Kindergarten Stiftsgasse - Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen

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Kindergarten Stiftsgasse - Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

   Kindergarten Stiftsgasse

      Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen

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Kindergarten Stiftsgasse - Stiftsgasse 3 - 5201 Seekirchen
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

      Kindergarten Stiftsgasse

            Einander Zeit geben

         zum Wachsen und Reifen

         Innehalten und Loslassen.

           Einander Raum geben

      zum Entwickeln und Entfalten,

        Begegnen und Wohlfühlen.

          Miteinander Mut finden

       zum Verändern und Träumen,

             Spielen und Feiern.

                   Ernst Ferstl

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

                                   Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Fr. Bürgermeisterin Mag. Monika Schwaiger                    6

Kapitel 1 - „Wir über uns“                                               7

1.1.   Träger – Form der Einrichtung – Lage                              7
1.2.   Kontakt                                                           7
1.3.   Öffnungszeiten                                                    7
1.4.   Anzahl der Gruppen                                                7
1.5.   Alter und Kinderzahl in den Gruppen                               8
1.6.   Schließ- und Ferienzeiten                                         8
1.7.   Sommerkindergarten                                                8
1.8.   Betreuungsformen: Bring- und Abholzeiten                          9
1.9.   Mittagstisch                                                      9
1.10. Feste und besondere Tage im Kindergarten                           10
1.11. Team – Personal                                                    11
1.12. Räumlichkeiten                                                     11

Kapitel 2 - Ein Tag im Kindergarten Stiftsgasse                          12

2.1.   Frühdienst                                                        12
2.2.   Vormittag                                                         12
2.3.   Mittagessen                                                       13
2.4.   Rastenszeit                                                       13
2.5.   Nachmittag                                                        13

Kapitel 3 - Unsere pädagogische Arbeit                                   14

3.1.   Das Kind                                                          14
       3.1.1. Unser Bild vom Kind                                        15
       3.1.2. Unser Auftrag                                              14
       3.1.3. Unsere Zielsetzungen                                       15

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.2.   Der Wert des Spiels – „Im Spiel die Welt entdecken“                   16

       3.2.1. Das Spiel als wichtige Lernform                                16
       3.2.2. Raum- und Materialangebot / Erlebnis- und Entdeckungswelten    16
       3.2.3. Spielbereiche in den Gruppen                                   17
       3.2.4. Spiel- und Arbeitsbereiche im Kindergarten                     19
       3.2.5. Spiel- und Erlebnisbereiche außerhalb des Kindergartens        20

3.3.   Schwerpunkte im Kindergarten – „Das macht uns besonders“              21

       3.3.1 Montessori – Pädagogik                                          21
       3.3.2. Bewegung                                                       22
       3.3.3. Gruppenübergreifender Projekttag                               25
       3.3.4. Waldtage                                                       25
       3.3.5. Kreative Arbeit                                                26
       3.3.6. Musikalische Erziehung                                         27
       3.3.7. Situativer Ansatz                                              28
       3.3.8. Gesunde Ernährung                                              28

3.4.   Integration – „Voneinander lernen – Aufeinander zugehen“              29

       3.4.1. Soziale Integration im Kindergarten                            29
       3.4.2. Rahmenbedingungen zur Umsetzung sozialer Integration           29
       3.4.3. Zusammenarbeit – „Gemeinsam zum Wohle des Kindes“              30
       3.4.4. Unsere Grundsätze und Zielsetzungen der sozialen Integration   31
       3.4.5. Die Förderplanung entsteht im Team                             31

3.5.   Schriftliche Arbeitsdokumentation                                     32
3.6.   Gestalten von Übergängen                                              33

       3.6.1. „Mein Kind kommt in den Kindergarten“                          33
       3.6.2. Der Übergang in die Schule                                     33

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3.7.   Qualität der pädagogischen Arbeit - Teamarbeit                        37

       3.7.1. Unser Team                                                     37
       3.7.2. Teambesprechungen                                              37
       3.7.3. Teamarbeit im Kindergarten – „Gemeinsam erreichen wir Ziele“   38
       3.7.4. Fortbildungen – „Ein Beitrag zur Qualitätssicherung“           38

3.8.   Elternarbeit – „Der Kindergarten - ein Haus der Begegnung“            39

       3.8.1. Elterngespräche                                                39
       3.8.2. Elternabende                                                   39
       3.8.3. Elternbriefe                                                   39
       3.8.4. Anschlagtafel / Homepage                                       40
       3.8.5. Mitwirkung der Eltern                                          40

3.9.   Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit                               40

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

Vorwort

Liebe Eltern!

Kinderbetreuung – in ihren unterschiedlichsten Formen - nimmt immer mehr an Bedeutung
zu. Gerade heute, in einer Zeit sich verändernder gesellschaftlicher, familiärer Strukturen.
Wir dürfen nie vergessen, dass Kinder ein Geschenk sind. Dementsprechend sollen wir mit
ihnen umgehen!
Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Wünschen und
Bedürfnissen.
Kinder haben ein Recht auf eine unbeschwerte Kindheit!
Im Kindergarten Stiftsgasse wird auf all das von den vorbildlich ausgebildeten
KindergartenpädagogInnen eingegangen.
Spielerisch lernen die Kinder Toleranz und Rücksichtnahme der/dem Anderen gegenüber, im
gleichen Maße erwerben sie das nötige Selbstbewusstsein, um ihre eigenen Bedürfnisse zu
äußern.
Im Kindergarten Stiftsgasse, der seit mittlerweile 15 Jahren besteht, werden verschiedene
Schwerpunkte angeboten und neben den Betreuungs- und Erziehungsaufgaben auch der
Bildungsauftrag bestens erfüllt.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei der          Leitung und allen MitarbeiterInnen          des
Kindergartens, sowie bei den Eltern für ihr Vertrauen und die Zusammenarbeit – zum Wohle
der Kinder!

Mag. Monika Schwaiger
Bürgermeisterin

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1.1.    Träger – Form der Einrichtung - Lage

Die Stadtgemeinde Seekirchen ist der Träger des Gemeindekindergartens Stiftsgasse, der als
"Regelkindergarten" mit integrativen Gruppen geführt wird.
Das Gebäude des Kindergartens liegt im Stadtzentrum von Seekirchen und wird von der
Gemeinde, der Volks- und Hauptschule, dem Musikum und der Pfarre umgeben.

1.2.    Kontakt

       Telefon: 06212 – 2308 – 72
        (tgl. von 7 h – 8 h, ab 12 h bis Kindergartenende)
        In der Zeit von 8 h – 12 h können Anrufe nur auf dem Anrufbeantworter entgegen
        genommen werden.
       Mail: kiga-stiftsgasse@seekirchen.at
       Sprechzeit der Kindergartenleiterin: Mo 13 h – 14 h

1.3.    Öffnungszeiten

Mo – Do        von 7.00 h – 17.15 h
Fr             von 7.00 h – 15.00 h
Kindergartenbeginn: 2. Septemberwoche
Kindergartenende:     Mitte Juli

1.4.    Anzahl der Gruppen

1       Sammelgruppe als Frühdienst                 von 7.00 h – 7.30 h
5 (6)   Vormittagsgruppen                           von 07.30 h - 12.30 Uhr
4       Sammelgruppen zu Mittag                     von 12.30 - 14.00 Uhr
1       Nachmittagsgruppe                           Mo – Do bis 17.15 h, Fr. bis 15 h

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1.5.       Alter und Kinderzahl in den Gruppen

       Unseren Kindergarten besuchen Kinder aus der Stadtgemeinde Seekirchen im Alter von
        3 – 6 Jahren. In den Gruppen mit max. 25 Kinder / Gruppe werden die Kinder von einer
        gruppenführenden Kindergartenpädagogin und zusätzlich in der Hauptbetreuungszeit
        (8h - 11.30h) von einer zweiten Kindergartenpädagogin betreut.
       In Integrationsgruppen, mit ein bis vier Kindern mit erhöhtem Förderbedarf pro Gruppe
        wird das Team zusätzlich durch eine Sonderkindergartenpädagogin (ev. Pflegehelferin)
        ergänzt.
       Die Kinderzahl reduziert sich pro Gruppe durch die Doppelzählung bei Kindern mit
        erhöhtem Förderbedarf und bei Kindern unter 3 Jahren. Für die Aufnahme von Kindern
        unter 3 Jahren gilt eine spezielle gesetzliche Regelung.

