Klassische Moderne Post War Contemporary Art Modern Art Post War Contemporary Art - Neumeister
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Der ikonische Faktor „Don’t worry, everything’s gonna be alright. Don’t worry, be happy….“ Wiegende Rhyth men, samtig dunkle Stimme, dazu diese in Trance versetzenden Drums: Bob Marleys sirrend somnambule Songs lösen auch im kalten Deutschland sofort jene euphorisierte Tiefenentspannung aus, wie sonst nur türkisfarbener jamaikanischer Ozean, pudriger Goldsand und Glutsonne. Nun wurde Reggae, der perlend positive All-over-Sound, den Marley mitbegründete, von der Kulturorganisation Unesco zum Weltkulturerbe erklärt: Er transportiere wichtige Botschaften zu „Fragen der Ungerechtigkeit, des Widerstandes, der Liebe und Menschlichkeit“ und sei zugleich „sinnlich und spirituell“. Diese Auszeichnung ist symptomatisch für die jüngste Entwicklung auf dem globalen Markt für Kunst der Nachkriegsmoderne und Gegenwart. Spektakuläre Rekorde für zwei afroamerikanische Künstler machten den Trend, der zugleich ein Perspektivwechsel ist, im Frühjahr in New York sichtbar: Das Gemälde „Past Times“ des 1955 in Alabama gebo renen Malers Kerry James Marshall erzielte im Mai 21,1 Millionen Dollar. Bereits im März hatte das monumentale Gemälde „HelterSkelter 1“ des 1961 in Los Angeles geborenen Mark Bradford 8,6 Millionen Pfund erlöst; es befindet sich nun im Privatmuseum von Eli Broad in Los Angeles. Einerseits sind die Rekorde eine überfällige Marktkorrektur im Hinblick auf die Summen, die für hellhäutige Starkünstler derselben Generation, etwa Christopher Wool, bezahlt werden. Schon 2002 hatte documenta-Kurator Okwui Envezor erstmals den Blick weg vom Eurozentrismus gelenkt, der Fixierung auf Kultur und Kunst der westlichen Hemisphäre und hin zu den Rändern des Globus, auf die vom Mainstream unbeobachtet arbeitenden Künstler. Die späte Marktkorrektur geschieht interessanterweise in einer zunehmend The Iconic Factor ‘Don’t worry, everything’s gonna be alright. Don’t worry, be happy …’ A rhythmic sway, a dark, velvety voice, and then those drums that put you in a trance: even in chilly Germany, Bob Marley’s sizzling, somnambulistic songs immediately induce a state of deep, euphoric relaxation that is otherwise only triggered by the turquoise Jamaican seas, powdery golden sand and the blazing sun. Reggae, the sparkling, positive ‘all-over’ sound that Marley helped make popular, has now been included on UNESCO’s Intangible Cultural Heritage list: reggae transports important contributions ‘on issues of injustice, resistance, love and humanity’ while being ‘sensual and spiritual’ at the same time. This accolade is symptomatic of recent developments on the global market for post-war modern and contemporary art, too. This trend, that is nothing short of a perspectival change, was made visible for all to see in spring, when spectacular records for two Afro- American artists were set in New York. The painting ‘Past Times’ by the artist Kerry James Marshall, born in Alabama in 1955, fetched 21.1 million dollars in May. The monumental painting ‘HelterSkelter 1’ by Mark Bradford, born in Los Angeles in 1961, sold for 8.6 million pounds two months earlier, in March. It is now in the private museum owned by Eli Broad in Los Angeles. On the one hand, the records are a belated market correction, looking at prices paid for the works of white star-artists of the same generation, such as Christopher Wool. Back in 2002, Okwui Envezor, as the curator of documenta, drew attention away from eurocen- trism – that fixation with the culture and art of the western hemisphere – turning it instead to the fringes of the globe, to artists unobserved by the mainstream. Interestingly enough, this subsequent correction is happening in an increasingly racist, socio-cultural environ- 55 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
rassistischer werdenden soziokulturellen Atmosphäre. Insofern kann man die Kapitalisie rung dieser Künstler und ihrer Werke generell als eine Form des Protests gegen rassis tische Tendenzen werten. Andererseits sind Rekorde immer auch Versuche, einen Künstler und sein Werk zu ikoni sieren. Vor allem die Auktionsmärkte sind hier der Gradmesser; sie markieren auch den zweiten aktuellen Trend, Arbeiten lange unterschätzter, insbesondere weiblicher Künstler endlich auch als Investment angemessen zu würdigen. Der Zuschlag von 16,6 Millionen Dollar für Joan Mitchells Gemälde „Blueberry“ ist selbstverständlich respektabel, liegt aber immer noch hinter den Ergebnissen für Werke berühmter männlicher Kollegen wie Willem de Kooning und den anderen amerikanischen abstrakten Expressionisten. Auch Natela Iankoshvili (1918 – 2007), die als bedeutendste georgische Künstlerin des 20. Jahrhunderts gilt, erlebte im Frühjahr bei NEUMEISTER einen ersten Höhenflug für ihr moderat auf 20 000 bis 25 000 Euro geschätztes Werk „Autumn“ aus dem Jahr 1979, das schließlich für gut 50 000 Euro versteigert wurde. Was aber macht ein Kunstwerk zur Ikone? Und: Wie erkennt man eine künftige Ikone? Am Beispiel des Œuvres längst kanonisierter Künstler wie Pablo Picasso, Andy Warhol, Jean Michel Basquiat oder Francis Bacon lassen sich folgende Kriterien herauskristallisieren: Sie alle besitzen eine überragende, geniale Begabung. Darüber hinaus sind sie radikale Erneuerer. Sie brechen mit allen bis dahin herrschenden Regeln. Sie haben den Mut zum Skandal, jedoch nicht um des Effekts willen, sondern aus einer existentialistischen Not wendigkeit heraus. Sie nehmen spätere Strömungen und Hypes vorweg wie Jean Michel Basquiat Street Art und Graffiti. Schließlich: Sie berühren wie Francis Bacon das kollektive Unterbewusstsein der Menschen. Deshalb überdauern Ikonen die Zeit. ment. In this sense, capitalising on these artists and their works can, generally speaking, be seen as a kind of protest against racist leanings. On the other hand, records are always an endeavour to iconise an artist and his or her work as well. And the auction market, in particular, is a gauge in this respect. Records also set a mark for a second current trend: at last, the work of long under-appreciated, especially female artists are being appropriately acknowledged as investments. The hammer price of 16.6 million dollars for Joan Mitchell’s painting ‘Blueberry’ is, of course, respectable but still below what is paid for works by famous male colleagues such as Willem de Kooning and the other American Abstract Expressionists. Similarly, the price for ‘Autumn’, painted 1979 by Natela Iankoshvili (1918 – 2007), consi dered the most important Georgian artist of the 20th century, rocketed in NEUMEISTER’s spring sale from its moderate estimate of between 20 000 and 25 000 euros to more than 50 000 euros. But what makes an artwork iconic? And: how can one recognise a future icon? Based on the œuvres of artists such as Pablo Picasso, Andy Warhol, Jean Michel Basquiat or Francis Bacon, long considered canons of art, the following criteria emerge: all of them had an exceptional and ingenious gift. On top of that, they were all radically innovative. They broke with all rules that had been valued up until then. They had the courage to be scan- dalous – not for the sake of effect but from a sense of existential necessity. They antici- pated later movements and hype – like Jean Michel Basquiat with regard to Street Art and Graffiti. And ultimately, like Francis Bacon, they touched people’s collective subconscious. That is why icons endure over time. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 56
