Makro-Aggregation/-Integration. Theorie, Methode und Punktgebung auf Makroebene

 
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VERSION 12
                       Makro-Aggregation/-Integration.
             Theorie, Methode und Punktgebung auf Makroebene
Ziel
Punktgebungsverfahren für schriftlich überlieferte Texte verfeinern

I. Theorie

1. Prämissen und Konklusionen
    1. Nähe-/Distanzsprachlichkeit äußert sich (a) auf der Mikroebene einzelner
       Merkmale und (b) auf der Makroebene von diese Merkmale überlagernden
       textprofilgebenden (grammatischen) Mustern/Schemata;
    2. Der Nähe-/Distanzcharakter eines Textes wird gleichermaßen von Mikro- und
       Makroebene geprägt;
    3. Die entscheidende textprofilgebende Quelle bei schriftlicher Überlieferung ist
       der Zeitparameter (Grade/Ausprägung der On/Off-Linehaftigkeit)
    4. Die entscheidende textprofilgebende Dimension des Zeitparameters bei
       schriftlicher Überlieferung ist die Aggregation/Integration, d.h. die Makro-
       Aggregation/Integration;
    5. Der Grad der Makro-Aggregation/Integration entscheidet über die Nähe-
       /Distanzsprachlichkeit eines schriftlich überlieferten Textes auf Makroebene;
    6. Die Nähe-/Distanzsprachlichkeit eines schriftlich überlieferten Textes ist
       sowohl auf der Mikroebene der einzelnen Merkmale als auch auf der
       Makroebene der Aggregation/Integration zu bestimmen;
    7. Der Grad der Nähe-/Distanzsprachlichkeit eines schriftlich überlieferten Textes
       ergibt sich aus dem Durchschnitt von Mikro-Nähe-/Distanzsprachlichkeit und
       Makro-Nähe-/Distanzsprachlichkeit

2. Textprofilgebende (grammatische) Muster/Schemata
    1. Proportion Nähe-Nicht-Satz (im Folgenden: NNS)/Elementarsatz (im
       Folgenden: E-Satz)1
    2. E-Satz ersten Grades (im Folgenden: E-Satz1)/E-Satz Xten Grades (im
       Folgenden: E-SatzX)2
    3. Linearität der Satzfügung: Proportion E-Satz/integrativ unterbrochener E-Satz
       (im Folgenden: I-UBS, grün markiert)
    4. (Unterbrechungsmuster: Proportion aggregativ unterbrochener E-Satz (im
       Folgenden: A-UBS, rot markiert)/I-UBS)
    5. (Proportion Ganzsatz/E-Satz)
    6. (Proportion primäres Nominal/durchschnittliche Satz+Nicht-Satz–Länge)
    7. (Proportion Wortform/Kompositum (inkl. Zusammenrückung))3

3. Korrelationen
    1. Je niedriger die Proportion NNS/E-Satz desto integrativer
    2. Je niedriger die Proportion E-Satz1/E-SatzX desto integrativer
    3. Je niedriger die Proportion E-Satz/I-UBS desto integrativer (je weniger linear
       desto integrativer)

1
  Satz = Projektionspotenz realisiert und VT vorhanden (nach Hennig). E-Satz: Projektionspotenz realisiert,
soweit das von einem u.U. regierenden oder subordinierten Satz überhaupt erwartbar ([Ich freue mich,] [dass du
kommst].), und VT vorhanden.
2
  X = alles, was nicht 1 ist.
3
  4-6 werden aus technischen und Aufwandsgründen nicht berücksichtigt.

