Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe

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Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe
Bildungsdepartement

Amt für Volksschulen und Sport

Leitfaden Tastaturschreiben
(Version 2021)

Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe

Schwyz, 14.4.2021
Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe
Leitfaden Tastaturschreiben
Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe

INHALTSVERZEICHNIS
1.         Einleitung                                                 3
2.         Zehn Gründe für frühes Tastaturschreiben                   4
3.         Ziele des Tastaturschreibens                               6
4.         Stoffverteilung und Grundansprüche                         7
5.         Organisation des Tastaturschreibens im Unterricht          9
6.         Methodische Hinweise                                       11
7.         Ergonomische Hinweise                                      15
8.         Beurteilung                                                16
9.         Arbeiten mit dem Typewriter (Anleitung für Lehrperson)     21
10.        Üben mit dem Typewriter (Schülerinnen und Schüler)         33
11.        Spiele                                                     36

ANHANG
1.         Tastaturbelegung                                           37
2.         Typewriter-Levels mit verwendeten Zeichen                  38
3.         Überblick über Typewriter-Lektionen (1-60)                 39
4.         Typewriter-Abzeichen für besondere Leistungen              44
5.         Wussten Sie schon, dass...                                 45
6.         Literaturverzeichnis                                       47
7.         Merkblatt für die Schülerinnen und Schüler                 48

©
Iwan Schrackmann, Urs Frischherz
Amt für Volksschulen und Sport des Kantons Schwyz

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Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe
1. Einleitung
Dieser Leitfaden zeigt auf, wie Sie Ihren                          2014 hat der Erziehungsrat das Einführungs-
Schülerinnen und Schülern das Tastatur-                            konzept genehmigt und beschlossen, das
schreiben mit dem Programm Typewriter ver-                         Tastaturschreiben definitiv ab der 4. Primar-
mitteln können. Sie erfahren, welche Ziele                         klasse einzuführen.
beim Tastaturschreiben verfolgt werden, wie
                                                                   In der Folge wird den Schülerinnen und
die Übungslektionen beim Aufbau dieser
                                                                   Schülern der 4. Klasse der Primarstufe das
Kompetenz auf die verschiedenen Semester
                                                                   Tastaturschreiben im Zehnfingersystem ver-
verteilt sind, wie Sie das Tastaturschreiben
                                                                   mittelt. Bis zur 6. Klasse arbeiten sie das
organisatorisch in Ihren Unterricht einbauen
                                                                   Lernprogramm durch. Zugleich erhalten sie
können und wie Sie die Leistungen der Schü-
                                                                   vermehrt im Unterricht die Möglichkeit, Texte
lerinnen und Schüler beurteilen und benoten
                                                                   am Computer zu schreiben und zu gestalten,
können. Ebenso finden Sie hier die wichtigs-
                                                                   um das Tastaturschreiben anwenden zu kön-
ten methodischen und ergonomischen Tipps
                                                                   nen.
und erfahren die zehn Gründe, warum das
Tastaturschreiben von der Sekundarstufe I                          Zur Vermittlung des Tastaturschreibens eig-
auf die Primarstufe vorverschoben wird.                            nen sich entsprechende Lernprogramme. Das
                                                                   Amt für Volksschulen und Sport empfiehlt
Die Grundlage für die Einführung des Tasta-
                                                                   hierfür das webbasierte Programm Typewriter
turschreibens auf der Primarstufe hat der Er-
                                                                   (sz.typewriter.ch) und hat dieses Programm
ziehungsrat bereits 2012 mit der Zustim-
                                                                   in einer schwyzspezifischen Version auf die
mung zur kantonalen ICT-Strategie an den
                                                                   kantonalen Bedürfnisse angepasst.
Volksschulen des Kantons Schwyz1 gelegt.

                                                                   Abb. 1 Die richtige Platzierung der Finger ist entscheidend!

1
    www.sz.ch/public/upload/assets/11248/AVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulen.pdf

                                                              3
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2. Zehn Gründe für frühes Tastaturschreiben
Es sprechen mehrere Gründe dafür, warum             2.3 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei-
Schülerinnen und Schüler das Tastatur-                  bens entspricht der Erfahrungswelt von
schreiben im Zehnfingersystem bereits in der            Kindern.
Primarschule erlernen sollen.                       Kinder kommen heute immer früher mit Com-
2.1 Tastaturschreiben ist in unserer Infor-         putern und Tastaturen in Berührung. Viele
    mationsgesellschaft wichtiger geworden.         Kinder fangen schon in der Unterstufe an, zu
                                                    Hause am Computer etwas zu schreiben (z.B.
Die Texteingabe über die Tastatur hat in un-
                                                    beim Chatten). In den letzten Jahren sind
serer Informationsgesellschaft an Bedeutung
                                                    zwar Smartphones bei Kindern immer belieb-
gewonnen. Sie können sich selber fragen,
                                                    ter geworden, dennoch bleibt für die produk-
wann Sie das letzte Mal etwas von Hand ge-
                                                    tive Nutzung von ICT (z.B. das Schreiben von
schrieben haben. Heute gibt es kaum mehr
                                                    Texten) das Zehnfingersystem mit der Tasta-
einen Beruf, in dem die Textproduktion und
                                                    tur die effizienteste Eingabemöglichkeit.
Korrespondenz nicht primär über die Tastatur
und Computer erfolgen würde.                        2.4 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei-
                                                        bens verhindert das Automatisieren von
Dementsprechend wird das geläufige Tasta-               Fehlformen.
turschreiben nicht nur in der kaufmänni-
schen Lehre, sondern auch in allen weiterfüh-       Wird das Zehnfingersystem nicht systema-
renden Schulen vorausgesetzt und stellt auch        tisch gelernt, eignen sich viele Kinder ein ei-
in vielen anderen Berufen eine wichtige Kom-        genes Tippsystem an, in der Regel mit zwei
petenz beim täglichen Arbeiten am Computer          bis max. vier Fingern. Wenn sie dann das
dar.                                                Zehnfingersystem erst auf der Sekundarstufe
                                                    I erlernen, haben sie häufig schon ineffiziente
Auch im privaten Rahmen schreiben die               Gewohnheiten des Tippens automatisiert und
meisten Menschen heute Texte am Compu-              es fällt ihnen schwer, ihr „Adlersystem“ ab-
ter, während die Handschrift oft nur noch für       zulegen und das effizientere Zehnfingersys-
Notizen oder persönliche Briefe eingesetzt          tem zu erlernen.
wird. Angesichts dieser lebenslangen Ver-
wertbarkeit kommt dem Tastaturschreiben             2.5 Die Texteingabe im Zehnfingersystem ist
eine ähnliche Bedeutung zu wie dem Erler-               effizienter und ergonomischer.
nen der Handschrift.                                Im Vergleich zu einer unsystematischen
2.2 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei-          Schreibtechnik wie dem „Adlersystem“ er-
    bens wird von Schulträgern und Eltern           laubt das Zehnfingersystem eine Steigerung
    gewünscht.                                      der Schreibgeschwindigkeit, eine Senkung
                                                    der Fehlerquote und eine ergonomisch güns-
Bei der Vernehmlassung zur ICT-Strategie
                                                    tigere Eingabetechnik, bei der der Blick beim
stiess die Vorverschiebung des Tastatur-            Abschreiben nicht ständig zwischen Vorlage,
schreibens bei den Schulträgern auf hohe Zu-
                                                    Bildschirm und Tastatur wechseln muss und
stimmung. Ebenso entspricht die Einführung
                                                    bei der die Gelenke besser geschont werden.
des Tastaturschreibens in der 4. Klasse dem         Beim freien Schreiben kann das Ergebnis
Wunsch einer Mehrheit der Eltern (78%), wie
                                                    stets auf dem Bildschirm mitverfolgt werden.
sich während des Schulversuchs (vgl. Petko
                                                    Das Zehnfingersystem schafft damit eine
& Graber, 2010, S. 28) deutlich herausge-           gute Voraussetzung, dass Schülerinnen und
stellt hat. Auch die überwiegende Mehrheit
                                                    Schüler vermehrt auch Texte am Computer in
der am Schulversuch beteiligten Schülerin-
                                                    einer nützlichen Zeit schreiben und gestalten
nen und Schüler findet das Tastaturschrei-
                                                    können.
ben eher oder sehr wichtig.

