Lesarten empirischer Befunde zum Lehren und Lernen in einer digital vernetzten Welt - aus der Perspektive des neuen Kerncurriculums NRW
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Lesarten empirischer Befunde zum Lehren und Lernen in einer digital vernetzten Welt aus der Perspektive des neuen Kerncurriculums NRW Jun.-Prof. Dr. Alexander Martin | Universität zu Köln | 28.05.2021
Agenda ❖ ZIELPERSPEKTIVEN ❖ MEDIENBEZOGENE FRAGEN- UND GESTALTUNGSHORIZONTE ❖ POTENZIALE DIGITALER MEDIEN FÜR DAS LEHREN UND LERNEN ❖ WEGMARKEN UND BEZUGSPUNKTE FÜR DAS LEHREN UND LERNEN IM DIGITALEN WANDEL ❖ MÖGLICHE DISKUSSIONSIMPULSE
Zielperspektiven medienbezogener Bildungs- prozesse im digitalen Wandel MEDIENKOMPETENZ & MEDIENBILDUNG MEDIENDIDAKTIK
Sie sehen gleich drei Situationen, in denen gelernt wird, folgen Sie einmal Ihren ersten Impulsen: Welches Lehr-Lern-Setting präferieren Sie? Warum? (1) Am PC (2) Im Wald (3) Mit AR* *Augmented Reality
Evidenzbasierte Prämissen für die Erstellung und den Einsatz digitaler Lehr- und Lernmedien ▪ Digitale Lehr- und Lernmedien sind ein Lernangebot unter vielen anderen ▪ Digitale und analoge Lehr-Lernangebote werden mit ihren Stärken und Schwächen bestenfalls aufeinander abgestimmt ▪ Digital geprägte Alltage und Umwelten ≠ Medien zielführend, bewusst und lernförderlich einsetzen können Es kommt darauf an… Wonach fragt die Mediendidaktik?
Wonach fragt die Mediendidaktik? Wie und unter welchen Bedingungen lernen Menschen unter Einsatz digitaler Medien gut oder besser? Wie lassen sich digitale Medien absichtsvoll für gelingende Lehr- und Lernprozesse erstellen und einsetzen?
Sie möchten, dass sich junge Menschen sinn- entnehmend mit einem Text auseinandersetzen: Welchen medialen Zugang wählen Sie? Warum? (1) Gedruckter Text (2) Digitaler Text
Ausgangspunkte für einen lernförderlichen Medieneinsatz Es geht um einen transformativen Einsatz digitaler Lehr- Lernmedien und nicht um die funktionsgleiche Ersetzung analoger Herangehensweisen. Delgado, P., Vargas, C., Ackerman, R., & Salmerón, L. (2018). Don't throw away your printed books: A meta-analysis on the effects of Die Potenziale digitaler Medien reading media on reading comprehension. Educational Research Review, 25, 23–38. müssen ausgehend vom Primat der Pädagogik gehoben werden und nicht umgekehrt. SAMR-Modell: Puentedura (2012) Der lernförderliche Einsatz digitaler Lehr-Lernmedien fokussiert auf wirksame(re)s Lernen und soll Lerner*innen zugleich helfen, den eigenen Medieneinsatz zu reflektieren
Ausgangspunkte für einen lernförderlichen Medieneinsatz – Beispiel 1 ▪ Nehmen wir einmal an, Ihr*e Tischnachbar*in weiß nicht, was eine Wendeltreppe ist. ▪ Erklären Sie diesen Begriff/diese Bauform einmal ausschließlich unter Verwendung Ihrer Stimme! Wie beurteilen Sie die ‚Medienwahl‘ bzw. was ist Ihnen aufgefallen?
Ausgangspunkte für einen lernförderlichen Medieneinsatz – Beispiel 2 Anonymität und Debatten Denken Sie einmal an Ainsworth et al., 2011 Gruppenarbeiten, die Sie haben durchführen lassen? Welche Probleme haben Sie in Erinnerung?