1.6.       Schließ- und Ferienzeiten

Die jeweiligen Schließ- und Ferientage sind für das aktuelle Kindergartenjahr auf der
Homepage ersichtlich.
          Feiertage
          Weihnachts- und Osterferien der allgemeinen Pflichtschulen
          7 Wochen Sommerferien (siehe Pkt. 1.7. Sommerkindergarten)

1.7.       Sommerkindergarten

Für die Öffnung des Kindergartens während den Sommermonaten (Mitte Juli bis Anfang
September) wird eine Bedarfserhebung gemeinsam mit allen anderen Gemeindekindergärten
für eine 7-wöchige Betreuungszeit durchgeführt. Danach richtet sich die Öffnungszeit des
Sommerkindergartens, der mit externem Personal und einem gesonderten Tarif angeboten
wird. Nach dem derzeitigen Bedarf wird dadurch eine durchgängige Betreuung während dem
Sommer angeboten.

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1.8.   Betreuungsformen: Bring- und Abholzeiten

Morgens sind die Kinder Mo – Do. bis spät. 9.00 h und am Fr. (gruppenübergreifender
Projekttag) bis spätestens 8.30 h zu bringen.
In unserem Kindergarten gibt es drei verschiedene Betreuungsformen, die mit konkreten
Abholzeiten verbunden sind:

Vormittagsbetreuung (mit / ohne Essen)          Abholzeit:   spät. 12.30 h
Mittagsbetreuung (mit Essen)                    Abholzeit:   spät. 14.00 h
Ganztagsbetreuung (mit Essen)                   Abholzeit:   zw. 14.00 h – 17.15 h (Fr.15.00h)

1.9.   Mittagstisch

In unserer hauseigenen Küche mit angeschlossenem Speiseraum wird eine frische und
kindgerechte Zubereitung des Mittagessens möglich.
Die Anmeldung zum Mittagessen erfolgt an den letzten drei Tagen des Vormonats in eine
dafür vorgesehene Liste (Aushang vor der Gruppe) für das folgende Monat.
(X….Mittagessen und Abholung bis 14.00 h / G….Mittagessen und Ganztagsbetreuung)
Um zusätzlich flexibel auf den Betreuungsbedarf der Eltern reagieren zu können, ist eine
kurzfristige Anmeldung bzw. Abmeldung auch am selben Tag (ausschließlich telefonisch
von 7.00 h – 8.00 h morgens) möglich. Bei verabsäumter Abmeldung wird das Mittagessen
verrechnet.
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder das Mittagessen in einer ruhigen Atmosphäre
einnehmen. Bestimmte Rituale (gedeckter Tisch, Essensspruch, Verhaltensregeln beim
Reichen der Speisen…) helfen den Kindern gute Umgangsformen beim Essen, eine gesunde
Tischkultur und einen positiven Zugang zum Essverhalten zu entwickeln.

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1.10. Feste und besondere Tage im Kindergarten

Feste im Jahreskreis
      Martinsfest
      Adventkranzweihe mit Adventfeier
      Besuch des Nikolaus
      Faschingdienstag
      Osternestsuchen
      Muttertag und Vatertag
      Familienfest
      Projektwoche
      Schulanfängerfest

Besondere Tage im Kindergarten
      Geburtstag
              Durch eine besonders gestaltete Feier steht das Kind an diesem Tag im
              Mittelpunkt (mitgebrachte Jause, Geschenk und Spiele im Turnsaal).
      Kochtag
              Am Kochtag wird gemeinsam eine gesunde Speise zubereitet.
      Ausflüge
              Besonders beliebt sind Ausflüge mit dem Bummelzug in die Naturlandschaft
              rund um den Wallersee.
      Exkursionen
              Besuche bei Feuerwehr, Rettung, Polizei sowie heimischer Betriebe (z. B.
              Bäcker) bieten den Kindern die Möglichkeit Einblicke in die Berufswelt zu
              gewinnen.
      Kulturveranstaltungen
              Das Kulturzentrum „Kunstbox“ in Seekirchen bietet während des Jahres Vor-
              stellungen speziell für Kindergartenkinder an. Theaterbesuche /Ausstellungen
              in der Stadt Salzburg sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
      Besuch der Zahngesundheitserzieherinnen
              In spielerischer Form wird den Kindern 2mal jährlich die Wichtigkeit von
              gesunder Ernährung und Zahnpflege nahe gebracht.

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1.11. Team – Personal

Das    Team         des     Kindergartens        besteht    aus     der     Kindergartenleiterin,    den
Kindergartenpädagoginnen            (mit    Gruppenführung        oder    Assistenzfunktion),   Helferin,
Sonderkindergartenpädagoginnen, Pflegehelferin, der Köchin, der Busbegleitung und den
Raumpflegerinnen. Eine umfassende pädagogische Betreuung während des gesamten Tages
ist dadurch möglich.

1.12. Räumlichkeiten

Im Erdgeschoß befinden sich zusätzlich zu den drei Gruppenräumen (Frosch-, Bären- und
Elefantengruppe) ein Speisezimmer und eine Küche mit Vorratskammer.
Weitere zwei Gruppenräume (Sonnen- und Mäusegruppe), zwischen denen ein
Bewegungsraum liegt, liegen im 1. Stock.
An alle fünf Gruppenräume grenzen jeweils Sanitärräume (WC, Waschbecken, Dusche) für
Kinder.       Aus    der     hellen        großzügig
gestalteten     Halle       sind    alle     Räume
zugänglich.
Der Personalraum, der Snoezzelenraum,
Personalgarderoben und das Büro liegen im
Zwischengeschoß. Insgesamt befinden sich
zwei Personal-WC´s im Kindergarten. Im
Untergeschoß sind zwei Bewegungsräume,
ein       Werkraum,           ein          Tonraum,
Sanitäranlagen für Kinder und ein Rastensbereich vorzufinden. Weiters befinden sich vier
Abstellräume im Untergeschoß.

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2.1.    Frühdienst 7.00 h – 7.30 h

Bereits um 7.00 Uhr öffnet in unserem Kindergarten eine Sammelgruppe, um eine frühzeitige
Betreuung anbieten zu können.

