Konsensus Bericht 422 - intensivmedizin.at

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422     Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation
 Konsensus Bericht                                                                                 wiener klinische
                                                                                                   wochenschrift
                                                                                                   the middle european journal
                                                                                                   of medicine
Wien Klin Wochenschr (2002) 114/10–11: 422–427
                                                                                                   Printed in Austria
© Springer-Verlag 2002

      Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach
       kardiopulmonaler Reanimation – Österreichische interdisziplinäre
                           Konsensuskonferenz
       Christian Madl1, Walter Hasibeder2, Peter Lechleitner3, Kurt Lenz4, Karl Heinz Lindner2,
         Walter Oder5, Gerhard Prause6, Erik Rumpl7, Erich Schmutzhard8 und Fritz Sterz9
                           1
                             Intensivstation, Universitätsklinik für Innere Medizin IV, Universität Wien,
              2
                  Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Leopold Franzens-Universität Innsbruck,
                                             3
                                               Interne Abteilung, Landeskrankenhaus Lienz,
                                  4
                                    Interne Abteilung, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz,
                                        5
                                          Neurologisches Rehabilitationszentrum Meidling, Wien,
                          6
                            Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universität Graz,
                                      7
                                        Neurologische Abteilung, Landeskrankenhaus Klagenfurt,
                        8 Universitätsklinik für Neurologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, und

                                9 Universitätsklinik für Notfallmedizin, Universität Wien, Österreich

   Prognostic evaluation of cerebral hypoxia after               Rehabilitation nach zerebraler Hypoxie ermöglichen. Aus
   cardiopulmonary resuscitation – Report of the                 mehr als 100 unterschiedlichen Parametern wurden 26
  Austrian Interdisciplinary Consensus Conference                Parameter identifiziert, die, basierend auf Ergebnisse
     Summary. Various clinical parameters, neurological          wissenschaftlicher Publikationen, eine prognostische
examination models, biochemical tests, electrophysiolog-         Aussage ermöglichen. Diese Parameter müssen jedoch
ical procedures and neuro-imaging techniques have been           hinsichtlich der Einschätzung der Evidenz und deren
studied with respect to the detection of cerebral hypoxia        Stärkegrad als Grundlage für prognostische Empfehlun-
in patients after cardiopulmonary resuscitation.                 gen unterschiedlich beurteilt werden.
     These parameters were critically evaluated by the               Schlüsselwörter: Zerebrale Hypoxie, kardiopulmo-
members of the Austrian interdisciplinary consensus con-         nale Reanimation, Konsensuskonferenz, Prognose.
ference. Based on the results of scientific publications,
the consensus meeting identified 26 parameters, which                                     Einleitung
allow the prognostic evaluation of cerebral hypoxia after
                                                                      In den letzten 20 Jahren wurden zahlreiche Publika-
cardiopulmonary resuscitation. Among these parameters,
                                                                 tionen zur Thematik der Prognosebeurteilung bei zere-
however, the strength of evidence and the level of recom-
                                                                 braler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation ver-
mendation are different.
                                                                 öffentlicht. Um eine prognostische Aussage über eine
   Key words: Cardiopulmonary resuscitation, cerebral            potentielle neurologische Rehabilitation nach zerebraler
hypoxia, consensus conference, outcome.                          Hypoxie zu ermöglichen, wurden über 100 verschiedene
                                                                 Parameter zur Quantifizierung des Ausmaßes der zerebra-
                                                                 len Funktionsstörung nach kardiopulmonaler Reanimation
    Zusammenfassung. In den letzten Jahren wurden                untersucht. Diese Parameter umfassen neben klinischen
zahlreiche Prognoseparameter zur Beurteilung der zere-           Daten und klinischen Scoresystemen, verschiedene kli-
bralen Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation un-             nisch-neurologische Befunde, biochemische Parameter,
tersucht. Diese Parameter umfassen neben klinischen              elektrophysiologische Untersuchungen und neurodiagnos-
Daten und klinischen Scoresystemen verschiedene kli-             tische bildgebende Verfahren.
