INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile - geodaesie.info
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Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Fachbeitrag INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Burkhard Schlegel und André Caffier Zusammenfassung Schlüsselwörter: INSPIRE, Geodateninfrastruktur, Nordrhein- Nordrhein-Westfalen hat bereits 2009 die gesetzlichen Vor- Westfalen, Kommunale Handlungsempfehlung, Qualität, aussetzungen für die konforme Umsetzung der europäischen Ver- und Entsorgungsunternehmen, Transparenz, OGC API INSPIRE-Richtlinie (2007/EG/II) geschaffen und frühzeitig Features geodatenhaltende Stellen von Land und Kommunen in den Umsetzungsprozess eingebunden. Entsprechend konnten die geodatenhaltenden Stellen bis zum heutigen Zeitpunkt die vorgegebenen Fristen einhalten. 1 INSPIRE-Maßnahmen der GDI-DE Auf der letzten Meile gilt es nunmehr, den Überblick zu be- wahren und die vielen geodatenhaltenden Stellen in Nord- Das Lenkungsgremium (LG) GDI‑DE hat 2014 Maßnah‑ rhein-Westfalen optimal bei den INSPIRE-konformen Um- men zur Verbesserung der Umsetzung von INSPIRE be‑ setzungen der in ihrer Verantwortung stehenden Datensätze schlossen [Beschluss Nr. 75]. Die Maßnahmen wurden zu unterstützen. Dabei sollen die gewählten Maßnahmen 2018 aufgrund geänderter zeitlicher Rahmenbedingun‑ die Aufwände vor Ort reduzieren und eine hohe Qualität der gen und inhaltlicher Anforderungen evaluiert [Beschluss bereitgestellten Daten bewirken. Um INSPIRE zum Erfolg zu Nr. 112]. Dieser Befassung gingen eine umfängliche Eva‑ führen, nutzt das Land als Basis die Arbeitsergebnisse der luation der Aufgaben sowie eine Schnellumfrage der Kon‑ Geodateninfrastruktur Deutschland. Ein Praxisbericht! taktstellen in den Bundesländern voraus. Die abschlie‑ ßend gewonnenen Erkenntnisse wurden im LG GDI‑DE Summary als Vorschläge diskutiert und den bisherigen Maßnahmen North Rhine-Westphalia has already created the legal con- zugewiesen. ditions for the compliant implementation of the European Die Abb. 1 zeigt den derzeitigen Umsetzungsstand INSPIRE Directive (2007/EC/II) in 2009 and involved geoda- der geplanten Maßnahmen aus Sicht des LG GDI‑DE. ta-holding bodies of the state and municipalities in the im- Demnach sind die meisten Maßnahmen bereits initial plementation process at an early stage. Accordingly, the geo- abgeschlossen und werden in Teilen als Daueraufgaben data-holding bodies have been able to meet the deadlines to weitergeführt. Auf eine ausführliche Beschreibung der date. Maßnahmen soll an dieser Stelle verzichtet werden. Für On the last mile, it is now important to keep track and opti- die lokale Praxis wesentlich sind aktuell die Maßnahmen mally support the many geodata-holding agencies in North M1.2 und M1.3. Rhine-Westphalia in the INSPIRE-compliant implementation In der Maßnahme »Gemeinsame Sicht bezüglich der of the data sets under their responsibility. The measures cho- INSPIRE-Betroffenheit von Datensätzen erzielen« (M1.2) sen are intended to reduce on-site expenditure and ensure a der GDI‑DE wurde ab 2016 eine Liste der identifizierten high quality of the data provided. In order to make INSPIRE a »verallgemeinerten Datensätze« in einer Arbeitsgruppe success, the country uses the work results of the geodata in- mit der Koordinierungsstelle der GDI‑DE (Kst. GDI‑DE) frastructure Germany as a basis. A practice report! und Vertretern der Kontaktstellen zusammengestellt. Abb. 1: Status der nationalen INSPIRE-Maßnahmen (Stand 15.10.2019) DOI 10.12902/zfv-0329-2020 145. Jg. 6/2020 zfv 371
