Naturkundliches Langwochenende auf der Niers und durch den National Park De Maasduinen 15.06.-18.06.2017 - NAJU NRW
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Naturkundliches Langwochenende auf der Niers und durch den National Park De Maasduinen 15.06.-18.06.2017 Power-Point-Präsentation erstellt von Christian Starkloff Fotos von Christian Starkloff
Zugfahrt nach Kevelar Vom dortigen Bahnhof gingen wir gemütlich an den Treffpunkt an der Niers und warteten auf unseren Kanuvermieter. Die Zeit die wir jetzt hatten, wurde genutzt die Klamotten in die Kanusäcke zu packen, aber auch zum Angeln unter der Brücke – ein Flussbarsch biss an. Wir trafen uns an diesem Vormittag am Düsseldorfer Hauptbahnhof auf Gleis 5. Nach einem kurzen Kennenlernen bestiegen wir mit unserem Gepäck den Zug und los ging es über Krefeld nach Kevelar. Fotos von Christian Starkloff
Unser Kanu-Routenplan Der Plan der Route war es, von Kevelaer flussabwärts 19 km bis zum Campingplatz „Erlengrund“, östlich von Goch am ersten Kanutag zu paddeln. Dabei wurden 2 Naturschutzgebiete vor dem Städtchen Weeze, die sich am Ufer befinden passiert. Ebenfalls vor Weeze musste ein Wehr umgangen werden. Am zweiten Kanutag ging es vom Campingplatz „Erlengrund“, der sich direkt neben einem Naturschutzgebiet befindet, weiter flussabwärts 10 km bis nach Goch- Kessel. Dabei paddelten wir durch die Stadt Goch und durch ein größeres waldreiches Naturschutzgebiet kurz vor Kessel. Veränderte Karte von Orginalkarte
Ab auf's Wasser Als die Boote voll beladen waren, ließen wir sie zu Wasser. Es dauerte etwas, bis alle ihren Platz im Kanu hatten und wir mit der Tour starten konnten. Am Anfang hieß es erst mal kennenlernen der Kanus – wie wird gelenkt, wie paddelt man gerade aus. Und endlich war es dann soweit. Da waren unsere Kanus. Es hieß anpacken und abladen vom Anhänger. Die 3 Canadier wurden ans Ufer getragen und dort beladen. Danach bekamen wir noch unsere Paddel und Schwimmwesten. Fotos von Christian Starkloff
Die ersten km auf der Niers Mit der Zeit klappte das Steuern der Canadier immer besser. So kam man langsam aber sicher auch zügiger voran, weil das Zickzack-Gepaddel immer weniger wurde. Wir genossen den Fluß und die niederrheinische Landschaft. Die Canadier waren so aufgeteilt, dass 2 Boote mit 3 Personen und wenig Gepäck besetzt waren und ein Boot mit 2 Personen, dafür waren in diesem aber gleich 2 Anhänger an Board verstaut worden. Fotos von Christian Starkloff
Wehrumgehung Danach hieß es die Taschen und Kanus portionsweise bis unterhalb des Wehres umtragen. An der dortigen Einsatzstelle machten wir erst mal Mittag und aßen unsere Brote. Einige von uns erkundete dann noch das Wehr und die vielen Fische, die hier schwammen. Nach 5 Kilometer hieß es Paddeltour unterbrechen, denn ein Wehr ließ das Weiterfahren hier nicht zu. So mussten wir an einem Steg aussteigen, die Kanus entladen und die Boote aus dem Wasser holen. Fotos von Christian Starkloff
Und weiter geht's Danach paddelten wir noch an der Fußgänger-Fähre am Kalbecker Forst vorbei. So langsam wurden aber einige Paddler müde und wir hofften unsere Nachtziel bald zu erreichen. Auf den kommenden Flusskilometern machten wir die tollsten Tierbeobachtungen, darunter sehr sehr viele Prachtlibellen, ein paar Eisvögel, aber auch zu unserem erstaunen ein Paar Austernfischer. Außerdem unterquerten wir die Autobahn 59. Fotos von Christian Starkloff
Erstes Nachtziel erreicht Nun mussten wir die 500 Meter flussaufwärts zurück paddeln, luden die Kanus aus und schleppten das Gepäck zum „versteckten“ Campingplatz. Wir bauten die Zelte auf, aßen und dann wurde noch ein kleines Feuer am Ufer der Niers entfacht. Da am Ufer, wo wir den Campingplatz vermutet hatten kein Hinweisschild stand, paddelten wir ca. 500 Meter weiter und gingen ans Ufer um Leute zu fragen, die aber auch nicht Bescheid wussten. So erkundete ein Teil von uns zu Fuß die Gegend und so wurde der Platz gefunden. Fotos von Christian Starkloff
