Leben & Wohnen - Urbanität im Bregenzerwald - Immobilienbeilage - vai Vorarlberger Architektur ...

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Leben & Wohnen - Urbanität im Bregenzerwald - Immobilienbeilage - vai Vorarlberger Architektur ...
Leben & Wohnen
   Immobilienbeilage
   Samstag/Sonntag, 9./10. Jänner 2021

                                                                        Heute:
                                                                     Skulptura
                                                                              le
                                                                       Design s

Urbanität im Bregenzerwald
  In Bezau ging ein ungewöhnlicher Neubau vor Anker. Das Komot ist
ein urbanes Haus mit Geschäftsarkade, Restaurant und 16 Wohnungen.
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4 Leben & Wohnen                                                              Samstag/Sonntag, 9./10. Jänner 2021
                                                                                           Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                      Samstag/Sonntag, 9./10. Jänner 2021
                                                                                                                      Vorarlberger Nachrichten                                                                                                                                  5
                                                                                                                                                                                                         DAS KOMOT bringt urbanes Flair nach Bezau. Im Erdgeschoß
                                                                                                                                                                                                         des viergeschoßigen Gebäudes gibt es eine Geschäftsarkade und Büros,
                                                                                                                                                                                                         darüber 16 Wohnungen.

                                                                                                                                                                                                         IM ERDGESCHOSS des prominenten Bugs wird ein italienisches
                                                                                                                                                                                                         Restaurant einziehen. Seine Terrasse liegt in der Abendsonne.

                                                                                                                                                                                                                                          EIN MISCHBAU Tiefgarage und
                                                                                                                                                                                                                                          Erdgeschoß sind aus Stahlbeton, die
                                                                                                                                                                                                                                          drei Wohnebenen darüber vor allem

    Urbanität im Bregenzerwald                                                                                        R
                                                                                                                                                                                                                                          aus Holz, auskragende Bauteile von
                                                                                                                               alph Broger und Kas-         dreieckigen Zuschnitt. Die he-        können.“ Im Westen spitzt sich          Stahlstützen getragen. Im ersten Stock
                                                                                                                               par Greber arbeiteten        terogene Bebauung, die darauf         das Haus wie ein Schiff auf ei-         wird das Flachdach der Arkade zur
                                                                                                                               schon oft zusammen.          stand, konnte abgerissen wer-         nen Bug zu, im Norden verläuft          Gemeinschaftsterrasse.
                                                                                                                               Ihre Expertisen ergän-       den. Das Haus am nordöstlichen        die lange, urbane Hauptstraßen-
                                                                                                                      zen einander perfekt. Gemein-         Ende des Grundstücks wurde            front, rückseitig kragen im Süden
 Menschen brauchen Wohnungen, auch als Wertanlage sind sie derzeit sehr gefragt.                                      sam gründeten sie die Gesell-         gleichermaßen als Eckstein in         und Osten Balkone aus. 16 Woh-
    Weitere Nutzungen wären wünschenswert, für Investoren sind sie riskant.                                           schaft „Broger Greber Project“
                                                                                                                      und kauften einige Grund-
                                                                                                                                                            den Neubau integriert. Auch die
                                                                                                                                                            wunderschöne alte Rotbuche
                                                                                                                                                                                                  nungen zwischen 42 m2 und 90 m2
                                                                                                                                                                                                  gibt es hier, alle über den ersten,
  Geschäftslokale und Büros funktionieren anders und sind oft schwer vermietbar.                                      stücke an der Bezauer Haupt-          blieb. Der Bestand gibt dem Neu-      zweiten und dritten Stock verteilt.
                                                                                                                      straße, um dort ein urbanes Pro-      bau seine östliche Fluchtlinie vor,   Letzterer ist etwas zurückver-
      Architekt Ralph Broger und Kaspar Greber, Inhaber des gleichnamigen                                             jekt mit sechs Geschäftslokalen       im rechten Winkel dazu verläuft       setzt: dadurch wirkt das Gebäude
  Holzbaubetriebs, realisierten als Bauträger, Planer und Ausführende gemeinsam                                       und Wohnungen zu entwickeln.          an seiner Rückwand das durch-         nicht so hoch und es ergeben sich
                                                                                                                      Sie nannten es Komot, weil es         gesteckte Stiegenhaus, das beide      für die obersten Wohnungen rie-
    das Komot in Bezau. Mit Geschäftsarkade, Restaurant und 16 Wohnungen                                              kommod ist, mit Restaurant im         Gebäudeflügel erschließt. „An al-     sige Terrassen. Tiefgarage und
                     belebt das vierstöckige Gebäude den Ort.                                                         Haus mitten im Ort zu wohnen.         len drei Seiten verlaufen Straßen.    Erdgeschoß sind aus Stahlbeton,
                                                                                                                      „Bezau hat eine gut florierende       Das Haus hat drei Gesichter“,         die Wohngeschoße bis auf die
                                                                                                                      Handelsstruktur. Es gibt Schulen      sagt Broger. „Wir wollten den         Decken aus Holz. Das Komot ist
                             Autorin: Isabella Marboe | Fotos: Petra Rainer                                           und genug Frequenz für Geschäf-       Platz möglichst gut ausnutzen,        zur Gänze mit gehobelten, ver-
                                                                                                                      te“, so Broger. Das Grundstück        um alle Wohnungen von Osten,
                                                                                                                      liegt sehr zentral und hat einen      Süden und Westen belichten zu                  FORTSETZUNG auf Seite 6
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6 Leben & Wohnen                                                                                              Samstag/Sonntag, 9./10. Jänner 2021
                                                                                                                           Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                                                      Samstag/Sonntag, 9./10. Jänner 2021
                                                                                                                                                      Vorarlberger Nachrichten                                                                                                          7
FORTSETZUNG der Geschichte Urbanität im Bregenzerwald von Seite 5

