2019 14 Gesundheit - Bundesamt für Statistik
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2019 14 Gesundheit Neuchâtel 2020 Gesundheit Taschenstatistik 2019
Herausgeber : Bundesamt für Statistik (BFS) Auskunft : gesundheit@bfs.admin.ch, Tel. 058 463 67 00 Redaktion : Jean-François Marquis, BFS ; Tania Andreani, BFS Reihe : Statistik der Schweiz Themenbereich : 14 Gesundheit Originaltext : Französisch Übersetzung : Sprachdienste BFS Layout : Sektion DIAM, Prepress / Print Grafiken : Sektion DIAM, Prepress / Print Karte : Sektion DIAM, ThemaKart Online : www.statistik.ch Print : w ww.statistik.ch Bundesamt für Statistik, CH-2010 Neuchâtel, order@bfs.admin.ch, Tel. 058 463 60 60 Druck in der Schweiz Copyright : BFS, Neuchâtel 2020 Wiedergabe unter Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Nutzung gestattet BFS-Nummer : 1540-1900
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung4 2 Gesundheitsdeterminanten5 2.1 Soziale Situation und Arbeit 5 2.2 Gesundheitsverhalten 8 3 Gesundheitszustand der Bevölkerung12 3.1 Allgemeiner Gesundheitszustand und Mortalität 12 3.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes 16 3.3 Krebs 18 3.4 Erkrankungen des Bewegungsapparates 20 3.5 Infektionskrankheiten 21 3.6 Psychische Gesundheit 22 3.7 Behinderungen 24 3.8 Unfälle 25 3.9 Geburten und Gesundheit der Neugeborenen 26 4 Gesundheitswesen28 4.1 Spitäler 28 4.2 Alters- und Pflegeheime 32 4.3 Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex) 34 4.4 Ärzte- und Zahnärzteschaft 36 5 Kosten und Finanzierung38 Glossar41
1 1 Einleitung Die vorliegende Taschenstatistik gibt einen zusammenfassenden Überblick über die verfügbaren Statistikdaten im Gesundheitsbereich. Sie erscheint in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch). Die Struktur der Publikation basiert auf dem unten abgebildeten Schema, das die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsstatistik aufzeigt. Sie umfasst folgende vier Hauptbereiche : – die Gesundheitsdeterminanten, insbesondere die sozialen Verhält- nisse und das gesundheitsrelevante Verhalten – die verschiedenen Dimensionen des Gesundheitszustands der Bevölkerung – das Gesundheitswesen sowie die Inanspruchnahme der diversen angebotenen Versorgungsleistungen – die Kosten und die Finanzierung des gesamten Gesundheits wesens Dieser Aufbau entspricht jenem der Referenzpublikation des Bun- desamtes für Statistik (BFS) zum Thema Gesundheit, der Gesund- heitsstatistik, die alle fünf Jahre publiziert wird und letztmals 2019 erschienen ist. Bei den hier veröffentlichten Zahlen handelt es sich um die im November 2019 aktuellsten verfügbaren Zahlen. Alle Daten, die für die Erstellung der Grafiken verwendet wurden, stehen auf der Internet- seite des BFS als Dossier zur Verfügung (www.health-stat.admin.ch). Strukturschema der Gesundheitsstatistik G1 Determinanten Gesundheits- Inanspruch- Gesundheits- der Gesundheit zustand nahme wesen Genetische Krankheiten, Art der Leistung Ressourcen Veranlagung Sterblichkeit Stationäre Versorger Behandlungs- Umwelt und Gesundheit/ verlauf Ambulante Technologien Wohlbefinden Versorger Personal Qualität Soziale Gesundheit der Leistungen Informelle Hilfe Determinanten/ spezieller Verhaltensweisen Bevölkerungs- Soziales Umfeld/ gruppen Zugang Arbeitsumfeld zu Leistungen Wohnverhältnisse/ Kosten Wohnumfeld Soziale Früherkennung Lifestyle Ungleichheit bezüglich Gesundheit Prävention Finanzierung Rahmenbedingungen Sozialdemografie, Wirtschaft, Politik, Kultur, Versicherungen usw. © BFS 2020 4
2 2 Gesundheitsdeterminanten 2.1 Soziale Situation und Arbeit Männer Frauen guter bis sehr guter selbst wahrgenommener Gesundheitszustand nach Bildungsniveau1 (2017) obligatorische Schule 69,9% 64,4% Tertiärstufe 90,5% 91,0% Entbehrungen von wirklich nötigen Pflegeleistungen aus finanziellen Gründen 2 (2017) 3,1% 3,5% bei der Arbeit (2017) 3 mindestens drei physische Risiken 48,3% 42,2% Empfinden von Stress (meistens, immer) 20,9% 21,7% Angst um den Arbeitsplatz 15,8% 15,9% 1 Bevölkerung ab 25 Jahren in Privathaushalten 2 Bevölkerung ab 16 Jahren in Privathaushalten 3 Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren Quellen: BFS – SGB, SILC © BFS 2020 Im Gesundheitsbereich gibt es einen sozialen Gradienten: Je ungüns- tiger die soziale Ausgangslage (z. B. gemessen am Bildungsniveau), desto schlechter der Gesundheitszustand. 30-jährige Männer mit einem tiefen Bildungsniveau weisen eine um 4,0 Jahre tiefere Lebens- erwartung auf als Männer gleichen Alters mit einem Universitätsab- schluss. 3% der Bevölkerung können aus finanziellen Gründen wirk- lich nötige medizinische Versorgung, hauptsächlich zahnärztliche Pflege, nicht in Anspruch nehmen. Bei armutsgefährdeten Personen beläuft sich dieser Anteil auf 6%. Guter bis sehr guter selbst wahrgenommener Gesundheitszustand nach Bildungsniveau, 2017 Bevölkerung ab 25 Jahren in Privathaushalten G2 100% obligatorische 80% Schule Sekundarstufe II 60% Tertiärstufe 94,8 40% 82,2 90,6 80,9 89,2 74,1 81,9 63,2 58,3 20% 0% 25–44 Jahre 45–64 Jahre 65+ Jahre Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 5
2 Differenz bei der Lebenserwartung zwischen Bildungsniveaus nach Alter, 2011–2014 In Jahren zwischen dem höchsten (Tertiärstufe) und dem tiefsten Bildungsniveau (obligatorische Schule oder weniger) G3 4,0 30 Jahre 1,3 3,3 65 Jahre 1,0 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 Männer Frauen Quelle: Swiss National Cohort (SNC) © BFS 2020 Physische Risiken bei der Arbeit Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren G4 Männer Frauen stets gleiche Bewegungen schmerzhafte Körperhaltungen Tragen schwerer Lasten Stehen hohe Temperaturen starker Lärm niedrige Temperaturen Vibrationen schädliche oder giftige Produkte physische Risiken (≥ 3) 70% 40% 20% 0% 0% 20% 40% 70% 2007 2012 2017 ein Viertel der Arbeitszeit oder mehr (Stehen: 3/4) Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 6