Doch wie erkennt man Topqualität? Wie erkennt man die höhere, geringere Qualität in nerhalb eines Œuvres, unabhängig von der Preiskategorie? Die Antwort ist banal: Man erkennt sie, wenn man Kunstwerke, die berühren oder nachhaltig beschäftigen, im Kon text der Kunstgeschichte untersucht, der sie geprägt hat. Und wenn man sich intensiv mit Künstlerbiographien befasst, vor allem, wenn man erforscht, wie sich Künstler in ihren Arbeiten aufeinander beziehen, wenn man also die Diskursivität ihrer Werke analysiert. Kein Genie entsteht aus dem Nichts, jedes lässt sich durch andere historische wie zeitge nössische Ausnahmetalente herausfordern. Hier liegt auch der Schlüssel, den ikonischen Faktor in den Arbeiten junger Künstler zu entdecken. Exzellentes Handwerk ist Voraussetzung. Wer als Künstler einen Wow-Moment beim Betrachter auslöst, der kennt seine eigene Disziplin genau. Der misst sich wie ein Hochleistungssportler an den Besten seines Metiers und findet so zu seinem unverwech selbaren Stil. Aber nur ein Künstler, der gleichzeitig visionär ist, trifft den Nerv der Zeit. Der ikonische Faktor eines Werks setzt sich aus all diese Elementen zusammen. Er lässt sich in keine Formel fassen. Man erkennt ihn immer besser, je mehr man sich mit Kunst, guter Kunst auseinandersetzt. Allein dieser Annäherungsprozess macht glücklich und am Ende wird man ihn – den ikonischen Faktor – immer wieder finden. But how can one recognise top quality? How does one recognise better from lesser quality within an œuvre, regardless of the price category? The answer is banal. It can be recog nised in works which affect or preoccupy the viewer for any length of time and when seen within the context of art history that has marked a work’s creation – as well as when one studies an artist’s biography intensively, especially researching into how artists relate to one another in their work and when one analyses the discursivity of their œuvres. No genius emerges out of the blue; each faces the challenge set by other exceptional talents, past and present. This is the key to discovering the iconic factor in the work of young artists. An excellent Eva Karcher mastery of the media is a prerequisite. An artist who triggers a ‘wow’ reaction from a viewer ist Autorin, Journalistin und is one who has a precise knowledge of his own discipline. Like a top athlete he measures Expertin für zeitgenössische himself againt the best in his field and, in doing so, develops his own unmistakable style. Kunst. Die promovierte But only an artist who is a visionary at the same time, has his finger on the pulse. Kunsthistorikerin publiziert regelmäßig in führenden Tageszeitungen und Zeit The iconic factor of a work is made up of all these elements. It cannot be summarised in schriften, kuratiert Ausstellungen one formula. It can be more easily recognised the longer one is involved in art – in good und berät Sammler und art. This process of getting to know an artist’s work more closely is, in itself, something Unternehmen. very satisfying and, ultimately, one will be able to find that iconic factor, time and again. Eva Karcher is an author, journalist and expert in the field of contemporary art. With a doctorate in art history she writes regularly for leading daily newspapers and magazines, curates exhibitions and advises collectors and companies. 57 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 35 560 Günter Fruhtrunk 1923 München –1983 ebenda Zwei Kreise. 1958 , 1963 überarbeitet Acryl auf Leinwand. Verso monogrammiert und mit der Ortsangabe „25 Bis Avenue d’Iena Paris”. 119,4 × 79,7 cm Günter Fruhtrunk 1923 Munich –1983 ibid Two Circles. 1958, reworked 1963 Acrylic on canvas. Verso monogrammed and in- scribed with location ‘25 Bis Avenue d’Iena Paris’. 41.9 × 128.1 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 58
€ 228 600 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Dorfstraße. Öl auf Pappe. Verso in Bleistift bezeichnet und „08“ datiert sowie mit dem zweifachen Nachlass- Stempel der Gabriele Münter und Johannes Eichner-Stiftung, München. 32,5 × 40 cm Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Upper Bavaria Village Street. Oil on cardboard. Verso inscribed in pencil with date ‘08’, double estate stamp of the Gabriele Münter and Johannes Eichner-Stiftung, Munich. 11.4 × 14.1 in. 59 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 27 940 Baltasar Lobo 1910 Cerecinos de Campos, Zamora –1993 Paris Sur le sable. 1983/86 Bronze mit schwarzbrauner Patina. Verso signiert und nummeriert Ex. 6/8. 27 × 32 × 21 cm Baltasar Lobo 1910 Cerecinos de Campos, Zamora –1993 Paris Sur le sable. 1983/86 Bronze with black-brown patina, verso signed and numbered Ex. 6/8. 9.5 × 11.3 × 7.4 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 60
€ 55 880 Leo Putz 1869 Meran –1940 ebenda Am Ufer IV Signiert. Öl auf Leinwand. 53,5 × 45 cm Leo Putz 1869 Merano –1940 ibid On the Shore IV Signed. Oil on canvas. 21.1 × 17.7 in. 61 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 45 720 Marc Chagall 1887 Witebsk –1985 Saint-Paul-de-Vence Dessins pour la Bible. 1960 Edition Verve, Paris. Folge von 24 Farb wlithographien auf festem Vélin d’Arches. Alle signiert und „H.C.“ bezeichnet. Eine von 10 Separatfolgen „hors commerce“. Titelblatt 52,2 × 75,8 cm, alle anderen ca. 35,8 × 27,2 cm, eines 38,6 × 59,9 cm Marc Chagall 1887 Witebsk –1985 Saint-Paul-de-Vence Dessins pour la Bible. 1960 Edition Verve, Paris. Set of 24 colour lithographs on solid Vélin d’Arches. Each signed and inscribed ‘H.C.’ One of 10 separate series ‘hors commerce’. Title 21.8 × 26.7 in, all other sheets c. 12.6 × 9.6 in., one sheet 13.6 × 21.1 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 62