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2.6 Schülerinnen und Schüler schreiben mit           2.9 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei-
    der Tastatur motivierter und besser.                 bens entspricht dem Lehrplan 21.
Mit dem Schreiben am Computer kann die               Das Erlernen des Tastaturschreibens ab der
Motivation und die Zusammenarbeit sowie              4. Klasse entspricht dem Lehrplan 21. Ge-
die Menge und Qualität der von Schülerinnen          mäss dem Lehrplan Sprachen sollen „die
und Schülern verfassten Texte gefördert wer-         Schülerinnen und Schüler lernen, die Tasta-
den (Petko & Graber, 2010, S. 5). Im Schul-          tur effizient zu nutzen” (D-EDK, 2014a).
versuch stellten viele Lehrpersonen fest, dass       2.10 Das Erlernen des Tastaturschreibens
sich die Freude der Schülerinnen und Schü-              ist ab der 4. Klasse problemlos möglich.
ler am Schreiben von Texten mit dem Tasta-
turschreiben verbessert hat und dass sie             Der Schulversuch mit zehn Klassen hat ge-
Texte lieber mit der Tastatur als von Hand           zeigt, dass Schülerinnen und Schüler ab der
schreiben.                                           4. Klasse in der Lage sind, das Tastatur-
                                                     schreiben im Zehnfingersystem mit Hilfe ge-
2.7 Texte können am Computer mit der                 eigneter Lernprogramme zu erlernen. Dies ist
    Tastatur einfacher überarbeitet werden.
                                                     mit normal grossen Tastaturen möglich, es
Schülerinnen und Schüler können beim                 sind hierfür keine speziellen Kindertastaturen
Schreibprozess am Computer verschiedene              nötig.
Werkzeuge des Textverarbeitungsprogramms
nutzen (z.B. Rechtschreibe-Überprüfung,
Thesaurus, automatische Gliederungsfunk-
tion usw.) und ihre Texte anschliessend kor-
rigieren, ohne den ganzen Text neu von Hand
schreiben zu müssen. Dies fördert die nach-
trägliche Überarbeitung und intensive Ausei-
nandersetzung mit dem Text und entspricht
auch eher der späteren Textproduktion im
Beruf als die handschriftliche „Reinschrift“.
                                                                 Abb. 2   Lehrperson bei der gelegentlichen
                                                                          Überprüfung der Fingerstellung
2.8 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei-
    bens ermöglicht eine effizientere Nut-
    zung von Computer und Internet.                  Auch wenn das Lernprogramm das systema-
Die geläufigere Bedienung der Tastatur er-           tische Üben steuert, ist eine unterstützende
möglicht nicht nur ein schnelleres Schreiben         Begleitung durch die Lehrperson nach wie vor
von Texten im Fach Deutsch, sondern erleich-         wichtig.
tert auch die Internetrecherche oder die Nut-
zung von anderen Lern- und Standardpro-
grammen, die über die Tastatur bedient wer-
den. Im Schulversuch (Petko & Graber,
2010, S. 61) waren 90% der Lehrpersonen
überzeugt, dass das Tastaturschreiben eine
bessere Nutzung von Computer und Internet
ermöglicht.

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3. Ziele des Tastaturschreibens
Der Lehrplan „Sprachen“ (D-EDK, 2014a, S.           Im Kanton Schwyz wurden die Ziele des Tas-
6) definiert das Ziel des Tastaturschreibens        taturschreibens in der ICT-Strategie festge-
wie folgt:                                          legt (vgl. ICT-Strategiekommission des Kan-
                                                    tons Schwyz, 2011, S. 24).
   „Die Schülerinnen und Schüler ler-
   nen, die Tastatur effizient zu nutzen.           Das Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schü-
   Sie lernen von Beginn an, auf eine er-           ler am Ende der 6. Klasse fähig sind, einen
   gonomische Platzierung der Finger                unbekannten zusammenhängenden Text (mit
   und Hände zu achten. [...] Die blinde,           eingeschränkter Zeichenauswahl) mit min-
   perfekte Beherrschung der Tastatur               destens 500 Anschlägen in 10 Minuten (50
   zu erwerben, ist nicht Ziel der Volks-           Anschläge pro Minute) am Computer einzu-
   schule.“                                         geben, ohne dabei mehr als drei Fehler zu
                                                    machen. Dies entspricht der bisherigen Ziel-
Natürlich ist die flüssige Texteingabe auch
                                                    setzung nach einem Jahr Schulung auf der
eine wichtige Voraussetzung, um andere
                                                    Sekundarstufe I.
Kompetenzen aufzubauen, z.B. die Fähig-
keit, Medien zum Erstellen und Präsentieren         Es ist nicht das Ziel, dass die Schülerinnen
ihrer Arbeiten einsetzen zu können (Lehrplan        und Schüler sämtliche Zeichen der Tastatur
„Medien und Informatik“, D-EDK, 2014b, S.           automatisiert tippen können. Der Fokus liegt
9).                                                 auf den Gross- und Kleinbuchstaben (inkl.
                                                    Umlauten und den wichtigsten französischen
                                                    Akzenten wie é, è, à) und auf den gängigsten
                                                    Satzzeichen (vgl. Levels und Lektionen, S.
                                                    38).
                                                    Die Ziffernreihe von 1 bis 0 inkl. der zuge-
                                                    hörenden Sonderzeichen sowie weitere selten
                                                    genutzte Zeichen (wie z.B. §, $) werden nicht
                                                    geübt und somit auch in den Tests nicht ge-
                                                    prüft.

Abb. 3   „Leistungsindikatoren“ beim Meisseln
           von Runen bei den Germanen

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Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe
4. Stoffverteilung und Grundansprüche
Um die erwarteten Lernfortschritte transpa-           absolvierten Lektionen mit unterdurch-
rent zu machen, wird der Lehrgang des Lern-           schnittlichen Noten wiederholen, um ihre
programms im Sinne eines Stoffverteilungs-            Durchschnittsnote aller Lektionen zu verbes-
plans etappiert. Die Verteilung der Lektionen         sern. Für langsamere Schülerinnen und
im Sinne von Grundansprüchen sind in der              Schüler sollten die Lehrpersonen genügend
folgenden Tabelle abgebildet (S. 8).                  Übungszeit zur Verfügung stellen, damit
                                                      diese die Grundansprüche erreichen.
Die Beurteilung und Benotung (vgl. Kap. 8,
S. 16) basiert auf den Grundansprüchen, d.h.          In der 5. Klasse setzen die Schülerinnen und
an der minimal zu erwartenden Kompe-                  Schüler die Übungen individuell fort und ab-
tenzausprägung, die von allen Schülerinnen            solvieren (spätestens jetzt) die Lektionen 26
und Schülern bis zu einem definierten Zeit-           bis 50, was derselben Anzahl Lektionen pro
punkt zu erreichen ist.                               Woche entspricht wie in der 4. Klasse. Wer
                                                      die 50 Lektionen des Lernprogramms erfolg-
Zu beachten gilt, dass die minimale Tippge-
                                                      reich beendet hat, kann das Zehnfingersys-
schwindigkeit und die maximale Fehlerquote
                                                      tem anschliessend bei eigenen Texten an-
von 5% bzw. 3% die Grenze einer (knapp) ge-
                                                      wenden oder bis zur Lektion 60 weiterfahren.
nügenden Leistung (= Note 4) definieren. Für
                                                      Langsamere Schülerinnen und Schüler wer-
bessere Leistungen sind tiefere Fehlerquoten
                                                      den die Lektion 50 voraussichtlich erst gegen
nötig (vgl. Notenskala, S.16).
                                                      Ende des Schuljahres abschliessen. Auch
Die Lektionsinhalte können der Übersicht auf          hier gilt, dass die Lehrpersonen darauf ach-
S. 39 entnommen werden.                               ten, dass alle Schülerinnen und Schüler die
Grundsätzlich gilt, dass mit der offenen              Grundansprüche bis Ende Schuljahr errei-
Schulungsform erhebliche Unterschiede zu              chen.
erwarten sind. Da die Schülerinnen und                Im Verlaufe der 5. Klasse werden die Schüle-
Schüler das Lernprogramm in ihrem eigenen             rinnen und Schüler mit der erfolgreichen Ab-
Lerntempo durcharbeiten können, werden sie            solvierung der Lektion 50 den Level 13 (vgl.
bald unterschiedliche Leistungsniveaus auf-           Tabelle S. 38) erreichen. Die wichtigsten Zei-
weisen. Dies ist bei dieser individuellen Lern-       chen (Gross-/Kleinbuchstaben, Satzzeichen)
form unumgänglich. Schnellere Schülerinnen            sind nun eingeübt.
und Schüler sollen nicht abgebremst werden,           In der 6. Klasse geht es darum, die Tipp
langsamere sollen sich an den aufgeführten            geschwindigkeit mit vielfältigen, praktischen
Grundansprüchen orientieren.                          Anwendungen (insb. im Deutschunterricht)
In der 4. Klasse erarbeiten die Schülerinnen          zu erhöhen und eine geläufige Routine aufzu-
und Schüler insgesamt (mindestens) 25 Lek-            bauen. Zudem werden in den Lektionen 51-
tionen. Dies entspricht zwei erfolgreich abge-        60 noch die letzten Buchstaben eingeführt
schlossenen Lektionen innerhalb von drei              (y, Ä,ä, Ü,ü, - (Bindestrich). Natürlich sind
Schulwochen (bei sechs Übungszeitgefässen             auch weitere Übungen möglich, sei dies mit
von 10-15 Minuten). Schnellere Schülerin-             den weiteren Lektionen (61 bis 200) oder mit
nen und Schüler können auch weitergehende             individuell hochgeladenen Texten im Lern-
Lektionen absolvieren. Allenfalls schaffen es         programm Typewriter.
einige Schülerinnen und Schüler bereits in            Am Ende der 6. Klasse sollten die Schülerin-
der 4. Klasse, alle 60 Lektionen des Lernpro-         nen und Schüler 500 Anschläge in 10 Minu-
gramms durchzuarbeiten und können an-                 ten mit möglichst wenigen Fehlern tippen
schliessend zunehmend eigene Texte im                 können.
Zehnfingersystem schreiben. Solche Schüle-
rinnen und Schüler können auch ihre bereits
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Stoffverteilung im Sinne der Grundansprüche beim Programm Typewriter