2.2.    Vormittag 7.30 – 12.30 Uhr

   Um 7.30 Uhr beginnt in den Gruppen die Orientierungsphase. Die Kinder kommen im
    Kindergarten an, können sich einen Überblick über die Spielbereiche (u.a. Kreativ-,
    Konstruktions-, Bewegungs-,          Montessoribereich …) und das Gruppengeschehen
    verschaffen. Später beginnt die Konzentrationsphase, in der sich die Kinder in der
    Freispielzeit in Spielprozesse mit anderen Kindern vertiefen. Die Kinder haben in dieser
    Zeit im Besonderen die Möglichkeit, unabhängig und selbstständig ihre sozialen
    Kompetenzen zu stärken. Parallel dazu führen die Pädagoginnen Bildungsangebote (z. B.
    in den Bereichen Montessoriarbeit, Englisch, kreative musikalische Erziehung,
    Schulvorbereitung, Bücher, Geschichten, Bewegungserziehung, Malen und Kreatives
    Arbeiten) in der Teilgruppe durch.
       Zwischen 8 h und 10.30 h findet die gleitende Jause statt. Die Kinder bestimmen
        selbst, wann, wie lange und mit wem sie am Jausentisch ihre Jause einnehmen. Zu
        besonderen Festen (Geburtstagsfeier, Nikolaus...) ist die gemeinsame Jause üblich, bei
        der die Kinder die Gemeinschaft pflegen.
       Auch am Vormittag haben Kinder Bedürfnis nach Ruhe, Entspannung und Erholung.
        Ihren Erholungsphasen können die Kinder in speziellen Rückzugsräumen wie der
        Kuschelecke oder dem Hängesessel nachkommen.
       In unserem täglichen "Morgenkreis" gehen wir auf aktuelle Gruppenthemen ein.
        Hierbei hat das Kind die Möglichkeit Erlebnisse der Gruppe mitzuteilen. Es ist Platz
        für Lieder, Geschichten, Fingerspiele und Gespräche. Auch dem Bedürfnis nach
        Bewegung wird in Singkreisspielen nachgegangen.
       Der Ausklang des Vormittags findet im freien Spiel in der Gruppe statt. Spiele werden
        zu Ende gespielt und Arbeiten fertig gestellt. Auch der Garten ist ein beliebter Spielort
        um den Vormittag ausklingen zu lassen.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

2.3.   Mittagessen: 11.30 h – 13.00 h

In unserem Kindergarten bieten wir auch ein
ausgewogenes und gesundes Mittagessen an. Die
Kinder nehmen im Speisesaal das Mittagessen ein.
Dieses wird von unserer Köchin liebevoll und
kindgerecht zubereitet. Damit alle Kinder individuell
betreut werden können, findet das Mittagessen in
3 Kleingruppen statt.

2.4.   Rastenszeit: 13.00 h – 14.00 h

Kinder, die länger als bis 14h im Haus bleiben, kommen in gemütlich vorbereiteten Räumen
bei Musik und Geschichten ihrem Bedürfnis nach Mittagsruhe und Entspannung nach.

2.5.   Nachmittag: 14.00 h – 17.15 h (Fr. 15.00 h)

Kinder die bis 17.15 Uhr (Fr. bis 15.00 h) im Kindergarten bleiben, werden am Nachmittag in
einer kleinen Gruppe in familiärer Atmosphäre betreut. Gemeinsam wird gebastelt und
gespielt. Die Bewegung im Freien (Garten, Spielplatz, Ausflüge) als Beitrag zum vielfältigen
Erleben und Entdecken nimmt einen wesentlichen Teil der Nachmittagsbetreuung ein.

                                              13
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.1. Das Kind

3.1.1. Unser Bild vom Kind

In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Wir sehen Kinder als
eigenständige Persönlichkeiten, die selbständig, unternehmungslustig, einfallsreich,
lernfreudig, neugierig und spontan handeln. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang
mit Kindern ist die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit, bei der wir die Stärken der
Kinder erkennen und ihnen einen Ort des gemeinsamen Lernens und Lebens bieten. Wir sind
bemüht, den Kindern den nötigen Rahmen zu bieten, um ihre Gefühle und Bedürfnisse äußern
zu können und ernst genommen zu werden. Wir geben den Kindern Handlungsspielräume
und Entscheidungsmöglichkeiten um sich als kompetente Persönlichkeiten erleben zu können.
Die Kinder lernen dabei Verantwortung zu übernehmen und selbst zu bestimmen.

3.1.2. Unser Auftrag

Der   Kindergarten      ist   eine     sozialpädagogische             Einrichtung      und     hat   neben   der
Betreuungsaufgabe       einen        eigenständigen       Erziehungs-            und      Bildungsauftrag    im
Elementarbereich des Bildungssystems. Der Kindergarten ergänzt und unterstützt dadurch die
Erziehung des Kindes in der Familie.
Ausgangspunkt     für    unsere       Bildungsaufgabe           ist    das   Kind.      Die     Förderung    der
Persönlichkeitsentwicklung        des      Kindes,        die         Beratung      und       Information    der
Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung. Die Kompetenzen der Kinder
werden von uns gestärkt, gestützt und gefördert. Dabei orientieren wir uns an Erfahrungen,
Erlebnissen, Interessen, Eindrücken, Bedürfnissen und Wünschen der Kinder.
Die Kinder werden von uns ermutigt, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und Neues zu
entdecken. Wir fördern die Kinder in ihrer Eigeninitiative und begleiten sie im Rahmen einer
prozessorientierten Arbeit. Weiters sind wir bemüht zu den Kindern eine zuverlässige und
stabile Beziehung aufzubauen.
Die täglich neuen Ansprüche und Aufgaben im Kindergarten gestalten unsere Arbeit
abwechslungsreich, herausfordernd und anspruchsvoll.

                                                     14
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.1.3. Unsere Zielsetzungen

      Ich bin ein Teil einer Gruppe!
Zusammengehörigkeit in einer Gemeinschaft erleben
Beziehungen aufbauen können
für sich selber und für die Gruppe Verantwortung entwickeln
in der Gemeinschaft an einem Projekt lernen und arbeiten

      Wir gehen respektvoll miteinander um!
anderen Menschen zuhören und ihn in seinem Anderssein respektieren
rücksichtsvoll und einfühlend miteinander umgehen

      Wie gehe ich mit Konflikten um?
eigene Interessen ausdrücken lernen – andere Interessen anhören und berücksichtigen
eigene Bedürfnisse aufschieben oder durchsetzen lernen
seine Gefühle regulieren lernen
Möglichkeiten zur Konfliktbewältigung finden

      Ich kann vieles!
seine eigenen Stärken wahrnehmen und offen sein für Neues
Motivation und Lernfreude entwickeln

      Erfolge und Misserfolge machen mich stark!
Erfolge im Spiel erleben, lernen mit Enttäuschungen in Spielprozessen umzugehen

      Das kann ich schon selber machen!
alltägliche Tätigkeiten selbstständig ausführen und eigene Fähigkeiten erkennen

      Wir sind verschieden und achten uns!
Unterschiede in der Lebensweise verschiedener Kulturen erfahren
Toleranz für die Verschiedenartigkeit jedes Einzelnen entwickeln
Werte in der Gruppe zum Wohle aller erleben

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.2. Der Wert des Spiels – „Im Spiel die Welt entdecken“

3.2.1. Das Spiel als wichtige Lernform

Die natürliche Tätigkeit des Kindes ist das Spiel. Im Spiel findet das Kind Möglichkeiten sich
auszudrücken und Erlebnisse zu verarbeiten. Das Kind empfindet sich als selbstwirksam, weil
es im Spiel ungestört seine Welt aus eigener Sicht darstellen und ausprobieren kann. Im Spiel
setzt das Kind Pläne und Gedanken um, die ihm selber als wichtig und interessant erscheinen.
Somit stellt das Spiel eine der wichtigsten Lernformen des Kindes dar, da es in ihm einen
hohen Grad an Selbstbestimmung erfährt. Das Kind erlebt die Welt in allen möglichen
Aspekten und sich selbst in vielfältigen Möglichkeiten. In der selbstvergessenen Hingabe ans
Spiel entfalten sich im Kind dessen Kräfte und Anlagen. Auch die soziale Komponente hat
neben der Selbstbestimmung im Spiel einen wesentlichen Stellenwert. Das Kind sucht sich
geeignete Spielpartner, fügt sich im Spiel mit anderen Kindern ein, möchte seine eigenen
Ideen umsetzen und lernt die Spielverhalten und Vorschläge anderer Kinder zu akzeptieren.
Auch das Lösen von Konflikten durch Eingehen auf Kompromisse gehört zum sozialen
Lernen mit den Spielpartnern.
Als Erzieher sind wir aufgerufen, das Spiel als eines der wichtigsten seelisch-geistigen
„Nahrungsmittel“ zu pflegen. Wir stellen den Kindern ein geeignetes Spielmaterial zur
Verfügung, gestalten Spielbereiche, beteiligen uns am Spiel und unterstützen die Kinder im
Erwerb ihrer sozialen Kompetenzen.

