LAGEBILD 2020 Verkehrsunfallentwicklung im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach - Polizei.Rlp.de
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POLIZEIPRÄSIDIUM MAINZ PD BAD KREUZNACH LAGEBILD 2020 Verkehrsunfallentwicklung im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach Rüdesheim, Februar 2021
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Zusammengestellt: Tobias Spengler, POK Christopher Jürgens, POK Polizeipräsidium Mainz Polizeidirektion Bad Kreuznach Erreichbarkeit: Telefon: 0671 / 92000-209 Fax: 0671 / 92000-199 E-mail: pdbadkreuznach@polizei.rlp.de Quellen: AVUS Automatisierte Verkehrs-Unfall-Statistik GeopolisV Geografisches Polizeiliches Informations System (Verkehr) Gravus Grafisches Verkehrsunfallsicherheitslagebild Datenstand: 17.02.2021 Seite 2
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Inhaltsverzeichnis 1. Kurzübersicht .............................................................................................................. 4 2. Verkehrsunfallzahlen .................................................................................................. 5 2.1 Gesamtunfallentwicklung ..................................................................................... 5 2.2 Unfallörtlichkeiten ................................................................................................. 6 2.3 Unfallzeiten .......................................................................................................... 7 2.4 Unfallschaden ...................................................................................................... 9 3. Verkehrsunfälle mit Personenschaden ....................................................................... 9 4. Hauptunfallursachen ................................................................................................. 13 4.1 Unfallursachen allgemein ................................................................................... 13 4.2 Verkehrsunfälle durch nicht ausreichenden Abstand ......................................... 16 4.3 Verkehrsunfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit ................................. 16 4.4 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung ........................................................... 17 4.5 Verkehrsunfälle unter Drogeneinwirkung ........................................................... 18 4.6 Verkehrsunfälle durch Übermüdung / Sonst. körperliche oder geistige Mängel . 19 5. Risikogruppen ........................................................................................................... 20 5.1 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Kindern ...................................................... 20 5.2 Begleitetes Fahren mit 17 .................................................................................. 21 5.3 Verkehrsunfälle mit Beteiligung der Risikogruppe „Junge Fahrer“ ..................... 22 5.4 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren (Personen > 65 Jahre) ............... 27 6. Unfälle mit motorisierten Zweirädern ........................................................................ 31 7. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern ................................................. 35 8. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern ..................................................... 36 9. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen ................................................ 38 10. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort .................................................................... 41 11. Wildunfälle ............................................................................................................. 42 12. Unfallwahrscheinlichkeit ........................................................................................ 45 13. Verkehrsüberwachung........................................................................................... 45 14. Zusammenfassung ................................................................................................ 47 15. Informationen zum örtlichen Unfallgeschehen ....................................................... 48 Seite 3
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 1. Kurzübersicht Veränderung Verkehrsunfälle 2020 2019 Total Prozent Gesamtzahl der Unfälle 5315 6034 -719 -11,92 Unfälle mit leichtem Personen- 421 446 -25 -5,61 schaden Unfälle mit schwerem Personen- 97 113 -16 -14,16 schaden Unfälle mit Todesfolge 2 6 -4 -66,67 Alkoholunfälle 88 100 -12 -12,00 Drogenunfälle 25 14 +11 +78,57 Motorradunfälle (mit amtlichem 83 96 -13 -13,54 Kennzeichen) Mofa-/Mopedunfälle (mit Ver- 29 34 -5 -14,71 sicherungskennzeichen) VU unter Beteiligung 18-24 Jähriger 1125 1186 -61 -5,14 VU unter Beteiligung von Senioren 1072 1278 -206 -16,12 (>= 65 Jahre) Unfälle mit Kinderbeteiligung 48 57 -9 -15,79 Unfälle mit Flucht 1123 1366 -243 -17,79 Aufgeklärte Unfallfluchten 568 672 -104 Aufklärungsquote 50,58% 49,20% +1,38 % Personenschäden (insgesamt) 644 759 -115 -15,15 Leichtverletzte 535 620 -85 -13,71 Schwerverletzte 107 132 -25 --18,94 Getötete 2 7 -5 -71,34 Seite 4
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 2. Demografische Entwicklung Der Dienstbezirk der Polizeidirektion (PD) Bad Kreuznach umfasst die Zuständigkeitsbereiche der Polizeiinspektionen (PI´en) Bad Kreuznach, Bingen und Kirn. Im Dienstbezirk der PD Bad Kreuznach leben insgesamt 207.751 Menschen (Stand 31.12.2019). Die Altersstruktur der Einwohner ist der nachfolgenden grafischen Darstellung zu entnehmen. Einwohner nach Altersstruktur 80.000 60.338 60.000 48.861 35.359 40.000 26.424 7.663 14.681 12.214 20.000 2.211 0 0-13 14-17 18-24 25-39 40-59 60-79 80-89 90 und älter 3. Verkehrsunfallzahlen 3.1 Gesamtunfallentwicklung Im Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach insgesamt 5.315 Verkehrsunfälle. Mit Blick auf die jahreslange Konstanz um ca. 6100 Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang um 719 Unfälle zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist auch im Bundes- und Landestrend feststellbar. Zudem ist es mitunter auf das veränderte Mobilitätsverhalten im Rahmen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Unfallentwicklung bei der PD Bad Kreuznach 6137 6231 6261 7000 6105 6034 6000 5315 5000 4000 3000 2000 1000 0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Seite 5