2 Psychosoziale Risiken bei der Arbeit Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren G5 Männer Frauen hohe Arbeits- anforderungen1 hoher Zeitdruck1 geringer Gestaltungs- spielraum1 Wertekonflikte1 emotionale Beanspruchung1 geringe soziale Unterstützung1 Stress erleben 2 Diskriminierung, Gewalt 3 Angst um den Arbeitsplatz 4 psychosoziale Risiken (≥ 3 Typen) 70% 40% 20% 0% 0% 20% 40% 70% 2012 2017 1 meistens oder immer, mindestens ein Risiko 2 meistens oder immer 3 mindestens ein Risiko in den letzten zwölf Monaten 4 ziemlich oder sehr stark Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Schlechte Arbeitsbedingungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar. 45% der erwerbstätigen Personen sind bei der Arbeit mindestens drei physischen Risiken, wie dem Tragen schwerer Lasten, starkem Lärm oder giftigen Substanzen, ausgesetzt. Dieser Anteil ist seit 2012 stabil, jedoch gegenüber 2007 gestiegen. Männer sind häufiger be- troffen als Frauen. Die psychosozialen Risiken stehen im Zusammen- hang mit der Arbeitsorganisation. 21% der erwerbstätigen Personen sind meistens oder immer gestresst und 16% haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Diese Anteile sind gegenüber 2007 gestiegen. Frauen sehen sich häufiger mit einem Mangel an Gestaltungsspielraum konfrontiert als Männer. 7
2 2.2 Gesundheitsverhalten 20171 Männer Frauen körperlich aktiv 77,8% 73,6% achtet auf die Ernährung 62,8% 73,4% übergewichtig oder adipös 51,0% 33,0% Raucher/in 31,0% 23,3% täglicher Alkoholkonsum 14,9% 7,1% 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 76% der Bevölkerung waren 2017 körperlich aktiv ; das sind 14 Pro- zentpunkte mehr als 2002. Personen ohne nachobligatorischen Schulabschluss sind weniger häufig körperlich aktiv als jene mit einem Tertiärabschluss (61% gegenüber 79%). 63% der Männer und 73% der Frauen geben an, auf ihre Ernäh- rung zu achten. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung ist seit 1992 stabil geblieben. Der Anteil der Frauen, die täglich mindestens fünf Portionen Früchte und/oder Gemüse essen, ist doppelt so hoch wie bei den Männern (28% gegenüber 15%). Körperliche Aktivität Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G6 Männer Frauen 100% 8,7 7,2 12,8 9,1 15,2 13,1 16,8 21,4 15,4 15,0 80% 17,4 17,5 17,8 18,1 19,6 20,9 60% 43,3 42,8 36,3 34,0 46,7 34,1 45,3 40% 34,0 20% 35,1 35,0 31,0 32,6 29,5 26,8 23,7 23,8 0% 2002 2007 2012 2017 2002 2007 2012 2017 inaktiv teilaktiv ausreichend aktiv trainiert Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 8
2 Obst- und Gemüsekonsum, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G7 Männer Frauen 6,1% 14,2% 14,6% 28,3% 28,5% 29,9% 41,3% 37,1% 5 Portionen und mehr pro Tag* 0 bis 2 Portion(en) pro Tag* 3 bis 4 Portionen pro Tag* weniger als 5 Tage pro Woche * an mindestens 5 Tagen pro Woche Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Im Jahr 2017 waren 11% der Bevölkerung adipös. Dieser Anteil ist doppelt so hoch wie 1992. Der Anteil der übergewichtigen Personen steigt mit zunehmendem Alter (bis 74 Jahre) an. Bei Männern mit einem tiefen Bildungsniveau ist der Anteil adipöser Personen doppelt so hoch wie bei bildungsstarken Männern (20% gegenüber 10%) ; bei den Frauen ist dieser Unterschied noch ausgeprägter (21% gegen- über 6%). Übergewicht und Adipositas Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G8 Männer Frauen 60% 50% 40% 30% 39,3 38,7 37,7 38,1 33,2 35,6 22,6 22,8 20% 21,2 21,9 20,9 17,2 10% 7,9 8,6 11,2 12,3 7,0 7,4 7,8 9,4 10,2 6,1 6,7 4,7 0% 1992 1997 2002 2007 2012 2017 1992 1997 2002 2007 2012 2017 Übergewicht Adipositas Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 9
2 Raucher/innen nach Anzahl Zigaretten pro Tag Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G9 Männer Frauen 50% 40% 9,5 13,6 30% 13,0 13,8 14,4 14,6 9,8 9,6 11,3 20% 8,1 10,4 9,2 11,3 12,5 12,8 8,5 9,0 7,6 8,2 8,2 7,7 10% 17,4 15,9 7,2 7,6 13,5 7,0 9,7 9,0 7,9 7,7 9,0 7,3 5,0 4,3 3,5 0% 1992 1997 2002 2007 2012 2017 1992 1997 2002 2007 2012 2017 ≤ 9 Zigaretten 10 bis 19 Zigaretten ≥ 20 Zigaretten Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Zwischen 1992 und 2017 ist der Anteil der rauchenden Personen bei den Männern von 37% auf 31% zurückgegangen, während er bei den Frauen stabil blieb (23%). Am häufigsten rauchen Männer zwischen 25 und 34 Jahren (42%) und Frauen zwischen 15 und 34 Jahren (30%). 61% der Raucherinnen und Raucher möchten mit dem Rauchen aufhören. Der Anteil der Nichtraucherinnen und Nicht- raucher, die mindestens eine Stunde pro Tag dem Rauch anderer ausgesetzt sind, ging zwischen 2007 und 2017 von 16% auf 6% zurück. Passivrauchen Anteil der Nichtrauchenden, die mindestens eine Stunde pro Tag dem Rauch anderer ausgesetzt sind G10 40% 30% 20% 35,5 19,7 10% 16,5 15,9 15,0 13,9 4,8 4,7 4,4 4,2 4,0 11,4 3,6 3,7 10,4 3,2 2,3 2,3 8,4 1,3 6,1 0% 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 2007 2012 2017 Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 10
2 Alkoholkonsum Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G11 Männer Frauen 100% 9,3 11,2 14,2 11,1 11,4 12,8 22,2 25,7 30,4 22,6 21,9 23,3 80% 17,2 18,7 16,9 18,9 20,2 18,8 60% 28,8 34,1 33,5 32,8 31,9 27,4 30,8 32,8 37,5 35,7 34,7 27,0 40% 14,6 14,6 13,9 25,6 24,3 26,5 29,4 29,1 31,6 12,9 15,3 18,8 20% 30,1 24,7 22,2 6,6 6,4 6,1 6,2 8,3 10,6 19,6 17,4 14,9 11,5 10,1 10,0 9,0 8,8 7,1 0% 1992 1997 2002 2007 2012 2017 1992 1997 2002 2007 2012 2017 abstinent an 3 bis 6 Tagen pro Woche weniger als an 1 Tag pro Woche täglich an 1 bis 2 Tagen pro Woche Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Seit 1992 hat sich der Anteil der Personen, die täglich Alkohol k onsumieren, bei den Männern von 30% auf 15% und bei den Frauen von 11% auf 7% verringert. Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit des Alkoholkonsums zu. 2017 wiesen 5% der Bevölkerung einen chronischen Risikokonsum auf, und 16% betranken sich mindestens einmal pro Monat. Junge Männer sind vom Rauschtrinken am stärksten betroffen. Risikoreicher Alkoholkonsum, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G12 Männer Frauen 40% 30% 20% 10% 0% 75+ 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ Jahre Jahre Rauschtrinken mindestens einmal pro Monat* Rauschtrinken mindestens einmal pro Woche * chronisch riskanter Konsum ** * Rauschtrinken: pro Trinkgelegenheit in Standardgläsern: M: ≥ 5, F: ≥ 4 ** chronisch riskanter Konsum, pro Tag in Standardgläsern: M: ≥ 4, F: ≥ 2 Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 11
