GESCHÄFTSBERICHT BIOTERRA 2020 - BIOTERRA SCHWEIZ, Scheideggstrasse 73, 8038 Zürich

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GESCHÄFTSBERICHT BIOTERRA 2020 - BIOTERRA SCHWEIZ, Scheideggstrasse 73, 8038 Zürich
GESCHÄFTSBERICHT BIOTERRA 2020

       BIOTERRA SCHWEIZ, Scheideggstrasse 73, 8038 Zürich
GESCHÄFTSBERICHT BIOTERRA 2020 - BIOTERRA SCHWEIZ, Scheideggstrasse 73, 8038 Zürich
ENTWICKLUNG VON BIOTERRA GENERELL

«Pflanzen für die Biodiversität» – dieses Thema sollte unser Geschäftsjahr 2020 prägen.
Dazu bildete die Jahrestagung Ende Januar in Einsiedeln einen schwungvollen und frohen
Auftakt. Es blieb beim Auftakt.

Auf einen Schlag fanden wir uns im Frühling in einer neuen Realität wieder: Lockdown. Von
einer 24-Stunden-Gesellschaft zum Stillstand. Kein Verkehr mehr auf den Strassen, keine
Kondensstreifen mehr am oft wolkenlosen Himmel. Für manche war die neu gewonnene
Ruhe und Entschleunigung ein Lichtblick. Für andere eine schwere Belastung.

Unsere Biogärtnereien mussten ihre Tore von einem Tag auf den anderen schliessen. Nicht
wenige sahen ihre Existenz bedroht. Nach und nach eröffneten sich jedoch neue Formen
des Pflanzenverkaufs. Immer mehr Setzlinge, Stauden und Samen gingen über den Online-
Ladentisch und wurden nach Hause geliefert. In ihrem Web-Shop bot Bioterra den
Biogärtnereien einen zusätzlichen Absatzkanal für ausgewählte Pflanzensets. Mit Erfolg.
Die grosse Nachfrage nach Bio- und Wildpflanzen überraschte – und überforderte zuweilen
auch ein bisschen. Die Gartenbesitzer*innen und Balkongärtner*innen fanden Musse und
Weile, ihre grünen Oasen aufzuwerten. Gleichzeitig mussten Regionalgruppen ihre Kurse
absagen, die «Gartenkind»-Kurse wurden annulliert, die Delegiertenversammlung,
sämtliche Reisen und Exkursionen fielen ebenfalls aus.

Tiefgreifende Veränderungen erfassten auch die Geschäftsstelle: Nach dem Rücktritt des
Geschäftsführers Jens Rohrbeck, nur ein halbes Jahr nach dessen Amtsantritt, wollten wir
in der Organisationsentwicklung neue Wege gehen, hin zu einem selbstorganisierten
Unternehmen. Das verlangte von den Mitarbeiterinnen mehr Verantwortung. Sie mussten
die Geschäftsführung selber in die Hand nehmen und zusätzlichen Aufgaben gerecht
werden – und das in einer Zeit, in der alle ins Homeoffice verbannt wurden. Rückblickend
lässt sich sagen: Sie haben es hervorragend gemeistert.

So ist Bioterra beweglicher denn je und bereit für die neue Normalität und die neuen
Herausforderungen, die uns in Zukunft erwarten.

MITGLIEDER
2020 konnten wir 1’365 (Vorjahr 1’415) Neumitglieder verzeichnen bei 1035 (1’196)
Kündigungen. Wir freuen uns über einen Nettozuwachs von 330 Mitgliedern. Per
31.12.2020 beträgt der Mitgliederbestand 15’439 (Vorjahr 15’166). Hinzu kommen 35
Inland-, 24 Ausland- und 888 Geschenkabonnemente, die nicht für die Mitgliederstatistik
zählen. Das anhaltende Wachstum der Mitgliederzahlen ist erfreulich. Es lässt sich
einerseits auf unsere Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit und das zunehmende
«Biodiversitätsbewusstsein» der Gesellschaft zurückführen. Andererseits profitieren wir

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davon, dass das Gärtnern nicht zuletzt seit dem Lockdown im Frühling 2020 einen grossen
Aufschwung erfahren hat.

Ende 2020 zählte Bioterra 67 Naturgarten-Fachbetriebe (Vorjahr 60 Betriebe) und 74
Biogärtnereien (Vorjahr 73 Betriebe). Wir freuen uns über den Netto-Zuwachs von
insgesamt acht Betrieben. Die professionellen Betriebe sind uns wichtig, denn sie bringen
Bioterra das nötige Wissen im Gartenbau und sie bieten unseren Freizeitgärtner*innen
entsprechende Produkte wie Saat- und Pflanzgut und Hilfsmittel, aber auch
Dienstleistungen wie Gartenplanungen, -anlage, -pflege und -unterhalt.