     Klasse Semester Lektionen                          Level      Tippgeschwindigkeit2          Fehlerquote

      4.         1.         bis mind. 13                    4      350 Anschläge / 10 Min.        < 5%

      4.         2.         bis mind. 25                    7      350 Anschläge / 10 Min.        < 5%

      5.         1.         bis mind. 39                    10     350 Anschläge / 10 Min.        < 5%

      5.         2.         bis mind. 50                    13     350 Anschläge / 10 Min.        < 5%

      6.         1.         Üben und Anwenden,              13     500 Anschläge / 10 Min.        < 3%
                            Steigerung des Tempos           14
                            bis 60
      6.         2.                                     13         500 Anschläge / 10 Min.        < 3%
                            (optional auch weiter)      14

Tastaturschreiben auf der Sekundarstufe I
Auf der Sekundarstufe I wird das Tastatur-                      Das Erlernen des Zehnfinger-Tastaturschrei-
schreiben nur noch als „Option“ angeboten,                      ben erfolgt aber nicht im Rahmen des Fachs
und zwar                                                        „Medien und Informatik“, sondern aus-
                                                                serhalb der regulären Stundentafel, insbe-
    a) für Schülerinnen und Schüler, welche
                                                                sondere als Hausaufgabe.
       ihr Kompetenzniveau weiter erhöhen
       wollen, um die Anforderungen für eine                    Die Schülerinnen und Schüler können zum
       kaufmännische Lehre zu erfüllen (d.h.                    einen in ihrem Typewriter-Konto weitere
       mind. 1’000 Anschlägen innerhalb 10                      Übungen absolvieren. Zum anderen sollen sie
       Minuten und maximal 6 Fehler), und                       auch in der Schule vermehrt Gelegenheit er-
    b) für Schülerinnen und Schüler, welche                     halten, Texte am Computer mithilfe des
       auf der Primarstufe noch nicht nachwei-                  Zehnfingersystems eintippen zu können, um
       sen konnten, dass sie die Grundansprü-                   so ihre Tastaturschreib-Kompetenz weiter zu
       che fürs Tastaturschreiben erreicht ha-                  automatisieren.
       ben, und diese Fähigkeit weiter üben
       möchten.

2
    Die Tippgeschwindigkeit wird beim Tastaturschreiben häufig mit Zeichen pro 10 Minuten angegeben. Dabei wird
    jedes geschriebene Zeichen (auch die Leertaste), nicht aber die Umschalt- bzw. Shift-Taste gezählt.

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5. Organisation des Tastaturschreibens im Unterricht
Das Tastaturschreiben wird in der Primar-            Umsetzungsvorschläge
schule nicht als eigenes Fach konzipiert, son-
                                                     Natürlich sind verschiedene Varianten mög-
dern soll im Sinne eines individuellen Lehr-
                                                     lich, wie das Tastaturschreiben organisato-
gangs im Rahmen von offenen Unterrichtsfor-
                                                     risch innerhalb des Stundenplans eingebaut
men (Werkstatt, Tages- oder Wochenplan
                                                     werden kann.
usw.) gelernt und geübt werden.
                                                     Denkbar ist, dass je eine Deutsch- und Ma-
5.1 Zuteilung zum Fachbereich Deutsch
                                                     thematiklektion pro Woche als Wochenplan-
Als Zeitgefäss zum Üben bietet sich insbe-           Lektionen eingeplant werden, während denen
sondere der Deutschunterricht an, dem das            individuell gearbeitet wird. Während diesen
Tastaturschreiben auch im Lehrplan 21 zuge-          Lektionen können die Schülerinnen und
ordnet ist (vgl. D-EDK, 2014a, S. 6).                Schüler gemäss der vorgegebenen Reihen-
  Im 2. und 3. Zyklus bietet sich die indi-          folge üben.
  viduelle Schulung mittels geeigneter               Das Tastaturschreiben kann auch geübt wer-
  Tastaturschreib-Lernprogramme zum                  den, wenn die Lehrperson mit der einen Klas-
  eigenständigen Lernen im Rahmen von                senhälfte eine mündliche Übung (etwa im
  offenen Unterrichtsformen an.                      Kreis) durchführt, während die andere Hälfte
In der Stundentafel wird das Tastaturschrei-         selbstgesteuert an Lernmaterialien arbeitet
ben dem Fachbereich Block A (Deutsch,                bzw. am Lernprogramm trainiert. Diese paral-
Schrift/Tastaturschreiben, Medien) zugeteilt.        lele Unterrichtsorganisation ist beispiels-
je nach Organisation des Unterrichts kann            weise in der Kombination von Deutsch und
das Üben des Tastaturschreibens aber auch            Fremdsprachen (Französisch bzw. Englisch)
in anderen Fächern erfolgen.                         möglich.

Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü-         Oder es wird in offenen Unterrichtsformen
ler regelmässig während ca. zweimal 10-15            (anderer Fächer) ein Zeitfenster fürs Tastatur-
Minuten pro Woche Gelegenheit erhalten, mit          training genutzt.
dem Lernprogramm im Unterricht zu üben.              Die organisatorische Umsetzung ist natürlich
Damit ist die reine Übungszeit gemeint.              von verschiedenen Faktoren abhängig und
Das Lernprogramm Typewriter ist grundsätz-           liegt darum ganz in der Methodenfreiheit der
lich so konzipiert, dass die Schülerinnen und        Lehrperson
Schüler in der Regel während dieser Zeit-
spanne eine Lektion durcharbeiten und ab-
schliessen können.
Dennoch wird die Übungsdauer unterschied-
lich lang ausfallen, da die Schülerinnen und
Schüler nicht gleich schnell tippen und ei-
nige Lektionen von Typewriter auch mehr An-
schläge erfordern als andere.
Für sechs Lektionen (11, 15, 19, 27, 34, 38)
benötigen langsamere Schülerinnen und
Schüler eine etwas längere Übungszeit zwi-
schen 15 und 20 Minuten; für die Lektionen
43, 47, 55, 58, 59 bis zu 22 Minuten.

