Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt

Die Seite wird erstellt Lea Bruns
 
WEITER LESEN
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Wir sind da –
Corona zum Trotz

Jahres-
bericht
2020

Grunddienst der
evangelischen
                               2020
                  Diakonische Bezirkstellen
                  in Stadt- und Landkreis
                  Heilbronn

Kirche
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Roigheim

                                                                                                     Möckmühl
                                                                                                                  Widdern

                                                                 Gundelsheim                                             Jagsthausen
                                                                                          Neudenau

                                                                                     Neuenstadt
                                        Siegelsbach
                                                      Fürfeld   Offenau                                    Hardthausen
                                                                                Oedheim

                                           Bad Rappenau         Bad            Bad Friedrichshall          Brettach
                                                                Wimpfen
                          Kirchardt                                       Untereisesheim
                                              Bonfeld
              Ittlingen                                                   Neckarsulm
                                                                                               Eberstadt
                                          Massenbachhausen                         Erlenbach

                       Gemmingen
        Eppingen                          Schwaigern             Heilbronn Weinsberg
                                                          Leingarten                                Ellhofen

                                                                                                          Obersulm
                                                  Nordheim                                  Lehrensteinsfeld
                   Kleingartach                                        Flein
                                                                                            Unter-/Ober- Löwenstein
                                                                                              heinriet
                                   Brackenheim                      Talheim                                              Wüstenrot
                                                                             Untergruppen-
                            Güglingen                     Lauffen                  bach
           Zaberfeld                                                                     Abstatt
                                                                             Ilsfeld
                                                                    Neckar-             Auenstein
                   Pfaffenhofen                                     westheim
                                                                                            Beilstein
                                  Cleebronn

                                                                                               Marbach

Inhaltsverzeichnis
    3   Vorwort

    4   Wir waren da und bleiben dran                                                     Impressum
                                                                                          Verantwortlich für den Inhalt: DIAKONIE Heilbronn
                                                                                          Fotos/Grafiken: Adobe Stock, Diakonie, Redemann

    8   Der Diakonische Grunddienst 2020 in Zahlen                                        Gestaltung & Druck: Redemann Media GmbH
                                                                                          Auflage: 500 Stück im Juni 2021

                                                                                          Gedruckt auf Blauer Engel-/

12      Kontaktdaten der Bezirksstellen                                                   FSC-zertifiziertem Recyclingpapier

2
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Liebe Leserin, lieber Leser,                                  gestellt, was Kreativität, Organisationsfähigkeit und die
                                                              Anpassungsfähigkeit unserer Formen der Beratung betrifft.
im April war es soweit: 400 Tage Corona in Deutschland        Auf die Probe gestellt wurde unsere Fähigkeit, das Thema
waren erreicht, 400 Tage, seit der erste Krankheitsfall in    Digitalisierung beherzt aufzugreifen – und die wenigsten
Deutschland diagnostiziert worden war. Einige Tage mehr       von uns sind Mittzwanziger, sind „digital natives“. Vieles ist
sind es mittlerweile geworden. Diese 400+ Tage haben          gelungen, dafür sind wir dankbar.
unser Land verändert, fast alle Menschen waren und sind       Wir sind noch nicht am Ende der Coronakrise. Das Ende
mehr oder weniger betroffen von dieser neuen Erkrankung.      wird nur in langsamen Schritten kommen, die auch wieder
Ich selbst gehöre weder zu denen, die Bill Gates im           Anpassungsdruck erzeugen. Gleichwohl dürfen wir uns auf
Hintergrund sehen noch zu denen, die die Krankheit als        eine sukzessive Öffnung freuen und zurückblicken: Was
Strafe Gottes sehen. Pandemien sind eigentlich nichts         hat Corona mit uns gemacht, und was macht Corona mit
Neues, kommen alle 50 bis 100 Jahre vor: Die Spanische        den Menschen, die bei uns Rat suchen. Der Herbst wird
Grippe vor 100 Jahren kostete mehr Menschenleben              noch manche Überraschung bereithalten, zum Beispiel,
als der Erste Weltkrieg. Eine Prüfung ist eine solche         wenn wieder alle Kinder in die Schule gehen und dann
Pandemie aber allemal. Eine Prüfung für unsere Geduld         psychische Probleme und Lerndefizite sichtbar werden.
und für unsere Nerven, eine Prüfung für unsere Fähigkeit,
Beziehungen aufrecht zu erhalten auch ohne direkte            Mit Gottes Hilfe und mit Ihrer Unterstützung werden wir
Kontaktmöglichkeiten, für die Menschen in Verantwortung       auch das meistern. Wir blicken ernst, aber zuversichtlich in
eine Prüfung für die Organisationsfähigkeit, was die          die Zukunft. Wir mussten viel lernen, und das gute davon
Veränderung von Betriebsabläufen oder die Beschaffung         werden wir, frei nach Paulus, auch behalten.
von Hygienematerialien betrifft. Letzteres wurde für einige
Menschen auch zu einer Prüfung der eigenen Redlichkeit,
die sie nicht bestanden haben.
Hart geprüft wurden diakonische Einrichtungen und             Es grüßt sehr herzlich,
Dienste: In der Altenpflege und in der Behindertenhilfe
waren Todesfälle zu beklagen, was schlimm und traurig
für alle Betroffenen war. Offene Angebote der Begegnung
konnten nicht durchgeführt werden. Die große Prüfung
bestand aber darin, die Dienste eben doch aufrecht zu         Karl Friedrich Bretz
erhalten, unter veränderten Rahmenbedingungen.                Geschäftsführer
Die Diakonie als Teil der Kirche hat sich nicht von den       Kreisdiakonieverband Heilbronn/
Menschen zurückgezogen. Wir wurden auf die Probe              Diakonische Bezirksstelle Heilbronn