LERN- UND ERLEBNISWELT BURGRAIN
Geplant war der Spatenstich für die Gestaltung des Aussenraumes des Agrar-Museums
Burgrain für das dritte Quartal 2020. Da die Projektierung länger dauerte, musste er nun
auf das erste Quartal 2021 verschoben werden. Der Aussenraum des Museums sowie die
verschiedenen Elemente am und um den Neubau sollen die Besucher für
biodiversitätsfördernde Massnahmen im Siedlungsraum sensibilisieren. An der Gestaltung
des Bioterra-Naturgartens sind verschiedene Naturgartenfachbetriebe der Region sowie
einige Naturschutzorganisationen aus dem Kanton Luzern beteiligt. Nicht mitgestalten wird
das Projekt Toni Bölsterli vom Fachbetrieb NaturGartenRaum in Willisau LU. Er ist Anfang
November 2020 überraschend verstorben. Im Frühling 2021 werden vier Kurse der
Regionalgruppe Luzern/Innerschweiz im Burgrain stattfinden.

Fest steht auch der Eröffnungstermin für die neue interaktive Ausstellung
museumburgrain.ch: 5./6. Juni 2021.

KURSLEITERKURS (KLK)
Der Kursleiterkurs (KLK) ist 2020 umfassend überarbeitet und in «Lehrgang Kursleitende
Bioterra» (LKB) umbenannt worden. Im neuen Lehrgang, der 2021 unter anderem
mit neuen Kursorten und neuen Referent*innen startet, liegt der Fokus auf der
methodisch-didaktischen Ausbildung und den praktischen Arbeiten im Hausgarten.
Es werden die Themen Boden, Wildpflanzen, Naturgartenelemente, Kräuter, Tiere im
Garten, Gemüse, Kompost, Gründüngung, Saatgutgewinnung und Gehölzschnitt
unterrichtet und besprochen.

Der neue Lehrgang umfasst zwölf statt der bisher neun Präsenztage und stellt höhere
Anforderungen an die Teilnehmenden. So werden neu mindestens fünf Jahre praktische
Erfahrung im Bio- und Naturgarten für die Teilnahme vorausgesetzt. Der letzte
Präsenztag im Januar 2022 ist für die Präsentation der Abschlussarbeit vorgesehen.
Die Diplomübergabe findet im Rahmen der Jahresversammlung Bioterra statt.

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Teilnehmende vom KLK 2019/20.

«MISSION B»
SRF hat Mitte März 2019 die Mitmachaktion «Mission B» ins
Leben gerufen, die bis Ende Oktober 2020 lief. Sie sollte Leute
motivieren, in Gärten, auf Balkonen und Terrassen die
Biodiversität zu fördern. Die Schlussbilanz seitens SRF war positiv.
Rund 2 Millionen Quadratmeter zusätzliche Biodiversitätsfläche
wurden dank Mission B geschaffen. Bioterra-Fachbetriebe
konnten ebenfalls eine Sensibilisierung der Kundschaft zu diesem
Thema feststellen.

Bioterra hat im Rahmen von Mission B in Zusammenarbeit mit Birdlife das Poster «Fink
sucht Distel» lanciert; in einer 100’000er-Auflage. Das Faltposter wurde im März 2019 der
Zeitschrift beigelegt, andererseits an die Fachbetriebe und Regionalgruppen verteilt sowie
2019 an Messen und Märkten aufgelegt. Im Bioterra-Webshop konnte das Poster gratis
bezogen werden. 2019 machten 8127 Interessierte von diesem Angebot Gebrauch, 2020
waren es 2324.

In TV-/Radio-Beiträgen wurde Bioterra im Zusammenhang mit Mission B verschiedentlich
erwähnt.

Die Bioterra-Website führte bis Ende Oktober einen fixen Mission-B-Slider und stellte
regelmässig einheimische Pflanzen vor, die auch auf den sozialen Netzwerken verbreitet

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wurden. In der Zeitschrift war Mission B in verschiedenen Rubriken ein Thema, u. a. in
«Bioterra leben».

Seit 1. November 2020 hat der Verein «Festival der Natur» die Mitmachaktion
übernommen. Künftig sollen Private und Organisationen auf einer Plattform verbunden
werden. Neben der Vernetzung von Kompetenzen und der professionellen Dokumentation
von Biodiversitäts-Projekten mit Text, Bild und Video ist ein landesweit besuchbarer
Erlebnis- und Lehrpfad Biodiversität in Planung. Startschuss dazu ist 2021. Bioterra ist mit
dem Verein in aktivem Austausch.