3 3 Gesundheitszustand der Bevölkerung 3.1 Allgemeiner Gesundheitszustand und Mortalität Männer Frauen Lebenserwartung bei Geburt, in Jahren (2018) 81,7 85,4 Lebenserwartung in guter Gesundheit bei Geburt, in Jahren (2017) 69,8 70,8 (sehr) guter selbst wahrgenommener Gesundheitszustand 1 (2017) 85,9% 83,5% dauerhaftes Gesundheitsproblem1 (2017) 30,5% 34,7% Todesfälle, Total (2017) 32 405 34 566 Herz-Kreislauf-Erkrankungen 9 589 11 453 Krebs 9 523 7 772 Demenz 2 079 4 509 Unfälle 1 324 1 210 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quellen: BFS – SGB, BEVNAT, STATPOP, CoD © BFS 2020 Seit 1990 ist die Lebenserwartung bei Geburt bei den Männern um 7,7 Jahre und bei den Frauen um 4,6 Jahre angestiegen. Sie ist eine der höchsten der Welt. Die Lebenserwartung in guter Gesundheit beträgt rund 70 Jahre. Sie bezieht sich auf den selbst wahr genommenen Gesundheitszustand und ist bei Männern und Frauen praktisch gleich hoch. Lebenserwartung und Lebenserwartung in guter Gesundheit, bei Geburt In Jahren G13 100 80 60 40 20 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2018 Männer Männer, in guter Gesundheit Frauen Frauen, in guter Gesundheit Die Daten 2012 zur Lebenserwartung in guter Gesundheit sind nicht direkt mit jenen der vorangehenden Jahre vergleichbar, da die Antwortmodalitäten der Frage zum selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand verändert wurden. Quellen: BFS – BEVNAT, ESPOP, STATPOP, SGB © BFS 2020 12
3 Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand und dauerhaftes Gesundheitsproblem, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G14 100% 80% 60% 94,9 93,3 90,1 40% 84,8 77,0 77,1 67,0 43,6 45,3 50,3 20% 33,5 22,5 25,2 16,7 0% 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre (sehr) guter selbst wahrgenommener Gesundheitszustand dauerhaftes Gesundheitsproblem Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 86% der Männer und 84% der Frauen schätzen ihren Gesundheits- zustand als gut oder sehr gut ein. Der Anteil der Personen mit chro- nischen Gesundheitsproblemen steigt von der jüngsten zur ältesten Altersgruppe um das Dreifache an. Rücken- oder Kreuzschmerzen sowie eine allgemeine Schwäche sind die häufigsten körperlichen Beschwerden : Zwei von fünf Perso- nen leiden daran. Körperliche Beschwerden, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb von vier Wochen G15 60% 50% 40% 30% 39,0 40,7 34,9 31,0 29,5 20% 31,8 28,6 26,8 22,6 21,1 10% 6,2 9,6 8,8 5,4 9,9 5,3 9,4 7,9 0% 4,7 3,3 Rücken- oder allgemeine Schmerzen Einschlaf- oder Kopf- Kreuzschmerzen Schwäche in Schultern, Durchschlaf- schmerzen Nacken, Armen störungen Männer Frauen ein bisschen stark ein bisschen stark Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 13
3 Häufigste Todesursachen nach Altersklassen, 2017 G16 Männer 0–24 25–44 45–64 65–84 85 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter Frauen 0–24 25–44 45–64 65–84 85 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter Herz-Kreislauf-Erkrankungen Unfälle und Gewalteinwirkungen Krebserkrankungen Demenz Atemwegserkrankungen übrige Die Flächen sind proportional zur absoluten Zahl der Todesfälle. Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD) © BFS 2020 Die Grafik zeigt die relative Bedeutung der Todesursachen je nach Altersgruppen. Im Detail : In den ersten beiden Lebensjahren über wiegen die angeborenen Krankheiten als Todesursache. Im Alter zwischen 2 und 15 Jahren verteilen sich die sehr seltenen Todesfälle auf eine Vielzahl von Todesursachen. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 16 Jahren überwiegen Unfälle und Suizid. Bei Frauen über 30 Jahren sowie bei Männern über 40 Jahren ist Krebs die häufigste Todesursache. Dieser wird ab etwa dem 80. Altersjahr durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgelöst. Krebs ist die Hauptursache für vorzeitige Sterblichkeit (vor 70 Jahren) : Bei den Männern gehen 28% und bei den Frauen 47% der verlorenen potenziellen Lebensjahre (VPL) auf das Konto dieser Krankheit. Unfälle und andere Gewalteinwirkungen sind die zweit- häufigste Ursache für vorzeitige Sterblichkeit. Seit 1970 hat sich die standardisierte Sterberate mehr als halbiert. Bei den Herz-Kreislauf- Erkrankungen sank sie um nahezu drei Viertel und bei den Krebs erkrankungen um knapp zwei Fünftel. 14
3 Verlorene potenzielle Lebensjahre nach häufigsten Todesursachen, 2017 G17 Männer (N=103 633) Frauen (N=56 481) 9,1% 15,6% 26,0% 23,8% 0,4% 0,3% 28,5% 46,6% 16,6% 26,6% 3,5% 3,0% Herz-Kreislauf-Erkrankungen Unfälle und Gewalteinwirkungen Krebserkrankungen Demenz Atemwegserkrankungen andere Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD) © BFS 2020 Standardisierte Sterberate Pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner G18 Männer Frauen 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 0 2005 2010 2005 2010 2000 2000 1970 1980 1990 2017 1970 1980 1990 2017 1975 1985 1995 1975 1985 1995 Demenz 1 Atemwegserkrankungen übrige Herz-Kreislauf-Erkrankungen Unfälle und Gewalteinwirkungen Krebserkrankungen 1 seit 1995 erhoben Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD) © BFS 2020 15
3 3.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Männer Frauen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hospitalisierte Personen (2017) 64 030 48 562 Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (2017) 9 589 11 453 akuter Myokardinfarkt (Anzahl Fälle 2017) 9 686 5 078 Schlaganfall (Anzahl Fälle 2017) 8 060 7 318 Bluthochdruck (2017) 1 19,2% 16,0% zu hoher Cholesterinspiegel1 (2017) 14,3% 10,8% Diabetes1 (2017) 5,4% 3,5% 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quellen: BFS – MS, CoD, SGB © BFS 2020 Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die dritthäufigste Hospitalisie- rungsursache und die häufigste Todesursache dar. Seit 2002 ist die Zahl der Spitaleinweisungen infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17% angestiegen. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf die Bevölkerungszunahme und -alterung zurückzuführen. Die Todesfälle infolge dieser Erkrankungen gingen im gleichen Zeitraum hingegen um 11% zurück. 2017 erlitten 14 764 Personen, zwei Drittel davon Männer, einen akuten Myokardinfarkt und 2261 starben an dessen Folgen. 15 378 Personen (davon etwas mehr als die Hälfte Männer) wurden Opfer eines Schlaganfalls ; 2816 starben daran. Todesfälle und Hospitalisierungen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen G19 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2017 Männer: Todesfälle Männer: hospitalisierte Personen Frauen: Todesfälle Frauen: hospitalisierte Personen Quellen: BFS – Todesursachenstatistik (CoD) © BFS 2020 und Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) 16
