Klimabericht Februar 2021 und Meteorologischer Winter 2021
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Ref. 72 - Klimaagentur Klimabericht Februar 2021 und Meteorologischer Winter 2021 ________________________________________________________________________________________ Klimatologische Einordnung Thüringen war im Februar 2021 im Deutschlandweiten Vergleich das kühlste und zweitniederschlagsreichste Bundesland (DWD 2021a). Trotzdem war dieser ausgesprochen sonnenscheinreiche Monatim Vergleich mit der Referenzperiode 1961-1990 zu warm. Der Februar, als letzter Monat des meteorologischen Winters 2021, wird aber wegen seiner gegensätzlichen Witterungsextreme noch lange im Gedächtnis bleiben und einen Spitzenplatz in den meteorologischen Statistiken einneh- men. Entlang einer scharfen Luftmassengrenze zwischen kalter polarer Luft im Norden und warmer Luft subtropischen Ursprungs kam es Anfang Februar be- sonders über der Mitte Deutschlands zu einer intensiven Kältewelle mit eisigen Nächten, strengem Frost und ergiebigen Schneefällen. Den Kältere- kord für Deutschland vermeldete am 10. Februar die Thüringische, nordwest- lich von Erfurt gelegene Klimastation in Mühlhausen-Görmar mit -26,7 Grad Celsius (DWD 2021a). In Dachwig (Landkreis Gotha) und Olbersleben (Landkreis Sömmerda) wurden zwischen dem 9. und 15. Februar je vier Nächte mit Tempe- raturen unter -20 Grad Celsius gemnessen. Am Wochenende vom 6. und 7. Februar sorgten die großen Temperaturgegensätze der aufeinanderprallenden Luftmassen für extrem starke Schneefälle, die im Zusammenwirken mit dem eisigen Ostwind gebietsweise, wie beispielsweise in Sömmerda (ESWD 2021), zu enormen Verwehungen führten. Die höchste Schnee- decke in Thüringen vermeldete Mühlhausen-Windeberg (Unstrut-Hainich-Kreis) mit 55 cm. In Jena fiel am 7.2. fast der gesamte mittlere Februarnieder- schlag (34 mm) innerhalb von 24 Stunden in Form von Schnee (40 cm). Insge- samt betrug die Schneedecke in Jena 48 cm (DWD 2021b). Dies bedeutet den höchsten Wert der für Jena bis ins Jahr 1887 zurückreichenden Schneehöhen- Messreihe. Eine Schneehöhe von 40 cm gab hier überhaupt bisher nur ein einziges Mal: am 27. Dezember 2010 (DWD 2021d). 1
Eine markante Umstellung auf eine Südlage führte in der zweiten Februar- hälfte dazu, dass die kalten Luftmassen durch subtropische Luft zurückge- drängt wurden. Dies brachte innerhalb weniger Tage frühlingshafte Wärme nach Deutschland (DWD 2021a). Die Folge war ein gewaltiger Temperaturanstieg um lokal über 40 Kelvin. Nachdem an der Klimastation des Deutschen Wetterdienstes in Jena (Stern- warte) zwischen dem 7. und 14.2. eine zusammenhängende Dauerfrostperiode von acht Tagen registriert wurde, stiegen die Temperaturen kontinuierlich an. Vom 23.-25.2. übertraf die Quecksilbersäule sogar an drei aufeinander- folgenden Tagen die 20°C – Marke (vgl. Abb. 1). Ein Novum in der hier bis ins Jahr 1827 zurückreichenden und damit einer der längsten Messreihen Deutschlands. Am 25.2. lag die Tageshöchsttemperatur bei 21,6 Grad Celsius und machte Jena damit an diesem Tag nach dem Baden-Württembergischen Ohls- bach (22,0°C) (DWD 2021a) zum zweitwärmsten Ort Deutschlands. Der Jenaer Rekordwert vom 26. Februar 1900 (23,1 Grad) wurde allerdings nicht erreicht (DWD 2021d). Abb. 1: Tageshöchst-, -mittel und tiefsttemperaturen an der DWD-Station Jena (Sternwarte) im Februar 2021. Datenquelle: DWD; Auswertung und Darstellung: TLUBN 2