€ 53 340 August Macke 1887 Meschede –1914 Perthes-les-Hurlus Straßenbild aus Tunis. 1914 Bleistiftzeichnung auf chamoisfarbenem Skizzenbuchblatt. Verso Nachlass- Stempel. 28,5 × 18,5 cm August Macke 1887 Meschede –1914 Perthes-les-Hurlus Street Scene from Tunis. 1914 Pencil drawing on buff sketchbook sheet. Verso estate stamp. 10 × 6.5 in. 63 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 38 100 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn –1997 Annet-sûr-Marne Sigle Olympique / Variante «verte-rouge». 1972/73 Acryl auf Leinwand. Verso betitelt, bezeichnet „Recrée d‘après sigle officiel polychromie de Vasarely“ sowie datiert. 120 × 120 cm Victor Vasarely 1908 Pécs/Hungary –1997 Annet-sûr-Marne Sigle Olympique / Variant «verte-rouge». 1972/73 Acrylic on canvas. Verso titled, inscribed ‘Recrée d‘après sigle officiel polychromie de Vasarely’, dated. 42.3 × 42.3 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 64
€ 50 800 Natela Iankoshvili 1918 Gurdshaani/Georgien – 2007 Autumn. 1979 Öl auf Leinwand. Signiert und datiert. Verso kyrillisch signiert und bezeichnet. 50 × 50 cm Natela Iankoshvili 1918 Gurjaani/Georgia – 2007 Autumn. 1979 Oil on canvas. Signed and dated. Verso signed and inscribed in Cyrillic. 17.6 × 17.6 in. 65 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 10 160 Thomas Theodor Heine 1867 Leipzig –1948 Stockholm Die Kinder im Walde. 1904 Öl auf Holz. Monogrammiert und datiert “TTH 1904”. 53,2 × 36,9 cm Thomas Theodor Heine 1867 Leipzig –1948 Stockholm Children in the Woods. 1904 Oil on panel. Monogrammed and dated ‘TTH 1904’. 18.7 × 13 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 66
€ 127 000 Fritz Klimsch 1870 Frankfurt am Main –1960 Freiburg Schlangenbändigerin. Um 1899 Bronze mit brauner Patina. Auf der Plinthe signiert „F. Klimsch“, verso Gießerstempel „Guss v. H. Noack/Wilmersdorf“. Gesamthöhe 145,5 cm Fritz Klimsch 1870 Frankfurt/Main –1960 Freiburg Snake Charmer. C. 1899 Bronze with brown patina. Signed on the plinth ‘F. Klimsch’, verso foundry stamp ‘Guss v. H. Noack / Wilmersdorf’. Total Height: 51.2 in. 67 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 38 100 Marc Chagall 1887 Witebsk –1985 Saint-Paul-de-Vence Bible. 1956 Tériade Editeur, Paris. Zwei Bände mit 105 Radierungen auf Montval-Bütten, im Druckvermerk signiert und typographisch nummeriert. Exemplar 57/275. Marc Chagall 1887 Witebsk –1985 Saint-Paul-de-Vence Bible. 1956 Tériade Editeur, Paris. Two volumes with 105 etchings on Montval paper. Colophon signed and typographically numbered. Copy 57/275. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 68
€ 35 560 Roy Lichtenstein 1923 New York –1997 ebenda Rain Forest. 1992 Farbserigraphie auf Velin. Signiert, nummeriert und datiert. Eines von 100 Exemplaren. 65 × 52,6 cm Roy Lichtenstein 1923 New York –1997 ibid Rain Forest. 1992 Colour serigraph on strong vellum. Signed, numbered and dated. One of 100 copies. 22.9 × 18.5 in. 69 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 15 240 Dieter Krieg 1937 Lindau – 2005 Bergheim Holland. 1990 Öl und Acryl auf Leinwand. Verso signiert und datiert. 264 × 196 cm Dieter Krieg 1937 Lindau – 2005 Bergheim Holland. 1990 Oil and acrylic on canvas. Verso signed and dated. 93 × 69 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 70
€ 43 180 Piero Dorazio 1927 Rom – 2005 Perugia/Umbrien Giardino dell’Imperatore, IX Giorno. 1968–74 Öl auf Leinwand. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. 130 × 130 cm Piero Dorazio 1927 Rome – 2005 Perugia/Umbria Giardino dell’Imperatore, IX Giorno. 1968–74 Oil on canvas. Verso signed, dated, titled and inscribed. 45.8 × 45.8 in. 71 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 10 400 Fritz Koenig 1924 Würzburg – 2017 Landshut Bilderschrifthalbkugel 70 Silber. Eingraviertes Monogramm, Unterseite mit gestempelter Exemplarnummer 6/10. Durchmesser 10,8 cm Fritz Koenig 1924 Würzburg – 2017 Landshut Hieroglyphic Hemisphere 70 Silver. Engraved monogram. Edition number 6/10 stamped on bottom side. Diametre 3.8 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 72
€ 25 400 Josef Scharl 1896 München –1954 New York Das Monokel. 1929 Öl auf Leinwand. Signiert und datiert. 60 × 52 cm Josef Scharl 1896 Munich –1954 New York The Monocle. 1929 Oil on canvas. Signed and dated. 21.1 × 18.3 in. 73 MODERNE MODERN ART NEUMEISTER
€ 15 240 Walter von Ruckteschell 1882 St. Petersburg –1941 Winterlandschaft bei Maloja. 1912 Öl auf Leinwand. Signiert und datiert sowie bezeichnet „Maloja”. 100 × 136 cm Walter von Ruckteschell 1882 St. Petersburg –1941 Winter Landscape near Maloja. 1912 Oil on canvas. Signed, dated and inscribed ‘Maloja’. 35.2 × 47.9 in. NEUMEISTER MODERNE MODERN ART 74
Ihre NEUMEISTER Experten für Klassische Moderne, Post War & Contemporary Art NEUMEISTER Experts for Modern Art, Post War & Contemporary Art Katrin Stoll Gudrun Müller M. A. + 49 89 231710-0 + 49 89 231710-54 katrin.stoll@neumeister.com gudrun.mueller@neumeister.com Ipek Blask M. A. Dr. Franziska Thiess + 49 89 231710-81 + 49 89 231710-80 ipek.blask@neumeister.com franziska.thiess@neumeister.com
Schmuck Jewellery
Der Tiara-Moment Sie haben ihren dramatischen Auftritt am Abend, reisen diskret auf verborgenen De kolletés, bergen jahrzehntelang gehütete Geheimnisse – und bringen Menschen manchmal schier um den Verstand: Juwelen sind die Drama Queens des Kunstmarkts. Glitzern und Glänzen, Funkeln und Farbe – Edelsteine und Edelmetalle ziehen Männer und Frauen gleichermaßen seit Jahrtausenden in ihren Bann. Denn sie fassen das Un fassbare. Zeit, Reichtum, Magie, Charme. Fesseln die unvergängliche Schönheit als trotzige Gegenspielerin der gefürchteten menschlichen Vanitas. Ob Blütenkränze, Berg kristalle, Korallen oder Elfenbein: In allen Kulturen dieser Welt behängen sich Menschen mit floralem, mineralischem oder animalischem Schmuck, um erotisch anziehend zu sein. Um böse Geister abzuwehren, Götter flehend anzurufen und die Zugehörigkeit zu einem sozialen Stand oder einer Gruppe zu symbolisieren. Je raffinierter und reicher eine Gesellschaft, umso kultivierter ihre Ausdrucksformen sich zu schmücken. Bijoux flüstern Geschichten ins Ohr, sprechen eine eigene Sprache. Und die Sprache über sie wiederum ist ein eigenes Idiom, das man lernen, trainieren und anwenden muss wie Latein oder Französisch. Und ja, natürlich: Schmuck war und ist oft die Zwillingsschwester der Macht. Verwan delte in Krönungsritualen kleine Männer in gefürchtete