Leitfaden Tastaturschreiben - (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe
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Bildungsdepartement Amt für Volksschulen und Sport Leitfaden Tastaturschreiben (Version 2021) Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe Schwyz, 14.4.2021
Leitfaden Tastaturschreiben Hinweise für Lehrpersonen zum Tastaturschreiben auf der Primarstufe INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung 3 2. Zehn Gründe für frühes Tastaturschreiben 4 3. Ziele des Tastaturschreibens 6 4. Stoffverteilung und Grundansprüche 7 5. Organisation des Tastaturschreibens im Unterricht 9 6. Methodische Hinweise 11 7. Ergonomische Hinweise 15 8. Beurteilung 16 9. Arbeiten mit dem Typewriter (Anleitung für Lehrperson) 21 10. Üben mit dem Typewriter (Schülerinnen und Schüler) 33 11. Spiele 36 ANHANG 1. Tastaturbelegung 37 2. Typewriter-Levels mit verwendeten Zeichen 38 3. Überblick über Typewriter-Lektionen (1-60) 39 4. Typewriter-Abzeichen für besondere Leistungen 44 5. Wussten Sie schon, dass... 45 6. Literaturverzeichnis 47 7. Merkblatt für die Schülerinnen und Schüler 48 © Iwan Schrackmann, Urs Frischherz Amt für Volksschulen und Sport des Kantons Schwyz 2
1. Einleitung Dieser Leitfaden zeigt auf, wie Sie Ihren 2014 hat der Erziehungsrat das Einführungs- Schülerinnen und Schülern das Tastatur- konzept genehmigt und beschlossen, das schreiben mit dem Programm Typewriter ver- Tastaturschreiben definitiv ab der 4. Primar- mitteln können. Sie erfahren, welche Ziele klasse einzuführen. beim Tastaturschreiben verfolgt werden, wie In der Folge wird den Schülerinnen und die Übungslektionen beim Aufbau dieser Schülern der 4. Klasse der Primarstufe das Kompetenz auf die verschiedenen Semester Tastaturschreiben im Zehnfingersystem ver- verteilt sind, wie Sie das Tastaturschreiben mittelt. Bis zur 6. Klasse arbeiten sie das organisatorisch in Ihren Unterricht einbauen Lernprogramm durch. Zugleich erhalten sie können und wie Sie die Leistungen der Schü- vermehrt im Unterricht die Möglichkeit, Texte lerinnen und Schüler beurteilen und benoten am Computer zu schreiben und zu gestalten, können. Ebenso finden Sie hier die wichtigs- um das Tastaturschreiben anwenden zu kön- ten methodischen und ergonomischen Tipps nen. und erfahren die zehn Gründe, warum das Tastaturschreiben von der Sekundarstufe I Zur Vermittlung des Tastaturschreibens eig- auf die Primarstufe vorverschoben wird. nen sich entsprechende Lernprogramme. Das Amt für Volksschulen und Sport empfiehlt Die Grundlage für die Einführung des Tasta- hierfür das webbasierte Programm Typewriter turschreibens auf der Primarstufe hat der Er- (sz.typewriter.ch) und hat dieses Programm ziehungsrat bereits 2012 mit der Zustim- in einer schwyzspezifischen Version auf die mung zur kantonalen ICT-Strategie an den kantonalen Bedürfnisse angepasst. Volksschulen des Kantons Schwyz1 gelegt. Abb. 1 Die richtige Platzierung der Finger ist entscheidend! 1 www.sz.ch/public/upload/assets/11248/AVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulen.pdf 3
2. Zehn Gründe für frühes Tastaturschreiben Es sprechen mehrere Gründe dafür, warum 2.3 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei- Schülerinnen und Schüler das Tastatur- bens entspricht der Erfahrungswelt von schreiben im Zehnfingersystem bereits in der Kindern. Primarschule erlernen sollen. Kinder kommen heute immer früher mit Com- 2.1 Tastaturschreiben ist in unserer Infor- putern und Tastaturen in Berührung. Viele mationsgesellschaft wichtiger geworden. Kinder fangen schon in der Unterstufe an, zu Hause am Computer etwas zu schreiben (z.B. Die Texteingabe über die Tastatur hat in un- beim Chatten). In den letzten Jahren sind serer Informationsgesellschaft an Bedeutung zwar Smartphones bei Kindern immer belieb- gewonnen. Sie können sich selber fragen, ter geworden, dennoch bleibt für die produk- wann Sie das letzte Mal etwas von Hand ge- tive Nutzung von ICT (z.B. das Schreiben von schrieben haben. Heute gibt es kaum mehr Texten) das Zehnfingersystem mit der Tasta- einen Beruf, in dem die Textproduktion und tur die effizienteste Eingabemöglichkeit. Korrespondenz nicht primär über die Tastatur und Computer erfolgen würde. 2.4 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei- bens verhindert das Automatisieren von Dementsprechend wird das geläufige Tasta- Fehlformen. turschreiben nicht nur in der kaufmänni- schen Lehre, sondern auch in allen weiterfüh- Wird das Zehnfingersystem nicht systema- renden Schulen vorausgesetzt und stellt auch tisch gelernt, eignen sich viele Kinder ein ei- in vielen anderen Berufen eine wichtige Kom- genes Tippsystem an, in der Regel mit zwei petenz beim täglichen Arbeiten am Computer bis max. vier Fingern. Wenn sie dann das dar. Zehnfingersystem erst auf der Sekundarstufe I erlernen, haben sie häufig schon ineffiziente Auch im privaten Rahmen schreiben die Gewohnheiten des Tippens automatisiert und meisten Menschen heute Texte am Compu- es fällt ihnen schwer, ihr „Adlersystem“ ab- ter, während die Handschrift oft nur noch für zulegen und das effizientere Zehnfingersys- Notizen oder persönliche Briefe eingesetzt tem zu erlernen. wird. Angesichts dieser lebenslangen Ver- wertbarkeit kommt dem Tastaturschreiben 2.5 Die Texteingabe im Zehnfingersystem ist eine ähnliche Bedeutung zu wie dem Erler- effizienter und ergonomischer. nen der Handschrift. Im Vergleich zu einer unsystematischen 2.2 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei- Schreibtechnik wie dem „Adlersystem“ er- bens wird von Schulträgern und Eltern laubt das Zehnfingersystem eine Steigerung gewünscht. der Schreibgeschwindigkeit, eine Senkung der Fehlerquote und eine ergonomisch güns- Bei der Vernehmlassung zur ICT-Strategie tigere Eingabetechnik, bei der der Blick beim stiess die Vorverschiebung des Tastatur- Abschreiben nicht ständig zwischen Vorlage, schreibens bei den Schulträgern auf hohe Zu- Bildschirm und Tastatur wechseln muss und stimmung. Ebenso entspricht die Einführung bei der die Gelenke besser geschont werden. des Tastaturschreibens in der 4. Klasse dem Beim freien Schreiben kann das Ergebnis Wunsch einer Mehrheit der Eltern (78%), wie stets auf dem Bildschirm mitverfolgt werden. sich während des Schulversuchs (vgl. Petko Das Zehnfingersystem schafft damit eine & Graber, 2010, S. 28) deutlich herausge- gute Voraussetzung, dass Schülerinnen und stellt hat. Auch die überwiegende Mehrheit Schüler vermehrt auch Texte am Computer in der am Schulversuch beteiligten Schülerin- einer nützlichen Zeit schreiben und gestalten nen und Schüler findet das Tastaturschrei- können. ben eher oder sehr wichtig. 4