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2
    4. Je größer die durchschnittliche Satz+Nicht-Satz–Länge (inkl. D-Marker)
       desto integrativer
    5. (Je niedriger die Proportion A-UBS/I-UBS desto integrativer)
    6. (Je niedriger die Proportion Ganzsatz/E-Satz desto integrativer)
    7. (Je    niedriger    die    Proportion   primäres     Nominal/durchschnittliche
       Satz+Nichtsatz–Länge desto integrativer)
    8. (Je niedriger die Proportion Wortform/Kompositum (inkl. Zusammenrückung)
       desto integrativer)

II. Methode

1. Anleitung zum Proto-Check
Wort:
  1. Phrasenkoordinationen (z.B. Wurf- und Bewegtheitscharakter) = 1 Wort (aber
      zwei Komposita: Wurfcharakter, Bewegtheitscharakter)
  2. Satzzeichen und Fußnotenzeichen werden nicht als Wörter gerechnet4
  3. Sonstige Zeichen (Ziffern, §, %, usw., vgl., s.) gelten als ein Wort

Nicht-Satz, Satz, unterbrochener Satz:
   1. Nicht-Satz: Es werden NNS und DNS (= Distanz-Nicht-Sätze) unterschieden.
       (NNS sind rot markiert und zwischen  gesetzt, DNS sind grün markiert und
       zwischen  gesetzt).
   2. NNS sind Anakoluthe, Ellipsen (Sequenzen ohne VT, auch wenn sie
       Antwortsequenzen sind)5 aggregative Satzrandstrukturen (Freies Thema links
       und Nachtrag recht), Vokative, N-Marker (= Nähe-Diskursmarker) und
       pragmatische Idiome (z.B. Gott sei Dank). Manche NNS können auch
       inmitten eines Satzes vorkommen (= NNS–Parenthesen);
   3. Pragmatische Idiome (z.B. Gott sei Dank) sind unabhängig von ihren
       formalen Eigenschaften NNS.
   4. DNS sind D-Marker (= Distanz-Marker), Überschriften, Anredeformeln,
       Abschiedsformeln und Datumsangaben.
   5. E-Satz1 ist ein unabhängiger oder ein regierender Satz (also alle einfache
       Sätze oder HSe).
   6. Sprichwörter – obwohl u.U. aus mehreren E-Sätzen bestehend oder
       elliptisch – werden immer als ein E-Satz1 gerechnet;
   7. E-SatzX ist jeder E-Satz nichtersten Grades
   8. Jeder E-Satz nichtersten Grades ist ein SUBORDINIERTER Satz
   9. Feststellung der Subordination: Alle E-Sätze mit Subjunktor und/oder
       Verb(komplex)letzt, alle E-Sätze mit Verbzweit und Konjunktiv als
       Abhängigkeitssignal (uneingeleitete NS), alle afiniten Konstruktionen und
       alle IK (= Infinitivkonstruktionen) und PK (= Partizipialkonstruktionen), bei
       denen ein Subjunktor nicht einsetzbar ist und die durch einen E-Satz
       ersetzbar sind, sind subordinierte Sätze und somit E-SätzeX.
   10. Ein integrativ unterbrochener – genauer: ‚entlinearisierter‘ – Satz (Zeichen:
       hochgestelltes I-UBS am Anfang der Unterbrechung) ist ein durch einen
       anderen E-Satz unterbrochener E-Satz (Daß ein Körper ausgedehnt sei, ist ein
       Satz, I-UBS der a priori feststeht, und kein Erfahrungsurteil) Die Setzung von
       Diskursmarkern führt dagegen zu keiner Unterbrechung.

4
 Der Fußnotentext selbst zählt aber natürlich als ganz normaler Text.
5
 Bei Verbalkomplexen gilt auch der infinite Komplex allein (ohne Finitum) als VT. Beispiele unten bei
„Potenziellen (Nicht-)Satz-Problemen)“.

