Erfahrungsbericht Herbstsemester 06/07 - University of Southern Denmark (SDU), Odense, Dänemark
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Erfahrungsbericht Herbstsemester 06/07 – University of Southern Denmark (SDU), Odense, Dänemark Obwohl es tatsächlich schwierig ist selbst nur einen Bruchteil seiner gemachten Erfahrungen auf Papier zu bringen, möchte ich dennoch versuchen das Wichtigste zu beschreiben. Da man aber nie bei einer Planung alles Wissenswerte und die gesamten benötigten Informationen zu seinem Auslandsaufenthalt in einer Übersicht zusammengestellt präsentiert bekommt, möchte ich euch hiermit nochmals direkt dazu einladen mir eine E-Mail zu schreiben, damit ich Fragen, die ich mit diesem Erfahrungsbericht nicht aufgreife, oder aufkommende Unklarheiten beantworten bzw. beseitigen kann. (t.a.haase@gmx.de) Zur Orientierung und für gezielte Suchen habe ich unter den Überschriften in Klammern den jeweiligen Inhalt eines Absatzes in Stichworten beschrieben) Ich hoffe, dass ihr so zu bestimmten Themen gezielt Antworten finden könnt und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und v.a. danach in Odense ☺!!! Tobias Haase Allgemeines zur Stadt, Land und Leuten Obwohl Odense mit ca. 180.000 Einwohner schon die drittgrößte Stadt in Dänemark nach Kopenhagen und Aarhus ist, wirkt die Stadt dennoch relativ klein und ruhig. Dänemark ist ja auch ein relativ kleines Land. Die einzige Großstadt ist Kopenhagen. Aber selbst Kopenhagen ist kleiner und überschaulicher als die meisten anderen europäischen Hauptstädte und Metropolen. Odense liegt auf der Insel Fünen. Das bedeutet zum einen, dass das Land relativ flach und somit ideal zum Radfahren ist und andererseits dass es sehr windig und regnerisch sein kann. D.h. neben einem Fahrrad sind wasserdichte Kleidung (Regenhose- und jacke) ein Muss. Die Leute sind alle sehr nett und hilfsbereit. Man sagt den Dänen ja oft nach, dass sie introvertiert, schüchtern und abweisend seien, ich habe allerdings viel öfter das Gegenteil erfahren können. Es stimmt, dass es ruhiger zu gut als in den südeuropäischen Ländern und auf den ersten Blick jeder sein eigenes Leben lebt ohne gestört werden zu wollen, auf der anderen Seite wissen die Dänen aber richtig gut zu feiern, sind sehr humorvoll und nett, öffnen sich schnell, wenn man sie erst kennengelernt hat, und sind v.a. im Umfeld der Uni sehr aufgeschlossen für Ausländer. Sehr auffallend ist die 'dänische Begabung' für fremde Sprachen. Dänen sprechen fast ausnahmslos fließend Englisch. Selbst die meisten älteren Menschen haben keine -1-
Probleme Englisch zu verstehen und zu sprechen. Auch andere Sprachen wie v.a. Deutsch oder auch Spanisch und Französisch sind keine Seltenheit. Sprachlich gibt es also weniger Probleme und selbst wenn man kein Dänisch kann bzw. nicht plant es zu lernen, kommt man grundsätzlich in allen Lebenslagen gut zu recht. Verwaltungstechnisches (Visum, Aufenthaltsgenehmigung, CPR-Nr., Passfotos, Versicherungen) Ein Visum ist als EU-Bürger nicht nötig, eine Aufenthaltsgenehmigung kann bei Ankunft beim dort zuständigen 'Statsamt' beantragt werden. Wenn man nur ein Semester dort ist oder plant gleich zu Beginn nebenher zu jobben o.