Kindergarten Stiftsgasse - Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen
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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Kindergarten Stiftsgasse Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen 1
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Kindergarten Stiftsgasse Einander Zeit geben zum Wachsen und Reifen Innehalten und Loslassen. Einander Raum geben zum Entwickeln und Entfalten, Begegnen und Wohlfühlen. Miteinander Mut finden zum Verändern und Träumen, Spielen und Feiern. Ernst Ferstl 2
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Inhaltsverzeichnis Vorwort von Fr. Bürgermeisterin Mag. Monika Schwaiger 6 Kapitel 1 - „Wir über uns“ 7 1.1. Träger – Form der Einrichtung – Lage 7 1.2. Kontakt 7 1.3. Öffnungszeiten 7 1.4. Anzahl der Gruppen 7 1.5. Alter und Kinderzahl in den Gruppen 8 1.6. Schließ- und Ferienzeiten 8 1.7. Sommerkindergarten 8 1.8. Betreuungsformen: Bring- und Abholzeiten 9 1.9. Mittagstisch 9 1.10. Feste und besondere Tage im Kindergarten 10 1.11. Team – Personal 11 1.12. Räumlichkeiten 11 Kapitel 2 - Ein Tag im Kindergarten Stiftsgasse 12 2.1. Frühdienst 12 2.2. Vormittag 12 2.3. Mittagessen 13 2.4. Rastenszeit 13 2.5. Nachmittag 13 Kapitel 3 - Unsere pädagogische Arbeit 14 3.1. Das Kind 14 3.1.1. Unser Bild vom Kind 15 3.1.2. Unser Auftrag 14 3.1.3. Unsere Zielsetzungen 15 3
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.2. Der Wert des Spiels – „Im Spiel die Welt entdecken“ 16 3.2.1. Das Spiel als wichtige Lernform 16 3.2.2. Raum- und Materialangebot / Erlebnis- und Entdeckungswelten 16 3.2.3. Spielbereiche in den Gruppen 17 3.2.4. Spiel- und Arbeitsbereiche im Kindergarten 19 3.2.5. Spiel- und Erlebnisbereiche außerhalb des Kindergartens 20 3.3. Schwerpunkte im Kindergarten – „Das macht uns besonders“ 21 3.3.1 Montessori – Pädagogik 21 3.3.2. Bewegung 22 3.3.3. Gruppenübergreifender Projekttag 25 3.3.4. Waldtage 25 3.3.5. Kreative Arbeit 26 3.3.6. Musikalische Erziehung 27 3.3.7. Situativer Ansatz 28 3.3.8. Gesunde Ernährung 28 3.4. Integration – „Voneinander lernen – Aufeinander zugehen“ 29 3.4.1. Soziale Integration im Kindergarten 29 3.4.2. Rahmenbedingungen zur Umsetzung sozialer Integration 29 3.4.3. Zusammenarbeit – „Gemeinsam zum Wohle des Kindes“ 30 3.4.4. Unsere Grundsätze und Zielsetzungen der sozialen Integration 31 3.4.5. Die Förderplanung entsteht im Team 31 3.5. Schriftliche Arbeitsdokumentation 32 3.6. Gestalten von Übergängen 33 3.6.1. „Mein Kind kommt in den Kindergarten“ 33 3.6.2. Der Übergang in die Schule 33 4
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.7. Qualität der pädagogischen Arbeit - Teamarbeit 37 3.7.1. Unser Team 37 3.7.2. Teambesprechungen 37 3.7.3. Teamarbeit im Kindergarten – „Gemeinsam erreichen wir Ziele“ 38 3.7.4. Fortbildungen – „Ein Beitrag zur Qualitätssicherung“ 38 3.8. Elternarbeit – „Der Kindergarten - ein Haus der Begegnung“ 39 3.8.1. Elterngespräche 39 3.8.2. Elternabende 39 3.8.3. Elternbriefe 39 3.8.4. Anschlagtafel / Homepage 40 3.8.5. Mitwirkung der Eltern 40 3.9. Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit 40 5
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Vorwort Liebe Eltern! Kinderbetreuung – in ihren unterschiedlichsten Formen - nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Gerade heute, in einer Zeit sich verändernder gesellschaftlicher, familiärer Strukturen. Wir dürfen nie vergessen, dass Kinder ein Geschenk sind. Dementsprechend sollen wir mit ihnen umgehen! Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Kinder haben ein Recht auf eine unbeschwerte Kindheit! Im Kindergarten Stiftsgasse wird auf all das von den vorbildlich ausgebildeten KindergartenpädagogInnen eingegangen. Spielerisch lernen die Kinder Toleranz und Rücksichtnahme der/dem Anderen gegenüber, im gleichen Maße erwerben sie das nötige Selbstbewusstsein, um ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern. Im Kindergarten Stiftsgasse, der seit mittlerweile 15 Jahren besteht, werden verschiedene Schwerpunkte angeboten und neben den Betreuungs- und Erziehungsaufgaben auch der Bildungsauftrag bestens erfüllt. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei der Leitung und allen MitarbeiterInnen des Kindergartens, sowie bei den Eltern für ihr Vertrauen und die Zusammenarbeit – zum Wohle der Kinder! Mag. Monika Schwaiger Bürgermeisterin 6
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 1.1. Träger – Form der Einrichtung - Lage Die Stadtgemeinde Seekirchen ist der Träger des Gemeindekindergartens Stiftsgasse, der als "Regelkindergarten" mit integrativen Gruppen geführt wird. Das Gebäude des Kindergartens liegt im Stadtzentrum von Seekirchen und wird von der Gemeinde, der Volks- und Hauptschule, dem Musikum und der Pfarre umgeben. 1.2. Kontakt Telefon: 06212 – 2308 – 72 (tgl. von 7 h – 8 h, ab 12 h bis Kindergartenende) In der Zeit von 8 h – 12 h können Anrufe nur auf dem Anrufbeantworter entgegen genommen werden. Mail: kiga-stiftsgasse@seekirchen.at Sprechzeit der Kindergartenleiterin: Mo 13 h – 14 h 1.3. Öffnungszeiten Mo – Do von 7.00 h – 17.15 h Fr von 7.00 h – 15.00 h Kindergartenbeginn: 2. Septemberwoche Kindergartenende: Mitte Juli 1.4. Anzahl der Gruppen 1 Sammelgruppe als Frühdienst von 7.00 h – 7.30 h 5 (6) Vormittagsgruppen von 07.30 h - 12.30 Uhr 4 Sammelgruppen zu Mittag von 12.30 - 14.00 Uhr 1 Nachmittagsgruppe Mo – Do bis 17.15 h, Fr. bis 15 h 7
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 1.5. Alter und Kinderzahl in den Gruppen Unseren Kindergarten besuchen Kinder aus der Stadtgemeinde Seekirchen im Alter von 3 – 6 Jahren. In den Gruppen mit max. 25 Kinder / Gruppe werden die Kinder von einer gruppenführenden Kindergartenpädagogin und zusätzlich in der Hauptbetreuungszeit (8h - 11.30h) von einer zweiten Kindergartenpädagogin betreut. In Integrationsgruppen, mit ein bis vier Kindern mit erhöhtem Förderbedarf pro Gruppe wird das Team zusätzlich durch eine Sonderkindergartenpädagogin (ev. Pflegehelferin) ergänzt. Die Kinderzahl reduziert sich pro Gruppe durch die Doppelzählung bei Kindern mit erhöhtem Förderbedarf und bei Kindern unter 3 Jahren. Für die Aufnahme von Kindern unter 3 Jahren gilt eine spezielle gesetzliche Regelung. 1.6. Schließ- und Ferienzeiten Die jeweiligen Schließ- und Ferientage sind für das aktuelle Kindergartenjahr auf der Homepage ersichtlich. Feiertage Weihnachts- und Osterferien der allgemeinen Pflichtschulen 7 Wochen Sommerferien (siehe Pkt. 1.7. Sommerkindergarten) 1.7. Sommerkindergarten Für die Öffnung des Kindergartens während den Sommermonaten (Mitte Juli bis Anfang September) wird eine Bedarfserhebung gemeinsam mit allen anderen Gemeindekindergärten für eine 7-wöchige Betreuungszeit durchgeführt. Danach richtet sich die Öffnungszeit des Sommerkindergartens, der mit externem Personal und einem gesonderten Tarif angeboten wird. Nach dem derzeitigen Bedarf wird dadurch eine durchgängige Betreuung während dem Sommer angeboten. 8