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3

Potenzielle (Nicht-)Satz-Probleme:
   1. gilt nicht als unterbrochener Satz: Wenn B auf As Turn reagiert, während aber
       A den eigenen Gesprächsschritt zu Ende führt. (Diese Art von Unterbrechung
       ist nämlich keine eigenaktive Entlinearisierung, sondern interaktive
       ‚Weiterlinearisierung‘.)
   2. Ellipse oder Satz? – Fall 1: Ein neuer VT (Verbalkomplex (mit Finitum) oder
       Finitum + Prädikatsnomen), der sich auf das alte Vorfeld-Element bezieht
       (das is doch wohl AFFig; is wohl LÄCHerlich) ist keine Ellipse,
       sondern ein neuer Satz ist (VT ist da).
   3. Ellipse oder Satz? – Fall 2: Auch wenn das auxiliare Finitum mit dem neuen
       VT nicht mehr realisiert wird (Dieser Satz scheint den Bemerkungen der
       Zergliederer der menschlichen Vernunft bisher ganz entgangen, ja allen ihren
       Vermutungen gerade entgegengesetzt zu sein), liegt ebenfalls ein neuer Satz vor.
   4. Ellipse oder Satz? – Fall 3: IK (= Infinitivkonstruktionen) und PK (=
       Partizipialkonstruktionen), bei denen ein Subjunktor einsetzbar ist, sind
       Ellipse.
   5. Ellipse mit Diskursmarker = zwei Nicht-Sätze (wobei, wenn der Diskursmarker
       ein D-Marker ist, nicht zwei NNS, sondern je ein NNS und DNS vorliegen);
   6. denn; allein;6 d.i.; d.h.: D-Marker (im Gegensatz zu N-Markern wie etwa ich
       mein im Gegenwartsdeutschen).7
   7. weil usw. mit HS (Verbzweit) = zwei Einheiten: ein Nicht-Satz (weil usw.) + ein
       E-Satz (HS)
   8. Parenthesen: ob Sätze oder Nicht-Sätze, sie sind strukturell unabhängig.
       Einschübe, die aber strukturell vom ‚umgebenden‛ Satz abhängig sind, sind
       keine Parenthesen, sondern gehören zum umgebenden Satz (Aber die Frage
       ist nicht, was wir zu dem gegebenen Begriffe hinzu denken sollen, sondern was
       wir wirklich in ihm, obzwar nur dunkel, denken)
   9. Vorangestellte abhängige Sätze mit Verbzweit (ich mag meinen Begriff von
       einer solchen möglichen Summe noch so lange zergliedern, so werde ich
       doch darin die Zwölf nicht antreffen) oder mit Verberst (mag ich meinen Begriff
       von einer solchen möglichen Summe noch so lange zergliedern, so werde ich
       doch darin die Zwölf nicht antreffen) sind per definitionem E-Sätze1.8
   10. Neuanlauf ohne Konstruktionswechsel (z.B. das hab] das hab ich
       jetzt) gilt nicht als Anakoluth;
   11. Zögerungssignale ((und) äh, ähm) sollen auf Makroebene als Nicht-Sätze
       NICHT gezählt werden. Sie werden nur auf Mikroebene (Merkmalsanalyse)
       berücksichtigt;
   12. Aggregative Satzrandstrukturen (Freies Thema, Nachtrag) und Vokativ (äh
       daniel) gelten als NNS, integrative Satzrandstrukturen (Linksversetzung,
       Rechtsversetzung, Ausklammerung) gehören ihrem Satz an;
   13. Hinweis: E-SatzX entspricht dem traditionellen NebensatzX-1.
   14. Typ Ich freue mich, dass du gekommen bist und dass du guter Laune bist.
       [HS+ zwei gleichgeordnete NS]: E-Satz1 = Ich freue mich (= Einfachkasten) +

6
  Es geht nur um satzinitiales (nichtintegriertes) denn und allein, das die Wortstellung des Nachfolgenden nicht
tangiert. Vorsicht: denn und allein kommen auch in anderen Funktionen vor (Abtönungspartikel bzw.
Fokuspartikel)
7
  Im Kant-Text habe ich wohlan rot markiert, bin aber nicht sicher, ob es ein Nähezeichen war.
8
  Deren unterschiedlicher Integrationsgrad müsste allerdings auf Merkmalsebene berücksichtigt werden.