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 In den Zuständigkeitsbereichen aller Inspektionen war die Anzahl der Verkehrsunfälle rückläufig. Bei der PI Bad Kreuznach sank die Anzahl der Verkehrsunfälle um 398 Unfälle an. Bei der PI Bingen waren 261 Unfälle weniger zu verzeichnen. In dem Bereich der PI Kirn sanken die Unfallzahlen um 60 Unfälle. Unfallentwicklung bei den Dienststellen 4000 3000 2000 1000 0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 PI Bad Kreuznach 3438 3463 3435 3377 3381 2983 PI Bingen 1459 1576 1552 1502 1509 1248 PI Kirn 1240 1192 1274 1226 1144 1084 3.2 Unfallörtlichkeiten Innerhalb geschlossener Ortschaften (64 %) ereigneten sich deutlich mehr Verkehrsunfälle als außerhalb geschlossener Ortschaften (36 %). Während sich die Unfallzahl außerhalb geschlossener Ortschaften leicht um 88 Unfälle reduzierte, sank sie innerorts um 631 Unfälle. Dies entspricht außerhalb geschlossener Ortschaften einem Rückgang von 4,4 % und innerorts einem Rückgang um 15,5 %. Unfallverteilung 3500 3000 2500 3422 2000 1500 1893 1000 500 0 innerhalb geschlossener außerhalb geschlossener Ortschaften Ortschaften Seite 6
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Betrachtet man die Verteilung der Verkehrsunfälle auf die einzelnen Straßenklassen, so ist festzustellen, dass sich 24 % aller Unfälle auf Landesstraßen ereignet haben. Es folgen die Bundesstraßen mit 14 % und die Kreisstraßen mit 11 %. 51 % aller Verkehrsunfälle ereigneten sich jedoch nach wie vor auf nicht klassifizierten Straßen, Wegen und Plätzen. Unfälle nach Straßenklassen Das Straßennetz innerhalb der PD Bad Kreuznach umfasst 24% 11% 165 km Bundesstraßen, Bundesstraßen (759) 350 km Landesstraßen, Landesstraßen (1251) 384 km Kreisstraßen und Kreisstraßen (588) 1.023 km Gemeindestraßen 51% 14% 3.3 Unfallzeiten Im Laufe der Monate sind Schwankungen zu erkennen, die sich einerseits witterungsbedingt erklären lassen, andererseits auf einen Anstieg der Wildunfälle in den Monaten September/ Oktober zurückgeführt werden können. Weiterhin stellten die Corona-Pandemie sowie die damit einhergehenden Beschränkungen wesentliche Faktoren bezüglich der Verteilung der Unfälle dar. So wurden insbesondere mit Beginn des jeweiligen „Lockdown“ im März/April bzw. November/Dezember deutliche Rückgänge der Unfallzahlen verzeichnet. Verteilung der Unfälle auf Monate 700 600 497 498 489 455 453 473 500 427 438 435 397 384 369 400 300 200 100 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Seite 7
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Im Wochenverlauf waren an den Werktagen geringe Schwankungen festzustellen. Am Wochenende sanken die Unfallzahlen dann aber deutlich ab, was auf den geringeren Anteil des Berufsverkehrs zurückzuführen war. An Montagen (872) und Freitagen (859) waren die höchsten Unfallzahlen zu verzeichnen. Verteilung der Unfälle auf Wochentage 1200 872 1000 852 851 859 833 800 631 600 417 400 200 0 Mo Di Mi Do Fr Sa So Die Verteilung der Verkehrsunfälle über die 24 Stunden des Tages folgte dem Verkehrsaufkommen im Allgemeinen. Während die Unfallzahlen in den Nachtstunden sehr gering ausfielen, war eine Häufung der Unfälle in den Zeiten von 10:00 bis 16:00 Uhr zu erkennen. Verteilung der Unfälle auf Tageszeiten 1000 800 710 737 676 691 600 545 454 435 365 400 254 219 200 131 98 0 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20 22 24 Seite 8
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 3.4 Unfallschaden Bei allen Verkehrsunfällen wurde durch die Polizei eine grobe Schätzung des entstandenen Sachschadens vorgenommen. Dieser Wert ist statistisch. Im Jahr 2020 beläuft sich der geschätzte Sachschaden auf circa 11.735.000 Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 1.215.000 Euro darstellt. Daneben entstand auch volkswirtschaftlicher Schaden. Die Sperrung von Straßen erfordert Umwege. Bei Staubildung können Beschäftigte nicht ihrer eigentlichen Tätigkeit nachgehen. Beides hat neben Zeitverlust auch einen Kraftstoffmehrverbrauch zur Folge. Diese Kosten können hier nicht berechnet werden. Personenschäden werden nach einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hochgerechnet. Folgende statistische Werte werden hierbei angenommen (Stand 2015): Getötete 1.161.892,- € Schwerverletzte 116.151,- € Leichtverletzte 4.829,- € Für den Bereich der PD Bad Kreuznach ergibt dies neben dem entstandenen Sachschaden einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund 17,3 Millionen Euro. Das sind etwa 9,2 Millionen weniger als im Vorjahr. 4. Verkehrsunfälle mit Personenschaden Im Bereich der PD Bad Kreuznach ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 520 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, was einem Anteil von 9,78% am Gesamtunfallgeschehen entspricht. Unfälle mit Personenschaden 600 500 400 300 200 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 490 515 483 446 421 Schwerverl. 121 127 118 113 97 Unfälle mit Toten 3 1 5 6 2 Seite 9
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Der nachfolgenden Darstellung ist zu entnehmen, dass bei diesen 520 Verkehrsunfällen mit Personenschaden 535 Menschen leicht verletzt, 107 schwer verletzt sowie zwei Menschen getötet wurden. Verunglückte Personen 700 600 500 400 300 200 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 683 688 650 620 535 Schwerverl. 141 136 135 132 107 Getötete 3 1 5 7 2 Im Jahr 2020 wurden bei Verkehrsunfällen insgesamt zwei Menschen tödlich verletzt. Dies stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber 2019 dar. Bei den getöteten Personen handelte es sich um einen 88- jährigen PKW-Fahrer und einen 56-jährigen Motorradfahrer. Unfälle mit tödlichem Ausgang seit 2003 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Unfälle mit Toten 15 9 6 12 7 3 6 7 3 6 7 6 7 3 1 5 6 2 Seite 10
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die Unfallabläufe der tödlichen Verkehrsunfälle: Am 15.03.2020 gegen 15:29 Uhr befuhr ein 56-jähriger Motorradfahrer die L378 von Hallgarten kommend in Fahrtrichtung Oberhausen an der Nahe. Dabei kam er vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit ins Schlingern und kollidierte daraufhin mit einem entgegenkommenden PKW. Am 21.10.2020 gegen 12:52 Uhr befuhr ein 88-jähriger Fahrzeugführer mit seinem PKW die B 41 von Martinstein kommend in Richtung Bad Sobernheim und geriet hierbei vermutlich aufgrund gesundheitlicher Probleme in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem entgegenkommenden PKW. Bei den Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen war eine Abnahme um 16 Unfälle (-14,16 %) zu verzeichnen. Die Zahl der hierbei schwer verletzten Menschen ging um 25 Person zurück. Unfälle mit Schwerverletzten 150 100 50 0 2016 2017 2018 2019 2020 VU 121 127 118 113 97 SV 141 136 135 132 107 Bei den Verkehrsunfällen mit leichtverletzten Personen ist eine Abnahme um 5,8 % festzustellen. Die Zahl der hierbei verletzten Personen ging um 13,7 % zurück. Unfälle mit Leichtverletzten 800 600 400 200 0 2016 2017 2018 2019 2020 VU 490 515 483 446 420 LV 683 688 650 620 535 Seite 11