3.2.2. Raum- und Materialangebot / Erlebnis und Entdeckungswelten

Die Aufteilung der Gruppenräume in verschiedene Spielbereiche ist wichtig, um den Kindern
unterschiedliche Erlebnis- und Spielwelten zu ermöglichen. Die Kinder können selbstständig
ihre Spiele finden und Tätigkeiten ausführen.
Das Angebot der verschiedenen Materialien ist reichhaltig und interessant. Die Pädagoginnen
achten darauf, dass das Material auf die verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen
abgestimmt     ist.   Das    Materialangebot         wird   nach   Schwierigkeitsgraden   und
Erlebnishintergründen, aktuellen Situationen und Beliebtheit ausgetauscht. Auch spontane
Tätigkeiten der Kinder werden aufgegriffen und dazu notwendiges Material zur Verfügung
gestellt.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.2.3. Spielbereiche in den Gruppen

Neben den Materialien sind daher auch die räumlichen Gegebenheiten elementar für die
kindliche Entwicklung. Alle unsere Gruppenräume beachten in ihrem durchdachten
Raumkonzept die verschiedensten Bereiche.

Das Wohn- und Familienspiel: (Puppenstube, Kleine- Welt -Spiel) Im Rollenspiel werden
Erlebnisse der Kinder in kreativer Weise verarbeitet und sie lernen soziale Rollen und Regeln
spielerisch kennen. Es bietet den Kindern somit die Möglichkeit Konflikte zu bewältigen und
vor allem Lösungen zu entdecken.

Die Bauecke: Bauen mit Konstruktionsmaterial (Groß- bzw. Kleinbausteinen) fördert unter
anderem     das   Erlernen   der   statischen    Gesetzmäßigkeiten.   Die   Kinder   machen
Raumerfahrungen, gestalten ihre Umwelt nach, bewältigen bautechnische Probleme und
erfahren spielerisch das Planen und Zusammenhelfen.

Der Kreative Bereich: Hier haben die Kinder die Möglichkeit persönliche Erlebnisse in
individueller Weise durch Malen und Zeichnen auszudrücken und mitzuteilen. Sie lernen
Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten durch verschiedene Materialien kennen und
können bereits erlernte Techniken erweitern. Im Umgang mit Schere, Schreib- und
Malmaterialien wird die Arm-, Hand- und Fingermotorik gelockert und die Feinmotorik
gestärkt.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

Der Bilderbuchbereich ist ein Bereich des Rückzugs, der Erholung und des aktiven
Teilhabens an Bucherlebnissen mit anderen. Gemeinsam Zuhören, Antworten auf Fragen
finden und sich in eine Fantasiewelt versetzen sind viele Möglichkeiten, die sich beim
gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern ergeben. Die Kinder lernen Sinn- und
Handlungszusammenhänge in Bild und Text zu erfassen, sie im Gedächtnis zu behalten und
wiedergeben zu können. Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und das Sprachverständnis
werden dabei erweitert.

                                                 In den Rückzugsräumen in jeder Gruppe
                                                 finden die Kinder Möglichkeiten um sich
                                                 zu entspannen und zu erholen. Egal ob im
                                                 Hängesessel, im Bohnenbecken, in der
                                                 Entspannungsecke oder in der Kuschelecke
                                                 kommen die Kinder ihrem Bedürfnis nach,
                                                 Erlebtes nachwirken zu lassen und zu
                                                 beobachten.

In der gruppeneigenen Küche finden die             hauswirtschaftlichen Tätigkeiten statt.
Selbstständiges Vorbereiten des Jausentisches, die gleitende Jause und der eigenständige
Abwasch fordert die Kinder auf, Arbeitsvorgänge zu planen, zu organisieren und in sinnvoller
Reihenfolge durchzuführen. Dabei werden eigene Bedürfnisse wahrgenommen (Hunger), und
eine positive Arbeitshaltung eingeübt (Selbstständigkeit, Ausdauer, Sorgfalt, geduldiges
Abwarten können).
Am gemeinsamen Kochtag bereiten einige Kinder die Jause für die gesamte Gruppe vor. Die
Kinder erwerben im Schneiden, Abwaschen oder Reiben praktische Fähigkeiten. Es wird bei
der Wahl der Speise auf die Jahreszeit bzw. auf das jeweilige Gruppenthema Bezug
genommen.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.2.4. Spiel- und Arbeitsbereiche im Kindergarten

Jede der Gruppen hat die Möglichkeit, Spielbereiche in der Halle zu gestalten.
Die Halle ist in verschiedene Bereiche und Funktionen aufgeteilt. Sie dient als Garderobe,
und als Treffpunkt für gemeinsame Feste und Feiern. Auch die Bus- und Mittagskinder
sammeln sich in der Halle. Die Gruppen die sich im Erdgeschoß befinden, nutzen einen Teil
der Halle als Spielbereich. Themen- oder jahreszeitbezogen werden diese Spielbereiche für
das Rollenspiel (Kaufmannsladen, Krankenhaus, Schule) vorbereitet. Ein beliebter Spielraum
in der Halle ist das Bällebad, das den Kindern zu bestimmten Zeiten zur Verfügung steht.
Die Halle bietet auch den Eltern einen Raum um sich zu informieren und sich auszutauschen.

Der Bewegungsraum im ersten Stock steht den beiden angrenzenden Gruppen in der
Freispielzeit zur Verfügung. Klare Regelvereinbarungen mit den Kindern zur Wahrung der
Sicherheit machen freie Bewegungsspiele im Bewegungsraum möglich.

Der „Snoezzelenraum“ ist ein kleiner Raum (ca 10 m2) im Zwischengeschoß, der sich sehr
gut für Bildungsangebote einer Kleingruppe eignet. In der Mittagszeit wird dieser Raum für
eine Rastensgruppe genutzt.

Unser Personalraum, in der sich auch unsere Bibliothek befindet, bietet Platz für Eltern- und
Personalgespräche.
Neben den Personalgarderoben befindet sich auch das Büro der Kindergartenleiterin im
Zwischengeschoß.

Zwei Bewegungsräume im Untergeschoß eignen sich für Bewegungsangebote aller Gruppen.
Ein Teil unserer Bewegungsräume ist mit Hängevorrichtungen ausgestattet, die das Errichten
von Bewegungs- und Erlebnislandschaften ermöglichen.

Zusätzlich sind im Untergeschoß ein großzügig ausgestatteter Malraum und ein kleinerer
Tonraum für kreative Tätigkeiten vorhanden.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

                                Für die Ganztagesbetreuung ist im Untergeschoß ein
                                Rastensbereich vorbereitet, der mit einer gemütlichen Ecke
                                und Lichtspielen ausgestattet ist.

In der hauseigenen Küche wird für die Mittags- und Ganztageskinder gekocht und im
angrenzenden Speiseraum das Essen eingenommen.