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 1.8. Betreuungsformen: Bring- und Abholzeiten Morgens sind die Kinder Mo – Do. bis spät. 9.00 h und am Fr. (gruppenübergreifender Projekttag) bis spätestens 8.30 h zu bringen. In unserem Kindergarten gibt es drei verschiedene Betreuungsformen, die mit konkreten Abholzeiten verbunden sind: Vormittagsbetreuung (mit / ohne Essen) Abholzeit: spät. 12.30 h Mittagsbetreuung (mit Essen) Abholzeit: spät. 14.00 h Ganztagsbetreuung (mit Essen) Abholzeit: zw. 14.00 h – 17.15 h (Fr.15.00h) 1.9. Mittagstisch In unserer hauseigenen Küche mit angeschlossenem Speiseraum wird eine frische und kindgerechte Zubereitung des Mittagessens möglich. Die Anmeldung zum Mittagessen erfolgt an den letzten drei Tagen des Vormonats in eine dafür vorgesehene Liste (Aushang vor der Gruppe) für das folgende Monat. (X….Mittagessen und Abholung bis 14.00 h / G….Mittagessen und Ganztagsbetreuung) Um zusätzlich flexibel auf den Betreuungsbedarf der Eltern reagieren zu können, ist eine kurzfristige Anmeldung bzw. Abmeldung auch am selben Tag (ausschließlich telefonisch von 7.00 h – 8.00 h morgens) möglich. Bei verabsäumter Abmeldung wird das Mittagessen verrechnet. Wir legen Wert darauf, dass die Kinder das Mittagessen in einer ruhigen Atmosphäre einnehmen. Bestimmte Rituale (gedeckter Tisch, Essensspruch, Verhaltensregeln beim Reichen der Speisen…) helfen den Kindern gute Umgangsformen beim Essen, eine gesunde Tischkultur und einen positiven Zugang zum Essverhalten zu entwickeln. 9
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 1.10. Feste und besondere Tage im Kindergarten Feste im Jahreskreis Martinsfest Adventkranzweihe mit Adventfeier Besuch des Nikolaus Faschingdienstag Osternestsuchen Muttertag und Vatertag Familienfest Projektwoche Schulanfängerfest Besondere Tage im Kindergarten Geburtstag Durch eine besonders gestaltete Feier steht das Kind an diesem Tag im Mittelpunkt (mitgebrachte Jause, Geschenk und Spiele im Turnsaal). Kochtag Am Kochtag wird gemeinsam eine gesunde Speise zubereitet. Ausflüge Besonders beliebt sind Ausflüge mit dem Bummelzug in die Naturlandschaft rund um den Wallersee. Exkursionen Besuche bei Feuerwehr, Rettung, Polizei sowie heimischer Betriebe (z. B. Bäcker) bieten den Kindern die Möglichkeit Einblicke in die Berufswelt zu gewinnen. Kulturveranstaltungen Das Kulturzentrum „Kunstbox“ in Seekirchen bietet während des Jahres Vor- stellungen speziell für Kindergartenkinder an. Theaterbesuche /Ausstellungen in der Stadt Salzburg sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Besuch der Zahngesundheitserzieherinnen In spielerischer Form wird den Kindern 2mal jährlich die Wichtigkeit von gesunder Ernährung und Zahnpflege nahe gebracht. 10
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 1.11. Team – Personal Das Team des Kindergartens besteht aus der Kindergartenleiterin, den Kindergartenpädagoginnen (mit Gruppenführung oder Assistenzfunktion), Helferin, Sonderkindergartenpädagoginnen, Pflegehelferin, der Köchin, der Busbegleitung und den Raumpflegerinnen. Eine umfassende pädagogische Betreuung während des gesamten Tages ist dadurch möglich. 1.12. Räumlichkeiten Im Erdgeschoß befinden sich zusätzlich zu den drei Gruppenräumen (Frosch-, Bären- und Elefantengruppe) ein Speisezimmer und eine Küche mit Vorratskammer. Weitere zwei Gruppenräume (Sonnen- und Mäusegruppe), zwischen denen ein Bewegungsraum liegt, liegen im 1. Stock. An alle fünf Gruppenräume grenzen jeweils Sanitärräume (WC, Waschbecken, Dusche) für Kinder. Aus der hellen großzügig gestalteten Halle sind alle Räume zugänglich. Der Personalraum, der Snoezzelenraum, Personalgarderoben und das Büro liegen im Zwischengeschoß. Insgesamt befinden sich zwei Personal-WC´s im Kindergarten. Im Untergeschoß sind zwei Bewegungsräume, ein Werkraum, ein Tonraum, Sanitäranlagen für Kinder und ein Rastensbereich vorzufinden. Weiters befinden sich vier Abstellräume im Untergeschoß. 11
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 2.1. Frühdienst 7.00 h – 7.30 h Bereits um 7.00 Uhr öffnet in unserem Kindergarten eine Sammelgruppe, um eine frühzeitige Betreuung anbieten zu können. 2.2. Vormittag 7.30 – 12.30 Uhr Um 7.30 Uhr beginnt in den Gruppen die Orientierungsphase. Die Kinder kommen im Kindergarten an, können sich einen Überblick über die Spielbereiche (u.a. Kreativ-, Konstruktions-, Bewegungs-, Montessoribereich …) und das Gruppengeschehen verschaffen. Später beginnt die Konzentrationsphase, in der sich die Kinder in der Freispielzeit in Spielprozesse mit anderen Kindern vertiefen. Die Kinder haben in dieser Zeit im Besonderen die Möglichkeit, unabhängig und selbstständig ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Parallel dazu führen die Pädagoginnen Bildungsangebote (z. B. in den Bereichen Montessoriarbeit, Englisch, kreative musikalische Erziehung, Schulvorbereitung, Bücher, Geschichten, Bewegungserziehung, Malen und Kreatives Arbeiten) in der Teilgruppe durch. Zwischen 8 h und 10.30 h findet die gleitende Jause statt. Die Kinder bestimmen selbst, wann, wie lange und mit wem sie am Jausentisch ihre Jause einnehmen. Zu besonderen Festen (Geburtstagsfeier, Nikolaus...) ist die gemeinsame Jause üblich, bei der die Kinder die Gemeinschaft pflegen. Auch am Vormittag haben Kinder Bedürfnis nach Ruhe, Entspannung und Erholung. Ihren Erholungsphasen können die Kinder in speziellen Rückzugsräumen wie der Kuschelecke oder dem Hängesessel nachkommen. In unserem täglichen "Morgenkreis" gehen wir auf aktuelle Gruppenthemen ein. Hierbei hat das Kind die Möglichkeit Erlebnisse der Gruppe mitzuteilen. Es ist Platz für Lieder, Geschichten, Fingerspiele und Gespräche. Auch dem Bedürfnis nach Bewegung wird in Singkreisspielen nachgegangen. Der Ausklang des Vormittags findet im freien Spiel in der Gruppe statt. Spiele werden zu Ende gespielt und Arbeiten fertig gestellt. Auch der Garten ist ein beliebter Spielort um den Vormittag ausklingen zu lassen. 12
