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IRLAND Kontextuelle Schlüsseldaten Erstellt von Inge Schreyer und Pamela Oberhuemer Die Autorinnen danken Maresa Duignan für die Prüfung des Berichts und ergänzende Informationen. Zitier-Vorschlag: Schreyer, I. und P. Oberhuemer. 2017. „Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten.“ In Personalpro- file in Systemen der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Europa, herausgege- ben von I. Schreyer und P. Oberhuemer. www.seepro.eu/Deutsch/Laenderberichte.htm
Kurze Hinweise zu den verwendeten Quellen sind nach dem jeweiligen Abschnitt zu finden; die voll- ständigen Literaturangaben erscheinen am Ende des Schlüsseldaten-Profils. Quellen, die sich auf statistische Daten beziehen, sind – sowohl im Text als auch in den Quellen – mit * gekennzeichnet. Frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung Systemorganisation und ministerielle Zuständigkeiten Das System der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Irland unterscheidet sich von den meisten europäischen Ländern dahingehend, dass frühpädagogische Einrichtungen keine lan- ge Tradition haben. In den letzten zehn Jahren hat sich dies jedoch geändert. Heut wird das Sys- tem in erster Linie von zwei Haupt-Ministerien 1 finanziert und gesteuert: Das Ministerium für Bil- dung und Ausbildung (Department of Education and Skills, DES) ist zuständig für frühpädagogische Einrichtungen und für Einrichtungen für Kinder von 3 bis 6 Jahren, die sich in der Verantwortung der Schulen befinden. Frühpädagogische, nicht-schulische Einrichtungen für Kinder unter 6 Jahren werden vom Ministerium für Kinder und Jugend (Department of Children and Youth Affairs, DCYA) 2 finanziert und organisiert. Obwohl die Steuerung und Finanzierung frühpädagogischer Ein- richtungen zentralisiert ist, existiert auf Bezirksebene ein nationales Unterstützungssystem im Hinblick auf Finanzanträge und Qualität. Quellen: DES 2016. Duignan, M. 2017. OECD 2004. Übergreifende Ziele und rechtlicher Rahmen Das Wohlergehen und die Bildung von Kindern stehen im Mittelpunkt einer großen Regierungsini- tiative, die 2014 eingeführt wurde: „Bessere Leistungen, bessere Zukunft: das nationale Orientie- rungsrahmenwerk für Kinder und Jugendliche 2014-2020“ (Better Outcomes, Brighter Futures: The national policy framework for children and young people 2014-2020). Dieses Rahmenwerk legt ei- nen erhöhten Schwerpunkt auf Investitionen in den frühen Jahren hinsichtlich der Unterstützung der kindlichen Entwicklung und der Förderung der Müttererwerbstätigkeit durch erschwingliche und zugängliche (Ganztags-)Betreuungseinrichtungen. Auf der Basis von Empfehlungen in diesem Strategiepapier schlug eine ressortübergreifende Gruppe vor, die Maßnahme des kostenfreien Vorschuljahres (Early Childhood Care and Education Scheme), die 2010 eingeführt wurde, auszu- weiten und die Qualität der frühpädagogischen Einrichtungen zu stärken. Sowohl das Bildungsgesetz (Education Act, 1998 mit Änderungen von 2015) als auch das Kinderbe- treuungsgesetz (Child Care Act, 1991 mit Änderungen von 2016) liefern die relevanten gesetzli- chen Regelungen für frühkindliche Bildung und Betreuung. Das Bildungsgesetz betont das Recht der Eltern auf eine freie Wahl der Einrichtung und legt den Rahmen für Partnerschaften fest. All- gemeine Ziele des Bildungssystems sind es, Individuen zu helfen, ihr volles Potential auszuschöp- fen und so zu sozialer, kultureller und auch ökonomischer Entwicklung der Gesellschaft beizutra- gen. Wichtige Ziele sind dabei die Förderung von gleichen Chancen, Inklusion, von lebenslangem Lernen und die Unterstützung der individuellen Bedürfnisse. Im Kinderbetreuungsgesetz sind die 1 Einige Einrichtungen für Kinder mit (drohenden) Behinderungen werden vom Gesundheitsministerium und vom Minis- terium für Sozialschutz finanziert. Davon existieren jedoch nur wenige und sie unterliegen normalerweise den Regelun- gen und Strategien der beiden Haupt-Ministerien. 2 Für diesen Überblick werden frühpädagogische Einrichtungen außerhalb des Bildungssystems als frühpädagogischer Sektor und Einrichtungen für 4- und 5-Jährige in Schulen als schulischer Sektor bezeichnet. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 2