Potentaten. Diademe – für Bälle aus den Safes geholt – machten aus scheinbar blaustrümpfigen jungen Mädchen Damen der Gesellschaft, mit denen zu rechnen war. Der erste Tiara-Moment des Lebens kündigte subtil an: Ich bin da. Kaiserin Sisis Diamantsterne im üppigen Haar symbo lisierten dazu die Pracht einer Dynastie, edelsteinbesetzte Tiaras die Stahlkraft der römischen Päpste, die über ihren Kopf ins Überirdische verwiesen. Wurden Schmuck The Tiara Moment They perform dramatically in the evening, travel discreetly on clandestine décolletés, hide secrets for decades – and sometimes make people lose their minds: gems and jewellery are the drama queens of the art market. Glittering and gleaming, captivating and colourful – precious stones and precious metals have cast their spell on both men and women over thousands of years. They capture the uncapturable. Time, wealth, magic, charm: shackling everlasting beauty as a defiant adver- sary to the much-feared vanitas of humanity. Whether wreaths of flowers, rock crystals, coral or ivory: in all cultures around the world people drape floral, mineral or animal orna- ments around their neck: to heighten their erotic appeal, to repel evil spirits, to beseech gods and to symbolise their belonging to a social class or group. The more sophisticated and the richer a society, the more cultivated the bejewelled expression. Bijoux whisper tales in a person’s ear; they speak their own language. And the language in turn used for them is an idiom of its own that one has to learn, train and apply like Latin or French. And yes, of course: jewels were and are often the twin sisters of power. In coronation rituals they transform little men into dreaded potentates. Tiaras – removed from safes to be worn at balls – turn apparently bluestocking young girls into socialites to be reckoned with. The first tiara moment in life subtly announces: here I am. Empress Sisi’s diamond stars in her thick locks were, to top it all, the symbol of a dynasty’s magnificence; the radiance of the gem-studded crowns of Roman popes were a reference to the celestial. Whenever jewellery was melted down or gemstones torn out of their mounts and sold, power often disappeared with them, too. 77 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
stücke eingeschmolzen, die Steine aus Fassungen gerissen und verkauft, schwand oft auch die Macht. Und ja: Juwelen symbolisierten immer auch The Power of Love. Ein großer Brillant- Sparkler ist bis heute ein Turboversprechen der Liebe. Der zur Augenfarbe der Braut passende kaschmirblaue Saphirring – chevalereske Hommage an ihre romantische Seele oder Morgengabe zur Hochzeit, in der Hoffnung, er werde in der Generationen kette weitergegeben. Ausgefallene Edelsteine waren und sind traditionell die große Verneigung vor einer verehrten Dame, als le beau geste unübertroffen. Unvergessen die Geschichte der französischen Baronin Nadine de Rothschild, der bei einer Türkei reise ein orientalischer Potentat zum Abschied eine Loukoum-Bonbonniere ins Hotel schicken ließ. Die vom Reisefieber befallene Baronin schenkte die pompöse Kalorien bombe schnell dem Zimmermädchen. Dieses meldete sich kurze Zeit später panisch bei der Polizei, die die Bonbonniere voller Turkish Delight per Blaulichteskorte zum Flughafen fahren ließ. Denn der Fürst hatte unter den Rosen- und Pistanziensüßigkeiten einen riesigen Türkisstein für die schöne Besucherin versteckt. Nadine de Rothschild hat diese galante Geste nie vergessen. Doch bei allen Dramen um Macht, Liebe und Geschenke: Ihre schönste Rolle spielen Juwelen als unbekümmert eingesetzte Spielzeuge der Mode. Seit Coco Chanel haben Colliers, Ohrringe und Armreifen ihre manchmal furchtbar steife Ernsthaftigkeit verloren, denn sie war es, die Modeschmuck und echten Schmuck unbekümmert mischte und die Kunst der reverse snobbery lässig vorlebte. Was ist echt, was ist nicht echt? Hauptsache elegant, überraschend, total individuell im täglich neuen Spiel des Mix & Match. Für die italienische Stil-Ikone Franca Sozzani, die 2016 verstorbene Vogue-Chefin, ge hörte antiker Schmuck zu ihrem signature look, mehr noch, zu ihrer unvergessenen And yes: jewels have always symbolised the power of love as well. A large gleaming diamond is, today, still a turbo-charged promise of love. A Kashmir blue sapphire ring to match the colour of the bride’s eyes is a chivalric homage to a romantic soul – or a morning gift after a wedding, in the hope it will be passed down from one generation to the next. Traditionally, exceptional precious stones have been and still are a gracious bow in front of a revered lady – the unsurpassed beau geste. Unforgotten is the story of the French Baroness Nadine de Rothschild: while visiting Turkey, an oriental potentate sent a bon- bonnière of Turkish Delights to her hotel just before departure. The baroness, caught up with the thrill of travelling, simply gave the ostentatious calorie bomb to the chamber- maid who, soon afterwards, made a frantic call to the police.The bonbonnière was whisked off to the airport under a police escort, blue lights flashing. Under the rosewater and pistachio confectionery the prince had hidden a huge turquoise for his beautiful visitor. However, despite dramas surrounding power, love and presents, the most beautiful role played by gemstones and jewellery is that of the blithely introduced toy of fashion. Since Coco Chanel, necklaces, earrings and bracelets have discarded their sometimes frightfully rigid sobriety, for it was she who nonchalantly mixed costume jewellery with real jewels and casually exhibited the art of reverse snobbery. What is genuine and what not? The main thing: it is elegant, surprising and totally individual in the everyday game of mix and match. For the Italian style icon Franca Sozzani – the editor-in-chief of Vogue who died in 2016 – antique jewellery was part of her signature look or, more precisely, part of her unfor gettable style DNA. Company head Miuccia Prada has been wearing historical items of jewellery and vintage trouvailles for years, too. Over decades, brooches belonged to the very personal fashion-statement uniform of the US Secretary of State, Madeleine Albright, even on her visits to conflict areas or dictators. They concealed diplomatic messages or NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 78