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 2.3. Mittagessen: 11.30 h – 13.00 h In unserem Kindergarten bieten wir auch ein ausgewogenes und gesundes Mittagessen an. Die Kinder nehmen im Speisesaal das Mittagessen ein. Dieses wird von unserer Köchin liebevoll und kindgerecht zubereitet. Damit alle Kinder individuell betreut werden können, findet das Mittagessen in 3 Kleingruppen statt. 2.4. Rastenszeit: 13.00 h – 14.00 h Kinder, die länger als bis 14h im Haus bleiben, kommen in gemütlich vorbereiteten Räumen bei Musik und Geschichten ihrem Bedürfnis nach Mittagsruhe und Entspannung nach. 2.5. Nachmittag: 14.00 h – 17.15 h (Fr. 15.00 h) Kinder die bis 17.15 Uhr (Fr. bis 15.00 h) im Kindergarten bleiben, werden am Nachmittag in einer kleinen Gruppe in familiärer Atmosphäre betreut. Gemeinsam wird gebastelt und gespielt. Die Bewegung im Freien (Garten, Spielplatz, Ausflüge) als Beitrag zum vielfältigen Erleben und Entdecken nimmt einen wesentlichen Teil der Nachmittagsbetreuung ein. 13
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.1. Das Kind 3.1.1. Unser Bild vom Kind In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Wir sehen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten, die selbständig, unternehmungslustig, einfallsreich, lernfreudig, neugierig und spontan handeln. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang mit Kindern ist die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit, bei der wir die Stärken der Kinder erkennen und ihnen einen Ort des gemeinsamen Lernens und Lebens bieten. Wir sind bemüht, den Kindern den nötigen Rahmen zu bieten, um ihre Gefühle und Bedürfnisse äußern zu können und ernst genommen zu werden. Wir geben den Kindern Handlungsspielräume und Entscheidungsmöglichkeiten um sich als kompetente Persönlichkeiten erleben zu können. Die Kinder lernen dabei Verantwortung zu übernehmen und selbst zu bestimmen. 3.1.2. Unser Auftrag Der Kindergarten ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag im Elementarbereich des Bildungssystems. Der Kindergarten ergänzt und unterstützt dadurch die Erziehung des Kindes in der Familie. Ausgangspunkt für unsere Bildungsaufgabe ist das Kind. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, die Beratung und Information der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung. Die Kompetenzen der Kinder werden von uns gestärkt, gestützt und gefördert. Dabei orientieren wir uns an Erfahrungen, Erlebnissen, Interessen, Eindrücken, Bedürfnissen und Wünschen der Kinder. Die Kinder werden von uns ermutigt, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und Neues zu entdecken. Wir fördern die Kinder in ihrer Eigeninitiative und begleiten sie im Rahmen einer prozessorientierten Arbeit. Weiters sind wir bemüht zu den Kindern eine zuverlässige und stabile Beziehung aufzubauen. Die täglich neuen Ansprüche und Aufgaben im Kindergarten gestalten unsere Arbeit abwechslungsreich, herausfordernd und anspruchsvoll. 14
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.1.3. Unsere Zielsetzungen Ich bin ein Teil einer Gruppe! Zusammengehörigkeit in einer Gemeinschaft erleben Beziehungen aufbauen können für sich selber und für die Gruppe Verantwortung entwickeln in der Gemeinschaft an einem Projekt lernen und arbeiten Wir gehen respektvoll miteinander um! anderen Menschen zuhören und ihn in seinem Anderssein respektieren rücksichtsvoll und einfühlend miteinander umgehen Wie gehe ich mit Konflikten um? eigene Interessen ausdrücken lernen – andere Interessen anhören und berücksichtigen eigene Bedürfnisse aufschieben oder durchsetzen lernen seine Gefühle regulieren lernen Möglichkeiten zur Konfliktbewältigung finden Ich kann vieles! seine eigenen Stärken wahrnehmen und offen sein für Neues Motivation und Lernfreude entwickeln Erfolge und Misserfolge machen mich stark! Erfolge im Spiel erleben, lernen mit Enttäuschungen in Spielprozessen umzugehen Das kann ich schon selber machen! alltägliche Tätigkeiten selbstständig ausführen und eigene Fähigkeiten erkennen Wir sind verschieden und achten uns! Unterschiede in der Lebensweise verschiedener Kulturen erfahren Toleranz für die Verschiedenartigkeit jedes Einzelnen entwickeln Werte in der Gruppe zum Wohle aller erleben 15
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.2. Der Wert des Spiels – „Im Spiel die Welt entdecken“ 3.2.1. Das Spiel als wichtige Lernform Die natürliche Tätigkeit des Kindes ist das Spiel. Im Spiel findet das Kind Möglichkeiten sich auszudrücken und Erlebnisse zu verarbeiten. Das Kind empfindet sich als selbstwirksam, weil es im Spiel ungestört seine Welt aus eigener Sicht darstellen und ausprobieren kann. Im Spiel setzt das Kind Pläne und Gedanken um, die ihm selber als wichtig und interessant erscheinen. Somit stellt das Spiel eine der wichtigsten Lernformen des Kindes dar, da es in ihm einen hohen Grad an Selbstbestimmung erfährt. Das Kind erlebt die Welt in allen möglichen Aspekten und sich selbst in vielfältigen Möglichkeiten. In der selbstvergessenen Hingabe ans Spiel entfalten sich im Kind dessen Kräfte und Anlagen. Auch die soziale Komponente hat neben der Selbstbestimmung im Spiel einen wesentlichen Stellenwert. Das Kind sucht sich geeignete Spielpartner, fügt sich im Spiel mit anderen Kindern ein, möchte seine eigenen Ideen umsetzen und lernt die Spielverhalten und Vorschläge anderer Kinder zu akzeptieren. Auch das Lösen von Konflikten durch Eingehen auf Kompromisse gehört zum sozialen Lernen mit den Spielpartnern. Als Erzieher sind wir aufgerufen, das Spiel als eines der wichtigsten seelisch-geistigen „Nahrungsmittel“ zu pflegen. Wir stellen den Kindern ein geeignetes Spielmaterial zur Verfügung, gestalten Spielbereiche, beteiligen uns am Spiel und unterstützen die Kinder im Erwerb ihrer sozialen Kompetenzen. 3.2.2. Raum- und Materialangebot / Erlebnis und Entdeckungswelten Die Aufteilung der Gruppenräume in verschiedene Spielbereiche ist wichtig, um den Kindern unterschiedliche Erlebnis- und Spielwelten zu ermöglichen. Die Kinder können selbstständig ihre Spiele finden und Tätigkeiten ausführen. Das Angebot der verschiedenen Materialien ist reichhaltig und interessant. Die Pädagoginnen achten darauf, dass das Material auf die verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen abgestimmt ist. Das Materialangebot wird nach Schwierigkeitsgraden und Erlebnishintergründen, aktuellen Situationen und Beliebtheit ausgetauscht. Auch spontane Tätigkeiten der Kinder werden aufgegriffen und dazu notwendiges Material zur Verfügung gestellt. 16
