März 2021 Thema: Tätigkeitsbericht Vorstand - Stiftung Leben und Arbeiten
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März 2021
Thema: Tätigkeitsbericht Vorstand
Foto: Dieter Meeger
Wer sich zurückzieht, schützt andere.
Wir ziehen uns zurück! - Was für ein Widerspruch!
Eigentlich wollen wir Inklusion leben - nun heißt es abgrenzen
Eigentlich wollen wir unsere Produkte verkaufen - nun heißt es Läden zu und nur über den Online Shop
Eigentlich empfangen wir gerne Gäste - nun heißt es absolutes Besuchsverbot
Eigentlich würden wir - der Vorstand - nun für unseren Tätigkeitsbericht an die Lebensorte kommen und
Gespräche mit Bewohner*innen, Beschäftigten und Mitarbeiter*innen führen -
Diesmal gibt es nur einen schriftlichen Tätigkeitsbericht.
Wir wünschen Euch viel Freude dabei und hoffen auf baldige persönliche Begegnungen und Gespräche!
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„Leben ist das was passiert, während Du beschäftigt Videokonferenzen technisch nicht ausgerüstet
bist, andere Pläne zu machen“ waren, scheiterte die digitale Variante über
WhatsApp am schlechten Netz und fand deshalb eine
Stunde später „live“ in der Theaterwerkstatt statt
(denn so spontan wie wir reagieren mussten, konnte
kein Ersatz in der Betreuung gefunden werden).
Dennoch gelang es uns, ein abgestimmtes Handeln in
diesem Setting zu verabreden über Maßnahmen, die
bis zu diesem Zeitpunkt keine Relevanz hatten, wie
z.B. eine Betriebsschließung der Werkstatt. Es
entstand eine vertrauensvolle, lösungsorientierte,
flexible Zusammenarbeit zwischen Vorstand und den
Lebensortverantwortlichen, für die wir sehr dankbar
John Lennon sind und die ein wesentliches Fundament für die
Arbeit in der Krise bildete.
Eine besondere Herausforderung für das kollegiale
Tätigkeitsbericht des Vorstandes der Stiftung Leben Miteinander waren die Anordnungen und
und Arbeiten von 2020 Arbeitsanweisungen des Landes, die gewöhnlich am
In unseren Zielen für das Jahr 2020 stand etwas von Freitagnachmittag eintrafen und ab Montagmorgen
BTHG, von Software umgesetzt werden sollten. Da blieb kein Spielraum
Einführung und für Beratungsprozesse im großen Kollegium, sondern
vielem mehr, nur die Möglichkeit, sich schnell und effektiv um eine
Schutzmaßnahmen machbare Umsetzung innerhalb der Stiftung
zur Eindämmung abzustimmen. An vielen Wochenenden wurde
einer Pandemie entwickelt, telefoniert, geschrieben, entworfen,
standen nicht auf beantragt. Montagmorgen fand dann (ab April
dem Plan. Aber das technisch einwandfrei) eine Videoschaltung zur
war wohl überall so. Corona war nicht Endabstimmung statt, um dann die Informationen
geplant. und Anordnungen
an das Kollegium
Was hat es für uns als Vorstand bedeutet? schriftlich
Wir hatten schon Ende 2019 versucht, die rausgeben zu
Zusammenarbeit zwischen den können. Zusätzlich
Lebensortverantwortlichen und dem Vorstand durch wurde regelmäßig
ein monatliches Treffen zu intensiveren. Nun galt es ein Corona-Update
plötzlich, auf Zuruf sich abzustimmen und für am Mittwochmittag
unbekannte, schwer einzuschätzende, aber durchaus verabredet, in dem
bedrohliche Situationen für die Bewohner*innen und alle aufgetretenen Fragen, Schwierigkeiten, Erfolge
Beschäftigten als auch für die Mitarbeitenden und neue Erkenntnisse ausgetauscht wurden. Alle
Lösungen zu finden. Konferenzen mit großer Teilnehmer*innenzahl fallen
seit März aus, finden nur digital oder nach Testungen
Eine der ersten spontanen Corona Krisenstab
statt.
Sitzungen sollte digital stattfinden. Da wir für
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Die eigentlichen Werte und Ziele unserer Arbeit, auch Als Kooperationspartner unverzichtbar und
zum Teil die Grundrechte aller Beteiligten, wurden bei kompetent erwies sich CurAer. Der Pflegedienst
diesen Maßnahmen weit hintenangestellt und es blieb stand uns mit Fachwissen, Rat und Tat zur Seite.
wenig Raum, um diese wichtigen Aspekte zu Verwirrung und Unsicherheit, die durch die
bearbeiten. unterschiedlichen Vorgaben der Gesundheitsämter
Verden und Osterholz ausgelöst wurden, konnten
mit CurAer abgewogen und ausgeräumt werden.