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die Beteiligung von Personen über 65 Jahren bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden ging im Berichtsjahr 2020 um 4 Unfälle zurück, wohingegen sich die Beteiligung der 18-24-jährigen bei diesen Unfällen sogar um 28 Unfälle reduzierte. Bezüglich der Beteiligung von Kindern (bis 14 Jahre) konnte eine leichte Zunahme um einen Unfall verzeichnet werden. Näheres hierzu siehe unter Punkt 5. Beteiligung an VU mit Personenschäden ab 65 Jahre 121 55 - 64 Jahre 131 45 - 54 Jahre 143 35 - 44 Jahre 119 25 - 34 Jahre 152 18 - 24 Jahre 123 15 - 17 Jahre 35 bis 14 Jahre 27 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 Wie die nachfolgende Darstellung zeigt, wurden die meisten Personen bei innerörtlichen Unfallgeschehen verletzt. Im Jahr 2020 war dies bei 303 Unfällen der Fall (-11,4 %). Demgegenüber stehen 216 Unfälle mit Personenschaden, die sich außerhalb einer geschlossenen Ortschaft ereigneten haben. Hier gab es einen Rückgang um 7 Unfälle (-3,2 %). Unfallörtlichkeiten bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden 39,5% Außerorts Innerorts 60,5% Seite 12
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Betrachtet man im Gegensatz dazu die Unfallörtlichkeiten Verkehrsunfällen, bei denen Personen getötet oder schwerverletzt wurden, fällt auf, dass der Anteil der außerörtlichen Unfälle deutlich über dem Anteil der innerörtlichen Unfälle lag. Dies dürfte mitunter an den dort gefahrenen und auch höheren Geschwindigkeiten liegen. Im Jahr 2020 haben sich 55 schwerwiegende Unfälle außerhalb und 44 innerorts geschlossener Ortschaften ereignet. Unfallörtlichkeiten bei Verkehrsunfällen mit getöteten oder schwerverletzten Personen 56,3% Außerorts 43,7% Innerorts 5. Hauptunfallursachen 4.1 Unfallursachen allgemein Unfallursachen 2400 1 Verkehrstüchtigkeit 2200 2 Straßenbenutzung 3 Geschwindigkeit 2000 4 Abstand 5 Überholen 1800 6 Vorbeifahren/ Nebeneinanderfahren 1600 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ 1400 Rückwärts/Ein- u. Ausfahren 1200 9 Falschen Verhalten ggü. 1000 Fußgängern 10 Ruhender Verkehr/ 800 Verkehrssicherheit 11 Ladung und Besetzung 600 12 Falsches Verhalten von Fußgängern 400 13 sonstige Ursachen/Mängel 14 Andere Fehler des 200 Fahrzeugführers 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 2019 156 240 385 2319 79 74 340 1253 31 126 33 30 33 347 2020 127 228 345 1877 66 104 323 1079 10 109 28 31 25 284 Seite 13
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die beiden Hauptunfallursachen am Gesamtunfallgeschehen sind nachfolgend nochmals detailliert aufgeführt. Abstand Die Unfallursache „Abstand“ wurde im Jahr 2020 bei 1.876 Verkehrsunfällen, und damit am häufigsten festgestellt. Dies entspricht einem Anteil von 35,3 % am Gesamtunfallgeschehen und stellt im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 442 Unfälle dar (-19,1 %). Fehler beim Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts-/ Ein- und Ausfahren Die zweithäufigste Unfallursache (20,3 %) sind Fehler beim „Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts-/ Ein- und Ausfahren“. Hier ging die Zahl der Unfälle um -13,8 % von 1253 im Jahr 2019 auf 1079 im Jahr 2020 zurück Zu berücksichtigen ist dabei, dass mehrere Ursachen zu dem Zustandekommen eines Verkehrsunfalles beitragen können und die Summe der aufgelisteten Unfallursachen daher deutlich über der Summe der tatsächlich stattgefundenen Unfälle liegt (Beispiel: unter Drogen stehender Fahrer nimmt die Vorfahrt und verursacht hierdurch einen Verkehrsunfall). Betrachtet man die Hauptunfallursachen bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden verschieben sich die Ursachen. Hier wird deutlich, dass manche Ursachen ein deutlich höheres Verletzungsrisiko bergen. Bei den Unfällen mit Personenschaden waren im Jahr 2020 die „Geschwindigkeit“ mit 122 Unfällen (19,5 %) und der „Abstand“ mit 113 Unfällen (18,1 %) maßgeblich. Danach folgen die Ursachen „Missachtung der Vorfahrt“ mit 94 Unfällen (15,0 %) und „Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts-/ Ein- und Ausfahren“ mit 79 Unfällen (12,6 %). Seite 14
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Unfallursachen bei Unfällen mit Personenschäden. Unfallursache bei Unfällen mit Personenschäden 200 1 Verkehrstüchtigkeit 180 2 Straßenbenutzung 3 Geschwindigkeit 160 4 Abstand 5 Überholen 6 Vorbeifahren/ 140 Nebeneinanderfahren 7 Vorfahrt 120 8 Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts/Ein- u. 100 Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü. 80 Fußgängern 10 Ruhender Verkehr/ Verkehrssicherheit 60 11 Ladung und Besetzung 12 Falsches Verhalten von 40 Fußgängern 13 sonstige Ursachen/Mängel 20 14 Andere Fehler des Fahrzeugführers 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 2019 57 45 133 115 17 5 101 92 31 2 0 16 6 62 2020 52 48 122 113 18 7 94 79 9 0 0 16 7 59 Bei Betrachtung der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden (Verkehrsunfälle, bei denen eine Person getötet oder schwer verletzt wird) konnte festgestellt werden, dass neben der Hauptursache „Geschwindigkeit“ (37) insbesondere auch die „Verkehrstüchtigkeit“ (17) unfallursächlich war. Die Abstandsunterschreitung lag im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibend bei 14 Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden. Die Missachtung der „Vorfahrt“ ist um sechs Unfälle auf 19 angestiegen. Unfallursache bei Unfällen mit schweren Personenschäden 70 1 Verkehrstüchtigkeit 60 2 Straßenbenutzung 3 Geschwindigkeit 4 Abstand 50 5 Überholen 6 Vorbeifahren/ Nebeneinanderfahren 40 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts/Ein- u. 30 Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü. Fußgängern 20 10 Ruhender Verkehr/ Verkehrssicherheit 11 Ladung und Besetzung 10 12 Falsches Verhalten von Fußgängern 13 sonstige Ursachen/Mängel 0 14 Andere Fehler des 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Fahrzeugführers 2019 16 11 44 14 6 0 13 19 8 0 0 7 1 16 2020 17 7 37 14 1 3 19 10 1 0 0 7 2 13 Seite 15