                                                                                                                        3
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Jahresbericht 2020:
Wir waren da und bleiben dran
Im vergangenen Jahr 2020 waren wir in den Diakonischen
Bezirksstellen durch die Corona-Pandemie mit Heraus­                  „Als die meisten Dienste wegen
forderungen konfrontiert, die von uns Flexibilität, Kreativität       den steigenden Inzidenzwerten
und Engagement für den Nächsten in einem noch deutlich                geschlossen hatten, haben die
höheren Maße als in den zurückliegenden Jahren forderten.             Bezirks­stellen in Stadt- und Landkreis
Angesichts dieser Situation erwies sich die dezentrale                sehr schnell Hygiene- und Infektions-
Struktur der Diakonischen Bezirksstellen als förderlich. Die          schutzmaßnahmen umgesetzt, damit hilfebedürf-
Bezirksstellen sind in der Regel kleinere Beratungsstellen            tige Menschen weiterhin Unterstützung erhalten
mit wenigen Mitarbeitenden und damit gut gerüstet, flexibel           konnten. So wurde zum Beispiel der Diakonie-
auf die neuen Anforderungen zu reagieren.                             und Tafelladen, während des ersten Lockdowns
So konnten wir mit unseren Beratungs- und Unterstütz­                 innerhalb kurzer Zeit in eine Fahrtafel umgewan-
ungs­angeboten für die Hilfesuchenden erreichbar bleiben,             delt, damit notwendige Abstände und Belüftung
während viele andere soziale Dienste und Behörden                     für Tafelkund*innen und Mitarbeitende gewähr-
wegen steigender Inzidenzwerte für den Kundenverkehr                  leistet werden konnte.“
geschlossen wurden.
                                                                                                  Ursula Richter, Weinsberg
Auf vielfältige Weise passten die Bezirksstellen
ihre Arbeit an die Bedürfnisse der Klient*innen und                   unter den Folgen der Pandemie zu leiden haben.1
Pandemieerfordernisse an. Hier nur ein paar Beispiele:            •   Als während des ersten Lockdowns es fast von einem
• Als anfangs noch wenig Mund-Nasen-Schutzmasken                      Tag auf den anderen keine Betreuungsangebote für
    auf dem Markt zu erschwinglichen Preisen zur                      Kinder mehr gab, wurden „Beschäftigungstaschen“
    Verfügung standen, wurden zunächst selbstgenähte                  gepackt und Müttern und Vätern zur Verfügung gestellt,
    Masken an Bedürftige ausgegeben. Hier sei den                     entweder im direkten Beratungskontakt oder auch
    Spenderinnen und Spendern, die spontan ihre Hilfe                 über Netzwerkpartner (Schulen, niederschwelligen
    anboten und Masken nähten besonders gedankt.                      Angebote im Gemeinwesen).
                                                                  •   Digitale und telefonische Kontakte zu Ämtern wurden
                                                                      den Menschen ermöglicht, die – insbesondere finanziell
                                                                      bedingt – über keine entsprechende Technik verfügten.
                                                                      Hier möchten wir auch besonders der Leitung des
                                                                      Jobcenters Landkreis Heilbronn danken, die uns
                                                                      bezüglich den Möglichkeiten digitaler Zugangswege
                                                                      Jobcenters zeitnah informierten.
                                                                  •   Da gerade Menschen mit schmalem Geldbeutel
                                                                      durch die pandemiebedingten Erfordernisse, sich an
                                                                      der digitalen Kommunikation in unserer Gesellschaft
     Not macht erfinderisch: Selbstgenähte                            zu beteiligen, drohten ins Abseits zu geraten, hat die
     Masken als Spende für die Bezirksstellen
                                                                      Landeskirche und ihre Diakonie Württemberg einen
•   Als dann medizinische Masken Pflicht wurden                       „Mutmacherfonds“ aufgelegt. So konnten die Diakoni-
    und es noch keine Regelung für Menschen mit                       schen Bezirksstellen auf unbüro­kratische Weise rasch
    kleinem Geldbeutel gab, verteilten wir an manchen                 und gezielt unter anderem digitale Teilhabe ermögli-
    Tafelstandorten kostenfreie FFP2-Masken.                          chen. Besonders wichtig war in diesem Zusammen-
•   Einige Tafeln mussten coronabedingt schließen, zu
    dieser Zeit wurden vermehrt Essenspakete verteilt. In
                                                                  1
                                                                    Dies ist nicht nur die Erfahrung der Diakonie, diese Aussage deckt
                                                                  sich auch mit der Auswertung des Datenreports: www.destatis.de/DE/
    diesem Zusammenhang wurde besonders deutlich,                 Service/Statistik-Campus/Datenreport/Downloads/datenreport-2021-
    dass gerade die Menschen mit wenig Geld am meisten            kap-14.pdf