Stil-DNA. Auch Prada-Chefin Miuccia Prada trägt seit Jahrzehnten historische Schmuck stücke und Vintage-Trouvaillen. Für US-Außenministerin Madeleine Albright gehörten Broschen jahrzehntelang bei Reisen auch in Krisengebiete und zu Diktatoren zu ihrer ganz persönlichen Fashion-Statement-Uniform. Sie versteckten diplomatische Bot schaften oder annoncierten Eingeweihten ihren Seelenzustand. In ihrem Buch „Read My Pins. Stories from a Diplomat’s Jewel Box“ zeigte sie ihre Sammlung außerge wöhnlicher Schmuckstücke, die an ihrem Revers um die Welt reisten. Denn Schmuck zu tragen, auch äußerst kostbaren, ist kinderleicht. Ob im Kino oder in der UN-Vollversammlung. Mit einer Ausnahme, das sind Diademe. Genau wie Hüte machen Diademe die meisten Frauen zwar schöner, denn sie strahlen wie ein Heiligen schein und lassen die Haut leuchten. Doch sie so selbstverständlich zu tragen wie eine Skimütze, ist eine Kunst, die man erlernen muss. Denn genau wie beim Ballett oder Cembalospielen sollte man die Mühe der Proben im Moment des Auftritts auf keinen Fall auch nur erahnen. Unerlässlich ist eine gute Seele, die beim Frisieren, Fixieren versteckter Haarteile und Probetragen assistiert, am besten ein verschwiegener Friseur und dazu noch die beste Freundin. Unabdingbar der vorherige Check beim Juwelier, um zu prüfen, ob die Steine fest genug in den Fassungen sitzen, um eine Nacht mit Walzer linksherum, Cabriofahren und Knutschen zu überleben. Und wem die Kunst des Tiaratragens trotz des plötzlichen Zauberteints zu mühsam ist, halte sich an den guten alten Cocktailarmreif mit bunten Edelsteinen, der an Dorothy-Parker-Martini-Abende erinnert. Der geht immer. Auch ohne Haarteil. informed insiders of her frame of mind. In her book, Read My Pins. Stories from a Diplomat’s Jewel Box, she reveals her collection of extraordinary items of jewellery that travelled the world on her lapel. Wearing jewellery, even extremely valuable items, is after all as easy as winking. Whether in the cinema or at the UN General Assembly. With one exception – that is the tiara. Just like hats, tiaras may well make most women more beautiful as they radiate like a halo and make the skin shimmer. But to wear one as a matter of course in the same way as a woolly hat is an art unto itself that one has to learn. Like ballet or playing the harpsichord, the effort taken practicing must not even be perceptable when making that grand perfor- mance. A kind soul to assist in hairstyling, fixing hidden hairpieces and trying everything on, is indispensable – preferably a discreet hairdresser and your best girlfriend as well. A Stefanie von Wietersheim check with the jeweller beforehand is a must, to see if the stones are firmly in place and ist Kulturjournalistin und able to survive an evening of waltzing anticlockwise, driving in a convertible with the roof Buchautorin. Die bekennende down, and smooching. And should the art of wearing a tiara be too fedious despite that Frankophile geht für die sudden magical complexion, just stick to the good old cocktail bracelet with colourful Frankfurter Allgemeine precious stones that are reminiscent of Dorothy Parker martini evenings. That always Sonntagszeitung regelmäßig auf Reportage und ist Autorin der works. Even without a hairpiece. FAS-Kolumne „Wohn-Knigge“. Stefanie von Wietersheim is a journalist working in the field of culture and an author. The avowed Francophile writes regular articles for the Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung and is the author of the FAS column ‘Wohn-Knigge’ on home style. 79 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 52 000 Solitärring mit Altschliffdiamant (4,01 ct.) Antwerpen, 2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt Solitaire Ring with Old-cut Diamond (4.01 ct) Antwerp, 2000s 18K white gold, stamped NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 80
€ 51 820 Ein Paar Ohrstiftstecker mit je einem Brillant (2 ct.) Antwerpen, um 2017 Palladium-Weißgold 750/-, gestempelt A Pair of Ear Studs with one Diamond each (2 ct.) Belgium, Antwerp, c. 2017 18K palladium white gold, stamped € 37 460 Klassischer Solitärring mit Brillant (4,4 ct.) Antwerpen, um 2015 Palladium-Weißgold 750/-, gestempelt Classic Solitaire Ring with Diamond (4,4 ct.) Antwerp, c. 2015 18K palladium white gold, stamped 81 SCHMUCK SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER JEWELLERY NEUMEISTER
€ 48 890 Ein Paar Ohrstiftstecker mit Diamanttropfen Deutschland, 2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt; zwei facettierte Diamanten, ca. 2,13 und 2,23 ct. A Pair of Ear Studs with Diamond Drops Germany, 2000s 18K white gold, stamped; two facetted diamonds, c. 2.13 and 2.23 ct. NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 82
€ 44 450 Anhänger mit Diamant und kolumbianischem Smaragd Deutschland, 2000er Jahre Gelbgold 750/-, gestempelt; Diamant im Cushion Cut, ca. 5,02 ct., Smaragd im Square Emerald Cut, ca. 0,70 ct. Pendant with Diamond and Colombian Emerald Germany, 2000s 18K yellow gold, stamped; cushion-cut diamond, c. 5.02 ct., square-cut emerald, c. 0.70 ct. € 35 560 Memoryring mit Diamanten Weißgold 750/-, gestempelt; 94 Diamanten, zus. ca. 10,62 ct., 23 Diamanten im Princess Cut, zus. ca. 6,10 ct Memory Ring with Diamonds 18K white gold, stamped 94 diamonds together c. 10.62 ct., 23 princess-cut diamonds together c. 6.10 ct. 83 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 50 800 Solitärring mit ovalem, facettiertem „Vivid Blue“ Saphir (ca. 9,54ct.) Paris, 2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt Solitaire Ring with oval facet-cut ‘Vivid Blue’ Sapphire (c. 9.54 ct.) Paris, 2000s 18K white gold, stamped NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 84
€ 33 650 Mantelring mit kaschmirblauem Saphir und Brillanten Deutschland Platin 950/-, gestempelt. Saphir im Cushion Cut, ca. 7,42 ct., 33 Brillanten, zus. ca. 0,25 ct. A Ring set with Kashmir Blue Sapphire and Diamonds Germany Platinum 950/-, stamped. cushion-cut sapphire, c. 7.42 ct., 33 diamonds, together c. 0.25 ct. € 25 400 Brosche mit kornblumenblauem Saphir Deutschland, 1970er Jahre Weißgold 750/-, getestet; Saphir, ca. 10 ct., 48 Diamanten, zus. ca. 12 ct. Brooch with Cornflower Blue Sapphire Germany, 1970s 18K white gold, tested; sapphire, c. 10 ct., 48 diamonds, together c. 12 ct. 85 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 25 400 Brillantcollier Paris, um 1990. Cartier, Modell Windsor Weissgold 750/- und 18 K, gestempelt; ca. 1950 Brillanten, zus. ca. 14,70 ct. Diamond Necklace Paris, c. 1990. Cartier, model Windsor 18K white gold, (750/-), stamped; c. 1950 diamonds, together c. 14.70 ct. NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 86
