Land- und forstwirtschaftliche Modelle für den Klimaschutz stärken Die kohlenstoffarme Landwirtschaft - Informelles Treffen der ...
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PRESSEMAPPE Informelles Treffen der Landwirtschaftsminister Land- und forstwirtschaftliche Modelle für den Klimaschutz stärken Die kohlenstoffarme Landwirtschaft Straßburg, 7. und 8. Februar 2022
INHALTSVERZEICHNIS 01 Was ist die französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union? 03 Land- und forstwirtschaftliche Modelle für den Klimaschutz stärken: die kohlenstoffarme Landwirtschaft 04 Programm 05 Teilnehmende 05 Die Stadt Straßburg
Was ist die französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union? Worin besteht die französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union? → Ein turnusmäßiger Vorsitz Jeder Mitgliedstaat übernimmt turnusmäßig für sechs Monate die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union. Vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 hat Frankreich den Vorsitz im Rat der EU inne. Die Ratspräsidentschaft organisiert die Sitzungen, arbeitet Kompromisse aus, legt Schlussfolgerungen vor und sorgt für Kohärenz und Kontinuität des Entscheidungsprozesses. Sie bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedstaaten und stellt die Beziehungen zwischen Rat und den europäischen Institutionen, insbe- sondere Kommission und Parlament sicher. Was ist der Rat der Europäischen Union? Im Rat der Europäischen Union, der auch als „Ministerrat der Europäischen Union“ oder kurz „Rat“ bezeich- net wird, kommen die Ministerinnen und Minister der EU-Mitgliedstaaten nach Tätigkeitsbereichen zusam- men. Er ist, zusammen mit dem Europäischen Parlament, das Rechtsetzungsorgan der Europäischen Union. Konkret leiten die Ministerinnen und Minister den Rat in den folgenden neun Zusammensetzungen: allgemeine Angelegenheiten; Wirtschaft und Finanzen; Justiz und Inneres; Beschäftigung; Sozialpolitik; Gesundheit und Verbraucherschutz; Wettbewerbsfähigkeit (Binnenmarkt, Industrie, Forschung und Raumfahrt); Verkehr; Telekommunikation und Energie; Landwirtschaft und Fischerei; Umwelt; Bildung, Jugend, Kultur und Sport; Handel. Eine Ausnahme bildet der Rat für Auswärtige Angelegenheiten, dessen Vorsitz der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, aktuell also Josep Borrell, innehat. Der Rat der EU verfügt auch über Haushaltsbefugnisse: Gemeinsam mit dem Parlament ist er für die Aufstellung und Änderungen des jährlichen Haushaltplan der EU zuständig. Darüber hinaus fasst der Rat bestimmte Beschlüsse und gibt nicht rechtsverbindliche Empfehlungen ab, schließt die internationalen Abkommen der Union und ernennt die Mitglieder bestimmter Institutionen (Rechnungshof, Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss, Ausschuss der Regionen). Die Beratungen und Abstimmungen des Rates über Gesetzgebungsakte sind öffentlich. INFORMELLES TREFFEN DER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER 1
In welchen Rahmen fügt sich die französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union ein? Die französische EU-Ratspräsidentschaft knüpft an die Zielsetzung an, die der französische Staatspräsident in seiner Rede für ein souveränes, geeintes und demokratisches Europa am 26. September 2017 an der Pariser Sorbonne-Universität formuliert hatte. Seit vier Jahren arbeiten der Staatspräsident und die Regierung am Aufbau einer echten europäischen Souveränität, das heißt, an der Fähigkeit Europas, in der heutigen Welt zu bestehen, um unsere Werte und unsere Interessen zu verteidigen. Frankreich wird diese Arbeit für noch mehr europäische Solidarität, Souveränität und Demokratie im Zuge seiner EU-Ratspräsidentschaft weiterführen. Die französische Ratspräsidentschaft geht auf die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger ein, die sie bei den