Der Garten ist für alle Gruppen zugänglich. Eine Treppe im Freien ermöglicht einen Zugang
in den Garten vom ersten Stock aus. Unser Garten besteht aus einem Bereich mit Spielgeräten
- Rutsche, Kletterwand, Sandkiste, Nestschaukel und Gartenschaukeln – und einer freien
Rasenfläche mit einem Erdhügel. Ein großes Weidenhaus mit Kletterbaum bietet einen
Spielraum zum Erforschen und sich
Zurückzuziehen.     Der     gepflasterte
Bereich des Gartens eignet sich sehr gut
zur Benutzung der Fahrzeuge. Auf der
überdachten Terrasse haben die Kinder
die Möglichkeit zu Malen und zu
Jausnen.

3.2.5. Spiel- und Erlebnisbereiche außerhalb des Kindergartens

Weitere Spiel- und Erlebnisbereiche im Ort Seekirchen bieten die nahe gelegenen Sport- und
Spielplätze. Die Wald- und Naturlandschaften rund um den Wallersee mit einer kurzen
Wanderstrecke eignen sich für Ausflüge und Waldtage.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3. Schwerpunkte im Kindergarten – „Das macht uns besonders“

3.3.1. Montessori-Pädagogik

Schwerpunkt dieser Erziehung ist die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes,
die es dazu befähigt, den Herausforderungen unserer heutigen Zeit gewachsen zu sein und
Verantwortung zu übernehmen.
Ziel der Montessori-Pädagogik ist, das Kind zu einer selbstständigen, unabhängigen,
selbstbewussten und sozialen Persönlichkeit zu erziehen.

Wichtige Bausteine der Montessori Pädagogik:

    Handeln mit konkreten Gegenständen um Lerninhalte zu „be-greifen“
    jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo
    Unterstützung der individuellen Problemlösung durch Materialien (Selbstkontrolle)
    Förderung von sozialen Verhaltensweisen
    Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich und Anderen entwickeln
      Selbstständigkeit „Hilf mir, es selbst zu tun“

In der „Vorbereiteten Umgebung„ aller Gruppenräume findet das Kind Zugang zu
verschiedenen Lernbereichen über Montessorimaterialien.
Maria Montessori entwickelte diese Materialien, welche die
geistige Entwicklung über        manuelle Tätigkeiten und
Erfahrungen mit den Sinnen ermöglichen, z.B. Übungen des
täglichen    Lebens,    Sinnesmaterial,   Mathematikmaterial,
Sprachmaterial    und    die   Materialien   zur    kosmischen
Erziehung.
Die Kinder kommen zu uns, wenn sie mit uns und einem
Material arbeiten wollen. Sie bestimmen den Zeitpunkt und
das Material selbst. Haben die Kinder das Material mit
unserer Unterstützung kennen gelernt, setzen sie sich damit alleine auseinander. Fühlt sich das
Kind im Arbeitsschritt sicher, führen wir es in den nächsten Arbeitsschritt ein.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3.2. Bewegung

Bewegung ist eine fundamentale Handlungs- und Ausdrucksform von Kindern. Ihr kommt
eine Schlüsselfunktion im Rahmen der Entwicklung kognitiver, emotionaler, sozialer und
kommunikativer       Fähigkeiten zu. Folgende Fördermöglichkeiten ergeben sich bei
Bewegungsangeboten im Kindergarten:
-   Auseinandersetzung mit sich selbst und mit Anderen
-   Hilfe für bewegungsgehemmte oder hyperaktive Kinder
-   Möglichkeit sozialen Lernens in Bezug auf Partner und Gruppe
-   realistische Selbsteinschätzung entsteht durch unterschiedliche Erfahrungen (Stärken und
    Schwächen)
-   Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit
-   Geschicklichkeit und Ausdauer
-   Gesunderhaltung des Körpers
-   Koordinationsvermögen und räumliche Vorstellungsfähigkeit
-   Entwicklung von Körpergefühl und Körperbewusstsein
-   Erhalten und wecken des natürlichen Bewegungsdrangs
-   Förderung der Grob- und Feinmotorik
-   Abbau von Aggressionen
Mit dem Bewusstsein, dass Kinder „in Bewegung bleiben“, wollen wir durch ein vielseitiges
Bewegungsangebot den Kindern Raum und Gelegenheit für eine ganzheitliche Entwicklung
geben. Die unterschiedlichen Qualifikationen der Kindergartenpädagoginnen ermöglichen es,
dass Lernen und Erfahren durch Bewegung und Wahrnehmung ein allgemeines Prinzip in der
pädagogischen Arbeit ist.

Bewegungsbaustelle
Die Bewegungsbaustelle bietet Kindern die Möglichkeit großräumige Bewegungserfahrungen
zu machen. In den Räumen werden Gerätelandschaften aufgebaut und mit Kleinmaterialien
ergänzt. So ergeben sich verschiedene Ebenen oder Hindernisse, die Kinder zum
Ausprobieren vielfältiger Grundbewegungsformen anregen und auffordern. Der gemeinsame
Aufbau der Baustelle mit den Kindern und das Einbringen von Ideen sind uns wichtig.

                                             22
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

Offene Bewegungsangebote
Täglich haben die Kinder im freien Spiel das Bedürfnis nach Bewegung in den
unterschiedlichsten Formen. Der Kindergarten bietet genügend Bewegungsräume, in denen
Kinder ihrem natürlichen Bewegungsbedürfnis und ihrer Entdeckungsfreude nachkommen
können.
Turnstunde
Neben den offenen Bewegungsangeboten gibt            es regelmäßige,     zeitlich geplante
Bewegungsangebote, in denen ganz bestimmte inhaltliche Schwerpunkte im Vordergrund
stehen. Sie dauern in der Regel ca. 30 bis 40 Minuten und sind häufig mit bestimmten
Ritualen verbunden, wie zum Beispiel dem Kleidungswechsel und einem Aufwärmspiel.
Trotz der Vorplanung dieser Turnstunde bleibt immer genügend Spielraum für situative
Bedürfnisse, spontane Einfälle und Bewegungsideen der Kinder.
Motopädagogik
Im   Mittelpunkt    dieser   spielerischen
Bewegungseinheit steht das Kind mit
seinen individuellen Stärken, Bedürfnissen
und Möglichkeiten in seinen motorischen,
psychischen und sozialen Entwicklungs-
bereichen. Über die Bewegung wird das
Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit und
Gesamtentwicklung      unterstützt    und
gestärkt. Im Vordergrund stehen "erlebnisorientierte bewegte Situationen". Das Spüren und
Erleben des eigenen Körpers, das Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und sich
in Kontakt und im Austausch mit anderen in der Gruppe zu erfahren sind Themen einer
motopädagogischen Einheit.
Bewegung und Tanzen
Musikstücke, Lieder, Geschichten und vieles mehr geben Impulse für Bewegung und Tanz in
der Gruppe. Dadurch lernen die Kinder Bewegungen zu erfinden, zu koordinieren, zu
gestalten und zu variieren. Die individuelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und
seinem Ausdruck ermöglicht Selbsterfahrung und Selbstbestätigung. Tradierte einfache
Tanzformen wecken zudem die Freude am gemeinsamen Tanzen und stärken die
Sozialkompetenz der Kinder durch das "notwendige Miteinander".