Und die Tour geht weiter Die Kanus wurden, nachdem alles an Gepäck da war, zu Wasser gelassen, beladen und dann bestiegen. So ging es weiter auf dem ruhigen Flüsschen, welches wir für uns heute früh alleine hatten. Am nächsten Morgen genossen wir auf der Terrasse neben unseren Zelten unser Knuspermüsli. Danach hieß es aufräumen und Sachen packen, Zelte abbauen und das Gepäck wieder ans Ufer der Niers bringen. Fotos von Christian Starkloff
Pause in Goch Nach gerade 2 Kilometern machten wir aber schon die erste Pause – im Städtchen Goch. Hier hatten es einige eilig in einen Supermarkt zu kommen, um sich mit neuen Süßigkeiten einzudecken. Wir genossen noch ein wenig den Platz an der Anlegestelle mitten in der Stadt, bevor es dann weiter ging. Fotos von Christian Starkloff und Florian Woite
Endliche Biberspuren Erst ging es wieder an Wiesen und Weiden vorbei mit wenig Baumbewuchs. Als Gebüsche am Ufer häufiger wurden, trafen wir auf umgestürzte Bäume, die durch Nagezähne gefällt wurden waren – endlich Spuren vom Biber. In Goch teilt sich die Niers. Wir nahmen den westlichen Flussteil und paddelten in einer schmaleren und schneller dahin fließenden Niers so durch die Stadt. Nachdem beide Flussteile wieder zusammen geflossen waren, verließen wir kurz darauf die Stadt Goch. Fotos von Christian Starkloff
Ende der Kanutour Nachdem wir dies erledigt hatten, schmierten wir uns Brote und machten erst einmal eine leckere Mittagspause. Wir alle waren stolz, dass wir die 39 Kilometer lange Kanutour ohne Kenterung so gut gemeistert und geschafft haben. Wir paddelten alleine noch durch ein größeres Naturschutzgebiet mit viel Wald. Nachdem wir dieses durchquert hatten, konnten wir über die Wiesen schon unser Ziel sehen - Goch-Kessel. An der Anlegestelle in Kessel luden wir zum letzten Mal die Kanus aus und holten die Boote aus dem Wasser. Fotos von Christian Starkloff
Wanderung bis zur Grenze Auf sehr schwach befahrenen Straßen, entlang von Feldern ging es weiter und weiter der niederländischen Grenze zu. Diese hatten wir bald erreicht – recht unscheinbar und nur für Fußgänger und Radfahrer. Ein Bächlein mit Brücke war die Grenze. Die Kanus ließen wir an Ort und Stelle, nachdem wir dem Kanuverleiher telefonisch Bescheid gegeben hatten. Jetzt kamen die 3 Fahrradanhänger zum Einsatz. Sie wurden beladen und so ging es mit wenig Gepäck auf dem Rücken los, zuerst raus aus dem Örtchen Kessel. Foto von Christian Starkloff
Unser Wanderweg durch den NP Infos über den Nationalpark: - 4500 ha großes Schutzgebiet, - 23 km Nordwest- Südost- Ausdehnung - durchschnittliche Breite: 2- 4 km - an der schmalsten Stelle nur ca. 100 m - 1996 National Park De Hamert gegründet (südlichster Teil) - 1998 große Erweiterung, später weitere Erweiterungen - 1971- 2001 das Reindersmeer entsteht - zahlreiche verschiedene Lebensräume: Binnendünen (der längste Binnendünen- gürtel der Niederlande), Heideflächen, Moore, Trocken- und Magerrasen, Wälder und Feuchtwiesen. Veränderte Karte von Orginalkarte des Nationaal Park De Maasduinen
Erste Meter im Nationalpark In den Niederlanden ging es auch erst weiter an Feldern entlang. An einer großen Straßenkreuzung bogen wir plötzlich falsch ab, was aber nicht tragisch war und so kamen wir an einem Center Park vorbei. Bald erreichten wir einen anderen Nationalparkeingang. Jetzt verließen wir endlich wieder Straßen und Asphalt und wanderten weiter auf schmalen Pfaden. Fotos von Christian Starkloff und Florian Woite