ä., empfiehlt es sich diese vorab aus Deutschland zu beantragen, da die Behörden sehr langsam arbeiten und die Genehmigung bis zu 2 Monate auf sich warten lassen kann. Dazu einfach das entsprechende Antragsformular von der untenstehenden Homepage runterladen, ausfüllen und mit allen nötigen weiteren Unterlagen (wie z.B. einem Passfoto) an das Amt schicken (http://www.nyidanmark.dk/en- us/SearchForms.htm?searchtype=forms ; > Application for residence and/or work permit (DK) > Studies). Sobald man seine Aufenthaltsgenehmigung erhalten hat, muss man sich beim Volksregister (folkeregistret) bei der Odense Kommune eintragen lassen und erhält dann seine CPR-Nummer (central registration number), die für alle öffentliche und teilweise auch private Institutionen in Dänemark gebraucht wird (Arzt, Bibliothek, Ämter, Bankgeschäfte (z.B. Eröffnung eines Bankkontos), Handyvertrag, usw.). Die Betreuung seitens des IO's ist sehr, sehr gut. Man erhält Informationen zu allen wichtigen Dingen. Falls man mit den schriftlichen Informationen nicht zurecht kommt, wird man auch gerne persönlich auf Nachfrage beraten. Außerdem steht jedem ‚exchange student’ ein Tutor (sog. 'Buddy') mit Rat und Tat zur Seite. Natürlich müssen auch hier einige Formulare ausgefüllt werden. Der verwaltungstechnische Aufwand hält sich diesbezüglich aber in Grenzen. Für den Studentenausweis, der bereits bei Ankunft ausgestellt ist, wird ein Passfoto benötigt. Außerdem braucht man eine EHIC (European Health Insurance Card). Diese kann man bei seiner Versicherung (in den meisten Fällen) einfach, problemlos und kostenlos beantragen. Mehr zur Krankenversicherung siehe allg. Informationen des Büros für Internationale Beziehungen und des IO's an der SDU Odense. Zudem wird ausdrücklich eine 'Haftpflichtversicherung' empfohlen. Falls man nicht automatisch über Eltern (auch im Ausland) mitversichert ist oder die eigene Haftpflicht nicht -2-
im Ausland gilt, sollte man am besten noch in Deutschland eine entsprechende Auslands(- zusatz)versicherung abschließen. Universität Vor der Reise, bei der Ankunft, zur Begrüßung, Einführungsveranstaltungen (Infos zu Integrationsmaßnahmen, Tutorensystem, Infopaket – Was passiert in den ersten Wochen?) Die ersten Informationen erhält man im Februar per E-Mail von der Exchange-Coordinator Eva Grady (evg@adm.sdu.dk) aus dem IO (=International Office). Es geht darin hauptsächlich um die Kurswahl (UNBEDINGT DIE FRIST BEACHTEN!). Nach Wahl der Kurse und erfolgreicher Anmeldung erhält man vor seiner Anreise zwei Briefe mit umfangreichen Informationsmaterial zugesendet. Bei Ankunft trifft man seinen 'Buddy'. Er hat die Schlüssel für das Wohnheim bzw. holt sie mit dir ab. Außerdem erhält man von ihm seinen 'Welcome-Envelope', in dem noch weitere nützliche Informationen über die ersten Tage, die Stadt, Organisatorisches und die ersten Veranstaltungen zu finden sind. Am Tag vor Beginn des Semesters gibt es den sogenannten 'Orientation-Day' der vom IO und dem ESN (Erasmus Student Network) organisiert wird. Alles wichtige wird nochmals erläutert und die für Austauschstudenten wichtigen Personen stellen sich vor. Außerdem erhält man Informationen zu seinen Kursen und erhält eine kurze Führung durch das Universitätsgebäude. Danach besteht die Möglichkeit Mitglied des ESN zu werden, was dringend zu empfehlen ist. Dieser Club organisiert für seine Mitglieder regelmäßig Sightseeing-Touren, Sportveranstaltungen, Ausflüge, Kochabende, Cafés und Partys und richtet sich speziell an internationale Studenten. Die Organisatoren sind allerdings zum größten Teil Dänen. Damit hat man also gleich zu Beginn eine ideale Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen, sowohl unter den 'Internationals' als auch mit einigen Dänen. Neben dem Orientation-Day gibt es innerhalb der ersten beiden Wochen zwei weitere 'Welcome-Receptions', eine mit dem Rektor der Universität und eine andere mit dem Bürgermeister von Odense im Rathaus. Desweiteren finden die ersten Veranstaltungen des ESN statt, die ideal sind, um Leute kennenzulernen und um Erfahrungen und Infos auszutauschen. Grundsätzlich ist es jederzeit möglich bei Problemen oder Fragen die Hilfe des IO's, des ESN oder des Buddys in Anspruch zu nehmen! -3-
