20 Jahre Österreich in der europäischen union

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20 Jahre Österreich in der europäischen union
20 Jahre
Österreich
in der Europäischen Union
20 Jahre Österreich in der europäischen union
Inhalt

        Vorwort Präsident Dr. Christoph Leitl		               4–5

        20 Jahre EU-Mitgliedschaft
        aus österreichischer Perspektive 		                  6–15

        20 Jahre EU-Mitgliedschaft aus Sicht der 7 Sparten
        Gewerbe und Handwerk				16–17
        Industrie	                                        18–19
        Handel						                                      20–21
        Bank und Versicherung                             22–23
        Transport und Verkehr                             24–25
        Tourismus und Freizeitwirtschaft                  26–27
        Information und Consulting                        28–29

        Serviceangebot der Stabsabteilung EU-Koordination   30–31
        

2   20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                    3
Europa                                            Die EU ist heute mehr als eine reine Wirtschaftsgemeinschaft.
                        aktiv                                             Ältere Generationen schätzen die Sicherheit, politische Stabili-
                        mitgestalten                                      tät und das Leben in Frieden und Freiheit. Jüngere Generationen
                                                                          können sich eine Europäische Union mit Grenzkontrollen,
                                                                          ohne Euro und ohne die Möglichkeit, in einem anderen Land
                        2015 ist ein Jahr großer Jubiläen für             zu studieren oder zu arbeiten, kaum mehr vorstellen. Die
                        Europa. Vor 70 Jahren endete der Zweite           EU-Mitgliedschaft brachte unseren Bürgern Wohlstand, wirt-
                        Weltkrieg, vor 60 Jahren dann die Besat-          schaftlichen Aufschwung, mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze
                        zungszeit und Leopold Figl sprach die             und eine Internationalisierung der Wirtschaft. Österreichische
                        berühmten Worte „Österreich ist frei“.            Unternehmer haben von unserem Beitritt stark profitiert, leiste-
                                                                          ten aber auch in Mittel- und Osteuropa einen wesentlichen
                        Die kommenden Jahrzehnte waren in                 Beitrag dazu, dass Europa so zusammenwachsen konnte.
                        Österreich vom Wiederaufbau und Wirt-
                        schaftswachstum geprägt. 1960 wurden wir          Die vorliegende Broschüre gibt einen Kurzüberblick über die
                        Mitglied der Europäischen Freihandels­zone        Effekte der nun 20-jährigen EU-Mitgliedschaft. Neben der volks-
                        EFTA. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs          wirtschaftlichen Perspektive wird vor allem auf die wesentlichs-
    1989 veränderte sich unsere Position im europäischen Gefüge           ten Auswirkungen für die einzelnen Sparten eingegangen.
    erneut. Nahm Österreich bis dahin eine neutrale Vermittlerrolle
    zwischen dem kommunistischen Osten und dem demokrati-                 Europa ist ein sich ständig veränderndes Gebilde. Jeder von
    schen Westen ein, so war es nun unser Ziel, der Europäischen          uns ist aufgerufen, daran mitzuwirken. Gestalten wir Europa
    Union beizutreten.                                                    aktiv mit!

    Vor 20 Jahren, am 1. Jänner 1995, war es so weit. Österreich
    wurde Mitglied der Europäischen Union. Zwei Drittel der Bevöl-
    kerung befürworteten diesen Schritt in einer Volksabstimmung.
    Und mit der EU-Erweiterung nach Mittel- und Osteuropa rückte          Dr. Christoph Leitl
    unser Land ein Jahrzehnt später ins Zentrum Europas.                  WKÖ-Präsident

4                                                                     20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                          5
Können Sie sich noch erinnern …?                                                                       Allein der Wegfall der Zollgrenzen und -formalitäten erspart
                                                                                                           der österreichischen Volkswirtschaft jährlich

    Vor 20 Jahren, am             1. Jänner 1995                                                   ,       1,7 bis 4,3                                      Milliarden Euro.3
    trat Österreich der EU bei. Diesem Schritt ging eine
    Volksabstimmung voraus, bei der am 12. Juni 1994                                                       Auch nicht-tarifäre Hemmnisse, wie unterschiedliche Vorschriften,

    zwei Drittel
                                                                                                           behindern heute wesentlich weniger den freien Handel. Trotz
                                             der österreichi-                                              des Ärgers mancher Unternehmer über zu viele und zu kompli-
    schen Bevölkerung „Ja“ zum EU-Beitritt sagten. Auch                                                    zierte EU-Regelungen darf nicht vergessen werden: Es ist
    heute noch überwiegen für einen Großteil der Bürger die                                                den harmonisierten EU-Vorschriften zu verdanken, dass der
    Vorteile – besonders Unternehmer können sich den Standort                                              gemeinsame Markt gut funktioniert.
    Österreich ohne EU-Mitgliedschaft kaum mehr vorstellen.
    Durchschnittlich 71 Prozent der Bevölkerung befürworteten in                                           Die Umstellung auf einen freien Markt bedeutete für manche
    den letzten Jahren eine Mitgliedschaft.1 Ein Zeichen, dass die                                         Branchen auch Kosten und zusätzlichen administrativen
    Entscheidung von damals richtig war: Unser Land ist heute das                                          Aufwand. Gerade Betriebe, die früher durch nationale Gesetze
    EU-Mitglied mit dem zweithöchsten Wohlstand und mit der                                                geschützt waren, spürten die neue ausländische Konkurrenz.
    geringsten Arbeitslosenrate2.                                                                          Diese Kosten haben sich aber mehr als amortisiert, denn
                                                                                                           sämtliche Integrationsschritte ermöglichten in den vergangenen