2.6 Schülerinnen und Schüler schreiben mit 2.9 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei- der Tastatur motivierter und besser. bens entspricht dem Lehrplan 21. Mit dem Schreiben am Computer kann die Das Erlernen des Tastaturschreibens ab der Motivation und die Zusammenarbeit sowie 4. Klasse entspricht dem Lehrplan 21. Ge- die Menge und Qualität der von Schülerinnen mäss dem Lehrplan Sprachen sollen „die und Schülern verfassten Texte gefördert wer- Schülerinnen und Schüler lernen, die Tasta- den (Petko & Graber, 2010, S. 5). Im Schul- tur effizient zu nutzen” (D-EDK, 2014a). versuch stellten viele Lehrpersonen fest, dass 2.10 Das Erlernen des Tastaturschreibens sich die Freude der Schülerinnen und Schü- ist ab der 4. Klasse problemlos möglich. ler am Schreiben von Texten mit dem Tasta- turschreiben verbessert hat und dass sie Der Schulversuch mit zehn Klassen hat ge- Texte lieber mit der Tastatur als von Hand zeigt, dass Schülerinnen und Schüler ab der schreiben. 4. Klasse in der Lage sind, das Tastatur- schreiben im Zehnfingersystem mit Hilfe ge- 2.7 Texte können am Computer mit der eigneter Lernprogramme zu erlernen. Dies ist Tastatur einfacher überarbeitet werden. mit normal grossen Tastaturen möglich, es Schülerinnen und Schüler können beim sind hierfür keine speziellen Kindertastaturen Schreibprozess am Computer verschiedene nötig. Werkzeuge des Textverarbeitungsprogramms nutzen (z.B. Rechtschreibe-Überprüfung, Thesaurus, automatische Gliederungsfunk- tion usw.) und ihre Texte anschliessend kor- rigieren, ohne den ganzen Text neu von Hand schreiben zu müssen. Dies fördert die nach- trägliche Überarbeitung und intensive Ausei- nandersetzung mit dem Text und entspricht auch eher der späteren Textproduktion im Beruf als die handschriftliche „Reinschrift“. Abb. 2 Lehrperson bei der gelegentlichen Überprüfung der Fingerstellung 2.8 Das frühe Erlernen des Tastaturschrei- bens ermöglicht eine effizientere Nut- zung von Computer und Internet. Auch wenn das Lernprogramm das systema- Die geläufigere Bedienung der Tastatur er- tische Üben steuert, ist eine unterstützende möglicht nicht nur ein schnelleres Schreiben Begleitung durch die Lehrperson nach wie vor von Texten im Fach Deutsch, sondern erleich- wichtig. tert auch die Internetrecherche oder die Nut- zung von anderen Lern- und Standardpro- grammen, die über die Tastatur bedient wer- den. Im Schulversuch (Petko & Graber, 2010, S. 61) waren 90% der Lehrpersonen überzeugt, dass das Tastaturschreiben eine bessere Nutzung von Computer und Internet ermöglicht. 5
3. Ziele des Tastaturschreibens Der Lehrplan „Sprachen“ (D-EDK, 2014a, S. Im Kanton Schwyz wurden die Ziele des Tas- 6) definiert das Ziel des Tastaturschreibens taturschreibens in der ICT-Strategie festge- wie folgt: legt (vgl. ICT-Strategiekommission des Kan- tons Schwyz, 2011, S. 24). „Die Schülerinnen und Schüler ler- nen, die Tastatur effizient zu nutzen. Das Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schü- Sie lernen von Beginn an, auf eine er- ler am Ende der 6. Klasse fähig sind, einen gonomische Platzierung der Finger unbekannten zusammenhängenden Text (mit und Hände zu achten. [...] Die blinde, eingeschränkter Zeichenauswahl) mit min- perfekte Beherrschung der Tastatur destens 500 Anschlägen in 10 Minuten (50 zu erwerben, ist nicht Ziel der Volks- Anschläge pro Minute) am Computer einzu- schule.“ geben, ohne dabei mehr als drei Fehler zu machen. Dies entspricht der bisherigen Ziel- Natürlich ist die flüssige Texteingabe auch setzung nach einem Jahr Schulung auf der eine wichtige Voraussetzung, um andere Sekundarstufe I. Kompetenzen aufzubauen, z.B. die Fähig- keit, Medien zum Erstellen und Präsentieren Es ist nicht das Ziel, dass die Schülerinnen ihrer Arbeiten einsetzen zu können (Lehrplan und Schüler sämtliche Zeichen der Tastatur „Medien und Informatik“, D-EDK, 2014b, S. automatisiert tippen können. Der Fokus liegt 9). auf den Gross- und Kleinbuchstaben (inkl. Umlauten und den wichtigsten französischen Akzenten wie é, è, à) und auf den gängigsten Satzzeichen (vgl. Levels und Lektionen, S. 38). Die Ziffernreihe von 1 bis 0 inkl. der zuge- hörenden Sonderzeichen sowie weitere selten genutzte Zeichen (wie z.B. §, $) werden nicht geübt und somit auch in den Tests nicht ge- prüft. Abb. 3 „Leistungsindikatoren“ beim Meisseln von Runen bei den Germanen 6
4. Stoffverteilung und Grundansprüche Um die erwarteten Lernfortschritte transpa- absolvierten Lektionen mit unterdurch- rent zu machen, wird der Lehrgang des Lern- schnittlichen Noten wiederholen, um ihre programms im Sinne eines Stoffverteilungs- Durchschnittsnote aller Lektionen zu verbes- plans etappiert. Die Verteilung der Lektionen sern. Für langsamere Schülerinnen und im Sinne von Grundansprüchen sind in der Schüler sollten die Lehrpersonen genügend folgenden Tabelle abgebildet (S. 8). Übungszeit zur Verfügung stellen, damit diese die Grundansprüche erreichen. Die Beurteilung und Benotung (vgl. Kap. 8, S. 16) basiert auf den Grundansprüchen, d.h. In der 5. Klasse setzen die Schülerinnen und an der minimal zu erwartenden Kompe- Schüler die Übungen individuell fort und ab- tenzausprägung, die von allen Schülerinnen solvieren (spätestens jetzt) die Lektionen 26 und Schülern bis zu einem definierten Zeit- bis 50, was derselben Anzahl Lektionen pro punkt zu erreichen ist. Woche entspricht wie in der 4. Klasse. Wer die 50 Lektionen des Lernprogramms erfolg- Zu beachten gilt, dass die minimale Tippge- reich beendet hat, kann das Zehnfingersys- schwindigkeit und die maximale Fehlerquote tem anschliessend bei eigenen Texten an- von 5% bzw. 3% die Grenze einer (knapp) ge- wenden oder bis zur Lektion 60 weiterfahren. nügenden Leistung (= Note 4) definieren. Für Langsamere Schülerinnen und Schüler wer- bessere Leistungen sind tiefere Fehlerquoten den die Lektion 50 voraussichtlich erst gegen nötig (vgl. Notenskala, S.16). Ende des Schuljahres abschliessen. Auch Die Lektionsinhalte können der Übersicht auf hier gilt, dass die Lehrpersonen darauf ach- S. 39 entnommen werden. ten, dass alle Schülerinnen und Schüler die Grundsätzlich gilt, dass mit der offenen Grundansprüche bis Ende Schuljahr errei- Schulungsform erhebliche Unterschiede zu chen. erwarten sind. Da die Schülerinnen und Im Verlaufe der 5. Klasse werden die Schüle- Schüler das Lernprogramm in ihrem eigenen rinnen und Schüler mit