Campingplatz im Nationalpark Nachdem wir am nächsten Tag gefrühstückt hatten und alles gepackt und wieder verstaut hatten, wanderten wir weiter. Nach kurzer Zeit kamen wir in die Dünenbereiche des Komplexes Quin. Von einer höheren Düne hatten wir einen tollen Ausblick auf nährstoffarme Heidemoor mit mehreren Seen. Bald erreichten wir unseren Campingplatz. Ein älterer netter Campingwart führte uns z zu einem netten Plätzchen vor einem Campingbungalow mit Terrasse. Wir bauten unsere Zelte auf und ruhten uns nach dem langen Tag erst einmal aus. Der Platz wurde noch erkundet und die Trapolinanlage getestet. Fotos von Christian Starkloff und Florian Woite
Auf dem Aussichtsturm Wir gingen Richtung Süden weiter durch offene Landschaft. Wir krachselten mit unseren gut beladenden Anhänger eine hohe Düne empor und bestiegen dort einen Aussichtsturm. Jetzt sahen wir die Dünen von oben und konnten über den Wald weit in die Ferne blicken. Fotos von Christian Starkloff
Tierische Landschaftspfleger Erst trafen wir auf eine kleine Gruppe von jungen Schottischen Hochlandrindern, die unter Bäumen dösten. Wenige Meter später bekamen wir zottelige Ziegen mit sehr langen Hörner zu Gesicht, die auf einer offenen Dünenfläche ein Staubbad nahmen. Am südlichsten Zipfel des Quin- Dünen- Komplexes trafen wir auf vierbeinige Landschaftspfleger, die hier zur Offenhaltung der Landschaft eingesetzt werden, um aufwachsende Gehölze klein zu halten. Fotos von Christian Starkloff und Florian Woite
Picknickplatz mit Weitblick Hier machten wir gleich auf der ersten Düne eine Pause und aßen zum Mittag. Von hier hatten wir ein tollen Blick nach Süden auf die Sumpflandschaft und konnten ein paar Wasservögel, wie verschiedene Entenarten und Graureiher beobachten. Nachdem wir mehrere Kilometer durch Wald, an mehreren Stillgewässern vorbei und nur durch ein kleines Dünengebiet gelaufen waren, kam wir an eine offene Sumpflandschaft, welche von Dünen umgeben ist – das Eendenmeer. Fotos von Christian Starkloff
Über dem Sumpf Wir gingen auf dem Dünengürtel erst nach Nordosten weiter und bogen dann Richtung Süden ab. Hier ging ein längerer Brettersteg direkt über einen Sumpfbereich. An der breitesten Stelle des Stegs machten wir eine kurze Pause und beobachteten die umherfliegenden Libellen. Fotos von Florian Woite und Christian Starkloff
Dünen und badende Rinder Da es durch diese Dünenfläche keinen Wanderweg gab, gingen wir östlich an einem Waldrand weiter und kamen bald in die Gemeenteheide. Hier kamen wir bald zum Driessenven-See, in dem weiße Kühe bis zu ihren Knien standen und sich so abkühlten. Bald darauf verließen wir das Gebiet des Eendenmeeres und kamen an eine Straße. Auf der anderen Seite befand sich eine Dünenfläche mit sehr großen offenen Sandflächen. Ein Teil von uns schaute diese Fläche sich kurz an und staunte nicht schlecht, was dies für ein Extremlebensraum ist. Fotos von Christian Starkloff
Tagesziel erreicht Bald erreichten wir unsereren Minicampingplatz „Wolfsven“, wo so mancher sich erst mal erschöpft auf dem Rasen nieder ließ, bis er sein Zelt aufbaute. Der restliche Tag wurde nur noch mit kochen, essen und chillen verbracht. Von der Gemeenteheide ging es gleich weiter ins Gebiet der Bergerheide und dort kamen wir dann bald ans Reindersmeer, einem ehemaligen Kiesabbaugebiet. Hier kühlten wir selbst mal unsere Füße, die von der langen Tour doch schon recht müde waren. Nach kurzer Pause ging es auf die letzten 1 ½ Kilometer. Fotos von Christian Starkloff
Am Reindersmeer Kurz darauf erreichten wir das große Baggerloch, welches sich heute bei dem tollen sonnigen Wetter von seiner schönsten Seite zeigte. Hier auf der Südostseite des Sees gab es allerdings sehr viel Sand. So hatten wir mit den Anhängern zu kämpfen durch diesen zu kommen. Nach einer erholsamen Nacht auf dem kleinen Campingplatz, machten wir uns nach dem Frühstück wieder auf den Weg. Unser erstes Ziel heute war nochmals das Reindersmeer, allerdings an einer anderen Stelle. So liefen wir erst an Felder vorbei und dann durch Wald. Fotos von Christian Starkloff