4
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
hang auch, dass wir beständig auf diesen Notstand
    aufmerksam gemacht haben und unseren Teil dazu                   „Für unseren Secondhandladen
    beitragen konn-                                                  in Neuenstadt am Kocher war das
    ten, dass die Po-                                                letzte Jahr herausfordernd. Zeitwei-
    litik die digitale                                               se mussten wir den Laden schließen,
    Teilhabe nun auch                                                um unsere ehrenamtlichen Mitarbeite-
    über SGB II- und                                                 rinnen und die Kund*innen zu schützen. Zeitgleich
    andere Sozialleis-                                               bekamen wir von der Bevölkerung mehr Kleidung
    tungen     ermög- Unbürokratisch helfen – die Hilfsaktion        und andere Dinge gespendet, was uns logistisch
    licht.             der ev. Landeskirche in Württemberg           vor Herausforderungen stellte. Auch in diesem
                       machte es möglich!
                                                                     Jahr ist unsere Ladenarbeit noch stark von der
Die Hilfen, die zunächst spontan und unkoordiniert erfolg-           Pandemie geprägt. Wir hoffen, dass wir bald wie-
ten, wurden im Laufe des Jahres gebündelt, geordnet und              der für unsere Kund*innen und Spender*innen da
auf Zweckmäßigkeit und Zielgenauigkeit hin überprüft und             sein können.“
weiterentwickelt. Insbesondere wurden (und werden in Zu-                                   André Sommer, Neuenstadt
kunft) auch die digitalen und auch telefonischen Kommuni-
kationswege der Bezirksstellen verbessert.                        Neben den materiellen Nöten, wurden auch die emotionalen
                                                                  Notlagen vieler Menschen deutlich. Dies zeigte sich nicht
Bei allen Fortschritten bei der Digitalisierung wurde jedoch      nur in den Bitten um persönliche Beratungskontakten,
auch sehr deutlich, dass diese modernen Kommunikati-              sondern auch durch die Gesprächsanliegen. Die
onsformate den direkten Kontakt nicht ersetzen, sondern           emotionalen Belastungen wuchsen durch die Kontakt­
nur ergänzen können: Auch wenn manche der Dienststel-             beschränkungen enorm. Für vielen unserer Klient*innen
len bereits Onlineberatung und auch Videochat ermög-              sind die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen (z. B.
lichen, möchten die Ratsuchenden doch häufig lieber               in den Fahr- und stationären Tafeln, dem Hausaufgaben­
persönlich in die Sprechstunde kommen. Menschen sind              gabenprojekt Kidi Brackenheim etc.) der diakonischen
soziale Wesen und bedürfen der menschlichen Nähe und              Unterstützungsangebote die einzigen verbliebenen
Zuwendung. Aus diesem Grund haben die Bezirksstellen              Kontaktpersonen in den Zeiten des Lockdowns.
auch in den Hygiene- und Infektionsschutz stark investiert:       Folgende Belastungsproblemlagen wurden immer wieder
Plexiglasscheiben, Desinfektionsmittelspender, ausrei-            im Beratungskontext benannt:
chend viele Mund-Nasenschutz-Masken, sowie Arbeits-               • Ängste und Depressionen verstärkten sich durch die
platzanpassungen, die die erforderlichen Mindestabstände              Corona-Kontaktbeschränkungen
auch im Arbeits- und Beratungsalltag ermöglichen.                 • Soziale Netzwerke, die ohnehin dünn und brüchig
                                                                      waren, zerfielen vollständig
Zu den vielen Anpassungsmaßnahmen bezüglich Infek­                • Vereinsamung wurde schlimmer
tions­­schutz gehörten u. a. die Umwandlung des stationä-         • Konfliktsituationen in Familien wurden drängender
ren Tafel­ladens in Weinsberg in eine Fahrtafel Weinsberger       • Belastungen für Mütter und Väter stiegen enorm an
Tal mit drei Haltepunkten, aber auch die endgültige Schlie-
ßung des Secondhandbereiches des Diakonie- und Tafel-             Bei allen bedrückenden Erlebnissen, gab es aber auch
ladens in Weinsberg.                                              erfreuliche Erfahrungen: viele Menschen boten spontan
                                                                  ihre Hilfe in Form von ehrenamtlichen Engagement aber
                                                                  auch finanzieller Art an. Dies war notwendig, um die Tafel­
                                                                  ladenarbeit aufrecht zu erhalten. Und es war ein sehr
                                                                  ermutigendes Zeichen, dass unsere Gesellschaft doch
                                                                  noch geprägt ist von Zusammenhalt und gegenseitiger
                                                                  Verantwortungsübernahme. Wir sehen es auch als eine
                                                                  sehr wichtige Aufgabe des Diakonischen Grunddienstes
                                                                  an, dass sozial engagierten Menschen ein Rahmen geboten
                                                                  wird, in dem sie ihr bürgerschaftliches Engagement ent­falten
                                                                  können und sich nicht um bürokratische Notwendigkeiten
Was viele Jahre lang gewünscht war, ging „dank Corona“ endlich    kümmern müssen (Versicherungen, Dienstplangestaltung,
in Erfüllung: Die Fahrtafel kommt nun auch nach Wüstenrot.        Materialbesorgung, etc.).
Ehrenamtliche vor Ort und Kund*innen freuen sich gleichermaßen.

                                                                                                                            5
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
„Während der Corona Krise wurde
    der persönliche Kontakt zu Behörden
    zeit­
        weise stark einge­ schränkt bzw.
    unmöglich. Menschen die sich z. B.
    aufgrund geringer Deutsch­­kenntnisse
    mit Telefon, Brief- oder E-Mail­kontakt schwer­tun,
    stellt das vor Probleme. Auch in unserer Beratungs­
    arbeit mussten wir Beratungs­     gespräche in ge-               Ostertüten für Kinder – eine Aktion des Kindergartens „Hinter dem
                                                                     Rathaus“ in Affaltrach zugunsten der Tafel im Weinberger Tal!
    schlossenen Räumen oder offene Sprech­stunden
    ohne Termin­    vergabe immer wieder aussetzen.              •   Die Kauf 1 mehr-Aktion der Konfirmandinnen und
    Hier war es wichtig, dass wir kreative Lösungen                  Konfirmanden der evang. Kirchengemeinde Ellhofen
    fanden, um Klienten zu unterstützen, dass sie                    zugunsten der Tafel Heilbronner Land
    Anträge stellen, Hemmschwellen abbauen und
    sich auf andere Kommunikationswege einlassen
    konnten aber auch Nähe zu ermöglichen. Dabei
    half das gewachsene Vertrauen in unsere Diakoni-
    schen Bezirksstellen.“