grundlegenden regulatorischen Voraussetzungen frühpädagogischer Einrichtungen festgehalten wie beispielsweise Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen. Quellen: Eurydice 2017. Government of Ireland 2016. IDG 2015. Rechtsanspruch und Besuchspflicht Der Besuch frühpädagogischer Einrichtungen ist bis zum Pflichtschulalter (6 Jahre) freiwillig. 2010 wurde vom Ministerium für Kinder und Jugend ein sog. „freies Vorschuljahr“ (Early Child- hood Care and Education Scheme) für Kinder zwischen 3 Jahren 2 Monaten und 4 Jahren 7 Mona- ten eingeführt. Seit September 2016 sind alle Kinder, die älter als 3 Jahre und nicht älter als 5½ Jahre sind, d.h. in den zwei Jahren vor dem Pflichtschulbesuch, zu einem kostenfreien Einrich- tungsbesuch berechtigt, sofern sich die betreffende Einrichtung vertraglich verpflichtet hat, an diesem Programm teilzunehmen. 2015/2016 nutzten 104.441 Kinder diesen Anspruch. Der Pflichtschulbesuch beginnt mit 6 Jahren. Dennoch besuchen 36% der 4-Jährigen und nahezu alle 5-Jährigen die Eingangsklassen an Grundschulen. Quellen: Duignan, M. 2017. Eurydice 2017. Public Service Information 2016. Einrichtungsformen In der Regel haben frühpädagogische, nicht-schulische Einrichtungen private Träger – entweder privat-gewerbliche oder gemeinnützige – und werden u.a. als Kinderkrippen (crèches), Kindergär- ten (nurseries), Vorschulen (pre-schools), irisch-sprachige Einrichtungen (naíonraí), Spielgruppen (playgroups) und Tageseinrichtungen (daycare services) bezeichnet. Subventionen der Regierung erhalten sie in erster Linie über das Ministerium für Kinder und Jugend. 2016 gab es insgesamt 4.465 frühpädagogische Einrichtungen in Irland*. 55% davon boten als Teil- zeiteinrichtung (Sessional Pre-school Services) nur jeweils maximal dreieinhalb Stunden Betreuung pro Besuch an. 34% waren Ganztageseinrichtungen (Full Day Care Services) sowohl für unter 3- Jährige als auch für ältere Kinder mit mehr als fünf Stunden Betreuung pro Tag. Hinzu kam die Ta- gespflege (Childminding Services) in Teilzeit (6%) oder ganztags (4%) sowie Einrichtungen, in denen Kinder nur für weniger als zwei Stunden betreut werden (1%), während die Eltern Behördenbesu- che bzw. Besorgungen machen. Eingangsklassen im schulischen Sektor (infant classes) werden vom Ministerium für Bildung und Ausbildung (DES) subventioniert und von Kindern über 4 Jahren besucht. Darüber hinaus finanziert das Bildungsministerium auch frühpädagogische Einrichtungen an Schu- len. Dazu gehören: a) das Early Start Programm, das sich vor allem an Kinder aus benachteiligten Gebieten richtet und b) das Rutland Street Project, das sich als Pilotprojekt vor allem an Kinder aus der Innenstadt Dublins richtet und dessen Ansätze später in das Early Start Programm aufgenom- men wurden. Kinder müssen am 1. September des Jahres, in dem sie eingeschrieben werden, mindestens 3 Jahre und 2 Monate und höchstens 4 Jahre und 7 Monate alt sein. 2016 wurde das Early Start Programm an 38 Schulen angeboten und von 1.261 Kindern** besucht. Die Öffnungs- zeiten sind ähnlich wie an Regelschulen, d.h. an ca. 183 Tagen im Jahr jeden Wochentag etwa zweieinhalb bis drei Stunden. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 3
Quellen: **DES 2016. Eurydice 2017. Public Service Information 2016. *Tusla 2016. Trägerstrukturen Die Mehrzahl der Einrichtungen im frühpädagogischen Sektor ist privat-gewerblich (2016: 70%), die verbleibenden 30% werden von kommunalen, gemeinnützigen Organisationen betrieben. Die 2010 eingeführte Maßnahme des „freien Vorschuljahrs” war auch für private Träger attraktiv: Wenn sie mit dem Ministerium für Kinder und Jugend einen Vertrag abgeschlossen haben, in ihren Einrichtungen nach dem frühpädagogischen Programm zu arbeiten, erhalten sie Subventionen. Ei- nes der Kriterien ist, nur qualifizierte Fachkräfte zu beschäftigen. 2015/2016 hatten 4.148 Träger einen Vertrag mit dem Ministerium für Kinder und Jugend. 75% von diesen waren privat-gewerbliche, 25% kommunale, gemeinnützige Einrichtungen. Die sog. Eingangsklassen im schulischen Sektor befinden sich zum Großteil an öffentlichen Grund- schulen (siehe Tabelle 1). Tabelle 1 Irland: Anzahl der Kinder in Eingangsklassen von Grundschulen nach Schulart, 2015/2016* Kommunale Förderschule, bzw. Private Gesamt Schule Förderklasse in Regelschule Schule bis inkl. 4-Jährige 22.789 884 830 24.503 5-Jährige 71.267 939 342 72.548 6-Jährige 72.076 1.034 379 73.489 Quellen: *DES 2016. Duignan, M. 2017. Eurydice 2017. Tusla 2016. Inanspruchnahme / Besuchsquoten Die Einführung der Maßnahme des „freien Vorschuljahrs” hat das Profil der frühpädagogischen Einrichtungen in Irland drastisch verändert. Von Beginn an sprach diese Initiative einen sehr hohen Anteil (95%) der berechtigten Kinder an, d.h. Kinder über 3 Jahren. Nach den Eurostat-Daten besuchte 2015 jedoch weniger als ein Drittel (30,6%) der unter 3jährigen Kinder, eine Einrichtung, was seit 2005 nur einen geringen Anstieg ausmacht. Die Eurostat-Daten für die 3- bis 6-Jährigen entsprechen der nationalen Datenbasis: hier besucht 2015 ein beträchtlich höherer Anteil (92%) frühpädagogische Einrichtungen als noch 2005 (79%). Tabelle 2 Irland: Besuchsquoten nach Betreuungsumfang und Zeitverlauf, 2005–2015* Jahr Betreuungsumfang Unter 3-Jährige, in % 3 Jahre bis zum Schuleintritt, in % 1 – 29 Std./Woche 14 64 2005 über 30 Std./Woche 6 14 keine Betreuung in Einrichtungen 80 22 1 – 29 Std./Woche 21 73 2010 über 30 Std./Woche 8 17 © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 4
