Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie - Pocket Guide

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Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie - Pocket Guide
Pocket Guide
Ernährungsscreening
in der ambulanten Onkologie

               für Ärzte/Ärztinnen, Ernährungsberater/innen SVDE,
               Pflegefachpersonen und medizinisch-therapeutische
               Fachpersonen
Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie - Pocket Guide
Über diesen Pocket Guide                                               Inhaltsverzeichnis

Der Pocket Guide „Ernährungsscreening in der ambulanten
Onkologie“ richtet sich an im onkologischen Bereich tätige             Nutrition-Support-Team                                    4
medizinisch-therapeutische sowie pflegerische Fachpersonen in
Zusammenarbeit mit Ernährungsberater/innen SVDE.                       Fakten ambulante Onkologie                                5

Die Inhalte basieren auf evidenzbasierter Literatur und bekannten      Mangelernährung bei Tumorpatienten                        6
Modellen, welche hier für den Einsatz im Praxisalltag der ambulanten
Onkologie angepasst dargestellt werden.                                Mangelernährung – GLIM Kriterien 2019                     8

Der Algorithmus erleichtert die Früherkennung von Fehl- und            Tumorkachexie                                             10
Mangelernährung und zeigt die strukturierte ernährungsthera-
peutische Versorgung mittels Nutrition Care Process (NCP) auf. Der     Sarkopenie                                                13
Pocket Guide dient als konzeptionelle Orientierungshilfe und Nach-
schlagewerk.                                                           Screening des Ernährungszustandes: PG-SGA SF              16

Erarbeitet wurde der Pocket Guide von der Fachgruppe Onkologie         Algorithmus: Screening und Nutrition Care Process (NCP)   20
des Schweizerischen Verbands der Ernährungsberater/innen SVDE
in Zusammenarbeit mit der Praevcare GmbH und dem Tumor-                Praxis-Tipps                                              22
zentrum ZeTuP Rapperswil-Jona sowie weiteren innovativen Projekt-
Partnern.                                                              Literaturverzeichnis                                      23

                                                                       Weiterführende Informationen und Links                    24

                                                                       Bewertungstabellen Gewichtsverlust (PG-SGA SF)            26

                                                                       Impressum                                                 28

2                                                                                                                                     3
Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie - Pocket Guide
Nutrition-Support-Team       Fakten ambulante Onkologie1,2

Kerngruppe Ernährung                    Ungefähr 90 % der Tumorpatienten/innen
                                        werden in onkologischen Ambulatorien
Arzt/Ärztin in Onkologie:
                                        behandelt.
Ernährungsberater/in SVDE:

Med. Praxisassistent/in:

Pflegefachperson:                       Bis anhin fehlt im ambulanten Bereich ein
                                        standardisiertes Screening des Ernährungs-
Psychoonkologe/in:                      zustandes, welches schweizweit angewendet wird.

Weitere Dienste
Home Care Service:                      15 - 20 % der Patienten/innen weisen bereits bei
                                        der Diagnosestellung Anzeichen einer Mangel-
Physiotherapie:
                                        ernährung auf.
Spitex:

Mahlzeitendienst:

                                        80 % der Patienten/innen mit fortgeschrittenem
                                        Krebs und 85 - 90 % der Patienten/innen in termi-
                                        nalen Phasen leiden unter Mangelernährung.

                                        Nur 1/3 der mangelernährten onkologischen
                                        Patienten/innen erhalten eine Ernährungstherapie.

4                                                                                           5
Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie - Pocket Guide
Mangelernährung bei Tumorpatienten/innen3-5

Wird eine Mangelernährung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt,     Anorexie
kann sich das ungünstig auf den Krankheitsverlauf, die Therapiever-
träglichkeit und die Krankheitsprognose auswirken.                      Verminderte               Präkachexie/Kachexie
                                                                        Nahrungsaufnahme
                                                                        durch:                    Verstärkter            Sarkopenie
                                                                        • Veränderte Appetit-     Gewichtsverlust
                                                                          regulation und Symp-    durch:                 Gekennzeichnet
                                                                          tome wie Nausea,        • Systemische Ent-     durch:
                                                                          Emesis, Schmerzen         zündungsreaktion     • Ausgeprägte Ab-
                                                                          bedingt durch den         durch proinflamma-     nahme der Muskel-
                                                                          Tumor und dessen          torische Zytokine      masse und -funktion
                                                                          Behandlung
               +                                                        • Beeinträchtigung der
                                                                                                                         • Klarer Hinweis auf
                                                                                                                           eine krebsassoziierte
                                                                          Zufuhr/Aufnahme
                                                                                                                           Kachexie
                                                                          durch z.B. Mukositis,
    Therapienebenwirkungen                                                Obstruktionen im
                                                                          Gastrointestinaltrakt                          Achtung:
                                                                                                                         Eine Sarkopenie kann
       Gesundheitskosten                 Ansprechen auf die                                                              auch bei Menschen
                                                                                                                         mit Übergewicht
                                      antitumorale Behandlung
                                                                                                                         und Adipositas
                                                                                                                         auftreten und durch
                                                                                                                         Körperfett/-wasser
                                         Leistungsfähigkeit                                                              übersehen werden.
                                         und Lebensqualität
                                                                      Modifiziert nach3,4

                                           Überlebenszeit

                                                 –                       Alle drei Konditionen können bei onkologischen
                                                                         Patienten/innen vorkommen - in unterschiedlicher
                                                                         Ausprägung und gleichzeitig.