Die Abbildung 1 zeigt, wie die sich an der DWD-Station in Jena (Sternwarte) über die Februartage entwickelnde Monatsmitteltemperatur von „deutlich zu warm“ zu Monatsbeginn über die acht zusammenhängenden Tage Dauerfrost in Richtung „deutlich zu kalt“ abfällt, um dann mit dem Wärmeeinbruch zum Monatsende mit 1,37 Grad Celsius im Bereich des vieljährigen Mittelwertes der Referenzperiode von 1961-1990 (1,24°C) zu enden. Die höchste Tempera- turdifferenz von 41,0 Kelvin gab es zwischen dem 10. Februar mit -19,4 Grad Celsius und dem 25. Februar mit den bereits erwähnten 21,6 Grad Celsius (DWD 2021d). Extreme Kälteperioden wie im Februar 2021 finden sich in der 140-jährigen Messgeschichte des DWD mehrfach (z.B. 1929, 1956, 1986). Gesicherte Hin- weise, dass diese im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung seltener oder häufiger auftreten, gibt es momentan nicht (DWD 2021c). Es ist allerdings zu erwarten, dass, analog zu den intensiven sommerlichen Hitzeperioden, zukünftig winterliche Wärmeperioden wie Ende Februar 2021 häufiger auftre- ten werden (DWD 2021c). Meteorologischer Winter 2021 In dem mit dem Februar zu Ende gegangenen meteorologischen Winter 2021 war Thüringen mit einer Mitteltemperatur von 0,83 Grad Celsius das zweitkälteste Bundesland (DWD 2021b). Trotzdem war auch dieser Winter im Vergleich mit der Referenzperiode von 1961-1990 wieder zu warm. Auch in Thüringen war es der zehnte zu warme Winter in Folge (DWD 2021d). Zu dem Plus an Sonnen- scheindauer gab es auch einen leichten Überschuss an Niederschlag. Zahl- reiche Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen, führten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft nasskalte Luftmassen nach Deutschland (DWD 2021b). Dies führte vor allem im Januar in den Thüringer Mittelgebirgslagen zu winterlichem Bilderbuchwetter. Auf den den Winter abschließenden Monat Februar wurde in dem vorangegangenen Abschnitt bereits ausführlich einge- gangen. 3
Temperatur Abb. 2: Jahr 2021: Temperaturanomalie, Flächenmittel Thüringen Monate, Jahreszeiten, Vegetationsperiode, Jahr Referenzzeitraum: 1961-1990 (Vergleichsperiode langfristiger Klimawan- del nach WMO) Datenquelle: DWD; Auswertung und Darstellung: TLUBN Wie der Januar war auch der Februar 2021 im Vergleich zum Mittelwert der vieljährigen Referenzperiode für langfristigen Klimawandel (nach WMO) 1961- 1990 (-0,45°C) mit einem Flächenmittel für den Freistaat Thüringen von 0,25 Grad Celsius um 0,7 Kelvin zu warm. Er ist damit der neunte zu warme Monat in Folge. Wie der Vormonat Januar blieb der Februar aber auch unter dem Monatsmittel der aktuellen 30-jährigen Klimaperiode von 1991-2020 (0,76°C). Der wärmste Februar der im Jahr 1881 beginnenden Aufzeichnungen datiert aus dem Jahr 1990 mit einem Monatsmittel von 5,0 Grad Celsius. Der kälteste Februar hingegen stammt mit einer Mitteltemperatur von -10,9 Grad Celsius aus dem Jahr 1929. In der mit dem Jahr 2020 zu Ende gegangenen Dekade 2011- 2020 waren die Februarmonate siebenmal zu warm. 4
Meteorologischer Winter 2021 Der Februar beendete auch den im Dezember 2020 begonnenen meteorologischen Winter 2021. Alle drei Wintermonate waren im Vergleich mit der Periode von 1961-1990 zu warm. Die Mitteltemperatur des meteorologischen Winters 2021 beträgt in Thüringen 0,83 Grad Celsius. Das bedeutet eine positive Anomalie von 1,4 Kelvin gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 (-0,56°C). Der Winter 2021 war damit auch der zehnte aufeinanderfolgende zu warme Winter sowie die seit dem zu kühlen Frühjahr 2013 die 32. zu warme Jahreszeit in Folge (DWD 2021d). Im Vergleich mit dem Mittelwert des meteorologischen Winters der aktuellen Klimaperiode von 1991-2020 (0,62°C) war der Winter 2021 um 0,2 Kelvin zu warm. Dies ist hauptsächlich auf den mit einer Anomalie von 2,4 Kelvin signifikant zu warmen Dezember 2020 zurückzuführen. 5