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.2.3. Spielbereiche in den Gruppen Neben den Materialien sind daher auch die räumlichen Gegebenheiten elementar für die kindliche Entwicklung. Alle unsere Gruppenräume beachten in ihrem durchdachten Raumkonzept die verschiedensten Bereiche. Das Wohn- und Familienspiel: (Puppenstube, Kleine- Welt -Spiel) Im Rollenspiel werden Erlebnisse der Kinder in kreativer Weise verarbeitet und sie lernen soziale Rollen und Regeln spielerisch kennen. Es bietet den Kindern somit die Möglichkeit Konflikte zu bewältigen und vor allem Lösungen zu entdecken. Die Bauecke: Bauen mit Konstruktionsmaterial (Groß- bzw. Kleinbausteinen) fördert unter anderem das Erlernen der statischen Gesetzmäßigkeiten. Die Kinder machen Raumerfahrungen, gestalten ihre Umwelt nach, bewältigen bautechnische Probleme und erfahren spielerisch das Planen und Zusammenhelfen. Der Kreative Bereich: Hier haben die Kinder die Möglichkeit persönliche Erlebnisse in individueller Weise durch Malen und Zeichnen auszudrücken und mitzuteilen. Sie lernen Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten durch verschiedene Materialien kennen und können bereits erlernte Techniken erweitern. Im Umgang mit Schere, Schreib- und Malmaterialien wird die Arm-, Hand- und Fingermotorik gelockert und die Feinmotorik gestärkt. 17
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Der Bilderbuchbereich ist ein Bereich des Rückzugs, der Erholung und des aktiven Teilhabens an Bucherlebnissen mit anderen. Gemeinsam Zuhören, Antworten auf Fragen finden und sich in eine Fantasiewelt versetzen sind viele Möglichkeiten, die sich beim gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern ergeben. Die Kinder lernen Sinn- und Handlungszusammenhänge in Bild und Text zu erfassen, sie im Gedächtnis zu behalten und wiedergeben zu können. Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und das Sprachverständnis werden dabei erweitert. In den Rückzugsräumen in jeder Gruppe finden die Kinder Möglichkeiten um sich zu entspannen und zu erholen. Egal ob im Hängesessel, im Bohnenbecken, in der Entspannungsecke oder in der Kuschelecke kommen die Kinder ihrem Bedürfnis nach, Erlebtes nachwirken zu lassen und zu beobachten. In der gruppeneigenen Küche finden die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten statt. Selbstständiges Vorbereiten des Jausentisches, die gleitende Jause und der eigenständige Abwasch fordert die Kinder auf, Arbeitsvorgänge zu planen, zu organisieren und in sinnvoller Reihenfolge durchzuführen. Dabei werden eigene Bedürfnisse wahrgenommen (Hunger), und eine positive Arbeitshaltung eingeübt (Selbstständigkeit, Ausdauer, Sorgfalt, geduldiges Abwarten können). Am gemeinsamen Kochtag bereiten einige Kinder die Jause für die gesamte Gruppe vor. Die Kinder erwerben im Schneiden, Abwaschen oder Reiben praktische Fähigkeiten. Es wird bei der Wahl der Speise auf die Jahreszeit bzw. auf das jeweilige Gruppenthema Bezug genommen. 18
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.2.4. Spiel- und Arbeitsbereiche im Kindergarten Jede der Gruppen hat die Möglichkeit, Spielbereiche in der Halle zu gestalten. Die Halle ist in verschiedene Bereiche und Funktionen aufgeteilt. Sie dient als Garderobe, und als Treffpunkt für gemeinsame Feste und Feiern. Auch die Bus- und Mittagskinder sammeln sich in der Halle. Die Gruppen die sich im Erdgeschoß befinden, nutzen einen Teil der Halle als Spielbereich. Themen- oder jahreszeitbezogen werden diese Spielbereiche für das Rollenspiel (Kaufmannsladen, Krankenhaus, Schule) vorbereitet. Ein beliebter Spielraum in der Halle ist das Bällebad, das den Kindern zu bestimmten Zeiten zur Verfügung steht. Die Halle bietet auch den Eltern einen Raum um sich zu informieren und sich auszutauschen. Der Bewegungsraum im ersten Stock steht den beiden angrenzenden Gruppen in der Freispielzeit zur Verfügung. Klare Regelvereinbarungen mit den Kindern zur Wahrung der Sicherheit machen freie Bewegungsspiele im Bewegungsraum möglich. Der „Snoezzelenraum“ ist ein kleiner Raum (ca 10 m2) im Zwischengeschoß, der sich sehr gut für Bildungsangebote einer Kleingruppe eignet. In der Mittagszeit wird dieser Raum für eine Rastensgruppe genutzt. Unser Personalraum, in der sich auch unsere Bibliothek befindet, bietet Platz für Eltern- und Personalgespräche. Neben den Personalgarderoben befindet sich auch das Büro der Kindergartenleiterin im Zwischengeschoß. Zwei Bewegungsräume im Untergeschoß eignen sich für Bewegungsangebote aller Gruppen. Ein Teil unserer Bewegungsräume ist mit Hängevorrichtungen ausgestattet, die das Errichten von Bewegungs- und Erlebnislandschaften ermöglichen. Zusätzlich sind im Untergeschoß ein großzügig ausgestatteter Malraum und ein kleinerer Tonraum für kreative Tätigkeiten vorhanden. 19
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Für die Ganztagesbetreuung ist im Untergeschoß ein Rastensbereich vorbereitet, der mit einer gemütlichen Ecke und Lichtspielen ausgestattet ist. In der hauseigenen Küche wird für die Mittags- und Ganztageskinder gekocht und im angrenzenden Speiseraum das Essen eingenommen. Der Garten ist für alle Gruppen zugänglich. Eine Treppe im Freien ermöglicht einen Zugang in den Garten vom ersten Stock aus. Unser Garten besteht aus einem Bereich mit Spielgeräten - Rutsche, Kletterwand, Sandkiste, Nestschaukel und Gartenschaukeln – und einer freien Rasenfläche mit einem Erdhügel. Ein großes Weidenhaus mit Kletterbaum bietet einen Spielraum zum Erforschen und sich Zurückzuziehen. Der gepflasterte Bereich des Gartens eignet sich sehr gut zur Benutzung der Fahrzeuge. Auf der überdachten Terrasse haben die Kinder die Möglichkeit zu Malen und zu Jausnen. 3.2.5. Spiel- und Erlebnisbereiche außerhalb des Kindergartens Weitere Spiel- und Erlebnisbereiche im Ort Seekirchen bieten die nahe gelegenen Sport- und Spielplätze. Die Wald- und Naturlandschaften rund um den Wallersee mit einer kurzen Wanderstrecke eignen sich für Ausflüge und Waldtage. 20