Die wirtschaftlichen Folgen sind weltweit nicht
abzusehen. Für die Eingliederungshilfe können die
Mehrkosten des Infektionsschutzes teilweise beim
Sozialkostenträger und bei der Kassenärztlichen
Vereinigung geltend gemacht werden. Diese
Warum werden wir anders behandelt als der Rest der Möglichkeit nutzen wir. Aber dafür müssen wir
Gesellschaft? natürlich wieder neue Abrechnungswege zum Teil
Hilfe erfuhren wir durch die Bereitschaft vieler mühsam erschließen.
Angehörigen, ihre Familienmitglieder über mehrere
Wochen privat zu begleiten. Dadurch entstand
Freiraum, unsere Strukturen unter
Infektionsschutzaspekten zu verändern, Schulungen im
Infektionsschutz für die Kolleg*innen anzubieten, eine
Isolierungsmöglichkeit für Verdachtsfälle und leicht
Erkrankte einzurichten und Schutzkleidung zu
besorgen, die zu dem Zeitpunkt schwer zu bekommen
war. Herzlichen Dank!
Haben wir genug Geld?
Unser großer Dank gilt allen Mitarbeitenden der
Stiftung, die die Herausforderungen dieser
schweren Zeit angenommen haben und für die
Bewohner*innen und Beschäftigten weiterhin unter
ganz neuen Bedingungen Lebensbegleiter*innen
waren, allen Mitarbeitenden in der Verwaltung, die
so viele neue Abläufe bewältigen mussten und
müssen.
Unser Respekt und großer Dank gilt auch den
Bewohner*innen, die bis Mitte Juni zum Schutze
aller Risikopatient*innen das Lebensort - Gelände
nicht verlassen haben und sich sehr einschränken
Holger Miehe und sein Team vom Pflegedienst CurAer mussten, mehr als andere Mitglieder unserer
helfen uns sehr! Gesellschaft.
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Wir sagen Danke!
Begleitung der laufenden und geplanten Bau Projekte Inklusives Wohnen Worpswede JH: Mitte Juni kam vom ARL
die schriftliche Zusage über den Zuschuss in Höhe von
Wiwozu NSH: 500.000,00 €, verbunden mit der Auflage, bis zum
Im Dezember 2019 zogen die ersten Bewohner/innen ins neue 30.06.2021 den Bau fertiggestellt und abgerechnet zu
Gebäude. Im Dezember haben. Bis zum 31.12.2021 lief die Umsetzung, wie im
2019 sind auch die Bauzeitenplan vorgesehen.
zugesagten Fördermittel
in Höhe von 500.000,00
€ eingegangen. Ab
01.09.2020 waren alle
Wohnungen belegt.
Aufgrund von
pandemiebedingten
Lieferschwierigkeiten
konnte
die Fotovoltaikanlage noch nicht in Betrieb genommen werden.
Gästehausumbau NSH:
Im fertiggestellten Bauabschnitt Gästewohnen wurde als
Zwischennutzung eine
Quarantänestation eingerichtet, die
so für Rückkehrer*innen aus dem
Elternhaus genutzt werden konnte.
Die Unterbringung von Gästen in
diesem Bereich war per Verordnung
untersagt. Ab Februar 2020 Versorgungsnetzwerk Gesundheit NSH: Im September 2020
wurden die ersten Bewohner*innen wurde beim ARL ein Förderantrag in Höhe von 500.000,00 €
im anderen umgebauten Gebäudeteil in die Aventurin-Gruppe für das Projekt gestellt. Mit einer Antwort ist Mitte des
aufgenommen. Durch das Betretungsverbot stockte jedoch die Jahres zu rechnen. Sobald die Architektin etwas Luft hat,
geplante Aufnahme weiterer Bewohner*innen. Ein wird sie die Bauantragsunterlagen hierfür erstellen.
Wasserschaden im November mit der notwendigen Trocknung im
Gruppenraum verhinderte hier weiter die Vollbelegung.
Lagerhalle NSH:
Fertigstellung Oktober 2020. Vermietung ab 01.11.2020
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2020 folgten die Werkstattmitarbeiter*innen.