Sonnenscheindauer Abb. 3: Jahr 2021: Anomalie Sonnenscheindauer, Flächenmittel Thüringen Monate, Jahreszeiten, Vegetationsperiode, Jahr Referenzzeitraum: 1961-1990 (Vergleichsperiode langfristiger Klimawan- del nach WMO) Datenquelle: DWD; Auswertung und Darstellung: TLUBN Auf die beiden zu sonnenscheinarmen Monate Dezember (minus 10,6%) und Januar (minus 47,3%) folgte mit dem Februar 2021 der achtsonnenscheinreichste Februar im Freistaat seit Beginn der Messreihe im Jahr 1951. Insgesamt kam der Februar im Flächenmittel für Thüringen auf 100,6 Sonnenstunden. Das bedeutet gegenüber der Referenzperiode von 1961-1990 (69,0 Sonnenstunden) ein Plus von 31,6 Sonnenstunden bzw. von 45,9 Prozent. Im Vergleich mit der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 (73,7 Sonnenstunden) ergibt dies eine po- sitive Anomalie von 27,0 Sonnenstunden bzw. 36,6 Prozent. Die geringste Sonnenscheindauer seit 1951 in einem Februar wurde im Jahr 2013 mit nur 27,2 Sonnenstunden registriert. Der sonnenscheinreichste Feb- ruar dagegen datiert mit 121,4 Sonnenstunden aus dem Jahr 2003. 6
Meteorologischer Winter 2021 Der meteorologische Winter 2021 kommt in Summe der drei Wintermonate im Flächenmittel für Thüringen auf 155,4 Sonnenstunden. Damit liegt er mit 7,5 Sonnenstunden bzw. 5,1 Prozent nur knapp über dem Soll der Referenzperiode von 1961-1990 (147,9 h). Der Winter 2021 war der siebte zu sonnenschein- reichste Winter in Folge. Im Vergleich mit dem dreißigjährigen Mittel der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 (164,6 h) blieb er aber um 9,2 Sonnenstun- den bzw. 5,6 Prozent knapp unter den Erwartungen. Der meteorologische Winter mit den seit 1951 wenigsten Sonnenstunden in Thüringen stammt aus dem Jahr 2013. In diesem Winter kamen die drei Win- termonate in Summe nur auf 78,2 Sonnenstunden. Fast genau das Dreifache, nämlich 233,3 Sonnenstunden und damit der Spitzenwert, wurde im Jahr 1964 gemessen. 7
Niederschlag Abb. 4: Jahr 2021: Niederschlagsanomalie, Flächenmittel Thüringen Monate, Jahreszeiten, Vegetationsperiode, Jahr Referenzzeitraum: 1961-1990 (Vergleichsperiode langfristiger Klimawan- del nach WMO) Datenquelle: DWD; Auswertung und Darstellung: TLUBN Mit dem Februar 2021 gab es das erste Mal seit über zwei Jahren (Dezember 2018/Januar 2019) wieder einmal zwei aufeinanderfolgende Monate mit einer positiven Niederschlagsbilanz. Insgesamt fielen im Februar im Flächenmittel für Thüringen 61,6 Millimeter Niederschlag. Das entspricht im Vergleich mit der Referenzperiode 1961-1990 (44,3 mm) einem Plus von 17,3 Millimetern bzw. 39,1 Prozent. Gegenüber der aktuellen Klimaperiode (47,0 mm) beträgt die positive Anomalie 14,6 Millimeter bzw. 31,1 Prozent. Im Februar des Jahres 1946 wurde mit 135,4 Millimetern Niederschlag im Flächenmittel für Thüringen der bisherige Rekordwert der 141 Jahre zurück- reichenden Messreihe gemessen. Der Februar mit der geringsten, seit 1881 8
gemessenen Niederschlagsmenge, stammt mit nur 5,5 Millimetern aus dem Jahr 1972. In den beiden folgenden Abbildungen sind die mittlere Niederschlagsmenge im Monat Februar in der Referenzperiode von 1961-1990 (Abb. 5) und die Niederschlagsmenge im Februar 2021 über Thüringen (Abb. 6) dargestellt. Abb. 5: Mittlere Niederschlagsmenge Februar, Referenzzeitraum: 1961-1990 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2021b]; Darstellung: TLUBN 9