3 Personen mit Bluthochdruck Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 20 Männer Frauen 4,1 15–24 Jahre 2,8 2,3 0,6 5,3 25–34 Jahre 3,0 3,3 1,5 8,7 35–44 Jahre 4,4 6,3 2,8 14,8 45–54 Jahre 11,7 15,3 9,3 23,0 55–64 Jahre 22,7 31,6 22,5 33,3 65–74 Jahre 36,8 43,3 36,0 31,3 75+ Jahre 42,4 55,8 57,2 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 1992 2017 Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Der Anteil der Personen mit Bluthochdruck ist zwischen 1992 und 2017 von 14% auf 18% angestiegen. Ebenso erhöhte sich der Anteil der Personen mit einem zu hohen Cholesterinspiegel von 9% im Jahr 2002 auf 13% im Jahr 2017. 2017 litten 5% der Männer an Diabetes (2007: 4%). Bei den Frauen ist dieser Anteil in diesem Zeitraum stabil geblieben (3%). Bildungs- schwache Personen haben ein doppelt so hohes Risiko, an Diabetes zu erkranken, wie Personen mit einem Tertiärabschluss (8% gegen- über 4%). Personen mit Diabetes Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 21 Männer Frauen 0,2 15–24 Jahre 0,8 0,6 0,9 0,4 25–34 Jahre 0,3 1,1 0,8 1,3 35–44 Jahre 0,7 1,3 1,0 3,3 45–54 Jahre 1,7 4,4 1,9 8,0 55–64 Jahre 4,4 9,2 5,6 9,9 65–74 Jahre 8,2 12,7 7,3 12,4 75+ Jahre 8,0 14,9 10,3 25% 20% 15% 10% 5% 0% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 2007 2017 Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 17
3 3.3 Krebs 2012–20161 Männer Frauen neue Todes- neue Todes- Fälle fälle Fälle fälle alle Krebsarten 22 400 9 293 19 290 7 586 Lunge, Bronchien, Luftröhre 2 678 1 986 1 750 1 204 Brust 6 163 1 373 Prostata 6 098 1 316 Dickdarm 2 478 915 1 938 753 Hautmelanom 1 465 197 1 301 131 Krebserkrankungen bei Kindern2 (alle Arten) 119 13 96 10 1 Jahresdurchschnitt in diesem Zeitraum 2 0 bis 14-Jährige Quelle: BFS, NICER, KKR, SKKR – Nationale Krebsstatistik © BFS 2020 Jedes Jahr werden mehr als 40 000 neue Krebsdiagnosen gestellt. Mehr als jede fünfte Person erkrankt vor dem 70. Altersjahr an Krebs. Die Neuerkrankungsrate bei den Frauen nimmt nur langsam zu. Bei den Männern ist sie zunächst gestiegen und seit dem vorletzten Beobachtungszeitraum wieder gesunken. Bei Männern ist Prostata- krebs die häufigste Krebserkrankung, bei Frauen ist es Brustkrebs. Jedes Jahr erkranken ungefähr 215 Kinder zwischen 0 und 14 Jah- ren an Krebs und ungefähr 23 sterben daran. Leukämien (32%) und Tumore des zentralen Nervensystems (22%) sind die zwei häufigsten Krebsarten bei Kindern. Krebs (Total) Rate pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner, Europastandard G 22 500 400 300 200 100 0 1987–1991 1992–1996 1997–2001 2002–2006 2007–2011 2012–2016 Männer – Inzidenz1 Frauen – Inzidenz1 Männer – Sterblichkeit Frauen – Sterblichkeit 1 neue Fälle geschätzt aufgrund der Daten der Krebsregister Quelle: BFS, NICER, KKR – Nationale Krebsstatistik © BFS 2020 18
3 Krebs nach Lokalisation, 2012–2016 Durchschnittliche Anzahl pro Jahr G 23 Männer Prostata 6 098 Lunge, Bronchien, Luftröhre Dickdarm Hautmelanom Harnblase Non-Hodgkin-Lymphom Mundhöhle und Rachen Bauchspeicheldrüse Niere Leukämie Leber Magen andere 0 1 000 2 000 3 000 4 000 Frauen Brust 6 163 Dickdarm Lunge, Bronchien, Luftröhre Hautmelanom Gebärmutterkörper Bauchspeicheldrüse Non-Hodgkin-Lymphom Eierstock Schilddrüse Leukämie Mundhöhle und Rachen Magen andere 0 1 000 2 000 3 000 4 000 neue Fälle1 Todesfälle 1 neue Fälle geschätzt aufgrund der Daten der Krebsregister Quelle: BFS, NICER, KKR – Nationale Krebsstatistik © BFS 2020 Krebs bei Kindern, 1987–2016 Rate pro 100 000 Kinder G24 Knaben Mädchen 30 20 10 0
3 3.4 Erkrankungen des Bewegungsapparates 2018 Männer Frauen wegen Erkrankungen des Bewegungsapparates hospitalisierte Personen 67 726 82 379 Hüftgelenkprothese 11 072 14 007 Kniegelenkprothese 8 305 11 912 Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) © BFS 2020 Die Erkrankungen des Bewegungsapparates sind nach den Verlet- zungen der zweithäufigste Hospitalisierungsgrund. Von diesen Spitaleinweisungen sind 54% auf Gelenkerkrankungen der Glied massen (Arthrosen, Arthritis) und 23% auf Rückenleiden zurück zuführen. Manchmal muss eine Prothese eingesetzt werden. 2018 wurden 25 079 Personen für die Implantation einer Hüftgelenk prothese hospitalisiert. Das sind 64% mehr als im Jahr 2002. Knie- gelenkprothesen werden weniger häufig eingesetzt (20 217). Wegen Hüftgelenkprothesenimplantationen hospitalisierte Personen Rate pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner G 25 Männer Frauen 0–14 Jahre 15–24 Jahre 25–34 Jahre 35–44 Jahre 45–54 Jahre 55–64 Jahre 65–74 Jahre 75–84 Jahre 85+ Jahre 1 600 1 200 800 400 0 0 400 800 1 200 1 600 2002–2004 2016–2018 Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) © BFS 2020 20
3 3.5 Infektionskrankheiten 2018 neue HIV-Diagnosen 425 neue HIV-Diagnosen /100 000 Einwohner 5,0 neue Tuberkulosefälle 513 neue Tuberkulosefälle/100 000 Einwohner 6,0 Quelle: BAG – Meldesystem der meldepflichtigen Infektionskrankheiten © BFS 2020 Die Zahl der neu diagnostizierten Fälle des humanen Immundefi- zienz-Virus (HIV) ist seit 2009 im Sinken begriffen. Bereits in den 1990er-Jahren wurde ein starker Rückgang beobachtet. Im Jahr 2018 betrafen 42% der neuen Diagnosen Männer, die Sex mit Männern hatten. Die Zahl der neuen Tuberkulosefälle hat seit den 1980er-Jahren um das Zweieinhalbfache abgenommen. Seit 2005 ist sie jedoch nicht mehr rückläufig. Seither wurden pro Jahr 500 bis 600 Fälle registriert. Zwei Drittel der Tuberkulosefälle treten bei Personen aus- ländischer Herkunft auf. HIV-Diagnosen Labormeldungen G 26 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 Geschlecht unbekannt Frauen Männer Stand: Oktober 2019 Quelle: BAG – Meldesystem der meldepflichtigen Infektionskrankheiten © BFS 2020 21