nisch-neurologische Befunde, biochemische Parameter,                  Ziel der österreichischen interdisziplinären Konsen-
elektrophysiologische Untersuchungen und neurodia-               suskonferenz war die kritische Evaluierung dieser Para-
gnostische bildgebende Verfahren.                                meter und die Empfehlung welche Parameter bzw. dia-
    Ziel der österreichischen interdisziplinären Konsen-         gnostischen Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt zur Pro-
suskonferenz war die kritische Evaluierung dieser Para-          gnosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopul-
meter und die Empfehlung welche Parameter bzw. dia-              monaler Reanimation geeignet sind. Die Empfehlungen
gnostischen Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt eine pro-             der Konsensuskonferenz sollen helfen, die individuelle
gnostische Aussage über eine potentielle neurologische           neurologische Prognose nach kardiopulmonaler Reanima-
Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation        423

tion mit hoher Zuverlässigkeit standardisiert zu beurteilen.   lebensrate von Patienten mit primärem Herzrhythmus
Darüber hinaus sollten die Empfehlungen der Konsensus-         Asystolie oder PEA signifikant schlechter ist als bei Pati-
konferenz unter Berücksichtigung unterschiedlicher finan-      enten mit primärem Herzrhythmus Kammerflimmern
zieller und personeller Ressourcen auch von kleineren          [12]. Eine erfolgreiche Spitalsentlassung bei Patienten
Krankenhäusern in Österreich erfüllt werden können.            nach CPR mit primärem Herzrhythmus Asystolie ist signi-
     Die individuelle neurologische Prognose soll entspre-     fikant seltener als bei Patienten mit primärem Herzrhyth-
chend den Glasgow-Pittsburg Outcome Categories [1]             mus VF oder VT [13].
klassifiziert werden (Cerebral Performance Categories;
CPC). CPC 1 und 2 entspricht einer günstigen Prognose,              Herz-Kreislaufstillstand: beobachtet oder nicht
während CPC 3–5 als ungünstige Prognose definiert ist.                                beobachtet

        Parameter zur Prognosebeurteilung                            Interpretation: Der Erfolg einer kardiopulmonalen
                                                               Reanimation ist bei nicht beobachtetem Herz-Kreislauf-
            1. Demographische Daten                            stillstand signifikant schlechter als bei beobachtetem
   Alter zum Zeitpunkt des Herz-Kreislaufstillstandes          Herz-Kreislaufstillstand (30% vs 48%). Ein nicht be-
                                                               obachteter Herz-Kreislaufstillstand ist ein unabhängiger
     Interpretation: Während ein Alter über 70 Jahre ein       prädiktiver Parameter für eine schlechte Prognose [14].
unabhängiger Prediktor für eine ungünstige Prognose            Weston et al. zeigte ebenfalls, dass ein beobachteter Herz-
nach kardiopulmonaler Reanimation darstellt [2], zeigte        Kreislaufstillstand eine bessere Prognose als ein nicht be-
eine andere Studie, dass ein Alter unter 70 Jahre ein          obachteter Herz-Kreislaufstillstand aufweist [15].
unabhängiger prognostischer Parameter für eine günstige
Prognose darstellt [3]. Eine andere Untersuchung zeigte
                                                                 Durchführung von „basic life support“ Maßnahmen:
ebenfalls, dass ein höheres Alter ein unabhängiger pro-
                                                                                   ja oder nein
gnostischer Parameter ist, der mit einer schlechteren Pro-
gnose nach Reanimation assoziiert ist [4]. 7 Jahre nach             Interpretation: Die Durchführung eines „basic life
erfolgreicher Reanimation war die Überlebensrate bei Pa-       supports“ bei kardiopulmonaler Reanimation ist ein posi-
tienten unter 70 Jahre signifikant höher als bei Patienten     tiver prädiktiver Parameter für eine erfolgreiche Spitals-
über 70 Jahre (45% vs 19%) [5].                                entlassung [16]. Auch Stiell et al. zeigten, dass die Durch-
                                                               führung von „basic life support“ Maßnahmen ein unab-
          Grunderkrankung zum Zeitpunkt des                    hängiger prädiktiver Parameter, der mit einer günstigeren
              Herz-Kreislaufstillstandes                       Prognose nach kardiopulmonaler Reanimation assoziiert,
    Interpretation: Ein präexistierendes kongestives           darstellt [17].