Jahr Betreuungsumfang Unter 3-Jährige, in % 3 Jahre bis zum Schuleintritt, in % keine Betreuung in Einrichtungen 71 10 1 – 29 Std./Woche 21,7 73,4 2015 über 30 Std./Woche 8,9 18,6 keine Betreuung in Einrichtungen 69,4 8,0 Abbildung 1 zeigt die Anzahl der 4- bis 6-Jährigen, die 2017 Eingangsklassen im schulischen Sektor besuchten. Abbildung 1 Irland: Anzahl der Kinder in Eingangsklassen an Grundschulen, nach Alter, 2017** Anzahl und Anteile der Kinder im frühpädagogischen Sektor sind in Tabelle 3 für verschiedene Be- treuungsarbeiten und Altersgruppen dargestellt: Tabelle 3 Irland: Besuch in frühpädagogischen Einrichtungen nach Betreuungsart und Alter, 2012–2016*** 2012 2013 2014 2015/2016 Babys 3% (3.144) 3% (2.619) 3% (2.760) 2% (2.717) (bis 1 Jahr) Kleinkinder 14% (14.135) 14% (11.425) 13% (10.996) 20% (27.781) (1 Jahr bis 3 Jahre) Vorschulkinder 66% (65.854) 70% (59.131) 66% (54.481) 63% (87.975) (3 bis 6 Jahre) Schulkinder 16% (16.087) 14% (11.702) 18% (14.719) 15% (20.495) (6 bis 8 Jahre) Gesamt 100% (99.220) 100% (84.877) 100% (82.956) 100% (138.968) Quellen: **CSO Central Statistics Office 2017. *Eurostat 2015d. ***Pobal 2017, 45. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 5
Finanzierung und Elternbeiträge Verträge zwischen dem Ministerium für Kinder und Jugend und den Trägern im frühpädagogi- schen Sektor hatten auch eine Änderung der Finanzierungsart zur Folge: weg von der Subvention von Plätzen (Quantität) und hin zur Förderung der angebotenen Bildungsprogramme (Qualität). Die Elterngebühren betragen für unter 1-Jährige etwa 751€ pro Monat, für ältere Kinder etwa 721€ 3. Für Kinder, die das „freie Vorschuljahr“ in Anspruch nehmen, müssen nur die Mahlzeiten bezahlt werden. Als Teil des Schulsystems sind die Eingangsklassen im schulischen Sektor kostenfrei. Quellen: Duignan, M. 2017. European Commission, EACEA, and Eurydice 2015. Fachkraft-Kind-Relation / Personalschlüssel Eine Fachkraft im frühpädagogischen Sektor ist derzeit verantwortlich für maximal: 3 Kinder im Alter unter 1 Jahr, 5 Kinder zwischen 1 und 2½ Jahren, 11 Kinder zwischen 2½ und 6 Jahren. Eine Tagespflegeperson sorgt für maximal fünf Kinder. In Einrichtungen des „freien Vorschuljahrs“ sind mindestens acht Kinder (3- bis 5-Jährige) im Jahr vor dem Pflichtschulbesuch. Eine Fachkraft ist für bis zu elf Kinder verantwortlich, bei 12 bis 22 Kindern sind es eine Fachkraft plus eine Assistentin, bei 23 bis 33 Kindern zwei Fachkräfte und eine Assistentin, bei 34 bis 44 Kin- dern zwei Fachkräfte und zwei Assistentinnen. Im schulischen Sektor bestehen Gruppen des Early Years Programms in der Regel aus 30 Kindern, von denen 15 vormittags und 15 nachmittags anwesend sind. Jede Gruppe wird von einer qualifi- zierten Grundschullehrkraft und einer Betreuungskraft geleitet. In Grundschulen ist in der Regel eine Grundschullehrkraft für 26 Kinder verantwortlich. 2016 war die Fachkraft-Kind-Relation in der erste Stufe der Grundschulen 15,7*. Die Relation wird auf jeder Stufe errechnet, indem die Gesamtanzahl der Kinder durch die Gesamtanzahl der vorhandenen Stellen (Klassenlehrkräfte und Unterstützungskräfte) geteilt wird. Diese Zahl unterscheidet sich von anderen Berechnungen (z.B. dem Personalplan der Grundschulen, der als Grundlage gilt für die Zuweisung von Klassenlehrkräften zu verschiedenen Schulen, je nach den Schülerzahlen). 2016/2017 betrug die durchschnittliche Klassengröße in Grundschulen 24,7 Kinder. Seit Dezember 2016 müssen alle Fachkräfte, die mit Kindern in frühpädagogischen Einrichtungen arbeiten, eine einschlägige Qualifikation auf der Stufe 5 des Nationalen Qualifikationsrahmen- werks und auf ISCED-Niveau 4 vorweisen. Gruppenleitungen, die mit Kindern über 3 Jahren arbei- ten, müssen eine Qualifikation der Stufe 6 des irischen Qualifikationsrahmens NQR (EQR, ISCED 5) haben. Quellen: *DES 2017. European Commission, EACEA, and Eurydice 2015, 2016. Eurydice 2017. 3 Beträge in Euro basieren auf der Referenzwährungseinheit KKS (Kaufkraftstandard), die in der EU verwendet wird, um das Volumen von Wirtschaftsaggregaten international vergleichbar zu machen. (Europäische Kommission, EACEA, Eury- dice, Eurostat 2014, S. 155). © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 6
Curriculare Rahmenwerke Das Ministerium für Bildung und Ausbildung ist verantwortlich für die curricularen und qualitäts- bezogenen Rahmenwerke, die für Kinder bis zu 6 Jahren im frühpädagogischen Sektor entwickelt wurden (aber für die Eingangsklassen in den Grundschulen nicht gelten). Das curriculare Rahmenwerk Aistear wurde 2009 für alle frühpädagogischen Einrichtungen, ein- schließlich der Tagespflege, als nicht-verpflichtendes Rahmenwerk eingeführt. Es ist entlang von vier übergreifenden Themen strukturiert: Wohlbefinden, Identität und Zugehörigkeit, Kommunika- tion sowie Erforschen und Denken. Für jeden dieser Bereiche werden bestimmte Fähigkeiten, Ein- stellungen und Werte definiert. Es wurde vom nationalen Gremium für Curriculum und Einschät- zungen (National Council for