                                                                                                                                           63
    Der EU-Binnenmarkt war und ist dabei eine Riesenchance für
    die heimische Wirtschaft. Der freie Verkehr von Personen,                                              20 Jahren eine um        Milliarden Euro höhere Wert-
    Waren, Dienstleistungen und Kapital ermöglicht es, EU-weit                                             schöpfung4 für unser Land.
    wirtschaftlich tätig zu werden. Unternehmer können ihre
    Produkte und Dienste auf einem Markt mit 500 Millionen
    Konsumenten anbieten, ohne sich Gedanken über Zölle,
    Grenzwartezeiten, bürokratische Formalitäten an der Grenze
    oder Auslieferungslager zu machen.

    1 Österreichische Gesellschaft für Europapolitik                                                       3 Basis Cecchini-Bericht, Europäische Kommission
    2 Stand bis August 2014; im September 2014 hatte Deutschland die niedrigste Arbeitslosenrate           4 Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

6                                                                                                      20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                            7
Grenzüberschreitende Geschäfte                                                                                              EU als gröSSter Handelspartner

    Österreichs Betriebe sind heute gleichberechtigte Teilnehmer                                                               Insbesondere Exporte bekamen durch die EU-Mitgliedschaft
    am Binnenmarkt und können sich auf das Wesentliche konzen­                                                                 einen enormen Schub. Für ein kleines, offenes Land wie Öster-
    trieren – ihre Wettbewerbsfähigkeit. Der freie Marktzugang                                                                 reich ist der Außenhandel der Motor für gesundes Wirtschafts-
    erhöht das Absatzpotenzial und die Betriebe können kosten­                                                                 wachstum, weshalb wir überdurchschnittlich vom Abbau der
    günstiger produzieren. Produktionsprozesse werden innerhalb                                                                Handelshemmnisse profitierten. Konkret findet

                                                                                                                               70
    des Binnenmarktes optimiert und dank der grenzüberschreiten-
    den Mobilität von Arbeitskräften und Kapital werden Produktions-                                                                   Prozent des österreichischen AuSSenhandels
    faktoren dort eingesetzt, wo sie die größte Wertschöpfung er-                                                              mit den EU-Mitgliedstaaten statt. Seit 1995 konnten die
    zeugen. Die verbesserte Wettbewerbssituation sorgt gleichzeitig                                                            heimischen Unternehmer ihre Exportquote von 34,8 auf
    für mehr Produktinnovation, mehr Export und damit auch mehr                                                                57,4 Prozent (2013) steigern.6 Heute werden bereits 6 von
    Arbeitsplätze in Österreich.                                                                                               10 Euro im Ausland erwirtschaftet, 5 davon in der EU.

    Entwicklung des Exports in die Länder der heutigen EU 1995–2013                                                            Exporte 2013 weltweit nach Regionen in %7
    (in Milliarden Euro gerundet)5
                                                                                                                                                                   11
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                                                                                                                                                                        69
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                                                                                                     20

                                                                                                          20

                                                                                                               20

                                                                                                                      20
           95

                  96

                          97

                                  98

                                       99

                                            00

                                                   01

                                                        02

                                                                03

                                                                     04

                                                                            05

                                                                                 06

                                                                                      07

                                                                                           08

                                                                                                09

                                                                                                     10

                                                                                                          11

                                                                                                                 12

                                                                                                                      13

                                                                                                                                                                             Afrika

                                                                                                                                                                             Australien

                                                                                                                               6 Statistik Austria
    5 Statistik Austria                                                                                                        7 Statistik Austria

8                                                                                                                          20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                       9
Zusätzlicher Aufschwung                                                                     Attraktiver Standort
     mit der EU-Erweiterung                                                                      für Investitionen