Der Spatenstich des von Bioterra mit der Baugenossenschaft Sonnengarten Zürich
lancierten Projektes, in dem auf dem Gelände der Genossenschaft eine biodiverse Fläche
angelegt wird, musste um ein Jahr verschoben werden und soll im ersten Quartal 2021
erfolgen. Bioterra wird über das Projekt berichten.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / KOMMUNIKATION

ZEITSCHRIFT «BIOTERRA»
Im Geschäftsjahr 2020 erschienen sieben Ausgaben der Zeitschrift «Bioterra». Dank der
Steigerung der Mitglieder-/Abonnentenzahlen haben wir dieses Jahr vier Ausgaben à 68
Seiten (Jan./Feb., Juli/Aug., Sept./Okt., Nov./Dez.) und drei Ausgaben à 72 Seiten (März,
April, Mai/Juni) herausgegeben.

ANZEIGENGESCHÄFT
Die Einnahmen von Anzeigen/Beilagen 2020 sind im Vergleich zum Vorjahr um Fr. 13'095.–
gesunken und betrugen brutto Fr. 158’517.– (2019: Fr. 171’612.–). Storniert wegen Corona
wurden vier Anzeigen im Wert von Fr. 7’867.35. Einem Kunden, der dreimal ein giftiges
Algenvernichtungsmittel bei uns bewerben wollte, wurde abgesagt: minus Fr. 1’462.05.
Ausserdem fehlten drei Beilagen: Eine fiel weg, weil wir mit diesem Kunden stattdessen ein
Leserangebot machten (-5’940.–, Gebana), und für zwei Beilagen war es für die
Januar/Februar-Ausgabe zeitlich zu knapp (-10’447.50).

BEGLAUBIGUNG DER VERKAUFTEN AUFLAGE
Die neue beglaubigte Auflage für 2020 beträgt 16’951 verkaufte Exemplare (Vorjahr:
16’581). Das ist ein Zuwachs von 370 Exemplaren. Nach wie vor ist «Bioterra» die führende
Gartenzeitschrift der Schweiz. Im Vergleich dazu: «Schweizer Garten» hat verloren und
verkaufte 8’911 (Vorjahr: 9’319) Exemplare. Zugelegt haben «Freude am Garten» mit neu
4’610 Zeitschriften (Vorjahr: 4’035).

GARTEN-GUIDE BIOTERRA
Unser Garten-Guide, welcher der Ausgabe März aufgeklebt war, wurde mit einem Umfang
von 44 Seiten (gleich viel wie im Vorjahr) veröffentlicht. Die Einnahmen sind leicht
gesunken und beliefen sich auf brutto Fr. 22’085.– (Vorjahr: Fr. 22’840.–). Viele der
publizierten Anlässe mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

PRESS-&-BOOKS-, KIOSK- UND COOP-VERKAUFSSTELLEN
Mit kostenmässig bescheidenen Verkaufspromotionen während unserer Hauptsaison
erreichen wir an diesen Verkaufspunkten eine erhöhte Aufmerksamkeit und bessere
Verkäufe der Zeitschrift. Im Durchschnitt verkauften wir in der Zeit zwischen April 2019

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und März 2020 pro Ausgabe 600 Exemplare – das sind pro Monat 50 mehr als in der
Vorjahresperiode 2018/2019. Nach wie vor sind wir seit zwei Jahren in verschiedenen
Filialen des Gartencenters Wyss im Verkauf (garantierte Abnahme von 80 Stück/Ausgabe)
und seit Dezember 2019 im Hauenstein-Stadt-Gartencenter in Winterthur. Das
Gartencenter Meier in Dürnten ZH wird seit zwei Jahren über den Kioskverteiler mit
«Bioterra»-Zeitschriften beliefert.

LESERMARKETING
Unseren Werbe-Flyer konnten wir mittels Gegengeschäft oder in Kooperation erneut
folgenden Magazinen beilegen: «oliv», «Moneta» (Alternative Bank Schweiz ABS),
«casa nostra» (Hausverein), «rara» (Pro Specie Rara), «Ornis» (Birdlife). Und wie schon
2019 wurde der Flyer auch 2020 zusammen mit einem Kunden-Mailing des Berner
Haupt-Verlags verschickt. Im Rahmen eines Gegengeschäftes mit «Le Menu» erscheint
bis Sommer 2021 in jeder Ausgabe ein Artikel zu einem Küchenkraut. Die Artikel werden
mit einem Vermerk, «in Zusammenarbeit mit Bioterra, dem führenden Verein für Bio- und
Naturgarten», publiziert. Neu haben wir Ende 2020 eine kostenlose Abo-Werbeseite im
Samenkatalog von Zollingerbio schalten können.