                                                 9
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5.2 Hausaufgaben                                                  5.3 Infrastruktur
Im Schulversuch hat sich gezeigt, dass auch                       Das Tastaturschreiben kann im Unterricht
die Häufigkeit des häuslichen Übens einen                         nur dann sinnvoll integriert werden, wenn die
signifikanten Einfluss hat (Petko & Graber,                       Rahmenbedingungen stimmen. Gemäss den
2010, S. 45). Zusätzlich spielt es eine Rolle,                    aktuellen Vorgaben des Erziehungsrates
wie oft Schülerinnen und Schüler zu Hause                         muss in jedem Klassenzimmer (von der 1. bis
eine Tastatur nutzen, um etwa E-Mails zu                          9. Klasse) mindestens ein Computer pro vier
schreiben oder zu chatten. Schülerinnen und                       Lernende für die Nutzung durch die Schüle-
Schüler, die zu Hause regelmässig auf einer                       rinnen und Schüler zur Verfügung stehen.3
Tastatur tippen, schneiden deutlich besser
                                                                  Ab dem Schuljahr 2022/23 ist vorgegeben,
bei der Geschwindigkeit des Tastaturschrei-
                                                                  dass allen Schülerinnen und Schülern in der
bens ab, als solche, die das nicht tun (S. 66).
                                                                  5. und 6. Klasse je ein Gerät zur Verfügung
Es empfiehlt sich deshalb, die Schülerinnen                       stehen muss; in der 3. und 4. Klasse je ein
und Schüler zu motivieren, ein- bis zweimal                       Gerät pro drei Schülerinnen bzw. Schüler. Es
pro Woche zusätzlich zum Unterricht eine                          wird aber empfohlen, Schülerinnen und
Lektion des Lernprogramms als Hausaufgabe                         Schüler bereits in der 3. oder 4. Klasse mit
zu absolvieren.                                                   einem persönlichen Gerät auszustatten, wel-
                                                                  ches sie bis zum Ende der 6. Klasse nutzen
Schülerinnen und Schüler, denen zu Hause
                                                                  können, vgl. www.sz.ch/ict-infrastruktur.
kein Computer mit Internetanschluss zur Ver-
fügung steht, können allenfalls in der Schule
vor oder nach dem Unterricht das Tastatur-
schreiben am Computer üben. Damit könnte
auch die vom Tastaturschreiben belegte Un-
terrichtszeit verringert werden.
Ob und wie verbindlich solche Hausaufgaben
zum Tastaturschreiben erteilt werden, obliegt
der Methodenfreiheit und kann darum von je-
der Lehrperson – wenn möglich in Koordina-
tion mit den Lehrpersonen ihrer Parallelklas-
sen – selber entschieden werden.

                                                                               Abb. 4 Schülerin beim Üben mit einem Tablet

                                                                  Auch Tablets können für das Üben des Tas-
                                                                  taturschreibens genutzt werden, wenn man
                                                                  externe Tastaturen an die Geräte anschliesst.

3
    www.sz.ch/public/upload/assets/11391/ER_Vorgaben-Empfehlungen_ICT-Infrastruktur.pdf

                                                             10
6. Methodische Hinweise
Das Erlernen des Tastaturschreibens ist fast           Klasse sollen die Schülerinnen und Schüler
ausschliesslich von der Übungszeit abhängig.           mit einem Schreibtempo von 350 Zei-
Konzentration, Fleiss, Ausdauer und feinmo-            chen/10 Min, in der 6. Klasse ein Tempo von
torisches Geschick bestimmen die Lernfort-             500 Zeichen/10 Min tippen. Die Schülerin-
schritte. Es ist klar, dass diese Voraussetzun-        nen und Schüler können jede Lektion erst
gen bei den Schülerinnen und Schülern sehr             dann erfolgreich abschliessen, wenn sie die
unterschiedlich ausgeprägt sind und sich               allermeisten Zeichen richtig getippt haben
bald nach der Einführung grosse Leistungs-             (bzw. die Fehlerquote nicht grösser als 5%
unterschiede zeigen werden. Das individuelle           ist). Nur dann stellt das Programm die
Lernen mit dem Lernprogramm ermöglicht                 nächste Lektion zur Bearbeitung zur Verfü-
es, dass alle Schülerinnen und Schüler die             gung, ansonsten muss eine Lektion – wenn
Lektionen in ihrem individuellen Tempo                 nötig mehrfach – wiederholt werden.
durcharbeiten können. Wichtig ist aber, dass
                                                       Eine erste Auswertung nach einem Jahr hat
auch die langsameren Schülerinnen und
                                                       gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler
Schüler die Grundansprüche gemäss Stoff-
                                                       im Durchschnitt mit erstaunlichen 718 Zei-
verteilungsplan (vgl. S. 39) erreichen.
                                                       chen/10 Min getippt haben. 84% der Lektio-
6.1 Schauen Sie, dass die Schülerinnen                 nen wurden mit einem Tempo von über 500
    und Schüler langsam und richtig statt              Zeichen/10 Min geschrieben. Dieses Tempo
    schnell tippen!                                    ist für den Anfang viel zu schnell und geht
Viele Schülerinnen und Schülern möchten                auf Kosten der Tippgenauigkeit. Würden die
die Lektionen des Lernprogramms möglichst              Schülerinnen und Schüler langsamer tippen,
zügig durcharbeiten und forcieren dabei die            müssten sie weniger Lektionen wiederholen,
Geschwindigkeit, in der Hoffnung, dass sich            sodass sie insgesamt einen kleineren Auf-
bald Erfolge mit einem schnelleren Tipp-               wand hätten, um das Zehnfingersystem zu er-
tempo einstellen würden.                               lernen.

Bevor jedoch die motorischen Bewegungen                Achten Sie darum immer wieder (beim
aufgebaut sind, spielt die Geschwindigkeit             Schreib-o-Meter, Leistungsübersicht) darauf,
beim Üben eine untergeordnete Rolle. Viel              dass die Schülerinnen und Schüler nicht zu
wichtiger ist es, dass die Schülerinnen und            schnell tippen.
Schüler die richtige Handstellung auf der              6.2 Achten Sie vor allem auf die richtige
Tastatur einnehmen und die motorischen Be-                 Grundstellung und die richtigen Bewe-
wegungen richtig ausführen. Die Schülerin-                 gungen der Finger!
nen und Schüler müssen also wissen, dass es
                                                       Insbesondere in den ersten Monaten ist es
zunächst darauf ankommt, möglichst wenig
                                                       darum wichtig, dass die korrekte Grundstel-
Fehlanschläge zu machen, und dies, ohne
                                                       lung der Finger auf der Tastatur und die rich-
auf die Tastatur zu schauen. Schnelles Tip-
                                                       tigen motorischen Bewegungen von den
pen auf Kosten der Genauigkeit ist für den
                                                       Schülerinnen und Schülern genau eingehal-
Lernprozess hinderlich.
                                                       ten werden, damit sich keine falschen Tipp-
Die Steigerung der Tippgeschwindigkeit er-             bewegungen einschleifen. Das bedingt regel-
folgt mit zunehmendem Training von alleine             mässige Kontrollen und gegebenenfalls Kor-
und ist erst dann sinnvoll, wenn die motori-           rekturen. Bei häufigem Auftreten von Fehler-
schen Bewegungen richtig aufgebaut sind.               formen bietet es sich an, „Tandems“ aus
                                                       Schülerinnen und Schülern zu bilden, die
Aus diesem Grunde ist beim Typewriter das
                                                       sich gegenseitig kontrollieren.
Schreibtempo bewusst in der Voreinstellung
relativ langsam eingestellt. In der 4. und 5.