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4
        zwei E-SätzeX=2 = dass du gekommen bist + dass du guter Laune bist (=
        zweimal Zweifachkasten)9
    15. Typ Ich freue mich, dass du deshalb gekommen bist, weil wir uns lange nicht
        mehr gesehen haben. [weil-Satz bezieht sich auf NS1 dass-Satz]: E-Satz3 =
        weil wir uns lange nicht mehr gesehen haben (= Dreifachkasten)
    16. Typ Ich freue mich, dass du gekommen bist, weil wir uns lange nicht mehr
        gesehen haben [weil-Satz bezieht sich auf HS+dass-Satz)]: E-Satz1 = Ich
        freue mich + E-Satz2 = dass du gekommen bist + E-Satz2 = weil wir uns lange
        nicht mehr gesehen haben
    17. Typ Ich freue mich, dass du gekommen bist, weil wir haben uns lange nicht
        mehr gesehen [weil-Satz ist ein abhängiger HS und bezieht sich auf HS+dass-
        Satz)]: E-Satz1 = Ich freue mich + E-Satz2 = dass du gekommen bist + Nicht-
        Satz = weil + E-Satz1 = wir haben uns lange nicht mehr gesehen
    18. Wenn es sich nicht entscheiden lässt, ob der Verbkomplex an zweiter oder
        letzter Stelle steht, ist der Fall „nicht entscheidbar“. Bei der Berechnung wird
        die Anzahl nicht entscheidbarer Fälle der sonstigen Proportion von E-Satz1
        und E-SatzX auf E-Satz1 und E-SatzX verteilt (Beispiel: In Daniel-Domian gibt
        es ca. viermal so viele E-Satz1 als E-SatzX . Angenommen, es gäbe da noch
        fünf nicht entscheidbare, so würden vier zu E-Satz1 und einer zu E-SatzX
        gerechnet.
    19. Apokoinu (er hat in Salzburg hat er mal gelebt): zwei E-Sätze (da Apokoinu
        als Einzelmerkmal gezählt wird)
    20. Kontamination (Das hilft den Menschen, sich auch ganz darüber klar zu
        machen, was es heißt...): Ein E-Satz
    21. Satzverschränkung (Wen meinst du, habe ich gestern getroffen): zwei E-Sätze
        (Satzverschränkung wird aber als Einzelmerkmal gezählt)

Ungelöstes Grundsatzproblem:
  Offensichtlich gibt es (integrative) Distanz-Ellipsentypen und (aggregative) Nähe-
  Ellipsentypen. Ellipsen wurden aber pauschal den NNS zugerechnet

2. Proto-Check: Analyse von Proto-Nähetext vs. Proto-Distanztext

Texte        Wort-     NNS        E-       E-           E-          DNS          I-UBS11
             form                 Satz     Satz110      SatzX
Proto-       1784 162             228      183          45          2            2
Nähe-
text12
Proto-    1782    8               178      76           102         18           22
Distanz
text13
 Tabelle 1: Daten

9
  Zwar habe ich bei der Makro-Analyse der beiden Proto-Texte überall den genauen Grad der E-Sätze
nichtersten Grades angegeben, doch ob ein E-Satz zweiten (X=2), dritten (X=3) usw. Grades ist, spielt bei
unserer Statistik keine Rolle mehr. Es reicht eben die Unterscheidung E-Satz1 vs. E-SatzX.
10
   Inkl. Sprichwörter
11
   Integrativ unterbrochenerE-Satz
12
   Transkript Radio-phone-in Daniel-Domian, Z. 945-1298.
13
   Kant: Prolegomena, §2c ohne letzten Absatz.

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5

Texte         NNS/            E-Satz1/       Linearität der          Durchschnittliche
              E-Satz14        E-SatzX        Satz-fügung             Satz+Nicht-Satz–
                                             (E-Satz/I-UBS)          Länge
Proto-    0,704       4,07                   114,0                   4,55
Nähe-
text
Proto-    0,041       0,75                   8,1                     8,74
Distanz
text
 Tabelle 2: Absolute Werte

Anmerkungen zur Analyse:
  1. DNS – obwohl Nicht-Sätze – werden in der Statistik zu den Sätzen
     geschlagen, da sie für Distanz stehen;
  2. Sollte ein Text bei einem der Daten (z.B. Anzahl der Nicht-Sätze) keinen
     einzigen Beleg aufweisen, wird in der entsprechenden Rubrik 1 eingetragen;15
  3. Durchschnittliche Satz+Nicht-Satz–Länge wird errechnet, indem die Anzahl
     der Wortformen durch Satz+NNS+DNS geteilt wird.