Potenziale digitaler Medien für das Lehren und Lernen auf ausgewählten lernrelevanten Ebenen KENNEN, KRITISCH EINSCHÄTZEN UND EVALUIEREN 1 2 Vermittlung und Anreicherung Adaptivität Personalisierung Selbstregulation 3 4 ERSTELLEN UND EINSETZEN
1 Vermittlung und Anreicherung Forschungsbasierung/ Der Einsatz digitaler Medien im Kontext von Lehr- Evidenzen ▪ Merkt, M., Weigand, S., Heier, A., & Lernsettings ermöglicht Schwan, S. (2011). Learning with videos vs. learning with print: The role of interactive features. ▪ multiperspektivischere Zugänge Learning and Instruction, 21(6), 687-704. ▪ multimedialere Zugänge ▪ Merkt, M. & Schwan, S. (2018). ▪ dynamischere und interaktivere Zugänge Lernen mit Bewegtbildern: Videos und Animationen [first online]. In H. Niegemann & A. Weinberger (Hrsg.), Lernen mit Bildungstechnologien: praxisorientiertes Handbuch zum intelligenten Umgang mit digitalen Medien. Berlin: Springer. Toolgattungen ▪ ▪ Erklärvideos Van Gog, T., Verveer, I., & Verveer, L. (2014). Learning from video modeling examples: Effects of seeing the human model's face. Computers & Education, 72, 323- 327. ▪ Podcasts ▪ Scheiter, K., Gerjets, P., & Gemballa, S. (2016). Wie wirksam ▪ Ebooks sind Filme und Animationen im Biologieunterricht? Ergebnisse der empirischen Lehr-Lernforschung. ▪ Transfersoftware (Clouds) Praxis der Naturwissenschaften 65 ▪ Visualisierungssoftware (3), 5-10.
2 Adaptivität Forschungsbasierung/ Der Einsatz digitaler Medien im Kontext von Lehr- Evidenzen ▪ Acee, T. W., Kim, H., Kim, H. J., Lernsettings ermöglicht Kim, J. I., Chu, H. N. R., Kim, M., Cho, Y., Wicker, F. W., & Boredom Research Group. (2010). Academic ▪ formativere Assessements boredom in under-and over- challenging situations. Contemporary Educational ▪ präzise(re)s Feedback Psychology, 35(1), 17-27. ▪ Bohl, T. (2017). Umgang mit Heterogenität im Unterricht. ▪ angepasste(re) Lernangebote (Binnendifferenzierung) Forschungsbefunde und didaktische Implikationen. In T. Bohl, J. Budde & M. Rieger-Ladich (Hrsg.): Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht (257-273). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Toolgattungen ▪ bereichsspezifische Lernsoftware Klinkhardt. ▪ Lachner, A. & Scheiter, K. (2020). Digitale Medien zur Realisierung adaptiven Unterrichts. In S. Aufenanger, B. Eickelmann, A. ▪ bereichsübergreifende Quizsoftware Feindt, & A.-M. Kamin (Hrsg.), #schuleDIGITAL: Friedrich Jahresheft 2020 (110-111). Seelze: ▪ Clouds Friedrich Verlag. ▪ Lohrmann, K. (2008). Langeweile ▪ Lernumgebungen im Unterricht. Münster: Waxmann.