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3. Schwerpunkte im Kindergarten – „Das macht uns besonders“ 3.3.1. Montessori-Pädagogik Schwerpunkt dieser Erziehung ist die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, die es dazu befähigt, den Herausforderungen unserer heutigen Zeit gewachsen zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Ziel der Montessori-Pädagogik ist, das Kind zu einer selbstständigen, unabhängigen, selbstbewussten und sozialen Persönlichkeit zu erziehen. Wichtige Bausteine der Montessori Pädagogik: Handeln mit konkreten Gegenständen um Lerninhalte zu „be-greifen“ jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo Unterstützung der individuellen Problemlösung durch Materialien (Selbstkontrolle) Förderung von sozialen Verhaltensweisen Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich und Anderen entwickeln Selbstständigkeit „Hilf mir, es selbst zu tun“ In der „Vorbereiteten Umgebung„ aller Gruppenräume findet das Kind Zugang zu verschiedenen Lernbereichen über Montessorimaterialien. Maria Montessori entwickelte diese Materialien, welche die geistige Entwicklung über manuelle Tätigkeiten und Erfahrungen mit den Sinnen ermöglichen, z.B. Übungen des täglichen Lebens, Sinnesmaterial, Mathematikmaterial, Sprachmaterial und die Materialien zur kosmischen Erziehung. Die Kinder kommen zu uns, wenn sie mit uns und einem Material arbeiten wollen. Sie bestimmen den Zeitpunkt und das Material selbst. Haben die Kinder das Material mit unserer Unterstützung kennen gelernt, setzen sie sich damit alleine auseinander. Fühlt sich das Kind im Arbeitsschritt sicher, führen wir es in den nächsten Arbeitsschritt ein. 21
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3.2. Bewegung Bewegung ist eine fundamentale Handlungs- und Ausdrucksform von Kindern. Ihr kommt eine Schlüsselfunktion im Rahmen der Entwicklung kognitiver, emotionaler, sozialer und kommunikativer Fähigkeiten zu. Folgende Fördermöglichkeiten ergeben sich bei Bewegungsangeboten im Kindergarten: - Auseinandersetzung mit sich selbst und mit Anderen - Hilfe für bewegungsgehemmte oder hyperaktive Kinder - Möglichkeit sozialen Lernens in Bezug auf Partner und Gruppe - realistische Selbsteinschätzung entsteht durch unterschiedliche Erfahrungen (Stärken und Schwächen) - Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit - Geschicklichkeit und Ausdauer - Gesunderhaltung des Körpers - Koordinationsvermögen und räumliche Vorstellungsfähigkeit - Entwicklung von Körpergefühl und Körperbewusstsein - Erhalten und wecken des natürlichen Bewegungsdrangs - Förderung der Grob- und Feinmotorik - Abbau von Aggressionen Mit dem Bewusstsein, dass Kinder „in Bewegung bleiben“, wollen wir durch ein vielseitiges Bewegungsangebot den Kindern Raum und Gelegenheit für eine ganzheitliche Entwicklung geben. Die unterschiedlichen Qualifikationen der Kindergartenpädagoginnen ermöglichen es, dass Lernen und Erfahren durch Bewegung und Wahrnehmung ein allgemeines Prinzip in der pädagogischen Arbeit ist. Bewegungsbaustelle Die Bewegungsbaustelle bietet Kindern die Möglichkeit großräumige Bewegungserfahrungen zu machen. In den Räumen werden Gerätelandschaften aufgebaut und mit Kleinmaterialien ergänzt. So ergeben sich verschiedene Ebenen oder Hindernisse, die Kinder zum Ausprobieren vielfältiger Grundbewegungsformen anregen und auffordern. Der gemeinsame Aufbau der Baustelle mit den Kindern und das Einbringen von Ideen sind uns wichtig. 22
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Offene Bewegungsangebote Täglich haben die Kinder im freien Spiel das Bedürfnis nach Bewegung in den unterschiedlichsten Formen. Der Kindergarten bietet genügend Bewegungsräume, in denen Kinder ihrem natürlichen Bewegungsbedürfnis und ihrer Entdeckungsfreude nachkommen können. Turnstunde Neben den offenen Bewegungsangeboten gibt es regelmäßige, zeitlich geplante Bewegungsangebote, in denen ganz bestimmte inhaltliche Schwerpunkte im Vordergrund stehen. Sie dauern in der Regel ca. 30 bis 40 Minuten und sind häufig mit bestimmten Ritualen verbunden, wie zum Beispiel dem Kleidungswechsel und einem Aufwärmspiel. Trotz der Vorplanung dieser Turnstunde bleibt immer genügend Spielraum für situative Bedürfnisse, spontane Einfälle und Bewegungsideen der Kinder. Motopädagogik Im Mittelpunkt dieser spielerischen Bewegungseinheit steht das Kind mit seinen individuellen Stärken, Bedürfnissen und Möglichkeiten in seinen motorischen, psychischen und sozialen Entwicklungs- bereichen. Über die Bewegung wird das Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit und Gesamtentwicklung unterstützt und gestärkt. Im Vordergrund stehen "erlebnisorientierte bewegte Situationen". Das Spüren und Erleben des eigenen Körpers, das Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und sich in Kontakt und im Austausch mit anderen in der Gruppe zu erfahren sind Themen einer motopädagogischen Einheit. Bewegung und Tanzen Musikstücke, Lieder, Geschichten und vieles mehr geben Impulse für Bewegung und Tanz in der Gruppe. Dadurch lernen die Kinder Bewegungen zu erfinden, zu koordinieren, zu gestalten und zu variieren. Die individuelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und seinem Ausdruck ermöglicht Selbsterfahrung und Selbstbestätigung. Tradierte einfache Tanzformen wecken zudem die Freude am gemeinsamen Tanzen und stärken die Sozialkompetenz der Kinder durch das "notwendige Miteinander". 23