Herzversagen (NYHA III oder IV) ist ein unabhängiger
Prediktor für eine ungünstige Prognose nach primär er-              Geschätztes Zeitintervall zwischen Kollaps und
folgreicher kardiopulmonaler Reanimation [6]. Während                          Eintreffen des Notarztes
ein anamnestisch bekannter Insult und bestehendes Nie-             Interpretation: Die Länge des Zeitintervalls zwischen
renversagen unabhängige prädiktive Parameter für eine          Kollaps und Defibrillation ist der wichtigste prädiktive
ungünstige Prognose nach Reanimation sind, stellt das          Parameter für das Überleben nach kardiopulmonaler Re-
Auftreten einer Angina pectoris vor Reanimation einen          animation [18]. Die Belgian Cerebral Resuscitation Study
unabhängigen prädiktiven Parameter für eine günstige           Group zeigte, dass der Zeitintervall zwischen Kollaps und
Prognose dar [7]. Grunderkrankung und Comorbidität             Beginn von Reanimationsmaßnahmen ein unabhängiger
(Comorbidity index) beeinflussen signifikant die neurolo-      prädiktiver Parameter für die Prognose nach kardiopulmo-
gische Prognose nach Reanimation [8].                          naler Reanimation ist [19].
                 2. Präklinische Daten                              Geschätztes Zeitintervall zwischen Kollaps und
  Ätiologie des Herz-Kreislaufstillstandes: kardial oder             Wiedererlangen eines spontanen Kreislaufes
                nicht-kardiale Ätiologie                           Interpretation: Ein Zeitintervall zwischen Kollaps
    Interpretation: Die Prognose von Patienten mit kar-        und Beginn der kardiopulmonalen Reanimation < 6 Minu-
dialer Ätiologie des Herz-Kreislaufstillstandes ist signifi-   ten und eine Reanimationsdauer < 30 Minuten ist bei 50%
kant günstiger als jene Patienten mit nicht-kardialer Ursa-    der Patienten mit einer guten neurologischen Prognose
che [9]. Die Arbeit von Kürkciyan et al. zeigte ebenfalls,     assoziiert. Bei einem Zeitintervall zwischen Kollaps und
dass eine nicht-kardiale Ätiologie des Herz-Kreislaufstill-    Beginn der Reanimation < 6 min und jedoch einer Reani-
standes mit einer schlechteren Prognose assoziiert ist als     mationsdauer über 30 min ist hingegen nur bei 3% mit
eine kardiale Ätiologie [10].                                  einer guten neurologischen Prognose zu rechnen [20].
                                                               Eine Dauer der kardiopulmonalen Reanimation über 15
   Primärer Herzrhythmus: Kammerflimmern (VF),                 Minuten ist ein unabhängiger prädiktiver Parameter für
  Ventrikuläre Tachykardie (VT), Pulslose Elektrische          eine schlechte Prognose [21].
             Aktivität (PEA) oder Asystolie
    Interpretation: Bei Patienten mit primärem Herz-                Kumulative Dosis von Adrenalin während der
rhythmus Asystolie oder PEA ist die Prognose signifikant                           Reanimation
schlechter als bei Patienten mit primärem Rhythmus VF              Interpretation: Die zunehmende kumulative Dosis
oder VT [11]. Pepe et al. zeigte ebenfalls, dass die Über-     von Adrenalin während der Reanimation ist ein unabhän-
424       Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation

giger prädiktiver Parameter für eine ungünstige Prognose      ben bei der Spitalsaufnahme höhere Blutzuckerwerte als
bei Patienten mit Kammerflimmern [22]. Die Therapie mit       Patienten mit günstigem neurologischem Verlauf (mean:
hochdosiertem Adrenalin (7 mg vs 1 mg) während einer          341 vs 262 mg/dl) [29]. Longstreth et al. zeigten außer-
kardiopulmonalen Reanimation führt zu keiner Verbesse-        dem, dass eine inverse Korrelation zwischen der Höhe des
rung der neurologischen Prognose [23].                        Blutzuckerwertes unmittelbar nach Reanimation und der
                                                              neurologischen Prognose besteht [30]. Außerdem sind
      Pupillen-Lichtreaktion nach Wiedererlangen eines        hohe Blutzuckerwerte während der ersten 24 Stunden
                    spontanen Kreislaufes                     nach Reanimation mit einer schlechten neurologischen
                                                              Prognose assoziiert [31].