                                                  11
Wichtig sind folgende vier Merkpunkte, die                6.3 Empfehlen Sie das „Blindtippen“!
den Schülerinnen und Schülern regelmässig                 Es ist zwar nicht das Ziel der Volksschule,
in Erinnerung gerufen werden sollten:                     dass die Schülerinnen und Schüler die Tas-
1. Die Schülerinnen und Schüler sollen nur                tatur blind und perfekt beherrschen müssen.
   die für die Buchstaben vorgesehenen Fin-               Dennoch ist es unbestritten, dass Kinder, die
   ger (gemäss vorgesehener Tastatur-Bele-                im Zehnfingersystem schreiben, insgesamt
   gung) verwenden (vgl. Anhang Tastatur-                 schneller tippen und weniger Fehler machen,
   belegung, S. 37).                                      als solche, die die Tastatur auf andere Weisen
                                                          betätigen (Petko & Graber, 2010, S. 3).
                                                          Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die
                                                          Schülerinnen und Schüler idealerweise von
                                                          Anfang an versuchen sollten, das Tippen
                                                          ohne Blick auf die Tastatur zu üben. Es ist
                                                          wichtig, dass der Kontrollblick nicht ange-
                                                          wöhnt wird, denn der ständige Blick auf die
                 Abb. 5 Schweizer Tastaturbelegung        Tastatur kann die effiziente Automatisierung
                                                          des motorischen Ablaufs stören und verlang-
2. Die Finger sind nach jedem Anschlag so-
                                                          samen.
   fort wieder in die Ausgangsstellung
   (A/S/D/F und J/K/L/Ö) zurückzubewegen.                 Zudem platzieren Schülerinnen und Schüler,
   Dabei helfen die beiden kleinen Erhebun-               welche dauernd auf die Tastatur schauen,
   gen (sog. „Fühlpunkte“) auf den Tasten                 häufig auch ihre Finger ergonomisch falsch
   „F“, bzw. „J“, dass die beiden Zeigefin-               auf der Tastatur, um die Buchstaben auf den
   ger ihre Ausgangsstellung ertasten kön-                Tasten ablesen zu können.
   nen.                                                   Der Lernprozess erfolgt durch das blinde
3. Die Grossbuchstaben sind mit Fingern                   Üben der Tippbewegungen zielführender und
   beider Hände zu tippen (keine einhändi-                effizienter.
   gen „Klammergriffe“), d.h. die Um-                     Die Schülerinnen und Schüler sollten erst
   schalttaste wird, wenn nötig, immer mit                dann zur nächsten Lektion voranschreiten,
   der Hand bedient, die nicht gerade eine                wenn sie eine Lektion „blind“ erfolgreich ab-
   Zeichentaste drückt.                                   solviert haben. Können Schülerinnen und
4. Die Schülerinnen und Schüler sollten                   Schüler ihren Blick nicht von der Tastatur ab-
   nicht auf die Tastatur schauen!                        wenden, kann allenfalls ein Tuch oder ein an-
                                                          derer Sichtschutz helfen.
                                                          Bei Tests sollen die Schülerinnen und Schü-
                                                          ler ebenfalls ohne Blick zur Tastatur tippen.
                                                          Es wäre aber unrealistisch, diese Forderung
                                                          mit Kontrollen durchsetzen zu können. Da
                                                          dies auch im Lehrplan 21 nicht vorgesehen
                                                          ist, bleibt der gelegentliche Blick auf die Tas-
                                                          tatur für die Benotung der Leistung folgenlos.

                                                     12
6.4 Lassen Sie die Schülerinnen und Schü-            6.5 Gehen Sie von grossen Unterschieden
    ler regelmässig und verteilt üben!                   beim Lerntempo aus!
Das Erlernen des Zehnfingersystems ist –             Da die Schülerinnen und Schüler sehr unter-
lernpsychologisch betrachtet – ein feinmoto-         schiedlich intensiv und regelmässig üben
rischer Automatisierungsprozess. Das Ziel ist        (und natürlich auch nicht über dieselben
es, dass jeder Finger beim Reizeingang (also         feinmotorischen Voraussetzungen verfügen),
beim Betrachten eines Buchstabens beim               werden sich bald grosse Unterschiede bei der
Abtippen bzw. beim gedanklichen Formulie-            Anzahl erfolgreich absolvierter Lektionen zei-
ren eines Textes) automatisch und schnell die        gen.
entsprechende Taste tippt, ohne dass hierfür
                                                     Die Abbildung 7 zeigt exemplarisch die enor-
bewusste Denkprozesse nötig sind.
                                                     men Unterschiede innerhalb einer 4. Klasse
Solche Lernprozesse sind in hohem Masse              nach fünf Monaten Übungszeit. Die Band-
vom regelmässigen Üben und Anwenden ab-              breite reicht von 3 bis 52 absolvierten Lekti-
hängig. Hier gilt allgemein die Formel: Je           onen, die investierte Übungszeit (für erfolg-
häufiger ein motorischer Prozess durchge-            reiche Lektionen) schwankt zwischen 2h 41
führt wird, umso schneller und intensiver            Min. und 11h 32 Min.
wird er automatisiert.
Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich,
dass die Fingerstellung und Zuteilung der
Finger zu den Tasten (auch bei der Gross-
schreibung) stimmt, bevor der Automatisie-
rungsprozess eingeleitet wird.
Lernpsychologische Forschungen haben ge-
zeigt, dass kurze, zeitlich verteilte Übungs-
phasen wirksamer sind als wenige und lang
andauernde, die zu Ermüdung und sinkender
Motivation führen können. Dieser Grundsatz
„Verteiltes Lernen ist besser als massiertes
Lernen“ gilt nachweislich auch für das Erler-
nen von motorischen Abläufen wie dem Tas-
taturschreiben (Baddeley & Longman, 1978;
Shea, Lai, Black & Park, 2000). Darum ist es
wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler
das Tastaturschreiben mehrmals wöchentlich
im Unterricht üben können. Das verteilte
Üben ist wirksamer, als etwa wöchentlich
eine Stunde am Stück zu üben.
Aus diesen Gründen wird auch von der Idee,
das Tastaturschreiben innerhalb von wenigen
Tagen in intensiven Übungsblocks abschlies-                  Abb. 6 Die Leistungsunterschiede einer 4. Klasse
send vermitteln zu wollen, dringend abgera-                         nach 5 Monaten Übungszeit (Mitte Januar)

ten. Ein nachhaltiger Kompetenzaufbau ist
                                                     Im Schulversuch haben vor allem jene Schü-
nur mit regelmässiger Übung über längere
                                                     lerinnen und Schülern das Tastaturschreiben
Zeit möglich.
                                                     schneller erworben, die auch in anderen Fä-
                                                     chern gute Leistungen zeigten und solche,
                                                     die auch zu Hause viel auf dem Computer

                                                13
tippten. In diesem Zusammenhang ist viel-             Die Typewriter-Abzeichen für besondere Leis-
leicht auch interessant, dass zwischen den            tungen (vgl. S. 44) und das Klassenranking
Geschlechtern in Bezug auf die erzielte               (vgl. S. 27) können einige Schülerinnen und
Schreibgeschwindigkeit kein Unterschied               Schüler anregen, die Übungen regelmässig
festgestellt werden konnte. Mädchen tippten           fortzusetzen.
zum Ende des Schulversuchs allerdings eher
                                                      Ebenso wichtig sind aber klare Zielsetzungen
im Zehnfingersystem als Jungen.
                                                      und Kriterien sowie motivierende Rückmel-
Bei der Vermittlung des Tastaturschreibens            dungen und unterstützende Begleitung.
wird es darum wichtig sein, die langsameren
                                                      Eine zusätzliche Verbindlichkeit erhält das
und motorisch schwächeren Schülerinnen
                                                      Tastaturschreiben mit den Tests, die benotet
und Schüler nicht aus den Augen zu verlieren
                                                      und zusammen mit der Schriftnote ins Zeug-
und ihre Lernfortschritte laufend zu beobach-
                                                      nis einfliessen.
ten.
                                                      Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü-
Die Stoffverteilung (vgl. S. 7) zeigt auf, wie
                                                      ler den Zusammenhang zwischen dem Aus-
viele Lektionen des Lernprogramms die
                                                      mass ihres Übens und den Leistungen (bzw.
Schülerinnen und Schüler in einem Zeitraum
                                                      Noten) erfahren können. Das Tastaturschrei-
erfolgreich absolviert haben sollten. Mit die-
                                                      ben ist – im Unterschied zu anderen Kompe-
sen Vorgaben und Massnahmen sollte sicher-
                                                      tenzen – eine Fertigkeit, die fast ausschliess-
gestellt werden, dass alle Schülerinnen und
                                                      lich vom absolvierten Übungspensum abhän-
Schüler die Grundanforderungen erreichen,
                                                      gig ist. Andere Faktoren (Intelligenz, sozio-
ohne dass dabei die besseren bzw. fleissige-
                                                      ökonomischer Hintergrund, usw.) spielen
ren Schülerinnen und Schüler nicht gebremst
                                                      hierbei kaum eine Rolle, sodass auch schwä-
würden.
                                                      chere Schülerinnen und Schüler durchaus
                                                      gute Noten beim Tastaturschreiben erreichen
6.6 Stärken Sie die Motivation und                    können.
    begleiten Sie den Lernprozess!
In bisherigen Praxiserfahrungen wie auch              6.7 Lassen Sie die Schülerinnen und Schü-
beim Schulversuch standen die meisten Kin-                ler das Tastaturschreiben im Unterricht
der anfänglich dem Tastaturschreiben ausge-               anwenden!
sprochen positiv gegenüber. Sie übten zu-             Sobald die häufig auftauchenden Gross- und
nächst gerne und zeigten sich überzeugt,              Kleinbuchstaben auf der Tastatur beherrscht
dass es wichtig sei, das Tastaturschreiben zu         werden, sollen die Schülerinnen und Schüler
erlernen. Die Motivation ist zu Beginn des            auch vermehrt die Möglichkeit erhalten, ihre
Lernprozesses also recht gross.                       neu erworbene Fertigkeit in verschiedenen
Als Lehrperson müssen Sie aber davon aus-             Fächern anzuwenden:
gehen, dass die Motivation bei vielen Schüle-         •   Texte schreiben und überarbeiten
rinnen und Schülern nach dieser anfängli-             •   Diktattraining
chen Begeisterung deutlich abnehmen wird.             •   Vortrags-Präsentationen
Trotz der grundsätzlichen Überzeugung, dass           •   Vokabeln üben
das Tastaturschreiben eine nützliche Fähig-           •   Mails schreiben
keit ist, zeigt sich bei vielen Schülerinnen          •   Schülerzeitungs-Projekt
und Schülern ein Motivationsknick.                    •   Tastatur-Spiele (vgl. S. 36).

