Museumsakademie Jahresprogramm 2020 - Universalmuseum Joanneum
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Österreichs erstes Museum Das 1811 von Erzherzog Johann gegründete Universalmuseum Museumsakademie Joanneum zählt zu den ältesten zivilgesellschaftlichen Institutionen Joanneum des Landes und ist das erste öffentliche Museum Österreichs. Usprünglich war das Joanneum als Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kolleg_innen, sehr geehrte Kollegen! technisch-naturwissenschaftliche Lehranstalt mit Schausammlungen ausgerichtet. In den letzten 200 Betrachtet man das Museum als ein System, so liegt die Frage nach seinen Funktionen, Jahren hat sich das Joanneum zum Dynamiken und Strukturen nicht fern. Mit dem diesjährigen Programm widmen wir uns größten Universalmuseum diesen gestaltenden Aspekten einmal mehr und fragen nach den spezifischen Mitteleuropas entwickelt: Mehr als 4,5 Millionen Sammlungsobjekte sind Charakteristika und Herausforderungen der Gegenwart musealer Arbeit und Produktion. die Basis für ein vielfältiges Getreu dem Motto take the terror out of error erproben wir neue Formen und Formate, Ausstellungsprogramm, das an 12 Standorten präsentiert wird, um im wenn wir etwa die traditionelle Trennung der Sphären zwischen Kurator/innen und Abbildung: Constantin Luser, Molekularorgel Sinne des Gründungsauftrags „das Vermittler/innen hinterfragen und über neue Strategien der Zusammenarbeit in Lernen zu erleichtern und die (Detail), 2010, Foto: Markus Rössle Wissbegierde zu reizen“. interdisziplinären Teams nachdenken. Um neue Formen geht es gleichermaßen, wenn wir einen gegenwärtigen gesellschaftlichen Befund im Museum verhandeln, nämlich die Verfügbarkeit bisher nie dagewesener Datenmengen. In Frage steht, welche neuen Möglichkeiten der Visualisierung, Narration und Szenografie in Ausstellungsräumen damit entstehen – begleitet von neuen Formen der Kooperation. Das System Museum befindet sich also im Wandel – im Inneren wie im Äußeren. Museen sind heute gefordert, eine Sichtbarkeit der von ihnen geleisteten Arbeit herzustellen, konkrete Settings der Wissensaneignung zu gestalten, Dialoge zu initiieren und Menschen in die Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart zu involvieren. In zwei Exkursionen, nach London und Milano, betrachten wir Strategien und Wege der Relevanzgewinnung in Gesellschaften, die als superdivers und dynamisch beschrieben werden können. Der Befund einer Pluralität von Lebensstilen und Welterfahrungen führt uns zugleich zu verschiedenen Interventionen ins kollektive Gedächtnis. Thematisiert und reflektiert wird, wie queeres Begehren und alternative Geschlechterbilder über Sammlungen, Ausstellungen und Vermittlung in ihrer Vielfalt und Historizität im Museum sichtbar werden können. Wir kartieren das heterogene und vielstimmige Feld der Auseinandersetzung mit Religion und fragen, welche Rolle – zwischen Inklusion, Wissensvermittlung und Konfliktmoderation – Museen heute übernehmen. Und schließlich spüren wir der Vielstimmigkeit historischer Erfahrung im Umgang mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nach, wenn wir nach dem konkreten Potenzial einer Integration von Stimmen fragen, die sonst eher ungehört bleiben. Impressum Herausgeber Universalmuseum Joanneum GmbH, Mariahilferstraße 2-4, 8020 Graz Als themenaufspürende und deshalb vagabundierende Plattform zeichnet sich die Für den Inhalt verantwortlich: Museumsakademie Graz Museumsakademie ganz zentral durch den Versuch aus, Strategien und Methoden des T +43-316/8017-9805 Museum-Machens zu reflektieren und sie auf ihre Aktualität hin zu überprüfen. Wir freuen museumsakademie@museum-joanneum.at uns, wenn Sie Lust bekommen haben mitzumachen, das Angebot für sich zu nutzen und Layout: Teresa Mocharitsch Editor: Jörg Eipper-Kaiser den Austausch mit Ihren Gedanken, Erfahrungen und offenen Fragen zu bereichern! Änderungen oder Erweiterungen im Programm Die Museumsakademie wird unterstützt von entnehmen Sie bitte unserer Website: www.museumsakademie-joanneum.at Für die Museumsakademie Karoline Boehm, Bettina Habsburg-Lothringen und Eva Tropper