Service vor Ort – Was das Studium erleichtert (Öffnungszeiten der Bibliothek, Rechenzentrum-Zugänge, Vorlesungsverzeichnis, Gebühren, Kopieren, Zugang zur Uni außerhalb der Gebäudeöffnungszeiten) Öffnungszeiten der Bibliothek: Montag-Donnerstag > 8.00 - 19.00 Freitag > 8.00 - 16.00 Samstag > 10.00 - 15.00 Wer sich bei seiner Kurswahl für das SAS-Programm (Scandinavian Area Studies) entschieden hat, bekommt alle nötigen Unterlagen im Unterricht ausgehändigt. Bücher aus der Bibliothek werden somit kaum benötigt. In der Bibliothek sind PCs mit Internetzugang frei zugänglich und ohne Anmeldung für jedermann nutzbar. Außerdem gibt es verschiedene CIP- Pools, die den einzelnen Fakultäten bzw. Studienfächer zugeordnet sind. Je nach dem an welcher Fakultät man studiert, kann man einen oder mehrere Computerräume nutzen. Dazu sind Zugangsdaten notwendig, die man aber ohnehin schon am ersten Tag mit dem Welcome- Envelope bzw. am Orientation Day erhält. Die Computerräume sind immer offen. Das Vorlesungsverzeichnis ist online auf der Seite der Universität einsehbar. Gebühren fallen nicht an. Die Unterlagen im SAS-Programm werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Computernutzung ist auch kostenlos. Für die Kopierkarte wird ein Pfand erhoben. Pro Kopie zahlt man wie an der WiSo auch einige Cents. Außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten der Universitätsgebäude ist es dennoch möglich die Räume in der Universität zu nutzen. Mit dem Studentenausweis und persönlichem Code können die Haupteingänge immer geöffnet werden. Der Zutritt zur Uni ist also rund um die Uhr möglich. Das Universitätsgebäude Die Universität liegt im Süden der Stadt (ca.20min mit dem Rad in das Stadtzentrum). In dem sehr großen und weitläufigen Gebäude befinden sich Vorlesungssäle, Unterrichtsräume, Büros, Labore, Cafeterien/Mensen, Sporthallen, Schwimmhalle, Computerräume und Bibliothek. -4-
Die Kurse (SAS-Programm, Aufbau, Inhalt, Arbeitsweise & Beurteilung bzw. persönliche Einschätzung, reguläres Lehrprogramm) Das SAS-Programm (Scandinavian Area Studies) ist speziell für internationale Studenten konzipiert worden. Das Programm besteht aus 5 Kursen, wobei insgesamt 30 ECTS Punkte gewählt werden müssen. Das sind in der Regel drei oder vier der fünf Kurse. Der umfangreiche Dänisch-Sprachkurs (17 ECTS) ist verpflichtend. Culture (8 ECTS), History (5 ECTS), Economy (5 ECTS) und Marketing (5 ECTS) sind frei wählbar. Unterrichtssprache ist Englisch. Im Vergleich zum regulär angebotenen Vorlesungenprogramm ist der Arbeitsaufwand geringer. Besonders ideal ist die Zusammensetzung der Klassen und die Klassengrößen. Man hat vom ersten Tag an Kontakt zu vielen anderen 'Internationals' (aus nahezu allen europäischen Ländern, der USA, Kanada und China). Da die Klassen nicht besonders groß sind, ist der Umgang sowohl untereinander als auch zum Lehrer sehr offen und persönlich. Man lernt also seine 'classmates' relativ schnell und intensiv kennen. Auf Grund der lockeren und aufgeschlossenen Atmosphäre macht der Unterricht meistens großen Spaß. Alle Fächer im SAS-Programm sind ohne Schwierigkeiten zu meistern. Einzige Voraussetzung ist 'fließendes' Englisch. Auch das sollte aber grundsätzlich