Fachbeitrag Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Im Anschluss wurden die Kategorien mit verschiedenen GDI-Paten in regelmäßigen Workshops die Ermittlung Fachexperten (u. a. AK INSPIRE der GDI‑DE) abgestimmt. der INSPIRE-Betroffenheit begleiten. Neben der Identi‑ fizierung relevanter Fachthemen sollen über die FachMK Beispiele: möglichst konkrete Aussagen zum Umgang mit den ein‑ p Referenzdaten mit Flurstücken, Gewässernetzen oder zelnen Themen erfolgen. Hier sind idealerweise auch Geografischen Bezeichnungen Entscheidungen über zentrale Bereitstellungsverfahren p Verkehr mit Wasserstraßen, klassifiziertem Straßen‑ zu regeln. Das entlastet letztlich nicht nur die örtliche netz oder Tank- und Rastanlagen geodatenhaltende Stelle, sondern schafft auch Mehrwerte p Umweltüberwachung mit Badegewässern, Grundwas‑ für den Nutzer mit überregionalen Aufgaben. sergüte oder Lärmkartierung Mit Stand August 2020 hatten sich noch nicht alle an‑ p Naturschutz mit Naturschutzgebieten, Naturwaldzel‑ gesprochenen FachMKen bzw. deren Arbeitsgruppen mit len oder FFH-Gebieten den »Lückenschlüssen« (M1.3. s. o.) beschäftigen können. p Statistik mit Bevölkerungsstatistik oder NUTS-Ein Somit wird es für rund ein Drittel der aktuell 346 als heiten »Lücken« identifizierten Datensätze erst später möglich p Geologie mit Geologischen Übersichtskarten, Hydro‑ sein, abschließende Aussagen zur Betroffenheit und der geologischen Karten oder Bohrdatenbank Zuordnung zu Datenbereitsteller(n) zu treffen. Hier haben p Rohstoffe mit Tagebau, Bergwerken (untertägig) oder die pandemischen Ereignisse zu COVID‑19 in Teilen zu Bergbauberechtigungen weiteren Verzögerungen geführt. In der Folge konnte bei‑ p Planung mit Landesraumordnungsplänen, Regional‑ spielsweise die 2. Kommunale Handlungsempfehlung für plänen oder Bebauungsplänen Nordrhein-Westfalen [Handlungsempfehlung 2017] lange p Versorgung mit Versorgungsnetz Gas, Strom, Wasser nicht fortgeschrieben werden, so dass für die kommunale oder Breitbandversorgung INSPIRE-Umsetzung weiterhin thematische Unklarheiten p Öffentliche Einrichtungen mit Krankenhäusern, Pfle‑ bestehen. geeinrichtungen, Schulen, Feuerwehr/Rettungsein‑ richtungen oder Polizei 2 INSPIRE – die letzte Meile in Nachdem die Übersicht der in Deutschland als INSPIRE- Nordrhein-Westfalen betroffen eingestuften Datensätze mit Nennung der zu‑ ständigen Verwaltungsebene (geodatenhaltende Stelle) Aufbauend auf den Maßnahmen der GDI‑DE sowie der vorlag, konnte erstmalig die Einschätzung der Betrof‑ Vorschläge aus der Evaluation wurden die lokalen Maß‑ fenheit durch die Kontaktstellen erfolgen. In Nordrhein- nahmen durch das Ministerium des Innern des Lan‑ Westfalen wurde der Interministerielle Ausschuss zum des Nordrhein-Westfalen (IM NRW) und der Gst. IMA Aufbau der Geodateninfrastruktur (IMA GDI.NRW) durch GDI.NRW auf ihre Übertragbarkeit nach Nordrhein-West‑ seine Geschäftsstelle (Gst.) bei der Bezirksregierung Köln/ falen analysiert und den örtlichen Gegebenheiten und Geobasis NRW einbezogen. Rechtsgrundlagen angepasst. Neben der Erarbeitung einer gemeinsamen Sicht wurde auch die Maßnahme M1.3 »Thematische Lücken identifizieren und schließen« forciert, da die Identifi‑ 2.1 Zusammenarbeit in der GDI-NW und GDI-DE zierung der INSPIRE-Betroffenheit von Datenbeständen bei einzelnen Anhang-Themen hinter den Erwartungen Der IMA GDI.NRW (Abb. 2) übernimmt die Steuerungs- zurückblieb. Selbst die in der AdV gut organisierten und Kontrollfunktion mit Blick auf den nunmehr zeit‑ Vermessungsverwaltungen der Länder meldeten unter‑ nahen Umsetzungshorizont der INSPIRE-Richtlinie bis schiedliche Betroffenheiten zu Geobasisdaten an die 2021. Kst. GDI‑DE. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es Un‑ klarheiten bei den verantwortlichen Stellen wie z. B. bei unbekannten Datensatzbezeichnungen oder der recht‑ lichen Verpflichtung zur Führung eines Datensatzes. Um die dadurch entstandenen thematischen Lücken zu schließen, wurden diese in einer Übersicht aufgestellt, mit dem Ziel, infrage kommende Datensätze und die zu‑ ständige geodatenhaltende Stelle auf Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen zu ermitteln. Abb. 2: Neben den diversen Fachnetzwerken [GDI‑DE Fach‑ Organisa- netzwerke] ist insbesondere die Zusammenarbeit mit ver‑ tionsüber- schiedenen Fachministerkonferenzen (FachMK) zu be‑ sicht IMA nennen. Hier konnte die GDI‑DE ein Netzwerk etablieren, GDI.NRW in dem Ansprechpartner der FachMK mit ausgewählten 372 zfv 6/2020 145. Jg.
Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Fachbeitrag Abb. 3: Ausgewählte Vor- und Nachteile von INSPIRE In dem bereits 2004 durch Kabinettsbeschluss einge‑ weiten Positionen einzubringen. Beispielhaft sei hier die richteten IMA GDI.NRW sind alle Akteure der Geodaten‑ Mitarbeit des Ministeriums und der Gst. IMA GDI.NRW infrastruktur in NRW vernetzt. Neben sämtlichen Minis‑ in der Ad‑Hoc AG »INSPIRE-Monitoring« unter Leitung terien, dem CIO und dem zentralen Geo‑IT Dienstleister des aktuellen Vorsitzenden des LG GDI‑DE, Herrn Rolf- IT.NRW bilden gerade auch die Kommunalen Spitzenver‑ Werner Welzel, aufgeführt. Die hier erarbeitete »Hand‑ bände die gesamte Organisation der geodatenhaltenden lungsempfehlung für die GDI-Koordinierungsstellen und Stellen in Nordrhein-Westfalen ab. geodatenhaltenden Stellen zur Bereitstellung von Geo‑ Fachliche Unterstützung erhalten die Kommunalen daten für INSPIRE« [GDI‑DE Handlungsempfehlung] Spitzenverbände durch die AG GeoKom.NRW, die aktuell verfolgt den Zweck, die zum jeweiligen Zeitpunkt und an der Fortschreibung der 2. Kommunalen Handlungs‑ unter Berücksichtigung der Ausgangssituation mögli‑ empfehlung (INSPIRE) arbeitet. chen Szenarien strukturiert zu beschreiben. Zusätzlich Gerade der Aufbau der GDI‑NW ist ein gemeinsam werden Empfehlungen zur strategischen Vorgehenswei‑ von Land und Kommunen getriebenes Vorhaben mit se und zum Kennzeichnungsverhalten, insbesondere mit kontinuierlicher Verbreitung des GDI-Wissens, auf des‑ Blick auf das ab Dezember 2019 automatisiert erfolgende sen Basis tragfähige Kompromisse entwickelt werden und INSPIRE-Monitoring, gegeben. Es sei zudem auf die Hin‑ das damit ein positives Beispiel kommunalisierter Struk‑ weise und Empfehlungen im Rahmen der Bereitstellung turen im Geoinformationswesen ist. Sollte INSPIRE auch von Geodatensätzen hingewiesen, die in Kapitel 4 der vornehmlich als Pflicht verstanden werden, so schafft Empfehlung aufgeführt sind. das gemeinsame Arbeiten an der Qualität der Daten und Dienste jedoch Mehrwerte auf allen Ebenen und insbe‑ sondere für den Nutzer. Ausgewählte Vor- und Nachteile 2.2 INSPIRE-Statusberichte – Thematische werden in Abb. 3 dargestellt. Zuordnung in NRW Auf der gemeinsam geschaffenen organisatorischen Basis lassen sich die INSPIRE-Verpflichtungen adäquat In Nordrhein-Westfalen hat der IMA GDI.NRW bereits steuern und überwachen. frühzeitig jedes INSPIRE-Thema der Annexe I – III einem Des Weiteren engagiert sich das Land aber auch in Ministerium als koordinierendem Ressort zugewiesen und diversen Arbeitsgruppen der GDI‑DE, um einerseits die mitwirkende Ressorts bzw. Ansprechpartner zu spezifi‑ Erfahrungen der Gemeinschaft zu nutzen und anderer‑ schen Themen benannt. Die Übersicht sowie die betrof‑ seits die Nordrhein-Westfälische Sicht in die bundes‑ fenen Datensätze wurden im GEOportal.NRW veröffent‑ 145. Jg. 6/2020 zfv 373
Fachbeitrag Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile licht, um Transparenz gegenüber den geodatenhaltenden p Neue Datensätze mit 2. Kommunaler Handlungsemp‑ Stellen sicherzustellen. fehlung abgleichen und bei Bedarf über AG GeoKom. Ferner wurde die Übersicht der thematischen Lücken NRW fortschreiben der Kst. GDI‑DE (s. o.) der Auswertung und Analyse des p Bereiche außerhalb der öffentlichen Verwaltung er‑ INSPIRE-Monitorings 2018 für Nordrhein-Westfalen mitteln, die öffentliche Dienstleistungen anbieten und gegenübergestellt, um daraus weitere Handlungsbedarfe damit von INSPIRE betroffen sein könnten (z. B. Ver- abzuleiten, z. B.: und Entsorger) p Zuordnung der Themen zu den Ressorts (bei unklarer Betroffenheit erfolgte eine erste Zuordnung durch die Alle vorliegenden Informationen zu den Datensätzen Gst. IMA GDI.NRW) eines INSPIRE-Themas wurden zur Jahresmitte 2019 in p Sensibilisierung für den erforderlichen Klärungsbedarf sogenannten »INSPIRE-Statusberichten« von der Gst. unklarer Betroffenheiten u. a. in der 29. Sitzung des IMA GDI.NRW zusammengestellt (siehe Abb. 4). Da die IMA GDI.NRW und im GDI-Forum NRW 12/2019 Themen »Ozeanografisch-geografische Kennwerte« und p Klärung mit der jeweiligen IMA Vertretung, ob es bei »Meeresregionen« für Nordrhein-Westfalen als Binnen‑ thematischen Lücken geeignete Gremien gibt, die the‑ land nicht relevant sind, waren 32 Statusberichte zu fer‑ menbezogen eingebunden werden können tigen. 340 identifizierte Datensätze konnten 11 Ressorts mit rund 40 Beteiligten aus den Ressorts und nachgeordneten geodatenhaltenden Stellen zu‑ geordnet werden. Die Datensätze wurden in drei Fälle unterteilt: p Auflistung der Datensätze, die nach FachMK-Aussage als INSPIRE-relevant anzusehen sind und zu denen noch keine Meldung von Ihnen im INSPI‑ RE-Monitoring vorliegt p Auflistung der Datensätze, für die noch keine FachMK-Aus‑ sage vorliegt und die noch nicht im INSPIRE-Monitoring gemeldet sind p Status der gemeldeten Daten‑ sätze Die einheitliche Form eines Sta‑ tusberichtes für jedes INSPIRE- Thema dient der Dokumentation für die jeweiligen Abstimmun‑ gen der INSPIRE-Verantwortli‑ chen aus den jeweiligen Ressorts bzw. nachgeordneten Stellen aber auch dem federführenden Ministerium des Innern als Ko‑ ordinierungsinstrument. In der ersten Abstimmungs‑ runde war durch die Ressorts zu prüfen, ob die Einschätzung der FachMKen für Nordrhein-West‑ falen galten. Bei abweichender Auffassung war der ablehnende Grund (z. B. keine Rechtsgrund‑ lage in NRW) zu benennen. Falls entgegen der Einschätzung der FachMK ein Datensatz gemeldet Abb. 4: Statusbericht Bodennutzung 374 zfv 6/2020 145. Jg.
Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Fachbeitrag werden sollte, war dieser anzugeben. Zum Status der ge‑ berechnen zu können. Die Veröffentlichung der Ergeb‑ meldeten Datensätze war die Aussage zur INSPIRE-Kon‑ nisse erfolgt jeweils zum 31.03. des Folgejahres. formität der Daten, Darstellung- und Downloaddienste Die Indikatoren dienen der Überwachung einschließlich Metadaten von besonderer Bedeutung. p der Konformität von Metadaten, Falls diese noch nicht gegeben war, wurden in der letzten p der Konformität der Geodatensätze, Spalte die Einschätzung des INSPIRE-Umsetzungsstandes p der Zugänglichkeit von Metadaten über Suchdienste, und die geplanten Maßnahmen zur erfolgreichen Umset‑ p der Zugänglichkeit von Geodatensätzen über Darstel‑ zung aufgeführt. lungs- und Download-Dienste und p der Konformität von Netzdiensten. 2.3 Einheitliche Sichtweise für Kommunen Losgelöst von den Überwachungsmechanismen der EU‑Kommission startete die GDI‑NW bereits 2019 eine Bereits 2015 haben die Kommunalen Spitzenverbände die Qualitätsoffensive für Metadaten der GDI‑NW für das Bedeutung und den Nutzen kommunaler Geoinformatio‑ INSPIRE-Monitoring. nen in einem gemeinsamen Positionspapier beschrieben Vor dem Hintergrund des nun automatisierten Monito‑ [Positionspapier 2015]. Auch heute noch sind die Geo‑ rings ist die Qualität der Metadaten entscheidend. Durch informationen eine wesentliche Handlungs- und Ent‑ Nutzung der vorhandenen Werkzeuge muss diese sicher‑ scheidungsgrundlage und damit wesentlicher Bestand- gestellt bzw. kontrolliert und ggf. verbessert werden. teil eines modernen Verwaltungsmanagements. Gerade Das von der Geschäftsstelle IMA GDI NRW gefertig‑ aber wegen des steigenden Bedarfs auch bei komplexen te Dokument »Qualitätsoffensive Metadaten GDI‑NW für Fragestellungen und Planungsmaßnahmen müssen die das INSPIRE-Monitoring« [Qualitätsoffensive Metadaten] kommunalen Daten auch verwaltungsübergreifend vor‑ beinhaltet im letzten Kapitel eine Checkliste mit einer Zu‑ liegen. sammenfassung der Maßnahmen und mit den Schritten In der gemeinsamen Arbeitsgruppe GeoKom.NRW der zur Sicherstellung der für das INSPIRE-Monitoring er‑ Kommunalen Spitzenverbände wurden daher zusammen forderlichen Qualität der Metadaten. Im Anhang B be‑ mit dem Land eine einheitliche Datensicht sowie Hand‑ findet sich ein Tutorial zu Definition und Ablauf eines lungsempfehlungen zur rechtskonformen Umsetzung der Gruppentests in der GDI-Testsuite. INSPIRE-Verpflichtungen erarbeitet. Die 2. Kommuna‑ Durch die Qualitätsoffensive wird sichergestellt, dass le Handlungsempfehlung wird aktuell überarbeitet, um die Metadaten neuere Erkenntnisse bezüglich der kommunalen Themen p die Vorgaben von INSPIRE aus den Technical Guideli‑ zu berücksichtigen und um auch den neuen Prozessweg nes Version 2.0.1 und der GDI‑DE aus dem Konventio‑ des INSPIRE-Monitorings abzubilden. nen-Dokument Version 2.0.3 erfüllen, Eine bundesweite einheitliche Sicht auf die kommuna‑ p die für die Berechnung der Indikatoren erforderlichen le Betroffenheit ist hingegen aufgrund der unterschiedli‑ Informationen enthalten, chen rechtlichen Grundlagen – aber auch regional unter‑ p das automatische INSPIRE-Monitoring ermöglichen. schiedlicher Schwerpunkte – nicht möglich. Mit den nachfolgend aufgeführten Schritten sollen die Berechnungsergebnisse der Indikatoren verbessert wer‑ 2.4 Qualität verbessern den: p Änderungen bei der Dokumentation von Einschrän‑ Um die INSPIRE-Umsetzung zu überprüfen, wird jähr‑ kungen und Nutzungsbedingungen lich von der EU das INSPIRE-Monitoring durchgeführt. p Einschränkungen bei der Angabe zu »Struktur der Dabei wurden in der Vergangenheit auf der Basis von räumlichen Daten« abgegebenen Meldungen der Mitgliedsstaaten diverse p Vereinheitlichung bei der Angabe zur INSPIRE-Kon‑ Indikatoren berechnet, die Aussagen über den Grad der formität (Qualitätsbericht) Umsetzung ermöglichen. p Vereinheitlichung bei der Angabe von Werten aus so‑ Für die Berechnung der Indikatoren dienen der EU zu‑ genannten Codelisten künftig aufgrund geänderter Beschlüsse [Monitoring und p Gruppierung von Schlüsselwörtern aus sog. »kontrol‑ Reporting Decision] ausschließlich die Informationen in liertem Vokabular« (Thesaurus) den im INSPIRE-Geokatalog verfügbaren Metadaten zu p Änderungen bei der Angabe von Raumbezugssyste‑ Geodatensätzen und -diensten, welche durch die Mit‑ men (Koordinatenreferenzsystemen) gliedsstaaten über den jeweiligen Metadatenkatalog (im p Änderungen bei den Qualitätsangaben in Dienst- Fall von DE »Geodatenkatalog.de«) bereitgestellt werden. Metadaten Das Harvesting der Metadaten im INSPIRE-Geoportal p Ergänzung zusätzlicher Informationen »Spatial Scope« muss für das INSPIRE-Monitoring ab dem Berichtsjahr und »Priority Data Sets« 2020 bis zum 15.12. des Berichtsjahres erfolgt sein, um p Einrichtung der Daten-Dienste-Kopplung auf Basis der dort verfügbaren Metadaten die Indikatoren 145. Jg. 6/2020 zfv 375