                                                 14
7. Ergonomische Hinweise
Beim Erlernen des Tastaturschreibens ist es                  Die wichtigsten Empfehlungen sind:
auch wichtig, einige wenige, aber wichtige er-
                                                             • Stellen Sie beim Stuhl die Sitzhöhe so ein,
gonomische Hinweise zu beachten.
                                                               dass die Oberschenkel ganz auf der Sitz-
Das korrekte Sitzen am Computerarbeitsplatz                    fläche aufliegen. Dabei sollen die Füsse
ist für die Gesundheit enorm wichtig. Auch                     vollen Kontakt zum Boden haben. Zwi-
wenn die Schülerinnen und Schüler während                      schen Ober- und Unterschenkel sowie zwi-
des Unterrichts in aller Regel nur während ei-                 schen Oberschenkel und Rumpf muss
ner beschränkten Zeitspanne am Computer                        sich ein offener Winkel (mindestens 90°)
üben, ist es dennoch sinnvoll, wenn sie sich                   ergeben.
bereits die richtige Körperhaltung aneignen,                 • Stellen Sie die Tischhöhe nach der „Ellbo-
denn später kann eine falsche Haltung (z.B.                    genregel” ein (Tischhöhe = Ellbogen-
runder Rücken, Kopf im Nacken, hochgezo-                       höhe). Ist der Tisch nicht höhenverstell-
gene Schultern, falsche Handgelenkstellung)                    bar, kann man die Ellbogenregel einhal-
zu Beschwerden wie Verspannungen, Rü-                          ten, indem man die Höhe des Stuhls rich-
ckenschmerzen, Augenbrennen oder Kopf-                         tig einstellt.
weh führen.                                                  • Positionieren Sie Bildschirm und Tastatur
                                                               gerade vor sich, parallel zur Tischkante.
Die SUVA gibt eine Reihe von Tipps, wie ein
                                                             • Die Bildschirmoberkante liegt mindestens
Bildschirmarbeitsplatz optimal eingerichtet
                                                               10 cm (eine Handbreite) unter der Augen-
werden sollte. In der Schule sind in der Regel
                                                               höhe.
nicht alle Empfehlungen umsetzbar, da die
                                                             • Die Sehdistanz zum Bildschirm beträgt 60
Stühle und Pulte nur zum Teil individuelle
                                                               bis 80 cm, bei grösseren Bildschirmen
Anpassungen zulassen.
                                                               auch etwas mehr.
                                                             • Stellen Sie den Tisch und Bildschirm so
                                                               auf, dass das Licht von der Seite einfällt
                                                               (Bildschirm im 90°-Winkel zum Fenster).
                                                             Die SUVA bietet eine ausführliche Broschüre
                                                             zur Bildschirmarbeit an, die Sie kostenlos be-
                                                             stellen oder herunterladen können (vgl.
                                                             www.suva.ch) (Geben Sie bei der Suche
                                                             „Bildschirmarbeit“ ein oder direkt den Link
                                                             link.phsz.ch/Suva-Bildschirmarbeit). Eine Vi-
                                                             sualisierung dieser Empfehlungen in Form ei-
                                                             ner PowerPoint Präsentation finden Sie unter
                                                             link.phsz.ch/Suva-BildschirmarbeitPraesi).

  Abb. 7 Richtige Körperhaltung beim Üben am Computer

                                                        15
8. Beurteilung
Das Tastaturschreiben wird ab der 4. Klasse           Die relativ langsame Tippgeschwindigkeit ba-
beurteilt und benotet. Die Tastaturschreib-           siert auf der Erkenntnis, dass viele Schülerin-
note fliesst zusammen mit der Handschrift-            nen und Schüler zunächst zu schnell und da-
note ins Zeugnis ein, die ab der 4. Klasse als        für ungenau tippen. Das Bewertungssystem
„Schrift/Tastaturschreiben“ bezeichnet wird           zielt darauf ab, das genaue statt schnelle Tip-
und sich je zur Hälfte aus den Noten der              pen zu belohnen. Das Ziel ist ja nicht die feh-
Schrift und des Tastaturschreibens zusam-             lerfreie Reproduktion von Texten (darum gibt
mensetzt.                                             es auch keine Delete-Taste beim Üben), son-
                                                      dern die Automatisierung der gezielten Fin-
8.1 Beurteilungskriterien und Benotung
                                                      gerbewegungen.
Die Beurteilung des Tastaturschreibens ist re-
lativ einfach. Die Leistung lässt sich anhand         Selbstverständlich können auch weitere Kri-
der folgenden Kennwerte messen:                       terien (Verwendung des Zehnfingersystems,
                                                      korrekte Fingerstellung, dauernde Kontrollbli-
•   Fehlerzahl bzw. Fehlerquote                       cke auf die Tastatur) für die berechnete Note
    (ohne Selbstkorrekturmöglichkeit)                 mitberücksichtigt werden.
•   Tippgeschwindigkeit                               8.2 Notenskala
    (Anzahl Zeichen pro 10 Min.)
                                                      Nach Abschluss von Tests bzw. Lektionen be-
•   Korrekte Handstellung und Fingerbewe-             rechnet Typewriter automatisch die entspre-
    gungen ohne Kontrollblick                         chende Note. Für Lektionen, Übungen und
                                                      Tests wird standardmässig nachfolgende No-
Die Übungs- und Prüfungstexte setzen sich             tenskala verwendet, die allein auf der Fehler-
ausschliesslich aus jenen Zeichen (Gross-             rate basiert. Die Prozentzahlen geben den An-
und Kleinbuchstaben und Interpunktionszei-            teil richtig getippter Zeichen an.
chen) zusammen, die bis zum Zeitpunkt des
Tests im Lernprogramm verwendet und geübt             In der 4./5. Klasse gilt folgende Notenskala:
worden sind.                                          Genügende                Ungenügende
Die Tippgeschwindigkeit spielt für die Noten-         Leistungen               Leistungen
gebung keine Rolle, sofern sie mindestens             99%+ = 6                 94%+ = 3.5
350 Anschläge in 10 Minuten (4. und 5.                98%+ = 5.5               93%+ = 3
Klasse) bzw. 500 Anschläge in 10 Minuten              97%+ = 5                 92%+ = 2.5
(6. Klasse) beträgt. Bei geringerer Tippge-           96%+ = 4.5               91%+ = 2
schwindigkeit gelten Lektionen automatisch            95%+ = 4                 90%+ = 1.5
als nicht bestanden und müssen wiederholt
8.3 Prüfungen                                        Alternativ können die Lehrpersonen auch ei-
Die Benotung erfolgt einerseits aufgrund von         gene Texte für Tests hochladen (vgl. 9.8 Ei-
durchgeführten Tests, deren Texte die Schü-          gene Texte hochladen S. 29). Das Erstellen
lerinnen und Schüler nicht im Voraus üben            geeigneter Texte (mit eingeschränkter Zei-
können, und anhand der von den Schülerin-            chenauswahl) ist allerdings aufwendig.
nen und Schülern erbrachten Leistungen in            Die Durchführung von Tests mit 4-5 Geräten
einzelnen Lektionen, die als notenrelevant           ist organisatorisch nicht ganz einfach. Die
definiert worden sind.                               Tests müssen unter Aufsicht der Lehrperson
8.3.1 Tests vom AVS                                  durchgeführt werden. Ansonsten ist nicht ge-
                                                     währleistet, dass der Test wirklich von einem
Das Amt für Volksschulen und Sport stellt für        bestimmten Kind absolviert worden ist.
jedes Semester und jede Klassenstufe zwei
passende Prüfungstexte auf Typewriter zur            • Alle Lernenden sollten den Test möglichst
Verfügung.                                             zeitnah absolvieren, am besten innerhalb
                                                       eines Tages bzw. zweier Tage.
                                                     • Es ist zu berücksichtigen, dass die Prüfun-
                                                       gen je nach Tippgeschwindigkeit unter-
                                                       schiedlich lange dauern können.
                                                     • Während den Tests muss die Lehrperson
                                                       darauf achten, dass die Schülerinnen und
                                                       Schüler im korrekten Zehnfingersystem
Die Lehrpersonen entscheiden selber, ob und            und möglichst ohne Kontrollblicke auf die
wann sie diese Tests innerhalb des entspre-            Tastatur tippen. Wiederholte Fehlformen
chenden Semesters aktivieren wollen (vgl.              können zum Notenabzug führen.
9.9 Texte vom AVS für Tests nutzen S. 30).           Die Lehrpersonen können im Programm je-
Diese Tests des AVS sollen nur in dem hierfür        derzeit den aktuellen Stand der Leistungen
vorgesehenen Semester der 4., 5. bzw. 6.             ihrer Lernenden bei den Tests einsehen (vgl.
Klasse für die Schülerinnen und Schüler ak-          9.6.2 Schüler-Leistungen, S. 27).
tiviert werden, unabhängig davon, wie viele          8.3.2 Benotung einzelner Lektionen
Lektionen die einzelnen Schülerinnen und
                                                     Lehrpersonen können auch im Voraus ein-
Schüler im Lernprogramm bereits absolviert
                                                     zelne Lektionen als notenrelevant definieren
haben. Mit anderen Worten: Die Schülerin-
                                                     und ihren Schülerinnen und Schülern eine
nen und Schüler können die 60 Lektionen
                                                     Zeitspanne vorgeben, in der sie diese Lektion
des Lernprogramms zwar in ihrem eigenen
                                                     im Unterricht als „Test“ absolvieren müssen.
Tempo durcharbeiten, die Tests des AVS ab-
solvieren aber alle in den entsprechenden            Einzelne Lektionen, welche zu Hause absol-
Klassenstufen und Semestern, um sicherzu-            viert worden sind, sollten aber nicht benotet
stellen, dass alle Schülerinnen und Schüler          werden, da hier nicht sichergestellt werden
aufgrund der gleichen Leistungskriterien be-         kann, ob diese wirklich vom betreffenden
notet werden.                                        Kind ausgeführt wurden und ob das Zehnfin-
                                                     gersystem richtig angewandt worden ist.
Lehrpersonen müssen daher unmittelbar
nach dem Semesterende bzw. nach Schul-               Im Programm Typewriter können Lehrperso-
jahresende die alten Tests deaktivieren (vgl.        nen jede Lektion als Test aktivieren, die dann
9.9 Texte vom AVS für Tests nutzen S. 30).           nur für eine einmalige Durchführung ohne
Die für das aktuelle Semester bestimmten             Wiederholungsmöglichkeiten zur Verfügung
Tests können dann später aktiviert werden,           steht und somit benotet werden kann (vgl.
sobald die ersten Schülerinnen und Schüler           9.10 Lektionen als Tests aktivieren S. 30).
soweit sind.