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 4.2 Verkehrsunfälle durch nicht ausreichenden Abstand Im Bereich der PD Bad Kreuznach stellen die Verkehrsunfälle mit der Ursache „Abstand“ die häufigste Ursache dar. Im Jahr 2020 verteilten sich diese Unfälle mit 1876 (89,8 %) auf innerörtliche Bereiche und mit 191 (10,2 %) Unfällen auf außerörtliche Unfallstellen. Vermutet wird als eigentliche Ursache eine Ablenkung des Verkehrsteilnehmers, z. B. durch Bedienung eines Smartphones oder eines Navigationsgerätes, was aber im Rahmen der Unfallaufnahme meist nicht festgestellt werden kann. Unfallursache Abstand 2319 2170 2238 2500 2118 1876 2000 1500 1000 500 0 2016 2017 2018 2019 2020 4.3 Verkehrsunfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit Je schwerer die Unfallfolgen, desto häufiger ist nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit zumindest mitursächlich. Das Verletzungs- und Schadensrisiko wird somit durch Geschwindigkeitsüberschreitungen sowohl inner- als auch außerhalb geschlossener Ortschaften stark erhöht, wobei die schwersten Folgen bei Verkehrsunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften festzustellen sind. Im Jahr 2020 waren im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach insgesamt 345 Verkehrsunfälle auf überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Dies stellt den geringsten Wert seit 2005 dar und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,4% reduziert. Bezogen auf die Verteilung der einzelnen Dienststellen der PD Bad Kreuznach sind ähnliche Rückgänge festzustellen. Die folgende Tabelle stellt die Entwicklung und die Verteilung der Unfallzahlen auf die Dienststellen dar. Unfallursache Geschwindigkeit 400 300 200 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 PI KH 237 268 202 203 189 PI Bingen 123 97 107 106 91 PI Kirn 120 130 84 76 65 gesamt 480 495 393 385 345 Seite 16
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 4.4 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung Im Jahr 2020 war Alkoholeinfluss in 88 Fällen unfallursächlich bzw. mitursächlich. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 12 Unfälle bzw. um -12 % dar. Unfallursache Alkohol 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 PI KH 48 54 55 61 49 PI Bingen 22 24 28 27 26 PI Kirn 16 13 20 12 13 gesamt 86 91 103 100 88 Fahrer, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, fielen hierbei jedoch deutlicher auf. Bei insgesamt 16 Verkehrsunfällen wurden bei den Fahranfängern Alkoholkonsum festgestellt. Dies stellt einen erheblichen Anstieg von 14 Fällen dar. Hierbei ist zu erwähnen, dass sich diese Verkehrsunfälle ausschließlich im Zeitraum der späten Abend- bis in die frühen Morgenstunden ereignet haben. Unfallursache Alkohol bei Fahranfängern 25 20 16 15 10 8 5 4 5 2 0 2016 2017 2018 2019 2020 Seite 17
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 4.5 Verkehrsunfälle unter Drogeneinwirkung Gegenüber 2019 ist die Zahl der Drogenunfälle, wieder gestiegen. Es sind 7 drogenbedingte Unfälle mehr zu verzeichnen (+33,3%). Fahrten unter Drogeneinfluss waren damit in 0,52 % der Fälle am Gesamtunfallgeschehen beteiligt. Dabei ist anzumerken, dass bei 16 Verkehrsunfällen die Unfallbeteiligten die unter Drogeneinwirkung standen, auch unter dem Einfluss von Alkohol standen. Unfallursache Drogen 25 20 15 10 5 0 2016 2017 2018 2019 2020 PI KH 18 13 25 13 19 PI Bingen 4 4 2 4 6 PI Kirn 4 5 6 4 3 gesamt 26 22 33 21 28 Bezüglich der folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss wird auf Ziffer 14.) „Verkehrsüberwachung“ des vorliegenden Berichts verwiesen. Seite 18
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 4.6 Verkehrsunfälle durch Übermüdung / Sonstige körperliche oder geistige Mängel Neben den aktiv herbeigeführten körperlichen Mängeln durch Alkohol- und Drogenbeeinflussung können auch Übermüdung und sonstige körperliche oder geistige Mängel die Eignung eines Fahrzeugführers beeinträchtigen. Einem Teil der Verkehrsteilnehmer ist die Einschränkung bekannt, für andere tritt diese plötzlich und unvorhersehbar auf. Zu Mängeln in diesem Sinne gehören beispielsweise mangelndes Sehvermögen Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit Herz- und Gefäßerkrankungen Diabetes oder auch psychische Störungen. Im Jahr 2020 wurden bei insgesamt 27 Verkehrsunfallbeteiligten körperliche Mängel als Unfallursache festgestellt, was einem Anteil von 0,5 % am Gesamtunfallgeschehen und einem Rückgang von 38,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Unfallursache Übermüdung / sonstige körperliche oder geistige Mängel 40 30 20 10 0 2016 2017 2018 2019 2020 PI KH 18 14 17 23 16 PI Bingen 8 7 6 10 4 PI Kirn 7 10 9 11 7 gesamt 33 31 32 44 27 Seite 19
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 6. Risikogruppen 5.1 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Kindern Kinder zählen zu den schwächeren und deshalb besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Sie können den Straßenverkehr noch nicht ausreichend vorausschauend wahrnehmen und es fällt ihnen schwer, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf verschiedene Dinge zu richten. Kinder unter 10 Jahren können meist Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen. Das „Richtungshören“ ist noch nicht vollständig ausgeprägt. Laute Geräusche können zu gefährlichen Fluchtreaktionen führen. In der Folge werden diese für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr erforderlichen, noch nicht ausreichend ausgeprägten Fähigkeiten und Fertigkeiten Kindern oftmals zum Verhängnis. Im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 48 Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung, was einem Anteil von 0,9 % am Gesamtunfallgeschehen und einem Rückgang um 15,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Unfallzahlen lagen demnach auf dem niedrigsten Niveau in dieser Risikogruppe seit 2004. Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung 77 80 67 65 57 60 48 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Gemäß der nachfolgenden Grafik wurden bei den 48 erfassten Unfällen insgesamt 36 Kinder verletzt. In 28 Fällen waren dabei leichte Verletzungen und in acht Fällen schwere Verletzungen die Folge. Personenschäden bei Unfällen mit Kinderbeteiligung 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Schäden ges. 76 61 61 50 36 dabei LV 67 53 55 40 28 dabei SV 9 8 5 10 8 dabei getötet 0 0 1 0 0 Seite 20