der erfolgreichen Ab- Lerntempo durcharbeiten können, werden sie solvierung der Lektion 50 den Level 13 (vgl. bald unterschiedliche Leistungsniveaus auf- Tabelle S. 38) erreichen. Die wichtigsten Zei- weisen. Dies ist bei dieser individuellen Lern- chen (Gross-/Kleinbuchstaben, Satzzeichen) form unumgänglich. Schnellere Schülerinnen sind nun eingeübt. und Schüler sollen nicht abgebremst werden, In der 6. Klasse geht es darum, die Tipp langsamere sollen sich an den aufgeführten geschwindigkeit mit vielfältigen, praktischen Grundansprüchen orientieren. Anwendungen (insb. im Deutschunterricht) In der 4. Klasse erarbeiten die Schülerinnen zu erhöhen und eine geläufige Routine aufzu- und Schüler insgesamt (mindestens) 25 Lek- bauen. Zudem werden in den Lektionen 51- tionen. Dies entspricht zwei erfolgreich abge- 60 noch die letzten Buchstaben eingeführt schlossenen Lektionen innerhalb von drei (y, Ä,ä, Ü,ü, - (Bindestrich). Natürlich sind Schulwochen (bei sechs Übungszeitgefässen auch weitere Übungen möglich, sei dies mit von 10-15 Minuten). Schnellere Schülerin- den weiteren Lektionen (61 bis 200) oder mit nen und Schüler können auch weitergehende individuell hochgeladenen Texten im Lern- Lektionen absolvieren. Allenfalls schaffen es programm Typewriter. einige Schülerinnen und Schüler bereits in Am Ende der 6. Klasse sollten die Schülerin- der 4. Klasse, alle 60 Lektionen des Lernpro- nen und Schüler 500 Anschläge in 10 Minu- gramms durchzuarbeiten und können an- ten mit möglichst wenigen Fehlern tippen schliessend zunehmend eigene Texte im können. Zehnfingersystem schreiben. Solche Schüle- rinnen und Schüler können auch ihre bereits 7
Stoffverteilung im Sinne der Grundansprüche beim Programm Typewriter Klasse Semester Lektionen Level Tippgeschwindigkeit2 Fehlerquote 4. 1. bis mind. 13 4 350 Anschläge / 10 Min. < 5% 4. 2. bis mind. 25 7 350 Anschläge / 10 Min. < 5% 5. 1. bis mind. 39 10 350 Anschläge / 10 Min. < 5% 5. 2. bis mind. 50 13 350 Anschläge / 10 Min. < 5% 6. 1. Üben und Anwenden, 13 500 Anschläge / 10 Min. < 3% Steigerung des Tempos 14 bis 60 6. 2. 13 500 Anschläge / 10 Min. < 3% (optional auch weiter) 14 Tastaturschreiben auf der Sekundarstufe I Auf der Sekundarstufe I wird das Tastatur- Das Erlernen des Zehnfinger-Tastaturschrei- schreiben nur noch als „Option“ angeboten, ben erfolgt aber nicht im Rahmen des Fachs und zwar „Medien und Informatik“, sondern aus- serhalb der regulären Stundentafel, insbe- a) für Schülerinnen und Schüler, welche sondere als Hausaufgabe. ihr Kompetenzniveau weiter erhöhen wollen, um die Anforderungen für eine Die Schülerinnen und Schüler können zum kaufmännische Lehre zu erfüllen (d.h. einen in ihrem Typewriter-Konto weitere mind. 1’000 Anschlägen innerhalb 10 Übungen absolvieren. Zum anderen sollen sie Minuten und maximal 6 Fehler), und auch in der Schule vermehrt Gelegenheit er- b) für Schülerinnen und Schüler, welche halten, Texte am Computer mithilfe des auf der Primarstufe noch nicht nachwei- Zehnfingersystems eintippen zu können, um sen konnten, dass sie die Grundansprü- so ihre Tastaturschreib-Kompetenz weiter zu che fürs Tastaturschreiben erreicht ha- automatisieren. ben, und diese Fähigkeit weiter üben möchten. 2 Die Tippgeschwindigkeit wird beim Tastaturschreiben häufig mit Zeichen pro 10 Minuten angegeben. Dabei wird jedes geschriebene Zeichen (auch die Leertaste), nicht aber die Umschalt- bzw. Shift-Taste gezählt. 8
5. Organisation des Tastaturschreibens im Unterricht Das Tastaturschreiben wird in der Primar- Umsetzungsvorschläge schule nicht als eigenes Fach konzipiert, son- Natürlich sind verschiedene Varianten mög- dern soll im Sinne eines individuellen Lehr- lich, wie das Tastaturschreiben organisato- gangs im Rahmen von offenen Unterrichtsfor- risch innerhalb des Stundenplans eingebaut men (Werkstatt, Tages- oder Wochenplan werden kann. usw.) gelernt und geübt werden. Denkbar ist, dass je eine Deutsch- und Ma- 5.1 Zuteilung zum Fachbereich Deutsch thematiklektion pro Woche als Wochenplan- Als Zeitgefäss zum Üben bietet sich insbe- Lektionen eingeplant werden, während denen sondere der Deutschunterricht an, dem das individuell gearbeitet wird. Während diesen Tastaturschreiben auch im Lehrplan 21 zuge- Lektionen können die Schülerinnen und ordnet ist (vgl. D-EDK, 2014a, S. 6). Schüler gemäss der vorgegebenen Reihen- Im 2. und 3. Zyklus bietet sich die indi- folge üben. viduelle Schulung mittels geeigneter Das Tastaturschreiben kann auch geübt wer- Tastaturschreib-Lernprogramme zum den, wenn die Lehrperson mit der einen Klas- eigenständigen Lernen im Rahmen von senhälfte eine mündliche Übung (etwa im offenen Unterrichtsformen an. Kreis) durchführt, während die andere Hälfte In der Stundentafel wird das Tastaturschrei- selbstgesteuert an Lernmaterialien arbeitet ben dem Fachbereich Block A (Deutsch, bzw. am Lernprogramm trainiert. Diese paral- Schrift/Tastaturschreiben, Medien) zugeteilt. lele Unterrichtsorganisation ist beispiels- je nach Organisation des Unterrichts kann weise in der Kombination von Deutsch und das Üben des Tastaturschreibens aber auch Fremdsprachen (Französisch bzw. Englisch) in anderen Fächern erfolgen. möglich. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü- Oder es wird in offenen Unterrichtsformen ler regelmässig während ca. zweimal 10-15 (anderer Fächer) ein Zeitfenster fürs Tastatur- Minuten pro Woche Gelegenheit erhalten, mit training genutzt. dem Lernprogramm im Unterricht zu üben. Die organisatorische Umsetzung ist natürlich Damit ist die reine Übungszeit gemeint. von verschiedenen Faktoren abhängig und Das Lernprogramm Typewriter ist grundsätz- liegt darum ganz in der Methodenfreiheit der lich so konzipiert, dass die Schülerinnen und Lehrperson Schüler in der Regel während dieser Zeit- spanne eine Lektion durcharbeiten und ab- schliessen können. Dennoch wird die Übungsdauer unterschied- lich lang ausfallen, da die Schülerinnen und Schüler nicht gleich schnell tippen und ei- nige Lektionen von Typewriter auch mehr An- schläge erfordern als andere. Für sechs Lektionen (11, 15, 19, 27, 34, 38) benötigen langsamere Schülerinnen und Schüler eine etwas längere Übungszeit zwi- schen 15 und 20 Minuten; für die Lektionen 43, 47, 55, 58, 59 bis zu 22 Minuten. 9