Wie in den vergangenen Jahren waren wir auch 2020 wieder Medienpartner der
«Botanica» (Aktionswoche der botanischen Gärten der Schweiz) und konnten unsere
Zeitschriften in verschiedenen botanischen Gärten auflegen. Weil die Giardina 2020
aufgrund von Corona abgesagt wurde, haben wir die für die Messe gedruckten Magazine
an alle Biogärtnereien zum Verteilen abgegeben.

Weitere Marketingmassnahmen umfassten die Teilnahme an den auflagestarken
Verbundinseraten mit einem Ganzjahres- und einem Drei-Monats-Abonnement sowie
regelmässigem Streuversand an Bioläden, Hotels und Arztpraxen. Unsere Zeitschrift lag
auch beim nationalen Gartenwochenende «Offener Garten» in etlichen Privatgärten auf.

SOCIAL MEDIA: FACEBOOK UND INSTAGRAM
Ende 2020 zählte Bioterra 4’401 Abonnenten auf ihrer Facebook-Seite (Vorjahr: 4’088).
Das Facebook-Publikum beteiligt sich sehr aktiv mit Fragen, Feedbacks und Kommentaren
zu Themen, Pflanzen- und Gartenbildern. Facebook dient unter anderem als Multiplikator
für Inhalte der Website. Geschichten aus dem Projekt «Gartenkind», Neues von den
Fachbetrieben, Angebote im Shop, Spendenaufrufe, Veranstaltungen und Teaser
auf die Zeitschrift erhalten dank der Posts deutlich mehr Aufmerksamkeit. Auf Instagram
zählte bioterra_schweiz 1’475 Abonnenten (Vorjahr: 720), wobei der Kanal noch nicht
sehr aktiv bespielt wird. Im Zentrum stehen hier ansprechende Bilder rund um den
Bio- und Naturgarten.

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NEUE WEBSITE
Im vierten Quartal des Berichtsjahres wurde die neue Bioterra-Website aufgeschaltet.
Die notwendige Umstellung des Content-Management-Systems von Drupal 7 auf Drupal 8
wurde mit einer ganzheitlichen Überarbeitung verbunden, wobei die Rekonstruktion und
Verbesserung der sehr komplexen Funktionalitäten inklusive Login und Migration aller
Nutzerdaten eine grosse Herausforderung darstellten.

Ziel der Neukonzeption war es unter anderem, die Website besser auf das digitale
Storytelling auszurichten. So können die vielseitigen Geschichten rund um Bioterra, die
Regionalgruppen, Fachbetriebe oder aus dem Projekt «Gartenkind» an einem zentralen
Ort erzählt werden, von wo aus sie sich auf den unterschiedlichen Kommunikationskanälen
weiterverbreiten lassen.

Teil des Relaunches war auch der Wiederaufbau eines komplexen Berechtigungssystems,
das es eingeloggten Usern mit bestimmten Rollen erlaubt, gewisse Inhalte selber zu
erfassen und zu bearbeiten, auf interne Inhalte zuzugreifen oder im Webshop zu
angepassten Preisen zu bestellen. Die Neukonzeption und Implementation der
eCommerce-Schnittstelle zum externen ERP-System 4D, also die Überarbeitung des
Webshops, bringt zusätzlich Vorteile bezüglich Nutzerfreundlichkeit.

SPENDENAUFRUF
2020 wurde Ende Oktober wieder ein Spendenbrief an insgesamt 23’500 Adressen
verschickt. Dies, weil der 2019 im Magazin beigeklebte Spendenflyer nicht die erhofften
Einnahmen generierte. Gesammelt wurde mit dem letztjährigen Spendenbrief für das
Projekt «Gartenkind». Bis 31. Dezember gingen Fr. 74’522.– ein (2018: 51’378.–).

BIOTERRA-WEBSHOP
Die Shop-Bestellungen und die Anzahl Neukunden sind 2020 gestiegen. Nicht zuletzt
wegen des Corona-Lockdowns. Während die Gartencenter geschlossen waren, herrschte
im Bioterra-Webshop Hochbetrieb. Besonders gefragt waren Gartengeräte, Pflanzen
und Samen. Viele Produkte waren innert kurzer Zeit ausverkauft. Nach dem Lockdown
gingen die Verkaufszahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau zurück, wobei der Anteil an
Online-Bestellungen seither aber deutlich über jenem der Talon-Bestellungen liegt. Die
detaillierten Einnahmen aus den Shop-Verkäufen sind der Jahresrechnung zu entnehmen.