Museumsakademie Über uns Joaneum Leiter/innen und Mitarbeiter/innen von Museen, freie Diese Zielsetzung legt ein Denken über Fachgrenzen Kuratorinnen/Kuratoren, Gestalter/innen und hinweg ebenso nahe wie das Agieren in einem Kulturvermittler/innen, Sammlungsmitarbeiter/innen, internationalen Netzwerk und die Zusammenarbeit mit Wissenschafter/innen und Studierende museumsnaher Partnerinnen und Partnern aus europäischen Museen Fächer – sie alle möchten sich zu den Bedingungen und Universitäten, die auch jene Verknüpfung von des Museums verhalten: Sie suchen nach Antworten auf theoretischem Reflexionswissen und Erfahrungswissen Fragen, die sich vor dem Hintergrund eines dynamischen aus der Museumspraxis ermöglichen, die uns so wichtig politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und ist. gesellschaftlichen Kontextes immer wieder neu stellen und zu lösen sind. Sie wollen mehr über Gestaltungsoptionen innerhalb der Institution Museum und für das Medium Ausstellung wissen und bestehende Konzepte weiterentwickeln. Sie möchten Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und sich austauschen, ihre Netzwerke ganz allgemein oder im Hinblick auf konkrete Projekte erweitern. Wir versuchen, all dies in unseren Workshops, Tagungen Team und Exkursionen zu ermöglichen und bieten mit unserer museologischen Bibliothek Raum zur Vertiefung. Mag. Karoline Boehm Museums- und ausstellungsspezifische Themen aller Leitungsteam Museumsakademie Art möchten wir nah an den Bedürfnissen und Arbeitswirklichkeiten der Teilnehmer/innen aufbereiten, Dr. Bettina Habsburg-Lothringen zukunftsträchtige Projekte vorstellen, in alle Richtungen Leitungsteam Museumsakademie offener und einladender Umschlagplatz für den Wissensaustausch sein, mit praktischen Übungen und Dr. Eva Tropper Experimenten inspirieren – immer mit dem Ziel, zur Leitungsteam Museumsakademie positiven Entwicklung des Museums beizutragen und es als gesellschaftlich relevanten Ort mit ganz spezifischen Teresa Mocharitsch, MA MA Aufgaben und Funktionen weiter zu profilieren. Organisation und Öffentlichkeitsarbeit 2 3
12./13. März Das queere Museum Interventionen ins kollektive Gedächtnis Workshop Museen genießen hohe Glaubwürdigkeit: Ihnen wird das Potenzial zugeschrieben, Werte wie Vielfalt, Teilhabe und Veranstaltungsleitung Offenheit in einer Gesellschaft zu stärken. Historisch Jana Wittenzellner, Kuratorin allerdings treten Museen eher als Repräsentanten Museum Europäischer Kulturen – normativer Werte hervor. Sammlungen und Ausstellungen Staatliche Museen zu Berlin (D) spiegeln in aller Regel patriarchale, binäre und Karoline Boehm, Leitungsteam heterosexuelle Geschlechterordnungen. Was aber ist mit Museumsakademie Joanneum, Graz (A) Lebensweisen und Identitätskonstruktionen jenseits dieser ,heterosexuellen Matrix‘? Wenn Museen tendeziell heteronormative Bilder zeichnen, stellt sich die Frage nach Ort Gegenentwürfen! Berlin (D) Kosten Im Workshop beleuchten wir Möglichkeiten, queere 190 €, ermäßigt 140 € Inhalte in Museen zu verankern. Wir betrachten Wege einer Pluralisierung von Narrativen und diskutieren offene Fragen: Wie werden Geschichten lesbischer, schwuler, trans-, bi- und intersexueller Akteur_innen einbezogen, dokumentiert, erforscht, dargestellt und vermittelt? Wie lassen sich Bilder von hegemonialer Männlichkeit und Weiblichkeit in Sammlungen und Ausstellungen aufbrechen? Welche alternativen Wissensbestände gibt es und welche Grenzen zeigen sich? Welche Auseinandersetzungen ermöglicht ein intersektionaler Fokus und wie verändert sich mit ihm die Beziehung zwischen Publikum und Museum? In einem Wechsel von Theorie und Praxis sichten wir das Feld queerer Museumsarbeit und loten Qualitäten, Herausforderungen und Potenziale gendersensiblen Sammelns, Ausstellens und Vermittelns aus. Abbildung S.5: Skulptur „Conchita Wurst auf der Mondsichel“, Gerhard Goder, Berlin, 2014 © Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / Ute Franz-Scarciglia 4 5