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3.3. Gruppenübergreifender Projekttag Der Lebensraum gruppenübergreifender Projekttag bietet dem Kind andere Möglichkeiten der Gruppenerfahrung. Den Kindern wird Mitbestimmung und Entscheidungsfreiheit zugesprochen, indem sie frei entscheiden dürfen mit welchen Kindergartenfreunden sie welches Angebot erleben möchten. Durch die Vielfalt an Begegnungen und Auseinandersetzungen trägt der gruppenübergreifende Projekttag zu einer positiven Sozialerziehung und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bei. Das gruppenübergreifende Arbeiten erfordert natürlich auch Regeln, die für alle Kinder Gültigkeit haben. Diese Regeln schaffen über Ordnung erst einen Freiraum, in dem sich das Kind unbelastet frei entfalten und entwickeln kann. Im gruppenübergreifenden Projekttag wird die übliche Gruppenstruktur mit ihren bestehenden Grenzen geöffnet. Die Kinder können während dieser Zeit entweder im Gruppenraum bleiben oder verschiedene Angebote in anderen Räumen annehmen. Ablauf: - Den Kindern werden im Morgenkreis die verschiedenen Angebote vorgestellt. - Die Angebotseinteilung erfolgt im Gespräch, wobei die Anzahl der Kinder zu den Angeboten vorher festgelegt wurde. - Kinder, die sich für keine Aktivität außerhalb der Gruppe entscheiden, verbringen den Vormittag in einer Kleingruppe im Gruppenraum. - In der Zeit zwischen 9.00 h und 11.00 h nehmen die Kinder an dem von ihnen gewählten Angebot teil und kehren anschließend wieder in die Gruppe zurück. - Beendet wird dieser Tag mit einem Gesprächskreis, bei dem die Kinder über ihre Eindrücke, Erfahrungen usw. berichten können. - Im Eingangsbereich sind die Fotos der Kinder, die an den jeweiligen Aktivitäten teilnahmen, als Information für die Eltern ausgehängt. Die Kindergartenpädagoginnen wählen ihre Aktivitäten aus den unterschiedlichen Bildungsbereichen aus, zudem bieten wir den Eltern die Möglichkeit sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen. Als Höhepunkt und gemeinsamen Abschluss des gruppenübergreifenden Projekttages findet die Projektwoche (mit Künstlern, Sportlern, Eltern,…) statt. 24
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3.4. Waldtage In manchen Gruppen werden einige Tage oder sogar ganze Wochen im Wald verbracht. In der Natur haben die Kinder ein großes Maß an Freiheit. Der Wald bietet den Kindern unzählige Möglichkeiten ihren natürlichen Bewegungs-, Spiel- und Entdeckungsbedürfnissen nachzukommen (Balancieren, Klettern, Laufen, Springen,…). Der Aufforderungscharakter der Natur setzt Fantasie und Kreativität für neue und ungewöhnliche Spielideen frei. Gerade der Spielplatz im Wald bietet eine Fülle von Erfahrungsmöglichkeiten die alle Sinne ansprechen. Der Wald fordert zur Selbsttätigkeit auf, da die Kinder die Natur im wahrsten Sinne des Wortes begreifen können. Die Auseinandersetzung mit lebendigem Material ist für die Kinder interessant und verschafft ihnen lang anhaltende Eindrücke. Waldtage bieten hervorragende Bedingungen für spielerisches Lernen und den achtsamen Umgang mit der Umwelt und sich selbst. Pädagogische Ziele: Förderung ganzheitlicher Wahrnehmung Entdeckung neuer Rollen und Fähigkeiten bei Kindern ein hohes Maß an Autonomie entwickeln Förderung zum eigenständigen Handeln, Forschen und Entdecken Einschätzung der eigenen Grenzen Aggressionen abbauen Förderung der Selbstständigkeit Regeln und Grenzen: Die Hinführung zu einem Waldprojekt beginnt bereits im Kindergarten (Sachbücher, Gespräche, Lieder,…). Im Allgemeinen gibt es im Wald andere Regeln als in den Gruppenräumen. Es ist im Wald zur Erhaltung der Sicherheit und des Umweltschutzes wichtig, dass Regeln eingehalten werden! 25
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Werte des Waldkindergartens: Platz haben zum „Kindsein“ im wahrsten Sinne Die erholsame Umgebung stärkt die körperlich – seelische Gesundheit In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich wie dem Wald können innere Kräfte besser wahrgenommen und erprobt werden. Die natürliche Umgebung bewirkt eine ganzheitliche Harmonisierung. Auf der Basis von Geborgenheit und Sicherheit können die Kinder die weite Umwelt entdecken und Abenteuerlust erleben. Durch die verschiedenen Interessen der Kinder verändert sich das soziale Gefüge der Gruppe. Die Kinder erleben sich gegenseitig mit neuen Fähigkeiten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe wird durch das gemeinsame Erleben im Wald gestärkt und wirkt im Kindergartenalltag nach. 3.3.5. Kreative Arbeit Unsere Kinder brauchen Freiraum, Anregungen und Ermutigung um ihre Fähigkeiten und ihre Fantasie zu entdecken und kreativ umsetzen zu können. Unsere Aufgabe besteht darin, den Kindern durch ein breites Angebot an Materialien, Raum und Zeit Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Erlebnisse zu verschaffen. Jede unverfälschte Gestaltung des Kindes ist vor allem Ausdruck seiner selbst, ist Mitteilung wie Sprache, Musik und Gestik. Die Verwendung von Formen und Farben entspricht einem tiefliegenden Bedürfnis des Menschen und ist Bestandteil seiner Kultur. Im Umgang mit Materialien, Hilfsmitteln, Formen und Farben - selbst ohne bestimmte Darstellungsabsichten - sensibilisiert das Kind seine Wahrnehmungsfähigkeit (Möglichkeiten zum kreativen Gestalten in den Gruppen, Malatelier, Werkstatt, Tonraum, Projekte mit Künstlern). Kreativitätsbildung umfasst alle Bildungsbereiche, wenn Ausdruck gefördert und eigene Lösungen möglich sind (Rollenspiel, rhythmisch musikalische Erziehung, Spracherziehung, Theater, Märchen). „Ein Mensch, der Fantasie hat, der mit eigenen Ideen an die Lösung von Problemen herangeht, der spielt, der Mut zu unkonventionellem Verhalten zeigt, der seine Gedanken und Empfindungen auszudrücken vermag, erfährt sich selbst auf Grund dieser kreativen Betätigung in einer neuen Weise“ (Pädagogisches Konzept- Maxglan) 26
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3.6. Musikalische Erziehung Im Kindergarten hat das Kind die Chance, seine individuelle Musikalität zu entwickeln und auszudrücken (Lieder singen, Instrumente spielen, Tanzen zur Musik, Klanggeschichten, Sprechverse lernen uvm.) Im Kindergarten kann das Kind viele musikalische Grunderfahrungen sammeln. Bewegung, Musik und Sprache gehören zu den elementaren, kindlichen Ausdrucksformen und werden durch das Singen und Musizieren in eine Ganzheit integriert. Das Musizieren birgt eine Fülle von Experimentier-, Erfahrungs-, und Improvisationsmöglichkeiten. Das gemeinsame Musizieren fördert in ganz besonderer Weise das Sozialverhalten der Kinder. Aufeinander hören, miteinander spielen, zusammen einstimmen, alleine seine Stimme beziehungsweise sein Instrument erklingen lassen, bedarf der Wahrnehmung, des Respekts und der Akzeptanz des Anderen. Das gemeinsame Singen, das Erleben der Klangfülle vieler Stimmen ist für die Kinder immer wieder ein wunderbares Gruppenerlebnis. Musikalische Erziehung stärkt daher das psychische und physische Wohlbefinden des Kindes, unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung in allen Dimensionen des Denkens und Wahrnehmens und unterstützt die Sozialkompetenz. Musik ist nicht allein Ausdrucksform, sondern stets auch Chance zur Verinnerlichung, die viele Kinder heute dringend brauchen. 27