                                             23
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3.3. Gruppenübergreifender Projekttag

Der Lebensraum gruppenübergreifender Projekttag bietet dem Kind andere Möglichkeiten der
Gruppenerfahrung.       Den    Kindern    wird   Mitbestimmung      und      Entscheidungsfreiheit
zugesprochen, indem sie frei entscheiden dürfen mit welchen Kindergartenfreunden sie
welches     Angebot     erleben     möchten.   Durch   die   Vielfalt   an    Begegnungen     und
Auseinandersetzungen trägt der gruppenübergreifende Projekttag                zu einer positiven
Sozialerziehung und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes bei. Das gruppenübergreifende
Arbeiten erfordert natürlich auch Regeln, die für alle Kinder Gültigkeit haben. Diese Regeln
schaffen über Ordnung erst einen Freiraum, in dem sich das Kind unbelastet frei entfalten und
entwickeln kann.
Im gruppenübergreifenden Projekttag wird die übliche Gruppenstruktur mit ihren bestehenden
Grenzen geöffnet. Die Kinder können während dieser Zeit entweder im Gruppenraum bleiben
oder verschiedene Angebote in anderen Räumen annehmen.
Ablauf:
             -   Den Kindern werden im Morgenkreis die verschiedenen Angebote vorgestellt.
             -    Die Angebotseinteilung erfolgt im Gespräch, wobei die Anzahl der Kinder zu
                 den Angeboten vorher festgelegt wurde.

   -      Kinder, die sich für keine Aktivität außerhalb der Gruppe entscheiden, verbringen den
       Vormittag in einer Kleingruppe im Gruppenraum.
   -   In der Zeit zwischen 9.00 h und 11.00 h nehmen die Kinder an dem von ihnen
       gewählten Angebot teil und kehren anschließend wieder in die Gruppe zurück.
   -   Beendet wird dieser Tag mit einem Gesprächskreis, bei dem die Kinder über ihre
       Eindrücke, Erfahrungen usw. berichten können.
   -      Im Eingangsbereich sind die Fotos der Kinder, die an den jeweiligen Aktivitäten
       teilnahmen, als Information für die Eltern ausgehängt.

Die Kindergartenpädagoginnen wählen ihre Aktivitäten aus den unterschiedlichen
Bildungsbereichen aus, zudem bieten wir den Eltern die Möglichkeit sich aktiv an der
Gestaltung       zu   beteiligen.   Als   Höhepunkt    und     gemeinsamen       Abschluss    des
gruppenübergreifenden Projekttages findet die Projektwoche (mit Künstlern, Sportlern,
Eltern,…) statt.

                                                 24
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3.4. Waldtage

In manchen Gruppen werden einige Tage oder sogar ganze Wochen im Wald verbracht. In der
Natur haben die Kinder ein großes Maß an Freiheit. Der Wald bietet den Kindern unzählige
Möglichkeiten ihren natürlichen Bewegungs-,          Spiel-   und Entdeckungsbedürfnissen
nachzukommen (Balancieren, Klettern, Laufen, Springen,…).
Der Aufforderungscharakter der Natur setzt Fantasie und Kreativität für neue und
ungewöhnliche Spielideen frei. Gerade der Spielplatz im Wald bietet eine Fülle von
Erfahrungsmöglichkeiten die alle Sinne ansprechen.
Der Wald fordert zur Selbsttätigkeit auf, da die Kinder die Natur im wahrsten Sinne des
Wortes begreifen können. Die Auseinandersetzung mit lebendigem Material ist für die Kinder
interessant und verschafft ihnen lang anhaltende Eindrücke. Waldtage bieten hervorragende
Bedingungen für spielerisches Lernen und den achtsamen Umgang mit der Umwelt und sich
selbst.

Pädagogische Ziele:

     Förderung ganzheitlicher Wahrnehmung
     Entdeckung neuer Rollen und Fähigkeiten bei Kindern
     ein hohes Maß an Autonomie entwickeln
     Förderung zum eigenständigen Handeln, Forschen und Entdecken
     Einschätzung der eigenen Grenzen
     Aggressionen abbauen
     Förderung der Selbstständigkeit

Regeln und Grenzen:
Die     Hinführung    zu   einem     Waldprojekt
beginnt bereits im Kindergarten (Sachbücher,
Gespräche, Lieder,…).
Im     Allgemeinen gibt es im Wald andere
Regeln als in den Gruppenräumen. Es ist im
Wald zur Erhaltung der Sicherheit und des
Umweltschutzes       wichtig,      dass   Regeln
eingehalten werden!

                                               25
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

Werte des Waldkindergartens:

   Platz haben zum „Kindsein“ im wahrsten Sinne
   Die erholsame Umgebung stärkt die körperlich – seelische Gesundheit
   In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich wie dem Wald können innere Kräfte besser
    wahrgenommen und erprobt werden.
   Die natürliche Umgebung bewirkt eine ganzheitliche Harmonisierung.
   Auf der Basis von Geborgenheit und Sicherheit können die Kinder die weite Umwelt
    entdecken und Abenteuerlust erleben.
   Durch die verschiedenen Interessen der Kinder verändert sich das soziale Gefüge der
    Gruppe.     Die   Kinder   erleben   sich   gegenseitig    mit    neuen    Fähigkeiten.    Das
    Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe wird durch das gemeinsame Erleben im Wald
    gestärkt und wirkt im Kindergartenalltag nach.

3.3.5. Kreative Arbeit

Unsere Kinder brauchen Freiraum, Anregungen und Ermutigung um ihre Fähigkeiten und ihre
Fantasie zu entdecken und kreativ umsetzen zu können. Unsere Aufgabe besteht darin, den
Kindern durch ein breites Angebot an Materialien, Raum und Zeit Ausdrucksmöglichkeiten
für ihre Erlebnisse zu verschaffen. Jede unverfälschte Gestaltung des Kindes ist vor allem
Ausdruck seiner selbst, ist Mitteilung wie Sprache, Musik und Gestik. Die Verwendung von
Formen und Farben entspricht einem tiefliegenden Bedürfnis des Menschen und ist
Bestandteil seiner Kultur. Im Umgang mit Materialien, Hilfsmitteln, Formen und Farben -
selbst   ohne    bestimmte     Darstellungsabsichten    -     sensibilisiert   das   Kind     seine
Wahrnehmungsfähigkeit (Möglichkeiten zum kreativen Gestalten in den Gruppen, Malatelier,
Werkstatt, Tonraum, Projekte mit Künstlern).
Kreativitätsbildung umfasst alle Bildungsbereiche, wenn Ausdruck gefördert und eigene
Lösungen möglich sind (Rollenspiel, rhythmisch musikalische Erziehung, Spracherziehung,
Theater, Märchen).
„Ein Mensch, der Fantasie hat, der mit eigenen Ideen an die Lösung von Problemen
herangeht, der spielt, der Mut zu unkonventionellem Verhalten zeigt, der seine Gedanken
und Empfindungen auszudrücken vermag, erfährt sich selbst auf Grund dieser kreativen
Betätigung in einer neuen Weise“ (Pädagogisches Konzept- Maxglan)

                                                26
Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3.6. Musikalische Erziehung

Im Kindergarten hat das Kind die Chance, seine individuelle Musikalität zu entwickeln und
auszudrücken (Lieder singen, Instrumente spielen, Tanzen zur Musik, Klanggeschichten,
Sprechverse     lernen     uvm.)      Im   Kindergarten   kann   das   Kind   viele   musikalische
Grunderfahrungen sammeln. Bewegung, Musik und Sprache gehören zu den elementaren,
kindlichen Ausdrucksformen und werden durch das Singen und Musizieren in eine Ganzheit
integriert. Das Musizieren birgt eine Fülle von Experimentier-, Erfahrungs-, und
Improvisationsmöglichkeiten. Das gemeinsame Musizieren fördert in ganz besonderer Weise
das Sozialverhalten der Kinder. Aufeinander hören, miteinander spielen, zusammen
einstimmen,        alleine         seine    Stimme
beziehungsweise sein Instrument erklingen
lassen,   bedarf    der      Wahrnehmung,       des
Respekts und der Akzeptanz des Anderen.
Das gemeinsame Singen, das Erleben der
Klangfülle vieler Stimmen ist für die Kinder
immer         wieder         ein       wunderbares
Gruppenerlebnis.