Maximilian Beyer verantwortete den Prozess. Er
bewertet den Prozess als teilweise gelungen, es muss
noch nachgeschult werden (Corona - bedingt
konnten Schulungen nur in kleineren Gruppen
angeboten werden) und es fehlen noch einige
Informationen im System, die eingepflegt werden
Die Umstellung der Zahlungen war zu Beginn des
müssen. Für 2021 ist die Schulung in PEP für alle (?)
Jahres eine große Herausforderung.
Mitarbeitenden geplant.
Grundsicherungsanträge und Bescheide waren
fehlerhaft. Die Zahlung des Mittagessens der WfbM
erwies sich als
sehr komplex.
Nachdem an
vielen Stellen
(Soziale Dienste,
Heimleitungen,
Finanzbuchhaltung und Allgemeine Verwaltung)
versucht wurde, die Fehler und Versäumnisse
aufzuarbeiten, entstand die Idee, eine Teilzeitstelle
für diese Abläufe einzurichten. Diese Idee wurde Vorstandsentwicklung/Organisationsentwicklung
Mitte des Jahres erfolgreich umgesetzt. Die geplante Fortbildung mit Remco Bakker zur
Roman Wettschereck erstellte eine Info Broschüre Organisationsentwicklung musste aufgrund der
zum Thema Grundsicherung. Im August gelang es Pandemie zweimal abgesagt werden. Parallel haben
dann auch, die ausstehenden Vergütungen aus sich die Fragen zur Selbstorganisation auch in der
Bremen zu bekommen. Eine Überforderung aller großen Verwaltungsbesprechung gestellt, so dass wir
Kostenträger wurde deutlich. uns in einem Kreis aus Verwaltungsbesprechung und
Beratungsgremium zu einem von außen moderierten
Organisationsentwicklungsprozess verabredet haben.
Leider ist eine Zeitverzögerung durch die Pandemie
gegeben, da so ein Prozess persönliche Begegnung
erforderlich macht.
Für den Generationswechsel im Vorstand sind erste
METACOM Symbole © Annette Kitzinger
Schritte getan. Stellvertretend für den
Wahlausschuss hat Karsten das persönliche Gespräch
(trotz Corona) mit den Kollegien gesucht und um
Vorschläge geworben. Durch dieses offene
Softwareimplementierung PD und PEP Verfahren nach dem AKV Prinzip hat der
Wahlausschuss des Kuratoriums Menschen aus der
PD ist das Dokumentationsmodul, das in allen
Stiftung genannt bekommen, die dies Aufgabe
Wohngruppen und Werkstätten eingesetzt werden
ergreifen möchten oder denen es von anderen
soll. Wie geplant wurden in 2019 alle
Menschen zugetraut wird.
Wohngruppenmitarbeiter*innen in PD geschult. In
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Pflege und Versorgungsplanung implementieren
Unterstützte Kommunikation
Im Februar fand ein stiftungsübergreifendes Seminar
zur Einführung in die UK statt. Die Rückmeldungen
der Teilnehmenden waren sehr positiv. Einstimmig
Wir haben ein neues Vorgehen für die wurde der Wunsch nach einer Vertiefung und
Pflegesprechstunde geplant. In den Sprechstunden Weiterführung für die Praxis geäußert, dem aber erst
sollte sich nach und nach jede Wohngruppe nach Verbesserung der Infektionslage nachgegangen
vorstellen und Fragen zur Pflegesprechstunde und werden kann. Für eine Beschäftigte der Otterberger
ihren Möglichkeiten stellen können. Leider wurde
dieser Plan durch die Infektionsschutzmaßnahmen
durchkreuzt. Es finden nur noch anlassbezogene
Visiten statt.
Die Versorgungsplanung wurde durch die
Kassenärztliche Vereinigung endlich genehmigt. Das
METACOM Symbole © Annette Kitzinger
Abrechnungsverfahren ist kompliziert und holprig.
Aber die Bewohner*innen, die bereits
Versorgungsplanungsgespräche haben, möchten
nicht, dass diese beendet werden. Dabei sind nur
Manufakturen gibt es eine didaktisch-pädagogsiche
wenige Stunden pro Person vorgesehen. Die Idee
Begleitung zum Erwerb weiterer kommunikativer
eines Gesprächskreises zu dem Thema an den
Fähigkeiten durch Logbuk. Hierbei werden mit dem
Lebensorten soll bei geringen Inzidenzwerten wieder
Team der Begleiter*innen Methoden und
in Angriff genommen werden.
Materialien, die auf die speziellen Bedarfe
ausgerichtet sind, entwickelt.
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