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.3.7. Situativer Ansatz Im Kindergarten wird situationsorientiert gearbeitet. wobei das Kind in den verschiedensten Lebenssituationen in den Mittelpunkt rückt und konkrete lebensbezogene Themen in der Planung berücksichtigt werden. Das Kind will immer aktiv seine Bedürfnisse, Einfälle und Wünsche zur Geltung bringen. Es braucht Gelegenheit, Erlebtes aktiv zu bearbeiten um es zu verstehen. Die Arbeit berücksichtigt - so weit als möglich - die individuellen Situationen jedes Kindes sowie die spezifischen Situationen der Kindergruppe. Erfahrungsfelder und Lebenssituationen, in denen sich Kindern zurechtfinden sollen, sind insbesondere die Familie (Großeltern, Eltern, Geschwister, Geburt und Tod), die weitere mitmenschliche Umwelt (Nachbarschaft), die gesellschaftliche Umwelt (Straße, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen und Verkehrsmittel, Schule), die Natur (Pflanzen, Tiere) und die Kultur, religiöse Traditionen und Feste. Um situativ arbeiten zu können, ist eine vorausschauende Jahresplanung notwendig, welche traditionelle Feste, Projekte und sonstige Aktivitäten beachtet – aber nicht starr ist. 3.3.8. Gesunde Ernährung Die Gesundheitserziehung ist ein wesentlicher Schwerpunkt in unserem Haus. Die physische und psychosoziale Gesundheit von Kindern ist eine wichtige Voraussetzung für ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Bildung. Eine positive Grundeinstellung zum eigenen Körper und das Wissen über präventive Maßnahmen zur Gesunderhaltung unterstützen Kinder dabei, selbstbestimmt Verantwortung für ihren Körper und ihr Wohlbefinden zu übernehmen. Dazu finden folgende „gesunde Angebote“ in den jeweiligen Gruppen statt: - Vitaminjause - Besuch der Zahngesundheitserzieherinnen - Kochtag - hauseigene Köchin - Wassertrinken - besonderes Augenmerk auf mitgebrachte Jause 28
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.4. Integration – „Voneinander lernen – Aufeinander zugehen“ 3.4.1. Soziale Integration im Kindergarten Unter sozialer Integration verstehen wir das aktive Teilnehmen und Mitgestalten von Kindern mit besonderen Bedürfnissen (Kinder mit allgemeiner Entwicklungsverzögerung, Sprach- entwicklungsverzögerung, geistig – körperlich beeinträchtigte Kinder, Kinder mit Verzögerungen im sozial-emotionalen Bereich) in unsere Gemeinschaft. Integration erfordert eine wechselseitige Anpassung, eine gegenseitige Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Anerkennung. 3.4.2. Rahmenbedingungen zur Umsetzung sozialer Integration Kindergruppe: Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf werden in der Gruppe doppelt gezählt, dadurch reduziert sich die Kinderzahl in einer Integrationsgruppe. Personal: Um den Bedürfnissen der Kinder mit erhöhtem Förderbedarf gerecht zu werden, wird das Team der Kindergartenpädagoginnen von einer Sonderkindergartenpädagogin und eventuell einer Pflegehelferin erweitert. Raum: Für Kleingruppenarbeiten stehen zusätzlich zum Gruppenraum diverse Raumangebote (Halle, Bewegungsraum, Snoezzelenraum) zur Verfügung. finanzielle Mittel: Für speziell benötigte Hilfs- und Therapiematerialien (z. B. Lagerungshilfen, Sinnes- materialien, …) können wir auf zusätzliche finanzielle Mittel zugreifen. Zeit: Die soziale Integrationsarbeit erfordert eine Arbeitszeit, die genügend Raum für Reflexion, Beratungszeiten mit Kollegen und Eltern und Fortbildungsmöglichkeiten bietet. Für eine pädagogisch qualitätvolle Arbeit verwendet daher das Team ihre Vorbereitungs- und Fortbildungszeit zusätzlich für gemeinsame Entwicklungsgespräche, fachspezifische Fortbildungen und interdisziplinären Erfahrungsaustausch. 29
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.4.3. Zusammenarbeit – „Gemeinsam zum Wohle des Kindes“ Träger Die Stadtgemeinde Seekirchen - Träger des Kindergartens – kann dem Kindergarten Rahmenbedingungen (siehe Pkt. 3.4.2.) zur Verfügung stellen, welche die Integration von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf ermöglichen. Eltern Die Elternarbeit nimmt einen besonderen Schwerpunkt ein. Individuelle Entwicklungs- gespräche, gegenseitige Unterstützung und Beratung wirken sich förderlich auf ein kooperatives Miteinander aus. Die Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten und Beratungsstellen ist Teil unserer Erziehungspartnerschaft. Therapeuten, Ärzte Zur Unterstützung einer ganzheitlichen Entwicklung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Therapeuten und Ärzten (Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Mototherapie, Hippotherapie, Frühförderung, Kinderarzt) von großer Bedeutung. Team im Haus Um Integrationsarbeit im Kindergarten zu ermöglichen, z. B. im Rahmen des gruppenübergreifenden Projekttages, bei Festen, gemeinsamen Ausflügen, beim Spiel im Garten…, findet ein Austausch der Pädagoginnen im gesamten Team statt. Team in der Gruppe Das Gruppenteam (Kindergartenpädagoginnen – Gruppenführende und Assistentin, Sonderkindergartenpädagogin und Pflegehelferin) plant gemeinsam den pädagogischen Alltag, gezielte Förderangebote für die einzelnen Kinder, sowie auch für die gesamte Kindergruppe. Die pädagogische Arbeit wird nach der Durchführung in Teambesprechungen reflektiert. 30
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.4.4. Unsere Grundsätze und Zielsetzungen der sozialen Integration Gesellschaft / Ort Seekirchen Alle Kinder sollen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld einen Kindergarten besuchen und am gesellschaftlichen Leben in der Stadt Seekirchen teilhaben können. Kindergarten Orientierung an den kindlichen Bedürfnissen, an seinen Fähigkeiten und Stärken Miteinander an einem gemeinsamen Projekt (z. B. Themen, Feste,…) spielen, lernen und arbeiten. Aufeinander-Zugehen und Voneinander-Lernen: Berücksichtigen von Bedürfnissen und fördern der gegenseitigen Hilfe Soziale Integration als Chance, die Vielfalt an Unterschiedlichkeiten in der Gruppe wahrzunehmen und gegenseitige Toleranz zu erleben Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten bieten neue Entwicklungsimpulse Jedes Kind kann sich gemäß seinem Entwicklungsstand und Fähigkeiten am Gruppengeschehen beteiligen Anderssein begünstigt die Identitätsfindung – eigene Stärken und Schwächen kennenlernen und akzeptieren Unterstützung der Kinder in ihrer Selbständigkeit und Autonomie 3.4.5. Die Förderplanung entsteht im Team Um die oben genannten Zielsetzungen und Grundsätze umsetzen zu können, ist methodisches Arbeiten der Pädagoginnen Voraussetzung. Erhebung von Informationen über das Kind mit den Eltern Beobachtung des Kindes (in allen Entwicklungsbereichen) Festlegung von Förderzielen und Gestalten von Bildungsangeboten Reflexion der Bildungsarbeit im Team und Anpassung von Zielen und Angebote 31