5.2 Hausaufgaben 5.3 Infrastruktur Im Schulversuch hat sich gezeigt, dass auch Das Tastaturschreiben kann im Unterricht die Häufigkeit des häuslichen Übens einen nur dann sinnvoll integriert werden, wenn die signifikanten Einfluss hat (Petko & Graber, Rahmenbedingungen stimmen. Gemäss den 2010, S. 45). Zusätzlich spielt es eine Rolle, aktuellen Vorgaben des Erziehungsrates wie oft Schülerinnen und Schüler zu Hause muss in jedem Klassenzimmer (von der 1. bis eine Tastatur nutzen, um etwa E-Mails zu 9. Klasse) mindestens ein Computer pro vier schreiben oder zu chatten. Schülerinnen und Lernende für die Nutzung durch die Schüle- Schüler, die zu Hause regelmässig auf einer rinnen und Schüler zur Verfügung stehen.3 Tastatur tippen, schneiden deutlich besser Ab dem Schuljahr 2022/23 ist vorgegeben, bei der Geschwindigkeit des Tastaturschrei- dass allen Schülerinnen und Schülern in der bens ab, als solche, die das nicht tun (S. 66). 5. und 6. Klasse je ein Gerät zur Verfügung Es empfiehlt sich deshalb, die Schülerinnen stehen muss; in der 3. und 4. Klasse je ein und Schüler zu motivieren, ein- bis zweimal Gerät pro drei Schülerinnen bzw. Schüler. Es pro Woche zusätzlich zum Unterricht eine wird aber empfohlen, Schülerinnen und Lektion des Lernprogramms als Hausaufgabe Schüler bereits in der 3. oder 4. Klasse mit zu absolvieren. einem persönlichen Gerät auszustatten, wel- ches sie bis zum Ende der 6. Klasse nutzen Schülerinnen und Schüler, denen zu Hause können, vgl. www.sz.ch/ict-infrastruktur. kein Computer mit Internetanschluss zur Ver- fügung steht, können allenfalls in der Schule vor oder nach dem Unterricht das Tastatur- schreiben am Computer üben. Damit könnte auch die vom Tastaturschreiben belegte Un- terrichtszeit verringert werden. Ob und wie verbindlich solche Hausaufgaben zum Tastaturschreiben erteilt werden, obliegt der Methodenfreiheit und kann darum von je- der Lehrperson – wenn möglich in Koordina- tion mit den Lehrpersonen ihrer Parallelklas- sen – selber entschieden werden. Abb. 4 Schülerin beim Üben mit einem Tablet Auch Tablets können für das Üben des Tas- taturschreibens genutzt werden, wenn man externe Tastaturen an die Geräte anschliesst. 3 www.sz.ch/public/upload/assets/11391/ER_Vorgaben-Empfehlungen_ICT-Infrastruktur.pdf 10
6. Methodische Hinweise Das Erlernen des Tastaturschreibens ist fast Klasse sollen die Schülerinnen und Schüler ausschliesslich von der Übungszeit abhängig. mit einem Schreibtempo von 350 Zei- Konzentration, Fleiss, Ausdauer und feinmo- chen/10 Min, in der 6. Klasse ein Tempo von torisches Geschick bestimmen die Lernfort- 500 Zeichen/10 Min tippen. Die Schülerin- schritte. Es ist klar, dass diese Voraussetzun- nen und Schüler können jede Lektion erst gen bei den Schülerinnen und Schülern sehr dann erfolgreich abschliessen, wenn sie die unterschiedlich ausgeprägt sind und sich allermeisten Zeichen richtig getippt haben bald nach der Einführung grosse Leistungs- (bzw. die Fehlerquote nicht grösser als 5% unterschiede zeigen werden. Das individuelle ist). Nur dann stellt das Programm die Lernen mit dem Lernprogramm ermöglicht nächste Lektion zur Bearbeitung zur Verfü- es, dass alle Schülerinnen und Schüler die gung, ansonsten muss eine Lektion – wenn Lektionen in ihrem individuellen Tempo nötig mehrfach – wiederholt werden. durcharbeiten können. Wichtig ist aber, dass Eine erste Auswertung nach einem Jahr hat auch die langsameren Schülerinnen und gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler Schüler die Grundansprüche gemäss Stoff- im Durchschnitt mit erstaunlichen 718 Zei- verteilungsplan (vgl. S. 39) erreichen. chen/10 Min getippt haben. 84% der Lektio- 6.1 Schauen Sie, dass die Schülerinnen nen wurden mit einem Tempo von über 500 und Schüler langsam und richtig statt Zeichen/10 Min geschrieben. Dieses Tempo schnell tippen! ist für den Anfang viel zu schnell und geht Viele Schülerinnen und Schülern möchten auf Kosten der Tippgenauigkeit. Würden die die Lektionen des Lernprogramms möglichst Schülerinnen und Schüler langsamer tippen, zügig durcharbeiten und forcieren dabei die müssten sie weniger Lektionen wiederholen, Geschwindigkeit, in der Hoffnung, dass sich sodass sie insgesamt einen kleineren Auf- bald Erfolge mit einem schnelleren Tipp- wand hätten, um das Zehnfingersystem zu er- tempo einstellen würden. lernen. Bevor jedoch die motorischen Bewegungen Achten Sie darum immer wieder (beim aufgebaut sind, spielt die Geschwindigkeit Schreib-o-Meter, Leistungsübersicht) darauf, beim Üben eine untergeordnete Rolle. Viel dass die Schülerinnen und Schüler nicht zu wichtiger ist es, dass die Schülerinnen und schnell tippen. Schüler die richtige Handstellung auf der 6.2 Achten Sie vor allem auf die richtige Tastatur einnehmen und die motorischen Be- Grundstellung und die richtigen Bewe- wegungen richtig ausführen. Die Schülerin- gungen der Finger! nen und Schüler müssen also wissen, dass es Insbesondere in den ersten Monaten ist es zunächst darauf ankommt, möglichst wenig darum wichtig, dass die korrekte Grundstel- Fehlanschläge zu machen, und dies, ohne lung der Finger auf der Tastatur und die rich- auf die Tastatur zu schauen. Schnelles Tip- tigen motorischen Bewegungen von den pen auf Kosten der Genauigkeit ist für den Schülerinnen und Schülern genau eingehal- Lernprozess hinderlich. ten werden, damit sich keine falschen Tipp- Die Steigerung der Tippgeschwindigkeit er- bewegungen einschleifen. Das bedingt regel- folgt mit zunehmendem Training von alleine mässige Kontrollen und gegebenenfalls Kor- und ist erst dann sinnvoll, wenn die motori- rekturen. Bei häufigem Auftreten von Fehler- schen Bewegungen richtig aufgebaut sind. formen bietet es sich an, „Tandems“ aus Schülerinnen und Schülern zu bilden, die Aus diesem Grunde ist beim Typewriter das sich gegenseitig kontrollieren. Schreibtempo bewusst in der Voreinstellung relativ langsam eingestellt. In der 4. und 5. 11