3 3.6 Psychische Gesundheit Männer Frauen mittlere oder hohe psychische Belastung (2017) 1 11,7% 18,3% Major Depression1 (2017) 7,8% 9,5% Behandlung infolge psychischer Probleme1 (2017) 4,4% 7,7% Suizid, ohne assistierten Suizid (2017) 773 270 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quellen: BFS – SGB, CoD © BFS 2020 Die grosse Mehrheit der Bevölkerung empfindet sehr viel häufiger positive als negative Gefühle. 15% der Bevölkerung weisen jedoch Symptome einer mittleren (11%) oder hohen (4%) psychischen Belas- tung auf. Die Depression ist die häufigste psychische Krankheit. 8% der Männer und 10% der Frauen litten 2017 an einer mittleren bis schweren Depression (Major Depression). Der Anteil der betroffenen Personen nimmt mit zunehmendem Alter tendenziell ab. Gemütszustand, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb von vier Wochen G 27 Positive Lebensgefühle Negative Lebensgefühle 4,1 3,2 entmutigt und geschlagen deprimiert Frauen 12,0 84,8 Frauen 11,2 84,7 2,4 glücklich Männer 6,6 91,0 3,8 2,7 Männer 9,9 86,3 Frauen 9,2 88,1 nieder- 7,1 2,3 ruhig und gelassen Männer 6,0 91,7 Frauen 14,0 78,9 6,2 sehr nervös 5,8 Frauen 22,6 71,2 4,0 Männer 9,9 84,3 Männer 16,5 79,5 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% selten/nie immer/meistens manchmal manchmal immer/meistens selten/nie Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 22
3 Major Depression, 2017 Personen mit einer mittleren bis schweren Depression; Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 28 15% 13,9 12,3 12% 11,1 10,9 10,3 9,5 8,8 9% 8,1 7,8 6,3 6,7 6% 3,3 3,2 3,8 3% 0% 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Männer Frauen Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 Im Jahr 2017 starben 1043 Personen (davon 74% Männer) durch Suizid, die Fälle von assistiertem Suizid nicht mitgerechnet. Die altersstandardisierte Sterbeziffer für Suizid ist seit 1995 um mehr als zwei Fünftel zurückgegangen. Bei den Männern steigt die Suizidrate mit dem Alter stark an. Wird bei der Suizidmeldung eine Begleitkrank- heit angegeben, so ist es in sechs von zehn Fällen eine Depression. Suizid nach Alter und Geschlecht (ohne assistierten Suizid) Pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner G 29 Männer Frauen 120 100 80 60 40 20 0 15–24 Jahre 25–34 Jahre 35–44 Jahre 45–54 Jahre 55–64 Jahre 65–74 Jahre 75–84 Jahre 15–24 Jahre 25–34 Jahre 35–44 Jahre 45–54 Jahre 55–64 Jahre 65–74 Jahre 75–84 Jahre 85+ Jahre 85+ Jahre 0–14 Jahre 0–14 Jahre 1995–1999 2013–2017 Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD) © BFS 2020 23
3 3.7 Behinderungen % Personen Sehvermögen : starke oder vollständige Einschränkung (2017) 1 1,1 77 000 Hörvermögen : starke oder vollständige Einschränkung1 (2017) 1,1 78 000 Gehvermögen : kann nicht gehen oder nur einige Schritte 1 (2017) 1,0 67 000 Sprechvermögen : starke oder vollständige Einschränkung1 (2017) 0,4 28 000 Menschen mit Behinderungen (2017) 1 18,0 1 264 000 stark eingeschränkt 4,1 285 000 IV-Rentenempfänger/innen (31.12.2018) 217 900 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quellen: BFS – SGB; BSV – IV-Statistik © BFS 2020 Funktionelle Einschränkungen nehmen mit steigendem Alter stark zu. Einschränkungen des Sehvermögens betreffen etwa 77 000 Per- sonen, wovon 35 000 Personen 65 Jahre alt oder älter sind. Rund 1 300 000 Personen gelten nach der Definition des Behinderten- gleichstellungsgesetzes als behindert. 300 000 von ihnen sind bei gewöhnlichen Aktivitäten stark eingeschränkt. Funktionelle Einschränkungen, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 30 Sehvermögen Hörvermögen Gehvermögen Sprechvermögen 14% 12% 10% 8% 10,8 8,5 6% 7,1 4,4 4% 0,5 4,3 0,3 0,5 0,3 0,4 2% 2,7 2,2 3,0 2,6 2,4 2,2 0,2 1,4 1,1 1,3 0% 0,4 1,1 1,1 0,6 15–39 40–64 65+ 15–39 40–64 65+ 15–39 40–64 65+ 15–39 40–64 65+ Jahre Jahre Jahre Jahre leichte Einschränkung starke oder vollständige Einschränkung Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 24
3 3.8 Unfälle Männer Frauen Unfälle im Haus, im Garten, beim Sport oder beim Spiel 1 (2017) 19,0% 14,5% Arbeitsunfälle2 (2017) 7,2% 3,8% Strassenverkehrsunfälle1 (2017) 2,2% 1,5% bei Strassenverkehrsunfällen verstorbene Personen (2018) 172 61 1 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten 2 Erwerbstätige ab 15 Jahren Quellen: BFS – SGB, SVU © BFS 2020 Unfälle zählen zu den Hauptursachen vorzeitiger Sterblichkeit und sind die häufigste Hospitalisierungsursache. Am häufigsten verun- fallen Personen im Haus, im Garten, beim Sport oder beim Spiel. Oftmals handelt es sich bei den Unfällen um Stürze. Erwerbstätige Männer erleiden fast doppelt so häufig Arbeitsunfälle wie Frauen (7% gegenüber 4%). Knapp 2% der Bevölkerung werden Opfer eines Verkehrsunfalls. Im Jahr 2018 starben 233 Personen bei Strassen- verkehrsunfällen, nahezu drei Viertel waren Männer. Verunfallte nach Unfall- und Behandlungsart, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 31 Männer Frauen Sport, Spiel, 9,2 9,8 8,2 6,4 Haus, Garten 2,1 5,1 Arbeit 1 3,0 0,8 1,0 0,8 1,4 Verkehr 0,5 20% 15% 10% 5% 0% 0% 5% 10% 15% 20% medizinisch behandelt selbst behandelt 1 nur Erwerbstätige Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 25
3 3.9 Geburten und Gesundheit der Neugeborenen 2018 Lebendgeburten 87 851 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt 32,0 Kaiserschnittrate 32,1% Frühgeburten (< vollendete 37. Schwangerschaftswoche) 7,0% Neugeborene mit niedrigem Gewicht (< 2500g) 6,5% Totgeburten 4,3‰ Säuglingssterblichkeit 3,3‰ Quellen: BFS – BEVNAT, MS, CoD © BFS 2020 Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt steigt seit 1970 kontinuierlich an. 2018 entfielen weniger als 30% der Geburten auf Frauen unter 30 Jahren, 1970 waren es noch knapp 70%. Wenn Frauen ihre Kinder später bekommen, hat das unter anderem eine Abnahme der Fruchtbarkeit sowie eine Zunahme bestimmter Risiken wie spontane Zwillingsschwangerschaften oder Chromosomena nomalien zur Folge. 96% der Geburten erfolgen im Spital, ein Drittel davon per Kaiser- schnitt. Die Kaiserschnittrate ist in bestimmten Regionen doppelt so hoch wie in anderen. 2018 sind 287 Säuglinge und Kleinkinder im ersten Lebensjahr gestorben, was einer Sterberate von 3,3 auf 1000 Lebendgeburten entspricht. Etwas weniger als die Hälfte dieser Todesfälle ereignete sich innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt. Betroffen sind vor allem Kinder mit sehr tiefem Geburtsgewicht und deutlich zu früh Geborene. Im gleichen Jahr wurden 381 Totgeburten verzeichnet. Lebendgeburten nach Alter der Mutter G32 2,7 1,4 1,5 2,9 100% 5,8 6,7 8,6 7,7 10,0 ≥40 Jahre 17,6 80% 19,8 23,3 26,3 35–39 Jahre 26,1 31,1 38,4 30–34 Jahre 60% 35,8 36,9 25–29 Jahre 39,8 38,7 40% 40,8