niemanden vor größere Probleme stellen. In den Vorlesungen war eigentlich alles immer gut verständlich. Neben diesem Programm gibt es noch die Möglichkeit Veranstaltungen aus dem regulären Lehrprogramm der Universität zu besuchen. Ohne Sprachkenntnisse in Dänisch kann man natürlich nur die englischsprachigen Veranstaltungen besuchen. Die Auswahl ist allerdings groß. Der Aufwand für diese Kurs soll wesentlich höher liegen, v.a. was die Vorbereitung auf Vorlesungen angeht. Zusatzmaterialien sollten so gut es geht immer vorher gelesen werden. Informationen dazu am besten unter: http://www.sdu.dk/indexE.html Examen / Prüfungen (Anmeldung & Meldefristen, technischer Ablauf, Prüfungszeitraum, Form der Prüfung (mündl./schriftl.), insbesondere für SAS) Grundsätzlich geschieht die Prüfungsanmeldung in einem bestimmten Zeitraum. Teilnehmer des SAS-Programms sind schon automatisch angemeldet und müssen also nur die Prüfungs- und Abgabetermine einhalten. Die Prüfungen des SAS-Kurses finden in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten statt, offizieller Prüfungszeitraum ist Dezember und Januar für das Wintersemester. -5-
Im Dänisch-Sprachkurs werden zwei Leistungsnachweise verlangt: eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. In der Klausur wird das Verständnis dänischer Texte abgefragt (verschiedene Übungen wie Zusammenfassung von Zeitungsartikeln, Überschriften entsprechenden Artikeln zuweisen, Sätze in eine logische Reihenfolge bringen, Fragen zu Texten beantworten, Textpassagen mit erfragten Inhalt markieren). Als Hilfsmittel sind Wörterbücher erlaubt. Für die Prüfung kann ich eine Wörterbuchsoftware empfehlen, da das arbeiten am Laptop eindeutig schneller geht! Im History-, Economy- und Culture-Course muss man ein so genanntes 'Paper' schreiben. Abgabetermine sind in den Wochen von Anfang bis Mitte Dezember. Im Marketing-Course werden drei kleinere Essays, die während des Semesters geschrieben werden müssen, und eine Gruppenabschlusspräsentation mit Bericht bewertet. Informationen zu Meldefristen und Anmeldungsprozedere (insbesondere für reguläre Kurse) findet man im Internet und in den Unterlagen, die man vom IO zugeschickt bekommen hat. Diese werden auch am Orientation Day erläutert. Alles weitere zu Inhalten der Klausuren, erlaubten Hilfsmitteln und Prüfungsterminen erfährt man direkt in der Vorlesung vom Dozenten oder auch im Internet auf den entsprechenden Seiten. Das Arbeitsklima (mit Dozenten, einheimischen und ausländischen Studenten, Verwaltung) Auffällig ist der sehr lockere Umgang mit den Dozenten. Alle Dozenten werden geduzt. Wie oben bereits erwähnt ist das Arbeitsklima super. Sowohl dänische und internationale Studenten als auch die Mitarbeiter des IO’s (=regelt alle Verwaltungsfragen der 'exchanges') waren sehr hilfsbereit und nett. Unterbringung / Wohnen (Wohnheime, Ausstattung, Miete und Kaution, Mitzubringendes, private Zimmer, Tipps, Vermittlung) Es gibt mehrere Studentenwohnheime in Odense. Studenten aus dem Ausland werden meisten in das 'Tekniks Kollegiet' (großes 4-stöckiges Gebäude, 4 große Flure, kleine Einzelzimmer mit Waschbecken, Gemeinschaftsküchen (zu teilen mit jeweils 5 anderen Mitbewohnern des gleichen Flurs), Gemeinschaftsduschen, in der Stadt gelegen, 15-20min mit dem Fahrrad zur Uni, Miete: ca. 2250 DKK/monatl.) und in das Rasmus Rask Kollegiet (große Bungalow- /Appartementanlage, man teilt sich ein Appartement mit Herd, Spülbecken, Kühlschrank, Bad, kleinem Flur, 2 Zimmer mit einem Mitbewohner, meistens ist dieser Mitbewohner aus -6-