                          Birgit Stroppel, Brackenheim

Die Diakonie leistet einen wichtigen Beitrag, dass die ge-
sellschaftliche Spaltung zwischen Arm und Reich entschärft
und aufgehalten wird. Gut vernetzt setzt sie sich für diejeni-
gen ein, die ohne Fürsprecher sind, damit der innere Frieden
im Land gestärkt und gewahrt wird – gerade in Krisenzeiten.          Gott sei Dank: nicht jede sinnvolle Aktion musste 2020 abgesagt
                                                                     werden. Hier werden von Konfirmand*innen vor dem EDEKA Markt
                                                                     in Ellhofen Spenden für die Tafel gesammelt
Sehr erfreulich war auch, dass trotz Corona-Beschränk­
ungen einige Aktionen auch dieses Jahr wieder durch­             MGW 70 Jahre – Kurberatung.
geführt wurden. An dieser Stelle werden nur drei beispielhaft    Auch wenn im ersten Lockdown auch die Mutter-/Va-
erwähnt:                                                         ter-Kind-Kureinrichtungen schließen mussten, so konnten
• Die Weihnachtspäckchen wurden auch 2020 wie                    sie dennoch im zweiten Lockdown unter klaren Infekti-
    in den Jahren zuvor am letzten Tafelöffnungstag              onsschutzmaßnahmen geöffnet bleiben. Viele Mütter und
    an Bedürftige verteilt. Die Nachfrage nach diesen            auch Väter sind gerade jetzt durch die Einschränkungen
    Päckchen zeigt, wie groß die Not der Menschen ist,           und Belastungen des Lockdowns sehr erschöpft und mit
    die auf ALG II- und Sozialhilfeleistungen angewiesen         der Kraft völlig am Ende. Deswegen ist es sehr wichtig,
    sind (vergl. Bericht A. Sommer)                              dass weiterhin die Kureinrichtungen ihren Betrieb aufrecht
• Die Kindergartenaktion „Kinder für Kinder“ bei dem             erhalten haben und dass wir weiterhin die Mutter-/Va-
    Kinder mit Hilfe ihrer Eltern Ostertüten für andere          ter-Kind-Kur-Beratung anbieten.
    Kinder packen, die dann vor Ostern Familien bei der          Bei dieser Beratung legen wir auch besonderen Wert da-
    Fahrtafel Weinsberger Tal ausgegeben wurden.                 rauf, dass wir Hilfestellung geben, wie die Zeit bis zur Kur

6
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
in der Familie bereits neue                                        me Beratung starten, Auskünfte und Informationen erhalten,
Regeln und Impulse be-                                             oder auch in die persönliche Beratung finden können.
kommen kann, damit es                                              Dennoch bleibt es die große Herausforderung unserer Zeit,
nicht in der Wartezeit zu                                          dass die Digitalisierung so gestalten wird, dass sie die Mit-
gesundheitlichen Dekom-                                            menschlichkeit fördert und nicht zum Regiment der Tech-
pensationen mit langfristigen negativen Folgen kommt.              nik und der Künstlichen Intelligenz führt.

2020 mussten wir durch Corona erfahren, wie verletzbar             Auch unter Coronabedingungen blieben die Bezirksstellen
unser gesellschaftliches Leben ist. Viele unserer Klient*in-       fast durchgängig für ihre Klient*innen erreichbar. Telefo-
nen hatten, unter anderem wegen coronabedingten Zu-                nisch, per E-Mail, postalisch und auch persönlich. Die per-
gangsbarrieren bei den Sozialleistungsbehörden, große              sönlichen Kontakte fanden dann immer in großen Räumen,
Mühe, ihre Ansprüche zu realisieren.                               im Freien oder auch am offenen Fenster statt – selbstver-
Insgesamt musste alle Beratungsarbeit an die Infektions-           ständlich immer unter bestmöglicher Beachtung des Da-
schutzerfordernisse angepasst werden: so wurde ver-                tenschutzes.
mehrt auf Telefon- und Mailberatung umgestellt und bei             Die Diakonischen Bezirksstellen werden auch weiterhin an
digitaler Teilhabe unterstützt.                                    den Problemlagen der Zeit dranbleiben und insbesondere
                                                                   für die Menschen da sein, die unsere Hilfe in Anspruch
Bei den coronabedingten Anpassungen an die Beratungs­              nehmen möchten. Wir bleiben persönlich und digital
zugänge erwies es sich als hilfreich, dass jede Bezirksstelle      präsent und erreichbar.
ihr eigenes Profil hat und damit recht flexibel auf die jeweili-
gen Bedarfe vor Ort mit den je eigenen Ressourcen reagie-
ren konnte. So hat z. B. im Dezember die Bezirksstelle in
Marbach ihr Beratungsangebot um eine Online-Beratung
(www.marbach-onlineberatung.de) erweitert, durch die Un-
terstützungsbedürftige noch niederschwelliger eine anony-

   „Was für ein Jahr für uns ALLE! Der
   Anfang der Pandemie hat auch uns
   eiskalt erwischt. Kontaktvermeidung                                                    Kurzberatungen garantiert virenfrei –
   und Abstand waren die Gebote der                                                       am Fenster der Bezirksstelle in Neuenstadt