3 Kaiserschnittrate, 2014–2018 G 33 Raumgliederung: MS-Regionen 0 25 km Anzahl Kaiserschnitte pro 100 Entbindungen < 28,0 28,0 –30,9 31,0 –33,9 34,0 –36,9 ≥ 37,0 CH: 32,9 Quelle: BFS – Medizinische Krankenhausstatistik (MS) © BFS 2020 Totgeburten und Säuglingssterblichkeit Rate pro 1000 Lebendgeburten* G 34 18 15 12 9 6 3 0 1969 1973 1977 1981 1985 1989 1993 1997 2001 2005 2009 2013 2018 Säuglingssterblichkeit Totgeburten * Totgeburten: pro 1000 Geburten Quelle: BFS – Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT) © BFS 2020 27
4 4 Gesundheitswesen 4.1 Spitäler 2018 Spitäler 281 Betten 37 956 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten) 167 873 in Spitälern behandelte stationäre Fälle 1 468 275 Hospitalisierungsrate (pro 1000 Einwohner) 117,8 durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Akutpflege (Tage) 5,3 Durchschnittskosten pro Tag in der Akutpflege (Franken) 2 245 Quellen: BFS – KS, MS © BFS 2020 2018 erbrachten 281 Spitäler Dienstleistungen an 580 Standorten. Seit 2002 hat die Zahl der Spitäler für allgemeine Pflege um 41% abgenommen, während jene der Spezialkliniken nahezu unverändert geblieben ist (– 6%). Im gleichen Zeitraum verzeichneten hingegen die Spezialkliniken den grössten Rückgang bei der Bettenzahl (–15%). In den Spitälern für allgemeine Pflege war eine kleinere Abnahme zu beobachten (–10%). Spitalunternehmen für allgemeine Pflege und Spezialkliniken Anzahl Spitäler G 35 250 200 150 100 50 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 allgemeine Pflege Spezialkliniken Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS) © BFS 2020 28
4 Verfügbare Spitalbetten nach Betriebstyp Anzahl Betten G 36 45 000 40 000 35 000 30 000 25 000 20 000 15 000 10 000 5 000 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 andere Spezialkliniken psychiatrische Kliniken geriatrische Kliniken allgemeine Pflege, Grundversorgung Rehabilitationskliniken allgemeine Pflege, Zentrumsversorgung Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS) © BFS 2020 2018 beschäftigten die Spitäler Personen im Umfang von 167 873 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Dies sind 40% mehr als im Jahr 2002. Acht von zehn Beschäftigten in VZÄ sind in Spitälern für allgemeine Pflege tätig. 71% der Beschäftigten in VZÄ sind Frauen; in der Ärzteschaft sind sie aber weiterhin in der Minderzahl (48%). 42% der Vollzeitäquivalenten entfallen auf das Pflegepersonal und die Sozialdienste, 14% auf die Ärztinnen und Ärzte. Beschäftigte in Spitälern nach Funktion und Geschlecht, 2018 In Vollzeitäquivalenten G 37 Allgemeine Pflege Spezialkliniken 10 438 Ärzte 2 002 9 769 1 923 8 647 Pflegepersonal 3 569 46 134 inkl. Sozialdienste 11 985 4 761 andere medizini- 1 614 12 099 sche Fachbereiche 4 817 13 669 Verwaltung, Haus- 4 194 24 798 und techn. Dienste 7 453 50 000 30 000 10 000 0 0 10 000 30 000 50 000 Männer Frauen Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS) © BFS 2020 29
4 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Spitälern In Tagen G 38 60 50 40 30 20 10 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Psychiatrie Rehabilitation/Geriatrie Akutpflege Zeitreihenbruch ab 2015: neue Definition und neue Datenquelle Quellen: BFS – Krankenhausstatistik (KS), © BFS 2020 Quellen: Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) ab 2015 2018 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der kutpflege 5,3 Tage. In der Psychiatrie dauerten die Aufenthalte im A Durchschnitt sechsmal länger (32,1 Tage). Seit 2002 hat die durch- schnittliche Aufenthaltsdauer kontinuierlich abgenommen. Die Durchschnittskosten für einen Tag im Spital sind im gleichen Zeitraum angestiegen. Die Zunahme in der Akutpflege beträgt 83%. Dort kostete 2018 ein Spitaltag durchschnittlich 2245 Franken. Durchschnittskosten in Spitälern Franken pro Tag und Patientin bzw. Patient G 39 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Akutpflege Rehabilitation/Geriatrie Psychiatrie Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS) © BFS 2020 30
4 Stationäre Krankenhausfälle nach Alter, 2018 Anzahl Fälle in Tausend G 40 70 Spitalaufenthalte wegen Schwangerschaft, 60 Geburt und Wochenbett 50 40 30 20 10 Frauen 0 *N 0–4 10–14 20–24 30–34 40–44 50–54 60–64 70–74 80–84 90–94 95+ 10 Männer 20 30 40 50 60 70 *N Neugeborene Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) © BFS 2020 2018 belief sich die Zahl der Hospitalisierungen bei den Männern auf 688 528 und bei den Frauen auf 779 747. Ohne die Spitalaufent- halte wegen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wurden die Frauen und Männer insgesamt fast gleich oft hospitalisiert. Bis zum Alter von 75 Jahren werden in der Regel mehr Spitalaufenthalte von Männern verzeichnet, danach ist es umgekehrt. 31
4 4.2 Alters- und Pflegeheime 2018 Alters- und Pflegeheime 1 566 Beschäftigte, in Vollzeitäquivalenten 96 453 Bewohner/innen am 31.12. 92 309 Männer 26 925 Frauen 65 384 Anteil Personen, die am 31.12. in Alters- und Pflegeheimen wohnen, an der Bevölkerung ab 80 Jahren 15,3% durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 890 durchschnittliche Kosten pro Tag (Franken) 305 Quelle: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED) © BFS 2020 In den 1566 Alters- und Pflegeheimen waren im Jahr 2018 Personen im Umfang von 96 453 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) beschäftigt. Das Personal für Pflege und Alltagsgestaltung macht 67% der Beschäf- tigten in VZÄ aus. Acht von zehn VZÄ sind von Frauen besetzt. Drei Viertel der Personen, die 2018 in einem Altersheim oder in einem Pflegeheim lebten, sind mindestens 80 Jahre alt. Rund 76% davon sind Frauen. Beschäftigte in Alters- und Pflegeheimen nach Berufsgruppen und Geschlecht, 2018 In Vollzeitäquivalenten G 41 80 000 Hausdienste, Technische 18 205 Dienste, Übrige 60 000 Verwaltungspersonal 3 442 Pflegepersonal und Alltagsgestaltung 40 000 Ärztinnen/Ärzte und andere Akademiker/innen 55 455 20 000 8 672 1 455 9 099 64 62 0 Männer Frauen Quelle: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED) © BFS 2020 32