6                                                                                                                                                  7
Mangelernährung6,7,8                                                                         Screening mit validiertem Instrument (siehe Seite 16 - 19):
                                                                                                                     Positives Resultat

Definition
•    Ungenügende Zufuhr oder Aufnahme von Nahrung, die zu                                                                                                              +1
                                                                                                                        phänotypische Kriterien
     einer Veränderung der Körperzusammensetzung (Abnahme der
     fettfreien Körpermasse) und Körperzellmasse führt.                                             Ungewollter                                                         Verminderte
                                                                                                                                      Tiefer BMI
                                                                                                  Gewichtsverlust                                                       Muskelmasse
•    Dies führt wiederum zu verminderter körperlichen und mentalen
                                                                                                                                                                Mild bis moderates Defizit gemes-
     Funktion, was schlussendlich den klinischen Verlauf der Krankheit

                                                                                Mangelernährug
                                                                                                                                < 20 kg/m2 , wenn < 70 J.       sen mit validierter Messmethode:
                                                                                                                                < 22 kg/m2, wenn ≥ 70 J.

                                                                                  Moderate
     ungünstig beeinflusst.                                                                      ≥ 5 % in den ltz. 6 Mt.                                        1. DEXA, BIA, CT oder MRIa
                                                                                                         oder                           Asiatisch:              2. körperliche Untersuchung,
                                                                                                  10 - 20 % in > 6 Mt.         < 18.5 kg/m2, wenn < 70 J.          Oberarm- oder Waden-
                                                                                                                                                                   umfang
                                                                                                                               < 20 kg/m2, wenn ≥ 70 J.
                                                                                                                                                                3. Handkraftmessung

Diagnostische Kriterien nach GLIM 2019                                                                                                                          Schweres Defizit gemessen mit

                                                                                Mangelernährug
                                                                                                                               < 18.5 kg/m2, wenn < 70 J.       validierter Messmethode:
                                                                                                                               < 20 kg/m2, wenn ≥ 70 J.

                                                                                   Schwere
                                                                                                 > 10 % in den ltz. 6 Mt.                                       → Muskelmassenmessung hat
                                                                                                          oder                          Asiatisch:8                 Priorität, Handgrip nur falls
                                                                                                    > 20 % in > 6 Mt.                                               eine Messung nach 1. oder
                                Positives                                                                                       < 17 kg/m2, wenn < 70 J.
                                                                                                                                                                    2. Methode nicht möglich ist!
                            Screeningresultat                                                                                  < 17.8 kg/m2, wenn ≥ 70 J.
                                                                                                                                                                → Cut-off Werte siehe Seite 13

                                                                                                                                                                       +1
                                                                                                                            ätiologische Kriterien
                                                                    eb nen um
                                                                Erg ntio eri
             +

                                 Moderate oder                                               Verringerte Nahrungsaufnahme
                                                                                                                                                    Krankheit oder Inflammation
                                                             ete erve rit
             1p →

                                                                                                    oder Resorption
                                                                         se

                                schwere Mangel-
               hä Beu

                                                                       K
                                                                      nis

                                   ernährung
                 no rte

                                                        rw ng In es

                                                                                    > 1 Woche ≤ 50 % vom Bedarf oder                         Akute Erkrankung oder
                   ty ilun

                                                  un ueru isc
                                                                   h
                                                                 t
                     pi g S

                                                                                    > 2 Wochen weniger gegessen
                       sc ch

                                                                                                                                             Trauma oder
                                                             g

                                                                                    (ungeachtet wie viel weniger) oder
                                                          art
                                                   → S tiolo
                         he we
                           s K reg

                                                      te
                                                     de

                                                                                    Chronische Magen-Darm Erkrankung,                        Chronische krankheitsbedingte
                                                  ä
                              rit rad

                                             +1

                                                                                    welche die Einnahme oder Resorption                      Inflammation / Ergänzende Messungen:
                                 er
                                   iu

                                                                                    beeinflusst / Zusätzliche Indikatoren:                   CRP, Albumin, Präalbumin
                                     m

                                                                                    GI-Symptomeb
                                                                                a
                                                                                    DEXA = Dual Energy X-Ray Absorptiometry / BIA = Bioimpedanzanalyse / CT = Computertomographie /
                                                                                    MRI = Magnetresonanztomographie
8                                                                               b
                                                                                    z.B. Dysphagie, Nausea, Emesis, Diarrhoe, Obstipation oder abdominelle Schmerzen                                9
Tumorkachexie3-5,9

Definition
•    Ist ein multifaktorielles Syndrom und manifestiert sich im                      •    Kachexie lässt sich als eine Art chronische und krankheits-
     Rahmen eines ungewollten Gewichtsverlustes infolge fortschrei-                       assoziierte Mangelernährung definieren. Ihr können u.a. syste-
     tendem Muskelverlust mit oder ohne Verlust an Körperfettmasse.                       mische Entzündungen zugrunde liegen, welche die Kachexie
                                                                                          begünstigen.

