Leben & Wohnen - Die Kunst des Wohlklangs - Immobilienbeilage - Vorarlberger ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Santiago Hiller
 
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Leben & Wohnen - Die Kunst des Wohlklangs - Immobilienbeilage - Vorarlberger ...
Leben & Wohnen
  Immobilienbeilage
   Samstag/Sonntag, 25./26. Jänner 2020

                                                                           Heute:
                                                                        Die Welt d
                                                                       Möbeldes es
                                                                                igns

  Die Kunst des Wohlklangs
Das Innsbrucker Haus der Musik trägt einen neuen Sound in die Stadt.
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4 Leben & Wohnen                                                          Samstag/Sonntag, 25./26. Jänner 2020
                                                                                       Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                  Samstag/Sonntag, 25./26. Jänner 2020
                                                                                                                  Vorarlberger Nachrichten                                                                                                                                     5
                                                                                                                                                                                                     KULTURQUARTIER. Jahrzehntelang glich das Bild an diesem Ort einem
                                                                                                                                                                                                     Provisorium. Nun steht hier ein selbstbewusster Bau. Das Haus der Musik
                                                                                                                                                                                                     vernetzt Akteure und Akteurinnen und Einrichtungen und gibt einem
                                                                                                                                                                                                     kulturellen Anliegen eine starke Stimme.

                                                                                                                                                                                                     EINGEPASST INS STÄDTISCHE GEFÜGE. Viele Wege, Straßen und Plätze
                                                                                                                                                                                                     führen zum Gebäude, das sich seinerseits einfügt in eine gewachsene Struktur.

                                                                                                                                                                                                                                         IN DIREKTER NACHBARSCHAFT
                                                                                                                                                                                                                                         zum Landestheater entstand an dieser
                                                                                                                                                                                                                                         Stelle ein neues kulturelles Zentrum
                                                                                                                                                                                                                                         der Stadt in zeitgenössischer Gestalt.

     Die Kunst des Wohlklangs                                                                                     E
                                                                                                                           s waren die Pythagore-        Geschichte der Architektur zeugt     menarbeit mit dem Vorarlberger
                                                                                                                           er, die sich erstmals den     von einer Virtuosität im Umgang      Architekturbüro Dietrich Unter-
                                                                                                                           musikalischen Harmo-          mit Proportionen und dem Spiel       trifaller. Das Gebäude steht dort,
                                                                                                                           nien widmeten. Mithilfe       mit Intervallen. Jede Zeit hat ihr   wo vormals die nach dem Krieg
                                                                                                                  eines Monochords, eines musik-         eigenes Gefühl für Harmonie          wieder aufgebauten Stadtsäle,
            Musik und Architektur sind in vielen Aspekten verwandt.                                               instrumentenähnlichen       Werk-
                                                                                                                  zeugs, entdeckten sie, dass diese
                                                                                                                                                         und Disharmonie. Und jede Zeit
                                                                                                                                                         kennt ihr eigenes Spiel mit Kon-
                                                                                                                                                                                              Bauten aus den 1950er Jahren,
                                                                                                                                                                                              das Stadtbild prägten. Es ist neu-
    Ein neuer Klangraum ist auch das Haus der Musik in Innsbruck selbst –                                         Harmonien einfachen Zahlenver-         sonanz und Dissonanz, mit Inter-     er Nachbar der alten Universität
        als kulturelles Zentrum in einem städtischen Gefüge erzeugt es                                            hältnissen entsprachen. Mit die-
                                                                                                                  sen Verhältnissen arbeitet auch
                                                                                                                                                         vallen und Akkorden – nicht nur
                                                                                                                                                         in der Musik.
                                                                                                                                                                                              und Jesuitenkirche, der Hofburg
                                                                                                                                                                                              und grenzt unmittelbar an das
                  einen neuen Sound, weit hörbar in der Stadt.                                                    die Geometrie und damit auch             Der Sound einer Stadt ist ein      Landestheater und den dahinter
                                                                                                                  die Architektur. Proportionen          Mehrklang. Eine Fülle von In-        liegenden Hofgarten an. Gegen-
                           Autorin: Verena Konrad | Fotos: Roland Halbe                                           sind Verhältnisse. Für die Bau-        formation, eine Klaviatur auf der    über liegt das Volkskunstmuse-
                                                                                                                  kunst ist Proportion das Verhält-      viele spielen. Eine neue Quel-       um. Franziskanerplatz und golde-
                                                                                                                  nis der Längen-, Breiten- und Hö-      le für diesen Mehrklang ist das      nes Dachl sind nicht weit.
                                                                                                                  henmaße eines Bauwerks, einer          Haus der Musik in Innsbruck, ge-
                                                                                                                  Fassade oder eines Bauteils. Die       plant von Erich Strolz in Zusam-              FORTSETZUNG auf Seite 6
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6 Leben & Wohnen                                                                                          Samstag/Sonntag, 25./26. Jänner 2020
                                                                                                                       Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                                                  Samstag/Sonntag, 25./26. Jänner 2020
                                                                                                                                                  Vorarlberger Nachrichten                                                                                                                                         7
FORTSETZUNG der Geschichte Die Kunst des Wohlklangs von Seite 5