Musikalische Erziehung stärkt daher das psychische und physische Wohlbefinden des Kindes,
unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung in allen Dimensionen des Denkens und
Wahrnehmens und unterstützt die Sozialkompetenz. Musik ist nicht allein Ausdrucksform,
sondern stets auch Chance zur Verinnerlichung, die viele Kinder heute dringend brauchen.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.3.7. Situativer Ansatz

Im Kindergarten wird situationsorientiert gearbeitet. wobei das Kind in den verschiedensten
Lebenssituationen in den Mittelpunkt rückt und konkrete lebensbezogene Themen in der
Planung berücksichtigt werden.
Das Kind will immer aktiv seine Bedürfnisse, Einfälle und Wünsche zur Geltung bringen.
Es braucht Gelegenheit, Erlebtes aktiv zu bearbeiten um es zu verstehen. Die Arbeit
berücksichtigt - so weit als möglich - die individuellen Situationen jedes Kindes sowie die
spezifischen Situationen der Kindergruppe. Erfahrungsfelder und Lebenssituationen, in denen
sich Kindern zurechtfinden sollen, sind insbesondere
       die Familie (Großeltern, Eltern, Geschwister, Geburt und Tod),
       die weitere mitmenschliche Umwelt (Nachbarschaft),
       die gesellschaftliche Umwelt (Straße, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen und
        Verkehrsmittel, Schule),
       die Natur (Pflanzen, Tiere) und
       die Kultur, religiöse Traditionen und Feste.
Um situativ arbeiten zu können, ist eine vorausschauende Jahresplanung notwendig, welche
traditionelle Feste, Projekte und sonstige Aktivitäten beachtet – aber nicht starr ist.

3.3.8. Gesunde Ernährung

Die Gesundheitserziehung ist ein wesentlicher Schwerpunkt in unserem Haus. Die physische
und psychosoziale Gesundheit von Kindern ist eine wichtige Voraussetzung für ihr
Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Bildung. Eine positive Grundeinstellung zum
eigenen Körper und das Wissen über präventive Maßnahmen zur Gesunderhaltung
unterstützen Kinder dabei, selbstbestimmt Verantwortung für ihren Körper und ihr
Wohlbefinden zu übernehmen. Dazu finden folgende „gesunde Angebote“ in den jeweiligen
Gruppen statt:
       - Vitaminjause
       - Besuch der Zahngesundheitserzieherinnen
       - Kochtag
       - hauseigene Köchin
       - Wassertrinken
       - besonderes Augenmerk auf mitgebrachte Jause

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.4. Integration – „Voneinander lernen – Aufeinander zugehen“

3.4.1. Soziale Integration im Kindergarten

Unter sozialer Integration verstehen wir das aktive Teilnehmen und Mitgestalten von Kindern
mit besonderen Bedürfnissen (Kinder mit allgemeiner Entwicklungsverzögerung, Sprach-
entwicklungsverzögerung, geistig – körperlich beeinträchtigte Kinder, Kinder mit
Verzögerungen im sozial-emotionalen Bereich) in unsere Gemeinschaft. Integration erfordert
eine wechselseitige Anpassung, eine gegenseitige Akzeptanz, Aufmerksamkeit und
Anerkennung.

3.4.2. Rahmenbedingungen zur Umsetzung sozialer Integration

Kindergruppe:
Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf werden in der Gruppe doppelt gezählt, dadurch
reduziert sich die Kinderzahl in einer Integrationsgruppe.
Personal:
Um den Bedürfnissen der Kinder mit erhöhtem Förderbedarf gerecht zu werden, wird das
Team der Kindergartenpädagoginnen von einer Sonderkindergartenpädagogin und eventuell
einer Pflegehelferin erweitert.
Raum:
Für Kleingruppenarbeiten stehen zusätzlich zum Gruppenraum diverse Raumangebote (Halle,
Bewegungsraum, Snoezzelenraum) zur Verfügung.
finanzielle Mittel:
Für speziell benötigte Hilfs- und Therapiematerialien (z. B. Lagerungshilfen, Sinnes-
materialien, …) können wir auf zusätzliche finanzielle Mittel zugreifen.
Zeit:
Die soziale Integrationsarbeit erfordert eine Arbeitszeit, die genügend Raum für Reflexion,
Beratungszeiten mit Kollegen und Eltern und Fortbildungsmöglichkeiten bietet.
Für eine pädagogisch qualitätvolle Arbeit verwendet daher das Team ihre Vorbereitungs- und
Fortbildungszeit zusätzlich für gemeinsame Entwicklungsgespräche, fachspezifische
Fortbildungen und interdisziplinären Erfahrungsaustausch.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.4.3. Zusammenarbeit – „Gemeinsam zum Wohle des Kindes“

Träger
Die Stadtgemeinde Seekirchen - Träger des Kindergartens – kann dem Kindergarten
Rahmenbedingungen (siehe Pkt. 3.4.2.) zur Verfügung stellen, welche die Integration von
Kindern mit erhöhtem Förderbedarf ermöglichen.

Eltern
Die Elternarbeit nimmt einen besonderen Schwerpunkt ein. Individuelle Entwicklungs-
gespräche, gegenseitige Unterstützung und Beratung wirken sich förderlich auf ein
kooperatives Miteinander aus. Die Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit anderen
Therapeuten und Beratungsstellen ist Teil unserer Erziehungspartnerschaft.

Therapeuten, Ärzte
Zur Unterstützung einer ganzheitlichen Entwicklung ist eine interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit Therapeuten und Ärzten (Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie,
Mototherapie, Hippotherapie, Frühförderung, Kinderarzt) von großer Bedeutung.

Team im Haus
Um Integrationsarbeit im Kindergarten zu ermöglichen, z. B. im Rahmen des
gruppenübergreifenden Projekttages, bei Festen, gemeinsamen Ausflügen, beim Spiel im
Garten…, findet ein Austausch der Pädagoginnen im gesamten Team statt.

Team in der Gruppe
Das Gruppenteam (Kindergartenpädagoginnen – Gruppenführende und Assistentin,
Sonderkindergartenpädagogin und Pflegehelferin) plant gemeinsam den pädagogischen
Alltag, gezielte Förderangebote für die einzelnen Kinder, sowie auch für die gesamte
Kindergruppe. Die pädagogische Arbeit wird nach der Durchführung in Teambesprechungen
reflektiert.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.4.4. Unsere Grundsätze und Zielsetzungen der sozialen Integration

Gesellschaft / Ort Seekirchen
      Alle Kinder sollen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld einen Kindergarten besuchen
       und am gesellschaftlichen Leben in der Stadt Seekirchen teilhaben können.

Kindergarten
      Orientierung an den kindlichen Bedürfnissen, an seinen Fähigkeiten und Stärken
       Miteinander an einem gemeinsamen Projekt (z. B. Themen, Feste,…) spielen, lernen
       und arbeiten.
      Aufeinander-Zugehen und Voneinander-Lernen: Berücksichtigen von Bedürfnissen
       und fördern der gegenseitigen Hilfe
      Soziale Integration als Chance, die Vielfalt an Unterschiedlichkeiten in der Gruppe
       wahrzunehmen und gegenseitige Toleranz zu erleben
      Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten bieten neue Entwicklungsimpulse
      Jedes Kind kann sich gemäß seinem Entwicklungsstand und Fähigkeiten am
       Gruppengeschehen beteiligen
      Anderssein begünstigt die Identitätsfindung – eigene Stärken und Schwächen
       kennenlernen und akzeptieren
      Unterstützung der Kinder in ihrer Selbständigkeit und Autonomie

3.4.5. Die Förderplanung entsteht im Team

Um die oben genannten Zielsetzungen und Grundsätze umsetzen zu können, ist methodisches
Arbeiten der Pädagoginnen Voraussetzung.