   Stunde. Darum waren Kreativität und
   Mut gefragt, neue Wege zu gehen, um die Men-
   schen weiterhin zu erreichen. Stationen dieses Lern-
   prozesses waren Beratungs­gespräche unter freiem
   Himmel, in „unserem Kirchhöfle“ oder bei Spazier-
   gängen mit Klient*innen , wenn ein Telefonat ein-
   fach nicht ausreichend war. „Nähe trotz Abstand“,
   da sind wir noch nicht am Ende der Übung…“                                     Ursula Richter
                                                                        Diakonische Bezirksstelle
                       Erika Kulmus-Dietrich, Heilbronn                              Weinsberg

                                                                                                                                 7
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Die Arbeit der Diakonischen
Bezirksstellen in Zahlen
Präsent geblieben auch im „Corona-Jahr 2020“ Fallnummer fassen, sofern auch diese mitberaten werden.
– das niederschwellige Beratungsangebot der
Diakonie erreicht die Menschen in der Region Die Ereignisse im zurückliegenden Jahr, das bekanntlich von
                                                                 der Pandemie sehr geprägt war, spiegeln sich in gewisser
Auf dem Deckblatt dieses Jahresberichtes steht als Titel und     Weise auch in den statistischen Auswertungen wieder. So
Motto für das Jahr 2020: Wir sind da – Corona zum Trotz! Die     gab es bei den Beratungsformen Verschiebungen. Mit
statistischen Zahlen unseren Diakonischen Bezirksstellen         34 % der Beratungskontakte stieg der Anteil der „nicht
belegen, dass dieser Titel kein Etikettenschwindel ist. Die      face-to-face – Beratung“ im Vergleich zum Vorjahr (22 %)
Fallzahlen unserer diakonischen Stellen im Heilbronner           deutlich. Natürlich stand bei uns nach Ausbruch des

1600
          Fälle

1400                                                     1333   1327
                                                  1278                  1278                        1284
                                                                                           1243
          1227                           1201                                     1179
1200                         1154

                  1000
                                                                                                               1126
1000

                                                                                                                 Jahr
 800
       2009       2010       2011        2012     2013   2014   2015    2016     2017      2018     2019     2020
Grafik: Fallzahlentwicklung der letzten Jahre

Land liegen im üblichen „Fallzahlenkorridor“ der letzten zehn    Infektionsgeschehens der Schutz der Ratsuchenden und
Jahre. Im Vergleich zum Jahr 2019 gingen die Fallzahlen von      der Mitarbeitenden zunächst im Vordergrund. Fallanfragen
1284 Fälle auf 1126 Fälle zurück (-12,3 %). Hinter diesen        wurden deswegen zumindest zeitweise – wenn es irgend
1126 Fällen verbergen sich 1210 direkt beratene Klienten.        ging – nicht auf persönlichem Wege beraten, sondern meist
Dies liegt an unserer statistischen Erhebung, bei der wir        per Telefon, E-Mail oder auf schriftlichem Wege. Zwei von
Ehegatten, Partner und Angehörige statistisch unter einer        drei Beratungskontakten fanden aber dennoch persönlich
                                                                 statt. Entweder in unseren Dienststellen (Kommstruktur)
                                                                 oder – in selteneren Fällen – auch bei den Klienten zuhause
                                                                 (Gehstruktur). In diesem Zusammenhang war es wichtig,
                  1.046                                          dass wir für unsere Stellen in kürzerer Zeit Hygienekonzepte
        Tel., E-Mail, Schriftverkehr
                   34%                                           erarbeitet und umgesetzt haben, so dass wir unser
                                            1.864                Beratungsangebot auch unter Pandemiebedingungen
            170                           Kommstruktur           aufrechterhalten konnten.
         Gehstruktur                         61%
            6%
                                                                 Blickt man auf die Lebensformen der Ratsuchenden ist
                                                                 festzustellen, dass im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
                                                                 (Vergleichsbasis Mikrozensus 2010) verstärkt alleinlebende
                                                                 Menschen und alleinerziehende Eltern in unseren Bera­
Grafik: Form der Beratung                                        tungsstellen ankommen. Möglicherweise ist dies dadurch

8
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
In den Diakonischen Bezirksstellen finden Menschen
                                          324          212                           Rat und Hilfe unter anderem in sozialen und materiellen
                                  Ehe/Partnerschaft keine Angabe                     Notlagen. Daher verwundert es nicht, dass ein größerer
                                     mit Kind/er        18%                          Teil der hilfesuchenden Menschen von Sozialleistungen
                                        27%
                           109                                 337                   lebt. Mehr als ein Drittel (34 %) der Klienten beziehen
                 Ehe/Partnerschaft                           alleinlebend            Mindestsicherungsleistungen (u.a. ALG II oder Sozialhilfe)
                   ohne Kind/er             202                  28%                 Die Diakonie fordert bundesweit eine Anpassung der
                       9%          alleinerziehend                                   Regelbedarfe bei diesen Leistungen. Die Leistungen in
                                         17%
                                                                                     der aktuellen Form sind nicht „armutsfest“. Wir erleben
                                                                                     in unseren Beratungsstellen immer wieder, dass es bei
                                                                                     Ratsuchenden im Leistungsbezug am Nötigsten fehlt.
Grafik: Lebensform der Klienten                                                      Fast immer ist die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen
zu erklären, dass diese Menschen weniger häufig in ihrem                             gefährdet. Spürbar war dies auch während der Corona-
persönlichen Umfeld Unterstützung finden (Alleinlebende)                             Krise. Beispielsweise hatten hier viele Familien nicht die
bzw. im Falle der Alleinerziehenden überproportional                                 notwendigen digitalen Endgeräte, damit die Kinder an dem
von materieller Not/Armut betroffen sind (vgl. dazu die                              digitalen Fernunterricht teilnehmen konnten.
Ergebnisse des Armuts- und Reichtumsberichts für BW
aus 2015).
                                                                                                           ohne Einkommen 3%        Vermögen 3%
                                                                                                       ALG I 3%
                                                                                                                   36 13
Ein Blick auf die Altersstruktur der Klienten zeigt, dass                                                    79 45
hier die Altersgruppe der 30-39-jährigen die größte Gruppe                                                Sozialhilfe                              362
                                                                                                             6%                                    ALG II
                                                                                                                                                   26%
unter den Ratsuchenden ausmacht. Das Angebot der                                             219
                                                                                             Rente
Diakonischen Bezirksstellen steht aber allen Menschen                                        15%