Abb. 6: Niederschlagsmenge Februar 2021 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2021b]; Darstellung: TLUBN Die im Februar gefallene Niederschlagsmenge lag in Thüringen so gut wie flächendeckend über dem vieljährigen Mittelwert von 1961-1990. Nur an we- nigen Orten blieb sie lokal begrenzt geringfügig darunter. Insbesondere die am 7. und 8. Februar in Mittel- und Ostthüringen gefallenen Rekord-Schneemengen sorgten in diesen Regionen dafür, dass im Februar ins- gesamt 170 bis 200 Prozent der mittleren Monatsmengen an Niederschlag der Referenzperiode verzeichnet wurden (vgl. Abb. 7). 10
Abb. 7: Prozentuale Niederschlagsmenge im Februar 2021 im Vergleich zur Refe- renzperiode 1961-1990 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2021b]; Darstellung: TLUBN So überstiegen an den DWD-Stationen in Jena (Sternwarte) und in Erfurt- Bindersleben (Erfurt-Weimar) die gemessenen Niederschlagsmengen das viel- jährige Mittel der Referenzperiode um 95,9 bzw. 78,5 Prozent. Die auf den Kammlagen des Thüringer Waldes gelegenen Stationen auf der Schmücke (933 m ü. NN) und in Neuhaus am Rennweg (845 m ü. NN) blieben, genau wie die Klimastation in Teuschnitz im Schiefergebirge, mit ca. 20 Prozent unter dem Soll. Die folgende Tabelle 1 zeigt für ausgewählte Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes die Niederschlagsmengen im Februar 2021, die vieljährigen durchschnittlichen Niederschlagsmengen im Februar der Referenzperiode 1961- 1990, der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 und den prozentualen Anteil des gefallenen Niederschlags gegenüber der Referenzperiode. 11
Tab. 1: Niederschlagsmenge an ausgewählten DWD-Messstationen im Februar 2021 im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 und zur aktuellen Klimaperiode 1991-2020 DWD-Messstation Niederschlag Niederschlag Niederschlag Januar 2021 Februar 2021 Mittel Mittel zu 1961-1990 1961-1990 1991-2020 (mm) (mm) (mm) (%) Artern 56,9 23,8 22,4 139,2 Erfurt-Weimar 46,0 25,8 22,9 178,5 Gera-Leumnitz 55,9 33,4 27,6 167,2 Jena (Sternw.) 66,7 34,0 30,4 195,9 Leinefelde 55,2 40,3 45,6 136,9 Meiningen 52,9 46,0 39,5 115,0 Neuhaus am Rw. 83,2 109,5 91,1 76,0 Schmücke 85,8 107,8 103,6 79,6 Teuschnitz 54,5 68,9 80,3 79,1 Datenquelle: DWD; Auswertung: TLUBN Lage der Stationen s. Anhang Abb. I Meteorologischer Winter 2021 Der meteorologische Winter 2021 (Dezember bis Februar) begann mit dem um 38,1 Prozent zu trockenen Dezember 2020, auf den die beiden um 43,3 Prozent bzw. um 39,1 Prozent zu nassen Monate Januar und Februar 2021 folgten. Damit lässt sich der meteorologische Winter als leicht zu nass einstufen. Konkret fielen in Summe von Dezember 2020 bis Februar 2021 im Flächenmittel für Thüringen 173,4 Millimeter Niederschlag. Das sind 14,0 Millimeter bzw. 8,8 Prozent mehr als der Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 (159,4 mm). Damit liegt der dritte Winter in Folge in puncto Niederschlag über dem Soll. Im Vergleich mit dem Mittelwert der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 (168,2 mm) ergibt sich ein Plus von 5,2 Millimetern bzw. 3,1 Prozent. Den trockensten Winter gab es mit 48,4 Millimetern Niederschlag im Jahr 1972. Der Winter mit dem meisten Niederschlag im Flächenmittel für Thüringen stammt aus dem Jahr 1948 mit 303,6 Millimetern. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die mittlere Niederschlagsmenge im meteorologischen Winter in der Referenzperiode von 1961-1990 (Abb. 8) und die Niederschlagsmenge im Winter 2021 über Thüringen (Abb. 9). 12