           Präkachexie                    Kachexie                                   Refraktäre Kachexie

Normal                                                                                                                                 Tod

           • Gewichtsverlust ≤ 5 %        • Gewichtsverlust > 5 % in den letzten     • Stark kataboler Metabolismus, Gewichtsverlust
           • Anorexie und Stoffwechsel-     6 Monaten oder                             kann durch Ernährungstherapie nicht mehr
             veränderungen                • BMI < 20 und jeglicher Gewichtsverlust     behoben werden

           • Messbarer Einfluss auf das     > 2 % oder                               • Tumorerkrankung prokatabol, Tumor spricht
             klinische Ergebnis           • Sarkopenie und jeglicher Gewichts-         nicht auf die Antitumortherapie an
             (z.B. Mortalität)              verlust > 2 %
                                                                                     • Niedriger Leistungslevel
           → Monitoring und präventive    • Häufig reduzierte Nahrungsaufnahme /
             Interventionen                 systemische Inflammation                 • Erwartetes Überleben < 3 Monate
                                          • Messbarer Einfluss auf das klinische
                                                                                     → Symptomorientierte Interventionen zur
                                            Ergebnis (z.B. Mortalität)
                                                                                         Verbesserung von Komfort und Lebensqualität
                                          → Adäquate Ernährungstherapie im
                                            Rahmen eines multimodalen
                                            Behandlungsansatzes
                                                                                          Beginn einer Ernährungstherapie in dieser Phase ist
                                                                                          zu spät, da eine refraktäre Kachexie nicht reversibel ist.
      Frühzeitiges Ernährungsmanagement – möglichst
      zum Zeitpunkt der Tumordiagnose → verbesserte                                       Ernährungsintervention im Rahmen einer palliativen
      klinische Ergebnisse (z.B. geringere Mortalität)                                    Behandlung zur Linderung von Hunger- und Durst-
                                                                                          gefühl möglich.

10                                                                                                                                                     11
Tumorkachexie führt zu metabolischen Störungen5,9-11                                                               Sarkopenie5,12,13

                                                                                                                   Definition
         Kombination aus Abwehrreaktion des Tumorwirts und Produk-
         tion spezifischer kataboler Faktoren durch den Tumor                                                      •       Progressiver Verlust von Muskelmasse (unterhalb 5. Perzentile),
                                                                                                                           -kraft und -funktion mit unerwünschten Folgen wie Stürzen, Fraktu-
                                                                                                                           ren, körperlichen Gebrechen und Tod.
                                                                                                                   •       Sarkopenie kann altersbedingt auftreten (primäre Sarkopenie) oder
                                                                                                                           aufgrund anderer Ursachen wie Krankheit, Inaktivität und Mangel-
                                                                                                                           ernährung (sekundäre Sarkopenie).

     Inflammatorisch wirksame Zytokine,                        Tumorspezifische katabole Faktoren,                 •       Sarkopenie ist ein klarer Hinweis auf eine krebsassoziierte Kachexie.
     z. B. TNFα, IL1β, IFNγ, IL-6a                             z. B. PIF, LMFb
                                                                                                                   •       Achtung: Muskelmasse ist prognostisch ein besserer Prädikator als
                                                                                                                           die Gesamtkörpermasse -> auch bei Übergewicht/Adipositas!
         Gehirn                    Muskulatur                     Muskulatur         Fettgewebe
                                                                                                                   Abfolge der diagnostischen Kriterien der European Working
                                                                                                                   Group on Sarcopenia in Older People (EWGSOP)
     Zentrale Appetit-                                                                                                                                                             Bewertung bei positivem cut-off Wert
                                                                                                                   Test                                        Cut-off Wert
                                                                                                                                                                                   + empfohlene Massnahmen
        regulation ↓
                                Proteinsynthese ↓
                                                                Insulinresistenz      Lipolyse ↑                   1. SARC-Fa Fragebogen                          ≥ 4 Punkte
                                                                                                                                                                                   Hinweis für eine Sarkopenie
     Appetitlosigkeit/           Proteinabbau ↑                                                                                                                                    + 2. Muskelkraft bestimmen
        Anorexie                                                                                                                                                                   Wahrscheinliche Sarkopenie
                                                                                                                   2. Muskelkraft bestimmen                       Handkraft:       + Massnahmenb gegen wahrscheinliche
                                                                                                                      (z.B. Handkraft mit                          ♀ < 16 kg         Sarkopenie ergreifen (auch wenn keine
                                                                                                                      Dynamometer)                                 ♂ < 27 kg         weitere Diagnostik möglich ist)
                                                                                                                                                                                   + 3. Muskelmasse bestimmen, sofern möglich
       Verminderte                Skelettmuskel-
                                                               Glukosetoleranz-      Fettgewebe-
        Nahrungs-                    abbau /                                                                                                                  ASMc oder ASMId: Diagnostizierte Sarkopenie
                                                                   störung             abbau ↑                     3. Muskelmasse bestim-                                            + Massnahmen gegen Sarkopenieb
        aufnahme                   Sarkopenie                                                                                                               ♀ < 15 kg o. < 5,5 kg/m2
                                                                                                                      men (z.B. BIA, DEXA)                                           + 4. Körperliche Leistungsfähigkeit ein-
                                                                                                                                                            ♂ < 20 kg o. < 7 kg/m2     schätzen, sofern möglich/notwendig

                                                                                                                   4. Körperliche Leistungs-                       Geh-
                                                                                                                                                                                   Schwere Sarkopenie
a
 TNF= Tumornekrosefaktor; IL= Interleukin; IFN= Interferon                                                            fähigkeit einschätzen                   geschwindigkeit:
                                                                                                                                                                                   + Massnahmen gegen Sarkopenieb
b
 PIF= Proteolyse induzierender Faktor; LMF= Lipid mobilisierender Faktor               Modifiziert nach   5,9-11
                                                                                                                      (z.B. Gehgeschwindigkeit)                  ≤ 0,8 m/s
                                                                                                                   a
                                                                                                                       Simple Five-Item Questionnaire                              c
                                                                                                                                                                                       ASM = appendikulare Magermasse
                                                                                                                   b
                                                                                                                       z.B. ausreichende Energie- und Eiweisszufuhr und Bewegung   d
                                                                                                                                                                                       ASMI = appendikularer Magermasse-Index
12                                                                                                                                                                                                                              13
Sarkopenie reduziert Therapieerfolg14

                                                          Ist verbunden mit höherer Inzidenz an dosis-limitierender
                                                          Toxizität (Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Ödeme,
                                                          Muskelschmerzen, etc.)