€ 22 860 Solitärring mit Diamant im Cushion Cut (ca. 3,66 ct.) Antwerpen, 2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt Solitaire Ring with Cushion-cut Diamond (c. 3.66 ct) 18K white gold, stamped € 17 140 Collier mit Diamanten und Smaragden Rio de Janeiro, 1980er/90er Jahre. Hans Stern Gelbgold 750/-, gestempelt; 381 Diamanten, zus. ca. 5 ct.; 113 Smaragde, zus. ca. 5,20 ct.; ein Smaragd im Navetteschliff, ca. 0,90 ct. Necklace with Diamonds and Emeralds Rio de Janeiro, 1980s/90s. Hans Stern 18K yellow gold, stamped; 381 diamonds, together c. 5 ct.; 113 Emeralds, together c. 5.20 ct.; one navette-cut emerald, c. 0.90 ct. 87 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 16 500 Armband mit Altschliffbrillanten und Rubinen Wohl Frankreich, um 1910 Gelbgold 585/- und Platin, getestet; acht Altschliffbrillanten, zus. ca. 3 ct., ca. 90 Altschliffdiamanten, zus. ca. 4,50 ct., sieben Rubine im Facettenschliff, zus. ca. 2,1 ct. Bracelet with Old-cut Diamonds and Rubies Probably France, c. 1910 Yellow gold 585/- and platinum, tested; eight diamonds, together c. 3 ct., c. 90 d iamonds, together c. 4.50 ct., seven facet-cut rubies, together c . 2.1 ct. € 16 500 Stilisiert floraler Cocktail-Ring mit Diamanten Belgien, um 2016 Palladium-Weißgold 750/-, getestet; ein Diamant im Tropfenschliff, 2 ct.; 91 Brillanten, zus. ca. 0,65 ct. A Stylised Floral Cocktail Ring with Diamonds Belgium, c. 2016 18K palladium white gold, tested; one drop-cut diamond, 2 ct.; 91 diamonds, together c. 0,65 ct. NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 88
€ 15 360 Klassisches Rivière-Brillantcollier England, 1990er/2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt; 115 Brillanten, zus. ca. 15,25 ct. A Classic Diamond Rivière Necklace England, 1990s/2000s 18K white gold, stamped; 115 diamonds, together circa 15.25 ct. € 13 950 Cocktail-Armband mit Smaragden, Saphiren, Rubinen und Diamanten England, 2000er Jahre Weißgold 750/-, gestempelt; ca. 166 Brillanten, zus. ca. 1,60 ct., zwei Smaragde, zus. ca. 3,40 ct sowie Saphire, Tsavorite, Peridote und Rubine Cocktail Bracelet with Emeralds, Sapphires, Rubies and Diamonds England, 2000s 18K white gold, stamped; c. 166 diamonds, together c. 1.60 ct., two emeralds, together c. 3.40 ct. as well as sapphires, tsavorites, peridotes and rubies 89 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 15 240 Collier mit Saphiren und Diamanten München, um 1970. Theodor Heiden Weißgold 750/-, gestempelt; 193 Diamanten, zus. ca. 6,20 ct., zwölf Saphire, zus. ca. 29 ct. Necklace with Sapphires and Diamonds Munich, c. 1970. Theodor Heiden 18K white gold, stamped; 193 Diamonds, together c. 6.20 ct. Twelve sapphires, together c. 29 ct. NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 90
€ 13 970 Collier mit Pfauenmotiv Paris, um 1900. L. Gautrait Gold 750/-, getestet 26 Diamanten, zehn facettierte, herzförmige Saphire, eine weiße Zuchtperle und Email Peacock Necklace Paris, c. 1900. L. Gautrait 18K gold, tested 26 diamonds, ten facetted, heart-shaped Sapphires and Enamel € 12 700 Armspange mit 484 Brillanten (zus. ca. 10 ct.) Frankreich, Chopard Gelbgold 750/-, gestempelt Bangle Bracelet with 484 Diamonds (together c. 10 ct.) France, Chopard 18K yellow gold, stamped 91 SCHMUCK JEWELLERY NEUMEISTER
€ 37 460 Klassischer Solitärring mit Brillant (4,4 ct.) Antwerpen, um 2015 Palladium-Weißgold 750/-, gestempelt Classic Solitaire Ring with Diamond (4,4 ct.) Antwerp, c. 2015 18K palladium white gold, stamped NEUMEISTER SCHMUCK JEWELLERY 92
Ihre NEUMEISTER Experten für Schmuck NEUMEISTER Experts for Jewellery Beate Kalisch Sabine von Poschinger +49 2132 6858181 +49 89 231710-31 beate.kalisch@neumeister.com sabine.poschinger@neumeister.com
Sonder- auktionen Special Auctions 2018 NEUMEISTER Sonderauktionen. Die ganz besonderen Auktionen NEUMEISTER Special Auctions. The Very Special Auctions
Die Versteigerungen in einem Auktionshaus für Kunst und Kunsthandwerk (fast) aller Sparten sind immer auch ein Ensemble unterschiedlichster Herkunft. Was sie eint, ist der Anspruch des Hauses und seiner Experten an Qualität und Echtheit. So werden die unterschiedlichsten Reize generiert, Überraschungseffekte inklusive. Ein bisschen anders verhält es sich bei den Sonderauktionen. Sie sind quasi ein eigenes Genre des Auktionswesens mit unterschiedlichen Spielarten. Das Haus kündigt bei spielsweise stolz an, dass es ihm gelungen ist, eine namhafte über lange Jahre zusam mengetragene Sammlung einer bestimmten Kunsthandwerkssparte, etwa Silber oder Porzellan, zu akquirieren. Es kann auch Malerei einer bestimmten Epoche sein, genauso wie Altmeisterhandzeichnungen oder die Auflösung einer kenntnisreich kompilierten Firmensammlung, die sich dem Jugendstilglas verpflichtet sah. Vor dem inneren Auge der Spezialisten entsteht sofort ein himmlischer Kosmos aus dem ihnen nun lang Ersehn tes zukommt. Zweifel und Zuversicht liefern sich ein Duell, doch die edle Provenienz, der sagenhafte Ruf der Sammlung, die unwiederbringliche Gelegenheit machen gefügig – und oft koste-es-was-es-wolle einsatzbereit. Auktionatoren (beiderlei Geschlechts) und Einlieferer (jedweden Geschlechts) lieben diese manchmal recht gehobene Stimmung sehr. Hervorgerufen durch das Zusammenwirken von unbändiger Sammellust und dem Renommee der Provenienz. So bedauerlich es ist, wenn ein wertvolles, über Jahrzehnte aufgebautes Konvolut ausei nandergerissen wird, so herrlich ist die Vorstellung, dass nun eine Sparte wieder dringend benötigte Impulse bekommt. Die Ernsthaftigkeit mit der ein kenntnisreicher Mensch sich seinen zugespitzten Interessen gewidmet hat, bekommt so ein wunderbar spielerisches Moment, nährt und befördert dabei die Leidenschaft anderer. Die nächste Runde in diesem fortwährenden Kreislauf zeichnet sich bereits ab, denn alles bleibt im Fluss. Es sei denn die Objekte landen im Museum, freilich oft genug tief vergraben im Depot. Sales in an auction houses for (virtually) all sectors of art and objets d’art comprise a collection of items with the most varied of histories. What unites them is the aspiration of the company and its experts with regard to quality and authenticity. Thus, a wide range of stimuli is generated – a number of surprises included. The situation at special auctions is a little bit different. They form, more or less, a genre of their own within the auction world and vary accordingly. The auction house proudly an- nounces, for example, that it has managed to acquire a renowned collection, amassed over a long period, in a particular sector, such as silver or porcelain. It could equally well be the paintings of a certain era, original Old Master drawings or the sale of