    Interpretation: Eine Analyse von 4 Studien mit 491
Patienten zeigt, dass eine fehlende Pupillen-Lichtreaktion
bei der Spitalsaufnahme nach erfolgreicher kardiopul-         Die Körpertemperatur bei Spitalsaufnahme und während
monaler Reanimation eine Spezifität für eine schlechte              der initialen 48 Stunden nach Reanimation
neurologische Prognose zwischen 69 und 100% aufweist               Interpretation: Körpertemperaturen über 38° Celsius
[24].                                                         in den ersten 48 Stunden nach Reanimation ist ein frühzei-
                                                              tiger prognostischer Parameter für eine zerebrale Schädi-
  Hustenreflex/Würgreflex nach Wiedererlangen eines           gung [32]. Pro Erhöhung der Körpertemperatur um 1°
                spontanen Kreislaufes                         Celsius steigt bei Patienten nach ischämischen Insult das
                                                              relative Risiko einer schlechten neurologischen Prognose
     Interpretation: Ein positiver Husten/Würgreflex 30       um 2,2 [33].
Minuten nach primär erfolgreicher kardiopulmonaler Re-
animation hat einen positiven prädiktiven Wert von 65%
für eine komplette neurologische Rehabilitation. Ein feh-        Initialer Glasgow Coma Score bei Spitalsaufnahme
lender Husten/Würgreflex hat hingegen einen negativen              (und wenn der Patient nicht kontinuierlich sediert ist
prädiktiven Wert von 100% für eine komplette neurologi-       alle 6 Stunden innerhalb der initialen 72 Stunden nach
sche Rehabilitation [25].                                     Reanimation)
                                                                   Interpretation: Ein Glasgow Coma Score unter 9 in-
      Glasgow Coma Score nach Wiedererlangen eines            nerhalb der ersten 24 Stunden nach Reanimation ist ein
                 spontanen Kreislaufes                        unabhängiger prädiktiver Parameter für eine schlechte
     Interpretation: Ein Glasgow Coma Score unter 9 in-       neurologische Prognose [21]. Ein Glasgow Coma Score
nerhalb der ersten 24 Stunden nach Reanimation ist ein        ≤ 4 am Tag 2 nach Reanimation hat einen negativen prä-
unabhängiger prädiktiver Parameter für eine schlechte         diktiven Wert für eine schlechte Prognose von 97%. Hin-
neurologische Prognose [21]. In der Studie von Grubb et       gegen hat ein Glasgow Coma Score ≥ 10 einen positiven
al. ist die Mortalität nach kardiopulmonaler Reanimation      prädiktiven Wert für eine günstige neurologische Progno-
mit dem Glasgow Coma Score bei der Spitalsaufnahme            se von 77% [34]. Edgren et al. zeigte in seiner Studie, dass
assoziiert: Bei einem Glasgow Coma Score von 3 beträgt        ein Glasgow Coma Score ≤ 5 am Tag 3 nach Reanimation
die Mortalität 83%, bei einem Glasgow Coma Score von 4        einen negativen prädiktiven Wert für eine schlechte neuro-
oder 5 beträgt die Mortalität 51%, während bei einem          logische Prognose von 100% hat [35]. Eine Meta-Analyse
Glasgow Coma Score über 5 die Mortalität zwischen 12          von 3 Studien zeigte, dass bei der Beurteilung des Glas-
und 14% liegt [26].                                           gow Coma Score am Tag 3 nach Reanimation, eine feh-
                                                              lende motorische Reaktion auf Schmerzreiz eine Spezifi-
                                                              tät für eine schlechte neurologische Prognose von 100%
        Spontanatmung bei Eintreffen des Notarztes            aufweist [24].