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PFLANZEN-LESERANGEBOTE

Die Leserangebote 2020 umfassten 98 verschiedene Sorten von Pflanzen, Setzlingen
und Blumenzwiebeln. Insgesamt wurden 13’253 Stück verkauft (2019: 95 Sorten Pflanzen
und Setzlinge, 13’923 Stück verkauft). Viele Angebote waren bereits nach kurzer Zeit
ausverkauft. Zum einen, weil die Nachfrage nach Biopflanzen generell steigt, zum anderen,
weil es sich bei den Pflanzen-Leserangeboten oft um Raritäten handelt.

PFLANZENSETS VON BIOGÄRTNEREIEN

Zur Unterstützung der Biogärtnereien während des Corona-Lockdowns hat Bioterra
zusätzlich Pflanzensets über ihren Webshop angeboten. Vom März bis Sommer 2020
wurden insgesamt 556 dieser Pflanzensets verkauft. An der Aktion haben sich acht
Biogärtnereien beteiligt. Bioterra hat dabei auf die sonst übliche Provision verzichtet.

BÜCHER SPEZIALANGEBOTE

2020 wurden 729 Bücher im Bioterra-Shop bestellt (2019: 617 Stück). Spitzenreiter
war «Tanjas Kochbuch» mit 89 verkauften Exemplaren (2019: «Tomatenlust» mit
110 Exemplaren).

PLAKETTE «BIOTERRA GARTEN»

2020 bestellten 132 Gartenbesitzer*innen eine Bioterra-Plakette zur Kennzeichnung
ihres Gartens (2019: 337). Seit der Lancierung 2018 sind insgesamt 701 Plaketten
verkauft worden.

UMZUG DES WEBSHOP-LAGERS

Per 1. Januar 2020 wurden das Lager und der Versand des Bioterra-Webshops in die
Brunau-Stiftung ausgelagert. Die Brunau-Stiftung ist ein Lehrbetrieb, in dem über
60 junge Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Ausbildung im Bereich KV, Logistik
und Informatik absolvieren. Der Start verlief sehr gut – dies, obwohl kurz nach der
Einarbeitungsphase der Corona-Lockdown kam und die Brunau-Stiftung in dieser Zeit nur
sehr reduziert arbeiten konnte. In den darauffolgenden Monaten konnten sich die Abläufe
gut einspielen, und die Briefe und Pakete wurden schon bald routiniert versendet.

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BIOTERRA-LESERREISEN
Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir alle unsere Gartenreisen für 2020 abgesagt.

MESSEN / MÄRKTE
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden alle Märkte, an denen Bioterra seitens
Geschäftsstelle vertreten gewesen wäre, abgesagt.

JAHRESTHEMEN 2022
Für das Jahr 2022 einigte sich der Vorstand auf das Jahresthema «75 Jahre Bioterra».

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PROJEKTE

GARTENKIND
Das Projekt «Gartenkind» von Bioterra bietet eine einzigartige Plattform für Kinder
zwischen vier und elf Jahren in der ganzen Schweiz, um sich aktiv am Gärtnern zu
beteiligen. Die Gartenkinder erleben während ihrer Aktivitäten vor Ort, wie die Kreisläufe
der Natur funktionieren, und lernen die Zusammenhänge zwischen der Tier- und
Pflanzenwelt und dem Menschen kennen. Durch das Pflegen des eigenen Gemüses
erhalten die Kinder einen Bezug zu gesunden und schmackhaften Lebensmitteln.

GARTENKIND-SAISONKURSE

In den Saisonkursen pflegen Kinder ihre eigenen Gartenbeete von Frühling bis Herbst.
Normalerweise besuchen jährlich etwa 900 Kinder in ihrer Freizeit dieses Angebot. Die
Kurse werden von Privatpersonen oder Vereinen geleitet, die von Bioterra im Rahmen
eines modularen Lehrgangs dafür ausgebildet werden.

Dieses Jahr jedoch war alles etwas anders, denn just als die Saisonkurse im März hätten
starten sollen, wurde der pandemiebedingte Lockdown verordnet – die Kurse mussten
gestoppt werden. Die Gartenleiter*innen bereiteten derweil wo immer möglich die Beete
für die Kinder vor, in der Hoffnung, später im Jahr doch noch mit den Kursen starten zu
können. Dies hat dann zum Glück geklappt, wenn auch nicht überall und mit kleineren
Gruppen. Ganz abgesagt werden mussten dieses Jahr die Einführungskurse «Gartenjahr
mit Kindern», in denen angehende Gartenleiter*innen sowie Lehrpersonen fürs Gärtnern
mit Kindern geschult werden, sei es in pädagogischer wie auch gärtnerischer Hinsicht.

