Modernisierung der BLS-Loks Grün statt blau unterwegs bis ins Jahr 2040 - guido lauper spiez
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Modernisierung der BLS-Loks Grün statt blau unterwegs bis ins Jahr 2040 Für rund 20 Millionen macht die BLS ihre 18 «Blauen» fit für zusätzliche 15 Jahre – inklusive Farbwechsel. Im Gegenzug werden die «Braunen» ausrangiert. Guido Lauper BOM, 29 Mai 2020 Frisch in Betrieb nach dem Refitprogramm: Die grünlackierte Re 465 011, am 26. Mai 2020 unterwegs von Spiez nach Kandersteg. Foto: Guido Lauper Freude und zugleich etwas Wehmut befallen BLS-Fans: Während trotz laufender Neubeschaffung von Lokomotiven für den grenzüberscheitenden Verkehr die 25-jährigen Lokomotiven vom Typ Re 465 mit einem umfassenden Refitprogramm mittelfristig erhalten bleiben, verschwinden die Re 425 (ehemals Re 4/4) nach und nach aus dem Erscheinungsbild der BLS. Als der damalige Verkehrsminister und Bundesrat Adolf Ogi zusammen mit den Direktoren der BLS, Martin Josi, der SBB, Benedikt Weibel, dem VR-Präsidenten der BLS, Fritz Hari, Anfang September 1994 in Spiez die Re 465 001 mit seinem legendären Ausspruch «Freude herrscht» auf den Namen Simplon/Sempione taufte, läutete er bei der BLS ein neues Kapitel der Zugförderung ein. Bereits kurz darauf fuhr sie mit einem Extrazug auf Fotosafari zwischen Thun und Brig.
September 1994: «Freude herrscht», ruft der damalige Bundesrat und Verkehrsminister Adolf Ogi bei der Taufe der ersten Re 465 in der Werkstätte Spiez. Foto: Guido Lauper In sieben Jahren wäre Schluss Die 465er würden im jetzigen Zustand in den Jahren 2025 bis 2027 das Ende ihre Lebensdauer erreichen, meldet BLS-Sprecherin Helene Soltermann auf Anfrage. Die bis 1997 in zwei Serien gebauten Maschinen waren eine Weiterentwicklung der roten SBB-Lok Re 460 und galten als die letzten in Winterthur und Zürich entwickelten Universallokomotiven. Die 191 Lokomotiven der SBB, Baujahr 1991 bis 1996, werden derzeit ebenfalls im grossen Stil modernisiert. «Nun erhalten die 18 Loks einen ‹grossen Service›, damit sie zusätzliche 15 Jahre eingesetzt werden können.» Helene Soltermann, Mediensprecherin BLS «Nun erhalten die 18 Loks einen ‹grossen Service›, damit sie zusätzliche 15 Jahre eingesetzt werden können», sagt Soltermann und ergänzt: «Die Lok wird mit der Neulackierung in Grün zur auffälligen und klar ersichtlichen BLS-Markenbotschafterin.» Seit kurzem auf Testfahrt Das rund 20 Millionen teure Refit-Programm startete vergangenes Jahr und dauert bis Mitte 2022. Dadurch erhöhe sich die Wirtschaftlichkeit, da die Loks neu bis ins Jahr 2040 einsetzt werden können. Die Nr. 465 011 aus der Nachbauserie im grünen Kleid ist seit Mitte Mai dieses Jahres auf Testfahrten unterwegs. Als wichtigste Refit-Massnahme bezeichnet Helene Soltermann zwei neue Vielfachsteuersysteme, «damit wir die Lok vielseitiger einsetzen können, so beim Autoverlad, wo sie die ‹Braunen› ersetzen, beim Goldenpass Express (GPE) zwischen Zweisimmen und Interlaken Ost und zusammen mit den Cargo-Lok’s
Vectron und Traxx.» Dafür würden sie von der RegioExpress-Linie Bern–Neuchâtel–La Chaux-de-Fonds abgezogen, die künftig mit den neuen Flirt-Zügen von Stadler betrieben wird. Arbeit für die Werkstätte Bönigen Mit der gleichzeitigen zum Refitprogramm durchgeführten grossen Revision «R3» nutzt das Bahnunternehmen Synergien. «Weil wir gewisse Arbeitsschritte nur einmal ausführen müssen», so die Mediensprecherin. Sämtliche Komponenten und Systeme würden begutachtet und wo nötig revidiert. Der Umbau der 18 Lokomotiven erfolgt in den BLS-Werkstätten Bönigen. Die mit Werbung versehenen Maschinen verkehren gemäss ihrer Vertragsdauer im bestehenden Werbe- Look. Mit den Partnern werde über eine mögliche Vertragsverlängerung diskutiert. Falls der Vertrag nicht verlängert wird, werden sie ebenfalls grün lackiert. So etwa die berühmte Kambly-Werbelok. Verschwinden beziehungsweise nicht ersetzt werden auch die Taufnamen. Das letzte Wort hat der Schneidbrenner Die RE 425 werden sukzessive ausser Betrieb genommen und zerlegt. Das löst wohl nicht überall Begeisterung aus. Ältere Lokführer bezeichnen sie als zuverlässig und einfach in der Bedienung. Doch seit 1964 als Nachfolgerin der ersten laufachsenlosen Lokomotive der Welt, der Ae 4/4, in mehreren Tranchen gebaut und auf den Schienen unterwegs, entwickelt sich ihre Wirtschaftlichkeit immer mehr ins Minus. Nicht zuletzt, da sie entgegen ihren neuen Schwestern, welche die Bremsenergie ins Fahrleitungsnetz abgeben (rekuperieren), talwärts den anfallenden Strom in Heizwiderständen auf dem Dach verbrennen. (gls) Die Re 425 173 als Übungsobjekt: Vor dem Abbruch dient die «Braune» noch für Rettungsübungen im Bahnhof Frutigen. Foto: Guido Lauper
Arbeit für die Werkstätte Bönigen Mit der gleichzeitigen zum Refitprogramm durchgeführten grossen Revision «R3» nutzt das Bahnunternehmen Synergien. «Weil wir gewisse Arbeitsschritte nur einmal ausführen müssen», so die Mediensprecherin. Sämtliche Komponenten und Systeme würden begutachtet und wo nötig revidiert. Der Umbau der 18 Lokomotiven erfolgt in den BLS-Werkstätten Bönigen. Die mit Werbung versehenen Maschinen verkehren gemäss ihrer Vertragsdauer im bestehenden Werbe- Look. Mit den Partnern werde über eine mögliche Vertragsverlängerung diskutiert. Falls der Vertrag nicht verlängert wird, werden sie ebenfalls grün lackiert. So etwa die berühmte Kambly-Werbelok. Verschwinden beziehungsweise nicht ersetzt werden auch die Taufnamen. Neue Pendelzüge rollen an Neue Flirt-Züge ersetzen die 43 ältesten Pendelzüge, darunter auch die von der SBB im Tausch gegen die Einheitswagenflotte EW IV eingetauschten Einheitswagen III mit dem nach innen geneigten Aufbau und die über 30-jährigen Pendelzüge vom Typ RBDe 565 und 566II. Diese waren in Bönigen mit umgebauten Einheitswagen I mit Tiefeinstieg verstärkt worden. Künftig kommen laut der Mediensprecherin im Personenverkehr nur noch die drei Flottenfamilien Flirt, Mutz und Nina/Lötschberger zum Einsatz. (gls)
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