3 4 Personalisierung & Selbstregulation Forschungsbasierung/ Evidenzen ▪ Azevedo, R., Moos, D. C., Greene, J. A., Winters, F. I., & Cromley, J. G. (2008). Why is externally- Der Einsatz digitaler Medien im Kontext von Lehr- facilitated regulated learning more effective than self-regulated learning with hypermedia?. Lernsettings ermöglicht Educational Technology Research and Development, 56(1), 45-72. ▪ vielfältige(re) Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ▪ Nückles, M., Hübner, S., Dümer, S. & Renkl, A. (2010). Expertise- reversal effects in writing-to-learn. ▪ flexible(re) Bearbeitbarkeit von Auswahlmöglichkeiten, Instructional Science, 38, 237-258. Reihenfolgen und Bearbeitungsgeschwindigkeiten ▪ Perels, F. & Dörrenbächer, L. (2018). Selbstreguliertes Lernen und (technologiebasierte) Bildungsmedien. In H. Niegemann & A. Weinberger (Hrsg.), Lernen mit Bildungstechnologien. Springer Reference Psychologie. Berlin: Toolgattungen Springer ▪ Radkowitsch, A., Vogel, F. & ▪ Lernmanagementsysteme Fischer, F. Good for learning, bad for motivation? A meta-analysis on the effects of computer-supported collaboration scripts. Intern. J. ▪ Feedbacktools Comput.-Support. Collab. Learn (2020). ▪ Kollaborative Lerntools ▪ Wecker, C., & Fischer, F. (2014). Lernen in Gruppen. In T. Seidel & A. Krapp (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 277-296). Beltz. ▪ Wecker, C. & Stegmann, K. (2019). Medien im Unterricht. In D. Urhahne, M. Dresel & F. Fischer (Hrsg.), Psychologie für den Lehrberuf (S. 373-393). Springer.
Wegmarken und Bezugspunkte für das Lehren und Lernen im digitalen Wandel „Lernen vor dem Hintergrund der eigenen Berufsbiografie setzt voraus, dass LAA relevante berufsbezogene Erfahrungen machen, diese mit Rekurs auf gesicherte fachliche, (fach-) didaktische und pädagogische Bezüge reflektieren und bewerten“ (Kerncurriculum NRW, 2021) ▪ Erprobung im Schuljahr 2020/21 ▪ Sukzessive Anpassung an die Bedürfnisse und Bedarfe der Lehrer-ausbilung in der 1., 2. & 3. Phase ▪ Langfristiges Ziel: Phasen spezifischer relationieren & fachspezifische Konkretisierung ▪ Verstanden als Grundlage einer reflektierten Auseinandersetzung mit digitalisierungs- bezogenen Anforderungssituationen
Wegmarken und Bezugspunkte für das Lehren und Lernen im digitalen Wandel nicht eher nicht eher voll keine erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz • AUSSTATTUNGSNIVEAU DER AUSBILDUNGSSCHULE • GRUNDLEGENDE KRITERIEN UNTERRICHTLICHEN HANDELNS XXX X • LERNRELEVANTE MERKMALE DIGITALER MEDIEN • LERNRELEVANTE PRÄMISSEN DIGITALER LEHR- UND LERNAKTIVITÄTEN XXX X • DER BEITRAG DIGITALER MEDIEN ZU ZENTRALEN KRITERIEN DER UNTERRICHTSQUALITÄT • MERKMALE FÜR EINEN INNOVATIVEN UND INNOVIERENDEN XXX X EINSATZ DIGITALER MEDIEN IM UNTERRICHT „Professional & enthusiastic trial and error“ (Lin, Y., Dowell, N. M., Godfrey, A., Cho, H., & Brooks, C., 2019) XXX X
Lehren und Lernen im digitalen Wandel Wegmarken und Bezugspunkte für das GRUNDLEGENDE KRITERIEN UNTERRICHTLICHEN HANDELNS AUSSTATTUNGSNIVEAU DER AUSBILDUNGSSCHULE nicht eher nicht eher voll keine erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz Fachliche Angemessenheit keine Der Einsatz digitaler Medien korrespondiert mit nicht eher nicht eher voll erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz den Aufgaben und Zielen des jeweiligen Faches und den damit verbundenen Kompetenzerwartungen und Methoden. Die Ausbildungsschule verfügt über Breit- bandraten, die netzbezogene Aktivitäten ohne