07.-09. April London Bella figura? 07./08. Mai Stadt in Verhandlung Kulturinstitutionen in Milano Exkursion Architektur und Wohnen, Verkehr und öffentlicher Raum, Milano ist eine der führenden Kultur- und Medienmetropolen Exkursion Ökologie und Migration gehören gegenwärtig zu den Italiens, ist Universitätsstadt und internationaler zentralen Themen der Stadt. Dies gilt auch für London, Finanzplatz. Die zweitgrößte Stadt des Landes gilt als hip Veranstaltungsleitung Veranstaltungsleitung Elke Krasny, Kuratorin, energiegeladene und größte europäische Metropole. – und gibt in zeitgenössischer Architektur, Mode und Margareth Otti, Kuratorin und Kulturtheoretikerin, Professorin Mit Blick auf unser Interessensfeld manifestiert sich die Design internationale Standards vor. Italien und seine Städte Autorin, Graz (A) an der Akademie der bildenden dynamische Entwicklung Londons sowohl in der Schaffung oszillieren jedoch in unserer Wahrnehmung immer noch im Eva Tropper, Leitungsteam Künste, Wien (A) neuer musealer und Kulturräume als auch in der Art und Spannungsfeld von immensem Kulturerbe und krisenhafter Museumsakademie Joanneum, Bettina Habsburg-Lothringen, Graz (A) Weise, wie in diesen Stadt und städtische Themen ökonomischer und politischer Gegenwart. Neben dem Leitungsteam Museumsakademie Joanneum, Graz (A) gesammelt, ausgestellt und vermittelt werden. einerseits starken Bekenntnis zu traditionellen Kulturinstitutionen steht andererseits das große Bedürfnis Ort Milano (I) Im Rahmen unserer dreitägigen Veranstaltung fokussieren nach zukunftsgerichteter Erneuerung. Wie schafft Milano Ort wir zwei Bereiche: Zum einen erörtern wir, wie den Spagat – zwischen angesagten Vorzeigeprojekten und Kosten London (GB) städtebauliche und gesellschaftliche Entwicklungen auf die Leerständen, Krise und Hochkultur, Overtourism und 250 €, ermäßigt 200 € Kosten institutionellen Identitäten klassischer Einrichtungen, ihre Verbeugung vor dem Erbe? Wie sehen kleine und große 300 €, ermäßigt 250 € Standortpolitik, die Sammlungskonzepte, die kuratorische Kulturinstitutionen in dieser Stadt aus, bieten sie Arbeit sowie die Angebote wirken. Zum anderen widmen wir zukunftsfähige Strategien und befriedigen sie statt dem uns Vereinigungen, Gruppen und Initiativen, die der kurzen Gusto auf den neuesten Trend die Sehnsucht nach Dynamik der Entwicklung entspringen und sich darauf mit einer grundsätzlicheren Wirkung für die Gesellschaft? der Erschließung neuer Räume, mit Bezug auf den öffentlichen Raum, mit neuen kuratorischen und vermittler- Die Exkursion führt zu einschlägigen Orten der Mailänder ischen Praktiken sowie in neuartigen Kooperationen Kulturlandschaft und bietet zwischen intelligenten beziehen. Eine Erkundungstour mit Museums- und Leerstandnutzungen und der High-End-Architektur der Ausstellungsbesuchen sowie Expert/innengesprächen. Fondazione Prada Gelegenheit, in Talks und Stadterkundungen der Rolle von Museen und Kulturinstitutionen nachzugehen. Abbildung: Tate Modern, Elia López G. Abbildung: Milano / Foto: Margareth Otti 6 7