Fahrt mit der Zugfähre Fotos von Christian Starkloff
Besuch der Nationalparkinfo Wir gingen am Kanal entlang zur ehemaligen Schleuse und besuchten das futuristische Gebäude, welches quer über den Schleusenkanal gebaut war und eine kleine schöne Nationalparkausstellung und ein Restaurant beinhaltete. Nachdem wir mit der Zugfähre an der schmalsten Stelle des Sees vom Ostufer zum Westufer übergesetzt hatten, wanderten wir am Ufer entlang zum ehemaligen Schiffskanal. Diesen überquerten wir auf einem Steg, von wo wir aus schon die Nationalparkinformation sahen. Fotos von Christian Starkloff
Weiter durch Wald und Dünen Aber auch ein Dünengebiet durchquerten wir noch mal. Nachdem wir eine Straße überquert hatten, kamen wir nun in den südlichsten, aber auch ältesten Teil des Nationalparks. Da die Beschilderung der Wege hier nicht mehr so klasse war, es aber noch zahlreiche alte Forstwege gab, verliefen wir uns ein wenig. Danach ging es wieder weiter. Nach wenigen Metern kamen wir an den südöstlichen Zipel des Reindersmeer. Hier bogen wir nun ab in artenreichen Laubmischwald. Fotos von Christian Starkloff
Wasservogelbeobachtung Hier gönnten wir uns eine kleine Pause im Schatten der Vogelbeobachtungskoje. Einige Wasservogelarten bekamen wir hier zu Gesicht. Da der Tag aber schon weit fortgeschritten war, mussten wir bald weiter ziehen. Nachdem wir wahrscheinlich einen ordentlichen Bogen gelaufen waren, fanden wir unseren Weg wieder und weiter ging es Richtung Südosten. Wir passierten den Ortsrand Wellerlloi, wo wir unsere Mittagsbrotzeit machten. Danach erreichten wir wieder offene Dünenbereiche mit dem See Westmeerven. Fotos von Christian Starkloff
Hohe Flussdünen Auch in diesem Dünengebiet gab es einige saure Heidemoore mit kleineren und größeren Stillgewässern, wie die Pikmeeuwenwater Seen, auf den auch ein paar Entenarten und Bläßhühner schwammen. Jetzt ging es entlang langer und hoher Flussdünen. In dieser tollen halboffenen Landschaft konnten wir weit blicken und so manche seltene Vogelart beobachten, darunter Schwarzkehlchen und Blaukehlchen. Fotos von Christian Starkloff
Die letzten Meter Nach dem Abstieg und den letzten Metern entlang von Heideflächen ging es noch knapp einen Kilometer durch einen artenreichen Laubmischwald – dann war das Ziel erreicht und die Tour geschafft. Auf den letzten Metern „bestiege“ wir die hier höchste Erhebung, das Fürstengrab – hier befindet sich das größte Hügelgrab der Niederlande. Von hier hatten wir noch mal einen grandiosen Blick über die Dünenlandschaft. Fotos von Christian Starkloff
Den südlichsten Punkt erreicht Erschöpft und doch etwas müde stürmten einige gleich ins Restaurant und bestellten sich ein erfrischendes Getränk. Aber alle waren stolz, dass wir die ca. 36 km lange Wanderung durch den Nationaal Park Maasduinen so gut gemeistert hatten. Dann hieß es Abschied neben. Jetzt hatten wir die Jagdhütte Op den Hamert, das Eingangstor im Süden des Nationalparks, erreicht. Die Jagdhütte beinhaltete ein kleines Restaurant und auch eine kleine Nationalparkausstellung. Fotos von Christian Starkloff
Heimreise Hinzu kam aber noch das es eine Baustelle zwischen Venlo und Kaldenkirchen gab, so dass wir die Schienenersatzverkehrsbusse nutzen mussten. Ab Kaldenkirchen ging es dann mit dem Zug weiter nach Düsseldorf. Wir schleppten uns zur nahegelegenen Bushaltestelle und warteten auf den Bus, der leider Verspätung hatte. Diese konnte er bis Venlo auch nicht mehr einholen, so dass wir unseren Zug in Venlo knapp verpassten. Fotos von Christian Starkloff
Eine schöne abenteuerliche Tour ist zu Ende, aber die Erinnerung bleibt. Allen Mitreisenden und Förderern dieser Fahrt vielen Dank, dass die Tour stattfand und zu einem wunderschönen Erlebnis geworden ist.
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