Curriculare Anbindung Abstimmungserfordernisse im Kollegium parallel möglich machen. Der Einsatz digitaler Medien erfolgt in enger Anlehnung an die curricularen Unterrichtsvorgaben (i.d.R. Kernlehrpläne) und Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, lässt sich hier stimmig verorten. jederzeit zur Arbeit mit digitalen Endgeräten in einer 1:1 Ausstattung aufgefordert zu werden Passung zum Unterrichtskontext und -verlauf (eigene Geräte oder Leihgeräte). Der Einsatz digitaler Medien fügt sich harmonisch in den Verlauf des Unterrichts ein Bei technischen Problemen, die die gesamte und vermeidet unfreiwillige ‚didaktisch- Infrastruktur betreffen gibt es Ansprech- methodische Brüche‘. partner*innen, die in angemessener Zeit erreichbar sind und reagieren können. Forschungsorientierte (fach-) didaktische Aufbereitung An der Ausbildungsschule treffen Der Einsatz digitaler Medien erfolgt Lehramtsanwärter*innen auf ein Klima, das evidenzbasiert und kann unter Bezugnahme den explorierenden Einsatz digitaler Lehr- und auf aktuelles fachwissenschaftliches und Lernanlässe unterstützt und für das jeweilige fachdidaktisches Wissen begründet werden. Unterrichtsfach/den jeweiligen Lernbereich kooperativ (weiter-)entwickelt. Handhabbarkeit in schulischen Kontexten Der Einsatz digitaler Medien erfolgt so, dass er im Kontext der jeweiligen Schule wiederholbar und dauerhaft integrierbar ist.
Lehren und Lernen im digitalen Wandel Wegmarken und Bezugspunkte für das LERNRELEVANTE MERKMALE DIGITALER MEDIEN LERNRELEVANTE PRÄMISSEN Textverstehen nicht erfüllt eher nicht erfüllt eher erfüllt voll erfüllt keine Relevanz DIGITALER LEHR- UND Gesprochene verbale Texte und/oder schriftliche Texte in den eingesetzten digitalen Medien LERNAKTIVITÄTEN …verwenden eine einfache/altersangemessene Sprache. nicht eher nicht eher voll keine …sind kohärent. erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz …heben relevante Informationen hervor. Multimedia Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht neue Lehr- Die Ablaufstrukturen und Kompositionsmerkmale der und Lernsettings bzw. ist mehr als nur die digitale eingesetzten digitalen Medien Alternative für funktionsgleiche analoge …sind kohärent (Animationen, schematische Medien/Szenarien. Darstellungen etc. sind wirklich relevant und gegenstandsangemessen und nicht ‚nur‘ technisch Der Einsatz digitaler Medien folgt dem Primat der möglich). Pädagogik, d.h. die Nutzung digitaler Funktionen ist …weisen einen gegenstandsangemessenen Text- fachlich und pädagogisch begründet bzw. Bild/Video-Bezug auf begründbar und erweckt nicht den Eindruck, um Motivation ihrer selbst willen zum Einsatz zu kommen. Die eingesetzten digitalen Medien …tragen dazu bei, dass Schüler*innen die persönliche Die funktionalen Beschaffenheiten digitaler und Relevanz des Themas deutlich wird. analoger Lehr- und Lernarrangements werden mit …kombinieren vorgegebene und personalisierte ihren jeweiligen Stärken und Schwächen Elemente und Strukturen (Texte, Erklärvideos, aufeinander abgestimmt. animierte Grafiken etc.). …unterstützen eigenständiges und selbstreguliertes Der Einsatz digitaler Medien wird zum Anlass Lernen. genommen, Schüler*innen Medienkompetenzen Instruktionsdesign entlang der Kompetenzbereiche des Medienkompetenzrahmens NRW zu vermitteln. Die eingesetzten digitalen Medien …arbeiten mit interaktiven Lernaufgaben. …geben progressives Feedback. …regen zum angeleiteten Entdecken an. …navigieren Nutzer*innen altersangemessen durch die Optionen.