                                                17
8.3.3 Benotung aller Lektionen                         Es ist zu beachten, dass die Berechnung der
Typewriter berechnet auch laufend für alle             Durchschnittsnote aller Lektionen mit jedem
Schülerinnen und Schüler den Notendurch-               Semester (ab 1. Februar) (mit Ausnahme der
schnitt aller Lektionen. Dabei gilt jeweils die        6. Klasse) bzw. mit jedem Schuljahr (ab 1.
beste Note jeder Lektion.                              Aug.) neu beginnt.

Das Programm ist so angelegt, dass die Schü-           Die Noten von Lektionen aus vorausgehenden
lerinnen und Schüler Lektionen mit ungenü-             Semestern werden dann nicht mehr berück-
genden Leistungen (Note unter 4) solange               sichtigt.
wiederholen müssen, bis sie diese mit einer            Lektionen, die allenfalls im Juli absolviert
genügenden Bewertung abgeschlossen ha-                 werden, zählen demzufolge nicht zur Durch-
ben. Erst bei einer genügenden Leistung kön-           schnittsnote aller Lektionen.
nen die Schülerinnen und Schüler im Pro-
                                                       Die Schülerinnen und Schüler können jeder-
gramm zur nächsten Lektion voranschreiten.
                                                       zeit über den Button „Leistungen aus frühe-
Aber auch Lektionen, die mit einer genügen-            ren Semestern“ auf bereits absolvierte Lekti-
den Note erfüllt worden sind, können die               onen zurückgreifen und diese auch (freiwillig)
Schülerinnen und Schüler freiwillig wieder-            wiederholen (vgl. 10.4.2 Nach dem Üben
holen und damit versuchen, ihre Leistung               S. 35). Wenn eine Lektion besser abge-
und Note zu verbessern.                                schlossen wird als bisher, wird diese Note für
Diese Wiederholbarkeit von Lektionen ist im            die Berechnung der Durchschnittsnote aller
Programm standardmässig aktiviert und soll             absolvierten Lektionen im aktuellen Semester
grundsätzlich nicht deaktiviert werden (wenn-          mitberücksichtigt.
gleich das Programm die Deaktivierung unter            8.3.4 Benotung des korrekten Zehnfinger-
Klasse – Klassenübersicht – Klasse bearbei-                  systems
ten ermöglichen würde).                                Die Lehrperson beobachtet alle Lernenden
Lehrpersonen können diese durchschnittli-              während ca. 2-3 Minuten und beurteilt die
che Leistung beim Kompetenzaufbau als eine             Handstellung, die korrekten Fingerbewegun-
weitere Note für die Zeugnisnote verwenden.            gen (inkl. die richtige Tastenwahl für Gross-
Allenfalls kann diese Note auch doppelt ge-            buchstaben mit beiden Händen) und allen-
zählt werden.                                          falls die Körperhaltung mit einer Note.
Die Benotung aller erfolgreich absolvierten            8.3.5 Benotung von Anwendungen und
Lektionen ermöglicht es den Schülerinnen                     eigenen Texten
und Schülern, bei entsprechendem Engage-               In der 6. Klasse können auch weitere Tipp-
ment und Fleiss eine gute Note zu erzielen.            leistungen der Schülerinnen und Schüler be-
Wird das Üben bei der Notengebung in ange-             notet werden, z.B. beim Schreiben eigener
messener Weise berücksichtigt, kann auch               Texte am Computer.
der Stress bei der Durchführung von Tests re-
duziert werden.                                        Es ist auch möglich, eigene Texte (z.B. Dik-
                                                       tate) im Typewriter hochzuladen, sodass die
Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü-           Lernenden den Text als Test tippen können
ler von Anfang an darüber informiert werden,           (vgl. 9.8 Eigene Texte hochladen S. 29).
dass ihre Durchschnittsnote beim Absolvie-
ren der Lektionen als eine Note ins Zeugnis
einfliessen wird und sie diese Note mit belie-
bigen Wiederholungen verbessern können
(vgl. 10.4.1, Während des Übens, S. 34).