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Im Hinblick auf die Art der Verkehrsbeteiligung fällt auf, dass im Jahr 2020 insgesamt 11 Unfälle (-42,1 %) mit Kindern als Mitfahrer in einem Pkw stattfanden. Hierbei wurden 9 Kinder leicht verletzt und zwei Kinder schwer verletzt. Als Fußgänger erlitten fünf Kinder schwere Verletzungen. Bei Verkehrsunfällen mit Radfahrerbeteiligung wurden ein Kind schwer und 18 Kinder leicht verletzt. Der prozentuale Anteil der jeweiligen Verkehrsbeteiligungsart ist der nachfolgenden Darstellung zu entnehmen. Art der Verkehrsbeteiligung 30% Fußgänger Radfahrer 3% Mitfahrer sonstige Beteiligte 14% 53% Auf dem Schulweg kam es im Jahr 2020 insgesamt zu drei Verkehrsunfällen mit Kindern; hierbei erlitten zwei Kinder leichte und ein Kind schwere Verletzungen. 5.2 Begleitetes Fahren mit 17 Jahren Seit November 2005 gibt es das „Begleitete Fahren ab 17“ in Rheinland-Pfalz. Der Fahranfänger soll die Möglichkeit erhalten, die erste Fahrpraxis nach der Führerscheinprüfung mit mentaler Unterstützung durch eine erfahrene Begleitperson zu sammeln. Gemäß der folgenden Tabelle ereignete sich im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 erneut kein Verkehrsunfall, an dem 17-jährige Fahranfänger beteiligt waren. Aus Sicht der Polizei handelt es sich gerade auch vor dem Hintergrund der verhältnismäßig geringen Unfallzahlen um ein Erfolgsmodell, welches einen erheblichen Beitrag zur Senkung des nach wie vor hohen Unfallrisikos von jungen Fahranfängern leistet. Unfallbeteiligung "Begleitetes Fahren" 12 5 7 4 2 0 0 2 2016 2017 2018 2019 2020 -3 Seite 21
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 5.3 Verkehrsunfälle mit Beteiligung der Risikogruppe „Junge Fahrer“ Die Unfallzahlen der 18-24-jährigen sind 2020 leicht gesunken. Es ereigneten sich 61 Unfälle weniger im Vergleich zum Vorjahr. Dies stellt einen Rückgang um 5,14 % dar und entspricht einem Anteil von 21,2 % am Gesamtunfallgeschehen. Unfälle mit Jungen Fahrern 1500 1361 1400 1241 1300 1176 1186 1200 1125 1100 1000 2016 2017 2018 2019 2020 Die Betrachtung der anteilmäßigen Unfallbeteiligung der „Jungen Fahrer“ ist insbesondere vor dem Hintergrund des nur 7,06 % betragenden Bevölkerungsanteils von Bedeutung. Hier wird die überproportional hohe Beteiligung der „Jungen Fahrer“ am Unfallgeschehen offenbar. Prozentuale Beteiligung am Unfallgeschehen 24,00% 23,00% 21,84% 22,00% 21,17% 21,00% 19,82% 19,66% 20,00% 19,26% 19,00% 18,00% 17,00% 2016 2017 2018 2019 2020 Entsprechend der nachfolgenden Darstellung waren im Jahr 2020 insgesamt 1.125 „Junge Fahrer“ an den gemeldeten Unfällen beteiligt. Die gegenüber der Anzahl der Unfälle höhere Zahl der Fahrzeugführer erklärt sich durch eine Beteiligung mehrerer junger Fahrer an einem Unfall. Durch die Risikogruppe wurden 787 Verkehrsunfälle zumindest mitverursacht. Junge Fahrer (mit-)verursachten demnach 69,9 % der Unfälle, an denen sie beteiligt waren. Hierbei ist zu beachten, dass die Verursachung eines Unfalls auch durch mehrere Unfallbeteiligte erfolgen kann. Seite 22
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Unfallbeteiligung Junge Fahrer 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2016 2017 2018 2019 2020 beteiligt 1446 1241 1245 1186 1180 urs. beteiligt 924 846 779 851 787 Verkehrsunfälle mit Personenschäden bei „Jungen Fahrern“ sind rückläufig, sie nahmen von 247 in 2019 auf 205 im Jahr 2020 ab. Dies ist ein Rückgang um 17,0 %. Personenschäden bei Jungen Fahrern 250 200 150 100 50 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 237 210 235 209 177 Schwerverl. 43 30 34 36 28 Getötete 2 1 1 2 0 Bei den Hauptunfallursachen der „Jungen Fahrer“ steht seit 2010 nicht die Ursache „Geschwindigkeit“, sondern die Ursache „Abstand“ im Vordergrund. Der Anteil der Ursache „Abstand“ am Gesamtunfallgeschehen dieser Risikogruppe lag bei 39,7 %. Erst danach folgen die Unfallursachen „Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts-/ Ein- und Ausfahren“ sowie die Ursache „Geschwindigkeit“. Seite 23
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Der genaue Anteil der einzelnen Unfallursachen ist der nachfolgenden Darstellung zu entnehmen. Unfallursachen "Junge Fahrer" 350 1 Verkehrstüchtigkeit 2 Straßenbenutzung 3 Geschwindigkeit 300 4 Abstand 5 Überholen 6 Vorbeifahren/ 250 Nebeneinanderfahren 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts/Ein- u. 200 Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü. Fußgängern 150 10 Ruhender Verkehr/ Verkehrssicherheit 11 Ladung und Besetzung 12 Falsches Verhalten von 100 Fußgängern 13 sonstige Ursachen/Mängel 50 14 Andere Fehler des Fahrzeugführers 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 2019 24 29 110 290 11 9 45 167 2 10 1 1 8 42 2020 22 27 96 266 10 13 44 130 0 17 2 3 8 32 Im Jahr 2020 wurden im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach insgesamt 20 Verkehrsunfälle mit „Jungen Fahrern“ aufgenommen, bei denen eine Person schwer verletzt wurde. Es gab keine Unfälle bei denen „Junge Fahrer“ tödlich verunglückten. Als Hauptunfallursache bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen wurde bei 11 Unfällen überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit als zumindest mitverursachender Umstand festgestellt. Dies entspricht einem Anteil von 55,0 % an den Unfallursachen der hier betrachteten Risikogruppe bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen. Wesentliche Einflussflaktoren dürften in diesem Zusammenhang nach wie vor die geringe Fahrerfahrung sowie eine erhöhte Risikobereitschaft sein, die, verbunden mit einer überhöhten Geschwindigkeit, immer wieder zu einem Abkommen von der Fahrbahn und in der Folge zu schweren Unfällen führt. Seite 24