Wichtig sind folgende vier Merkpunkte, die 6.3 Empfehlen Sie das „Blindtippen“! den Schülerinnen und Schülern regelmässig Es ist zwar nicht das Ziel der Volksschule, in Erinnerung gerufen werden sollten: dass die Schülerinnen und Schüler die Tas- 1. Die Schülerinnen und Schüler sollen nur tatur blind und perfekt beherrschen müssen. die für die Buchstaben vorgesehenen Fin- Dennoch ist es unbestritten, dass Kinder, die ger (gemäss vorgesehener Tastatur-Bele- im Zehnfingersystem schreiben, insgesamt gung) verwenden (vgl. Anhang Tastatur- schneller tippen und weniger Fehler machen, belegung, S. 37). als solche, die die Tastatur auf andere Weisen betätigen (Petko & Graber, 2010, S. 3). Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler idealerweise von Anfang an versuchen sollten, das Tippen ohne Blick auf die Tastatur zu üben. Es ist wichtig, dass der Kontrollblick nicht ange- wöhnt wird, denn der ständige Blick auf die Abb. 5 Schweizer Tastaturbelegung Tastatur kann die effiziente Automatisierung des motorischen Ablaufs stören und verlang- 2. Die Finger sind nach jedem Anschlag so- samen. fort wieder in die Ausgangsstellung (A/S/D/F und J/K/L/Ö) zurückzubewegen. Zudem platzieren Schülerinnen und Schüler, Dabei helfen die beiden kleinen Erhebun- welche dauernd auf die Tastatur schauen, gen (sog. „Fühlpunkte“) auf den Tasten häufig auch ihre Finger ergonomisch falsch „F“, bzw. „J“, dass die beiden Zeigefin- auf der Tastatur, um die Buchstaben auf den ger ihre Ausgangsstellung ertasten kön- Tasten ablesen zu können. nen. Der Lernprozess erfolgt durch das blinde 3. Die Grossbuchstaben sind mit Fingern Üben der Tippbewegungen zielführender und beider Hände zu tippen (keine einhändi- effizienter. gen „Klammergriffe“), d.h. die Um- Die Schülerinnen und Schüler sollten erst schalttaste wird, wenn nötig, immer mit dann zur nächsten Lektion voranschreiten, der Hand bedient, die nicht gerade eine wenn sie eine Lektion „blind“ erfolgreich ab- Zeichentaste drückt. solviert haben. Können Schülerinnen und 4. Die Schülerinnen und Schüler sollten Schüler ihren Blick nicht von der Tastatur ab- nicht auf die Tastatur schauen! wenden, kann allenfalls ein Tuch oder ein an- derer Sichtschutz helfen. Bei Tests sollen die Schülerinnen und Schü- ler ebenfalls ohne Blick zur Tastatur tippen. Es wäre aber unrealistisch, diese Forderung mit Kontrollen durchsetzen zu können. Da dies auch im Lehrplan 21 nicht vorgesehen ist, bleibt der gelegentliche Blick auf die Tas- tatur für die Benotung der Leistung folgenlos. 12
6.4 Lassen Sie die Schülerinnen und Schü- 6.5 Gehen Sie von grossen Unterschieden ler regelmässig und verteilt üben! beim Lerntempo aus! Das Erlernen des Zehnfingersystems ist – Da die Schülerinnen und Schüler sehr unter- lernpsychologisch betrachtet – ein feinmoto- schiedlich intensiv und regelmässig üben rischer Automatisierungsprozess. Das Ziel ist (und natürlich auch nicht über dieselben es, dass jeder Finger beim Reizeingang (also feinmotorischen Voraussetzungen verfügen), beim Betrachten eines Buchstabens beim werden sich bald grosse Unterschiede bei der Abtippen bzw. beim gedanklichen Formulie- Anzahl erfolgreich absolvierter Lektionen zei- ren eines Textes) automatisch und schnell die gen. entsprechende Taste tippt, ohne dass hierfür Die Abbildung 7 zeigt exemplarisch die enor- bewusste Denkprozesse nötig sind. men Unterschiede innerhalb einer 4. Klasse Solche Lernprozesse sind in hohem Masse nach fünf Monaten Übungszeit. Die Band- vom regelmässigen Üben und Anwenden ab- breite reicht von 3 bis 52 absolvierten Lekti- hängig. Hier gilt allgemein die Formel: Je onen, die investierte Übungszeit (für erfolg- häufiger ein motorischer Prozess durchge- reiche Lektionen) schwankt zwischen 2h 41 führt wird, umso schneller und intensiver Min. und 11h 32 Min. wird er automatisiert. Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich, dass die Fingerstellung und Zuteilung der Finger zu den Tasten (auch bei der Gross- schreibung) stimmt, bevor der Automatisie- rungsprozess eingeleitet wird. Lernpsychologische Forschungen haben ge- zeigt, dass kurze, zeitlich verteilte Übungs- phasen wirksamer sind als wenige und lang andauernde, die zu Ermüdung und sinkender Motivation führen können. Dieser Grundsatz „Verteiltes Lernen ist besser als massiertes Lernen“ gilt nachweislich auch für das Erler- nen von motorischen Abläufen wie dem Tas- taturschreiben (Baddeley & Longman, 1978; Shea, Lai, Black & Park, 2000). Darum ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler das Tastaturschreiben mehrmals wöchentlich im Unterricht üben können. Das verteilte Üben ist wirksamer, als etwa wöchentlich eine Stunde am Stück zu üben. Aus diesen Gründen wird auch von der Idee, das Tastaturschreiben innerhalb von wenigen Tagen in intensiven Übungsblocks abschlies- Abb. 6 Die Leistungsunterschiede einer 4. Klasse send vermitteln zu wollen, dringend abgera- nach 5 Monaten Übungszeit (Mitte Januar) ten. Ein nachhaltiger Kompetenzaufbau ist Im Schulversuch haben vor allem jene Schü- nur mit regelmässiger Übung über längere lerinnen und Schülern das Tastaturschreiben Zeit möglich. schneller erworben, die auch in anderen Fä- chern gute Leistungen zeigten und solche, die auch zu Hause viel auf dem Computer 13
tippten. In diesem Zusammenhang ist viel- Die Typewriter-Abzeichen für besondere Leis- leicht auch interessant, dass zwischen den tungen (vgl. S. 44) und das Klassenranking Geschlechtern in Bezug auf die erzielte (vgl. S. 27) können einige Schülerinnen und Schreibgeschwindigkeit kein Unterschied Schüler anregen, die Übungen regelmässig festgestellt werden konnte. Mädchen tippten fortzusetzen. zum Ende des Schulversuchs allerdings eher Ebenso wichtig sind aber klare Zielsetzungen im Zehnfingersystem als Jungen. und Kriterien sowie motivierende Rückmel- Bei der Vermittlung des Tastaturschreibens dungen und unterstützende Begleitung. wird es darum wichtig sein, die langsameren Eine zusätzliche Verbindlichkeit erhält das und motorisch schwächeren Schülerinnen Tastaturschreiben mit den Tests, die benotet und Schüler nicht aus den Augen zu verlieren und zusammen mit der Schriftnote ins Zeug- und ihre Lernfortschritte laufend zu beobach- nis einfliessen. ten. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü- Die Stoffverteilung (vgl. S. 7) zeigt auf, wie ler den Zusammenhang zwischen dem Aus- viele Lektionen des Lernprogramms die mass ihres Übens und den Leistungen (bzw. Schülerinnen und Schüler in einem Zeitraum Noten) erfahren können. Das Tastaturschrei- erfolgreich absolviert haben sollten. Mit die- ben ist – im Unterschied zu anderen Kompe- sen Vorgaben und Massnahmen sollte sicher- tenzen – eine Fertigkeit, die fast ausschliess- gestellt werden, dass alle Schülerinnen und lich vom absolvierten Übungspensum abhän- Schüler die Grundanforderungen erreichen, gig ist. Andere Faktoren (Intelligenz, sozio- ohne dass dabei die besseren bzw. fleissige- ökonomischer Hintergrund, usw.) spielen ren Schülerinnen und Schüler nicht gebremst hierbei kaum eine Rolle, sodass auch schwä- würden. chere Schülerinnen und Schüler durchaus gute Noten beim Tastaturschreiben erreichen 6.6 Stärken Sie die Motivation und können. begleiten Sie den Lernprozess! In bisherigen Praxiserfahrungen wie auch 6.7 Lassen Sie die Schülerinnen und Schü- beim Schulversuch standen die meisten Kin- ler das Tastaturschreiben im Unterricht