     Die EU-Osterweiterung verhalf der österreichischen Wirtschaft                               Einen ähnlichen Boom gab es bei den Direktinvestitionen. Unser
     zu einem besonderen Aufschwung. Mit einem Schlag rückte                                     Land wurde als Investitionsstandort attraktiver, seit 1995 inves-
     unser Land von der Randlage ins Zentrum Europas. Die un­                                    tierten ausländische Unternehmen 121 Milliarden Euro10 in
     mittelbare Nachbarschaft zu den neuen Mitgliedstaaten war                                   unserem Land. Umgekehrt steigerten auch heimische Investo-
     für die österreichischen Unternehmen ein großer Wettbewerbs-                                ren ihren Bestand an Direktinvestitionen im Ausland auf 171 Mil-
     vorteil. Allein die Exporte nach Ungarn, Slowenien, Tschechien,                             liarden Euro11. Österreich wurde zum Top-Investor in vielen süd-
     Slowakei und Polen haben sich mehr als vervierfacht. Öster-                                 osteuropäischen Ländern. Knapp 50 Prozent der gesamten
     reich profitiert von der EU-Erweiterung mit einem zusätzlichen                              Direktinvestitionen im Ausland entfallen auf diese Region.12
     Wachstumsimpuls von 610 Millionen Euro pro Jahr.8
                                                                                                 Bestand der österreichischen Direktinvestitionen im Ausland
     Österreichs Handelsbilanzüberschuss 2003–2013                                               nach Zielregionen in Millionen Euro13
     mit den neuen Mitgliedstaaten in Milliarden Euro9
                                                                                                 180.000

     7                                      6,17   6,19                                          160.000
     6
                                     4,45                                                        140.000
     5                                                    3,98
     4                        3,03                               2,9
                       2,43                                                           2,5        120.000
     3       1,91                                                       2,1
                                                                               1,8
                                                                                                 100.000                                                                   Sonst. Länder
     2
                                                                                                                                                                           EU-13
     1
                                                                                                  80.000                                                                   EU-15
     0
            2003       2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012   2013        60.000

     Dieser dynamischen Entwicklung ist es zu verdanken, dass                                     40.000

     2006 das weltweite Exportvolumen Österreichs erstmals die                                    20.000

     100-Milliarden-Euro-Marke durchbrach.                                                            0
                                                                                                           1994    1995   2000   2004   2005   2010   2011   2012   2013

                                                                                                 10 OeNB, 8/2014
                                                                                                 11 OeNB, 2013
     8 WIFO 2012                                                                                 12 OeNB
     9 Statistik Austria                                                                         13 OeNB

10                                                                                           20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                                 11
Vorteile bei Förderungen                                                                                  Vorteile im Zahlungsverkehr

     Der Nutzen im Förderbereich ist für unsere Unternehmen groß:                                              Als Mitglied des Euroraums genießen Österreichs Unternehmer
     einerseits mittelbar durch EU-Bildungsprogramme und damit                                                 auch die Vorteile einer gemeinsamen Währung. Währungs­
     mobilere und besser ausgebildete Fachkräfte – andererseits                                                spekulationen werden abgefedert, Wechselspesen und Wech-
     direkt durch Regionalbeihilfen oder Forschungsförderungen.                                                selkursrisiken entfallen, massive Kostensenkungen im
     Mit einer Rückflussquote von 125 Prozent im Forschungs­                                                   euro­päischen Zahlungsverkehr sind die Folge. Seit der Euro-
     bereich14 wird deutlich, dass wir viel weniger in den EU-                                                 Einführung sind Preise stabiler, die Inflation geringer und der
     Forschungstopf einzahlen, als österreichische Projektteil-                                                Preisvergleich leichter als zu Schilling-Zeiten.
     nehmer ausbezahlt bekommen.
                                                                                                               Wird der Euro langfristig als gemeinsame Währung Bestand haben?16
                                                                                                      15
     Förderungen aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm (Österreich)
                                                           Großunternehmen 7 %
                Kleine und mittlere
                Unternehmen 16 %

                    Restliche
              Kategorien 9 %*

                                                                        Universitäten und
                                                                        Hochschulen 43 %
            Außeruniversitäre
                  Forschungs-
           einrichtungen 25 %

     *Restliche Kategorien: u. a. Museen, internationale Organisationen, EU-Institutionen, Vereine,
     Consulter, öffentlicher Sektor

     Über Regionalbeihilfen werden in ausgewiesenen Fördergebie-                                               0%          20 %         40 %          60 %         80 %        100 %

     ten Investitionen und Neugründungen unterstützt. Je nach Un-
                                                                                                               n   Ja, auf jeden Fall
     ternehmensgröße sind bis zu 30 Prozent der Investitionssumme                                              n   Ja, eher schon
                                                                                                               n   Nein, eher nicht
     förderbar.                                                                                                n   Nein, sicher nicht
                                                                                                               n   Weiß nicht
     14 Proviso, 11/2013
     15 FFG Fokus, August 2014                                                                                 16 Österreichische Gesellschaft für Europapolitik, April 2013

12                                                                                                         20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                               13
Vorurteile abbauen                                                     Das hat uns die EU bis heute
                                                                            konkret gebracht17
     Obwohl das Positive überwiegt, haben viele Unternehmer ein
     zwiespältiges Verhältnis zur EU-Mitgliedschaft. Überregulierung,       > Anstieg des realen BIP in Österreich um 0,9 % pro Jahr

                                                                                                               63
     komplizierte Rechtsvorschriften und eine übereifrige Um­
     setzung (Gold Plating) durch den österreichischen Gesetz­geber             kumuliert 28,5 % oder                Milliarden Euro (seit 1989)
     machen den heimischen Betrieben zu schaffen. Auch werden
     die fehlende Harmonisierung und der erschwerte Marktzugang             > Schaffung von rund 18.500 Arbeitsplätzen in Österreich