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die genaue Verteilung der einzelnen Unfallursachen bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen ist der folgenden Grafik zu entnehmen. Unfallursachen bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen 14 1 Verkehrstüchtigkeit 2 Straßenbenutzung 12 3 Geschwindigkeit 4 Abstand 5 Überholen 10 6 Vorbeifahren/ Nebeneinanderfahren 8 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts/Ein- u. 6 Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü. 4 Fußgängern 10 Ruhender Verkehr/ Verkehrssicherheit 2 11 Ladung und Besetzung 12 Falsches Verhalten von Fußgängern 0 13 sonstige 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Ursachen/Mängel 2019 4 2 12 2 1 0 2 4 1 0 0 0 0 3 14 Andere Fehler des Fahrzeugführers 2020 0 0 11 3 1 0 1 1 0 0 0 0 1 2 In Bezug auf die Art der Verkehrsbeteiligung der „Jungen Fahrer“ kann wie in den Vorjahren auch für 2020 festgestellt werden, dass der Großteil der betrachteten Altersgruppe mit einem PKW an den Unfällen beteiligt war. Im Jahr 2020 waren dies insgesamt 90,6 %. Die restlichen Verkehrsbeteiligungsarten nehmen mit insgesamt 9,4 % bei dieser Altersgruppe eine eher untergeordnete Rolle ein und teilten sich wie folgt auf: LKW 3,0 % Fahrradfahrer 1,4 % motorisierte Zweiräder 3,1 % Fußgänger 0,6 % Sonstige 1,3 % (Fußgänger mit Sportgerät, Tierführer, Traktor etc.) Bei der Auswertung der Unfallzeiten kann entsprechend der nachfolgenden Tabelle festgestellt werden, dass die „Jungen Fahrer“ am häufigsten zwischen 15.00 und 21.00 Uhr an Unfällen beteiligt waren. In Bezug auf die Wochentage fällt auf, dass es mit 202 Unfällen freitags zu den meisten Verkehrsunfällen kam. Innerhalb der festgelegten Zeiträume bildet mit 258 Unfällen der Zeitraum zwischen 15.00 und 18.00 Uhr einen deutlichen Schwerpunkt. Seite 25
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 -03:00h -06:00h -09:00h -12:00h - 15:00h -18:00h -21:00h -00:00h Montag 8 3 22 20 29 45 32 21 180 Dienstag 6 3 25 20 25 41 28 10 158 Mittwoch 10 6 30 12 29 43 33 18 181 Donnerstag 8 4 27 21 35 41 35 15 186 Freitag 5 5 21 22 53 40 38 18 202 Samstag 16 7 5 20 32 31 27 20 158 Sonntag 13 11 5 8 21 17 21 19 115 66 39 135 123 224 258 214 121 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Beteiligung bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen der „Jungen Fahrer“. Zeitlich lag der Schwerpunkt ebenfalls in den Abendstunden. -03:00h -06:00h -09:00h -12:00h - 15:00h -18:00h -21:00h -00:00h Montag 0 0 0 0 0 1 1 0 2 Dienstag 0 0 2 0 0 1 0 1 4 Mittwoch 0 0 1 0 0 1 0 0 2 Donnerstag 0 0 1 0 1 2 0 1 5 Freitag 0 0 1 1 0 1 2 1 6 Samstag 0 0 0 0 0 1 1 0 2 Sonntag 0 0 0 0 1 2 0 0 3 0 0 5 1 2 9 4 3 Seite 26
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 5.4 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren (Personen > 65 Jahre) Im Jahr 2020 ereigneten sich insgesamt 1072 Verkehrsunfälle unter Beteiligung dieser Altersgruppe. Die zahlenmäßige Entwicklung der Unfallzahlen ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen. Anzahl der Seniorenunfälle 1240 1273 1261 1278 1400 1072 900 400 -100 2016 2017 2018 2019 2020 In dieser Altersgruppe ist ein Rückgang am Unfallgeschehen zu verzeichnen. Insgesamt waren Senioren im Jahr 2020 an 276 Unfällen weniger beteiligt als noch im Jahr 2019. Dies entspricht einem Rückgang von 16,2 %. Die Prozentuale Beteiligung am gesamten Unfallgeschehen ist ebenfalls leicht gesunken. Prozentuale Beteiligung am Unfallgeschehen 25,00% 20,66% 19,90% 20,00% 20,33% 21,18% 20,17% 15,00% 10,00% 2016 2017 2018 2019 2020 Im Jahr 2020 waren 1176 Senioren an Verkehrsunfällen beteiligt (205 weniger als 2019). Da mehrere Senioren an einem Unfall beteiligt sein können, liegt die Beteiligtenzahl über der Unfallzahl; 736 Senioren waren ursächlich beteiligt. Dies bedeutet, dass 62,5 % aller Seniorenunfälle auch von Senioren verursacht wurden. Seite 27
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Verkehrsunfälle mit Seniorenbeteiligung 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2016 2017 2018 2019 2020 beteiligt 1333 1378 1378 1381 1176 urs. beteiligt 870 901 893 900 736 Bei Seniorenunfällen mit Personenschaden gab es 120Verletzte. Dies bedeutet einen Rückgang um 5 Verletzte, bzw. -4 %. Gemäß der nachfolgenden Darstellung wurden ein Mensch getötet, 30 Personen schwer und 89 Personen leicht verletzt. Seniorenunfälle mit Personenschaden 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 111 104 111 99 89 Schwerverl. 40 31 32 24 30 Getötete 0 0 3 2 1 Seite 28
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Teilt man diese Risikogruppe weiter auf, fällt auf, dass Verkehrsteilnehmer über 75 Jahre an 498 Unfällen beteiligt waren. Dies bedeutet einen Anteil von 42,3 % an den Seniorenunfällen. Unfallbeteiligung Senioren ab 75 Jahren 593 600 563 560 555 541 550 498 500 450 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Bei dem ältesten ursächlich Beteiligten handelte es sich 2020 um eine 96-jährigen PKW-Fahrer. Dieser hatte beim Vorbeifahren an einem am Fahrbahnrand geparkten PKW einen anderen PKW gestreift. Der Sachschaden belief sich auf insgesamt ca. 1300 Euro. Im Jahr 2020 steht bei den Senioren wieder die Ursache „Abstand“ mit 307 Fällen im Vordergrund. Der Gesamtanteil der Ursache „Abstand“ beträgt jetzt 39,0 %. Die zweithäufigste Unfallursache mit 27,8 % bzw. mit 219 Unfällen ist „Abbiegen/ Wenden/ Rückwärts-/ Ein- und Ausfahren“. Hier ist ein Rückgang um 34 Fälle zu verzeichnen. Die Verteilung der Unfallursachen der Senioren korreliert mit denen der Gesamtbevölkerung. Allerdings ist die Ursache „Geschwindigkeit“ mit 3,9 % Anteil am Gesamtunfallgeschehen in dieser Gruppe geringer vertreten als in der Gesamtbevölkerung (9,3 %). Der zahlenmäßige Anteil der einzelnen Unfallursachen ist der nachfolgenden Darstellung zu entnehmen. Unfallursachen bei Seniorenunfällen 450 1 Verkehrstüchtigkeit 2 Straßenbenutzung 400 3 Geschwindigkeit 4 Abstand 350 5 Überholen 6 Vorbeifahren/ Nebeneinanderfahren 300 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ 250 Rückwärts/Ein- u. Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü.. 200 Fußgängern 10 Ruhender Verkehr/ 150 Verkehrssicherheit 11 Ladung und Besetzung 12 Falsches Verhalten von 100 Fußgängern 13 sonstige Ursachen/Mängel 50 14 Andere Fehler des Fahrzeugführers 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 2019 19 36 25 381 15 18 80 253 5 17 3 2 3 63 2020 16 41 31 307 8 15 76 219 3 10 3 6 0 51 Seite 29
