Network Statement 2021 - BLS AG

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Network Statement 2021 - BLS AG
Network Statement 2021
Netzzugangs- und Netznutzungsbedingungen der BLS Infrastruktur für das
Fahrplanjahr 2021

Herausgeber:
BLS Netz AG
Betrieb
Genfergasse 11
CH-3001 Bern
www.bls.ch

Datum:         10. Dezember 2020
Version:       2.0

 Betriebspunkte / Streckendatenbank
 Abrufbar unter: www.bls.ch
 (Pfad: Unternehmen / Leistungen für Bahnunternehmen / Trassen und Netzzugang / Downloads)
Network Statement 2021 - BLS AG
Änderungsjournal

Geänderte Ziffern im Network Statement 2021 (Version 1.0) gegenüber dem Network
Statement 2020
  Kapitel           •            Ziffern und Änderungen
  Generell                   ▪    Gültigkeitsdauer angepasst
                             ▪    Adressanpassungen allgemein
                             ▪    Aktualisierung diverser Verweise auf andere Webseiten und Vorschriften
                             ▪    Diverse kleinere, redaktionelle Anpassungen

  1 Allgemeine               1.3 Neue Gesetzliche Rahmenbedingungen infolge «Organisation der Bahninfra-
  Informationen              struktur (OBI)»
                             1.3.3 Entfernung der gemeinsamen Bestimmungen. Auf die Liste der netzzu-
                             gangsrelevanten Regelungen wird in der Ziffer 2.4.3 verwiesen.
  2-Zugangsbedingun-         2.3.1.1 Ergänzung «SMS-EVU»
  gen                        2.5 Redaktionelle Anpassungen (aS anstatt AS), Wegfall I-50089
                             2.6 Verweis auf Ziffer 4.7.2 hinzugefügt
                             2.7.1.1 Unterteilung der Ziffer in Grundsatz und Ausnahme, Präzisierung Gültig-
                             keitsbereich, Hinweis auf «ETCS/GSM-R Standortbestimmung» des BAV
                             2.7.2 Neu: Kontrolle Pufferschmier- und Kuppelzustand, redaktionelle Anpassun-
                             gen im Bereich I-50064
                             2.7.7 Komplette Überarbeitung der Anforderungen an Kommunikationseinrich-
                             tungen, Verwendung von Funkgleismeldern bei regelmässigen Rangierfahrten
                             2.7.13 Anhang 2.7.13 (Energiemesssysteme) wurde redaktionell komplett über-
                             arbeitet. Der Anhang ist neu nicht mehr an ein Fahrplanjahr gebunden.
                             2.7.14 Unterteilung der Ziffer ohne materielle Änderung
                             2.9 Anhang 2.9 (Datenlieferungen) siehe Änderungsverzeichnis im Dokument
  3 Infrastruktur            3.2.2.2 Inländische Normalspurnetze ergänzen
                             3.3 Neue Möglichkeit, Daten zum Fahrweg zu beziehen
                             3.3.2.1 Verweis auf die Karten im I-30111, Kapitel 5.1
                             3.3.2.1 und 3.6.8 Verweise auf I-30111 hinzugefügt
                             3.3.2.4 Überarbeitung der Ziffer «Zulässige Höchstgeschwindigkeit»
                             3.3.3.3.1 Aktualisierung GSM-R Abdeckung
                             3.3.3.3.2 Redaktionelle Präzisierung zur Gesprächsaufzeichnung
                             3.3.3.4.2 Aktualisierung ETCS Level 2 Strecken
                             3.6.6 Ergänzung der Zugkontrolleinrichtungen mit RFID
                             3.7 Link zum European Rail Facilities Portal
                             3.8 Aktualisierung der Ziffer, Hinweis auf die «ETCS/GSM-R Standortbestim-
                             mung» des BAV
  4 Kapazitätszuwei-         Anpassung an das Fahrplanjahr 2021
  sung                       • 4.1.5 Strecke Chêne-Bourg–Annemasse hinzugefügt
                             • 4.2.2.2 geänderter Begriff: «Eisenbahnfahrzeuge» anstatt «Züge»
                             • 4.2.5 und 4.4.1.3 neue Pflichtangabe bei Triebfahrzeugabstellungen
                             • 4.4.1.3 neue Regelung bei Standzeitkonflikten im Güterverkehr
                             • 4.4.1.3 Konfliktlösung für Triebfahrzeugabstellungen überarbeitet
                             • 4.4.4 Für das Fahrplanjahr 2021 sind keine Rahmenvereinbarungen abge-
                             schlossen worden
                             • 4.8 Ziffer komplett überarbeitet

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Abkürzungsverzeich-        Abkürzungen ergänzt und korrigiert
  nis und Glossar            • Erklärung «SMS-EVU» präzisiert
                             • aS und Lü hinzugefügt

Änderungsjournal Network Statement 2021
Auflistung der wichtigsten Änderungen bei einem allfälligen Update (Versionenwechsel) innerhalb
des Network Statement 2021.
  Version     Änderung         Datum     Neu (Ziffer, Inhalt)
              Nr.