GARTENKIND – OFFENE NACHMITTAGE

Das «Gurtengärtli» ging in die fünfte Saison. Das professionell aufgestellte Leitungsteam
führte jeweils am Mittwoch- und Sonntagnachmittag Gartenanimationen durch. Wegen
der pandemiebedingten Schliessung des Gurtens war die Saison etwas verkürzt. Dafür
wurde die Zeit des Lockdowns genutzt, um einen Kräuterhügel zu erstellen und das Gärtli
etwas umzugestalten. Gegen 1100 Kinder schnupperten 2020 mit ihren Eltern Gartenluft.

In Basel wurde die Gartensaison im «Gärtli im Park» ebenfalls verspätet eröffnet. An
bestimmten Nachmittagen lernten die Kinder säen, setzen, jäten, giessen und ernten. So
auch in Luzern, wo im wunderschön gelegenen Musegg-Garten nahe der Stadtmauer
dieses Jahr zum zweiten Mal «Schnuppernachmittage» durchgeführt wurden. Und da
«Gartenkind» ein nationales Projekt ist, wurde das Angebot der offenen Nachmittage auch
im Tessin durchgeführt, mit vollem Erfolg, wie die jedes Mal ausgebuchten Kurse

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bestätigen. Insgesamt kamen rund 600 Kinder mit ihren Eltern in den Genuss der
kostenlosen Gartenangebote.

Damit auch Kinder in der Westschweiz von diesem Angebot profitieren können, wurde im
Herbst der Grundstein für einen offenen Garten auf dem Signal de Bougy (VD) gelegt. Der
Permakultur-Garten wird ab Frühling 2021 wöchentlich Animationen für Kinder anbieten.

GARTENKIND-SCHULGÄRTEN

Bioterra betreute im Auftrag von Grün Stadt Zürich 11 Schulgärten der Stadt Zürich und
führte unterstützt von mehreren Gartenfachpersonen Kartoffelkurse durch. Erstmals
wurde das neue Angebot mit dem Anbau von Puffbohnen mit Schulklassen umgesetzt.
Dieses Angebot sowie die Kartoffelkurse werden 2021 fortgeführt. Bioterra beriet auch
dieses Jahr Schulen im Aufbau von Schulgärten.

Die Finanzierung obgenannter Angebote erfolgte zum grössten Teil durch Spenden,
Beiträge von Förderstellen, dem Bundesamt für Sozialversicherung (gem. Bundesgesetz
über die Förderung der ausserschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen), durch
Swisslos, Migros-Kulturprozent, Migros MGB und Grün Stadt Zürich. Mitgetragen wurde
das Projekt von vielen Freiwilligen.

OFFENER GARTEN
An der Aktion «Offener Garten» beteiligten sich im Geschäftsjahr 117 Gärten, die an
insgesamt 517 Terminen im Sommerhalbjahr für interessierte Besucher*innen
offenstanden. An den «nationalen Tagen», die coronabedingt von Mitte Juni auf Ende
August verschoben wurden, öffneten rund 80 Gärten ihre Tore. Darunter waren viele
Sortengärten von Pro Specie Rara, die ihre «offenen Tage» jeweils auch an diesem dritten
August-Wochenende durchführen. Über 4200 Besucher*innen stöberten an den
«nationalen Tagen» durch die Gärten. An den weiteren Besuchsterminen während der
Saison kamen insgesamt nochmals mehrere Tausend Personen dazu.

Das OK «Offener Garten» hat beschlossen, die nächsten «nationalen Tage» auf das
Wochenende vom 12. / 13. Juni 2021 zu legen. Zusätzlich zu diesen «nationalen Tagen»
wird es noch die Spätsommertermine am 28. / 29. August 2021 geben, um die Synergie mit
den Tagen der geöffneten Sortengärten von Pro Specie Rara zu nutzen.

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BIOGÄRTNEREIEN UND NATURGARTEN-FACHBETRIEBE,
PRÜFUNGS- UND RICHTLINIENKOMMISSION

ALLGEMEIN
Die Corona-Pandemie stellte die Biogärtnereien vor neue Herausforderungen. Um die
Einbussen durch die Schliessung der Verkaufsstellen während des Lockdowns im Frühling
2020 abzufedern, lancierte die Geschäftsstelle gemeinsam mit einigen Biogärtnereien ein
Online-Angebot über den neuen Web-Shop von Bioterra. Weitere Schwerpunkte waren die
Umsetzung des neuen Pflanzengesundheitsgesetzes, die Einführung des Pflanzenpasses
und die Vernehmlassungen zur Berufsbildung. Die Fachtagung der Biogärtnereien auf
dem Herzberg, welche 2019 erfolgreich Premiere feierte, musste 2020 coronabedingt
abgesagt werden.