der anfänglich dem Tastaturschreiben ausge- anwenden! sprochen positiv gegenüber. Sie übten zu- Sobald die häufig auftauchenden Gross- und nächst gerne und zeigten sich überzeugt, Kleinbuchstaben auf der Tastatur beherrscht dass es wichtig sei, das Tastaturschreiben zu werden, sollen die Schülerinnen und Schüler erlernen. Die Motivation ist zu Beginn des auch vermehrt die Möglichkeit erhalten, ihre Lernprozesses also recht gross. neu erworbene Fertigkeit in verschiedenen Als Lehrperson müssen Sie aber davon aus- Fächern anzuwenden: gehen, dass die Motivation bei vielen Schüle- • Texte schreiben und überarbeiten rinnen und Schülern nach dieser anfängli- • Diktattraining chen Begeisterung deutlich abnehmen wird. • Vortrags-Präsentationen Trotz der grundsätzlichen Überzeugung, dass • Vokabeln üben das Tastaturschreiben eine nützliche Fähig- • Mails schreiben keit ist, zeigt sich bei vielen Schülerinnen • Schülerzeitungs-Projekt und Schülern ein Motivationsknick. • Tastatur-Spiele (vgl. S. 36). 14
7. Ergonomische Hinweise Beim Erlernen des Tastaturschreibens ist es Die wichtigsten Empfehlungen sind: auch wichtig, einige wenige, aber wichtige er- • Stellen Sie beim Stuhl die Sitzhöhe so ein, gonomische Hinweise zu beachten. dass die Oberschenkel ganz auf der Sitz- Das korrekte Sitzen am Computerarbeitsplatz fläche aufliegen. Dabei sollen die Füsse ist für die Gesundheit enorm wichtig. Auch vollen Kontakt zum Boden haben. Zwi- wenn die Schülerinnen und Schüler während schen Ober- und Unterschenkel sowie zwi- des Unterrichts in aller Regel nur während ei- schen Oberschenkel und Rumpf muss ner beschränkten Zeitspanne am Computer sich ein offener Winkel (mindestens 90°) üben, ist es dennoch sinnvoll, wenn sie sich ergeben. bereits die richtige Körperhaltung aneignen, • Stellen Sie die Tischhöhe nach der „Ellbo- denn später kann eine falsche Haltung (z.B. genregel” ein (Tischhöhe = Ellbogen- runder Rücken, Kopf im Nacken, hochgezo- höhe). Ist der Tisch nicht höhenverstell- gene Schultern, falsche Handgelenkstellung) bar, kann man die Ellbogenregel einhal- zu Beschwerden wie Verspannungen, Rü- ten, indem man die Höhe des Stuhls rich- ckenschmerzen, Augenbrennen oder Kopf- tig einstellt. weh führen. • Positionieren Sie Bildschirm und Tastatur gerade vor sich, parallel zur Tischkante. Die SUVA gibt eine Reihe von Tipps, wie ein • Die Bildschirmoberkante liegt mindestens Bildschirmarbeitsplatz optimal eingerichtet 10 cm (eine Handbreite) unter der Augen- werden sollte. In der Schule sind in der Regel höhe. nicht alle Empfehlungen umsetzbar, da die • Die Sehdistanz zum Bildschirm beträgt 60 Stühle und Pulte nur zum Teil individuelle bis 80 cm, bei grösseren Bildschirmen Anpassungen zulassen. auch etwas mehr. • Stellen Sie den Tisch und Bildschirm so auf, dass das Licht von der Seite einfällt (Bildschirm im 90°-Winkel zum Fenster). Die SUVA bietet eine ausführliche Broschüre zur Bildschirmarbeit an, die Sie kostenlos be- stellen oder herunterladen können (vgl. www.suva.ch) (Geben Sie bei der Suche „Bildschirmarbeit“ ein oder direkt den Link link.phsz.ch/Suva-Bildschirmarbeit). Eine Vi- sualisierung dieser Empfehlungen in Form ei- ner PowerPoint Präsentation finden Sie unter link.phsz.ch/Suva-BildschirmarbeitPraesi). Abb. 7 Richtige Körperhaltung beim Üben am Computer 15
8. Beurteilung Das Tastaturschreiben wird ab der 4. Klasse Die relativ langsame Tippgeschwindigkeit ba- beurteilt und benotet. Die Tastaturschreib- siert auf der Erkenntnis, dass viele Schülerin- note fliesst zusammen mit der Handschrift- nen und Schüler zunächst zu schnell und da- note ins Zeugnis ein, die ab der 4. Klasse als für ungenau tippen. Das Bewertungssystem „Schrift/Tastaturschreiben“ bezeichnet wird zielt darauf ab, das genaue statt schnelle Tip- und sich je zur Hälfte aus den Noten der pen zu belohnen. Das Ziel ist ja nicht die feh- Schrift und des Tastaturschreibens zusam- lerfreie Reproduktion von Texten (darum gibt mensetzt. es auch keine Delete-Taste beim Üben), son- dern die Automatisierung der gezielten Fin- 8.1 Beurteilungskriterien und Benotung gerbewegungen. Die Beurteilung des Tastaturschreibens ist re- lativ einfach. Die Leistung lässt sich anhand Selbstverständlich können auch weitere Kri- der folgenden Kennwerte messen: terien (Verwendung des Zehnfingersystems, korrekte Fingerstellung, dauernde Kontrollbli- • Fehlerzahl bzw. Fehlerquote cke auf die Tastatur) für die berechnete Note (ohne Selbstkorrekturmöglichkeit) mitberücksichtigt werden. • Tippgeschwindigkeit 8.2 Notenskala (Anzahl Zeichen pro 10 Min.) Nach Abschluss von Tests bzw. Lektionen be- • Korrekte Handstellung und Fingerbewe- rechnet Typewriter automatisch die entspre- gungen ohne Kontrollblick chende Note. Für Lektionen, Übungen und Tests wird standardmässig nachfolgende No- Die Übungs- und Prüfungstexte setzen sich tenskala verwendet, die allein auf der Fehler- ausschliesslich aus jenen Zeichen (Gross- rate basiert. Die Prozentzahlen geben den An- und Kleinbuchstaben und Interpunktionszei- teil richtig getippter Zeichen an. chen) zusammen, die bis zum Zeitpunkt des Tests im Lernprogramm verwendet und geübt In der 4./5. Klasse gilt folgende Notenskala: worden sind. Genügende Ungenügende Die Tippgeschwindigkeit spielt für die Noten- Leistungen Leistungen gebung keine Rolle, sofern sie mindestens 99%+ = 6 94%+ = 3.5 350 Anschläge in 10 Minuten (4. und 5. 98%+ = 5.5 93%+ = 3 Klasse) bzw. 500 Anschläge in 10 Minuten 97%+ = 5 92%+ = 2.5 (6. Klasse) beträgt. Bei geringerer Tippge- 96%+ = 4.5 91%+ = 2 schwindigkeit gelten Lektionen automatisch 95%+ = 4 90%+ = 1.5 als nicht bestanden und müssen wiederholt