                                                          100                                                                                                                                                 Patienten/innen
                                                                                                                                                                                                              mit Sarkopenie
                                                          90
     % Patienten/innen mit dosislimitierender Toxizität

                                                                                                                                                                                                              Patienten/innen
                                                          80                                                                                                                                                  ohne Sarkopenie

                                                          70

                                                          60

                                                          50

                                                          40

                                                          30

                                                          20

                                                           10

                                                           0
                                                                   5FU

                                                                               Capecitabin

                                                                                             Adjuvante FEC

                                                                                                             Sorafenib

                                                                                                                          Sunitinib

                                                                                                                                         Sorafenib

                                                                                                                                                         Vandetanib

                                                                                                                                                                        Fluoro-
                                                                                                                                                                      pyrimidin

                                                                                                                                                                                     Imatinib

                                                                                                                                                                                                   ECX & CF
                                                                Kolorektales   Mammakarzinom                 Nierenzellkarzinom       Hepato-        Fortgeschrit. Kolorektales   Gastroin-     Ösophago-
                                                                Karzinom                                                              zelluläres     medulläres Karzinom          testinaler    gastrischer
                                                                                                                                      Karzinom       Schilddrüsen-                Stroma-       Tumor                Modifiziert nach14
                                                                                                                                                     karzinom                     tumora                           Anämie und Fatigue
                                                                                                                                                                                                                   a

14                                                                                                                                                                                                                                        15
Regelmässiges Screening des Ernährungszustands7,15-19

     Zu Beginn der Tumortherapie und alle 4 - 8 Wochen durch              Mittels Einscannen des QR-Codes oder Klick auf das Icon
     ein validiertes Screeningtool (z.B. PG-SGA SF)                       direkt zum Downloadbereich des Screening Tools

                         PG-SGA SF                                  Beinhaltet 4 Bereiche: Gewicht, Nahrungsaufnahme,
        Patient Generated-Subjective Global Assessment              Symptome (Übelkeit, Durchfall, Appetit etc.) sowie
                         Short Form                                 Aktivitäts- und Funktionsniveau (auf ECOGa basiert).
                                                                    a
                                                                        ECOG = Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status

             Ist ein präzises und einfaches Screening Tool zur
                                                                    Ist benutzerfreundlich und gut verständlich
             Erkennung einer Mangelernährung bei ambulanten
                                                                    sowie in verschiedenen Sprachen verfügbar.
             sowie klinischen Tumorpatienten.

             Deckt alle Bereiche der von ESPEN und ASPEN
                                                                    Kann von Patienten/innen selbst im Wartezimmer
             konzeptionellen Definitionen der Mangel-
                                                                    ausgefüllt werden (Zeitaufwand 2 bis max. 5 Min.).
             ernährung ab.

                                                                    Erleichtert das patientengenerierte Screening
             Ist ein zeitsparend durchführbares, standardisiertes
                                                                    (Selbstbericht) mit verstärktem Bewusstsein und
             und validiertes Screening Tool.
                                                                    Selbstwirksamkeit.

16                                                                                                                                     17
Auswertung PG-SGA SF19                                                           PG-SGA SF Resultate & empfohlene Massnahmen19

      Durchführung durch geschultes Fachpersonal und unter Berücksichtigung
      folgender Hinweise:
                                                                                                      Keine Intervention zu diesem Zeitpunkt erforderlich.
                                                                                       0-1            Routinemässige und regelmässige Neueinschätzung
 1. Gewicht / Bewertung Gewichtsverlust
                                                                                                      während des Behandlungsverlaufs (siehe Folgeseite).
 • 1 Monats-Gewichtsverlauf berechnen, falls nicht vorhanden 6 Monatsverlauf
   → siehe separate Tabellen (auf den letzten beiden Seiten des Pocket-Guides)
 • Plus Zusatzpunkt für Gewichtsverlust in den letzten zwei Wochen
                                                                                                      Aufklärung von Patient/in und Familie durch eine/n
      Gewichtsverlust in 1 Monat       Punkte     Gewichtsverlust in 6 Monaten                        Ernährungsberater/in SVDE, eine Pflegefachperson
           10 % oder mehr                 4               20 % oder mehr              2-3             oder eine/n Arzt/Ärztin hinsichtlich pharmakologischer
               5 - 9.9 %                  3                  10 - 19.9 %                              Intervention, wie im Symptomfragebogen angegeben
               3 - 4.9. %                 2                  6 - 9.9 %                                (Kästchen 3) und ggf. gemäss den Laborwerten.
               2 – 2.9 %                  1                  2 – 5.9 %
               0 – 1.9 %                  0                   0 – 1.9 %
                                                                                                      Erfordert Intervention durch eine/n Ernährungsberater/
                                                                                                      in SVDE in Verbindung mit einer Pflegefachperson oder
                                                                                      4-8
                                                                                                      einem/r Arzt/Ärztin, abhängig von den Symptomen
 2. Nahrungsaufnahme / Erläuterung „normale“ Nahrungsaufnahme                                         (Kästchen 3).
 • Entspricht einer oralen bedarfsdeckenden Ernährung

 3. Symptome / Optimales Symptom-Management                                                           Zeigt einen kritischen Bedarf für eine verbesserte
 • Wichtige Erstlinien-Ernährungsintervention                                          ≥9             symptomatische Behandlung und/oder für Ernährungs-
                                                                                                      interventionen an.