Lehren und Lernen im digitalen Wandel Wegmarken und Bezugspunkte für das DER BEITRAG DIGITALER MEDIEN ZU MERKMALE FÜR EINEN INNOVATIVEN ZENTRALEN KRITERIEN DER UND INNOVIERENDEN EINSATZ UNTERRICHTSQUALITÄT DIGITALER MEDIEN IM UNTERRICHT nicht eher nicht eher voll keine erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz nicht eher nicht eher voll keine erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt Relevanz Klassenführung Die eingesetzten digitalen Medien unterstützen eine Gestaltungsmühen strukturierte, störungspräventive Unterrichtsführung für eine Maximierung der Lernzeit. Neben der Unterstützung eines konkreten Lernziels weist der Einsatz digitaler Medien Strukturen auf, die (auch) jenseits gewohnter Pfade und Routinen den Lernklima Versuch unternehmen, pädagogische und fachliche Die eingesetzten digitalen Medien tragen zu einer Visionen anzustreben und Unterricht in der Digi- talisierung in erkundender Weise Lernumgebung bei, die Motivation und Interesse der Schüler*innen unterstützt. weiterzuentwickeln. Orchestrierungsniveau Individualisierung Der Einsatz digitaler und analoger Medien ist abwechslungsreich, breit gefächert und weist auf das Die eingesetzten digitalen Medien ermöglichen eine Bemühen um ein explorierendes und harmonisches Auseinandersetzung mit Lerninhalten entlang Arrangement hin. individueller Voraussetzungen der Schüler*innen (Vorwissen, Interesse, Motivation). Professionalisierung Der Einsatz digitaler Medien deutet darauf hin, dass Kognitive Aktivierung Lehramtsanwärter*innen in zentralen Bereichen Die eingesetzten digitalen Medien unterstützen den professionellen Handelns (Wissen, Motivation, systematischen Aufbau von Wissen und das Werthaltungen, selbstregulative Fähigkeiten) Verstehen durch die aktive mentale Grundlagen erworben haben, die ihnen einen Auseinandersetzung mit den Lerninhalten. lernfördernden Einsatz digitaler Medien erlauben.
1 Mögliche Diskussionsimpulse DISKUSSIONSPERSPEKTIVE AUSGANGSPUNKT Stoßen LAA an ihren Ausbildungs- schulen auf Vorbilder, die ihnen Angehende Lehrkräfte orientieren sich lebenslange und personalisierte in schulpraktischen Lerngelegenheiten Professionalisierungsbereitschaft in hohem Maße an Lehrkräften, deren vorleben und domänenspezifische Handeln eigenen Erfahrungen und Innovationserprobungen Vorstellungen guten Unterricht(en)s selbstverständlich und enthusiastisch entspricht (sozialisationsmächtige in den Berufsalltag integrieren? Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit und familiärer Erziehungsprägung) Je nach Einschätzung: Wie lassen sich diese Einflussfaktoren in der schulpraktischen Lehrerausbildung gut nutzen oder kompensieren?