15./16. Juni Das Wort haben Konzepte von Zeitzeug/innenschaft in Ausstellungen Workshop in Kooperation mit dem In mehr und mehr Ausstellungen kommen Menschen zu vorarlberg museum Wort. Als Zeitzeug/innen machen sie individuelle historische Veranstaltungsleitung Erfahrungen sichtbar, schaffen übergreifende historische Niko Wahl, Historiker und Kurator, Zusammenhänge und sind oft zentrale Träger/innen des Wien (A) Ausstellungsnarrativs. Vielfach handelt es sich dabei um Eva Tropper, Leitungsteam Stimmen, die sonst eher ungehört bleiben: Menschen mit Museumsakademie Joanneum, Fluchterfahrung, Angehörige von Minderheiten, Aktivist/ Graz (A) innen und direkte Zeug/innen vielfach marginalisierter Geschichten. Die direkte Integration ihrer Perspektiven hat Ort das Potenzial, Definitionsmacht zu teilen und historische Bregenz (A) Vielstimmigkeit in den Ausstellungsraum zu bringen. Kosten 190 €, ermäßigt 140 € Aus dieser Perspektive wollen wir grundlegende methodische, technische und ethische Fragen reflektieren, die sich in der Arbeit mit Zeitzeug/innen stellen. Wie kann es gelingen, Menschen Raum zu geben? Welche sozialen Prozesse setzen sich dabei in Gang und wie hängen Interviewführung und szenografische Entscheidungen zusammen? Welche Alternativen zu ‚talking heads‘ gibt es, die Konstruktion und Kontext historischer Erzählung erkennen lassen und ermöglichen, über Konzepte von Authentizität, Repräsentation und historische Vielstimmigkeit nachzudenken? Und wie lässt sich mit der zentralen ethischen Problematik des ‚Ausstellens‘ von persönlichen Geschichten umgehen? Der Workshop versucht aktuelle Zugänge zu kartieren und dabei auch medial neue, künstlerische und gelegentlich (teil)fiktionale Ansätze auf ihr Potenzial zu überprüfen. Abbildung S.9: Ausstellungsansicht Schaudepot, Museum für Geschichte, Foto: Universalmuseum Joanneum/ N.Lackner 8 9
Kuratieren und Vermitteln 17./18. September Modelle des vernetzten Arbeitens Der Wandel gesellschaftlicher Funktionen des Museums Workshop in Kooperation mit dem stößt auch strukturelle Veränderungsprozesse im Inneren HdGÖ an. Einer davon ist die zunehmende Orientierung des Veranstaltungsleitung kuratorischen Feldes hin zum Pädagogischen, womit auch Eva Meran, Leitung gängige Trennlinien zwischen Kurator/innen und Kunst- und Diskussionsforum und Kulturvermittler/innen in Bewegung geraten. Kulturvermittlung, Haus der Geschichte Österreich, Wien (A) Karoline Boehm, Leitungsteam Während Carmen Mörsch 2012 dieses Potenzial noch kaum Museumsakademie Joanneum, realisiert sah, fragen wir danach, wie es heute aussieht. Graz (A) Welche Formen des kooperativen Arbeitens entwickeln sich? Welche Ressourcen, Prozesse und Dynamiken braucht es? Ort Wie können verschiedene Expertisen einander kommuniziert Wien (A) werden? Welche Formate musealer Produktion entstehen und wie verändern sich dabei professionelle Selbstbilder? Kosten 190 €, ermäßigt 140 € Und inwieweit fordern und ermöglichen gerade auch Prozesse der Digitalisierung neue Formen des vernetzten Arbeitens im Museum? Im interdisziplinären Austausch betrachten wir konkrete Modelle und Produkte der Kooperation ebenso wie Möglichkeiten der Organisationsentwicklung, in denen Agenden der Vermittlung und des Kuratorischen gleichwertig Raum greifen. Abbildung: James Turrell, Ganzfeld APANI (Venice Biennale 2011), Installation, LED, 16 x 12 x 6 m Foto: Florian Holzherr, Courtesy Häusler Contemporary München | Zürich 10 11