      Erhebung von Informationen über das Kind mit den Eltern
      Beobachtung des Kindes (in allen Entwicklungsbereichen)
      Festlegung von Förderzielen und Gestalten von Bildungsangeboten
      Reflexion der Bildungsarbeit im Team und Anpassung von Zielen und Angebote

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.5. Schriftliche Arbeitsdokumentation

Die Beobachtung und Dokumentation ist für das Kindergartenteam wesentlich, um
Gruppenprozesse zu erkennen und Entwicklungs- und Lernfortschritte der Kinder transparent
zu machen. Die Dokumentation über die kindliche Entwicklung dient somit auch als
Grundlage für Elterngespräche. Die Eltern erhalten damit einen direkten Einblick in die
Bildungsarbeit des Kindergartens. Gemeinsam mit der Kindergartenpädagogin können
Entwicklungsverläufe des Kindes in einem bestimmten Zeitraum besprochen werden.
Jede Kindergartenpädagogin führt einerseits Gelegenheits- und Alltagsbeobachtungen und
andererseits   eine    systematische   Beobachtung     mit    Hilfe      von   verschiedenen
Beobachtungsbögen durch.
Bei Kindern, die 15 Monate vor Schuleintritt den Kindergarten besuchen, wird von der
Kindergartenpädagogin zusätzlich der Sprachstand des Kindes mittels des BESK 4-5
(Beobachtungsbogen zur Erfassung der sprachlichen Kompetenz) erhoben.
Der Entwicklungsverlauf der Kinder wird auch in Form von Fotos, Portfolios, Malmappen
oder Mach-es-selber-Kalendern dokumentiert.
Die fortwährende Reflexion der Arbeit ist wesentlich, um die individuellen und passenden
Impulse setzen zu können. Aus der Reflexion von Handlungen, Reaktionen von Kindern oder
Entwicklungen in der Gruppe werden Erkenntnisse gewonnen, die als Grundlage für die
weitere Bildungsarbeit dienen.

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

3.6. Gestaltung von Übergängen

Sowohl der Kindergarteneintritt als auch der Übergang vom Kindergarten in die Schule sind
für das Kind und dessen Familie mit vielen Veränderungen und Herausforderungen
verbunden.

3.6.1. „Mein Kind kommt in den Kindergarten“

Wann ist mein Kind kindergartenreif?

Wesentlich für die „Kindergartenreife“ eines Kindes ist nicht das Alter, sondern der
Entwicklungsstand des Kindes. Ob ein Kind den Eintritt in den Kindergarten schafft, zeigt
sich meist erst nach den ersten Tagen.
Folgende Überlegungen sind für Eltern vor Beginn des Kindergartens hilfreich:
Trennungsfähigkeit           Kommt das Kind mit der Abwesenheit der Eltern über mehrere
                             Stunden zurecht?
Kontaktfreudigkeit           Kann das Kind Kontakte zu anderen Kindern aufnehmen?
Spielverhalten               Bringt das Kind Spielideen ein und beteiligt sich am Spiel?
Sprachliche Kompetenz        Kann sich das Kind sprachlich soweit ausdrücken, dass es seine
                             Bedürfnisse, Gefühle, Ideen….anderen mitteilen kann?
Selbstständigkeit            Kann sich das Kind großteils selbstständig an- und ausziehen?
                             Kann es selbstständig mit Pinsel, Stift oder Schere umgehen?
                             Kann das Kind großteils selbstständig den Toilettengang
                             erledigen?

Von der Familie in den Kindergarten – was verändert sich?

      Übergänge sind grundsätzlich von starken Gefühlen begleitet
      mit der Trennung von Eltern und Kind sind oft auch Ängste und Sorgen verbunden
      der Personenkreis um das Kind erweitert sich
      das Kind erlebt sich selbst als Kindergartenkind – in einer neuen Rolle
      eine erfolgreiche Bewältigung des Kindergarteneintritts führt zu einem großen Lern-
       und Kompetenzgewinn des Kindes
      ein neues Umfeld kennen lernen ist für das Kind spannend aber auch anstrengend

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

Von der Aufnahme zum Kindergarteneintritt

1. Informationsmöglichkeiten über den Kindergarten:
     Homepage (Termine für die Einschreibung und Aktuelles)
     Konzept
     Gemeindeblatt

2. Aufnahmegespräch
     Das Aufnahmegespräch findet an zwei Tagen im März (Information Homepage /
      Gemeinde) statt.
     In einem Gespräch ist ein gegenseitiger Informationsaustausch möglich.
      Das Kind findet in dieser Zeit einen vorbereiteten Spielbereich zum gegenseitigen
      Kennen lernen vor.
     Der Aufnahmebogen beinhaltet zusätzlich zu Angaben des Kindes und deren Familie
      persönliche Informationen über das Kind.
     Eltern und Kinder können an diesen beiden Tagen das reguläre Kindergartengeschehen
      in den Gruppen kennen lernen.

3. Mitteilung über die Aufnahme des Kindes in den Kindergarten
     Bestätigung der Aufnahme und Gruppenzuteilung
     persönliche Einladung für das Kind von der jeweiligen gruppenführenden
      Kindergartenpädagogin zu einem Schnuppertag
     der Schnuppertag findet entweder während des Vormittags im regulären
      Kindergartenalltag oder an einem Nachmittag, an dem nur die Neuanfängerkinder
      eingeladen werden, statt
     Bekanntgabe des 1. Elternabends

4. Erster Elternabend für Neuanfänger
     findet im Mai / Juni im Kindergarten statt
     allgemeine Informationen über den Kindergartenbetrieb (Tagesablauf,
      gruppenübergreifender Projekttag, Öffnungszeiten, Tarife)
     Weiterführung des Elternabends in den jeweiligen Gruppen (gegenseitiges
      Kennenlernen, Schwerpunktsetzungen, Einblick in die Planungen der Gruppe)

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Pädagogisches Konzept / Kindergarten Stiftsgasse

5. Eingewöhnungsphase im Herbst
Bei Eintritt in den Kindergarten fällt den Kindern der Abschied von zu Hause oft schwer.
Vielen fällt der Kindergartenbeginn leichter, wenn das Kind am Kindergartenanfang
Ermutigung erfährt und Verlässlichkeit erlebt. Wir Pädagoginnen und Sie als Eltern sind
dabei gefordert das Kind bei diesem Schritt gemeinsam zu unterstützen.

      Die Eingewöhnungsphase verläuft für jedes Kind und jede Familie individuell.
      Der Austausch zwischen den Kindergartenpädagoginnen und Eltern - als Experten
       ihres Kindes - ist in dieser Phase besonders wichtig.
      Gemeinsam finden wir Möglichkeiten und Wege diese sensible Phase zu begleiten.
              - Erreichbarkeit der Eltern
              - kürzere Besuchszeiten in der Anfangsphase
              - Verabschiedungsritual zwischen Kind und Eltern
              - Mitnahme eines Kuscheltiers von zu Hause
       Diese „kleinen“ Sicherheiten helfen Schritt für Schritt sich an die neue Situation zu
       gewöhnen.
      Eine vorbereitete Umgebung, Rückzugsmöglichkeiten, Gruppenrituale und Regeln
       unterstützen die Eingewöhnung des Kindes.
      Sich Wohlzufühlen und Sicherheit zu gewinnen ist uns ein großes Anliegen.

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