2 Mögliche Diskussionsimpulse DISKUSSIONSPERSPEKTIVE AUSGANGSPUNKT Begegnet LAA im Vorbereitungsdienst eine Ausbildungs- und Prüfungskultur, der es gelingt deutlich werden zu lassen, dass die Angehende Lehrkräfte begegnen in ihren professionelle Gestaltung pädagogischer Qualifikationsphasen modularisierten Verhältnisse in Schule und Unterricht oftmals Prüfungsformen, die leicht so gedeutet nicht eindeutig sein kann und es letztlich um werden können, dass es bestimmte und einen agilen, situationsklugen und reflexiven klar abgesteckte Erwartungen im Sinne Umgang mit Unvorhersehbarkeiten und eindeutiger Antworten und Ergebnisse gibt, Ambivalenzen geht ? auf die man sich vor allem reproduzierend vorbereiten sollte, um sie gut zu erfüllen – Je nach Einschätzung: diese Perspektivierung deckt sich zudem mit bekannten Berufswahlmotiven (z.B. Wie lässt sich diese Prüfungskultur in der Sicherheit, Planbarkeit) und stößt auf Lehrerausbildung kultivieren und wie wenig Ablehnung. müssen ausbildungs- und prüfungstaugliche Operatoren und Lernkulturen für eine prognostische Beurteilung guten und schlechten Umgangs mit Unsicherheiten und Ambivalenzen ausgestaltet sein?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Jun.-Prof. Dr. Alexander Martin Fachdidaktik des Unterrichtsfaches Pädagogik Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften Humanwissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln Mail: alexander.martin@uni-koeln.de Web: https://www.hf.uni-koeln.de/40261 Raum 2.2.06 Aachener Straße 201, 2. Etage, Gebäude 207 (Ecke Universitätsstraße), 50931 Köln
Quellen ▪ Acee, T. W., Kim, H., Kim, H. J., Kim, J. I., Chu, H. N. R., Kim, M., Cho, Y., Wicker, F. W., & Boredom Research Group. (2010). Academic boredom in under-and over-challenging situations. Contemporary Educational Psychology, 35(1), 17-27. ▪ Ainsworth, S., Gelmini-Hornsby, G., Threapleton, K., Crook, C., O'Malley, C., & Buda, M. (2011). Anonymity in classroom voting and debating. Learning and Instruction. 21. 365-378. 10.1016/j.learninstruc.2010.05.001. ▪ Angenent, H., Heidkamp, B. & Kergel, D. (Hrsg.). (2019). Digital Diversity. Bildung und Lernen im Kontext gesellschaftlicher Transformationen. Wiesbaden: Springer. ▪ Azevedo, R., Moos, D. C., Greene, J. A., Winters, F. I., & Cromley, J. G. (2008). Why is externally-facilitated regulated learning more effective than self-regulated learning with hypermedia?. Educational Technology Research and Development, 56(1), 45- 72. ▪ Bohl, T. (2017). Umgang mit Heterogenität im Unterricht. Forschungsbefunde und didaktische Implikationen. In T. Bohl, J. Budde & M. Rieger-Ladich (Hrsg.): Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht (257-273). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt. ▪ Cohen, F., Oppermann, E. & Anders, Y. (2020). Familien & Kitas in der Corona-Zeit. Zusammenfassung der Ergebnisse. Universität Bamberg. ▪ Delgado, P., Vargas, C., Ackerman, R., & Salmerón, L. (2018). Don't throw away your printed books: A meta-analysis on the effects of reading media on reading comprehension. Educational Research Review, 25, 23–38. ▪ Kerres, M. (2018). Mediendidaktik. Berlin: De Gruyter. ▪ Lachner, A. & Scheiter, K. (2020). Digitale Medien zur Realisierung adaptiven Unterrichts. In S. Aufenanger, B. Eickelmann, A. Feindt, & A.-M. Kamin (Hrsg.), #schuleDIGITAL: Friedrich Jahresheft 2020 (110-111). Seelze: Friedrich Verlag.