Fachbeitrag Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Folgende Dokumente helfen bei der Umsetzung der Qua‑ p Fehlendes Schlüsselwort zur Dienstkategorie (8) litätsoffensive: p Mehrfache Nennung von Thesauri bei Schlüsselwör‑ p Handlungsempfehlung für GDI-Koordinierungsstel‑ tern (21) len und geodatenhaltende Stellen »Bereitstellung von p Ressourcenverweis nicht erreichbar (46) Geodaten für INSPIRE« [GDI‑DE Bereitstellung] be‑ p Verlinkung zum Datenbestand nicht erreichbarer Ka‑ züglich der INSPIRE-Kennzeichnung von Datensätzen talogdienst (95) und Diensten p »Architektur der GDI‑DE – Konventionen zu Meta‑ Mit der angebotenen Unterstützung der datenhaltenden daten, Version 2.0.1« und INSPIRE Technical Guidance Stellen durch die Gst IMA GDI.NRW sollten diese Fehler Metadata (siehe dazu Leitfaden zur Metadatenerfas‑ nach der Qualitätsoffensive minimiert werden. sung in der GDI‑NW) Die in den Geokatalogen integrierten Tools zur Vali‑ 2.5 INSPIRE-Umsetzung durch Ver- und dierung bieten i. d. R. eine Überprüfung auf einem Ba‑ Entsorgungsunternehmen sis-Niveau, d. h. es werden grundsätzliche Erfordernis‑ se, z. B. das Vorhandensein von Pflicht-Elementen gem. Parallel zur Evaluation der Maßnahmen zur Verbesse‑ ISO (19115/19119) und INSPIRE (IR 1205/2008) abge‑ rung der INSPIRE-Umsetzung in 2018 (s. o.) hatte sich deckt. Eine Überprüfung weitergehender Anforderungen, das LG GDI‑DE vertieft mit der Einbindung der Ver- und z. B. bezüglich inhaltlicher Details und Abhängigkeiten, Entsorger (VuE) auseinandergesetzt. Hier wurde u. a. die sich aus zwischenzeitlich aktualisierten GDI‑DE- bzw. deutlich, dass zuerst eine Klärung der Rechtslage erfor‑ INSPIRE Technical Guidance Dokumenten ergeben, kann derlich ist. Erst dann kann über die weiteren Maßnahmen je nach genutzter Software möglich sein, ist aber nicht zur INSPIRE-konformen Bereitstellung der Geodaten der garantiert. Ver- und Entsorgungsunternehmen diskutiert werden. Grundsätzlich sollen alle Metadaten auch die Vorga‑ Zur Klärung der Rechtslage wurde sowohl seitens eines ben aus den Metadatenkonventionen der GDI‑DE einhal‑ Bundeslandes als auch seitens des Bundes der Anwen‑ ten. Die dort dokumentierten deutschsprachigen Festle‑ dungsbereich der gesetzlichen Regelungen als auch die gungen dienen einerseits einer höheren Homogenität der Zuständigkeit in Bezug auf die Kontrolle der Umsetzung Metadaten in der GDI‑DE (und damit einer besseren Aus‑ der INSPIRE-Verpflichtungen durch die VuE unabhän‑ wert- und Interpretierbarkeit) und sollen andererseits die gig voneinander betrachtet. Auf dieser Basis konnten die für die Verwendung der Metadaten für INSPIRE notwen‑ Bundesländer eine eigenständige Rechtsprüfung für ihr dige Einhaltung von Vorgaben seitens der EU (sowohl Bundesland durchführen. Grundsätzliches aus der IR 1205/2008 als auch Details Das Fazit dieser Prüfungen in den Bundesländern lässt aus der INSPIRE Technical Guidance Metadata) beför‑ sich grob zusammenfassen: dern. Stellenweise hat die GDI‑DE auch Präzisierungen In den verschiedenen gesetzlichen Regelungen der von INSPIRE-Vorgaben vorgenommen. Für Tests zu den Länder (in Form von Geodatenzugangs-, Geoinforma GDI‑DE-Konventionen und den EU‑Vorgaben existiert tions- oder Geodateninfrastrukturgesetzen) werden auch mit der GDI‑DE Testsuite ein zentrales Tool, das seit Mai private VuE unter bestimmten Voraussetzungen zur Be‑ 2020 in einer vollständig neuen Implementierung zur reitstellung der bei ihnen vorliegenden Geodaten ver‑ Verfügung steht und diverse Testszenarien (Metadaten pflichtet. Eine zwangsweise Durchsetzung durch die Län‑ GDI‑DE, Metadaten INSPIRE, optional Metadaten Open‑ der ist in keinem Landesgesetz verankert. Data etc.) abdeckt. Die für Metadatentests auswählbaren Aus Sicht Nordrhein-Westfalens dürfte eine zwangs‑ Konformitätsklassen beziehen sich auf die Version 1.2.0 weise Durchsetzung auch nicht notwendig sein, da die der Metadatenkonventionen der GDI‑DE sowie die Ver‑ öffentliche Hand über die behördliche Aufsicht bzw. die sion 2.0.1 der INSPIRE Technical Guidance Metadata Kontrolle in den Leitungsgremien der VuE eine geset‑ (Tutorial in Anhang B). zeskonforme Umsetzung erwirken kann und nach der Ergänzend zu den vorgenannten Testmöglichkeiten grundgesetzlichen Bindung der Verwaltung an Recht und stellt die EU bzw. das Joint Research Centre eigene eng‑ Gesetz (Art. 20 GG) dies auch muss. Des Weiteren be‑ lischsprachige Tools bereit, um u. a. mit dem »Resource steht aus hiesiger Sicht auch keine Notwendigkeit, eine linkages checker« die Daten-Dienste-Kopplung zu über‑ Überwachungsermächtigung nachträglich gesetzlich prüfen. Die GDI‑DE informiert im Wiki über diese zentral zu verankern, da dies der 1 : 1-Umsetzung der INSPIRE- verfügbaren Werkzeuge zur Qualitätssicherung und ver‑ Richtlinie widerspricht, die selbst keine zwangsweise linkt z. B. zu zugehörigen Anleitungen. Durchsetzung der Pflicht Privater zur Bereitstellung von Aus dem EU‑Monitoring 2019 ergaben sich für NRW Geodaten vorsieht. Letztlich könnte eine gerichtliche z. B. fehlerhafte Dienst-Metadaten. Die häufigsten Fehler Auseinandersetzung Klarheit schaffen. Da dieser Ansatz waren dabei: am Ende allerdings nur Verlierer kennen wird, soll weiter an einem konstruktiven Austausch zwischen den verant‑ wortlichen Stellen gearbeitet werden. 376 zfv 6/2020 145. Jg.
Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Fachbeitrag Das Land wird dahingehend seine Bemühungen in übersicht Geonetzwerk.metropoleRuhr) und stellt diese tensivieren und gemeinsam mit entsprechenden Verbän‑ auf Wunsch im GEOportal.NRW zentral bereit [GDI‑NRW den und Interessensvertretungen den Zugang und die Leitfäden]. Nutzung der Daten der VuE i. S. d. hiesigen Geodaten‑ zugangsgesetzes innerhalb der GDI‑NW verbessern. Pa‑ rallel dazu hat auch die Koordinierungsstelle GDI‑DE 2.7 Transparenz bestehende Kontakte zu den Fachverbänden erneut auf‑ genommen. Ressort-Termine 2018 – 2020 Das Auftragsvolumen im Geoinformationszentrum des 2.6 Erarbeitung von Leitfäden zentralen IT‑Landesdienstleisters steigt in den letzten Jahren ähnlich rasant wie auch die Nutzung der Geo‑ Die Erarbeitung von Leitfäden für die Datenbereitstellung daten. Entsprechend musste das Personal innerhalb kür‑ auf allen Verwaltungsebenen und deren Abstimmung mit zester Zeit angepasst werden, was gerade im IT‑Bereich den Fachgremien – siehe Maßnahme 1.4 der GDI‑DE – in Zeiten des Nachwuchsmangels nicht immer einfach ist. ist eine Daueraufgabe der Koordinierungsstelle GDI‑DE. Der Zuwachs der Nutzungszahlen ist zum einen in der In Abstimmung mit den GDI-Paten wurde ein Template offenen Bereitstellung der Geodaten begründet und zum für die Erarbeitung von Leitfäden bzw. Handlungsemp‑ anderen in den Anforderungen der durchgreifenden Di‑ fehlungen von der Kst. GDI‑DE erstellt und im GDI‑DE gitalisierung aller Verwaltungsprozesse. Durch die Ver‑ Wiki verfügbar gemacht. Vorhandene Dokumente prüft knüpfung von GeoIT-Dienstleistungen mit den offenen die Kst. GDI‑DE regelmäßig auf GDI- und INSPIRE-Kon‑ Geobasis- und Geofachdaten lässt sich hier ein nutzer‑ formität sowie Einheitlichkeit zu den Angaben in der orientiertes Angebot erstellen, was von den Landes‑ Betroffenheitsmatrix und informiert die entsprechenden ressorts sowohl für interne wie auch externe Aufgaben Fachgremien. eingesetzt werden kann. Die Anzahl an Geo-basierten Daneben arbeitet das Land Nordrhein-Westfalen in Anwendungen und Portalen ist entsprechend hoch. Al‑ Abstimmung mit den Kommunen an landesspezifischen leine das GEOportal.NRW bietet den Zugang zu diversen Leitfäden wie z. B. dem Leitfaden zur Metadatenerfassung Themenkarten und Fachportalen (Abb. 5). in der GDI‑NW. Ferner unterstützt das Land die Kom‑ Zur Steigerung der Transparenz des gesamten Port‑ munale Familie bei eigenen Dokumenten (z. B. Hand‑ folios der GDI‑NW bietet das Ministerium des Innern lungsempfehlung 2017 oder Leitfaden Bebauungsplan‑ individuelle Ressort-Informationsveranstaltungen an. Abb. 5: Ausgewählte Fachportale und Themenkarten 145. Jg. 6/2020 zfv 377
Fachbeitrag Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile 2014/15 besuchte man zusammen mit der Geschäftsstel‑ Nutzeranforderungen wurde Mitte 2019 mit der Durch‑ le IMA GDI‑NW und IT.NRW erstmals sämtliche Minis‑ führung von User-Centered Design-Workshops mit Nut‑ terien und erreichte über 210 Verwaltungsbeschäftigte. zern und Datenbereitstellern durch die Firma con terra Wesentlichste Erkenntnis war, dass die Thematik nicht gestartet. Die Ergebnisse aus den Workshops wurden hinreichend bekannt ist und folglich auch nicht immer von der con terra in ersten Entwürfen umgesetzt, wel‑ der richtige Teilnehmerkreis innerhalb eines Ministe‑ che durch die AG Geoportal.NRW, die Gst. IMA GDI.NRW riums angesprochen werden konnte. Aber auch in der und IT.NRW noch verfeinert bzw. konkretisiert werden fachlichen Diskussion konnten diverse Nutzungshürden konnten, um daraus ein Pflichtenheft für die Umsetzung (closed data, Daten der Nachbarländer, grenzübergreifen‑ zu erstellen. Folgende Ziele sollen mit dem Redesign des de Kartendienste, INSPIRE, fehlende technische Kompo‑ GEOportal.NRW erreicht werden: nenten, etc.) diskutiert werden, die innerhalb der GDI‑NW p Eine einfachere und intuitivere Bedienbarkeit, ins‑ in der Folge aktiv angegangen