Abb. 8: Mittlere Niederschlagsmenge Meteorologischer Winter (D/J/F), Referenzzeitraum: 1961-1990 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2020c]; Auswertung und Darstellung: TLUBN 13
Abb. 9: Niederschlagsmenge Meteorologischer Winter (D/J/F) 2021 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2020c]; Auswertung und Darstellung: TLUBN Aber nicht in allen Regionen Thüringens gab es im Winter 2021 gegenüber der Referenzperiode eine positive Niederschlagsbilanz. So blieben die Niede- schlagsmengen im Westlichen Thüringen, von Eisenach über den Hainich bis zum Eichsfeld, sowie in Teilen des Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges unter dem Soll. Die folgende Karte in Abbildung 10 zeigt flächenhaft die prozentualen Ab- weichungen der Niederschlagssumme des Winters 2021 von der des vieljährigen Mittelwertes der Referenzperiode 1961-1990. 14
Abb. 10: Abweichung der Niederschlagsmenge im meteorologischen Winter (D/J/F) 2021 vom vieljährigen Mittel der Referenzperiode 1961-1990 Datenquelle: Deutscher Wetterdienst [DWD 2020c]; Auswertung und Darstellung: TLUBN Die nachfolgende Tabelle 2 zeigt repräsentativ für ausgewählte Klimastati- onen des Deutschen Wetterdienstes die Niederschlagsmengen im Winter 2021, die vieljährigen durchschnittlichen Niederschlagsmengen im Winter der Re- ferenzperiode 1961-1990, der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 und den pro- zentualen Anteil des gefallenen Niederschlags gegenüber der Referenzperi- ode. 15
Tab. 2: Niederschlagsmenge an ausgewählten DWD-Messstationen im Winter 2021 im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 und zur aktuellen Klimaperiode 1991-2020 DWD-Messstation Niederschlag Niederschlag Niederschlag Winter Winter Mittel Mittel (D/J/F) 2021 (D/J/F) 1961-1990 1991-2020 zu 1961-1990 2021 (mm) (mm) (mm) (%) Artern 119,8 83,1 84,4 144,1 Erfurt-Weimar 102,0 82,2 80,8 124,1 Gera-Leumnitz 140,8 118,6 99,3 118,7 Jena (Sternw.) 152,0 113,4 108,6 134,1 Leinefelde 142,8 152,0 164,4 94,0 Meiningen 186,7 169,8 153,2 110,0 Neuhaus am Rw. 298,1 409,8 338,6 72,7 Schmücke 375,2 389,6 376,1 96,3 Teuschnitz 211,8 261,3 301,2 81,1 Datenquelle: DWD; Auswertung: TLUBN Lage der Stationen s. Anhang Abb. I Das Defizit in der Niederschlagsbilanz des meteorologischen Winters gegen- über dem dreißigjährigen Mittel der Referenzperiode 1961-1990 schwankt bei den hier ausgewählten Stationen zwischen 27,3 Prozent in Neuhaus am Rennweg und 6,0 Prozent in Leinefelde im Eichsfeld. In Artern und Jena dagegen gab es mit 44,1 Prozent bzw. 34,1 Prozent den größten Niederschlagsüberschuss. 16
Quellen DWD 2021a: Deutschlandwetter im Februar 2021. url: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilun- gen/DE/2021/20210226_deutschlandwetter_februar2021_news.html Stand: 08.03.2021 DWD 2021b: Deutschlandwetter im Winter 2020/21. url: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilun- gen/DE/2021/20210226_deutschlandwetter_winter2020_2021_news.html Stand: 08.03.2021 DWD 2021c: Februar 2021: Ein Monat der Extreme. https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/tempera- tur/20210303_temperaturanstieg_bericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3 Stand: 08.03.2021 DWD 2021d: DWD Climate Data Center (CDC), Raster der Monatssumme der Nie- derschlagshöhe für Deutschland, Version v1.0 Stand: 08.03.2021 ESWD 2021: European Severe Weather Database. url: https://www.eswd.eu/ Stand: 08.03.2021 17
Anhang Abb. I: Lage ausgewählter DWD-Klimastationen 18
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