Quellen ▪ Lohrmann, K. (2008). Langeweile im Unterricht. Münster: Waxmann. ▪ Merkt, M. & Schwan, S. (2018). Lernen mit Bewegtbildern: Videos und Animationen [first online]. In H. Niegemann & A. Weinberger (Hrsg.), Lernen mit Bildungstechnologien: praxisorientiertes Handbuch zum intelligenten Umgang mit digitalen Medien. Berlin: Springer. ▪ Merkt, M., Weigand, S., Heier, A., & Schwan, S. (2011). Learning with videos vs. learning with print: The role of interactive features. Learning and Instruction, 21(6), 687-704. ▪ MPFS [Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest] (2018). KIM-Studie 2018. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger. Stuttgart. ▪ Nückles, M., Hübner, S., Dümer, S. & Renkl, A. (2010). Expertise-reversal effects in writing-to-learn. Instructional Science, 38, 237-258. ▪ Ortmann-Welp, E. (2020). Digitale Lernangebote in der Pflege: Neue Wege der Mediennutzung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Berlin-Heidelberg: Springer. ▪ Perels, F. & Dörrenbächer, L. (2018). Selbstreguliertes Lernen und (technologiebasierte) Bildungsmedien. In H. Niegemann & A. Weinberger (Hrsg.), Lernen mit Bildungstechnologien. Springer Reference Psychologie. Berlin: Springer ▪ Petko, D. (2020). Einführung in die Mediendidaktik: Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Weinheim: Beltz. ▪ Puentedura, R. R. (2012): The SAMR model: Background and exemplars. http://www.hippasus.com/rrpweblog/archives/2012/08/23/SAMR_BackgroundExemplars.pdf (letzter Zugriff: 19.04.2021). ▪ Radkowitsch, A., Vogel, F. & Fischer, F. Good for learning, bad for motivation? A meta-analysis on the effects of computer- supported collaboration scripts. Intern. J. Comput.-Support. Collab. Learn (2020).
Quellen ▪ Reinmann, G. (2015). Studientext Didaktisches Design. Hamburg. ▪ Scheiter, K., Gerjets, P., & Gemballa, S. (2016). Wie wirksam sind Filme und Animationen im Biologieunterricht? Ergebnisse der empirischen Lehr-Lernforschung. Praxis der Naturwissenschaften 65 (3), 5-10. ▪ Schmid, M. (2019). Nutzung von digitalen Medien und E-Learning durch pädagogische Fachkräfte in Kitas. Auswertungsbericht zur Online-Befragung. Rheinland-Pfalz: Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit. ▪ Van Gog, T., Verveer, I., & Verveer, L. (2014). Learning from video modeling examples: Effects of seeing the human model's face. Computers & Education, 72, 323-327. ▪ Wecker, C. & Stegmann, K. (2019). Medien im Unterricht. In D. Urhahne, M. Dresel & F. Fischer (Hrsg.), Psychologie für den Lehrberuf (S. 373-393). Springer. ▪ Wecker, C., & Fischer, F. (2014). Lernen in Gruppen. In T. Seidel & A. Krapp (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 277-296). Beltz. ▪ Witt, C.d. & Czerwionka, T. (2013). Mediendidaktik. Studientexte für Erwachsenenbildung. Bielefeld: WBV.
Quellen (Bilder & Screenshots) Folie 4/5 ▪ Bild 1: https://www.kmk.org/themen/bildung-in-der-digitalen-welt/distanzlernen.html [letzter Zugriff: 19.04.2021] ▪ Bild 2: https://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/4205/kinder-lernen-in-der-freien-natur.html [letzter Zugriff: 19.04.2021] ▪ Bild 3: https://www.deutschebahn.com/de/Digitalisierung/technologie/Immersive-Technologien-3374488 [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 8/9 ▪ Bild 1: https://pixabay.com/images/id-1052010/ [letzter Zugriff: 19.04.2021] ▪ Bild 2: https://pixabay.com/images/id-3106982/ [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 11: ▪ Bild 1/2: https://de.wikipedia.org/wiki/Wendeltreppe [letzter Zugriff: 19.04.2021] ▪ Bild 3: https://www.youtube.com/watch?v=3HLcI0ejmKY [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 13: ▪ Bild 1: https://obsproject.com/de [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 16: ▪ Bild 1: getkahhot.com [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 17: ▪ Bild 1: https://pixabay.com/images/id-1245776/ [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 19: ▪ Bild 1: https://www.kialo-edu.com/ [letzter Zugriff: 19.04.2021] ▪ Bild 2: https://www.moralmachine.net/hl/de [letzter Zugriff: 19.04.2021] Folie 20: ▪ Bild 1: https://www.deutschegrammophon.com/de/kuenstler/mirga-grazinyte-tyla/neuigkeiten [letzter Zugriff: 19.04.2021]
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