wurden. besondere für GIS-Laien, durch bürgernahe Begriffe Auf der Grundlage offener Geodaten und diverser und eine Reduktion in der Komplexität bzw. Bünde‑ technischer Lösungsansätze konnte die Veranstaltungs‑ lung von Menüs und Funktionen – das sind Mehrwerte reihe 2019/20 wiederholt und nunmehr gezielter ausge‑ auch für GIS-Experten richtet werden. Durch die Transparenz-Offensive sollten p Die Berücksichtigung von häufig genannten Verbesse‑ Zugang, Nutzung und Mehrwert der Geodaten ganz im rungsvorschlägen und neuen Features aus den User- Sinne der INSPIRE-Richtlinie noch einmal deutlich ge‑ Centered Design-Workshops steigert werden. Entsprechend erhöhte sich die Dienst‑ p Die Berücksichtigung von Fehlerbehebungen und Ver‑ leistungsnachfrage bei IT.NRW. Die noch fehlenden In‑ besserungsvorschlägen, die im laufenden Betrieb des formationsveranstaltungen in einzelnen Ministerien GEOportal.NRW an die Gst. gemeldet wurden wurden aufgrund der COVID‑19-Pandemie dann aber p Die Aktualisierung der Software-Komponenten auf vorerst ausgesetzt und sollen in Teilen digital nachgeholt den neuesten Stand der Technik bringen werden. Das Informationsangebot soll im Interesse eines um‑ Ein grundlegender Relaunch soll 2021 erfolgen und wei‑ fassenden Netzwerkes (siehe Maßnahme M1.1 GDI‑DE tere Funktionen sollen nach und nach ergänzt werden. Netzwerk organisatorisch vernetzen) zudem auf den nachgeordneten Bereich (z. B. fünf Bezirksregierungen) Digitaler Metadaten Workshop bzw. spezifische Fachgremien (z. B. Rettungskräfte) aus‑ geweitet werden. Hier lässt sich der personelle Aufwand In 2020 müssen gemäß der INSPIRE-Richtlinie alle be‑ der Durchführung derartiger Veranstaltungen durch digi‑ troffenen Datensätze INSPIRE-konform bereitgestellt tale Angebote deutlich reduzieren. werden. Damit in Nordrhein-Westfalen die INSPIRE-Um‑ setzung in 2020 als Erfolg verbucht werden kann, sind GDI-Forum u. a. die Metadaten nach geänderten Konventionen be‑ reitzustellen. Mit der im Oktober 2020 erfolgten Aktua‑ 2019 lud das Ministerium des Innern bereits zum zehnten lisierung der Software des GEOkatalog.NRW können alle Mal geodatenhaltende Stellen aus Nordrhein-Westfalen Anforderungen erfüllt und mit der neuen GDI‑DE Test‑ zum GDI-Forum NRW ein. Ursprünglich fokussierten die suite auch geprüft werden. Veranstaltungen alleine auf die INSPIRE-Umsetzung in Damit die Metadaten aller datenhaltenden Stellen, die NRW. Sie bieten heute ein breites Portfolio aktueller The‑ INSPIRE-Datensätze bereitstellen, zum Erfolg beitragen, men der GDI‑NW an, wobei die INSPIRE-Umsetzung ein fand im Oktober 2020 eine Schulung für die betreffenden wesentlicher Tagesordnungspunkt bleibt. Metadatenerfasser statt. Bedingt durch die unveränderte Da aufgrund der aktuellen Lage eine Präsenzveranstal‑ pandemische Lage und den bisher gesammelten Erfah‑ tung im Dezember mit ca. 200 Gästen unwahrscheinlich rungen »lessons learned« wurde die Schulung als kosten‑ ist, wird das GDI-Forum erstmals am 04.12.2020 digital freies Online-Seminar für rund 90 Teilnehmer durchge‑ stattfinden. Informationen zu sämtlichen Foren sind im führt. GEOportal.NRW abgelegt. Folgende Inhalte wurden vermittelt: p INSPIRE-Monitoring der EU Relaunch GEOportal.NRW p Situation INSPIRE-Monitoring in NRW p Geänderte Anforderungen und die neue Version des Das GEOportal.NRW ist die zentrale Vermittlungsstelle GEOkatalog.NRW zwischen Nutzern und Anbietern von Geodaten in Nord‑ p Nutzung der neuen GDI‑DE Testsuite rhein-Westfalen. Als Kernelement der GDI‑NW ermög‑ licht das GEOportal.NRW den Bürgerinnen und Bürgern, Das INSPIRE-Monitoring zum 15.12.2020 zur Kontrolle der Politik, der Wirtschaft sowie der Verwaltung die ziel‑ der termingerechten Umsetzung durch die EU wird auf‑ gerichtete Recherche und Darstellung von Geobasis- und zeigen, welche Qualitätssteigerung die INSPIRE-Umset‑ Geofachdaten der Landesverwaltung. Zur Anpassung an zung in NRW insgesamt erfahren hat. 378 zfv 6/2020 145. Jg.