    Interpretation: Eine vorhandene Spontanatmung wäh-
rend einer kardiopulmonalen Reanimation führt zu einer               Pupillen-Lichtreaktion bei Spitalsaufnahme
besseren Oxygenierung und zu einem besseren Reanima-
tionserfolg [27].                                                 (Kontrolle alle 6 Stunden auch bei kontinuierlicher
                                                              Sedierung innerhalb der initialen 72 Stunden.)
 Spontanatmung nach Wiedererlangen eines spontanen                Interpretation: Eine fehlende Pupillen-Lichtreaktion
                    Kreislaufes                               3 Tage nach Reanimation hat einen negativen prädiktiven
                                                              Wert für eine schlechte neurologische Prognose von 100%
   Interpretation: Patienten mit vorhandener Spontan-         [35]. Eine Meta-Analyse von 3 Studien zeigt, dass eine
atmung nach primär erfolgreicher Reanimation haben eine       fehlende Pupillen-Lichtreaktion 3 Tage nach Reanimation
höhere Überlebensrate als Patienten ohne Spontanatmung        eine Spezifität für eine schlechte neurologische Prognose
(27% vs 9%) [28].                                             von 100% aufweist. Die Sensitivität liegt zwischen 22 und
                                                              55% [24].
                    3. Klinische Daten
  Serumglukose bei Spitalsaufnahme und nach 12 und                        Kornealreflex bei Spitalsaufnahme
                     24 Stunden                                   (Kontrolle innerhalb der initialen 72 Stunden nach
    Interpretation: Patienten mit schlechter neurologi-       Reanimation alle 6 Stunden, wenn der Patient nicht konti-
scher Prognose nach kardiopulmonaler Reanimation ha-          nuierlich sediert ist.)
Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation      425

     Interpretation: Fehlende Kornealreflexe am Tag 3         licher Sedierung ist das EEG prognostisch nicht aussage-
nach Reanimation haben einen negativen prädiktiven Wert       kräftig.)
für eine schlechte neurologische Prognose von 98% [35].
                                                                   Interpretation: Das Alpha Koma, das Burst Suppres-
         Neuronenspezifische Enolase im Serum                 sion Muster und das isoelektrische EEG erreichen eine
                                                              Spezifität für eine ungünstige Prognose von 71–100%
    (Wenn der Patient bei kontinuierlicher Sedierung kli-     [42]. Entsprechend einem EEG-Graduierungssystem
nisch-neurologisch nicht beurteilbar ist innerhalb 24 bis     können im hypoxischen Koma 5 Grade unterschieden
72 Stunden nach kardiopulmonaler Reanimation.)                werden: Dabei sind Grad 1 (im Normbereich, alpha
     Interpretation: Die neuronenspezifische Enolase          Rhythmus mit oder ohne seltene Theta Aktivität) und
Konzentration im Serum korreliert mit dem Ausmaß der          Grad 2 (gering abnorm, predominante Theta Aktivität mit
neuronalen Schädigung im ZNS [36]. Patienten mit un-          seltenen Alpha, einigen Delta-Wellen) prognostisch güns-
günstiger neurologischer Prognose haben eine signifikant      tig. Während Grad 3 (mäßig abnorm, predominante Delta
höhere neuronenspezifische Enolase Konzentration im           Aktivität vermischt mit Theta oder seltenen Alpha oder
Serum innerhalb der ersten 24 Stunden nach Reanimation        Spitzen-Bursts) prognostisch nicht aussagekräftig ist, sind
als Patienten mit günstiger Prognose [37]. Die Studie von     Grad 4 (schwer abnorm, diffuse Delta oder periodische
Fogel et al. zeigte, dass eine neuronenspezifische Enolase    Spitzen oder Komplexe mit isoelektrischen Perioden) und
Konzentration im Serum > 33 mg/ml innerhalb der ersten        Grad 5 („flaches“ oder isoelektrisches EEG) prognostisch