 4. Aktivitäts- und Funktionsniveau /
    Basiert auf ECOG Performance Status
 • Mässiges, kürzlich aufgetretenes oder schweres Funktionsdefizit als
   Alarmzeichen einer möglichen Mangelernährung

                                                                                 Quelle: Adaptiert für die Schweiz aus der deutschen Version pt-global.org/?page_id=6098

18                                                                                                                                                                         19
Algorithmus: Screening und Nutrition Care Process                                     (NCP)4,5,20-23
Ein standardisierter Behandlungspfad erleichtert die Umsetzung. Die Autoren empfeh-
len den Ablauf in der Praxis wie folgt dargestellt:
                                                                                                                             Aufklärung Patient/in / Angehörige
                                                                                                                             optimales Symptom-Management und
                                                                                                                             Erneutes Screening in 4 - 8 Wochen
 Screening mit PG-SGA SF bei Patienten-                                   Resultat    ≥ 4 Punktea
 aufnahme und Therapieumstellung:
 • Patient/in füllt Fragebogen selbständig aus
 • Auswertung durch medizinische Fachperson                                   Ja          Nein

 Erfordert Intervention durch Ernährungsberater/in
 in Verbindung mit Pflegefachperson oder Arzt/Ärztin
               - Symptomabhängig -
                                                                                                    1. Ernährungs-Assessment      2. Ernährungs-Diagnose
                                                                                                    Ernährungsbezogene            PES-Statement (Problem,
                                                                                                    Anamnese, Anthropometri-      Etiology, Signs / Symptoms):
                                                                                                    sche Messungen, Biochemi-     • Aufnahme/Zufuhr
 Information an zuständige/n Arzt/Ärztin                                                            sche Daten, Ernährungs-       • Klinisch
                                                                    NUTRITION                       bezogene körperliche Be-      • Verhalten/Umfeld
                                                                    CARE                            funde, Patientengeschichte    • Andere
                                                                    PROCESS
 Anmeldung Ernährungsberater/in SVDE                                (NCP)
                                                                                                    4. Ernährungs-Monitoring      3. Ernährungs-Intervention
                                                                                                    und Evaluation
 Medizinische Unterlagen:                                                                                                         Versorgung Lebensmittel und
                                                                                                    Outcome                       Nährstoffe, Ernährungs-
 • geplante Therapie (palliativ oder kurativ?)
                                                                                                    Ernährungs-Assessment         edukation und -beratung,
 • erwartete Nebenwirkungen                                                                                                       Koordination Ernährungsbe-
 • Laborwerte (z.B. CRP, Albumin)                                                                                                 handlung
 • Berichte / Medikationsliste                                                                  Ziel/e
 • evt. Sprechstundeneinträge, etc.                                                           erreicht?

 a
  ab ≥ 9 Punkte = kritischer Bedarf für verbesserte
 symptomatische Behandlung und/oder Ernährungsintervention.                                  Nein        Ja                                                 Modifiziert nach4,21,22

20                                                                                                                                                                                21
Praxis-Tipps5,20,23                                                                         Literaturverzeichnis