Curriculum and Assessment, NCCA) über einen langen Zeitraum hin- weg in enger Zusammenarbeit mit dem frühpädagogischen Sektor entwickelt. Das NCCA ist auch für die Implementierung von Aistear zuständig. Einrichtungen, die an der Maßnahme der kostenfreien Vorschule teilnehmen, müssen ein Aktivitä- tenprogramm entwickeln, das sich auf das Qualitätsrahmenwerk Síolta stützt. Síolta, das nationale Qualitätsrahmenwerk der frühen Bildung (2006), wurde vom Bildungsministe- rium in Auftrag gegeben und vom Zentrum für frühpädagogische Entwicklung und Bildung entwi- ckelt. Es ist ein prozessorientiertes Rahmenwerk und legt Qualitätskriterien fest, die sich auf 12 Prinzipien gründen: der Wert der frühen Kindheit; „Kinder zuerst“; Eltern; Beziehungen; Gleich- heit; Diversität; bereichernde Umgebungen; Fürsorge; Rolle der Erwachsenen; Teamarbeit; Päda- gogik und Spiel. 16 Qualitätsstandards und relevante Indikatoren sollen dabei helfen, die Vision von Qualität in die Praxis überzuführen. Curriculare Richtlinien für Early Start Programme im schulischen Sektor schließen strukturierte spielerische Aktivitäten ein, die die Sprache sowie die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder fördern sollen. Eingangsklassen in Grundschulen folgen dem Grundschul-Curriculum (1999), das nach sechs Hauptlerngebieten strukturiert ist: Sprache (Englisch und Irisch), Mathematik, soziale, Umwelt- und naturwissenschaftliche Bildung (Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften), Kunster- ziehung (bildende Kunst, Musik, Theater), Sport, soziale, persönliche und Gesundheitsbildung. Quellen: DES 2016. Eurydice 2017. NCCA 2016. Inklusionsagenda Kinder mit besonderen Bildungsbedürfnissen und Behinderungen Im Juni 2016 wurde für Kinder, die Einrichtungen im frühpädagogischen Sektor besuchen, ein neues Inklusions-Modell (Access and Inclusion Model, AIM) eingeführt. Das Modell umfasst sieben Förderungsebenen, je nach den Bedürfnissen des einzelnen Kindes. Ebenen 1 bis 3 bieten allge- meine Unterstützung an, die eine inklusive Kultur in Einrichtungen fördert. Dazu gehört, dass Ein- richtungsträger sich einer Charta der Diversität, Gleichheit und Inklusion verpflichten und eine ein- richtungsspezifische Inklusionsstrategie veröffentlichen; dass vom Ministerium für Kinder und Ju- gend ein neues Hochschulstudium „Leitungstätigkeit für Inklusion in den frühen Jahren“ (Lea- dership for Inclusion in the Early Years) für Fachkräfte, die als Inklusions-Koordinatorin arbeiten möchten, sowie ein mehrjähriges Fortbildungsprogramm für frühpädagogische Personal finanziert wird. Die Ebenen 4 bis 7 beziehen sich auf eine Reihe von zielgerichteten Unterstützungsmaß- nahmen, um die Teilnahme von Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen zu fördern. Diese können Folgendes umfassen: Beratung und Unterstützung durch frühpädagogische Expertinnen in Anspruch nehmen (AIM); sich für spezielle Ausstattung oder kleinere Umbauten bewerben; The- rapiedienste in Anspruch nehmen; sich für zusätzliche Pro-Kopf-Finanzierung für weitere personel- le Unterstützung in der Einrichtung bewerben. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 7
Kinder mit Behinderungen können das „freie Vorschuljahr“ auf zwei Jahre ausdehnen. Der Gesundheitsdienst (Health Service Executive, HSE) stellt für Kinder im Vorschulalter einen kos- tenfreien Screening-Test zur Verfügung. Neben einer Einschätzung der Hör-, Seh- und körperlichen Fähigkeiten ist hier auch die sprachliche Entwicklung eingeschlossen. Im schulischen Sektor besuchen Kinder mit besonderen Bildungsbedürfnissen wann immer mög- lich Regeleinrichtungen; manchmal auch eine spezielle Klasse oder Gruppe oder auf integrierter Basis mit Unterstützungen. Es gibt auch Förderschulen für Kinder mit speziellen Behinderungen. Zur Inklusion von Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen gibt es zudem einen Aktionsplan zur Chancengleichheit in Schulen (Delivering Equality of Opportunity in Schools, DEIS), der auch für vorschulische Einrichtungen gilt. Dieser Plan umfasst in einem vielschichtigen Ansatz ein standar- disiertes System zur Identifizierung von Benachteiligungen und ein integriertes Schulunterstüt- zungsprogramm (School Support Programme, SSP). Zudem legt dieser Plan Wert auf die Einbezie- hung von Eltern und Familien. Kinder mit Migrationshintergrund Das breitgefächerte Angebot privater Einrichtungen in Irland macht es schwierig, belastbare Daten über Kinder mit Migrationshintergrund zusammenzustellen. 2016 hatten 12,4% der Bevölkerung keinen irischen Hintergrund; in der Gruppe der unter 5jährien Kinder betraf dies 10,5%. Jeweils ca. zwei Drittel dieser Personen kamen aus Ländern der EU28.