                                                                                                              „Wir haben uns für
                                                                                                              eine hochwertige,
                                                                                                               zeitgenössische
                                                                                                            Fassade entschieden,
                                                                                                              die sich hinter den
                                                                                                            Bäumen zurücknimmt
                                                                                                              und die die Farben
                                                                                                            und Lichtstimmun-
                                                                                                             gen der Umgebung
                                                                                                                 reflektiert.“
                                                                                                                       Erich Strolz
                                                                                                                        Architekt

                                                                                                 1                                                     2                                                      3                                                        4

                                                                      Der multifunktionale Hybrid         schaft entwickelte, mehrschichtige           Hör- und sichtbar, elegant und            Ein dreigeschoßiges Foyer führt         Die vertikal strukturierten Keramik-        Die Kunst der Fuge. Spiel mit
       Eine Baukulturgeschichte von
                                                                    muss vielen Ansprüchen genü-          Fassade aus Keramikelementen             1   Ausdruck souveräner Zeitgenos-        2   über eine Panoramatreppe ins       3    elemente besitzen eine speziell für     4   Licht und Schatten, geometrischen
                                                                    gen. Er ist Konzerthaus, Theater,     unterstützt das Grundkonzept, das       senschaft. Das Haus der Musik fügt sich   Gebäude. Außen und Innen korrespon-    dieses Projekt entwickelte dunkle Glasur,    Formen, Wiederholungen, Zitaten – kom-
       Das vai ist die Plattform für Architektur, Raum und
                                                                                                                                                  auf Augenhöhe in die Nachbarschaft        dieren. Die Fassade setzt sich in      die sowohl im Kunst- wie im Sonnenlicht
       Gestaltung in Vorarlberg. Neben Ausstellungen und            Veranstaltungsort und Ort zahl-       darin besteht, jeweils eigenständi-                                                                                                                                   poniert zu einem räumlichen Mehrklang.
                                                                                                                                                  bedeutender Gebäude und Stadtge-          Elementen im Inneren fort.             in verschieden Nuancen schimmert.
       Veranstaltungen bietet das vai monatlich öffentliche         reicher Organisationen, die sich      ge Elemente für den Spielbetrieb
       Führungen zu privaten, kommunalen und gewerblichen                                                                                         schichten ein.
                                                                    der Musik als Bildungsaufgabe         und für Forschung, Lehre und Ver-                                                                                                                                          Probe in einem der Konzertsäle.
       Bauten. Mehr unter Architektur vor Ort auf www.v-a-i.at
                                                                    und Kulturgut widmen. Hier fin-       waltung zu gestalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                 5   Akustisch und atmosphärisch
                                                                    den auf sechs Ebenen und mehr            So steht das Haus der Musik                                                                                                                                        hochwertig Räume für Musiker(innen)
       Mit freundlicher Unterstützung durch                                                                                                                                                                                                                                     und Hörer(innen).