Schlegel/Caffier, INSPIRE-Umsetzung NRW auf der letzten Meile Fachbeitrag 2.8 INSPIRE-Download mit OGC API Feature (Draft) 3 Fazit Die Nutzung der Geobasisdaten erfordert i. d. R. Vor‑ GDI im Ganzen und INSPIRE im Speziellen sind kein kenntnisse und GIS-Werkzeuge, was für GIS-Laien oft Selbstzweck und dürfen nicht als reine formale Umset‑ eine erhebliche Hürde darstellt. Zudem hat sich das Web zungsverpflichtungen betrachtet werden. Geoinformatio‑ weiterentwickelt und mit ihm die Erwartung und Verhal‑ nen sind vielmehr ein wesentlicher Baustein der digitalen tensweisen von Entwicklern und Nutzern. und globalen Zukunft. Sie zu entwickeln und zu verbes‑ W3C und OGC haben daher empfohlene Praktiken für sern bleibt eine gemeinschaftliche Daueraufgabe, die mit die »web-freundliche« Veröffentlichung von Geodaten der beschriebenen Vorgehensweise und unter Einbindung dokumentiert [W3C/OGC Best Practice]. Sie legen eine aller Akteure in NRW begleitet werden soll. INSPIRE lässt Modernisierung bei der Bereitstellung von Geodaten für sich letztlich nicht losgelöst von der GDI‑NW betrachten, einen breiten Nutzerkreis nahe – unter Berücksichtigung sondern ist ein wesentlicher Teil von ihr. Auf der letzten der GDIen. Meile galt es daher, die geplanten Maßnahmen zu eva‑ Vor diesem Hintergrund hat Nordrhein-Westfalen mit luieren, um die weiteren nötigen Schritte zu gestalten. der Firma interactive instruments in einem Projekt die Nordrhein-Westfalen sieht sich hier auf einem guten Weg von W3C/OGC dokumentierten Empfehlungen für ausge‑ und wird den Verpflichtungen auch in der engen Zusam‑ wählte Geobasisdaten aus ALKIS und ATKIS zur weiteren menarbeit mit der GDI‑DE nachkommen. Erprobung umgesetzt und als Best Practice im Vorfeld der OGC-Standardisierung und der Fortschreibung von INSPIRE-Vorgaben bekannt gegeben. Literatur Die Bereitstellung in der Erprobung erfolgte dabei Beschluss Nr. 112 – INSPIRE zum Erfolg führen: www.gdi-de.org/GDI- DE/Lenkungsgremium, letzter Zugriff 09.10.2020. über eine zusätzliche Softwareschicht, die auf die in der Beschluss Nr. 75 – Maßnahmen zur Verbesserung der Umsetzung von GDI‑NW verfügbaren OGC Web Feature Services auf‑ INSPIRE in Deutschland: www.gdi-de.org/GDI-DE/Lenkungsgre setzt. Als Werkzeug wurde die Open Source Software mium, letzter Zugriff 09.10.2020. »ldproxy« verwendet. Bereitgestellt werden die Daten GDI-DE Bereitstellung: www.gdi-de.org/Service/Downloads/GDI-DE% 20Dokumente, letzter Zugriff 09.10.2020. über eine REST API, die gemäß der OpenAPI-Spezifika‑ GDI-DE Fachnetzwerke: www.gdi-de.org/INSPIRE/Fachnetzwerke, letz‑ tion definiert ist. Die API bietet die Möglichkeit einfacher ter Zugriff 09.10.2020. attributiver und geografischer Filter an, um gezielt und GDI-DE Handlungsempfehlung für die GDI-Koordinierungsstellen und auf einfache Weise Daten zu selektieren. Die Verwendung geodatenhaltenden Stellen zur Bereitstellung von Geodaten für INSPIRE, Version 2.0.1: www.gdi-de.org/Service/Downloads/GDI-DE von Code-Generatoren, die für viele Umgebungen ver‑ %20Dokumente, letzter Zugriff 09.10.2020. fügbar sind, erleichtert die Nutzung der API für Entwick‑ GDI-NRW Leitfäden: www.geoportal.nrw/inspire/dokumente, letzter ler ohne spezifisches Know-how. Zugriff 09.10.2020. Geobasis NRW hat im Oktober 2020 die Bereitstellung Handlungsempfehlung (2017): Handlungsempfehlung für die Kommu‑ nen »Aufbau einer europäischen Geodateninfrastruktur«, Version von Geobasisdaten über den seit September 2019 vor‑ 2.11. www.geoportal.nrw, letzter Zugriff 09.10.2020. liegenden Standard »OGC API Features« nativ aus dem Monitoring und Reporting Decision (2009/442/EC) durch den Beschluss XtraServer der Firma interactive instruments bei IT.NRW 2019/1372. https://eur-lex.europa.eu/eli/dec_impl/2019/1372/oj, implementiert. Zunächst werden Daten über das Daten‑ letzter Zugriff 09.10.2020. Positionspapier (2015): Positionspapier des Deutschen Städtetages zum austauschschema »ALKIS-vereinfacht« publiziert sowie »Einsatz von Geoinformationen in den Städten«. www.staedtetag.de, Daten zu den INSPIRE-Themen, da die EU zum Jahres‑ letzter Zugriff 09.10.2020. ende den Download-Service über diesen neuen Standard Qualitätsoffensive Metadaten: www.geoportal.nrw/inspire/dokumente, zulassen wird. letzter Zugriff 09.10.2020. W3C/OGC Best Practice: http://www.w3.org/TR/sdw-bp/, letzter Zugriff 09.10.2020. Kontakt Burkhard Schlegel Bezirksregierung Köln / Geobasis NRW burkhard.schlegel@bezreg-koeln.nrw.de André Caffier Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen andre.caffier@im.nrw.de Dieser Beitrag ist auch digital verfügbar unter www.geodaesie.info. 145. Jg. 6/2020 zfv 379
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