                                                                                                             480.000
     beklagt. Hauptgrund der EU-kritischen Einstellung ist eine
     fehlende sachliche und faire EU-Kommunikation.                             pro Jahr; kumuliert                            zusätzliche
                                                                                Arbeitsplätze
     Viele Vorurteile und Missverständnisse können nur im Dialog
     mit der Bevölkerung abgebaut werden. Mit der Aktion Europa-            > geringere Arbeitslosenquote um 0,7 % pro Jahr; das bedeutet

                                                                                3.600
     schirm steht die WKÖ seit vielen Jahren Rede und Antwort.
     Mit dem Enterprise Europe Network – die WKÖ ist der                                                  weniger Arbeitslose jedes Jahr

                                                                                                                   0,2 %
     Österreich-Koordinator dieses europäischen Netzwerks –
     haben heimische Unternehmer einen kompetenten Service-                 > niedrigere Inflationsrate um                      pro Jahr

                                                                                      7.000
     Ansprechpartner für Fragen zu EU-Recht und Förderungen,
     Hilfestellungen im Binnenmarkt sowie internationale Unter­             > u
                                                                              m                  Euro höheres Einkommensniveau
     nehmenskooperationen und erhalten Unterstützung beim                     für jeden Österreicher als ohne EU-Integration
     internationalen Technologie- und Forschungstransfer.
                                                                            > ohne EU-Integration wären Preise um 4,5 % höher

                                                                            > W
                                                                               achstumsvorsprung Österreichs gegenüber
                                                                              Deutschland um 0,9 % und gegenüber der Schweiz um 0,8 %

                                                                            17 WIFO Working Paper, 2014

14                                                                      20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                              15
Gewerbe und Handwerk

     Das österreichische Gewerbe und Handwerk profitierte                                                  „   Die einfachere innergemeinschaftliche
     seit dem Beitritt von zusätzlichem Wachstum und                                                        Geschäftsabwicklung ermöglicht einen

                                                                        © Arno Laminger
     ZUSÄTZ­LICHER Beschäftigung sowie von der höheren                                                      raschen, unbürokratischen Zugang zu
     Kaufkraft der Konsumenten. Das neue Wettbewerbsumfeld                                                  internationalen Forschungs- und Entwick-
     ermöglichte über die Grenzen hinweg einen Wissens-, Kapital-                                           lungsprojekten mit begleitenden Förder-
     und Auftragsaustausch, was zu einem deutlichen Produktivi-                       maßnahmen. Österreich nimmt heute den idealen Innovations­
     tätsschub führte.                                                                standort im Herzen Europas ein, um an künftigen Megatrends

     Offene Märkte benötigen jedoch gemeinsame Spielregeln. So                                               “
                                                                                      partizipieren zu können.
                                                                                      Thomas Stottan, AUDIO MOBIL Elektronik GmbH,
     müssen Entsende- und Entlohnungsregeln besser eingehalten                        Braunau am Inn
     und kontrolliert werden. Branchen wie das Baugewerbe spüren

                                                                                      „
     das niedrigere Preisniveau in den Nachbarstaaten sowie Lohn-
     und Sozialdumping.                                                                  Eine wesentliche Erleichterung für
                                                                                      unseren Betrieb war der Wegfall der Zoll-
     Das Gewerbe und Handwerk positioniert sich daher nicht im                        formalitäten und des damit verbundenen

                                                                                                                                                       © Christian Schneider
     Preis-, sondern im Qualitätsbereich. Um auch in Zukunft                          großen zeitlichen sowie administrativen
     mit Qualität punkten zu können, sind Maßnahmen zur Ausbil-                       Aufwands. Auf der anderen Seite er-
     dung und Facharbeitergewinnung sowie die Aufrechterhaltung                       schweren heute die vielen, nicht immer
     der Meisterprüfung notwendig. Immerhin bildet die Branche                        praxisnahen EU-Regelungen unseren
     jeden zweiten Lehrling in Österreich aus.
                                                                                            “
                                                                                      Alltag.
                                                                                      Hermine Meissl, Meissl GmbH,
     Trotz der Vorteile eines einheitlichen EU-Regelwerks werden                      Pfarrwerfen
     Rechtsvorschriften und deren innerstaatliche Umsetzung als
     bürokratisch aufwendig kritisiert, etwa die CE-Kennzeichnung
     für Tischler, die Eco-Designrichtlinie für Metall- und Haus­
     techniker oder die Umsetzung der Verbraucherrechte-Richtlinie.