a company’s art collection, assembled with a profound specialist knowledge, focussing for instance on Jugendstil glass. In a specialist mind’s eye, a divine cosmos opens up that includes much longed-for items. Doubt and confidence duel with each other, but noble provenance, a collection’s legendary reputation, that unrepeatable chance soften resistance – and enable one to bid, come hell or high water. Auctioneers (of both sexes) and consignors (similarly of either sex) often have a particular penchant for the sometimes rarified atmosphere as well. Brought on by the combination of an unrestrainable passion for collecting and the reputation of the provenance. As regrettable it may be when a valuable collection is torn apart, the notion that a sector in the art market is to be given a much needed boost is something marvellous, too. The earnestness with which a knowledgeable person has devoted itself to its targetted inter- ests is turned into a wonderfully playful moment that nourishes and promotes the passions of others. The next round in this perpetual cycle becomes apparent if everything is kept in motion. Unless, of course, the objects end up in a museum and, more often than not, are buried in the depths of the depot. 95 SONDERAUKTIONEN SPECIAL AUCTIONS 2018 NEUMEISTER
Eine ganz andere Spielart ist die Benefizauktion. Hier werden Teile einer Sammlung gestiftet, oder Künstler und Sammler werden aufgerufen zu stiften. Jeder dieser Beiträge wird vom Haus, das sozusagen als eigenen Spendenbeitrag auf Kommissionsgebühren respektive Aufgelder verzichtet, mit gewohnter Sorgfalt bearbeitet und katalogisiert. Der Gesamterlös kommt einem wohltätigen Zweck zugute. Bei solchen Versteigerungen sind die Bieter in der Regel anwesend, man will zeigen, dass man bereit ist zu helfen, nicht nur schnöde in Kunst investiert, sondern vor allem in eine bessere Welt. Die Zu schläge reflektieren das manchmal deutlich und klettern im Dienst der guten Sache in unerwartete Höhen. Man kann hier so schön belegen, wie sehr einem die Budgetierung eines sozialen Projekts am Herzen liegt und schlägt so ganz nebenbei zur Pflege der Eitelkeit einen Rivalen (fast wie im richtigen Geschäftsleben) aus dem Feld. NEUMEISTER ist es im vergangenen Jahr gelungen, zwei Varianten dieser Spezies in Sonderauktionen zu offerieren. A completely different variant is the charity auction. Here, items from a collection are donated or artists and collectors called upon to do so. Every one of these contributions is processed and catalogued with the usual care by the auction house that makes its own donation, so to speak, by waiving its commision and respective premiums. All proceeds benefit the charitable institution. At such auctions, the bidders are usually present; one wants to demonstrate a willingness to help – not disclaimfully to invest in art but, first and foremost, in a better world. Hammer prices sometimes clearly reflect this and climb to unexpected heights for the good cause. In this way, one can show perfectly how strongly one feels for the funding of a social project while, quite incidentally, knocking a rival out of the contest and fostering one’s own vanity – more or less as in real-life business. Last year NEUMEISTER successfully presented two variants of this species at special auctions. Annegret Erhard ist Journalistin und beobachtet seit vielen Jahren den Kunstmarkt für Zeitschriften und Publikationen, darunter die Neue Zürcher Zeitung und Die Welt. Annegret Erhard is a journalist and has been monitoring the art market for a number of years for magazines and publications, including the Neue Zürcher Zeitung and Die Welt. NEUMEISTER SONDERAUKTIONEN SPECIAL AUCTIONS 2018 96
Sonderauktion Special Auction Sammlung Dr. Alfred Ziffer Europäisches Kunsthandwerk 18. – 20. Jahrhundert Collection Dr Alfred Ziffer European Decorative Arts 18th to 20th Century € 78 740 Kammerzofe mit Hündchen Nymphenburg, um 1755 Modell von F. A. Bustelli Porzellan, farbig staffiert. Höhe 16 cm Chambermaid with a Dog Nymphenburg, c. 1755 Model by F. A. Bustelli Porcelain, polychromatic decoration. Height 6.3 in. 97 SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION NEUMEISTER
Eine Sonderauktion nach anfangs beschriebenem traditionellem Muster war die Verstei gerung von großen Teilen des Nachlasses von Alfred Ziffer, einem der renommiertesten Porzellanexperten. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt der Nymphenburger Porzellanmanufaktur, entsprechend lag auch der Schwerpunkt seiner Sammlung. Doch wie jeder aufgeschlossene Spezialist hatte er ein gutes, immer kritisches Auge für die Produktion anderer Manufakturen. Von den 234 Losen, die sich am Auktionstag nahezu alle verkauften, gipfelte das ambitionierte Bietgefecht um eine auf 2 000 Euro taxierte „Kammerzofe mit Hündchen“ (Nymphenburg, um 1755 nach einem Modell von Franz Anton Bustelli) in einem Ergebnis von nahezu 80 000 Euro. Überraschend kam nach Abschluss der Auktion ein Benefiz-Aspekt hinzu: Der Einlieferer spendete dem Bayeri schen Nationalmuseum aus dem Gesamterlös 50 000 Euro für weitere Ankäufe. One special auction held according to the traditional pattern described above was the sale of a large part of the estate of Alfred Ziffer, one of the most highly acclaimed porcelain experts. His main scholarly interest lay in the Nymphenburg Porcelain Manufactory that correspondingly formed the focus of his collection. However, like every open-minded specialist he had a good and always critical eye for items produced by other companies. Of the 234 lots, almost all of which were sold on the day of the auction, an ambitiously fought battle among bidders for a ‘Chambermaid with Small Dog’ (Nymphenburg, c. 1755, after a model by Franz Anton Bustelli), estimated at 2 000 euros, rose to a final price of almost 80 000 euros. An aspect of charity auctions came as a surprise at the end of the sale: the consignor donated 50 000 euros from the overall proceeds to the Bavarian National Museum for future acquisitions. NEUMEISTER SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION 98