19./20. Oktober Religion im Museum Kulturelles Handeln moderieren Workshop in Kooperation mit dem Religion ist auf die Bühne des öffentlichen Diskurses Dom Museum Wien zurückgekehrt. Das gilt auch für Museen und Ausstellungen. Veranstaltungsleitung In den letzten Jahren lässt sich eine erhebliche Martina Griesser-Stermscheg, Diversifizierung und Öffnung des Themas feststellen. Technisches Museum Wien & Museen scheinen sich im Umgang mit Religion immer stärker schnittpunkt (A) als Orte der Begegnung und der diskursiven Eva Tropper, Leitungsteam Auseinandersetzung zu verstehen. Zugleich erweitert sich Museumsakademie Joanneum, Graz (A) die Perspektive auf Religion – als gelebte Praxis und kulturelles Handeln, aber auch als Konfliktfeld. Ort Der Anspruch auf Inklusion trifft dabei auf ein heterogenes Wien A) Gegenüber: Als Besucher/innen kommen areligiöse ebenso Kosten wie klar konfessionell verortete Menschen infrage, 190 €, ermäßigt 140 € Anhänger/innen von minoritären Religionen ebenso wie von „Mehrheitsreligionen“ – und dasselbe gilt im Übrigen für diejenigen, die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme konzipieren. Was bedeutet das für die Art und Weise, wie wir uns heute mit Religion auseinandersetzen? Welche gesellschaftspolitische Rolle – zwischen Inklusion, Wissensvermittlung und Konfliktmoderation – übernehmen öffentliche Museen hier? Und welcher Formen der Sensibilisierung bedarf es? Der Workshop versucht, das heterogene Feld von Religion im Museen – zwischen öffentlichen Institutionen und konfessionell klar positionierten Räumen – zu kartieren und einen konkreten Blick auf den Standort Wien zu werfen. In Exkursionen zu Museen und Kulturräumen unterschiedlicher Konfessionen erproben wir u. a. Analysemethoden aus dem interreligiösen Antidiskriminierungstraining. Abbildung S.13: Feminist protesters marched by security out of Moscow cathedral for offensive performance. Aleshkovsky Mitya / Tass / picturedesk.com 12 13
Das Humboldt Forum 12./13. November Welt in Berlin Wenn das Humboldt Forum im Berliner Schloss ab Herbst Workshop 2020 schrittweise eröffnet werden wird, hat die Institution Veranstaltungsleitung bereits eine erzählenswerte Geschichte hinter sich, geprägt Nikolaus Bernau, von Debatten um Standort und seine barocke wie Architekturkritiker, zeitgenössische Architektur, wechselnde Akteurinnen und Kunstwissenschaftler und Akteure sowie politische und wissenschaftliche Journalist, Berlin (D) Rahmenbedingungen. Bettina Habsburg-Lothringen, Leitungsteam Museumsakademie Joanneum, Graz (A) Der Ankündigung nach verspricht das Forum auf 30.000 Quadratmetern mit mehr als 20.000 Exponaten Einblicke Ort in Kunst und Kulturen der Welt zu geben, der Welt in Berlin Berlin (D) und Berlin in der Welt zu begegnen, an aktueller Wissenschaft und Forschung teilzuhaben sowie Schlossplatz Kosten und Spuren der Ortsgeschichte vorzustellen. Wir stellen in 190 €, ermäßigt 140 € einer zweitägigen Besichtigung und Analyse folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wie steht es um die institutionelle Identität des Humboldt Forums, das sich zwischen Museum am historischen Ort, touristischer Destination und Veranstaltungszentrum bewegt? Wie lässt es sich im museumshistorischen Kontext sowie im Kontext weiterer Berliner Einrichtungen verorten? Welche unterschiedlichen Erwartungshaltungen gibt es vonseiten der Politik, der Museen, der Touristiker/innen, der künftigen Gäste? Gibt es vergleichbare internationale Beispiele? Wie steht es um die Struktur der neu geschaffenen Institution? Und schließlich: Was gibt es zu sehen, wenn sich die Tore öffnen? Abbildung S.14: Einbau des Tympanons am Hofportal 4, Mai 2018 © SHF / Stephan Falk 14 15