offen, ganz unabhängig von Vorbedingungen wie bei­
spielsweise dem Alter. Die Statistik zeigt, dass unser                                          118                                                    252
                                                                                          Zuwendungen Dritter                                     Erwerbseinkommen
Beratungsangebot auch von Menschen aller Altersgruppen                                           8%                     174                             18%
                                                                                                            sonstige öffentliche Leistungen
genutzt wird. Deutlich zeigt sich, dass wir verstärkt                                                                    13%

Menschen im erwerbsfähigen Alter erreichen.

                                                                                     Grafik: Einkommen der Klienten

                          bis 13 Jahre 2
 Alter der Klienten

                          14 – 29 Jahre         95

                          30 – 39 Jahre                              207                „Im vergangenen Jahr wurde beson-
                                                                                        ders deutlich, wie wichtig die Tafeln mit
                          40 – 49 Jahre                        182                      ihrem Angebot an Lebensmitteln für
                                                                                        Menschen mit geringem Einkommen
                          50 – 59 Jahre                      175                        sind. Glücklicherweise konnten wir unter
                                                                                        strengen Hygiene- und Infektions­schutz­maßnahmen
                          60 – 69 Jahre                144                              unser Beratung­sangebot aufrecht erhalten und damit
                                                                                        auch die Ausgabe von Tafel­ausweisen an Berechtig-
                          70 – 79 Jahre     84
                                                                                        te. Dabei wurde so manches Problem offen­sichtlich
                          80+Jahre 51                                                   und gemeinsam mit den Betroffenen konnte nach ei-
                                                                                        ner Lösung gesucht werden.
                          nicht erfasst                                     244         Wir sind froh, dass wir auch unter widrigen Bedin-
                                                                                        gungen für viele Menschen Unterstützung in den ver-
                      0           50        100       150      200       250            schiedensten Formen anbieten konnten.“
                                                               Anzahl der Klienten
Grafik: Altersstruktur der Klienten                                                                                                    Jochen Bach, Kraichgau

                                                                                                                                                                     9
Jahres-bericht 2020 Wir sind da - Corona zum Trotz - Grunddienst der evangelischen Kirche - Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Über zwei Drittel der Klienten in unseren Bezirksstellen sind
weiblich. Dieses Geschlechterverhältnis ist seit Jahren            „Zwei Projekte, die wir im Kirchen­
relativ konstant und erklärt sich zum einen dadurch, dass          bezirk Marbach im letzten Jahr auf
wir in den Bezirksstellen mit der Kurberatung ein Angebot          den Weg gebracht haben und die
machen, das derzeit noch überwiegend von Frauen wahr-              unterstützungsbedürftigen Personen
genommen wird (Mutter-/Vater-Kind-Kuren). Zum anderen              signalisiert haben: „Wir sind da!“
entspricht es in vielen Familien der faktischen Rollenauftei-      Einmal die Aktion „Homeschooling, Digitalisierung
lung, dass Frauen in einem starken Maß die Familienverant-         und ich…?“. Wir riefen dazu auf, Laptops und PCs
wortung übernehmen. Sie kümmern sich in vielen Familien            für Schulkinder zu spenden. 32 Geräte wurden in
beispielsweise um die Haushaltsführung oder um Behör-              die Bezirksstelle geschleppt, mittlerweile konnten
denangelegenheiten. So kommt es auch, dass Männer, die             wir 20 Geräte von glücklichen Kindern raus­
bei uns Hilfe suchen oftmals Alleinlebende sind.                   tragen lassen. Jetzt sind die Computer da, wo sie
                                                                   gebraucht werden: in den Händen von Kindern und
                                                                   Jugend­ lichen, die während des Homeschooling
                                                                   in großer Not waren und auch noch sind. Das
                                            303                    zweite Projekt ist die Online Beratung, die wir im
                                            Männer
                                             30%                   Dezember 2020 ans Netz anschließen konnten.
                    702                                            Wir sind da und Menschen können nieder­schwellig
                    Frauen                                         und anonym Kontakt zu uns aufnehmen. Innerhalb
                     70%                                           48 Stunden erhalten Hilfe­suchende eine Antwort.
                                                                   Wir bleiben da, und entwickeln die Angebote der
                                                                   Kirche und Diakonie weiter – im Auftrag des Herrn.“