Auch das Programm der Naturgarten-Fachbetriebe wurde von der Pandemie durchkreuzt.
So fiel unter anderem die OEGA aus. Im Fokus der Naturgarten-Fachbetriebe stand 2020
das Pflichtenheft und die Neukonstitution der Fachgruppe mit der Verteilung der Ressorts
(Veranstaltungen, Weiter-/Ausbildung, Marketing, Kommunikation).

SOMMERANLÄSSE DER FACHBETRIEBE
Im August fanden die Sommeranlässe der Biogärtnereien und Naturgarten-Fachbetriebe
statt. Die Biogärtnereien besuchten den Heilpflanzenschaugarten von A. Vogel im
appenzellischen Teufen. Die Teilnehmenden konnten hier nicht nur über 120 Heilpflanzen
und Kräuter in Augenschein nehmen, sondern erhielten auch Einblick in die Geschichte des
Naturheilkunde-Pioniers Alfred Vogel. Weiter führte der Ausflug nach St. Gallen in den
Botanischen Garten.

Die Fachbetriebe Naturgarten begaben sich in den Kanton Aargau. In Seengen besichtigten
die Teilnehmenden die Baumschule von Christian Siegrist und in Schafisheim die Gärtnerei
D. Labhart.

NATURGARTENTAG
Der Naturgartentag Ende November musste wegen Corona abgesagt werden.

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FACHBETRIEBE NATURGARTEN
Stand per 31.12.2020: 67 Betriebe

Neu dazugekommen sind:

   •   Grünzeug, Basel, Adrian Isler
   •   ArtGarten Swiss GmbH, Wetzikon, Raphael Elmer
   •   Belenos Gärten, Hinwil, Simon Hilty
   •   Dinkel Garten AG, Michael Vonlanthen, Aarau
   •   Fahrion & Partner Gartenbau, Kreuzlingen, Oliver Fahrion
   •   Lanius GmbH, Embrach, Christina Högger & Pascal Rüegsegger
   •   Nef Gärten, Trimmis, Michi Nef

BIOGÄRTNEREIEN
Stand per 31.12.2020: 74 Betriebe

Neu dazugekommen sind:

   •   Stiftung Wagerenhof Gärtnerei und Blumenladen, Uster, Melvin Ott
   •   Wildblumen GmbH, Rebstein, Patrick Reck
   •   Pflanzen Garten, Küssnacht am Rigi, Peter Küttel

Abmeldungen:

   •   Gensetter Topfpflanzen AG, Landquart, Elisabeth Gensetter
   •   Wildstaudengärtnerei Diemerswil, Diemerswil, Verena Groenveld

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GREMIEN VON BIOTERRA

DELEGIERTE
Die Delegierten üben die Aufsicht über alle anderen Organe aus. Vertreten sind Mitglieder
aus den Regionalgruppen und den Fachgruppen «Biogärtnereien» und «Naturgarten».

VORSTAND
Der Zentralvorstand ist das Führungsorgan von Bioterra und wurde an der
Delegiertenversammlung 2017 für eine Amtszeit von 3 Jahren gewählt.

Mitglieder: Jean Bernard Bächtiger (Präsident), Alex Borer (Vizepräsident),
Maya Probst Helfenstein, Jürg Wildi, Susi Burgermeister, Sabine Wolf, Doris Guarisco
und Walter Schüpbach.

Sabine Wolf, Alex Borer und Jürg Wildi gaben ihre Rücktritte aus dem Vorstand per
März 2021 bekannt. Die Würdigung ihres Engagements erfolgt im Rahmen der DV 2021.

Sitzungen: Der Vorstand traf sich zu 7 Sitzungen und einer eintägigen Klausur.

DELEGIERTE BIO SUISSE
Maya Probst Helfenstein (Vorstand) und Walter Schüpbach (Vorstand) vertreten Bioterra
als Delegierte bei Bio Suisse.

GESCHÄFTSSTELLE
Die operative Geschäftsführung wird durch die Geschäftsstelle sichergestellt.

Seit März 2020 ist die Geschäftsstelle holokratisch organisiert. Holokratie ist eine
Organisationsform, bei welcher alle Arbeit dem Sinn und Zweck der Organisation dient,
in der Verantwortlichkeiten explizit geregelt sind und bei der die Entscheidungs- und
Handlungsbefugnisse auf alle Organisationsmitglieder aufgeteilt sind.