                                                                                            1.    Planas, M., Álvarez-Hernández, J., León-Sanz, M., Celaya-Pérez, S., Araujo, K., & García de Lorenzo, A. (2016). Prevalence of hospital
 Empfehlungen für                            Potentieller Nutzen für                              malnutrition in cancer patients: a sub-analysis of the PREDyCES® study. Supportive Care in Cancer, 24(1), 429–435. doi:10.1007/
                                                                                                  s00520-015-2813-7.
 die Umsetzung                               Patienten/innen und                            2.    Halpern, M. T., & Yabroff, K. R. (2008). Prevalence of Outpatient Cancer Treatment in the United States: Estimates from the Medical
                                                                                                  Panel Expenditures Survey (MEPS). Cancer Investigation, 26(6), 647–651. doi:10.1080/07357900801905519.
                                             Behandlungsteam                                3.    Arends, J., Baracos, V., Bertz, H., Bozzetti, F., Calder, P. C., Deutz, N. E. P., … Weimann, A. (2017). ESPEN expert group recommendati-
                                                                                                  ons for action against cancer-related malnutrition. Clinical Nutrition, 36(5), 1187–1196. doi:10.1016/j.clnu.2017.06.017.
                                                                                            4.    Muscaritoli, M., Arends, J., & Aapro, M. (2019). From guidelines to clinical practice: a roadmap for oncologists for nutrition therapy
 • Verantwortlichkeiten im Nutrition          Umfassende Patientenbetreuung durch                for cancer patients. Therapeutic Advances in Medical Oncology, 11, 175883591988008. doi:10.1177/1758835919880084.
   Support Team definieren                     enge Zusammenarbeit in der interdis-         5.    Arends, J., et al. (2015). S3 Leitline Klinische Ernährung in der Onkologie. Aktuel Ernahrungsmed, 40, e1-e74.
                                                                                                  doi:10.1055/s-0035-1552741.
 • Regelmässige interne Schulung durch         ziplinären Kerngruppe                        6.    Cederholm, T., Jensen, G. L., Correia, M. I. T. D., Gonzalez, M. C., Fukushima, R., Higashiguchi, T., … Yu, J. (2019). GLIM criteria for the
                                                                                                  diagnosis of malnutrition – A consensus report from the global clinical nutrition community. Clinical Nutrition, 38(1), 1–9. doi:10.1016/j.
   Ernährungsberater/in SVDE                  Einbindung und frühzeitige Sensibili-              clnu.2018.08.002.
                                               sierung von Patienten/innen und An-          7.    Cederholm, T., Barazzoni, R., Austin, P., Ballmer, P., Biolo, G., Bischoff, S. C., … Singer, P. (2017). ESPEN guidelines on definitions and
 • Screening (PG-SGA SF) bei Patienten-                                                           terminology of clinical nutrition. Clinical Nutrition, 36(1), 49–64. doi:10.1016/j.clnu.2016.09.004.
   aufnahme und Therapieumstellung             gehörigen (verstärktes Bewusstsein /         8.    Maeda, K., Ishida, Y., Nonogaki, T. & Mori, N. (2020). Reference body mass index values and the prevalence of malnutrition accor-
                                               Selbstwirksamkeit)                                 ding to the Global Leadership Initiative on Malnutrition criteria. Clinical Nutrition, 39, 180e-184. doi:10.1016/j.clnu.2019.01.011.
   sowie alle 4 – 8 Wochen wiederholen                                                      9.    Fearon, K., Strasser, F., Anker, S. D., Bosaeus, I., Bruera, E., Fainsinger, R. L., … Baracos, V. E. (2011). Definition and classification of
                                              Erhöhte Lebensqualität und verbesserte             cancer cachexia: an international consensus. The Lancet Oncology, 12(5), 489–495. doi:10.1016/s1470-2045(10)70218-7.
                                                                                            10.   Aoyagi, T., Terracina, K. P., Raza, A., Matsubara, H., & Takabe, K. (2015). Cancer cachexia, mechanism and treatment. World Journal
                                               Therapieverträglichkeit                            of Gastrointestinal Oncology, 7(4), 17. doi:10.4251/wjgo.v7.i4.17.
                                                                                            11.   Argilés, J. M., Busquets, S., Stemmler, B., & López-Soriano, F. J. (2014). Cancer cachexia: understanding the molecular basis. Nature
                                              Besseres therapeutisches Ergebnis durch            Reviews Cancer, 14(11), 754–762. doi:10.1038/nrc3829.
                                               frühzeitige Erkennung der                    12.   Cruz-Jentoft, A. J., Bahat, G., Bauer, J., Boirie, Y., Bruyère, O., Cederholm, T., … Schols, J. (2018). Sarcopenia: revised European con-
                                                                                                  sensus on definition and diagnosis. Age and Ageing, 48(1), 16–31. doi:10.1093/ageing/afy169.
                                               Mangelernährung                              13.   Woo, J., Leung, J., & Morley, J. E. (2014). Validating the SARC-F: A Suitable Community Screening Tool for Sarcopenia? Journal of
                                                                                                  the American Medical Directors Association, 15(9), 630–634. doi:10.1016/j.jamda.2014.04.021.
                                                                                            14.   Prado, C. M., Cushen, S. J., Orsso, C. E., & Ryan, A. M. (2016). Sarcopenia and cachexia in the era of obesity: clinical and nutritional
                                                                                                  impact. Proceedings of the Nutrition Society, 75(2), 188–198. doi:10.1017/s0029665115004279.
 • Ab- und Rückgabeprozess Screening/         Effiziente, standardisierte und zielorien-   15.   Arends, Jann, Bachmann, P., Baracos, V., Barthelemy, N., Bertz, H., Bozzetti, F., … Preiser, J.-C. (2017). ESPEN guidelines on nutrition in
   Screeningformular (z.B. PG-SGA SF) an       tierte Arbeitsabläufe (Algorithmus) und            cancer patients. Clinical Nutrition, 36(1), 11–48. doi:10.1016/j.clnu.2016.07.015.
                                                                                            16.   Jager-Wittenaar, H., de Bats, H. F., Welink-Lamberts, B. J., Gort-van Dijk, D., van der Laan, B. F. A. M., Ottery, F. D., & Roodenburg, J. L.
   Patienten/innen / Angehörige festlegen      Zeitersparnis                                      N. (2019). Self-Completion of the Patient-Generated Subjective Global Assessment Short Form Is Feasible and Is Associated With In-
   (z.B. Empfang oder Sprechstunde)           Wissenserweiterung und Klärung
                                                                                                  creased Awareness on Malnutrition Risk in Patients With Head and Neck Cancer. Nutrition in Clinical Practice. doi:10.1002/ncp.10313.
                                                                                            17.   Jager-Wittenaar, H., & Ottery, F. D. (2017). Assessing nutritional status in cancer. Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic
 • Auswertung Screening PG-SGA SF durch        aktueller Fragen                                   Care, 20(5), 322–329. doi:10.1097/MCO.0000000000000389.
                                                                                            18.   Abbott, J., Teleni, L., McKavanagh, D., Watson, J., McCarthy, A. L., & Isenring, E. (2016). Patient-Generated Subjective Global Assess-
   medizinische Fachperson; ab ≥ 4 Punkte:    Verbesserte Kommunikation im Nutrition             ment Short Form (PG-SGA SF) is a valid screening tool in chemotherapy outpatients. Supportive Care in Cancer, 24(9), 3883–3887.
   Information an zuständige/n Arzt/Ärztin     Support Team
                                                                                                  doi:10.1007/s00520-016-3196-0.
                                                                                            19.   Erickson, N., Storck, L. J., Kolm, A., Norman, K., Fey, T., Schiffler, V., … Jager-Wittenaar, H. (2019). Tri-country translation, cultural
   oder direkter Anruf bei Patienten/innen                                                        adaptation, and validity confirmation of the Scored Patient-Generated Subjective Global Assessment. Supportive Care in Cancer,
   mit Empfehlung respektive Bedarfsklä-      Entlastung vom Behandlungsteam durch               27(9), 3499–3507. doi:10.1007/s00520-019-4637-3.
   rung Anmeldung Ernährungsberatung           Mitarbeit des Empfangsteams (Medizini-       20.   Gongora, V. & Huber, S. (2020). Ernährungs-Screening und Nutrition Care Process. Algorithmus aus Mangelernährung in der
                                                                                                  ambulanten Onkologie. Screening und Interventionskonzept. Unpublished manuscript, 1-78.
   SVDE                                        sche Praxisassistenten/innen)                21.   Gabrielson, D. K., Scaffidi, D., Leung, E., Stoyanoff, L., Robinson, J., Nisenbaum, R., Brezden-Masley, Ch. & Darling, P. B. (2013). Use
                                                                                                  of an Abridged Scored Patient-Generated Subjective Global Assessment (abPG-SGA) as a Nutritional Screening Tool for Cancer
                                              Interne Datenerhebung für eigene                   Patients in an Outpatient Setting. Nutrition and Cancer, 234-239. doi:10.1080/01635581.2013.755554.
                                               Statistik und wissenschaftliche              22.   Swan, W. I., Vivanti, A., Hakel-Smith, N. A., Hotson, B., Orrevall, Y., Trostler, N., … Papoutsakis, C. (2017). Nutrition Care Process and
                                                                                                  Model Update: Toward Realizing People-Centered Care and Outcomes Management. Journal of the Academy of Nutrition and
                                               Publikationen                                      Dietetics, 117(12), 2003–2014. doi:10.1016/j.jand.2017.07.015.
                                                                                            23.   Reber, E., Gomes, F., Vasiloglou, M. F., Schuetz, Ph. & Stanga, Z. (2019). Nutritional Risk Screening and Assessment. Journal of Clinical
                                                                                                  Medicine, 8, 1065. doi:10.3390/jcm8071065.
                                                                                            24.   Balstad, T. R., Bye, A., Jenssen, C. R., Solheim, T. S., Thoresen, L., & Sand, K. (2019). Patient interpretation of the Patient-Generated
                                                                                                  Subjective Global Assessment (PG-SGA) Short Form. Patient Preference and Adherence, Volume 13, 1391–1400. doi:10.2147/PPA.
                                                                                                  S204188.