                                                                                                                 „Wir wollten den Platz
                                                                                                                 möglichst gut ausnut-
                                                                                                                 zen, um alle Wohnun-
                                                                                                                 gen von Osten, Süden
                                                                                                                 und Westen belichten
                                                                                                                      zu können.“
                                                                                                                                                         2
                                                                                                                           Ralph Broger
                                                                                                                            Architekt

                                                                                                                                                                   Das Stiegenhaus trägt in jedem
                                                                                                                                                                                                    3
                                                                                                                                                              1    Geschoß eine andere Farbe.
                                                                                                                                                             Im zweiten Stock Altrosa, der Punkt
                                                                                                                                                             im grafischen Leitsystem steht für
                                                                                                      1                                                      „Treffpunkt“ und findet sich auch
                                                                                                                                                                                                               Architektin Nicole Scheffknecht           Die sechs Geschäfte in
                                                                                                                                                             an der Fassade.                             2     hat von der Möglichkeit der           4   der Arkade haben Boutique-
                                                                                                                                                                                                        Sonderwünsche ausgiebig Gebrauch            Charakter. Hier der Juwelier
                                                                         tikalen Fichtenlatten verkleidet.      statischen Elemente aus Sichtbe-                                                        gemacht. Sie gestaltete ihre Wohnung,       „Glanzstück“.
       Eine Baukulturgeschichte von
                                                                         Das passt zum Bregenzerwald.           ton. Ich wollte unbedingt, dass                                                         die im zweiten Stock im Bug des Komot
       Das vai ist die Plattform für Architektur, Raum und               Auch die Brüstungen der Lauben-        diese Struktur sichtbar beibt.“                                                         liegt, ganz nach ihrem Geschmack.
       Gestaltung in Vorarlberg. Neben Ausstellungen und                 gänge und Balkone sind aus Fich-       Konsequenterweise ist auch am
       Veranstaltungen bietet das vai monatlich öffentliche              te. Zugunsten einer homogenen          Boden ein roher, geschliffener
       Führungen zu privaten, kommunalen und gewerblichen                Fassade sind die Latten an der         Estrich und blieb die Betondecke
                                                                                                                                                                                                            Die Oberflächen – Sichtbeton-                  Ein gedeckter Balkon mit
       Bauten. Mehr unter Architektur vor Ort auf www.v-a-i.at           prominenten Nordseite vor die          unverkleidet. Im Kontrast dazu                                                           3   decke, rauer, geschliffener Estrich,    5     „Reling-Gefühl“ und großartiger
                                                                         Fenster gezogen. An der Haupt-         wirken die Wandflächen aus –                                                            Holzwände – blieben sichtbar.               Aussicht, wenn es nicht gerade neblig