dem gleichen Land, pro Häuserreihe gibt es eine große Gemeinschaftsküche, ungünstige Lage, mit dem Fahrrad ca. 15-20min in das Stadtzentrum und 35-45min in die Uni, ca. 1h mit dem Bus, Miete: ca. 2000 DKK/monatl.) einquartiert. Die Einteilung bzw. Zuweisung geschieht über das IO, d.h. bei rechtzeitigem Einreichen der 'application form for accomodation' (UNBEDINGT DIE FRIST BEACHTEN!) garantiert die Uni ein Zimmer in einem Wohnheim. Man muss sich also bis zur Ankunft in Odense um nichts mehr kümmern. Ich habe privat in einem Haus mit 3 Dänen (darunter meine beiden Vermieter) und 2 Däninnen gewohnt. Ich hatte ein möbliertes Zimmer im Keller und musste Bad und Küche mit den beiden Däninnen teilen, die im Erdgeschoß gewohnt haben. Es war alles vorhanden, was man brauchte (was bei den Wohnheimen v.a. bzgl. Küchenutensilien, Lampen, usw. nicht der Fall war). Miete: 2000 DKK/monatl.; Kaution: 4000 DKK. Die Vermittlung lief auch über das IO. Wer nach WG's oder privaten Zimmern sucht, sollte also auch erst einmal beim IO nachfragen. Die Mitarbeiter haben einige Kontakte. Obwohl es bei meiner Unterkunft nichts zu bemängeln gab bzgl. Preis, Komfort, Lage, Ausstattung, usw. und ich mich sehr wohl gefühlt habe, empfehle ich die Wohnheime, da es wesentlich einfacher ist den Kontakt zu allen Bekannten auch Abends nach der Uni zu halten. Man kann spontan miteinander kochen, ein Bier trinken, Filme schauen und natürlich zusammen feiern. Man sollte aber auch in Betracht ziehen, dass man im Wohnheim selten seine Ruhe hat ;-) Sonstige Kosten (Gebühren für TV und Radio, Steuern, Studiengebühren, Skripte, Internet, Handy, Gastronomie, Supermärkte, Lebenshaltungskosten) TV / Radio sind meldepflichtig, wer jobbt zahlt auch Steuern, Studiengebühren musste ich keine zahlen, Skripte wurden allen SAS-Studenten kostenlos zur Verfügung gestellt, der Internetanschluss war in der Miete enthalten (auch in den Wohnheimen), Handytarife sind teilweise sogar günstiger als in Deutschland, eine günstige Prepaid-Karte von CBB oder Telia lohnt deshalb auf alle Fälle. Prepaid-Karten sind natürlich ohne CPR-Nummer erhältlich. Einfach deinen Buddy fragen! Besonders teuer ist die Gastronomie in Dänemark. Bei den Supermärkten sollte man sich an Discounter halten (Netto, Aldi, Lidl, Fakta). Die großen dänischen Supermärkte sind mitunter sehr teuer (SuperBrugsen, Kvickly, Rema 1000, Bilka). Besonders teuer sind Frischeprodukte und Alkohol (Fleisch, Wurst, Käse, Butter, Milch, Obst). -7-
Alles in allem gibt man also leicht 800 € oder sogar mehr im Monat aus. Das hängt aber natürlich sehr vom Lebensstil ab. Transport (Semesterkarten, verbilligte Studenten-Tickets, Fahrrad, Zug fahren) Ein Semesterticket gibt es nicht. Monatstickets für den Busverkehr können als Student verbilligt für ca. umgerechnet 25 € gekauft werden. Verkehrsmittel Nummer 1 ist und bleibt aber das Fahrrad. Das ist billiger, flexibler und schneller. Allerdings könnte einem das Wetter öfters einen Strich durch die Rechnung machen. Viele benutzen deshalb anhängig von der Wetterlage sowohl Fahrrad als auch Bus. Fahrräder können bei Polizeiauktionen, die alle zwei Wochen stattfinden, ersteigert werden. Allerdings ist die Nachfrage meist so hoch, dass die Preise sehr hoch liegen. Mit Glück findet man auch entsprechende Annoncen von Studenten an den Schwarzen Brettern in der Uni. Auch hier würde ich empfehlen an erster Stelle deinen Buddy zu fragen. Vielleicht kennt er ja zufällig jemanden, der ein Fahrrad verkaufen möchte. Viele Dänen haben ohnehin mehr als ein Rad daheim stehen, also kann es gut sein auch auf diesem Weg an ein günstiges Rad zu kommen. Die letzte Möglichkeit ist dann natürlich noch der Fahrradhändler. Es gibt viele, die auch Second-Hand-Bikes verkaufen. Man sollte aber darauf achten, dass das gebrauchte Rad nicht mehr als 500 oder 600 DKK kostet, da es vereinzelt schon neue Räder ab 700 bzw. 800 DKK gibt. Auch hier ist dein Buddy immer ein guter Ratgeber! Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass desöfteren Fahrräder geklaut wurden. Sorgt deswegen immer dafür, dass eure Fahrräder abgeschlossen sind. Bei häufigem Bahnreisen empfiehlt sich die DSB Wild Card. Das ist eine Art BahnCard, die je nach Wochentag der Zugfahrt bis zu 50% Rabbat auf den jeweiligen Fahrkartenpreis gewährleistet. Sie kann bei jedem Bahnschalter (185 DKK) oder im Internet (175 DKK) bestellt werden und ist sofort (ab dem Tag des Ausstellens des Antrags) nutzbar. Studententreffs (Clubs/Vereine/Verbände, Fredagsbar in der Kantine, Kinos, Kneipen, Wohnheimbars, A-Bar, ESN-Pub-Crawl) ESN (Erasmus Student Network) Wie oben bereits erwähnt organisiert dieser Club für seine Mitglieder regelmäßig Sightseeing- Touren, Sportveranstaltungen, Ausflüge, Kochabende, Cafés und Partys und richtet sich -8-
speziell an internationale Studenten. Die Organisatoren sind zum größten Teil Dänen. Eine wöchentliche Veranstaltung ist das 'Thursday-Café' (im SS07: 'Tuesday-Café). Früher wurde gekocht und zwar international. Die Idee war eine wöchentlich wechselnde Party zu veranstalten. Jede Woche ein anderes Land, anderes Essen / Trinken und andere Musik. Von den jeweiligen Austauschstudenten wurde erwartet, dass sie sich in der Themenwoche ihres Landes bei der Vorbereitung und Durchführung einbringen. Da aber leider im letzten Semester das Studentenhaus aus finanziellen Gründen geschlossen wurde, wurde die Themenidee vorerst auf Eis gelegt, solange man keinen anderen Ort findet. Im letzten Semester wurde deswegen 'nur' wöchentlich in der Australian-Bar (A-Bar) gefeiert und nicht gekocht. Meine Empfehlung: so viele Veranstaltungen besuchen, Leute treffen und kennenlernen wie möglich…das ist eine einmalige Chance! Desweiteren gibt es noch etliche andere Clubs (politisch, kulturell, wissenschaftlich, sprachlich, journalitisch, Sport-, Freizeit, Film-, Musik-, …). Jeden Freitag gibt es im Unigebäude die sogenannte 'Fredagsbar'. Das sind meistens Mottopartys, die von verschiedenen Studentengruppen organisiert werden. Los geht's meistens schon um 14.00 Uhr. Den Nachmittag über ist normaler Barbetrieb und Musik. Manchmal gibt es auch Live-Konzerte. Es gibt drei Kinos in Odense. Ein Programmkino in Brandts-Klædefabrik (Café Biografen), ein größeres Kino im Bahnhofszentralgebäude (Banegårdcenter) und ein CinemaxX im Rosengårdcenter. Kinos sind recht teuer. In manchen gibt es aber bei Vorzeigen des Studetenausweises Rabatte. In Odense gibt es natürlich auch viele verschiedene Kneipen und Bars. Das Weggehen ist grundsätzlich aber sehr teuer. Eine Alternative können die Wohnheimsbars sein. Die Getränke sind dort wesentlich billiger. Günstig ist es auch jeden Donnerstag in der A-Bar. Flaschenbier und Shots kosten den ganzen Abend nur 10 DKK. Eine gute Möglichkeit das Nachtleben und die Bars in Odense besser kennenzulernen ist das ESN-Pub-Crawl. Das ist eine Kneipentour durch mindestens 5 angesagte Clubs bzw. Kneipen. Für alle ESNler gibt es an diesem Abend in jeder Kneipe 'Getränkespecials'. -9-