                                                  18
8.4 Abschlusstest und Zertifikat                                Der Abschlusstest ist zwar anspruchsvoll, ins-
Sobald die Schülerinnen und Schüler alle 60                     besondere wegen der tiefen Fehlerquote,
Lektionen erfolgreich durchgearbeitet haben,                    sollte aber für jene Schülerinnen und Schüler
können sie den Abschlusstest absolvieren.                       gut schaffbar sein, die bereits alle 60 Lektio-
Spätestens gegen Ende der 6. Klasse sollen                      nen durchgearbeitet und das Tastaturschrei-
alle Schülerinnen und Schüler – auch wenn                       ben reichlich geübt haben.
sie noch nicht alle Lektionen absolviert haben                  Die Schülerinnen und Schüler können ihr er-
– die Möglichkeit erhalten, den Abschlusstest                   reichtes Zertifikat unter «Zertifikate» auf ihrer
durchzuführen.                                                  Startseite herunterladen.
Beim Abschlusstest tippen die Schülerinnen
und Schüler einen zusammenhängenden
Text ein, der 874 Zeichen mit allen Buchsta-
ben und den wichtigsten Interpunktionszei-
chen umfasst. Hier können sie nachweisen,
dass sie das Tastaturschreiben beherrschen
und fähig sind, einen ihnen unbekannten
Text im Zehnfingersystem ohne Blick auf die
Tastatur mit mindestens 50 Anschlägen pro
Minute und einer maximalen Fehlerquote von
1.5 % zu tippen. Das entspricht im Pro-
gramm einer Note von 5.5 oder 6.
                                                                Abb. 10 Das Zertifikat zum Abschlusstest auf der Startseite
8.4.1 Zertifikat                                                        der Schülerinnen und Schüler

Erreichen die Schülerinnen und Schüler                          Am besten drucken sie ihr Zertifikat auf etwas
beim Abschlusstest die gesetzten Kriterien                      festeres Papier aus und geben es ihrer Lehr-
(mindestens 50 Anschläge/Minute und eine                        person zum Unterzeichnen. Es wird empfoh-
Fehlerquote von maximal 1.5 %), erwerben                        len, das Zertifikat später in der Zeugnis-
sie ein Zertifikat, das eine besonders gute                     Mappe abzulegen.
Leistung ausweist (vgl. Abb. 9).                                8.4.2 Durchführung des Abschlusstests
                                                                Den Schülerinnen und Schülern stehen ins-
                                                                gesamt drei Versuche zu, den Abschlusstest
                                                                zu bestehen. Schaffen sie es beim ersten An-
                                                                lauf nicht, kann ihnen die Lehrperson den
                                                                Abschlusstest – 2. Versuch bzw. auch einen
                                                                dritten und letzten Versuch freischalten.
                                                                Im Falle, dass ein Schüler bzw. eine Schüle-
                                                                rin den Abschlusstest zwei- oder dreimal er-
                                                                folgreich absolviert, wird der Versuch mit den
                                                                wenigsten Fehlern auf dem Zertifikat darge-
                                                                stellt.
                                                                Mit der Begrenzung auf drei Versuche soll
                                                                verhindert werden, dass die Schülerinnen
                                                                und Schüler einfach so lange den Abschluss-
                                                                test üben, bis es dann zufällig einmal für das
                                                                Zertifikat genügt und/oder sie den konkreten
Abb. 9. Das Zertifikat des Abschlusstests bestätigt eine        Text eingeübt haben.
       besonders gute Leistung im Tastaturschreiben

                                                           19
Die Lehrperson kann unter «Hochladen»                 8.4.3 Das Zertifikat auf der Sekundarstufe I
«Test importieren» den Abschlusstest impor-           Mit dem bestandenen Abschlusstest und Zer-
tieren. Für jeden der drei Versuche steht eine        tifikat können Schülerinnen und Schüler ihre
eigene Version zur Verfügung:                         Tastaturschreib-Kompetenz verlässlich nach-
Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 1. Versuch);         weisen, insbesondere auch auf der Sekundar-
Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 2. Versuch);         stufe I.
Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 3. Versuch);         Umgekehrt können Lehrpersonen der Sekun-
                                                      darstufe I davon ausgehen, dass jene Schüle-
                                                      rinnen und Schüler, die das Zertifikat noch
                                                      nicht geschafft haben, weiterhin individuel-
Nach dem Import findet sich der Abschluss-
                                                      len Übungsbedarf haben.
test unter «Texte verwalten», wo er nun – wie
gewohnt – für die Klasse freigegeben werden           8.5 Zeugnis
kann (     Test an Schüler schicken).
                                                      Für eine aussagekräftige Benotung im Zeug-
                                                      nis sind mindestens zwei Prüfungsnoten pro
                                                      Semester nötig. Diese Noten des Tastatur-
                                                      schreibens fliessen zu 50% in die Zeugnis-
                                                      note „Schrift / Tastaturschreiben“ ein.
                                                      Bei der Eingabe der Noten im LehrerOffice ist
                                                      es nötig, die Lernkontrolle (Test) der entspre-
Im Unterschied zu anderen Tests können die            chenden Kategorie zuzuordnen (Tastatur-
Lehrpersonen den Text des Abschlusstests              schreiben oder Schrift).
nicht bearbeiten, sondern nur als Test freige-
ben. Ebenso wenig ist es möglich, die drei
Abschlusstests nach dem ersten Import wie-
der zu löschen (d.h. aus «Texte verwalten» zu
entfernen). Damit wird verhindert, dass die
Abschlusstests mehrmals angeboten werden
könnten. Sie können den Test aber in jeder
Klasse jeweils wieder neu freigeben.
Der Abschlusstest soll während des Unter-
richts unter Beobachtung der Lehrperson
durchgeführt werden. Es ist zu überprüfen,
dass die Schülerinnen und Schüler im Zehn-
fingersystem ohne Blick auf die Tastatur tip-         Abb. 11 Eintrag der Note zum Tastaturschreiben im Lehrer-
                                                              Office
pen. Andernfalls darf kein Zertifikat vergeben
werden, selbst dann, wenn die maximale Feh-           Die Noten können dann direkt aus Typewriter
lerquote von 1.5 % nicht überschritten wor-           exportiert und ins LehrerOffice eingefügt wer-
den ist und das Programm das Zertifikat an-           den (vgl. 9.6.2 Schüler-Leistungen, S. 27).
zeigt.                                                Die weitere Berechnung der Zeugnisnote
                                                      übernimmt dann automatisch LehrerOffice.

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9. Arbeiten mit dem Typewriter (Anleitung für Lehrperson)
9.1 Lernprogramm Typewriter                          9.2 Lehrerkonto eröffnen
Der Kanton Schwyz empfiehlt und unterstützt          • Öffnen Sie Typewriter unter sz.typewri-
für das Üben des Zehnfingersystems das                 ter.ch
webbasierte Programm Typewriter (Version               Klicken Sie auf Jetzt registrieren
Schwyz) → sz.typewriter.ch

Das Programm läuft völlig webbasiert, d.h. es
kann auf der jeweils aktuellen Version der
häufigsten Browser (Internet Explorer, Fire-
fox, Chrome und Safari) unabhängig des Be-
triebssystems (Apple, Windows, Linux) ge-
nutzt werden. Es ist hierfür keine lokale In-
stallation nötig.
                                                     • Füllen Sie die Personalien aus und geben
Typewriter kann somit von jedem Computer
                                                       Sie den erhaltenen Code ein. Beachten
mit Internetanschluss genutzt werden, sei
                                                       Sie, dass alle Benutzernamen innerhalb
dies in der Schule oder zu Hause. Zusätzlich
                                                       der Plattform des Kantons Schwyz einma-
ermöglicht es das Programm den Lehrperso-
                                                       lig sein müssen. Klicken Sie auf Kostenlos
nen, jederzeit den Überblick über den Leis-
                                                       registrieren und kehren Sie danach zur
tungsstand der Schülerinnen und Schüler zu
                                                       Startseite zurück.
haben.

Diese Schwyzer Plattform von Typewriter
steht ausschliesslich Lehrpersonen und de-
ren Schülerinnen und Schülern zur Verfü-
gung, die im Kanton Schwyz unterrichten
bzw. unterrichtet werden. Bei der Anmeldung
ist es darum nötig, auf der Anmeldemaske ei-
nen Code einzugeben. Diesen Code erhalten
die berechtigten Lehrpersonen beim Einfüh-                      –-––
rungskurs. Beachten Sie bitte, dass Sie die-
ses Passwort nicht weiterleiten oder veröf-
fentlichen dürfen.

Schulen, welche ihre Computer noch nicht             • Checken Sie Ihr Mailprogramm. Sie erhal-
oder nur teilweise ans Internet angeschlossen          ten Ihr Passwort per E-Mail.
haben, können das Freeware-Programm                  • Melden Sie sich auf der Startseite von Ty-
„Tipp 10” (www.tipp10.de) einsetzen, das               pewriter mit dem Benutzernamen und
auch lokal auf den Computern installiert wer-          dem erhaltenen Passwort an.
den kann. Allerdings wird dieses Programm
weder vom Kanton unterstützt, noch ist Tipp
10 auf die spezifischen Rahmenbedingungen
des Kantons Schwyz angepasst.                          -–
                                                       –

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