                                                                    als 13.000 Quadratmetern meh-         nun selbstbewusst an dieser mar-
                                                                    rere Kulturinstitutionen zusam-       kanten Stelle in der Stadt und
                                                                    men: die Kammerspiele mit Büh-        spricht eine Einladung aus. Ein
       Daten und Fakten                                             ne und einem Zuschauerraum            transparentes Erdgeschoß lässt
                                                                    für 220 Personen, zwei Konzert-       Blicke von außen nach innen und
       Objekt	Haus der Musik, Innsbruck                            säle mit 510 und 100 Plätzen, das     umgekehrt zu und damit auch den
                         Theater und Konzert, Veranstaltungs-,      Symphonieorchester, das Landes-       Blick auf das historische Umfeld,
                         Probe- und Büroräume, Restaurant
       Bauherr           Innsbrucker Immobilen GmbH
                                                                    konservatorium, das Institut für      zu dem auch drei als Naturdenk-
       Architektur	     Erich Strolz, Dietrich | Untertrifaller    Musikwissenschaft der Universi-       mäler geschützte Bäume und der
                         Mitarbeit Architektur Erich Strolz:        tät Innsbruck und das Mozarte-        Leopold-Brunnen zählen. Ein
                         Johannes Alge, Ferdinand Reiter            um und drei Musikvereine sind         lichtes, dreistöckiges Foyer führt
       	Mitarbeit Architektur Dietrich | Untertri-                 Teil des Ganzen. Auch die Fest-       über eine Panoramatreppe zu den
                         faller: Peter Nussbaumer, Andreas Lehner   wochen der Alten Musik haben          Konzertsälen. Die gestaltgeben-
       Tragwerksplanung TOMS ZT GmbH
                                                                    hier ihre Homebase. Es gibt eine      de dunkle Außenhaut mit ihren
       örtl. Bauaufsicht Malojer Baumanagement
       Bauphysik         SPEKTRUM                                   Bibliothek, gemeinsame Räume          vertikalen Keramikplatten zieht
       Fassaden          gbd ZT GmbH                                für Proben, Veranstaltungen, aber     sich bis in dieses Foyer. Innen und
       Akustik           Müller-BBM                                 auch Organisation, Räume für          Außen korrespondieren. Auch
       Konsulent(inn)en: Geotechnik: Teindl, Innsbruck;             Musikveranstalter und Gastrono-       in den Sälen – durch raumhohe
       Haustechnik: Mikfey, Wien & Ortner, Innsbruck;               mie. Für diesen komplexen Mix         Fenster, klug gewählte Sichtach-
       Elektro: Brugger, Innsbruck; Licht: Ragg, Innsbruck          musste ein gutes Raumprogramm         sen. Um die innere Organisation
       Brandschutz: IBS, Innsbruck; Bühne: Kottke, Bayreuth
                                                                    gefunden werden, das sowohl           funktional und übersichtlich zu
       Wettbewerb        2014
       Ausführung        2015–2018                                  Ausbildung wie auch Spielbetrieb      halten, wurden die Stockwerke
       Bruttogeschoßfl. 15.700 m²                                   und öffentlicher Nutzung Rech-        um einen als Stahlbetonkörper
       Umbauter Raum 78.000 m³                                      nung trägt.                           sichtbaren       Erschließungskern
       Nutzfläche        7136m² + 844m² SF                            Aus einem zweistufigen EU-wei-      angeordnet und über ein Atrium
       Energiesystem     Wärmepumpe                                 ten Wettbewerb ging das Projekt       natürlich belichtet. Verwaltungs-
       Ausführende Firmen (Auswahl): Fassade: Starmann GmbH,        von Erich Strolz im Herbst 2014 als   und Unterrichtsräume sind hell
       Klagenfurt; Dach: Dachbau GmbH, Piesendorf; Mauer-
       werk: ARGE Strabag/Bodner (Strabag AG + Ing. Bodner
                                                                    Sieger hervor. Die prominent be-      und freundlich und die Räume für
       BaugmbH; Türen: Lindner AG, Arnstorf (D)/ Hörburger          setzte Jury wählte es wegen seiner    den Musikgenuss in hochwertiger
       GmbH, Altach; Elektroinstallationen: Fiegl & Spielberger     selbstverständlichen, kompakten       und warmer Atmosphäre gehal-
       GmbH, Innsbruck; Heizung, Lüftung, Sanitär: Ortner           Lösung für die hohen Anforde-         ten. Oberstes Planungsziel waren
       GmbH, Innsbruck; Kunst am Bau: Werner Feiersinger,           rungen. Die gemeinsam mit dem         eine hochwertige Raumakustik
       Carola Dertnig, Esther Stocker                               Partner Dietrich | Untertrifaller     und spürbare Aufenthaltsqualität             5
                                                                    Architekten in Arbeitsgemein-         für alle Nutzungen.
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