  2.0                                            Allgemein: Durch die Umsetzung der Gesetzesvorlange
                                                 «Organisation der Bahninfrastruktur (OBI)» wurde, wo nö-
                                                 tig, "trasse.ch" ersetzt durch "TVS" (Schweizerische Tras-
                                                 senvergabestelle).

                                                 1.3.2 & 1.4.3.3 Schiedskommission im Eisenbahnverkehr
                                                 ersetzt durch RailCom

                                                 1.10.1 ergänzt mit PaP-Trassen

                                                 2.3.1 Vertragsbestandteile der Netzzugangsvereinbarung
                                                 den neuen gesetzlichen Vorgaben angepasst.

                                                 2.3.2 Abschnitt angepasst: Vereinbarung mit Drittbestellern
                                                 von Trassen

                                                 2.5 und 4.3.2.1 und 4.7.1 Die Bestimmungen zu ausserge-
                                                 wöhnlichen Sendungen wurden denjenigen der I-30111 an-
                                                 geglichen. Präzisierung der Zuständigkeit für die Autorisie-
                                                 rung zur Führung von aussergewöhnlichen Sendungen.

                                                 2.7.8 Neue Bestimmung zum Grenzwert Rad/Schiene-
                                                 Kraftschluss

                                                 2.7.17 Neue Bestimmung zum Lärm abgestellter Fahrzeuge

                                                 3.9 Neue Möglichkeit zur Miete von Spezial-Arbeitsplätzen
                                                 in Betriebsgebäuden

                                                 4.1.4 Redaktionelle Vereinfachung der Bestimmung über
                                                 den Trassenentzug

                                                 4.4.1.4 Neue Übersicht über Bestellverfahren

                                                 4.4.3 Neue Bestimmung bei überlasteten Strecken

                                                 4.5 Redaktionelle Anpassung

                                                 6.2 Anpassung der Rechnungsstellung an neue gesetzliche
                                                 Vorgaben

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Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS ..................................................................................................... 4

     ALLGEMEINE INFORMATIONEN................................................................................ 9
        Einleitung.............................................................................................................................................. 9

        Zielsetzung ........................................................................................................................................... 9

      Gesetzliche Rahmenbedingungen ..................................................................................................... 9
        Auszug von internationalen Erlassen Übersicht über wichtige internationalen Erlasse und EU-
  Rechtsakte (als Auslegungshilfe) ................................................................................................................ 10
        Nationale Erlasse (Auszug) ............................................................................................................. 11

        Rechtlicher Status ............................................................................................................................. 11
          Allgemeine Bemerkungen ................................................................................................................ 11
          Verbindlichkeit / Haftung .................................................................................................................. 12
          Beanstandungen / Beschwerdeverfahren ....................................................................................... 13

        Struktur des Network Statements .................................................................................................... 13

        Gültigkeitsdauer und Aktualisierung ............................................................................................... 14
          Gültigkeitsdauer ............................................................................................................................... 14
          Aktualisierungen .............................................................................................................................. 14

        Publikation.......................................................................................................................................... 14

        Kontaktadressen ................................................................................................................................ 15

        Güterverkehrskorridore .................................................................................................................... 16

        RailNetEurope – internationale Zusammenarbeit zwischen Infrastrukturbetreiberinnen ......... 16
             One Stop Shop (OSS) ................................................................................................................. 16
             RNE- IT Tools .............................................................................................................................. 17

     ZUGANGSBEDINGUNGEN ....................................................................................... 19
        Einleitung............................................................................................................................................ 19

        Allgemeine Zugangsbedingungen ................................................................................................... 19
          Voraussetzungen um eine Trasse zu beantragen ........................................................................... 20
          Zugangsberechtigung ...................................................................................................................... 20
          Netzzugangsbewilligung .................................................................................................................. 20
          Sicherheitsbescheinigung ................................................................................................................ 20
          Finanzielle Leistungsfähigkeit (Versicherung) ................................................................................. 21

        Vereinbarungsarten ........................................................................................................................... 21
          Netzzugangsvereinbarung, Art. 15 – 17 NZV .................................................................................. 21
          Vereinbarungen mit Drittbestellern von Trassen (Antragssteller) Art. 9a Abs. 4 EBG .................... 22
          Rahmenvereinbarungen/Framework Agreements .......................................................................... 22