Verantwortlich für die Bereiche: Christine Kunovits (Redaktion und Verlag), David Huber
(Fachstelle Bio- und Naturgarten, bis 30.11.2020), Anja Edelmann (Administration,
Regionalgruppen, Mitgliederverwaltung), Andrea Fosco (Shop/Administration), Graziella
Cappilli (Finanzbuchhaltung), Nina Kunz («Gartenkind»), Cornel Rutz (Fachstelle Bio-
und Naturgarten, bis 30.9.2020), Carolina Kulhanek (Shop/Administration), Julia Müller
(Organisationskommunikation, Kommunikation Online), Manuel Rusterholz

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(Zivildienstleistender, bis 22.8.2020), Lukas Hirschhofer (Zivildienstleistender, 27.7.2020
bis 12.11.2020), Flurina Kranz (Praktikantin, seit 19.10.2020 bis 31.10.2021).

Externe Mitarbeitende: Urs Streuli und Jochen Elbs-Glatz (Gartenberater), Claudia Ebling
(LKB), Regina Hofstetter, Susan Wakeman und Alexandra Schafroth (alle «Gartenkind»),
Wanda Keller (Schulgärten Zürich).

ARBEITSGRUPPE MEDIEN
Die Arbeitsgruppe Medien befindet sich im Umbruch. 2020 fanden daher keine
Sitzungen statt. Tagen wird die AG erst wieder, wenn ihre Rolle und Ziele im Hinblick
auf Digitalisierung / Kommunikation / Community geklärt sind.

FACHGRUPPE BIOGÄRTNEREIEN (FGB)
Die Fachgruppe Biogärtnereien betreut zusammen mit der Geschäftsstelle die Anliegen
der Biogärtnereien. Mitglieder: Walter Schüpbach (Leitung), Emanuel Zimmermann, Bina
Thürkauf, Beat Holderried, Andrea Schuler, Vroni Kraus, Peter Müller, Marianna Serena
und von der Geschäftsstelle David Huber / Cornel Rutz. Die Fachgruppe Biogärtnereien
(FGB) hat fünfmal getagt, davon einmal per Videokonferenz.

Schwerpunktthemen waren unter anderem die Verminderung von Plastik in der
Pflanzenproduktion, Massnahmen zur Verkaufsförderung wegen Corona-Einschränkungen
und verschiedene Vernehmlassungen zu Bio-Verordnungen.

FACHGRUPPE NATURGARTEN (FGN)
Die Fachgruppe Naturgarten betreut zusammen mit der Geschäftsstelle die Anliegen der
Naturgarten-Fachbetriebe. Mitglieder: Alex Hugi und Andreas Kekeis (Co-Präsidium ab
18.6.2020), Alex Borer, Michael Gut, Andreas Kessler, Stefan Nänni und Jürg Wildi. Die
Geschäftsstelle wurde durch David Huber und Cornel Rutz vertreten. Die Fachgruppe
Naturgarten (FGN) hat viermal getagt.

PRÜFUNGS- UND RICHTLINIENKOMMISSION (PRK)
Die Prüfungs- und Richtlinienkommission ist zuständig für die Kontrolle der Bioterra-
Naturgarten-Fachbetriebe und die Label-Vergabe. Mitglieder: Alex Borer (Vorsitz), Markus
Allemann, Gudrun Hoppe, Katharina Köchli, Astrid Fasel, Moritz Vögeli, Patricia Willi und
Pirmin Rohrer. Die Prüfungs- und Richtlinienkommission (PRK) hat dreimal getagt.

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FACHAUSSCHUSS REGIONALGRUPPEN (FARG)
Der Fachausschuss Regionalgruppen ist die erste Ansprechstation der Regionalgruppen. Er
unterstützt und begleitet die Regionalgruppen. Zudem hat der FARG bei der Organisation,
Programmzusammenstellung und Durchführung der Tagung im Januar 2020 in Einsiedeln
mitgewirkt.

Mitglieder: Susi Burgermeister (RG Winterthur/Frauenfeld), Stefan Riesen (RG Berner
Oberland), Brigitte Bauhofer (RG Aarau/Olten/Zofingen), Doris Guarisco (RG linkes
Zürichseeufer), Claudia Ebling (Verantwortliche LKB), Nina Kunz, Julia Müller und
Anja Edelmann (alle drei Geschäftsstelle). Der Fachausschuss Regionalgruppen (FARG)
traf sich zu fünf Sitzungen.

Von den 31 (Vorjahr: 31) Regionalgruppen bieten 27 Kurse zu Themen wie Bio- und
Naturgarten sowie biologischer, ökologischer Ernährung und Lebensstil an. Die Zahl der
angebotenen Weiterbildungskurse lag 2020, pandemiebedingt, einiges tiefer als im
Vorjahr. Marktauftritte gab es wegen Corona nur wenige in den Regionen. Die
Regionalgruppen Romandie, Ticino sowie eine Regionalgruppe in der Deutschschweiz
(Zug/Freiamt/Knonaueramt) sind zurzeit nicht aktiv.

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