* Für Kinder, deren Familiensprache nicht Englisch ist, existieren keine spezifischen Fördermaßnah- men. In den Eingangsklassen der Grundschulen gibt es derartige Unterstützung**, wie z.B. den Einsatz einer Unterstützungskraft mit einer speziellen Ausbildung für Kinder mit Englisch als zu- sätzliche Sprache. Quellen: DCYA, DES, and DH 2016. **DES 2009. DES 2016. EPIC 2016. *Eurostat 2017g. Eurydice 2017. Monitoring – Evaluation – Forschung In Irland gibt es im frühpädagogischen Sektor kein formales Evaluationssystem. Der curriculare Rahmenplan Aistear enthält jedoch Richtlinien zur Einschätzung von kindlichen Entwicklungsfort- schritten und zur Planung der nächsten Lernetappen. Die Agentur für Kind und Familie (Child and Family Agency, Tusla) ist verantwortlich für die Über- prüfung frühpädagogischer Einrichtungen. Inspektionen finden auf der Grundlage der 2016-Regularien des Kinderbetreuungsgesetzes (1991) statt. Dazu werden neben Beobachtungen auch Checklisten verwendet. Die Überprüfungen finden alle ein bis zwei Jahre statt und die Ergeb- nisse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Inspektorat des Ministeriums für Bildung und Ausbildung (DES) ist für die Evaluation der Quali- tät in Einrichtungen zuständig, die am “Early Childhood Care and Education (ECCE) Scheme” teil- nehmen. Die Inspektionen (Early-years education-focused inspection, EYEI) sind rechtlich im Bil- dungsgesetz von 1998 (Abschnitt 13(3)b) vorgesehen und mit dem Minister für Kinder und Jugend, dem Minister für Bildung und Ausbildung und dem Inspektorat abgestimmt. Ein gemeinsamer Be- richt über die Übertragung dieser Aspekte in die Praxis der Einrichtungen mit dem kostenfreien Vorschuljahr wird jährlich veröffentlicht. Die gemeinnützige Organisation Pobal übernimmt im Namen der Regierungsabteilungen, anderer nationaler Agenturen und der EU das Management von frühpädagogischen Programmen. Sie ar- beitet eng mit dem Ministerium für Kinder und Jugend zusammen, wo sie u.a. für die Ausbezah- © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 8
lung der Regierungsmittel an frühpädagogische Einrichtungen zuständig ist. Zudem überprüft sie bei Besuchen der Einrichtungen, ob diese in Abstimmung mit dem jeweiligen Programm arbeiten. Unter der Führung des Ministeriums für Kinder und Jugend wurde die Gruppe zur Anpassung von Betriebsstrukturen (Operational Systems Alignment Group) eingerichtet, um zwischen allen Evalu- ations- und Monitoringaktivitäten im frühpädagogischen Bereich für Koordination und Stimmigkeit zu sorgen. Sie besteht aus Vertretern aller relevanter frühpädagogischer Agenturen, Vertretungen der Ministerien sowie dem nationalen Manager des Unterstützungsdienstes „Besserer Start in die frühen Jahre“ (Better Start Early Years Support Service). Das Ministerium für Kinder und Jugend subventioniert eine nationale Längsschnittstudie, um Ein- blicke in das Leben der Kinder in Irland zu gewinnen. Die Studie „Aufwachsen in Irland“ (Growing Up in Ireland)* wird vom Institut für wirtschaftliche und soziale Forschung (Economic and Social Research Institute – ESRI) und dem Trinity College Dublin gemeinsam durchgeführt. Sie startete 2006 und verfolgt die Fortschritte zweier Kindergruppen: 8.000 9jährige Kinder (Kinderkohorte) und 10.000 9monatige Kinder (Kleinkinderkohorte). Aktuell sind die Kinder der Kinderkohorte 19 Jahre und die der Kleinkinderkohorte 9 Jahre alt. In einer Reihe von Dritt-Organisationen in Irland wurden Bildungsforschungen und Evaluationsin- stitute eingeführt, die in ihren Aufgabenbereichen auch Frühpädagogik beinhalten. Sie hängen in der Regel von externen Finanzierungen ab, die durch das irische Forschungsgremium geschleust werden4. Quellen: Duignan, M. 2017. *ESRI n.d. Eurydice 2017. NCCA 2016. OECD 2015. Mutterschutz / Elternzeit Der Mutterschutz (maternity leave) dauert 42 Wochen, von denen mindestens zwei vor der Ge- burt genommen werden müssen. Für 26 Wochen wird ein wöchentlicher Betrag von 235€ gezahlt, vorausgesetzt die Mutter war in den 12 Monaten vor der Geburt 39 Wochen sozialversicherungs- pflichtig erwerbstätig. Die restlichen 16 Wochen sind unbezahlt. Seit 1. September 2016 existiert ein Vaterschaftsurlaub (paternity leave), der zwei Wochen dau- ert, die innerhalb der ersten 26 Wochen nach der Geburt am Stück genommen werden müssen und mit 235€ pro Woche bezahlt werden. Die unbezahlte Elternzeit (parental leave) beträgt 18 Wochen pro Elternteil und Kind und ist nicht übertragbar, außer wenn beide Eltern beim selben Arbeitgeber tätig sind. In diesem Fall können mit Zustimmung des Arbeitgebers 14 Wochen auf den anderen Elternteil übertragen werden. Die Elternzeit kann bis zum 8. Geburtstag des Kindes in Anspruch genommen werden. Beide Eltern können auch gleichzeitig und in verschiedenen Blöcken von mindestens sechs aufeinanderfolgen- den Wochen Elternzeit nehmen. Alle Personen, die ein Jahr durchgängig beim selben Arbeitgeber angestellt sind, haben Anspruch auf Elternzeit. In einer Studie, die von 2007 bis 2009 mit 23.000 erwerbstätigen Müttern durchgeführt wurde*, nahmen 92% die bezahlte, 41% zusätzlich die unbezahlte Mutterschutzzeit in Anspruch. Nur 18% nahmen Elternzeit in Anspruch. Da diese jedoch bis zum 8. Geburtstag genommen werden kann, ist es möglich, dass viele Mütter sie zu einem späteren Zeitpunkt nehmen. Die Studie zeigte aber auch, dass bei 19% der Frauen ihr Antrag auf Elternzeit nicht genehmigt wurde. Da die Elternzeit unbezahlt ist, ist es zudem auch eine finanzielle Frage, ob sich Mütter dies leisten können. 4 http://research.ie/funding-category/principal-investigator-led/. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 9