                                                                                                      Rainer Bauer, Marbach
Grafik: Geschlecht der Klienten

Ein Großteil der beratenen Personen im Jahr 2020 nahm           schen, die innerhalb der EU als Binnen-migranten aufgrund
erstmals Kontakt mit einer Diakonischen Bezirksstelle auf.      von Arbeitssuche nach Deutschland gekommen sind. Mit
Dies zeigt, dass insbesondere die starke Arbeit im Netz-        Blick auf diese Personenkreise ist eine enge Vernetzung
werk (z. B. mit Kirchengemeinden, Behörden, sozialen Ein-       mit anderen Angeboten der Diakonie und anderer Träger
richtungen) es ermöglicht, dass Menschen den Weg in un-         besonders wichtig (kirchlich-diakonische Flüchtlingsarbeit,
sere Beratung finden. Dass Klient*innen bei Bedarf immer        Migrationsberatung, ABINE-Projekt der Aufbaugilde, Inter-
wieder die Angebote der Bezirksstellen wahrnehmen zeigt,        grationsbeauftragte /– manager der Kommunen)
dass sie mit unserer Beratung gute Erfahrungen gemacht
haben. So kommt es auch, dass viele unserer Neuanfragen
gerade von früheren Klient*innen an uns verwiesen wurden.
                                                                                372
                                                                     ohne Migrationshintergrund
                                                                               45%
                                                                                                              409
                                                                                                     mit Migrationshintergrund
                 422                                                                                            55%
           Fallfortsetzungen
                  38%                       583
                                        Neuanfragen
                                           62%

                                                                Grafik: Migrationshintergrund der Klienten

                                                                Die Beratungsthemen in unseren Bezirksstellen sind natur-
Grafik: Neuanfragen und Fallfortsetzungen                       gemäß sehr vielfältig. Unser Angebot der Sozial- und Le-
                                                                bensberatung im Rahmen des Diakonischen Grunddiens-
Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden unserer Bezirks-           tes der Diakonie-Württemberg hat bewusst den Charakter
stellen hat einen Migrationshintergrund. Dabei sind die         einer Erstanlaufstelle innerhalb der „diakonischen Hilfeland-
Hintergründe der Menschen sehr verschieden. Ein Teil der        schaft“, zu der Menschen mit einem bunten Blumenstrauß
Menschen sind Geflüchtete, ein anderer Teil sind Men-           an Themen und Anliegen kommen. Die materielle Not der

10
Menschen war im vergangenen Jahr das häufigste Bera-                              „Diakonischer Sozialbericht“
tungsthema. Hier unterstützen wir als Diakonie etwa durch                         für den Stadt-/Landkreis HN
Klärung von Sozialleistungsansprüchen, unterstützen bei
der Antragsstellung, zeigen Wege aus der Schuldenfalle                            An dieser Stelle möchten wir in Ergänzung zu den eigenen
auf oder vermitteln Hilfe aus Unterstützungsfonds. Neben                          statistischen Auswertungen einige wichtige Kennzahlen aus
dieser existenzsichernden Beratung geben wir auch im                              dem Stadt- und Landkreis Heilbronn darstellen. Als Diako-
Rahmen der Lebensberatung auch bei persönlichen oder                              nische Bezirksstellen sind wir insbesondere für Menschen,
gesundheitlichen Problemlagen Unterstützung.                                      die vom staatlichen Existenzminimum leben wichtige An-
                                                                                  laufstellen mit unseren Beratungsangeboten, praktischen
Mehr denn je ist auch der Mangel an bezahlbaren Wohn-                             Hilfestellungen und auch der Möglichkeit bei uns konkrete
raum in der Region bei uns in der Beratung zu spüren. Leider                      Hilfe in Form von Lebensmitteln, Kleidung und auch finan-
können wir den Wohnungssuchenden – mangels bezahlba-                              zieller Hilfe nachzufragen. Wir möchten an dieser Stelle die
ren Wohnungen – in diesem Bereich nur bedingt Unterstüt-                          neuesten verfügbaren Zahlen darstellen und damit aufzei-
zung geben. Aus unserer Sicht ist es hier besonders wich-                         gen, dass auch in unserer wirtschaftlich sehr erfolgreichen
tig, dass möglichst in jeder Stadt und in jeder Gemeinde im                       Region ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung staatliche
Heilbronner Land öffentlich geförderter Wohnraum entsteht.                        Mindestsicherungsleistungen in Anspruch nimmt.
Nur so kann in unserer wirtschaftlich erfolgreichen Region
das „Grundrecht“ Wohnen auch für einkommensschwä-
chere Personen und Haushalte erfüllt werden.
                                                                                                                 Stadtkreis             Landkreis
                                                                                                                 Heilbronn              Heilbronn
Themen der Beratung

                                                                                   Einwohnerzahl1
                          Migration   52                                           (Stichtag)                   126.592             344.456
                          Trennung, Scheidung 48                                   Leistungsbeziehende

                          Wo hnsituation 183
                                                                                   nach dem SGB II2
                                                                                   (ALG II, Grund­sicherung       8.101                 11.056
                                                                                   für Arbeitssuchende)

                          Probleme mit Ämtern/Behörden 256
                                                                                   Mindestsicherung
                          Gesundheit 366                                           nach dem SGB XII2
                                                                                   (Hilfe zum Lebensunterhalt     1.659                 2.327
                                                                                   und Grundsicherung)
                          Lebensberatung, Krise, Trauer, Familie 403
                                                                                   Asylbewerber­
                          Existenzsicherung, Schulden, Arbeitslosigkeit   886
                                                                                   leistungen2                      523                 1.865

                                                                                   Empfänger von                 10.283                 15.248
                      0      200        400         600         800        1000    sozialen Mindest­             Das sind            Das sind
                                                          Anzahl der Beratungen    sicherungs­leistungen         8,1 % der           4,4 % der
                                                                                   insgesamt2                   Bevölkerung         Bevölkerung
Grafik: Themen der Beratung