16                                                                    20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                                    17
Industrie                                                                       Gerade im Forschungsbereich profitierte die Industrie von Europa:
                                                                                     Die EU als „Innovationsmotor“ ermöglichte Forschungskoope-
     Speziell die heimische Industrie war ein besonders groSSer                      rationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und indus-
     NutznieSSer des Zugangs zu einem größer gewordenen                              triellen Partnern, was die Innovationskraft der Unternehmen
     EU-Binnenmarkt durch den EU-Beitritt. Der freie Waren-,                         erhöhte. Österreichs Forschungsquote hat sich von 1,53 Prozent
     Personen- und Zahlungsverkehr vereinfachte viele Prozesse –                     des BIP (1995) auf geschätzte 2,81 Prozent (2013) enorm ge­
     vor allem für international tätige Konzerne mit Standorten                      steigert.19 Während sich Österreichs nominelles BIP im Durch-
     in mehreren EU-Ländern. Auch wurden Aktivitäten aus der                         schnitt um jährlich 3,4 Prozent erhöhte, stiegen die heimischen
     Schweiz nach Österreich und damit in die EU verlagert. Neben                    Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Ent-
     dem erleichterten Import von Vormaterialien war eine Steige-                    wicklung jährlich um durchschnittlich 7,0 Prozent an.
     rung des Angebots an Produkten und Dienstleistungen die

                                                                                                                             „
     Folge. Standardisierungen und Typisierungen zusammen mit
     dem Abbau von Zöllen vereinfachen den Export.                                                                              Viele Unternehmen hätten sich ohne
                                                                                                                             österreichische EU-Mitgliedschaft nicht
     Der Industrie gelang es, ihre durchschnittliche Exportquote                                                             so entfalten können, wie sie es für sich

                                                                      © Dietmar Mathis
     von 45 Prozent (1995) auf                                                                                               und ihre Mitarbeiter geschafft haben.
                                                                                                                                                                  “
     60,3
                                                                                                                             Ing. Hubert Bertsch, Bertsch-Holding,
                  Prozent (2013) deutlich zu erhöhen. Damit
                                                 18
                                                                                                                             Bludenz

                                                                                     „
     trug sie dazu bei, dass Österreich im Export und in den
     Auslands­investments Spitzenränge einnimmt. Die einheitliche                       Die einheitliche Währung in der
     Währung brachte buchhalterische Vereinfachungen und Kosten-                     Eurozone brachte eine Vereinfachung
     einsparungen – Unsicherheiten durch Wechselkursrisiken                          des Zahlungsverkehrs und der Verrech-

                                                                                                                                                                        © Lindner Traktorenwerk
     verschwanden und Projektabwicklungen wurden wesentlich                          nungspreise sowie eine Planbarkeit der
     einfacher.                                                                      Zahlungsströme.
                                                                                     Mag. Hermann Lindner,          “
                                                                                     Traktorenwerk Lindner, Kundl

     18 Statistik Austria, Konjunkturstatistik                                       19 Statistik Austria, erstellt 9/2014

18                                                                  20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                                                         19
Handel                                                                     Meilenstein und gleichzeitig Herausforderung war
                                                                                die Einführung des Euro: Die neue Währung erspart Um-
     Der Absatzmarkt hat sich für den Handel stark ver­                         tauschkosten, bringt Sicherheit und macht Preise besser
     gröSSert: Der Wegfall von Grenzkontrollen, Grenzwartezeiten,               vergleichbar. Allerdings war die Umstellung mit einem großen
     Kontingenten im Agraraußenhandel und die einfachere Be-                    administrativen und monetären Aufwand verbunden. Der durch
     schaffung von Waren am Binnenmarkt bedeuten eine enorme                    die Erweiterung befürchtete Kaufkraftabfluss in Grenzregionen
     Erleichterung. Im Obst- und Gemüsehandel bewirkte der neue                 blieb hingegen aus. Ganz im Gegenteil: Oft war der Kaufkraft­
     Wettbewerb allerdings auch, dass ganze Branchen vom Markt                  zufluss aus dem Osten größer als der Abfluss.
     verschwanden. Spürbar ist die ausländische Konkurrenz ebenso

                                                                                                     „
     für den Textil-, Elektro- und Buchhandel durch den Verkauf im
     Internet. Hier machen sich ungleiche Wettbewerbsbedingungen                                        Mit der Marktöffnung haben sich die
     bei sozialen-, arbeitsrechtlichen- und Umweltstandards sowie                                    Absatzmärkte deutlich vergrößert, aber
     Steuern deutlich bemerkbar.                                                                     auch der Wettbewerb hat sich dadurch
                                                                                                     verschärft. Der österreichische Handel
     Einheitliche Standards statt nationaler Sonder­                                                 darf durch höhere Abgaben und Steuern
     regelungen brachten Erleichterungen. Das betraf die                                             nicht mehr belastet werden als die

                                                                          © Wilke
     Handelsagenten-Richtlinie genauso wie die Typengenehmigung
     im Kfz-Handel, die Kennzeichnungsverordnung im Textilhandel
                                                                                                     Konkurrenz aus dem Ausland.
                                                                                                                                  “
                                                                                Bettina Lorentschitsch, MSc, MBA, Optimus Beteiligungs-
     oder die CE-Kennzeichnung im Elektro- und Maschinenhandel.                 Ges. m.b.H., Neumarkt