Der neueingeführte Vaterschaftsurlaub wurde von September 2016 bis Februar 2017 nur von 8.558 Vätern beantragt. Mögliche Gründe sind die noch nicht sehr bekannte Maßnahme und dass Arbeitgeber selten die 235€ pro Woche aufstocken. Quellen: Daly, M. and M. Rush 2017. *Russell, H. et al. 2011. Blick in die Geschichte des Kita-Systems Ende der Spielgruppen entstehen 1960er Jahre 1991 Kinderbetreuungsgesetz 1994 Erste Early Start Programme Bildungsgesetz 1998 Weißbuch der Frühpädagogik 1999 Nationale Strategie der Kinderbetreuung 2000 Nationale Kinderstrategie 2000–2006 Kinderbetreuungsprogramm zur Chancengleichheit 2006–2008 Nationales Programm zu Investitionen in der Kinderbetreuung Beginn des Programms des kostenfreien Vorschuljahres (Early Childhood Care and 2010 Education Scheme) 2013 Nationale Qualitätsagenda der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung „Bessere Leistungen, bessere Zukunft: das nationale Orientierungsrahmenwerk für 2014 Kinder und Jugendliche 2014-2020“ (Better Outcomes, Brighter Futures: The national policy framework for children and young people 2014-2020) • Bericht der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe: künftige Investitionen in die Kin- derbetreuung in Irland • Gründung von „Besserer Anfang“ (Better Start), dem nationalen Qualitätsunterstüt- 2015 zungsdienst für den frühpädagogischen Sektor • Neues Inklusions-Modell (Access and Inclusion Model, AIM) zur Unterstützung von Kindern mit Behinderungen im frühpädagogischen Sektor • Beginn der Inspektionen in frühpädagogischen Einrichtungen (Early-years education- focused inspection), die am kostenfreien Vorschuljahr teilnehmen 2016 • Die Regularien 2016 zum Kinderbetreuungsgesetz (1991) führen ein nationales Re- gistrierungssystem für frühpädagogische Einrichtungen ein sowie eine verpflich- tende Mindestqualifikation für das Personal 2017 Maßnahme der erschwinglichen Kinderbetreuung Quelle: Duignan, M. 2017, persönliche Mitteilung. Oberhuemer, P. und I. Schreyer 2010. Aktuelle Herausforderungen für das System der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in Irland Einschätzung der Landesexpertin Maresa Duignan Irland hat seit 2000 hinsichtlich der Bereitstellung frühpädagogischer Einrichtungen für Kinder zwi- schen 0 und 6 Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Ursprünglich lag der Schwerpunkt staatli- cher Investitionen darauf, die Infrastruktur für frühpädagogische Einrichtungen auszubauen. Seit 2014 umfasst der Fokus auch Aspekte der Zugangsmöglichkeiten und der Qualität der Einrichtun- gen. Herausforderungen für das frühpädagogische System betonen dementsprechend: © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 10
1. Verbesserte Zugangsmöglichkeiten: Durch die 2017 eingeführte Maßnahme zur erschwingli- chen Kinderbetreuung (Affordable Childcare Scheme) als finanzielle Unterstützung für Eltern wurde eine nationale Verpflichtung verwirklicht, allen Familien Zugang zu frühpädagogischen Einrichtungen zu verschaffen. Diese Maßnahme zielt darauf ab „… die bestehenden zielgrup- penspezifischen Kinderbetreuungsprogramme durch eine allgemeine, optimierte und nutzer- freundlichere Variante zu ersetzen und wird eine „Rundumbetreuung“ für Vorschul- und Schulkinder beinhalten“ (DCYA 2017). Die vollständige Implementierung wird sich 2018 und 2019 fortsetzen und auch den Kontext für weitere nationale Initiativen liefern. Damit ver- knüpft ist auch die Förderung der Nachhaltigkeit frühpädagogischer Einrichtungen. Der erste Schritt zur Gründung einer diesbezüglichen nationalen Initiative war 2017 der Auftrag eines unabhängigen Berichts über die Kosten frühpädagogischer Einrichtungen, der als Grundlage künftiger Finanzierungsentscheidungen dienen soll. 2. Qualitätsverbesserung: Investitionen in die Qualität frühpädagogischer Einrichtungen führten zu einer Reihe von Initiativen, u.a.: die Gründung von „Ein besserer Anfang“, ein nationaler Qualitätsunterstützungsdienst für frühpädagogische Einrichtungen; die Einführung von über- arbeiteten Regelungen um ein Registrierungssystem für Einrichtungen zu schaffen; der Beginn von bildungsorientierter Inspektion in Einrichtungen, die das nationale kostenfreie Vorschul- programm anbieten. 