3 Tage nach Reanimation eine Spezifität und einen positi-     ungünstig [43].
ven prädiktiven Wert von 100% für ein persistierendes
Koma aufweist [38]. Die Studie von Martens zeigte, dass
die neuronenspezifische Enolase Konzentration im Serum          Messung der somatosensorisch evozierten Potentiale
24 Stunden nach Reanimation bei komatösen Patienten,              (N20 Latenzzeit) 48 Stunden bis 7 Tage nach
die versterben oder im persistierenden vegetativem Sta-                  kardiopulmonaler Reanimation
dium überleben, signifikant höher ist als bei Patienten die        (Somatosensorisch evozierte Potentiale auch bei kon-
mit günstiger neurologischer Prognose überleben [39].         tinuierlicher Sedierung prognostisch aussagekräftig, je-
Eine weitere Studie zeigte, dass die höchste neuronenspe-     doch unsichere Aussagekraft bei Hypothermie und Kin-
zifische Enolase Konzentration im Serum innerhalb 72          dern.)
Stunden nach Reanimation ein unabhängiger prädiktiver
                                                                   Interpretation: Eine Meta-Analyse von 11 Studien
Parameter für die neurologische Prognose darstellt [40].
                                                              mit 563 Patienten zeigte, dass bilateral fehlende N20
  APACHE II Score innerhalb der initialen 24 Stunden          Peaks innerhalb 7 Tage nach Reanimation eine Spezifität
                nach Reanimation                              für eine schlechte neurologische Prognose von 100% auf-
                                                              weisen [24]. In einer rezenten Studie verstarben alle Pa-
    (Fakultativ kann der SAPS II oder APACHE III Score        tienten mit bilateral fehlenden N20 Peaks nach Reani-
angewendet werden.)                                           mation oder verblieben im persistierenden apallischen
     Interpretation: Ein APACHE II – Score über 20 Punk-      Syndrom [44]. Eine andere Studie zeigte, dass von 441
te innerhalb der ersten 24 Stunden nach Reanimation hat       nicht-traumatischen Koma-Patienten alle Patienten mit bi-
einen positiven prädiktiven Wert von 96% um eine un-          lateral fehlenden N20 Peaks verstarben (Mortalität 100%,
günstige neurologische Prognose zu dedektieren [21].          95% Konfidenz-Intervall 96–100%) [45]. Die Studie von
Niskanen et al. zeigten, dass Patienten nach Reanimation      Sherman et al. ergab, dass bilateral fehlende N20 Peaks
mit einem APACHE II Score ≤ 9 eine Mortalität von 22%         nach Reanimation eine Spezifität und einen positiven prä-
hatten, während Patienten mit einem APACHE II Score           diktiven Wert von 100% für ein persistierendes Koma
von ≥ 25 eine Mortalität von 85% aufwiesen [41].              aufweisen [46].

 Auftreten von generalisierten Myoklonien oder Status                    5. Bildgebende Neurodiagnostik
             epilepticus nach Reanimation
                                                                           Zerebrale Computertomografie
     Interpretation: Eine Analyse von 2 Studien mit 221
Patienten zeigte, dass das Auftreten von generalisierten          (Initial bei unklarer Ätiologie zum Ausschluss einer
Myoklonien oder einem Status epilepticus nach Reanima-        neurologischen Genese; eine unauffällige zerebrale Com-
tion eine Spezifität für eine schlechte neurologische Pro-    putertomografie schließt jedoch eine ungünstige neurolo-
gnose zwischen 96% und 100% aufweist [24]. Edgren et          gische Prognose nicht aus!)