                                                                                „
     In den letzten 2 Jahren haben sich die Rechtsvorschriften aller-
     dings potenziert und wurden in Österreich strikter umgesetzt                  Gerade für den österreichischen
     als in anderen Mitgliedstaaten, was Wettbewerbsnachteile nach              Außenhandel sind offene Märkte und
     sich zog.                                                                  offene Grenzen von enormer Bedeutung.
                                                                                Die EU hat dazu beigetragen, die Export-

                                                                                                                                                © Foto Weinwurm
                                                                                sowie Importmöglichkeiten auf den
                                                                                Weltmärkten zu verbessern.
                                                                                KommR Karl Pisec, MBA,     “
                                                                                Pisec Gruppe, Wien

20                                                                      20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                        21
Bank und Versicherung                                                                       Stabilitätsgarant hat sich dabei der Euro erwiesen. Für noch
                                                                                                              raschere und einfachere Bankzahlungen über unsere Grenzen
                  Das gemeinsame Europa eröffnete große Chancen für die
                  heimische Wirtschaft. Österreich als exportorientierte
                                                                                                              hinweg sorgt das EU-Produkt SEPA.
                                                                                                                                                 “
                                                                                                              Dr. Walter Rothensteiner, Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
                  Volkswirtschaft hat sich vom Einzelspieler zu einem gleich­

                                                                                                                                    „
                  berechtigten EU-Mitglied entwickelt.
                                                                                                                                         In den letzten Jahren diskutiert die
                  Seit 2008 sehen sich die österreichischen Banken und Versiche-                                                     ganze Welt, was beim Euro schiefgelaufen
                  rungen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Aus                                                          ist. Dabei ist ein viel wichtigerer Aspekt
                  den krisenhaften Entwicklungen zog die Kreditwirtschaft ihre                                                       der EU völlig aus dem Blickfeld ver-

                                                                                          © Christof Wagner
                  Lehren und schuf etwa mit der Bankenunion und einer damit                                                          schwunden: Europa ist eine einzigartige
                  völlig neuen Aufsichtsarchitektur regulatorische Maßnahmen –                                                       gesellschaftspolitische Idee. Europa muss
                  gerade auch auf europäischer Ebene. Mit den 3 Säulen der                                                           sich wieder der gemeinsamen Werte
                  Bankenunion hat Europa nachhaltig Handlungsfähigkeit bewie-
                  sen und den Grundstein für Stabilität, Investitionen, Wachstum
                                                                                                              besinnen, die uns geeint haben und Europa lebenswert machen.
                                                                                                              Mag. Andreas Treichl, Erste Group Bank AG                     “
                  und neue Arbeitsplätze gelegt. So gelang es, das für den

                                                                                                              „
                  Finanzmarkt wichtige Vertrauen wieder herzustellen
                  und eine Basis für die notwendige Stabilität in Europa zu schaffen.                            Der Beitritt Österreichs zur Europäi-
                                                                                                              schen Union war eine Win-win-Situation
                                                                                                              für alle Österreicher und die heimische
                                                                                                              Wirtschaft. Der praktische Mehrwert der

                                         „
                                                                                                              EU ist unbestreitbar: zusätzliches Wirt-

                                                                                                                                                                                  © Ian Ehm
                                            Gute Beziehungen zu anderen Mitglied-                             schaftswachstum, zusätzliche Arbeits-
                                         staaten sind gerade den Banken bestens                               plätze und ein hohes Ausmaß an Direkt­

                                                                                                                                         “
 © Peter Rigaud

                                         gelungen: Österreichische Banken zählen                              investitionen in Österreich.
                                         zu den erfolgreichsten in Zentral- und Ost-                          Dr. Günter Geyer,
                                         europa. Als gemeinsame Währung und                                   Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein

22                                                                                      20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                                    23
Transport und Verkehr                                                             klarere Regelungen und eine einheitliche Anwendung durch die
                                                                                       Mitgliedstaaten gelegt wird. Nur so ist Wettbewerbsgleichheit
     Österreichs Verkehrswirtschaft zieht große Vorteile aus der                       für die Unternehmen möglich.
     EU-Mitgliedschaft: So kurbelt der Binnenmarkt den Güter- und
     Personenverkehr an. 4 Korridore der Transeuropäischen
     Verkehrsnetze verlaufen durch Österreich, deren

                                                                                                            „
     Ausbau von der EU finanziell gefördert wird. Mit Sicherheits-
     standards für alle Verkehrsträger und EU-weit geltenden                                                   Vom Wegfall umständlicher und vor
     Spielregeln sorgt die EU für Wettbewerbsgleichheit.                                                    allem zeitraubender Pass- und Zoll­
                                                                                                            kontrollen an den europäischen Grenzen

                                                                         © Iris Milisits
     Was zählt, ist der gesamteuropäische Gedanke: Heraus­                                                  profitieren wir als Busunternehmen sowie
     forderungen im Umwelt- und Klimaschutz können nur auf                                                  unsere Kunden. Überfällig ist jedoch der
     europäischer Ebene angegangen werden. Intelligente                                Abbau von bürokratischen Hürden, um Fahrgäste wohlbehalten
     Verkehrssysteme mit dem Ziel, den Verkehr flüssiger, um-
     weltfreundlicher, sicherer und effizienter zu gestalten, werden
                                                                                       und umweltschonend an ihr Ziel zu bringen.
                                                                                       Martin Horvath, Komet Reisen, Pinkafeld    “
     zunehmend grenzüberschreitend abgestimmt.