Sportliches (Schwimmhalle der Uni, Unisport, Räumlichkeiten, Kosten, Sport im Tekniks, Fahrradtouren) Die Schwimmhalle der Uni kann zu bestimmten Zeiten von Studenten kostenlos genutzt werden. Man braucht lediglich eine Dauereintrittskarte, die jeweils ein Semester lang gültig ist und bei der ‚studenterbutikken’ gegen Vorlage des Studentenausweises abgeholt werden kann. Evtl. organisiert auch der ESN regelmäßige Sportveranstaltungen (z.B. Badminton, Fußball). Neben der Schwimmhalle gibt es an der Uni auch Sporthallen. Über deren Nutzungsbedingungen weiß ich aber leider nichts. Für Leute, die Sport machen, sollte es aber eigentlich kein Problem sein Anschluss an ein Team zu finden. Einer meiner Freunde hat Handball im Verein gespielt, eine Freundin in einem Volleyball-Team. Einfach nachfragen!!!! Im Tekniks Kollegiet (eines der Wohnheime) gibt es im Keller eine Turnhalle, die kostenlos von Mitbewohnern (und deren Freunde) genutzt werden kann. Es gibt die Möglichkeit Basketball, Tischtennis oder Volleyball zu spielen. Außerdem können die Tekniks-Bewohner mit den hauseigenen Kajaks im nahen Fluss (Odense Å) einen kleinen Flusstrip machen. Im Sommer ist Dänemark für Fahrradfahrer ideal. Es gibt etliche Routen überall im Land. Es kann sich also lohnen ein ordentliches Fahrrad von einem Händler zu mieten. Infos zu Fahrradtouren gibt’s im ‚tourist office’, außerdem kann ich folgenden Link mit interessanten Dingen rund ums Fahrradfahren in und um Odense empfehlen: http://www.cykelby.dk/eng/index.asp Kulinarisches (Mensa-Preise, Qualität, Tipps, dänische Spezialitäten) Grundsätzlich ist das Essen gehen / Ausgehen in Dänemark ziemlich teuer und nahezu überall teurer als in Deutschland. Die Mensa ist nicht billig, aber bietet meistens eine ausreichende und gute Auswahl an leckeren Sachen. Der Preis wird bei den 'frischen' Tagesspeisen nach Gewicht berechnet. Sandwiches u.ä. haben feste Preise. Auf Dauer kann man empfehlen eigene Speisen daheim vorzubereiten und mitzubringen. Dänische Spezialitäten am besten bei ESN-Events (wie z.B: Cottage Trip oder Danish-Café) selbst probieren. An Weihnachten laden sich Dänen sehr oft gegenseitig zum sogenannten 'Julefrokost' (Weihnachtsessen) ein. Wer die Gelegenheit hat bei einem solchen mitzumachen, dem kann man nur raten, diese Chance unbedingt wahrzunehmen. In der Uni gibt es meistens im - 10 -
Rahmen der 'Fredagsbar' auch ein solches 'Julefrokost'. Die Adaption unseres 'German Glühweins', der 'Gløgg', fehlt bei solchen Gelegenheiten nur selten. Kulturelle Aktivitäten (Theater, Museen, Konzerte, Festivals, Kinos, Tipps, etc.) Augen und Ohren immer offenhalten! Sowohl das Internet, als auch Magazine, Zeitungen, Flyer und Plakate geben ausreichend Information zu allen kulturellen Events und Einrichtungen in der Umgebung. Wenn man sich erst einmal in der Stadt zurecht findet, findet man eigentlich immer was. Odense hat ein großes Theater, viele kleinere Bühnen, ein Konzerthaus, Musikclubs und Discos, etliche Bars und Pubs, Cafés und Restaurants. Die drei verschiedenen Kinos habe ich weiter oben schon erwähnt. Außerdem einige interessante Museen (darunter v.a. das Hans Christian Andersen Museum). Im Sommer gibt es auch einige Festivals und Open-Air- Konzerte. Jazzliebhabern kann ich das 'Jazzhus Dexter' empfehlen. Jeden Montag ist dort Open-Stage Jam Session mit Musikern der Region und vielen Studenten des ortsansässigen Musikkonversatoriums. Der Eintritt dazu ist frei. An den restlichen Tagen spielen dort verschiedene Jazz-Combos, das dann allerdings nicht mehr bei freiem Eintritt. Rockkonzerte gibt es gelegentlich im 'Magasinet'. Im Frühjahr 2007 wird wohl nach