8.3 Prüfungen Alternativ können die Lehrpersonen auch ei- Die Benotung erfolgt einerseits aufgrund von gene Texte für Tests hochladen (vgl. 9.8 Ei- durchgeführten Tests, deren Texte die Schü- gene Texte hochladen S. 29). Das Erstellen lerinnen und Schüler nicht im Voraus üben geeigneter Texte (mit eingeschränkter Zei- können, und anhand der von den Schülerin- chenauswahl) ist allerdings aufwendig. nen und Schülern erbrachten Leistungen in Die Durchführung von Tests mit 4-5 Geräten einzelnen Lektionen, die als notenrelevant ist organisatorisch nicht ganz einfach. Die definiert worden sind. Tests müssen unter Aufsicht der Lehrperson 8.3.1 Tests vom AVS durchgeführt werden. Ansonsten ist nicht ge- währleistet, dass der Test wirklich von einem Das Amt für Volksschulen und Sport stellt für bestimmten Kind absolviert worden ist. jedes Semester und jede Klassenstufe zwei passende Prüfungstexte auf Typewriter zur • Alle Lernenden sollten den Test möglichst Verfügung. zeitnah absolvieren, am besten innerhalb eines Tages bzw. zweier Tage. • Es ist zu berücksichtigen, dass die Prüfun- gen je nach Tippgeschwindigkeit unter- schiedlich lange dauern können. • Während den Tests muss die Lehrperson darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler im korrekten Zehnfingersystem Die Lehrpersonen entscheiden selber, ob und und möglichst ohne Kontrollblicke auf die wann sie diese Tests innerhalb des entspre- Tastatur tippen. Wiederholte Fehlformen chenden Semesters aktivieren wollen (vgl. können zum Notenabzug führen. 9.9 Texte vom AVS für Tests nutzen S. 30). Die Lehrpersonen können im Programm je- Diese Tests des AVS sollen nur in dem hierfür derzeit den aktuellen Stand der Leistungen vorgesehenen Semester der 4., 5. bzw. 6. ihrer Lernenden bei den Tests einsehen (vgl. Klasse für die Schülerinnen und Schüler ak- 9.6.2 Schüler-Leistungen, S. 27). tiviert werden, unabhängig davon, wie viele 8.3.2 Benotung einzelner Lektionen Lektionen die einzelnen Schülerinnen und Lehrpersonen können auch im Voraus ein- Schüler im Lernprogramm bereits absolviert zelne Lektionen als notenrelevant definieren haben. Mit anderen Worten: Die Schülerin- und ihren Schülerinnen und Schülern eine nen und Schüler können die 60 Lektionen Zeitspanne vorgeben, in der sie diese Lektion des Lernprogramms zwar in ihrem eigenen im Unterricht als „Test“ absolvieren müssen. Tempo durcharbeiten, die Tests des AVS ab- solvieren aber alle in den entsprechenden Einzelne Lektionen, welche zu Hause absol- Klassenstufen und Semestern, um sicherzu- viert worden sind, sollten aber nicht benotet stellen, dass alle Schülerinnen und Schüler werden, da hier nicht sichergestellt werden aufgrund der gleichen Leistungskriterien be- kann, ob diese wirklich vom betreffenden notet werden. Kind ausgeführt wurden und ob das Zehnfin- gersystem richtig angewandt worden ist. Lehrpersonen müssen daher unmittelbar nach dem Semesterende bzw. nach Schul- Im Programm Typewriter können Lehrperso- jahresende die alten Tests deaktivieren (vgl. nen jede Lektion als Test aktivieren, die dann 9.9 Texte vom AVS für Tests nutzen S. 30). nur für eine einmalige Durchführung ohne Die für das aktuelle Semester bestimmten Wiederholungsmöglichkeiten zur Verfügung Tests können dann später aktiviert werden, steht und somit benotet werden kann (vgl. sobald die ersten Schülerinnen und Schüler 9.10 Lektionen als Tests aktivieren S. 30). soweit sind. 17
8.3.3 Benotung aller Lektionen Es ist zu beachten, dass die Berechnung der Typewriter berechnet auch laufend für alle Durchschnittsnote aller Lektionen mit jedem Schülerinnen und Schüler den Notendurch- Semester (ab 1. Februar) (mit Ausnahme der schnitt aller Lektionen. Dabei gilt jeweils die 6. Klasse) bzw. mit jedem Schuljahr (ab 1. beste Note jeder Lektion. Aug.) neu beginnt. Das Programm ist so angelegt, dass die Schü- Die Noten von Lektionen aus vorausgehenden lerinnen und Schüler Lektionen mit ungenü- Semestern werden dann nicht mehr berück- genden Leistungen (Note unter 4) solange sichtigt. wiederholen müssen, bis sie diese mit einer Lektionen, die allenfalls im Juli absolviert genügenden Bewertung abgeschlossen ha- werden, zählen demzufolge nicht zur Durch- ben. Erst bei einer genügenden Leistung kön- schnittsnote aller Lektionen. nen die Schülerinnen und Schüler im Pro- Die Schülerinnen und Schüler können jeder- gramm zur nächsten Lektion voranschreiten. zeit über den Button „Leistungen aus frühe- Aber auch Lektionen, die mit einer genügen- ren Semestern“ auf bereits absolvierte Lekti- den Note erfüllt worden sind, können die onen zurückgreifen und diese auch (freiwillig) Schülerinnen und Schüler freiwillig wieder- wiederholen (vgl. 10.4.2 Nach dem Üben holen und damit versuchen, ihre Leistung S. 35). Wenn eine Lektion besser abge- und Note zu verbessern. schlossen wird als bisher, wird diese Note für Diese Wiederholbarkeit von Lektionen ist im die Berechnung der Durchschnittsnote aller Programm standardmässig aktiviert und soll absolvierten Lektionen im aktuellen Semester grundsätzlich nicht deaktiviert werden (wenn- mitberücksichtigt. gleich das Programm die Deaktivierung unter 8.3.4 Benotung des korrekten Zehnfinger- Klasse – Klassenübersicht – Klasse bearbei- systems ten ermöglichen würde). Die Lehrperson beobachtet alle Lernenden Lehrpersonen können diese durchschnittli- während ca. 2-3 Minuten und beurteilt die che Leistung beim Kompetenzaufbau als eine Handstellung, die korrekten Fingerbewegun- weitere Note für die Zeugnisnote verwenden. gen (inkl. die richtige Tastenwahl für Gross- Allenfalls kann diese Note auch doppelt ge- buchstaben mit beiden Händen) und allen- zählt werden. falls die Körperhaltung mit einer Note. Die Benotung aller erfolgreich absolvierten 8.3.5 Benotung von Anwendungen und Lektionen ermöglicht es den Schülerinnen eigenen Texten und Schülern, bei entsprechendem Engage- In der 6. Klasse können auch weitere Tipp- ment und Fleiss eine gute Note zu erzielen. leistungen der Schülerinnen und Schüler be- Wird das Üben bei der Notengebung in ange- notet werden, z.B. beim Schreiben eigener messener Weise berücksichtigt, kann auch Texte am Computer. der Stress bei der Durchführung von Tests re- duziert werden. Es ist auch möglich, eigene Texte (z.B. Dik- tate) im Typewriter hochzuladen, sodass die Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schü- Lernenden den Text als Test tippen können ler von Anfang an darüber informiert werden, (vgl. 9.8 Eigene Texte hochladen S. 29). dass ihre Durchschnittsnote beim Absolvie- ren der Lektionen als eine Note ins Zeugnis einfliessen wird und sie diese Note mit belie- bigen Wiederholungen verbessern können (vgl. 10.4.1, Während des Übens, S. 34). 18