     EU-Harmonisierungsschritte sind für den Verkehrssektor daher                      „  Die EU-Mitgliedschaft hat im Verkehr
     grundsätzlich sinnvoll und verhindern nationale Alleingänge.                      neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit
     Dies gilt für die Vereinfachung von Sozialvorschriften im                         eröffnet. EU-weite Qualitätssicherungs­

                                                                                                                                                       © Wolfgang Jannach
     Straßenverkehr und einheitliche Rahmenbedingungen für Maut-                       regeln bei der Ausbildung erhöhen die
     gebühren ebenso wie für eine einheitliche Abgasklassenkenn-                       Verkehrssicherheit auf unseren Straßen.
     zeichnung für Umweltzonen sowie die Anpassung der                                 Gut ausgebildete Lenker sind individuell
     Abmessungen und Gewichte von Lkw und Autobussen.
     Allerdings ist es gerade bei mobilen Arbeitsverhältnissen                                                       “
                                                                                       und beruflich sicher unterwegs.
                                                                                       Ing. Mag. Elisabeth Rothmüller-Jannach,
     wichtig, dass im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht sowie                      Fahrschule Alpenland, Klagenfurt
     im Gewerberecht der Schwerpunkt auf mehr Transparenz,

24                                                                     20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                                   25
Tourismus und Freizeitwirtschaft                                     Herausforderungen für die Hotellerie gab es einige, etwa die
                                                                          neue Verbraucherrechte-Richtlinie, die damit einhergehende
     Für den Tourismus brachte der europäische                            verstärkte Informationspflicht vor Vertragsabschlüssen,
     Integrationsprozess erhebliche Vorteile:                             Sonderregelungen für Außergeschäftsraum- und Fernabsatz-
     > Vereinheitlichung beim Schengenvisum                              verträge, die Lebensmittelinformationsverordnung für die
     > Einführung von EU-Reisepässen                                     Gastronomie und die Versicherungsvermittler-Richtlinie.
     > Abschluss von Visa-Abkommen
     > Einführung des Euro

                                                                                                „
     > Entfall von Währungsschwankungen
                                                                                                   Durch die EU-Erweiterung haben sich
     Besonders unter den anderen EU-Mitgliedstaaten ist                                         bei uns in den Tourismusregionen die
     Österreich eine beliebte Urlaubsdestination. Rund 85 Prozent                               Übernachtungen von Gästen aus Mittel-
     unserer ausländischen Gäste stammen aus der EU. So
     konnten die Übernachtungen zwischen 1995 und 2013 um                                                                “
                                                                                                und Osteuropa vervielfacht.
                                                                                                Martha Schultz, Schultz Gruppe,

                                                                      © WKÖ
     15,5
                                                                                                Zillertal
                 Millionen gesteigert werden.

     Ohne die Unterstützung von Arbeitskräften aus dem EU-                „  Mit dem EU-Beitritt hat sich für die
     Ausland wäre dieses Wachstum nicht machbar gewesen.                  Hotellerie vieles positiv verändert: Gäste
     Allein in den Jahren 2010–2012 wurden                                können uns besser erreichen und wir

     18.000
                                                                          können unsere Gäste leichter ansprechen.

                                                                                                                                         © Foto Weinwurm
                        neue Arbeitsplätze geschaffen,                    Mitarbeiter können innerhalb der EU
     14.300 davon aus dem EU-Raum. Es ist den Erleichterungen der         leichter beschäftigt werden und Einkäufe
     Arbeitnehmerfreizügigkeit zu verdanken, dass ausländische            sind durch den Binnenmarkt nun einfach
     Schlüsselkräfte für die heimische Tourismuswirtschaft
     gewonnen werden konnten.
                                                                          und mit gutem Preisvergleich möglich.
                                                                          KommR Mag. Susanne Kraus Winkler,         “
                                                                          Loisium Wine & Spa Resorts, Langenlois

26                                                                  20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                     27
Information und Consulting                                                    Unsere Unternehmen konnten sich mit ihren innovativen
                                                                                   Nischenprodukten im EU–weiten Wettbewerb gut
     Für die Sparte Information und Consulting ergaben sich durch                  behaupten und sind am Binnenmarkt – und ebenso weltweit –
     die EU-Mitgliedschaft viele Vorteile: So wurde und wird im                    höchst erfolgreich.
     europäischen Binnenmarkt die Wissensbasis der Wirtschaft mit

                                                                                                       „
     Hilfe von Informatisierung und Innovation vorangetrieben.
     Entscheidenden Impuls zur Entwicklung einer europäischen                                             Wir exportieren unsere IT-Dienst­
     Wissensgesellschaft gaben die Lissabonner Beschlüsse, die                                         leistungen in die ganze Welt – die EU
     auf die große Bedeutung von Forschung & Entwicklung und                                           mit ihren Grundfreiheiten garantiert
     Humankapitalinvestitionen für die wirtschaftliche Wettbewerbs-
                                                                                                                                   “
                                                                                                       uns dafür ein ideales Umfeld.