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Unfälle mit Seniorenbeteiligung passieren am häufigsten an Wochentagen zwischen 12:00 und 15:00 Uhr. Hier ereigneten sich 594 Unfälle. Dies steht im Gegensatz zu der Unfallverteilung in der Gesamtbevölkerung; hier liegen die meisten Unfälle zwischen 15:00 und 18:00 Uhr. Diese leicht ausgeprägten zeitlichen Abweichungen dürften in der Meidung des Berufsverkehrs begründet sein. Eine signifikante Auffälligkeit hinsichtlich eines bestimmten Wochentages konnte nicht festgestellt werden. Lediglich an den Wochenenden gingen die Unfallzahlen im Vergleich zurück. Die genaue zeitliche Verteilung der Unfälle ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. -03:00h -06:00h -09:00h -12:00h - 15:00h -18:00h -21:00h -00:00h Montag 1 1 6 68 54 36 12 4 182 Dienstag 2 2 11 61 38 51 12 4 181 Mittwoch 0 5 11 45 57 48 18 5 189 Donnsterstag 0 2 13 44 38 50 14 6 167 Freitag 0 2 14 50 49 37 14 5 171 Samstag 0 0 2 29 32 31 13 6 113 Sonntag 1 3 1 8 21 19 11 5 69 4 15 58 305 289 272 94 35 Die Verkehrsbeteiligung der Senioren zeugt von einem hohen Mobilisierungsgrad. Die meisten älteren Menschen sind als Nachkriegsgeneration mit dem Pkw oder Motorrad vertraut und wollen nicht auf die Nutzung verzichten. Die folgende Grafik zeigt die Verkehrsbeteiligung der Senioren bei Unfällen. 87 % der Unfallbeteiligten waren Pkw-Fahrer. Nur 2 % der Senioren waren als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs. Art der Verkehrsbeteiligung PKW-Nutzer 87% Radfahrer 2% sonst. Bet. 11% Fußgänger 0% Seite 30
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Um der Zunahme der Unfälle mit Seniorenbeteiligung weiterhin wirksam entgegenzutreten und der Risikogruppe gleichwohl eine Hilfestellung für eine möglichst lang andauernde, sichere Mobilität bieten zu können, nehmen die Verkehrssicherheitsberater der Dienststellen an örtlichen Aktionen teil oder initiieren eigene Informationsveranstaltungen. Dabei werden die Dienststellen von den insgesamt 28 Seniorensicherheitsberatern des Landkreises Bad Kreuznach unterstützt, die ehrenamtlich über aktuelle Themen sowie über mögliche Präventionsmaßnahmen informieren und damit ein wichtiges Bindeglied zur Polizei darstellen. Aufgrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Kontaktbeschränkung mussten diese Veranstaltungen im Jahr 2020 jedoch in ihrer Anzahl deutlich reduziert werden. 7. Unfälle mit motorisierten Zweirädern Motorradunfälle bergen besondere Gefahren. Schutzkleidung kann vor Verletzungen bewahren. Besonders gefährdet sind ungeübte Fahrer, daher sollte insbesondere zum Saisonbeginn besonders vorsichtig gefahren werden, bis die Bewegungsabläufe wieder trainiert wurden. Aufgrund der hohen Verletzungsgefahr sollte jeder motorisierte Zweiradfahrer ein Gespür für die Fehler anderer entwickeln und diese in seinem Fahrstil berücksichtigen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer sollten aber auch besondere Rücksicht auf Motorradfahrer nehmen, da sie bei einem Unfall besonders verletzungsgefährdet sind. Motorradfahrer haben keine schützende Karosserie, die sie umgibt. Die Unfälle mit motorisierten Zweirädern sind gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Anteil am gesamten Unfallgeschehen beträgt 3,0 %. Zu erwähnen ist, dass sogenannte „E-Bikes“ hier mitgezählt werden. E-Bikes sind versicherungspflichtig und können im Gegensatz zu Pedelecs auch motorunterstützt über 25km/h fahren. Die detaillierten Zahlen und Entwicklungen können der nachfolgenden Grafik entnommen werden. Unfallbeteiligung motorisierter Zweiräder 250 198 185 182 182 200 162 150 100 50 0 2016 2017 2018 2019 2020 Seite 31
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die Unfallbeteiligung der motorisierten Zweiradfahrer verteilt sich unterschiedlich auf die verschiedenen Altersklassen. Seit mehreren Jahren stellt die Gruppe der 45-64-jährigen die meisten Unfallbeteiligten, so auch im Jahr 2020. Bei den unter 18-jährigen Fahrern stellt diese Gruppe nur 3,8 % der Gesamtbevölkerung, aber 24,4 % der Unfallbeteiligten. Dies dürfte stark mit der nahezu alleinigen Verfügbarkeit des Verkehrsmittels „motorisiertes Zweirad“ für die unter 18-jährigen zusammenhängen. Unfallbeteiligung nach Altersklassen ab 65 Jahre 14 45-64 Jahre 51 25-44 Jahre 25 18-24 Jahre 34 bis 18 Jahre 40 0 10 20 30 40 50 60 Im Jahr 2020 ereigneten sich insgesamt 112 Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern. Dies bedeutet eine Abnahme um 11,2% im Vergleich zum Vorjahr. 69,1 % aller Unfälle mit motorisierten Zweirädern haben Verletzte zur Folge. Bei der Gesamtzahl der Unfälle liegt dieser Wert bei 9,8 %. Dies verdeutlicht die grundsätzliche Gefährlichkeit der Zweiradunfälle. VU mit Verletzten motorisierten Zweiradfahrern 150 100 50 0 2016 2017 2018 2019 2020 PI KH 61 66 69 71 61 PI Bingen 31 31 41 26 30 PI Kirn 20 25 23 29 21 gesamt 112 122 133 126 112 Seite 32
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Bei diesen 112 Verkehrsunfällen mit Personenschaden wurden insgesamt 120 Personen verletzt, dabei 35 schwer und 84 leicht. Getötet wurde ein Motorradfahrer. Verunglückte motorisierte Zweiradfahrer 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 81 87 91 95 84 Schwerverl. 36 41 52 33 35 Getötet 1 0 0 2 1 Bei 83 Verkehrsunfällen mit Verletzten waren die motorisierten Zweiräder mit einem amtlichen Kennzeichen (i.d.R. ausgegeben für Kräder mit einem Hubraum > 50 cm3) versehen und bei 29 Verkehrsunfällen mit einem Versicherungskennzeichen. Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung motorisierter Zweiradfahrer amtl Kennzeichen - Versicherungskennzeichen 175 150 125 100 75 50 25 0 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamt 112 122 133 126 112 amtl. Kz. 84 90 90 91 83 Vers.-Kz. 28 32 43 35 29 Seite 33
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Von den 166 motorisierten Zweiradfahrern waren 94 zumindest mitverursachend am Zustandekommen des Unfalls beteiligt. Prozentual gesehen kann somit festgehalten werden, dass die motorisierten Zweiradfahrer mit 56,6 % über die Hälfte aller Unfälle, an denen sie in dem Betrachtungszeitraum beteiligt waren, auch verursacht haben. Unfallbeteiligung motorisierter Zweiradfahrer 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 beteiligt 185 182 198 182 166 urs. beteiligt 100 101 102 109 94 Die Unfallursachen sind gegenüber der Gesamtunfalllage unterschiedlich verteilt. Bei den motorisierten Zweirädern steht die Ursache Geschwindigkeit deutlich an erster Stelle, sie ist gegenüber 2019 sogar leicht gestiegen. Im Jahr 2020 waren 41 Unfälle hierauf zurückzuführen, also einer mehr als 2019. Die Ursache „Geschwindigkeit“ ist mit 38,3 % hier als Hauptunfallursache anzusehen. In der Gesamtunfalllage liegt dieser Wert bei 6,5 %. Ursachen bei Unfällen motorisierter Zweiradfahrer 45 1 Verkehrstüchtigkeit 2 Straßenbenutzung 40 3 Geschwindigkeit 4 Abstand 35 5 Überholen 6 Vorbeifahren/ Nebeneinanderfahren 30 7 Vorfahrt 8 Abbiegen/ Wenden/ 25 Rückwärts/Ein- u. Ausfahren 9 Falschen Verhalten ggü.. 20 Fußgängern 10 Ruhender Verkehr/ 15 Verkehrssicherheit 11 Ladung und Besetzung 10 12 Falsches Verhalten von Fußgängern 13 sonstige Ursachen/Mängel 5 14 Andere Fehler des Fahrzeugführers 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 2019 5 5 40 31 8 2 6 7 1 0 0 0 1 14 2020 9 6 41 16 4 2 6 5 0 1 1 0 1 15 Seite 34