al. zeigten, dass das Auftreten zerebraler Krämpfe 3–7             Interpretation: Patienten mit einem diffusem Hirn-
Tage nach Reanimation einen negativen prädiktiven Wert        ödem 3 Tage nach Reanimation haben eine signifikant
für eine schlechte neurologische Prognose von 100% auf-       schlechtere neurologische Prognose als Patienten ohne
weist [35].                                                   Hirnödem [47]. Bei komatösen Patienten nach Reanima-
                                                              tion zeigte sich nach 24 Stunden eine Abnahme der Intensi-
         4. Elektrophysiologische Parameter                   tät (Hounsfield Units) der grauen Substanz und eine Zu-
                                                              nahme der Intensität der weißen Substanz. Die Ratio graue/
        Ableitung eines Elektroenzephalogramms                weiße Substanz in den Basalganglien war bei Patienten mit
   (Frühestens 48 Stunden nach Reanimation bzw. nach          schlechter neurologischer Prognose signifikant niedriger.
Ende einer kontinuierlichen Sedierung; bei kontinuier-        Während Patienten mit einer Ratio graue/weiße Substanz
426      Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation

< 1.18 zu 100% verstarben, überlebten 46% der Patienten             3. Cooper S et al (1997) Predicting survival, in-hospital car-
mit einer Ratio graue/weiße Substanz > 1.18 [48].                      diac arrests: resuscitation survival variables and training
                                                                       effectiveness. Resuscitation 35: 17–22
                                                                    4. Stiell IG, et al (1999) Modifiable factors associated with
 Magnetresonanz-Tomografie (T1- und T2-Gewichtung)                     improved cardiac arrest survival in a multicenter basic life
    (Wenn die oben angeführten Parameter nicht aussage-                support/defibrillation system: OPALS Study Phase I re-
kräftig sind oder in individuellen Fällen zur Einschätzung             sults. Ontario Prehospital Advanced Life Support. Ann
der neurologischen Rehabilitierbarkeit.)                               Emerg Med 33: 44–50
                                                                    5. Zoch TW et al (2000) Short and long-term survival after
     Interpretation: Globale zerebrale Hypoxie führt zu                cardiopulmonary resuscitation. Arch Intern Med 160:
pathologischen Veränderungen im Bereich der Basalgan-                  1969–1973
glien, des Zerebellums und des Cortex, die sich mit der             6. Müllner M et al (1998) The influence of chronic pre-arrest
diffusionsgewichteten MR-Bildgebung darstellen lassen.                 health conditions on mortality and functional neurological
In der Akut- bzw. frühen Subakutphase lassen sich Verän-               recovery in cardiac arrest survivors. Am J Med 104: 369–
derungen in der grauen Substanz, in der späten Subakut-                373
phase hauptsächlich in der weißen Substanz darstellen               7. De Vos R et al (1999) In-hospital cardiopulmonary resus-
[49]. Ein Vergleich der kranialen Computertomografie und               citation: prearrest morbidity and outcome. Arch Intern
der MR-Tomografie zeigte klar auf, dass die konventio-                 Med 159: 845–850
nelle MR-Bildgebung (T2-gewichtet, inversion recovery)              8. Hallstrom AP et al (1996) Influence of comorbidity on the
einer konventionellen Computertomografie-Untersuchung                  outcome of patients treated for out-of-hospital ventricular
insbesondere in der Detektion von Basalganglienläsionen                fibrillation. Circulation 93: 2019–2022
überlegen ist [50]. In der Studie von Nogami et al. wiesen          9. Kuisma M et al (1997) Out-of-hospital cardiac arrests of
Patienten nach zerebraler Hypoxie mit Hyperintensitäten                non-cardiac origin. Epidemiology and outcome. Eur Heart
in den Basalganglien der T1-gewichteten und T2-gewich-                 J 18: 1122–1128
teten MR-Tomografie Bildern eine schlechte neurolo-                10. Kürkciyan I et al (1998) Accuracy and impact of presumed
                                                                       etiology in patients with cardiac arrest. Circulation 98:
gische Prognose auf [51]. Der Nachweis von erhöhtem
                                                                       766–771
Laktat im Hirngewebe in der MR-Spektroskopie weist bei
                                                                   11. Martens PR et al (1992) Early prediction of non-survival
Patienten nach zerebraler Hypoxie eine signifikant                     for patients suffering cardiac arrest – a word of caution.