22                                                                                                                                                                                                                                        23
Weiterführende Informationen und Links

Informationen für Fachpersonen zum PG-SGA SF18,21,24                     Ernährung
Wenn nichts anderes angegeben ist, ist nur eine Option erforderlich.     Freiberufliche Ernährungsberater/in SVDE
Wenn zwei geeignete Optionen gefunden werden, zählt bei der
Berechnung der Gesamtpunktzahl nur das „Schlechteste“                    Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz (GESKES):
(Ausnahme Kasten 3 / Symptome: Summe aller Punkte).                      Liste zertifizierter HomeCare-Anbieter in der Schweiz
                                                                         Nutrition Care Process (NCP):
In Kasten 2 kann das Wort „normales Essen“ mehrdeutig sein und
                                                                         für Ernährungsberater/innen SVDE
medizinisches Fachpersonal kann den Patienten/innen bei Bedarf
erläutern, was mit einer normalen, bedarfsdeckenden Ernährung            Nutripoint: Dokumente, Hilfsmittel & Links
gemeint ist.                                                             für Ernährungsberater/innen SVDE

Patienten/innen lesen teilweise sehr schnell oder überspringen Wörter,   Schweizerischer Verband der Ernährungsberater/innen SVDE
was die Ergebnisse des Fragebogens beeinflussen/verändern kann.
                                                                         Verordnungsformular Ernährungsberatung SVDE

Guidelines                                                               Onkologie
Amerikanische Gesellschaft für parenterale und enterale                  Krebsliga Schweiz: Informationen für onkologische
Ernährung (ASPEN)                                                        Patienten/innen und Angehörige
                                                                         Onkologiepflege Schweiz: für Pflegefachpersonen
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)
                                                                         in der Onkologie
Europäische Gesellschaft für Klinische Ernährung und
                                                                         PG-SGA SF Screening Tool in diversen Sprachen übersetzt
Stoffwechsel (ESPEN) (auch als App-Version verfügbar)
                                                                         Practice-Based Evidence in Nutrition (PEN): evidenzbasierte
                                                                         Antworten auf Fragen aus der täglichen Praxis
                                                                         Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie
                                                                         (SGMO)

24                                                                                                                                     25
Bewertung Gewichtsverlust (PG-SGA SF)20

Ausgangsgewicht                                                                Ausgangsgewicht
                             Gewichtsverlust (GV) in 1 Monat in kg                                          Gewichtsverlust (GV) in 6 Monat in kg
 vor 1 Mt. in kg                                                                vor 6 Mt. in kg
      40           0 - 0.8     0.8 - 1.2    1.2 - 2.0    2.0 - 4.0     4.0           40           0 - 0.8     0.8 - 2.4    2.4 - 4.0     4.0 - 8.0      8.0

      45           0 - 0.9     0.9 - 1.3    1.4 - 2.2    2.3 - 4.5     4.5           45           0 - 0.9     0.9 - 2.7    2.7 - 4.5     4.5 - 9.0      9.0