III. Punktgebung

1. Voraussetzungen
       1. Die absoluten Werte der gecheckten Texte liegen in der Regel zwischen den
          Werten des Proto-Nähe- bzw. Proto-Distanztextes. Im Falle einer
          Übereinstimmung des gecheckten Textes mit dem absoluten Wert des Proto-
          Nähetextes bzw. Proto-Distanztextes ergibt sich bei dem gegebenen Muster
          100% bzw. 0% Nähesprachlichkeit. Im Falle eines größeren bzw. kleineren
          Wertes (wenn also z.B. beim Muster 1 der Wert des gecheckten Textes größer
          ist als 0,615 bzw. kleiner als 0,036) ergibt sich bei dem gegebenen Muster
          ebenso 100% bzw. 0% Nähesprachlichkeit.
       2. Je näher der Wert des gecheckten Textes zum Wert des Proto-Nähetextes ist,
          desto nähesprachlicher ist er.

2. Makro-Check: Analyseschritte

1. Schritt: Absolute Makro-Nähesprachlichkeit nach Mustern (= M)
Feststellung der vier absoluten Werte des gecheckten Textes (wie in Tabelle 2)

2. Schritt: Relative Makro-Nähesprachlichkeit nach M
Feststellung der vier relativen Werte des gecheckten Textes:

   2.1 Berechnung der Länge der Skala zwischen Distanz- und Nähepol bei den
       einzelnen M. Die Werte des Distanz- sowie Nähepols sind Anfang und Ende
       der Skala. Länge der Skala =
M 1-3: absolute Werte des Proto-Nähetextes - absolute Werte des Proto-Distanztextes.
M 4: absolute Werte des Proto-Distanztextes - absolute Werte des Proto-Nähetextes.

14
     Inkl. DNS
15
     Da sonst die Berechnung (Teilung mit oder durch 0) ebenfalls 0 ergeben würde.

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6

           Muster 1       Muster 2        Muster 3          Muster 4
            0,663          3,32            105,9             4,19

        Tabelle 3: Länge der Skala

     2.2 Berechnung der Entfernung des gecheckten Textes vom Distanzpol bei den
        einzelnen Mustern. Ferne vom Distanzpol =
M 1-3: absolute Werte des gecheckten Textes - absolute Werte des Proto-Distanztextes.
M 4: absolute Werte des Proto-Distanztextes - absolute Werte des gecheckten Textes.
        z.B. der absolute Wert 5,75 beim Muster 4 führt zur folgenden Ferne vom
        Distanzpol: 2,99 (= 8,74 - 5,75).

     2.3 Berechnung der Makronähesprachlichkeit des gecheckten Textes bei den
        einzelnen Mustern. Makro-Nähesprachlichkeit = Ferne vom Distanzpol (2.2) /
        Länge der Skala (2.1) x 100. Z.B. der unter 2.2 angegebene Wert führt zur
        71,36% Makro-Nähesprachlichkeit beim Muster 4 (2,99 / 4,19 x 100 = 71,36).

3. Schritt: Makro-Nähesprachlichkeit insgesamt
Feststellung des Durchschnitts der vier relativen (Makro-)Prozentwerte

5. Schritt: Nähesprachlichkeit insgesamt
Feststellung des Durchschnitts von Mikro- und Makronähesprachlichkeit

Nebeneffekt: Konsequenzen für das Modell16
     1. Unterscheidung zw. Nähe- vs. Distanz–Diskursmarker
     2. Zu UNIVER 1a (Kontakt) / UNIMERK 1a: neue Kategorie auf der Distanzseite
        für Ausdrücke wie s.(siehe), vgl., man denke an X und Ähnliches:
        Distanzkontakt-Signale.17 Mit solchen Ausdrücken führt der Schreiber eine
        ‚implizite‘ Interaktion mit dem Leser. Entsprechend muss die Überschrift der
        Distanzseite („kein Kontakt von P und R“) z.B. in „kein interaktiver Kontakt von
        P und R“ modifiziert werden.

Keine Konsequenzen für die Berechnungen auf Mikroebene

16
  Diese haben nichts mit Makroebene zu tun!
17
  Es sind Lenkfeld-Ausdrücke (Ehlich), die eine Art Fern-Kontakt zum sog. impliziten Leser (Iser 1976)
herstellen.

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