       Mit freundlicher Unterstützung durch                              straße bildet das Gebäude einen        Sonderanfertigung! – Weißtanne                                                                                                      ist – außerdem sehr partytauglich.
                                                                         gedeckten Arkadengang aus.             noch weicher und wärmer. Die
                                                                         Schlanke, schwarze Stahlstüt-          Küche ist bis hin zur Arbeitsplat-
       Daten und Fakten                                                  zen tragen die holzverkleideten        te aus dem Naturstein Nero asso-
                                                                         Wohngeschoße, die leicht über          luto ganz schwarz. Auch Schie-
       Objekt	Wohn- und Geschäftshaus                                   die Geschäfte im Erdgeschoß            betüren, knallrote Armaturen
                              „Komot“ in Bezau
                                                                         vorstehen. Barrierefrei gleitet        und Türschnallen tanzen aus der
       Bauherr	Broger Greber Project Bezau
                              www.komot-bezau.at
                                                                         eine Rampe über die Tiefgara-          Reihe. „Entweder man liebt oder
       Architektur	DI Ralph Broger, Bezau                              genzufahrt auf den Gehsteig. Et-       man hasst meine Wohnung.“ Die
                              www.arch.broger.at                         was erhöht, kann man hier vom          Wohnküche ist sehr offen –sie
       Statik                 Mader + Flatz, Bregenz                     vorbeifahrenden Verkehr unbe-          lässt sich schon beim Eingang
       Fachplanung: Bauleitung: Wolfgang Elmenreich, Stefan Beer, Au;    helligt trockenen Fußes an den         erfassen und bietet Blicke in alle
       Heizung, Lüftung, Sanitär: Marte Diem, Bregenz; Elektro und       Geschäften vorbeiflanieren. Wie        Richtungen. Um den Tisch ste-
       Energiekonzept: Elmar Lingg, Schoppernau; Licht: Elmar Lingg,
                                                                         der Bug eines Schiffes spitzt sich     hen sechs Stühle – sie stammen
       Elektro Willi, Andelsbuch und Ralph Broger; Brandschutz: KM,
       Au; Bauphysik: Günter Meusburger, Schwarzenberg; Land-            der Baukörper im Westen auf sein       noch von den Ururgroßeltern,
       schaftsarchitektur: Landrise, Egg; Geologie: Geomac, Egg          knapp fünf Meter schmales Ende         der älteste ist 150 Jahre alt. Der
       Planung               05/2015–09/2020                            zu: Hier befinden sich die Son-        Balkon, der sich dynamisch wie
        Ausführung            02/2019–09-2020                            dertypen mit den trapezförmigen        das Haus westwärts auf 3,40              4
        Grundstücksgröße 2256 m²                                         Grundrissen, die dem Grund-            Meter zuspitzt, vermittelt ein                                                               5
        Nutzfläche            1452 m²                                    stück geschuldet sind. Architektin     „Reling-Gefühl“. Man kann es
        Bauweise	Mischbauweise, Beton- und Holzbau; Ener-
                                                                         Nicole Scheffknecht, die auch          sogar teilen und auf diese Weise
                              gieversorgung über Nahwärme, Solaranlage
       Besonderheiten	Tiefgarage vorbereitet für E-Mobilität;           im Büro von Ralph Broger arbei-        vermehren, denn er ist sehr par-
                              Internet über Glasfaser                    tet, hat sich so eine Wohnung          tytauglich. Im Erdgeschoß ver-
       Ausführung: Baumeister: Erich Moosbrugger, Andelsbuch; Holz-      gekauft. Sie wollte keine andere,      passen Handwerker dem künf-
        bau: Kaspar Greber, Bezau; Dach: Gunter Rusch, Alberschwende;    nur diese eine im zweiten Stock,       tigen italienischen Restaurant
        Lüftung: Dietrich, Lauterach; Heizung, Sanitär: Wäldar, Bezau;   wo das Stiegenhaus Rot und Alt-        im Bug noch den letzten Schliff.
        Elektro: Willi, Andelsbuch; Fenster: Arnold Feuerstein, Bizau;
                                                                         rosa trägt. „Das ist meine kleine      Nach dem Lockdown wird man
        Schlosser: Peter Figer, Bezau; Parkett: Christian Greussing,
        Bezau; Fliesen: Peter Meusburger, Bezau; Außenanlagen:
                                                                         Residenz“, sagt sie lachend. Vie-      dann an der Bar mit den türkisen
        Wilhelm und Mayer, Götzis; Pflaster: Thomas König, Lauterach     le Sonderwünsche wurden hier           Fliesen lehnen und auf der Ter-
        Energiekennzahl       24 – 43 kWh/m² im Jahr (HWB)               verwirklicht. „Zwischen- und Au-       rasse in der Abendsonne einen
                                                                         ßenwände sind teils aus Holz, die      Espresso trinken können.
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