schlechte Prognose auf [52].                                           The Belgian Cerebral Resuscitation Study Group. Inten-
                                                                       sive Care Med 18: 11–14
 HMPAO-SPECT und Positronen-Emissionstomografie                    12. Pepe PE et al (1993) Cardiac arrest presenting with
                                                                       rhythms other than ventricular fibrillation: contribution of
     (Ermöglichen in individuellen Fällen eine Beurteilung             resuscitative efforts toward total survivorship. Crit Care
der neurologischen Langzeit-Prognose und Einschätzung                  Med 21: 1838–1843
der neurologischen Rehabilitierbarkeit am Ende des Inten-          13. Herlitz J et al (1994) Predictors of early and late survival
sivstationsaufenthaltes; in der Akutphase nach kardiopul-              after out-of-hospital cardiac arrest in which asystole was
monaler Reanimation sind SPECT und PET nicht hinrei-                   the first recorded arrhythmia on scene. Resuscitation 28:
chend validiert und somit ohne prognostische Relevanz.)                27–36
    Interpretation: HMPAO-SPECT: Eine reduzierte ze-               14. Taffet GE et al (1988) In-hospital cardiopulmonary resus-
rebrale Perfusion im HMPAO-SPECT ermöglicht die                        citation. JAMA 260: 2069–2072
                                                                   15. Weston CF et al (1997) Predicting survival from out-of-
Identifizierung hypoxischer Schädigungen, die in der MR-
                                                                       hospital cardiac arrest: a multivariate analysis. Resuscita-
Tomografie bzw. in der zerebralen Computertomografie
                                                                       tion 34: 27–34
nicht dedektierbar sind [53]. Eine andere Untersuchung             16. Swor RA et al (1995) Bystander CPR, ventricular fibrilla-
zeigte, dass eine globale Reduzierung der kortikalen Per-              tion, and survival in witnessed, unmonitored out-of-hospi-
fusion mit einer schlechten neurologischen Langzeit-Pro-               tal cardiac arrest. Ann Emerg Med 25: 780–784
gnose assoziiert ist [54].                                         17. Stiell IG et al (1999) Modifiable factors associated with
    Positronen-Emissionstomografie: Sie ermöglicht die                 improved cardiac arrest survival in a multicenter basic life
Identifizierung einer irreversiblen kortikalen Schädigung              support/defibrillation system: OPALS Study Phase I re-
nach zerebraler Hypoxie und ist hilfreich bei der Beurtei-             sults. Ontario Prehospital Advanced Life Support. Ann
lung der neurologischen Rehabilitation [55]. Darüber hin-              Emerg Med 33: 44–50
aus korreliert eine Abnahme des regionalen zerebralen              18. Becker LB et al (1991) Outcome of CPR in a large metro-
Blutflusses und des zerebralen Sauerstoffverbrauches eng               politan area – where are the survivors? Ann Emerg Med
mit der neurologischen Langzeitprognose [54].                          20: 355–361
                                                                   19. Martens PR et al (1993) Influence on outcome after cardi-
                                                                       ac arrest of time elapsed between call for help and start of
                          Literatur                                    bystander basic CPR. Belgian Cerebral Resuscitation
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    citation: prearrest morbidity and outcome. Arch Intern             rience at a nonteaching community hospital with a full-
    Med 159: 845–850                                                   time critical care staff. Chest 108: 1009–1017
Madl et al., Empfehlungen zur Prognosebeurteilung bei zerebraler Hypoxie nach kardiopulmonaler Reanimation                   427

22. Behringer W et al (1998) The cumulative dose of epine-           40. Schoerkhuber W et al (1999) Time course of serum neuron-
    phrine during cardiopulmonary resuscitation and neuro-               specific enolase – a predictor of neurologic outcome in pa-
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