                                                                                   Reine
                                                                                   Wohngeldhaushalte2               824                  889
                                                                                   Kinderzuschlag
                                                                                   (Zahlen wurden                   113                  308
                                                                                   hochgerechnet! Hier sind      Haushalte              Haushalte
                                                                                   keine Regionaldaten
                                                                                   verfügbar, Zahlen wurde
                                                                                   von den Zahlen des
                                                                                   Landes BW anteilig
                                                                                                                    336                  915
                                                                                   berechnet.)                     Kinder                Kinder

                 André Sommer
                                                                                  Alle Zahlen auf dem Stand Ende 2019
        Diakonische Bezirksstelle                                                 1
                                                                                    Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
                    Neuenstadt                                                    2
                                                                                    Quelle: Regionalstatistik.de

                                                                                                                                               11
2020
Kontaktdaten
Diakonische Bezirksstelle Brackenheim                                          Diakonische Bezirksstelle Marbach
Kirchstraße 10, 74336 Brackenheim                                              Bahnhofstraße 10, 71672 Marbach a. N.
Telefon: 0 71 35 / 98 84 0                                                     Telefon: 0 71 44 / 97 37 5
E-Mail: info@diakonie-brackenheim.de                                           E-Mail: info@diakonie-marbach.de

Für Menschen aus Brackenheim, Cleebronn, Güglingen,                            Für Menschen aus Abstatt, Auenstein und Beilstein.
Massenbachhausen, Nordheim, Pfaffenhofen, Schwaigern,
Kleingartach und Zaberfeld                                                     Sprechzeiten*:
                                                                               · Mo 8.30 – 11.30 Uhr, Di 14.30 – 17.30 Uhr, Do 8.30 – 11.30 Uhr
                                                                               · Außensprechstunde Beilstein: jeden vierten Dientag nach Vereinbarung
Sprechzeiten*:
· Mo – Fr: Termine nach Vereinbarung                                           KSK Ludwigsburg, IBAN: DE36 6045 0050 0003 0179 42, BIC: SOLADES1LBG
· Außensprechstunde in Güglingen und Schwaigern: nach Vereinbarung

Kreisparkasse Heilbronn, IBAN: DE78 6205 0000 0005 7867 14, BIC: HEISDE66XXX

Diakonisches Werk im Rhein-Neckar-Kreis Beratungsstelle Eppingen               Diakonische Bezirksstelle Neuenstadt
Kaiserstraße 14, 75031 Eppingen                                                Pfarrgasse 7, 74196 Neuenstadt
Telefon: 0 72 62 / 50 41                                                       Telefon: 0 71 39 / 70 18
E-Mail: eppingen@dw-rn.de                                                      E-Mail: info@diakonie-neuenstadt.de

Für Menschen aus Bad Rappenau, Babstadt, Grombach, Heinsheim,                  Für Menschen aus Bad Friedrichshall, Erlenbach, Gundelsheim,
Obergimpern, Treschklingen, Wollenberg, Siegelsbach, Eppingen,                 Hardthausen, Jagsthausen, Langenbrettach, Möckmühl, Neckarsulm,
Adelshofen, Elsenz, Gemmingen, Stebbach, Ittlingen, Kirchardt,                 Neudenau, Neuenstadt, Oedheim, Offenau, Roigheim und Widdern
Berwangen, Bockschaft, Mühlbach, Richen, Rohrbach a.G.
                                                                               Sprechzeiten*:
Sprechzeiten*:                                                                 · Mo, Di, Do, Fr 9.00 – 12.00 Uhr
· Mo – Fr: Termine nach Vereinbarung                                           · Außensprechstunde Möckmühl: Termine Di. nachmittags nach Vereinbarung
· Außensprechstunde Bad Rappenau: Termine nach telefonischer Vereinbarung
                                                                               Kreisparkasse Heilbronn, IBAN: DE69 6205 0000 0010 9006 19, BIC: HEISDE66XXX
Sparkasse Kraichgau, IBAN: DE03 6635 0036 0021 0134 62, BIC: BRUSDE66XXX

Diakonisches Werk Heilbronn, Kreisdiakonieverband                              Diakonische Bezirksstelle Weinsberg
Schellengasse 9, 74072 Heilbronn                                               Wachturmgasse 3, 74189 Weinsberg
Telefon: 0 71 31 / 96 44 0                                                     Telefon: 0 71 34 / 17 76 7
E-Mail: info@diakonie-heilbronn.de                                             E-Mail: info@diakonie-weinsberg.de

Für Menschen aus der Stadt Heilbronn, Bad Wimpfen, Bonfeld,                    Für Menschen aus Eberstadt, Ellhofen, Lehrensteinsfeld, Löwenstein,
Flein, Fürfeld, Ilsfeld, Lauffen, Leingarten, Neckarwestheim, Talheim,         Obersulm, Untergruppenbach-Unterheinriet, Weinsberg und Wüstenrot
Untergruppenbach und Ober-/Untereisesheim
                                                                               Sprechzeiten/Öffnungszeiten*:
Sprechzeiten*:                                                                 · Mo, Di, Do, Fr 9.00 – 11.00 Uhr
· Mo – Fr: Termine nach Vereinbarung
· Außensprechstunde Lauffen: Do 14-tägig nach tel. Vereinbarung                Kreisparkasse Heilbronn, IBAN: DE23 6205 0000 0013 6059 04, BIC: HEISDE66XXX

Kreisparkasse Heilbronn, IBAN: DE09 6205 0000 0000 1124 86, BIC: HEISDE66XXX

                                                                               * Coronabedingt kann es zu Abweichungen der Sprechzeiten kommen.
Sie können auch lesen