4 Personen in Alters- und Pflegeheimen, 2018 G 42 Anteil an der Gesamtbevölkerung, Anzahl, für das ganze Jahr am 31.12 30 000 80% 25 000 55,0 60% 22934 20 000 22121 13590 37,4 36,7 10 926 15 000 40% 8747 21,9 6933 19,5 6838 6576 10 000 4597 11,3 20% 3645 3132 2595 8,4 1840 1842 5 000 5,1 3,3 2,4 1,4 1,3 0,7 0,7 0 0% 65–69 Jahre 70–74 Jahre 75–79 Jahre 80–84 Jahre 85–89 Jahre 90–94 Jahre 95+ Jahre 65–69 Jahre 70–74 Jahre 75–79 Jahre 80–84 Jahre 85–89 Jahre 90–94 Jahre 95+ Jahre Männer Frauen Quellen: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED), © BFS 2020 Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) Bei 48% der Personen in Alters- und Pflegeheimen dauert der Aufenthalt weniger als ein Jahr. 16% der beherbergten Personen wohnen fünf Jahre oder länger dort. Die durchschnittliche Aufent- haltsdauer beträgt rund zweieinhalb Jahre (890 Tage). Ein Tag im Altersheim oder Pflegeheim kostet im Durchschnitt 305 Franken. Dauer der Aufenthalte in Alters- und Pflegeheimen, 2018 Heimaustritte 2018 G 43 Männer (N=13196) Frauen ( N=23 505) < 1 Jahr 7,4% 2,9% 1–
4 4.3 Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex) 2018 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten) 23 554 Klient/innen 367 378 Männer 146 819 Frauen 220 559 Anteil Personen, die Pflege zu Hause in Anspruch nehmen, an der Bevölkerung ab 80 Jahren 28,9% durchschnittliche Kosten pro Jahr und Klient/in (Franken) 6 882 Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX) © BFS 2020 2018 waren 78% der in der Spitex Beschäftigten (in Vollzeitäquiva- lenten) bei gemeinnützigen oder öffentlich-rechtlichen Unternehmen angestellt. Ihre Zahl hat seit 2002 um 129% zugenommen. Rund die Hälfte (44%) der Personen, die Spitex in Anspruch nehmen, ist 80 Jahre alt oder älter. Aufgrund ihrer höheren Lebens- erwartung sind Frauen in der ältesten Bevölkerungsgruppe überver- treten. Zudem pflegen sie in einer Paarbeziehung häufiger ihren Partner als umgekehrt. Diese beiden Faktoren erklären, warum mehr Frauen Spitex in Anspruch nehmen als Männer. Beschäftigte der Spitex-Dienste In Vollzeitäquivalenten G 44 25 000 20 000 15 000 10 000 5 000 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 selbstständige Pflegefachpersonen erwerbswirtschaftliche Unternehmen gemeinnützige und öffentlich-rechtliche Unternehmen Anpassung der Erhebung 2010, neu inklusive der erwerbswirtschaftlichen Unternehmen und der selbstständigen Pflegefachpersonen Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX) © BFS 2020 34
4 Von Spitex-Diensten betreute Fälle, 2018 Anzahl nach Art der Leistung und Alter G 45 100 000 80 000 60 000 83 132 24 359 20 178 40 000 16 702 47 873 47 574 46 570 45 257 44 912 42 268 9 477 6 465 20 000 0 0–64 65–79 80+ 0–64 65–79 80+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Pflegeleistungen hauswirtschaftliche Leistungen Männer Frauen Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX) © BFS 2020 Informelle Hilfe aus dem sozialen Umfeld in Form von Pflege oder bei der Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten ist weiter verbreitet als die Inanspruchnahme von Spitex-Dienstleistungen. Zudem erhalten 59% der Personen, die von der Spitex unterstützt werden, auch Hilfe von Angehörigen oder Bekannten. Inanspruchnahme von informeller Hilfe und der Spitex, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb eines Jahres G 46 Männer Frauen 50% 37,6 40% 28,2 30% 20,3 20,1 19,1 15,0 13,9 20% 12,3 10,3 9,9 9,8 6,0 10% 4,5 2,7 2,0 1,0 0% unter 65 65–74 75–84 85+ unter 65 65–74 75–84 85+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre informelle Hilfe Spitex Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 35
4 4.4 Ärzte- und Zahnärzteschaft Ärztinnen/Ärzte in Arztpraxen und ambulanten Zentren1, in Vollzeitäquivalenten (2017) 15 527 Ärztinnen/Ärzte im ambulanten Sektor pro 100 000 Einw. (2018) 226 ärztliche Konsultation, mindestens eine (2017)2 81,2% Zahnärztinnen/Zahnärzte (2018) 4 370 Zahnärztinnen/Zahnärzte pro 100 000 Einwohner (2018) 51 zahnärztliche Konsultation, mindestens eine (2017) 2 59,6% 1 mit Jahresumsatz > 30 000 Franken und eigener Infrastruktur 2 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten Quellen: BFS – MAS, SGB; FMH, SSO © BFS 2020 2017 waren 40% der Ärztinnen und Ärzte in Arztpraxen oder ambulanten Zentren in der Grundversorgung tätig (Allgemeine Innere Medizin, Pädiatrie ; praktische Ärztin/praktischer Arzt). Die Zahl der ambulant praktizierenden Ärztinnen und Ärzte pro 100 000 Einwoh- nerinnen und Einwohner ist von 205 im Jahr 2010 auf 226 im Jahr 2018 (+ 11%) angestiegen. Im gleichen Zeitraum blieb die Zahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner stabil. Tätigkeitsgebiet der Ärztinnen und Ärzte in den Arztpraxen1, 2017 In Vollzeitäquivalenten G 47 (N =15 527) Grundversorgung 2 11,7% Psychiatrie Gynäkologie und Geburtshilfe 5,5% Fachmedizin ohne 40,1% chirurgische Tätigkeit 12,2% Fachmedizin mit chirurgischer Tätigkeit anderes Fachgebiet 9,5% anderes Tätigkeitsgebiet 3 6,2% 14,8% 1 Arztpraxen und ambulante Zentren mit eigener Infrastruktur und einem Jahresumsatz von über 30 000 Franken 2 Facharzttitel: allgemeine Innere Medizin, Pädiatrie; praktische Ärztin/praktischer Arzt 3 Haupttätigkeit, die keinem Weiterbildungstitel des Arztes/der Ärztin entspricht Quelle: BFS – Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren (MAS) © BFS 2020 36