        Regelwerke ......................................................................................................................................... 22
          Fahrdienstvorschriften (Art. 11a EBV) ............................................................................................. 22
          Ausführungsbestimmungen, Betriebsvorschriften und Empfehlungen ........................................... 23

        Aussergewöhnliche Sendungen / Schwerlasttransporte .............................................................. 23

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Gefährliche Güter .............................................................................................................................. 24
             Leitstoff Chlor ................................................................................................................................... 24

           Fahrzeugzulassungen und technische Anforderungen ................................................................ 24

Gültigkeitsbereich ......................................................................................................................................... 24

Zulassungsstelle ............................................................................................................................................ 24

Unterstützung ................................................................................................................................................ 24
         Zugbeeinflussungseinrichtung ......................................................................................................... 25
         Interaktion Rad / Schiene ................................................................................................................ 26
         Schnittstelle zwischen Lastgrenzen der Fahrzeuge und Infrastruktur ............................................. 27
         Interaktion Stromabnehmer / Fahrleitung ........................................................................................ 27
         Schienenflankenschmierung (Spurkranzschmierung) ..................................................................... 27
         Elektrische Anforderungen an die Triebfahrzeuge .......................................................................... 28
         Kommunikationseinrichtungen......................................................................................................... 28
         Bremsen........................................................................................................................................... 29
         Sanden (Erhöhung der Adhäsion) ................................................................................................... 30
            Aerodynamik ................................................................................................................................ 30
            Bogenschnelles Fahren ............................................................................................................... 30
            Intervention (Abschleppen und Aufgleisen von Zügen) ............................................................... 30
            Energiemessung (mit Energiemesssystemen) ............................................................................ 31
            Fahrtyp und Fahrzeugpreisbestimmung ...................................................................................... 31
            Notbremsüberbrückung und Toilettensysteme ............................................................................ 31
            Einsatz von Messfahrzeugen durch EVU .................................................................................... 31
            Lärm abgestellter Fahrzeuge ....................................................................................................... 31

           Personalzulassung, ........................................................................................................................... 32

           Datenlieferung .................................................................................................................................... 33

           Dienstfahrzeuge ................................................................................................................................. 33

       INFRASTRUKTUR...................................................................................................... 35
           Einleitung............................................................................................................................................ 35
             Nutzungsänderungsprozess Sicherheit ........................................................................................... 35
             Aussergewöhnliche Verwendung der Infrastruktur .......................................................................... 36

           Charakteristik des Schienennetzes ................................................................................................. 36
             Grenzen ........................................................................................................................................... 36
             Weiterführende Informationen ......................................................................................................... 36

           Netzbeschreibung .............................................................................................................................. 37
             Geografische Beschreibung ............................................................................................................ 37
             Technische Angaben ....................................................................................................................... 38
             Zugbeeinflussung und Streckenkommunikation .............................................................................. 39

           Verkehrsbeschränkungen................................................................................................................. 40
             Besondere Infrastrukturen ............................................................................................................... 40
             Umweltrestriktionen ......................................................................................................................... 40
             Gefährliche Güter ............................................................................................................................ 41
             Einschränkungen in Tunneln ........................................................................................................... 41
             Einschränkungen bei Brücken ......................................................................................................... 41
             Probefahrten .................................................................................................................................... 41

           Verfügbarkeit der Infrastruktur......................................................................................................... 42
             Streckenöffnungszeiten, Art. 6 NZV BAV ........................................................................................ 42
             Kapazitätseinschränkungen aufgrund Erhaltungs- und Erneuerungsmassnahmen ....................... 42

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Network Statement 2021 - BLS AG
Fixe Unterhaltsfenster ...................................................................................................................... 42

       Serviceeinrichtungen ........................................................................................................................ 42
         Personenbahnhöfe .......................................................................................................................... 43
         Empfehlungen bezüglich betrieblicher Massnahmen bei ungenügenden Perronnutzlängen ......... 43
         Frachtterminals ................................................................................................................................ 45
         Abstellgleise und Einrichtungen zur Vorbereitung, Ver- und Entsorgung ....................................... 45
         Unterhaltsanlagen ............................................................................................................................ 45
         Zugkontrolleinrichtungen ................................................................................................................. 45
         Hafenanlagen .................................................................................................................................. 46
         Hilfseinrichtungen ............................................................................................................................ 46
  3.6.9 Tankanlagen ....................................................................................................................................... 46

         Serviceeinrichtungen Dritter ............................................................................................................ 46

         Zukünftige Ausbauten ....................................................................................................................... 47

