen vorhanden aus. Gerade in der kalten Jahreszeit ein nicht sind. Die Benutzung von Sonnen- zu unterschätzender therapeutischer Vorteil studios zur Bestrahlung der Haut mit bei Verstimmungen und Depressionen. Las- künstlicher ultravioletter Strahlung darf sen Sie also möglichst viel Licht in die Räume Minderjährigen nicht gestattet werden. und nutzen Sie das natürliche Tageslicht. Be- wegen Sie sich in der kalten Jahreszeit viel im
20 21 Tipps für schnelle Hilfe Chronische Lichtschäden Zwischen der übermäßigen Sonnenbestrah- Die Person zunächst beruhigen, in kühle lung, den chronischen Hautschäden und und schattige Umgebung bringen oder Hautkrebs besteht ein enger Zusammenhang. Schatten herstellen. Kopf etwas erhöhen, Dabei ist das Ausmaß des chronischen Licht- bei Bewusstlosigkeit seitlich lagern, schadens abhängig von der sich über Jahre den Kopf mit nassen Tüchern kühlen; anhäufenden UV-Gesamtdosis. Arzt rufen. Die chronisch Licht geschädigte Haut zeigt insbesondere tiefe und gröbere Hautfalten bei Hitzschlag mangelnder Elastizität, bei erweiterten Gefä- ßen sowie eine mehr gelbliche Hautfarbe mit Dieser entsteht durch Sonneneinstrahlung vielen Pigmentflecken. und Wärmestau im Körper bei vermindertem Mallorca-Akne Bitte lesen Sie den Beipackzettel Ihrer Medi- Auf chronisch vorgeschädigter Haut kön- kamente, meiden Sie Parfums, Deodorants Schwitzen und gegebenenfalls gleichzeitiger Sie hat nichts mit der Akne Jugendlicher zu Körperanstrengung. Symptome sind Bewusst- nen sich zunächst Vorstufen von Hautkrebs und Hautcremes und wechseln Sie ggf. das tun, nur die roten Papeln („Pickel“) erinnern losigkeit, Krämpfe, Fieber; bei Kindern evtl. Er- und letztendlich Hautkrebs bilden. Nicht nur Sonnenschutzmittel bzw. verzichten auf das daran. Die Mallorca-Akne entsteht nach län- brechen und Durchfall. UV-B-, sondern auch UV-A-Strahlen sind daran Sonnenbaden. gerem Aufenthalt unter starker Sonnenein- maßgeblich beteiligt. strahlung in Verbindung mit Inhaltsstoffen von Nutzen Sie konsequent alle Tipps in dieser Kosmetika (z.B. Emulgatoren). Vorwiegend im Tipps Tipps für schnelle Hilfe Broschüre, geben Sie vor allem Kindern eine Bereich der Schulter und der Oberarme bilden hautgesunde Zukunft. sich einheitliche hautfarbene Knötchen. Bitte lassen Sie sich bei mittleren bis Den Betroffenen beruhigen, an einen küh- stärkeren Reaktionen ärztlich bzw. in len Ort bringen bzw. Schatten herstellen. der Apotheke beraten. Bei Bewusstlosigkeit Seitenlagerung. Klei- Tipps dung weit öffnen, nasse Tücher auflegen, Luft fächeln; Arzt rufen. Wenn die Sonne gemieden wird, Bedenken Sie: UV-A-Licht durchdringt auch bildet sich die Akne oft spontan zurück. (Auto-)Fensterglas! Ggf. spezielle Sprays/Gele verwenden. Sonnenstich Phototoxische/allergische Reaktionen Er wird durch unmittelbares Einwirken von Sonnenstrahlen auf Kopfhaut und Nacken aus- Auslöser sind bestimmte Medikamente, Haut- gelöst. Heftige Kopfschmerzen, Übelkeit, pflege- oder Sonnenschutzmittel, Parfums, Schwindel, Ohrensausen, evtl. Kollaps sind Deodorants usw. Die Hautreaktionen entspre- die unangenehmen Folgen. chen allergischen juckenden Kontaktekzemen (Hautrötung mit Juckreiz und Brennen).
22 23 Hautschäden frühzeitig entdecken Fast alle Menschen, Frauen und Männer Wenn Sie eines dieser Merkmale entdecken, gleichermaßen, haben mehr oder weniger sollten Sie den Haus-/Hautarzt aufsuchen. Pigmentflecken – Muttermale, Leberflecken Dies gilt auch für alle Hautveränderungen, die oder Sommersprossen. Das ist ganz natürlich nach etwa 6 Wochen noch jucken, bluten, und harmlos. Meistens! Damit es immer so nicht abheilen. bleibt: Gehen Sie einmal im Monat auf Entde- ckungsreise! Untersuchen Sie Ihren Körper von (ganz) oben bis (ganz) unten, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Nehmen Sie ggf. einen Spiegel für verborgene Stellen und/oder helfen Sie sich gegenseitig. Beobachten Sie alle Veränderungen an der Hautkrebs verdächtig (asymmetrisch, unregelmäßig Haut. Wenn Muttermale zum Beispiel so begrenzt, helldunkel pigmentiert, aussehen, sind sie harmlos: größer als 5 mm) Hautkrebsscreening Nutzen Sie spätestens ab dem 35. Ge- harmlose Muttermale burtstag alle zwei Jahre ein Hautkrebs- screening bei einem Hautarzt oder dafür Für die übrigen Pigmentflecken gilt diese qualifizierten Hausarzt. A – B – C – D – E-Regel: A= Asymmetrie (unregelmäßige Form) B= Begrenzung (unregelmäßig, an den Rändern auslaufend) C= Colour (die Farbe ist fleckig: heller-dunkler, braun-schwarz) D= Durchmesser (Größe zunehmend, mehr als 4 mm beobachten! Über 5 mm verdächtig) E= Erhebungen (unebene Oberfläche)
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