4 Ärztinnen/Ärzte und Zahnärztinnen/Zahnärzte Index der Anzahl Ärztinnen/Ärzte und Zahnärztinnen/Zahnärzte auf 100 000 Einwohner/innen, 1990=100 G 48 150 140 130 120 110 100 90 2000 2002 2004 2006 2008 2010 1990 2012 2014 2016 2018 1992 1994 1996 1998 Ärztinnen/Ärzte Ärztinnen/Ärzte Zahnärztinnen/ (ambulanter Sektor)1 (Total) Zahnärzte 1 bis 2007 Ärztinnen/Ärzte mit Privatpraxis Quellen: FMH, SSO © BFS 2020 81% der Bevölkerung suchen innerhalb von 12 Monaten mindestens einmal eine Ärztin oder einen Arzt auf (Generalist/in und/oder Spe zialist/in). Am wenigsten häufig gehen die 25- bis 44-jährigen Männer zum Arzt (65%). 60% der Bevölkerung suchen mindestens einmal innerhalb von 12 Monaten eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt auf. Konsultationen bei Ärztinnen und Ärzten, 2017 Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten G 49 Durchschnittliche Anzahl Mindestens eine Konsultation Konsultationen pro Jahr innerhalb von 12 Monaten und Einwohner/in 100% 6 80% 5 4 60% 93,3 88,8 3 5,3 82,5 79,4 79,1 77,8 75,1 4,7 4,6 40% 4,3 4,2 4,0 3,6 2 20% 1 0% 0 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65–74 75+ Jahre Jahre Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) © BFS 2020 37
5 5 Kosten und Finanzierung 2017 Gesundheitskosten (in Millionen Franken) 82 774 davon für ambulante Kurativbehandlung 22 133 Langzeitpflege 15 943 stationäre Kurativbehandlung 15 718 Gesundheitsgüter 13 662 Gesundheitskosten im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) 12,4% Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU) © BFS 2020 Die ambulante Kurativbehandlung, einschliesslich Behandlung in Krankenhäusern, repräsentiert mehr als ein Viertel der Gesundheits- ausgaben. Die Langzeitpflege enthält die Versorgung von älteren Personen in sozialmedizinischen Einrichtungen ebenso wie die häus- liche Langzeitpflege (Spitex u. a.). Sie generiert nahezu ein Fünftel der Gesundheitsausgaben und damit ebenso viel wie die stationäre Kurativbehandlung. Gesundheitsausgaben pro Einwohner/in, 2017 Franken pro Monat G50 Fr. 31.– Fr. 19.– 3,8% 2,4% Total: 816 Franken Fr. 36.– 4,4% ambulante Kurativbehandlung Fr. 65.– Langzeitpflege Fr. 218.– 7,9% stationäre 26,7% Kurativbehandlung Fr. 135.– Gesundheitsgüter 16,5% unterstützende Dienstleistungen Fr. 157.– 19,3% Rehabilitation Fr. 155.– Verwaltung 19,0% Prävention Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU) © BFS 2020 38
5 Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP G51 14% 12,4% 12% 10,9% 9,2% 10,0% 10% 8% 6% 4% 2% 0% 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU) © BFS 2020 Das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinland produkt (BIP) ist seit 1995 um 3,2 Prozentpunkte angestiegen und lag 2017 bei 12,4%. Damit weist die Schweiz einen der höchsten Werte in Europa auf. Gesundheitsausgaben in OECD-Ländern, 2017 Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt G52 Vereinigte Staaten 17,1 Schweiz 12,4 Frankreich 11,3 Deutschland 11,2 Schweden 11,0 Kanada 10,7 Norwegen 10,4 Österreich 10,4 Belgien 10,3 Niederlande 10,1 Vereinigtes Königreich 9,6 Finnland 9,2 Spanien 8,9 Italien 8,8 Island 8,3 Irland 7,2 0% 5% 10% 15% 20% Quellen: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU); © BFS 2020 Quellen: OECD, Health Statistics 2019 39
5 Finanzierung der Gesundheitsausgaben nach Finanzierungsquellen Millionen Franken G53 90 000 80 000 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1995 1996 1997 1998 1999 private Haushalte, sonstige Finanzierung private Haushalte, Kostenbeteiligung KVG, VVG und Out-of-Pocket private Haushalte, Aufwand VVG-Versicherungsprämien private Haushalte, Aufwand KVG-Versicherungsprämien Unternehmungen, Beiträge soziale Sicherheit Staat, Zahlungen für soziale Sicherheit (inklusive Prämienverbilligung, bedarfsabhängige Sozialleistungen ab 2008) Staat, Zahlungen für Leistungen Retropolation 1995–2007 Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU) © BFS 2020 Im Jahr 2017 finanzierten die Haushalte 65% der Gesundheitsaus- gaben. Allein die obligatorischen Krankenversicherungsprämien der Haushalte deckten 30% der Gesundheitsausgaben. Der vom Staat finanzierte Anteil der Gesundheitskosten belief sich auf 29%. Bei mehr als sechs von zehn Franken der öffentlichen Finanzierung handelt es sich um Subventionen der Kantone und der Gemeinden an die Spitäler, die Alters- und Pflegeheime und an die Spitex. 40
Glossar Alkohol Chronisch riskanter Konsum: ≥ 4 Standardgläser eines alkoholischen Getränks (z. B. eine Stange Bier) pro Tag bei Männern, ≥ 2 Gläser bei Frauen; Rauschtrinken: ≥ 5 Gläser bei einer Gelegenheit bei Männern; ≥ 4 Gläser bei einer Gelegenheit bei Frauen. Altersstandardisierte Rate oder standardisierte Rate Ein zusammenfassendes Mass der Rate, die in einer Bevölkerung ver- zeichnet würde, wenn diese eine Standardstruktur hätte. Die Standar- disierung ist nötig, um die Mortalität von Bevölkerungen miteinander vergleichen oder deren Entwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgen zu können, indem die mit der Altersstruktur der Bevölkerung verbundenen Auswirkungen (z. B. die demografische Alterung) ausgeschaltet werden. Armutsgefährdung Als armutsgefährdet gelten Personen in Haushalten mit einem Einkommen (ohne Vermögen), das deutlich unter dem üblichen Ein- kommensniveau im betreffenden Land liegt (< 60% des verfügbaren medianen Äquivalenzeinkommens). Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten resultiert aus der Um- rechnung des Arbeitsvolumens in Vollzeitbeschäftigte. Für ihre Berechnung wird das Total der geleisteten Arbeitsstunden durch das Jahresmittel der Arbeitsstunden, die durch Vollzeitbeschäftigte erbracht werden, dividiert. Bildungsniveau Obligatorische Schule: Primarstufe und Sekundarstufe I; Sekundar- stufe II: berufsorientierte Ausbildungsgänge, die mit einem Diplom oder eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen werden, all- gemeinbildende Ausbildungsgänge : gymnasiale Maturität, Fachmit- telschule ; Tertiärstufe: universitäre Hochschulen, Fachhochschulen, höhere Berufsbildung. Entbehrungen von Pflegeleistungen aus finanziellen Gründen Personen, die in den zwölf Monaten vor der Umfrage aus finanziellen Gründen eine Zahnkontrolle oder -behandlung nicht in Anspruch neh- men konnten oder die Ärztin bzw. den Arzt nicht aufgesucht haben oder eine Behandlung nicht gemacht haben, obwohl sie dies wirklich nötig gehabt hätten. 41
Sie können auch lesen