dem Umbau auch wieder das ‚musikhus’ in der Nähe des Bahnhofs aufmachen. Außerdem gibt es einige Cafés, in denen desöfteren Coverbands spielen (Franck A, Café Kræz, Froggy's Café). Surftipp: http://www.kultur.odense.dk/ und http://www.museum.odense.dk/ Sehenswürdigkeiten in der Umgebung Odense und Umgebung: Den Fynske Landsby / Das fünische Dorf und Egeskov Slot sehenswerte Städte auf Fyn (Fünen) (neben Odense): Nyborg, Faaborg, Svendborg, Kerteminde Kopenhagen: Kleine Meerjungfrau, Nyhavn, Amalienborg Slot (Wachablösung), Rosenborg Slot (Kronjuwelen), Fußgängerzone, Bootsrundfahrt im Hafen, Christiania, Tivoli, Vor Frelser Kirke, viele Museen und Kirchen, … sehenswerte Städte auf Jylland (Jütland): Aarhus, Ribe, Esbjerg, Aalborg, Hirtshals, Skagen, Kolding - 11 -
sehenswerte Städte auf Sjælland (Seeland) (neben Kopenhagen): Roskilde, Hillerød, Helsingør Über die Grenze: natürlich lohnen auch kleinere Reisen in die Nachbarländer, neben Interrail durch Skandinavian, kann man relativ bequem Städtetouren machen. Besonders lohnen Oslo (N), Bergen (N), Göteborg (S), Malmö (S), Stockholm (S), Helsinki (FIN) oder die Hauptstädte der baltischen Staaten (Vilnius, Riga und Tallinn). Praktika / Jobs http://www.studiebyen.odense.dk Auf obiger Webpage kann man neben allen wichtigen Infos zum Studentenleben in Odense auch eine Übersicht an Internetadressen finden, die bei der Suche nach Praktika und Studentenjobs helfen (> Englische Sprachauswahl > Job & Money > Job, project and internship). Was bleibt? Wunderbare Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit! Ich hatte sehr, sehr viele schöne Erlebnisse und Momente. Man macht unglaubliche Erfahrungen, die man so daheim wohl in seinem alltäglichen Leben nie erleben oder nachleben können wird. V.a. das internationale Flair, das tägliche Zusammensein mit Leuten aus vielen verschiedenen Ländern, zusammen studieren, wohnen und feiern hat mich enorm begeistert. Das ist wirklich interessant, spannend und spaßig! Ich selbst war leider nur ein Semester in Odense. Und glaubt mir, diese vier Monate verfliegen! Es geht wirklich alles viel zu schnell rum!!! Deswegen kann ich jedem nur dringend raten unbedingt zwei Semester zu bleiben. Es lohnt sich! So nun wünsche ich Euch allen viel Erfolg bei Eurer Bewerbung und danach ganz viel Spaß in Odense. Eine schöne, unvergessliche Zeit ist garantiert ;-) Nützliche Links (auf jeder Seite gibt es einen Button für eine englische Version der Page) Syddansk Universitet: http://www.sdu.dk/indexE.html The IO: http://www.sdu.dk/Adm/Educ/office/engelsk/welcome.html ESN: http://www.esnodense.dk/ - 12 -
Günstige Anreise mit dem Nachzug: http://www.citynightline.de/ http://www.nachtzugreise.de/site/nachtzugreise/de/start.html DSB (Bahnbetreiber in Dänemark): http://www.dsb.dk/ Informationen über Reisen, Leben und Studieren in Dänemark: http://www.visitdenmark.com/tyskland/de-de/Menu/turist/daenemark-reiseinformationen.htm http://www.ciriusonline.dk/ http://www.nyidanmark.dk/en-us Kultur, Studium und Leben in Odense und auf Fünen: http://www.visitodense.com/ http://www.odense.dk/ http://www.kultur.odense.dk/ http://www.museum.odense.dk/ http://www.studiebyen.odense.dk http://www.cykelby.dk/eng/index.asp http://www.visitfyn.com/ http://www.odensespiseguide.dk/ http://www.hca.odense.dk/ (Anmerkung: Die Angaben im Text geben meine persönliche Meinung, aufgrund der von mir besuchten Kurse, wieder. Namen und Preise entsprechen dem Stand aus dem angegebenen Studienjahr) - 13 -
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