30. November/ Daten im Raum 01. Dezember Visualisierungen als Formen des Argumentierens in Ausstellungen Workshop In einer Gesellschaft, die in allen denkbaren Bereichen immer größere Datenmengen produziert, gewinnen Veranstaltungsleitung Larissa Cerny, Graphic Design (A) Informationsgrafiken und andere Formen der Visualisierung Martina Nußbaumer, Kuratorin an Bedeutung – auch in Ausstellungen und Museen. Egal ob Wien Museum (A) es um die Darstellung von globalen Migrationsbewegungen, Eva Tropper, Leitungsteam eitungsteam Klimaveränderungen, technischen Produktionsketten oder Museumsakademie Joanneum, künstlerischen Beziehungsnetzwerken geht – Diagramme, Graz (A) Bildstatistiken, Karten und andere Formate ermöglichen die Darstellung komplexer Sachverhalte, die über Objekte allein Ort nicht erzählt werden können. Das Spektrum der Linz (A) Anwendungen in Museen reicht dabei vom punktuellen Einsatz von Informationsgrafiken, die Kontextinformationen Kosten 190 €, ermäßigt 140 € zu einzelnen Objekten vermitteln, über raumbildende Anordnungen bis hin zu Ausstellungen, die sich vom Originalobjekt ganz verabschiedet haben und Inhalte nur mehr über Informationsdesign erzählen. Gemeinsam mit Kurator/innen, Grafiker/innen und Informationsdesigner/innen untersucht der Workshop den gegenwärtigen Einsatz von Visualisierungen in unterschiedlichen Museumssparten und fragt, welche Möglichkeiten Ausstellungen haben, mit „Daten im Raum“ zu arbeiten. Bei welchen Fragestellungen lassen sich Formen der Datenvisualisierung besonders gewinnbringend einsetzen? Bei welchen Inhalten stoßen sie an ihre Grenzen? Mit welchen konkreten analogen oder digitalen Mitteln werden Daten zugänglich und konsumierbar gemacht? Und inwiefern bedarf es dabei eines intensiven gemeinsamen Prozesses zwischen den inhaltlich und gestalterisch beteiligten Akteurinnen und Akteuren? Abbildung S.17: Move our Money © Sagmeister Inc. 16
In-Residence-Programm 12./13. März 17./18. September der Museumsakademie Workshop Workshop Das queere Museum. Kuratieren und Vermitteln. Die Museumsakademie Interventionen ins kollektive Modelle des vernetzten Joanneum bietet für Gedächtnis Arbeitens Wissenschafter/innen und Berlin (A) Wien (A) Künstler/innen, die sich mit museums- und ausstellungs- relevanten Fragen beschäf- 07.-09. April 19./20. Oktober tigen, einen mehrwöchigen Forschungsaufenthalt am Exkursion Workshop Universalmuseum Joanneum Religion im Museum. London. in Graz an. Stadt in Verhandlung Kulturelles Handeln moderieren Mit seiner mehr als London (GB) Wien (A) 200-jährigen Geschichte und mehr als 4,5 Mio. 07./08. Mai 12./13. November Sammlungsobjekten an 10 Standorten bietet das Universalmuseum Joanneum Exkursion Workshop beste Voraussetzungen Bella figura? Das Humboldt Forum. für die museologische und Kulturinstitutionen in Milano Welt in Berlin künstlerische Befassung mit Milano (I) Berlin (D) dem Museum in all seinen Facetten: der Geschichte und den gesellschaftlichen 15./16. Juni 30. November/ Funktionen der Institution, 01. Dezember den Sammlungen, der Workshop Museumsarchitektur, dem Das Wort haben. Workshop historischen und Konzepte von Daten im Raum. zeitgenössischen Visualisierungen als Formen Zeitzeug/innenschaft Ausstellungswesen, allen Formen der Vermittlung oder in Ausstellungen des Argumentierens in dem Museum als Betrieb. Bregenz (A) Ausstellungen Abbildung: MAK-Ausstellungsansicht, MAK GALERIE, 2014, ANGEWANDTE KUNST. HEUTE. Valentin Ruhry. Grand Central. Installation (Tische, Pressspanplatten, Objekte, Aluminium gebürstet) © MAK/Georg Mayer Linz (A) Ein direkter inhaltlicher Bezug des Forschungs- bzw. Kontakt und Anmeldung Arbeitsvorhabens zum Universalmuseum Joanneum Universalmuseum Joanneum ist dabei durchaus erwünscht, Museumsakademie jedoch nicht zwingende Mariahilferstraße 2-4 | 8020 Graz Voraussetzung für die Tel +43-664|8017 9537 Zuerkennung einer Förderung. museumsakademie@museum-joanneum.at Weitere Informationen finden www.museumsakademie-joanneum.at Sie auf unserer Website. Die Anmeldung zu einer Veranstaltung richten Sie bitte schriftlich unter Angabe von Name, Adresse (und eventuell abweichender Rechnungsadresse), Telefonnummer und E-Mail-Adresse per E-Mail oder Post an die Museumsakademie. 18 19
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