„Um unsere Kultur lebendig zu halten, ist private Aktivität schon lange unerlässlich. Die öffentliche Hand allein ist dazu nicht in der Lage. Das Engagement der Bürgergesell- schaft wird daher sichtlich immer wichtiger. Dies gilt es lauter als bisher bekannt zu machen, aber auch entsprechend zu goutieren.“ Dr. Frank Matthias Kammel, Direktor Bayerisches Nationalmuseum, München ‘To keep our culture alive, private activities have long been essential. The state alone is not in a position to do this. The commitment of society in general is, therefore, b ecoming increasingly important. It also means making this even more visible and audible than before, but also appreciating it a ppropriately.’ Dr Frank Matthias Kammel, Director of the Bayerisches Nationalmuseum, Munich € 635 Sitzende Maus Nymphenburg, ab 1910 Entwurf Wilhelm Neuhäuser Porzellan. Höhe 7 cm Sitting Mouse Nymphenburg, after 1910 Design Wilhelm Neuhäuser Porcelain. Height 2.8 in. 99 SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION NEUMEISTER
€ 13 330 Kaffee-Teeservice, Form „Perl“, 110 Teile Nymphenburg Porzellan. Goldstaffage. Coffee and Tea Service, ‘Perl’ design, 110 pieces Nymphenburg Porcelain. Gilt decoration NEUMEISTER SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION 100
€ 7 230 Speiseservice „Lotos“, 33 Teile Nymphenburg, ab 1936 /1937 Entwurf Wolfgang von Wersin Porzellan. Korallenroter Fond, gold staffiert Dining Service ‘Lotos’, 33 pieces Nymphenburg, after 1936 /1937 Design Wolfgang von Wersin Porcelain. Coral red with gilt decoration 101 SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION NEUMEISTER
€ 6 980 Kompottschale Nymphenburg, um 1760–1765 Bemalung wohl Joseph Zächenberger. Porzellan. Blau und gold staffiert, Durchmesser 23,5 cm Compote Nymphenburg, c. 1760–1765 Porcelain. Blue and gilt decoration, probably Joseph Zächenberger. Diametre 8.3 in. NEUMEISTER SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION 102
€ 4 310 Deckelvase Nymphenburg, ab 1910 Entwurf Rudolf Sieck Porzellan. Staffage in Gold und Farben. Höhe 42 cm Vase with Lid Nymphenburg, after 1910 Design Rudolf Sieck Porcelain. Gilt and colourful decoration. Height 14.8 in. 103 SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION NEUMEISTER
€ 5 715 Solitär, sechs Teile Nymphenburg, um 1800 Porzellan. Empireform mit Kanthenkeln. Staffage in Gold und Farben Solitary, six pieces Nymphenburg, c. 1800 Porcelain. Empire form with square handles. Colour and gilt decoration NEUMEISTER SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION 104
€ 12 700 Kerzenleuchter Vereinigte Zoo-Werkstätten, Berlin, 1921, Entwurf Bruno Paul, Bronze, Höhe 40 cm Candleholder Vereinigte Zoo-Werkstätten, Berlin, 1921, Design Bruno Paul, Bronze Height 15.7 in. 105 SONDERAUKTION SAMMLUNG ZIFFER SPECIAL AUCTION ZIFFER COLLECTION NEUMEISTER
NEUMEISTER TITEL TEXT 106
Benefizauktion „Helfen ohne Limit“ Charity Auction ‘Unlimited Help’ zugunsten des Hilfsvereins Nymphenburg e.V. anlässlich des 85. Geburtstags S.K.H. Herzog Franz von Bayern to benefit Hilfsverein Nymphenburg e.V. on the occasion of the 85th birthday of HRH The Duke of Bavaria € 4 500 Teller Nymphenburg, um 1760–1765 Bemalung wohl Joseph Zächenberger. Porzellan. Durchmesser 25 cm Spende von Kunsthandel Röbbig, München Plate Nymphenburg, c. 1760–1765 Decoration probably by Joseph Zächenberger. Porcelain. Diametre 8.8 in. Donated by Kunsthandel Röbbig, Munich 107
„Helfen ohne Limit“ – unter diesem Motto wurden 447 Lose vom Gnadenpfennig der 1620er Jahre über die Meißener Teedose und den Diamantstern wie ihn die Kaiserin Sisi im Haar trug, vom altmeisterlichen Blumenstillleben bis zum seidenen Sonnenschirm mit Porzellanknauf versteigert. Heinrich Graf von Spreti, langjähriger Deutschlandchef von Sotheby’s, hat mit unermüdlicher Tat- und Überzeugungskraft dazu beigetragen, dass durch zahlreiche Spenden eine originelle und anregende Kunst- und Spartenmi schung zusammengekommen ist. Dazu gehörte auch das monumentale Stahl-Am bigramm LOVE HATE, gespendet von seiner Schöpferin Mia Florentine Weiss. Derzeit steht es auf noch unbestimmte und hoffentlich sich weiter dehnende Zeit an seinem idealen Standpunkt am Münchner Siegestor – umschwärmt als Fotomotiv in allen Lie besdingen und als Instagram-Botschaft in alle Welt (das mit dem Hass wird als Phäno men eines von Vorder- und Rückseite diametral lesbaren Schriftzugs verstanden, bei der Anfertigung von zig Hochzeitsfotos allerdings lieber beiseite gelassen). Knapp 800 000 Euro wurden eingespielt und kommen nun dem Hilfsverein Nymphen burg e. V. zugute, der die Not von Kindern in Rumänien, Albanien und Kenia zu lindern sucht. Wir haben diese Auktion zum 85. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern ausgerichtet. So hat er sich das gewünscht und so kam es wunsch gemäß auch zu einigen Top-Ergebnissen, etwa für eine Fotografie von Andreas Gursky (140 000 Euro), eine Skulptur von Anselm Kiefer (100 000 Euro), eine Papierarbeit von Georg Baselitz (75 000 Euro). ‘Unlimited Help’ – 447 lots were auctioned under this motto, ranging from a ‘Gnadenpfennig’ from 1620, a Meissen tea caddy and a diamond star, as worn by Empress Sisi in her hair, to Old Master floral still lifes and a silk parasol with porcelain knob. With his tireless energy and power of persuasion, Heinrich Count Spreti, the long-standing head of Sotheby’s in Germany, contributed to amassing a fancy as well as inspiring mixture of artworks in numerous different fields that were submitted by a large number of donors. Among the works was the monumental steel ambigram LOVE HATE, donated by its creator, Mia Florentine Weiss. At the moment – and for an unspecified and hopefully long period of time – it is in an ideal location at the Siegestor in Munich, much sought out as a photo motif for all love-related matters and sent around the world as an Instagram message (the ‘hate’ side – as part of the phenomenon of the diametrically written words that can be read from the front and back – is preferably ignored in the umpteen wedding photos taken here!). The auction yielded nearly 800 000 euros in aid of the Hilfsverein Nymphenburg e.V. which strives to ease the hardship of children in Romania, Albania and Kenya. The auction was held to mark the 85th birthday of His Royal Highness The Duke of Bavaria, according to his wishes. It produced top results, also to his wishes, such as for a photograph by Andreas Gursky (140 000 euros), a sculpture by Anselm Kiefer (100 000 euros) and a work on paper by Georg Baselitz (75 000 euros). NEUMEISTER BENEFIZAUKTION „HELFEN OHNE LIMIT“ CHARITY AUCTION ‘UNLIMITED HELP’ 108
€ 140 000 Andreas Gursky *1955 Leipzig Leipzig. 1995 C-print auf Diasec. 165 × 215 cm. Rückseitig signiert und nummeriert „1/5“. Spende von Dres Arend und Brigitte Oetker Andreas Gursky *1955 Leipzig Leipzig. 1995 C-print on Diasec. 58 × 75.7 in. Verso signed and numbered ‘1/5’. Donated by Dres Arend and Brigitte Oetker 109 BENEFIZAUKTION „HELFEN OHNE LIMIT“ CHARITY AUCTION ‘UNLIMITED HELP’ NEUMEISTER
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