8.4 Abschlusstest und Zertifikat Der Abschlusstest ist zwar anspruchsvoll, ins- Sobald die Schülerinnen und Schüler alle 60 besondere wegen der tiefen Fehlerquote, Lektionen erfolgreich durchgearbeitet haben, sollte aber für jene Schülerinnen und Schüler können sie den Abschlusstest absolvieren. gut schaffbar sein, die bereits alle 60 Lektio- Spätestens gegen Ende der 6. Klasse sollen nen durchgearbeitet und das Tastaturschrei- alle Schülerinnen und Schüler – auch wenn ben reichlich geübt haben. sie noch nicht alle Lektionen absolviert haben Die Schülerinnen und Schüler können ihr er- – die Möglichkeit erhalten, den Abschlusstest reichtes Zertifikat unter «Zertifikate» auf ihrer durchzuführen. Startseite herunterladen. Beim Abschlusstest tippen die Schülerinnen und Schüler einen zusammenhängenden Text ein, der 874 Zeichen mit allen Buchsta- ben und den wichtigsten Interpunktionszei- chen umfasst. Hier können sie nachweisen, dass sie das Tastaturschreiben beherrschen und fähig sind, einen ihnen unbekannten Text im Zehnfingersystem ohne Blick auf die Tastatur mit mindestens 50 Anschlägen pro Minute und einer maximalen Fehlerquote von 1.5 % zu tippen. Das entspricht im Pro- gramm einer Note von 5.5 oder 6. Abb. 10 Das Zertifikat zum Abschlusstest auf der Startseite 8.4.1 Zertifikat der Schülerinnen und Schüler Erreichen die Schülerinnen und Schüler Am besten drucken sie ihr Zertifikat auf etwas beim Abschlusstest die gesetzten Kriterien festeres Papier aus und geben es ihrer Lehr- (mindestens 50 Anschläge/Minute und eine person zum Unterzeichnen. Es wird empfoh- Fehlerquote von maximal 1.5 %), erwerben len, das Zertifikat später in der Zeugnis- sie ein Zertifikat, das eine besonders gute Mappe abzulegen. Leistung ausweist (vgl. Abb. 9). 8.4.2 Durchführung des Abschlusstests Den Schülerinnen und Schülern stehen ins- gesamt drei Versuche zu, den Abschlusstest zu bestehen. Schaffen sie es beim ersten An- lauf nicht, kann ihnen die Lehrperson den Abschlusstest – 2. Versuch bzw. auch einen dritten und letzten Versuch freischalten. Im Falle, dass ein Schüler bzw. eine Schüle- rin den Abschlusstest zwei- oder dreimal er- folgreich absolviert, wird der Versuch mit den wenigsten Fehlern auf dem Zertifikat darge- stellt. Mit der Begrenzung auf drei Versuche soll verhindert werden, dass die Schülerinnen und Schüler einfach so lange den Abschluss- test üben, bis es dann zufällig einmal für das Zertifikat genügt und/oder sie den konkreten Abb. 9. Das Zertifikat des Abschlusstests bestätigt eine Text eingeübt haben. besonders gute Leistung im Tastaturschreiben 19
Die Lehrperson kann unter «Hochladen» 8.4.3 Das Zertifikat auf der Sekundarstufe I «Test importieren» den Abschlusstest impor- Mit dem bestandenen Abschlusstest und Zer- tieren. Für jeden der drei Versuche steht eine tifikat können Schülerinnen und Schüler ihre eigene Version zur Verfügung: Tastaturschreib-Kompetenz verlässlich nach- Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 1. Versuch); weisen, insbesondere auch auf der Sekundar- Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 2. Versuch); stufe I. Abschlusstest (6. Kl.; 2. Sem. – 3. Versuch); Umgekehrt können Lehrpersonen der Sekun- darstufe I davon ausgehen, dass jene Schüle- rinnen und Schüler, die das Zertifikat noch nicht geschafft haben, weiterhin individuel- Nach dem Import findet sich der Abschluss- len Übungsbedarf haben. test unter «Texte verwalten», wo er nun – wie gewohnt – für die Klasse freigegeben werden 8.5 Zeugnis kann ( Test an Schüler schicken). Für eine aussagekräftige Benotung im Zeug- nis sind mindestens zwei Prüfungsnoten pro Semester nötig. Diese Noten des Tastatur- schreibens fliessen zu 50% in die Zeugnis- note „Schrift / Tastaturschreiben“ ein. Bei der Eingabe der Noten im LehrerOffice ist es nötig, die Lernkontrolle (Test) der entspre- Im Unterschied zu anderen Tests können die chenden Kategorie zuzuordnen (Tastatur- Lehrpersonen den Text des Abschlusstests schreiben oder Schrift). nicht bearbeiten, sondern nur als Test freige- ben. Ebenso wenig ist es möglich, die drei Abschlusstests nach dem ersten Import wie- der zu löschen (d.h. aus «Texte verwalten» zu entfernen). Damit wird verhindert, dass die Abschlusstests mehrmals angeboten werden könnten. Sie können den Test aber in jeder Klasse jeweils wieder neu freigeben. Der Abschlusstest soll während des Unter- richts unter Beobachtung der Lehrperson durchgeführt werden. Es ist zu überprüfen, dass die Schülerinnen und Schüler im Zehn- fingersystem ohne Blick auf die Tastatur tip- Abb. 11 Eintrag der Note zum Tastaturschreiben im Lehrer- Office pen. Andernfalls darf kein Zertifikat vergeben werden, selbst dann, wenn die maximale Feh- Die Noten können dann direkt aus Typewriter lerquote von 1.5 % nicht überschritten wor- exportiert und ins LehrerOffice eingefügt wer- den ist und das Programm das Zertifikat an- den (vgl. 9.6.2 Schüler-Leistungen, S. 27). zeigt. Die weitere Berechnung der Zeugnisnote übernimmt dann automatisch LehrerOffice. 20
9. Arbeiten mit dem Typewriter (Anleitung für Lehrperson) 9.1 Lernprogramm Typewriter 9.2 Lehrerkonto eröffnen Der Kanton Schwyz empfiehlt und unterstützt • Öffnen Sie Typewriter unter sz.typewri- für das Üben des Zehnfingersystems das ter.ch webbasierte Programm Typewriter (Version Klicken Sie auf Jetzt registrieren Schwyz) → sz.typewriter.ch Das Programm läuft völlig webbasiert, d.h. es kann auf der jeweils aktuellen Version der häufigsten Browser (Internet Explorer, Fire- fox, Chrome und Safari) unabhängig des Be- triebssystems (Apple, Windows, Linux) ge- nutzt werden. Es ist hierfür keine lokale In- stallation nötig. • Füllen Sie die Personalien aus und geben Typewriter kann somit von jedem Computer Sie den erhaltenen Code ein. Beachten mit Internetanschluss genutzt werden, sei Sie, dass alle Benutzernamen innerhalb dies in der Schule oder zu Hause. Zusätzlich der Plattform des Kantons Schwyz einma- ermöglicht es das Programm den Lehrperso- lig sein müssen. Klicken Sie auf Kostenlos nen, jederzeit den Überblick über den Leis- registrieren und kehren Sie danach zur tungsstand der Schülerinnen und Schüler zu Startseite zurück. haben. Diese Schwyzer Plattform von Typewriter steht ausschliesslich Lehrpersonen und de- ren Schülerinnen und Schülern zur Verfü- gung, die im Kanton Schwyz unterrichten bzw. unterrichtet werden. Bei der Anmeldung ist es darum nötig, auf der Anmeldemaske ei- nen Code einzugeben. Diesen Code erhalten die berechtigten Lehrpersonen beim Einfüh- –-–– rungskurs. Beachten Sie bitte, dass Sie die- ses Passwort nicht weiterleiten oder veröf- fentlichen dürfen. Schulen, welche ihre Computer noch nicht • Checken Sie Ihr Mailprogramm. Sie erhal- oder nur teilweise ans Internet angeschlossen ten Ihr Passwort per E-Mail. haben, können das Freeware-Programm • Melden Sie sich auf der Startseite von Ty- „Tipp 10” (www.tipp10.de) einsetzen, das pewriter mit dem Benutzernamen und auch lokal auf den Computern installiert wer- dem erhaltenen Passwort an. den kann. Allerdings wird dieses Programm weder vom Kanton unterstützt, noch ist Tipp 10 auf die spezifischen Rahmenbedingungen des Kantons Schwyz angepasst. -– – 21
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