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 8. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern Im Jahr 2020 stiegen die Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung von 147 auf 156 an. Dies entspricht einem Anteil von 2,9 % am Gesamtunfallgeschehen und stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 6,1 % dar. Die Witterung im Jahr 2020 dürfte auch hier zu einem Anstieg geführt haben. Laut BMVI steigt die jährliche Fahrleistung durch den Radverkehr beständig an. Ebenfalls ist auch der allgemeinen Presse zu entnehmen, dass der Absatz von Fahrrädern insgesamt, gerade im Zusammenhang mit der Corona- Pandemie auch im Jahr 2020 auf einen Rekordabsatz gestiegen ist. Anzahl der Radfahrerunfälle 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 VU gesamt 136 125 139 147 156 davon VUP 98 87 92 89 122 Bei 156 Radfahrerunfällen mit Verletzten wurden insgesamt 122 Personen verletzt. Hier ist ein Anstieg von 37,0 % zu verzeichnen. Dies ist der höchste Wert von verletzen Fahrradfahrern in diesem Bereich. Es wurden 18 Personen schwer und 104 Personen leicht verletzt. Getötet wurde niemand. Verunglückte Fahrradfahrer 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverl. 85 76 80 66 104 Schwerverl. 19 19 16 23 18 Getötete 0 0 0 0 0 Die weitere Verbreitung von sogenannten Pedelecs, die die Tretarbeit des Fahrers elektrisch bis zu 25km/h unterstützt, schlägt sich erneut deutlich nieder. Insgesamt 14 Verkehrsunfälle mit Pedelecs wurden registriert. Hierbei gab es drei Schwerverletze. Seite 35
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die Risikogruppen aus der Ziffer 5, „Kinder“, „Junge Fahrer“ und „Senioren“, weisen hier keine Besonderheiten auf. Der in der nachfolgenden Darstellung erkennbare Anstieg bei den 25-64-jährigen ist nur auf den sehr weit gefassten Altersbereich zurückzuführen. Alter der unfallbeteiligter Radfahrer 83 100 28 13 22 7 10 3 1 9. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern Bei den Verkehrsunfällen mit Fußgängerbeteiligung war im Jahr 2020 ein Rückgang um 25 Fälle zu verzeichnen. Die 51 Verkehrsunfälle entsprechen einem Anteil von 0,96 % am Gesamtunfallgeschehen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 32,9 % dar. Verkehrsunfälle mit Fußgängern 120 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 VU gesamt 90 77 72 76 51 davon VUP 76 71 65 63 35 Seite 36
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Bei den 51 Unfällen mit Fußgängern wurden 35 Menschen verletzt. Es kam also bei 68,6 % der Fälle zu einem Personenschaden. In 11 Fällen gibt es schwere und in 24 Fällen leichte Verletzungen. Tödliche Unfälle mit Fußgängern waren nicht zu verzeichnen. Verunglückte Fußgänger 70 60 50 40 30 20 10 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverletzt 54 54 49 48 24 Schwerverletzt 22 16 15 15 11 Getötete 0 1 1 0 0 Auffällig ist, dass ältere Fußgänger häufiger beteiligt sind. Dies dürfte daran liegen, dass die körperlichen und geistigen Fähigkeiten im Alter abnehmen. Nachlassende Wahrnehmungsfähigkeiten und verlangsamte Reaktionszeiten erschweren es offenbar, drohenden Gefahren auszuweichen. Die Altersverteilung ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen. Alter der beteiligten Fußgänger 50 40 30 21 20 15 6 3 10 2 1 0 0-5 Jahre 6-9 Jahre 10-17 Jahre 18-24 Jahre 25-64 Jahre älter als 65 Jahre Der älteste geschädigte Fußgänger war 94 Jahre alt. Er wurde hierbei auf einem Parkplatz durch einen ausparkenden PKW übersehen und erlitt beim anschließenden Sturz leichte Verletzungen. Seite 37
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 10. Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen Ein Großteil des Güterverkehrs wird mittels Lkw abgewickelt. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass für die Erfassung als Lkw die Eintragungen in der Zulassungsbescheinigung maßgeblich sind und somit hier nicht nur die mehrere Tonnen schweren Fahrzeuge statistisch erfasst werden, sondern auch kleinere Fahrzeuge. Als Beispiel lassen sich hier Lieferwagen, Pritschenwagen und Transporter nennen. Im Jahr 2020 ist ein Rückgang der Unfälle mit Beteiligung von Lkw zu verzeichnen. Es ereigneten sich 545 Unfälle mit der Beteiligung von Lastkraftwagen. Dies entspricht einem Anteil von 10,3 % am Gesamtunfallgeschehen. Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung eines LKW reduzierten sich damit um 8,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Unfallentwicklung ist der folgenden Darstellung zu entnehmen. Verkehrsunfälle mit LKW-Beteiligung 700 600 500 400 300 200 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamt 678 623 652 595 545 igO 486 470 480 435 395 agO 192 153 172 160 147 Innerhalb geschlossener Ortschaften ereigneten sich 395 Unfälle. Außerhalb geschlossener Ortschaften kam es zu 147 Unfällen. Bei den Lkw-Unfällen mit Personenschaden war im Jahr 2020 ein Rückgang um acht Unfälle bzw. um 26,7 % zu verzeichnen. Die Gesamtzahl bewegt sich auf dem niedrigsten Stand seit 2004. LKW-Unfälle mit Personenschaden 40 35 30 25 20 15 10 5 0 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamt 31 37 29 30 22 Leichtverl. 21 32 24 22 20 Schwerverl. 9 5 4 7 2 Getötete 1 0 1 1 0 Seite 38
Verkehrsunfallentwicklung im Zuständigkeitsbereich der PD Bad Kreuznach im Jahr 2020 Die Zahl der Verletzten bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung ist im Jahr 2020 um zehn gesunken. Dies stellt einen Rückgang um 27,8 % dar. Verunglückte Personen bei LKW-Unfällen 100 80 60 40 20 0 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamt 44 53 45 36 26 Leichtverl. 34 47 38 27 15 Schwerverl. 9 6 6 8 11 Getötete 1 0 1 1 0 Bei den Lkw-Unfällen fällt mit 83,3 % eine hohe ursächliche Beteiligung auf. Dies bedeutet, dass in diesen Fällen der LKW-Fahrer zumindest eine Unfallursache zum Verkehrsunfall beigetragen hat. Unfälle mit LKW-Beteiligung 700 600 500 400 300 200 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 beteiligt 678 623 652 595 545 urs. Beteiligt 573 525 547 484 454 Seite 39
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