3. Weiterentwicklung der Personalstrukturen: die Einführung von geregelten Mindestqualifika- tionsanforderungen stellt 2017 eine größere Herausforderung für die Weiterentwicklung der Personalstrukturen im frühpädagogischen Sektor dar. Investitionen in die Grund- sowie Fort- und Weiterbildung für frühpädagogische Fachkräfte werden auch in Zukunft Vorrang haben. Demographische Daten Gesamtbevölkerung Im Jahr 2016 betrug die Gesamtbevölkerung in Irland 4.724.720. Sie ist damit in den letzten 20 Jahren kontinuierlich angestiegen (1995: 3.597.617, 2005: 4.111.672). Kinder unter 6 Jahren 2016 waren 4,3% der Gesamtbevölkerung Kinder unter 3 Jahren, fast 10% waren Kinder unter 6 Jahren. Diese Anteile liegen – wie auch schon in den letzten 20 Jahren – deutlich über den jeweili- gen EU-Durchschnitten. Tabelle 4 Irland: Anteil der Kinder unter 6 Jahren an der Gesamtbevölkerung, 2016 Alter der Kinder Anzahl der Kinder unter 1 Jahr 66.227 1-Jährige 65.918 2-Jährige 70.073 unter 3-Jährige, gesamt 202.218 3-Jährige 74.981 4-Jährige 77.228 5-Jährige 78.421 3- bis unter 6-Jährige, gesamt 230.630 0- bis unter 6-Jährige, gesamt 432.848 © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 11
Tabelle 5 Irland: Anteil der Kinder unter 6 Jahren an der Gesamtbevölkerung im Zeitverlauf von 1995 bis 2016, in %* 5 1995 ∅ EU15 2005 ∅ EU25 2016 ∅ EU28 unter 3-Jährige 4,1 3,3 4,4 3,1 4,3 3,0 3- bis unter 6-Jährige 4,5 3,5 4,2 3,1 4,9 3,1 0- bis unter 6-Jährige 8,6 6,9 8,6 6,2 9,2 6,2 * eigene Berechnungen, Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Quelle: Eurostat 2017a. Alleinerziehenden-Haushalte mit Kindern unter 6 Jahren 79,7% der Haushalte mit Kindern unter 6 Jahren waren 2015 in Irland Paarhaushalte. Haushalte mit alleinerziehenden Elternteilen machten 5,4% aus – dabei handelt es sich fast ausschließlich um alleinerziehende Mütter (5,1%). Tabelle 6 Irland: Haushalte mit Kindern unter 6 Jahren, 2015 Anteil an den Haushaltstyp Anzahl Gesamthaushalten, in %* Alle Haushalte 641.000 Paarhaushalte 510.900 79,7 Anderer Haushaltstyp 95.500 14,9 Alleinerziehende, gesamt 34.500 5,4 Alleinerziehende Frauen 32.500 5,1 Alleinerziehende Männer 2.000 0,3 * eigene Berechnungen. Quelle: Eurostat 2017e. Erwerbsbeteiligung von Eltern mit Kindern unter 6 Jahren In Irland lag 2015 die Erwerbstätigenquote der Männer (15 bis 64 Jahre) insgesamt bei 68,7%, die der Frauen bei 63,3%. 2015 sind von allen Frauen mit Kindern unter 6 Jahren 61,8% erwerbstätig, wogegen 84,8% der Männer mit Kindern unter 6 Jahren arbeiten. Während die Anteile der Mütter etwa dem EU28- Durchschnitt entsprechen, liegen die der Väter etwas darunter. Tabelle 7 Irland: Erwerbstätigkeit von Eltern mit Kindern unter 6 Jahren im EU-Vergleich, 2005–2015 Mütter, in % Väter, in % 2005 k.A. k.A. Irland 2010 54,6 77,2 5 Für die Daten von 1995 wurden die damaligen EU15-Länder (AT, BE, DK, DE, IE, EL, ES, F, FI, IT, LU, NL, PT, SE, UK) be- rücksichtigt, die Daten von 2005 (EU25) umfassen zusätzlich CY, CZ, EE, HU, LV, LT, MT, PL, SI, SK und die Grundlage der Daten von 2014 sind die Länder der EU28 mit zusätzlich BG, RO und HR. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 12
Mütter, in % Väter, in % 2015 61,8 84,8 EU15 – 2005 56,2 90,0 Europäische Union EU27 – 2010 58,2 86,6 EU28 – 2015 61,0 87,3 2005 Slowenien – 76,8 Zypern – 95,3 Höchste 2010 Slowenien – 76,7 Niederlande – 93,5 Erwerbstätigkeitsrate 2015 Schweden – 78,9 Malta/Tschech. Republik – 93,0 2005 Malta – 29,3 Bulgarien – 72,4 Niedrigste 2010 Ungarn – 32,7 Lettland – 74,8 Erwerbstätigkeitsrate 2015 Ungarn – 38,8 Bulgarien – 77,3 Quellen: Eurostat 2017b. Oberhuemer, P. und I. Schreyer 2010. Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Kinder 6 2015 waren 24,4% der unter 6jährigen Kinder in Irland von Armut oder sozialer Ausgrenzung be- droht. Dieser Anteil entspricht etwa dem EU28-Durchschnitt (24,7%) für diese Altersgruppe. Der Anteil aller Personen mit Armutsrisiko bzw. sozialer Ausgrenzung an der Gesamtbevölkerung be- trug 25,9%. Eines der Ziele der Nationalen Politikstrategie für Kinder und Jugendliche 2014–2020 ist es, bis 2020 mindestens 20.000 Kinder durch eine umfassende Strategie von Unterstützung der Eltern, frühen Interventionen und der Zusammenarbeit vieler Agenturen aus der Armut zu bringen. Quelle: Eurostat 2017d. Literatur [CSO] Central Statistics Office. 2017. Primary Pupils by Age, School Programme and Year. http://www.cso.ie/px/pxeirestat/Statire/SelectVarVal/saveselections.asp. Daly, M. and M. Rush. 2017. “Country Note Ireland”, in International Review of Leave Policies and Research 2017, edited by A. Koslowski, S. Blum, and P. Moss. http://www.leavenetwork.org/lp_and_r_reports/. [DCYA, DES, and DH] Department of Children and Youth Affairs, Department of Education and Skills & De- partment of Health. 2016. AIM. Access Inclusion Modell. http://www.preschoolaccess.ie/. [DCYA] Department of Children and Youth Affairs. 2017. The Affordable Childcare Scheme – next steps. https://affordablechildcare.ie/nextsteps/. 6 Als „von Armut bedroht“ gelten Personen mit einem verfügbaren Äquivalenzeinkommen unterhalb der Armutsgefähr- dungsschwelle, die bei 60% des nationalen verfügbaren medianen Äquivalenzeinkommens (nach Sozialtransfers) liegt. Unter „materieller Deprivation“ bzw. sozialer Ausgrenzung werden Indikatoren zu wirtschaftlicher Belastung und Ge- brauchsgütern zusammengefasst. Hier sind die Lebensbedingungen aufgrund fehlender Mittel stark eingeschränkt (http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=tsdsc100&plugin=1). © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 13