im September in 18 französischen Regionen im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas verans- talteten Bürgerdialogen zum Ausdruck gebracht haben. Mit diesem 2019 von Frankreich vorgeschlage- nen Projekt wurde der europäischen Bevölkerung ein neuer Raum für Debatten eröffnet. Der endgültige Beitrag dieser nationalen Debatten wurde der Regierung im Herbst vorgelegt. Die von der französischen und europäischen Bevölkerung formulierten Empfehlungen fließen in die Prioritäten des französischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union mit ein. Die französische Ratspräsidentschaft ist Teil des „Dreiervorsitzes“, an dem sie sich in ihren Arbeiten orientiert. Dank dieses 2009 ins Leben gerufenen Systems werden langfristige Ziele und Schwerpunkte im Rahmen eines Achtzehnmonatsprogramms festgelegt. Nach Abschluss der slowenischen Präsidentschaft leitet Frankreich eine neue Phase ein und wird im Trio mit der Tschechischen Republik und Schweden zusammenarbeiten, die den Ratsvorsitz im zweiten Halbjahr 2022 bzw. im ersten Halbjahr 2023 innehaben. Fast 400 Veranstaltungen Rhythmus in die französische Ratspräsidentschaft bringen die insgesamt fast 400 in Frankreich und der EU geplanten, öffentlichen Veranstaltungen, wie politische Treffen, Kulturprogramme und Bürgerbegegnungen. Alle Informationen zur französischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union finden Sie auf der offiziellen Website und den Social-Media-Kanälen des Vorsitzes: • Facebook • Instagram • LinkedIn • Twitter • Youtube • Flickr • www.europe2022.fr Zusätzlich dazu finden in ganz Frankreich und im Ausland Veranstaltungen statt, um den Bürgerinnen und Bürgern die französische Ratspräsidentschaft näherzubringen. Der Rat der Europäischen Union darf nicht verwechselt werden mit: • dem Europäischen Rat, der sich aus den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten zusam- mensetzt und die allgemeinen politischen Leitlinien und Prioritäten der Europäischen Union fest- legt. Derzeitiger Präsident dieses Rates ist Charles Michel; • dem Europarat, bei dem es sich um eine zwischenstaatliche Organisation mit 47 Mitgliedstaaten han- delt. Diese 1949 gegründete Organisation hat zum Ziel, die Entwicklung der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit zu fördern. Die Generalsekretärin der Organisation mit Sitz in Straßburg ist Marija Pejčinović Burić. Für weitere Informationen: • www.touteleurope.eu • www.consilium.europa.eu/fr/council-eu/ 2 INFORMELLES TREFFEN DER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER
Land- und forstwirtschaftliche Modelle für den Klimaschutz stärken → Die kohlenstoffarme Landwirtschaft Das informelle Treffen der Landwirtschaftsminister der EU-Mitgliedstaaten findet am 7. und 8. Februar statt und wird Gelegenheit für gemeinsame Überlegungen zu den neuen Entwicklungen im Kompetenzbereich der Minister bieten. Ebenfalls teilnehmen werden der EU-Kommissar für Landwirtschaft und länd- liche Entwicklung, der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments und die Vertreterinnen und Vertreter europäischer Vereinigungen. Die Europäische Union hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen und so die Ziele des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Diese Klimaneutralität wird als die Fähigkeit definiert, unter Berücksichtigung aller den Klimawandel verursachenden Treibhausgase gleich viel Kohlenstoff speichern zu können wie ausgestoßen wird. Sie soll durch zwei Ansätze erreicht werden: zum einen durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, zum anderen durch den Ausbau von Kohlenstoffsenken, die den Kohlenstoff speichern und dadurch unvermeidbare Emissionen ausgleichen können. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission im Juli 2021 den Vorschlag zum Gesetzgebungspaket „Fit for 55“ veröffentlicht, wodurch die Bestrebungen der EU mit dem Ziel gestärkt wurden, bis 2030 die Netto-Emissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 % zu reduzieren. → Die besondere Rolle der Land- und Forstwirtschaft für den Klimaschutz Dieser Rechtsetzungsvorschlag setzt der Land- und Forstwirtschaft ambitionierte Ziele im Hinblick auf die Reduzierung ihrer Emissionen und erkennt zugleich ihre einzigartige Rolle gegenüber anderen landba- sierten Aktivitäten an, die ihr aufgrund der Kapazität zur Kohlenstoffspeicherung von Böden und Biomasse zukommt. Das zentrale Thema der Rolle der Landwirtschaft und des Waldes bei der Abschwächung der Folgen des Klimawandels wurde bereits auf europäischer Ebene behandelt, und zwar im Rat sowie in der Europäischen Kommission. In ihrer kürzlich erschienen Mitteilung zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen vom 15. Dezember 2021 legt die Europäische Kommission konkrete Ansätze zur diesem Thema vor. Sie schlägt die Entwicklung eines neuen ökologischen Wirtschaftsmodells vor, das sich auf die kohlenstof- farme Landwirtschaft stützt, und zwar unter anderem mit der Einführung eines Zertifizierungsrahmens für die CO2-Speicherung. → Hin zu lösungsorientierten landwirtschaftlichen Systemen Die Dringlichkeit des Klimawandels drängt uns heute in der Tat dazu, klimafreundliche Landwirtschaftsmodelle weiter auszubauen. Das Konzept der kohlenstoffarmen Landwirtschaft basiert auf den Erfahrungswerten bereits umgesetzter Maßnahmen und hat zum Ziel, Treibhausgasemissionen zu reduzieren sowie die Kohlenstoffspeicherung von Böden durch angepasste landwirtschaftliche Verfahren zu verbessern (z. B. in der Nutztierhaltung sowie Abwasser- und Ackerflächenverwaltung [insbesondere hinsichtlich Stickstoffdüngung], beim Pflanzen von Hecken und bei der Erhaltung von Dauergrünland sowie von Feuchtgebieten usw.). Dieser Übergang zu neuen landwirtschaftlichen Systemen muss begleitet werden – nicht nur durch öffent- liche Gelder, sondern auch durch die Mobilisierung privater Finanzmittel, insbesondere im Rahmen der freiwilligen CO2-Kompensation, durch die Käufer von CO2-Zertifikaten zur Finanzierung des Übergangs zur kohlenstoffarmen Land- und Forstwirtschaft beitragen können. INFORMELLES TREFFEN DER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER 3
Als Vorsitzender des Rates der EU für Landwirtschaft und Fischerei hat der französische Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Julien Denormandie, entschieden, das informelle Ministertreffen am 8. Februar in Straßburg dieser zukunftsträchtigen Thematik zu widmen. Der EU-Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski, der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft des Europäischen Parlaments, Norbert Lins, und Vertreter der europäischen Vereine aus der Branche werden ebenfalls ihre Überlegungen zum Thema der kohlenstoffarmen Landwirtschaft mit dem Rat teilen. Das Ziel dieses Treffens besteht darin, gemeinsam Fortschritte im Hinblick auf diese Fragestellungen zu machen, sodass der künftige europäische Rahmen den Herausforderungen der land- und forstwirtschaft- lichen Branche entspricht und diese dadurch mit allen Mitteln zur Minderung der Folgen des Klimawandels beitragen kann. Im Rahmen dieses Treffens werden die EU-Mitgliedstaaten ihre Erfahrungen austauschen und der französische Landwirtschaftsminister Julien Denormandie wird zudem Gelegenheit haben, die in Frankreich bereits umgesetzten Initiativen vorzustellen, wie etwa das Gütesiegel für kohlenstoffarme Betriebe, durch das sich Landwirte über einen Zeitraum von fünf Jahren der Verringerung der Emissionen ihrer Betriebe gegen eine Vergütung durch den Markt verschreiben können. PROGRAMM Montag, 7. Februar 2022 10:00 Uhr Besichtigung der Versuchs- und Forschungsstätten für Weinbau des französischen Nationalen Forschungsinstituts