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.5. Schriftliche Arbeitsdokumentation Die Beobachtung und Dokumentation ist für das Kindergartenteam wesentlich, um Gruppenprozesse zu erkennen und Entwicklungs- und Lernfortschritte der Kinder transparent zu machen. Die Dokumentation über die kindliche Entwicklung dient somit auch als Grundlage für Elterngespräche. Die Eltern erhalten damit einen direkten Einblick in die Bildungsarbeit des Kindergartens. Gemeinsam mit der Kindergartenpädagogin können Entwicklungsverläufe des Kindes in einem bestimmten Zeitraum besprochen werden. Jede Kindergartenpädagogin führt einerseits Gelegenheits- und Alltagsbeobachtungen und andererseits eine systematische Beobachtung mit Hilfe von verschiedenen Beobachtungsbögen durch. Bei Kindern, die 15 Monate vor Schuleintritt den Kindergarten besuchen, wird von der Kindergartenpädagogin zusätzlich der Sprachstand des Kindes mittels des BESK 4-5 (Beobachtungsbogen zur Erfassung der sprachlichen Kompetenz) erhoben. Der Entwicklungsverlauf der Kinder wird auch in Form von Fotos, Portfolios, Malmappen oder Mach-es-selber-Kalendern dokumentiert. Die fortwährende Reflexion der Arbeit ist wesentlich, um die individuellen und passenden Impulse setzen zu können. Aus der Reflexion von Handlungen, Reaktionen von Kindern oder Entwicklungen in der Gruppe werden Erkenntnisse gewonnen, die als Grundlage für die weitere Bildungsarbeit dienen. 32
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 3.6. Gestaltung von Übergängen Sowohl der Kindergarteneintritt als auch der Übergang vom Kindergarten in die Schule sind für das Kind und dessen Familie mit vielen Veränderungen und Herausforderungen verbunden. 3.6.1. „Mein Kind kommt in den Kindergarten“ Wann ist mein Kind kindergartenreif? Wesentlich für die „Kindergartenreife“ eines Kindes ist nicht das Alter, sondern der Entwicklungsstand des Kindes. Ob ein Kind den Eintritt in den Kindergarten schafft, zeigt sich meist erst nach den ersten Tagen. Folgende Überlegungen sind für Eltern vor Beginn des Kindergartens hilfreich: Trennungsfähigkeit Kommt das Kind mit der Abwesenheit der Eltern über mehrere Stunden zurecht? Kontaktfreudigkeit Kann das Kind Kontakte zu anderen Kindern aufnehmen? Spielverhalten Bringt das Kind Spielideen ein und beteiligt sich am Spiel? Sprachliche Kompetenz Kann sich das Kind sprachlich soweit ausdrücken, dass es seine Bedürfnisse, Gefühle, Ideen….anderen mitteilen kann? Selbstständigkeit Kann sich das Kind großteils selbstständig an- und ausziehen? Kann es selbstständig mit Pinsel, Stift oder Schere umgehen? Kann das Kind großteils selbstständig den Toilettengang erledigen? Von der Familie in den Kindergarten – was verändert sich? Übergänge sind grundsätzlich von starken Gefühlen begleitet mit der Trennung von Eltern und Kind sind oft auch Ängste und Sorgen verbunden der Personenkreis um das Kind erweitert sich das Kind erlebt sich selbst als Kindergartenkind – in einer neuen Rolle eine erfolgreiche Bewältigung des Kindergarteneintritts führt zu einem großen Lern- und Kompetenzgewinn des Kindes ein neues Umfeld kennen lernen ist für das Kind spannend aber auch anstrengend 33
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse Von der Aufnahme zum Kindergarteneintritt 1. Informationsmöglichkeiten über den Kindergarten: Homepage (Termine für die Einschreibung und Aktuelles) Konzept Gemeindeblatt 2. Aufnahmegespräch Das Aufnahmegespräch findet an zwei Tagen im März (Information Homepage / Gemeinde) statt. In einem Gespräch ist ein gegenseitiger Informationsaustausch möglich. Das Kind findet in dieser Zeit einen vorbereiteten Spielbereich zum gegenseitigen Kennen lernen vor. Der Aufnahmebogen beinhaltet zusätzlich zu Angaben des Kindes und deren Familie persönliche Informationen über das Kind. Eltern und Kinder können an diesen beiden Tagen das reguläre Kindergartengeschehen in den Gruppen kennen lernen. 3. Mitteilung über die Aufnahme des Kindes in den Kindergarten Bestätigung der Aufnahme und Gruppenzuteilung persönliche Einladung für das Kind von der jeweiligen gruppenführenden Kindergartenpädagogin zu einem Schnuppertag der Schnuppertag findet entweder während des Vormittags im regulären Kindergartenalltag oder an einem Nachmittag, an dem nur die Neuanfängerkinder eingeladen werden, statt Bekanntgabe des 1. Elternabends 4. Erster Elternabend für Neuanfänger findet im Mai / Juni im Kindergarten statt allgemeine Informationen über den Kindergartenbetrieb (Tagesablauf, gruppenübergreifender Projekttag, Öffnungszeiten, Tarife) Weiterführung des Elternabends in den jeweiligen Gruppen (gegenseitiges Kennenlernen, Schwerpunktsetzungen, Einblick in die Planungen der Gruppe) 34
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse 5. Eingewöhnungsphase im Herbst Bei Eintritt in den Kindergarten fällt den Kindern der Abschied von zu Hause oft schwer. Vielen fällt der Kindergartenbeginn leichter, wenn das Kind am Kindergartenanfang Ermutigung erfährt und Verlässlichkeit erlebt. Wir Pädagoginnen und Sie als Eltern sind dabei gefordert das Kind bei diesem Schritt gemeinsam zu unterstützen. Die Eingewöhnungsphase verläuft für jedes Kind und jede Familie individuell. Der Austausch zwischen den Kindergartenpädagoginnen und Eltern - als Experten ihres Kindes - ist in dieser Phase besonders wichtig. Gemeinsam finden wir Möglichkeiten und Wege diese sensible Phase zu begleiten. - Erreichbarkeit der Eltern - kürzere Besuchszeiten in der Anfangsphase - Verabschiedungsritual zwischen Kind und Eltern - Mitnahme eines Kuscheltiers von zu Hause Diese „kleinen“ Sicherheiten helfen Schritt für Schritt sich an die neue Situation zu gewöhnen. Eine vorbereitete Umgebung, Rückzugsmöglichkeiten, Gruppenrituale und Regeln unterstützen die Eingewöhnung des Kindes. Sich Wohlzufühlen und Sicherheit zu gewinnen ist uns ein großes Anliegen. 35
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