[DES] Department of Education and Skills. 2009. Meeting the Needs of Pupils Learning English as an Addi- tional Language. https://www.education.ie/en/Circulars-and-Forms/Active-Circulars/cl0015_2009.pdf. [DES] Department of Education and Skills. 2016. - Statistical report. 2015/16. http://www.education.ie/en/Publications/Statistics/Statistical-Reports/. - Early Childhood. http://www.education.ie/en/The-Education-System/Early-Childhood/. - Early Years. http://www.education.ie/en/Schools-Colleges/Information/Early-Years/Early- Years.html. [DES] Department of Education and Skills. 2017. Key Statistics 2015/2016 and 2016/2017. https://www.education.ie/en/Publications/Statistics/Key-Statistics/Key-Statistics-2016-2017.pdf. Duignan, M. 2017. Personalprofile – Länderbericht Irland für das Seepro-r Projekt. [EPIC] Europäische Plattform für Investitionen in Kinder. 2016. Länderprofile – Irland. http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1248&langId=de&intPageId=3645. [ESRI] Economic and Social Research Institute. n.d. Growing up in Ireland. National Longitudinal Study on Children. http://www.esri.ie/growing-up-in-ireland/. Europäische Kommission, EACEA, Eurydice und Eurostat. 2014. Schlüsselzahlen zur frühkindlichen Betreu- ung, Bildung und Erziehung in Europa 2014. Luxembourg: Publications Office of the European Union. European Commission, EACEA, and Eurydice. 2015. Early Childhood Education and Care Systems in Europe. National Information Sheets – 2014/15. Eurydice Facts and Figures. Luxembourg: Publications Office of the European Union. http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/documents/thematic_reports/191EN.pdf. European Commission, EACEA, and Eurydice. 2016. Structural Indicators on Early Childhood Education and Care in Europe – 2016. Eurydice Report. Luxembourg: Publications Office of the European Union. https://webgate.ec.europa.eu/fpfis/mwikis/eurydice/images/2/26/Early_Childhood_Education_and_Ca re_.pdf. Eurostat. 2017a. Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht [demo_pjan]. http://ec.europa.eu/eurostat/web/products-datasets/-/demo_pjan. Eurostat. 2017b. Zahl der Erwachsenen nach Geschlecht, Altersgruppe, Zahl der Kinder, Alter des jüngsten Kindes und Erwerbsstatus [lfst_hhacwnc]. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=lfst_hhacwnc&lang=de. Eurostat. 2017c. Beschäftigte und Erwerbspersonen nach Alter und Geschlecht - jährliche Daten. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=lfsi_emp_a&lang=de. Eurostat. 2017d. Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Personen nach Alter und Geschlecht [ilc_peps01]. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=ilc_peps01&lang=de. Eurostat. 2017e. Zahl der Erwachsenen nach Geschlecht, Altersgruppe, Zahl der Kinder, Alter des jüngsten Kindes und Haushaltszusammensetzung (1 000) [lfst_hhaceday]. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=lfst_hhaceday&lang=de. Eurostat. 2017f. Formale Kinderbetreuung nach Altersklassen und zeitlicher Nutzung - % der Population in der Altersklasse (Quelle: SILC) [ilc_caindformal]. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=ilc_caindformal&lang=de. Eurostat. 2017g. Bevölkerung am 1. Januar nach Altersgruppen, Geschlecht und Staatsangehörigkeit [migr_pop1ctz]. http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=migr_pop1ctz&lang=de. Eurydice. 2017. Description of national education systems – Ireland. https://webgate.ec.europa.eu/fpfis/mwikis/eurydice/index.php/Ireland:Early_Childhood_Education_an d_Care. [IDG] Inter-Departmental Working Group. 2015. Future Investment in Childcare in Ireland. https://www.dcya.gov.ie/documents/earlyyears/20150722IDGReportonEarlyYrsInvestmentReport.pdf. Government of Ireland. 2016. Statutory Instruments. http://www.irishstatutebook.ie/eli/statutory.html. [NCCA] National Council for Curriculum and Assessment. 2016. Aistear Toolkit. http://www.ncca.ie/en/Curriculum_and_Assessment/Early_Childhood_and_Primary_Education/Early_C hildhood_Education/Aistear_Toolkit/Aistear_Toolkit.html. Oberhuemer, P. und I. Schreyer. 2010. Kita-Fachpersonal in Europa. Ausbildungen und Professionsprofile. Opladen und Farmington Hills, MI: Barbara Budrich. [OECD] Organisation for Economic Co-operation and Development. 2004. Early Childhood Education and Care Policy. Country Note for Ireland. Paris: OECD. http://www.oecd.org/ireland/34425332.pdf. © Irland – Kontextuelle Schlüsseldaten 2017 14
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