      50           0 - 1.0      1.0 - 1.5   1.5 - 2.5    2.5 - 5.0     5.0           50           0 - 1.0     1.0 - 3.0    3.0 - 5.0     5.0 - 10.0     10.0

      55           0 - 1.0      1.1 - 1.6    1.7 - 2.7   2.8 - 5.4     5.5           55           0 - 1.0      1.1 - 3.2   3.3 - 5.4     5.5 - 10.9     11.0

      60           0 - 1.1      1.2 - 1.7   1.8 - 2.9    3.0 - 5.9     6.0           60           0 - 1.1      1.2 - 3.5   3.6 - 5.9     6.0 - 11.9     12.0

      65           0 - 1.2      1.3 - 1.9   2.0 - 3.2    3.3 - 6.4     6.5           65           0 - 1.2      1.3 - 3.8   3.9 - 6.4     6.5 - 12.9     13.0

      70           0 - 1.3     1.4 - 2.0     2.1 - 3.4   3.5 - 6.9     7.0           70           0 - 1.3      1.4 - 4.1   4.2 - 6.9     7.0 - 13.9     14.0

      75           0 - 1.4     1.5 - 2.2    2.3 - 3.7    3.8 - 7.4     7.5           75           0 - 1.4      1.5 - 4.4   4.5 - 7.4     7.5 - 14.9     15.0

      80           0 - 1.5     1.6 - 2.3    2.4 - 3.9    4.0 - 7.9     8.0           80           0 - 1.5      1.6 - 4.7   4.8 - 7.9     8.0 - 15.9     16.0

      85           0 - 1.6     1.7 - 2.5    2.6 - 4.2    4.3 - 8.4     8.5           85           0 - 1.6      1.7 - 5.0   5.1 - 8.4     8.5 - 16.9     17.0

      90           0 - 1.7     1.8 - 2.6    2.7 - 4.4    4.5 - 8.9     9.0           90           0 - 1.7      1.8 - 5.3   5.4 - 8.9     9.0 - 17.9     18.0

      95           0 - 1.8     1.9 - 2.8    2.9 - 4.7    4.8 - 9.4     9.5           95           0 - 1.8      1.9 - 5.6   5.7 - 9.4     9.5 - 18.9     19.0

      100          0 - 1.9     2.0 - 2.9    3.0 - 4.9    5.0 - 9.9     10.0          100          0 - 1.9     2.0 - 5.9    6.0 - 9.9    10.0 - 19.9     20.0

      105          0 - 2.0     2.1 - 3.0     3.2 - 5.1   5.3 - 10.9    10.5          105          0 - 2.0      2.1 - 6.2   6.3 - 10.4   10.5 - 20.9     21.0

      110          0 - 2.1     2.2 - 3.2    3.3 - 5.4    5.5 - 10.9    11.0          110          0 - 2.1     2.2 - 6.5    6.6 - 10.9    11.0 - 21.9    22.0

      115          0 - 2.2     2.3 - 3.3    3.5 - 5.6    5.8 - 11.4    11.5          115          0 - 2.2     2.3 - 6.8    6.9 - 11.4   11.5 - 22.9     23.0

      120          0 - 2.3     2.4 - 3.5    3.6 - 5.9    6.0 - 11.9    12.0          120          0 - 2.3      2.4 - 7.1   7.2 - 11.9   12.0 - 23.9     24.0

      125          0 - 2.4     2.5 - 3.6    3.8 - 6.1    6.3 - 12.4    12.5          125          0 - 2.4     2.5 - 7.4    7.5 - 12.4   12.5 - 24.9     25.0

     GV %          0 - 1.9    2.0 - 2.9     3.0 - 4.9    5.0 - 9.9    ≥ 10.0        GV %          0 - 1.9     2.0 - 5.9    6.0 - 9.9    10.0 - 19.9    ≥ 20.0

 PG-SGA Punkte       0             1            2            3          4      PG-SGA Punkte        0             1            2             3           4

26                                                                                                                                                              27
Impressum

© 2021, SVDE Fachgruppe Onkologie & Praevcare GmbH, 1. Auflage.
Alle Rechte vorbehalten. Kopien, Weitergabe und Nutzung nur mit Quellenverweis.

Inhaltliche Erarbeitung durch
• Praevcare GmbH, Pfäffikon SZ; praevcare.ch
• Tumorzentrum ZeTuP, Rapperswil-Jona SG; zetup.ch

Projektleitung
• Sylvia Huber, BSc Ernährung und Diätetik

Unter Mitarbeit von
• Dr. med. Matthias Egger, FMH Innere Medizin und Hämatologie, internistische Onkologie (DE)
• Dr. med. Rudolf Morant, FMH Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
• Victoria Góngora, MSc Klinische Ernährung, MAS Ernährung und Gesundheit
• Melina Nigg, MSc Klinische Diätologie
• Alexandra Schmid, BSc Ernährung und Diätetik
• Kerstin Zuk, dipl. oec.-troph. FH

Gegengelesen durch
• Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz GESKES; geskes.ch
• Krebsliga Schweiz; krebsliga.ch
• Onkologiepflege Schweiz; onkologiepflege.ch
• Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie SGMO; sgmo.ch

Haftungsausschluss
Aufgrund der fortschreitenden medizinischen Entwicklung wird keine Gewähr oder Haftung
für die Richtigkeit, Vollständigkeit und anhaltende Aktualität der Aussagen übernommen.

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Die Unabhängigkeit der Herausgeber war zu jeder Zeit vollständig gewährleistet.

• Fresenius Kabi (Schweiz) AG
• Oncomedical AG
• Pfizer AG
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