für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) (im Département Haut-Rhin) > unter Ausschluss der Presse 11:50 Uhr Treffen im französischen Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) des Département Haut-Rhin > Austausch zwischen den Ministern und der Presse 12:10 Uhr Vorstellung des französischen Gütesiegels für eine kohlenstoffarme Landwirtschaft und Q&A mit dem französischen Institut für Tierzucht (Idele) und dem Verein France Carbon Agri > für die Presse zugänglich 14:50 Uhr Besichtigung der Versuchs- und Forschungsstätten für Weinbau des französischen Nationalen Forschungsinstituts für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) (im Département Haut-Rhin) > für die Journalisten 15:40 Uhr Besichtigung eines Landwirtschaftsbetriebs (im Département Bas-Rhin), das französische Gütesiegel für eine kohlenstoffarme Landwirtschaft in der Praxis: Veranschaulichung auf Ebene eines Landwirtschaftsbetriebs und Austausch mit dem Landwirt 16:10 Uhr Besichtigung eines Landwirtschaftsbetriebs (im Département Bas-Rhin) > Austausch zwischen den Ministern und der Presse Dienstag, 8. Februar 2022 08:00 Uhr Empfang der Delegationen durch Julien Denormandie, den französischen Minister für Landwirtschaft und Ernährung - Doorstep Meeting - Vorstellungsrunde Palais de la Musique et des Congrès – Straßburg > Host Broadcaster + sämtliche akkreditierte Journalisten – Übertragung auf den sozialen Netzwerken für die online zugeschalteten Journalisten 09:00 Uhr Informelles Treffen der Landwirtschaftsminister Palais de la Musique et des Congrès – Straßburg > unter Ausschluss der Presse 10:30 Uhr Gruppenfoto > Host Broadcaster + Presse 12:30 Uhr Gemeinsame Pressekonferenz von Julien Denormandie, dem französischen Minister für Landwirtschaft und Ernährung, und dem EU-Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski Palais de la Musique et des Congrès – Straßburg > Host Broadcaster + sämtliche akkreditierte Journalisten – Übertragung per Zoom-Link für die nicht in Präsenz anwesenden Journalisten 4 INFORMELLES TREFFEN DER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER
TEILNEHMENDE • Die Ministerinnen und Minister der 27 EU-Mitgliedstaaten • Janusz WOJCIECHOWSKI, EU-Kommissar für Landwirtschaft •N orbert LINS, Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) des Europäischen Parlaments •C hristiane LAMBERT, Vorsitzende des Ausschusses der berufsständischen landwirtschaftlichen, Organisationen der Europäischen Union (COPA) •R amon ARMENGOL, Vorsitzender des Allgemeinen Verbands der landwirtschaftlichen Genossenschaften der Europäischen Union (COGECA) •D iana LENZI, Präsidentin des Europäischen Rates der Junglandwirte (CEJA) DIE STADT STRAßBURG „Strasbourg Grande-Île“ wurde 1988 als erstes Stadtzentrum Frankreichs von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die elsässische Hauptstadt hat ihr außerordentlich vielfältiges Erbe bewahrt, welches die Entwicklung der Stadt von der Römerzeit bis in die heutige Zeit widerspiegelt. Mit ihrem 142 Meter hohen Turm war die gotische Kathedrale Notre-Dame von Straßburg bis ins 19. Jahrhundert hinein das höchste Gebäude des Christentums. Ihre einzigartigen, von Fachwerkhäusern gesäumten Gässchen machen diese gemütliche Stadt zu etwas Besonderem, vor allem, wenn am Ende des Jahres ihr legendärer Weihnachtsmarkt zum Leben erwacht. Straßburg ist Sitz zahlreicher Institutionen (Europäisches Parlament, Europarat und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) und internationaler Organisationen. www.visitstrasbourg.fr INFORMELLES TREFFEN DER LANDWIRTSCHAFTSMINISTER 5
Pressekontakt Presseabteilung von Julien Denormandie Tel.: 00 33 (0)1 49 55 59 74 cab-presse.agriculture@agriculture.gouv.fr Pressestelle des Ministeriums Tel.: 00 33 (0)1 49 55 60 11 medias.europe2022fr@agriculture.gouv.fr europe2022.fr
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