                                                                        © THOMASTOPF
     fähigkeit hinwiesen und darauf aufbauten.                                                         Alexander Windbichler,
                                                                                                       ANEXIA Internetdienstleistungs GmbH,
     Heute durchdringen Informationstechnologie und Telekommuni-                                       Klagenfurt
     kation alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Die Unternehmen

                                                                                   „
     der Informations-, Beratungs- und Kommunikationsbranche
     erwirtschaften knapp 10 Prozent des österreichischen Brutto­                     Als Engineering-Dienstleister im Spezialgebiet Thermo­
     inlandsproduktes. In den letzten 10 Jahren konnten hier                       management kennen wir keine Grenzen – in der EU als Markt

                40.000
                                                                                   ohne Grenzen können wir unseren Ideenreichtum überall
     mehr als
     werden.
                                neue Arbeitsplätze geschaffen
                                                                                                                               “
                                                                                   einsetzen, wo Wärme­technik-Wissen gefragt ist.
                                                                                   Robert Breinl und Hannes Scheiber, qpunkt GmbH, Graz

     Diese rasante Entwicklung seit Gründung der Sparte im Jahr
     2002 wäre sicher nicht möglich gewesen, wenn sich Österreich
     nicht in das dynamische Wirtschaftsumfeld der Europäischen
     Union integriert hätte. Ohne den freien Verkehr von Dienst­
     leistungen am EU-Binnenmarkt wäre auch nicht die konstant

                                                                                                                                               © Sissi Furgler
     hohe Exportquote von 15 Prozent erreicht worden.

28                                                                    20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                                         29
Serviceangebot der                                                    > U nterstützung bei Suche und Verwertung von innovativen
     Stabsabteilung EU-Koordination                                           Technologien und Ergebnissen aus Forschung & Entwicklung
                                                                              (Vermarktung, Newsletter, Technologietransferdatenbank,
                                                                              Ausschreibungen von F&E-Projekten)
                                                                           > Fachveranstaltungen zu aktuellen EU-Themen

                                                                           Ihr Ansprechpartner: Wirtschaftskammer Österreich –
                                                                           Enterprise Europe Network, Tel.: +43 (0)5 90 900-4342,
                                                                           Mail: een@wko.at, Web: http://wko.at/een
                                                                           Weitere Informationen unter:
     Enterprise Europe Network                                             www.enterpriseeuropenetwork.at und www.een.at/marktplatz
     Das Enterprise Europe Network (EEN) ist eine EU-Initiative, die
     insbesondere KMU in allen EU-Angelegenheiten unterstützt.
     Die WKÖ ist Teil dieses Netzwerkes.

     Enterprise Europe Network steht mit Information und individu-
     eller EU-Beratung Unternehmern zur Seite. Es leistet Unter-           Aktion Europaschirm
     stützungsmaßnahmen bei Internationalisierungsaktivitäten und          „Wir bringen Europa in die Gemeinden!“ – das ist das Motto der
     bei der Suche nach Geschäftspartnern.                                 Aktion Europaschirm, die seit 2008 durch Österreich tourt. Über
                                                                           500.000 interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich bis-
     Das Leistungsangebot umfasst:                                         her bei Europaschirm-Veranstaltungen informiert. Experten
     > EU-Rechtsauskünfte                                                 treten in direkten Kontakt mit der Bevölkerung und stellen sich
     > Suche von EU-Geschäftspartnern, Organisation von                   den Fragen von Bürgern und Unternehmern.
        Kooperationsbörsen
     > Unterstützung bei Binnenmarkthindernissen                          Ihr Ansprechpartner: Wirtschaftskammer Österreich –
     > Beratung zu EU-Förderungen und das Online-Tool                     Stabsabteilung EU-Koordination, Tel.: +43 (0)5 90 900-4202,
        EU-Förderguide (http://eufoerderguide.wko.at)                      Mail: eupr@wko.at, Web: http://wko.at/eu

30                                                                     20 Jahre Österreich in der Europäischen Union                         31
Im Interesse der besseren Lesbarkeit des Textes wurde auf eine explizite
geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. Wir legen jedoch Wert darauf,
 dass mit dieser Broschüre weibliche wie männliche Benutzer gleichermaßen
                             angesprochen sind.

                              IMPRESSUM
                     Medieninhaber & Herausgeber:
                     Wirtschaftskammer Österreich,
                    Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien

               Redaktion: Christian Mandl und Lisa Rilasciati,
                   WKÖ Stabsabteilung EU-Koordination
               Produktion: WKÖ Marketing & Kommunikation
                        Bilder: Bildagenturen, WKÖ
                          Grafik: Alice Gutlederer
                       Druck: Druckerei Bösmüller
                              November 2014
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