     KAPAZITÄTSZUWEISUNG ........................................................................................ 49
         Einleitung............................................................................................................................................ 49
           Zweck der Bestimmungen ............................................................................................................... 49
           Rechtsgrundlagen ............................................................................................................................ 49
           Erfordernis zur Trassenbestellung ................................................................................................... 49
           Erforderliche Bewilligungen und Dokumente bei der Trassenbeantragung .................................... 49
           Örtlicher Geltungsbereich ................................................................................................................ 50

         Prozessbeschreibung ....................................................................................................................... 50
           Überblick .......................................................................................................................................... 50
           Trassenanträge/Trassenbestellungen ............................................................................................. 50
           Trassenkatalog ................................................................................................................................ 52
           Trassen für den grenzüberschreitenden Verkehr (gilt nicht für Korridor- Katalogtrassen) ............. 53
           Erforderliche Angaben für die Trassenanträge und -bestellungen .................................................. 53
           Änderung von Trassenanträgen und -bestellungen ........................................................................ 55

         Fristen ................................................................................................................................................. 55
           Jahresfahrplan ................................................................................................................................. 55
           Unterjähriger Fahrplan ..................................................................................................................... 55

       Zuteilungsprozess ............................................................................................................................. 56
          Koordinierungsverfahren ................................................................................................................. 56
  1. Konfliktlösung in der Trassenvergabe auf Basis des Netznutzungsplans (NNP) ................................... 57
  2. Prioritätenordnung ................................................................................................................................... 57
  3. Bietverfahren ........................................................................................................................................... 58
  4. Zuteilungen auf freigebliebenen Kapazitäten .......................................................................................... 59
          Rechtsweg bei Streitigkeiten über die Trassenzuteilung ................................................................. 62
          Überlastete Strecken ....................................................................................................................... 62
  4.4.4 Kapazitätsbestellung mittels Rahmenvereinbarung (Framework Agreements) ................................. 62

         Trassenzuweisung bei befristeten Kapazitätseinschränkungen .................................................. 62

         Verzicht auf die Nutzung definitiv zugeteilter Trassen .................................................................. 63

         Aussergewöhnliche Sendungen und gefährliche Güter ............................................................... 63
           Aussergewöhnliche Sendungen ...................................................................................................... 63
           Gefährliche Güter ............................................................................................................................ 63

         Spezielle Vorkehrungen bei Störungen ........................................................................................... 63
           Grundsatz ........................................................................................................................................ 63
           Regelungen für die Rückkehr zu normalen Betriebsbedingungen .................................................. 64
           Geplante Einschränkungen der Eisenbahninfrastruktur .................................................................. 64

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Network Statement 2021 - BLS AG
Unvorhersehbare Einschränkungen der Eisenbahninfrastruktur ..................................................... 64

         Kapazitätszuweisung in Serviceeinrichtungen/Unterhaltsanlagen .............................................. 64

      LEISTUNGEN ............................................................................................................. 66
         Einleitung............................................................................................................................................ 66

         Grundleistungen, Art. 21, NZV ......................................................................................................... 66

         Zugang zu Serviceeinrichtungen und Bezug von Leistungen ...................................................... 66
           Zugang zu Serviceeinrichtungen ..................................................................................................... 66

         Zusatzleistungen, Art. 22, NZV ......................................................................................................... 67
           Strombezug ab Fahrdraht ................................................................................................................ 68
           Service an Zügen (Vorheizen, Wasserbezug usw.) ........................................................................ 68
           Rangierungen und andere Dienste .................................................................................................. 68
           Ausserodentliche Transporte/Transporte gefährlicher Güter .......................................................... 68
           Weitere Dienstleistungen Leistungskatalog Ziffer 2: Link ................................................................ 68

         Serviceleistungen, Art. 23, NZV ....................................................................................................... 69
           Zugang zum Telekommunikationsnetz ............................................................................................ 69
           Kundeninformation ........................................................................................................................... 69
           Bahntechnik Center ......................................................................................................................... 69
           Abos & Billette ................................................................................................................................. 69
           Revision von Fahrzeugen ................................................................................................................ 69
           Zuständigkeiten für bewegliche Materialien auf den Bahnhöfen ..................................................... 69

      ENTGELTE ................................................................................................................. 71
         Entgeltungsgrundsätze ..................................................................................................................... 71
           Grundleistungen (nach NZV) ........................................................................................................... 72
           Zusatzleistungen (nach NZV) .......................................................................................................... 72
           Serviceleistungen (nach NZV) ......................................................................................................... 72

         Abrechnungssystem ......................................................................................................................... 72

         Preise .................................................................................................................................................. 73

         Stornierungsentgelte und Rabatte ................................................................................................... 73
           Stornierungsentgelte ........................................................................................................................ 73
           Rahmenvereinbarungen .................................................................................................................. 73
           Rabatt für das Zugbeeinflussungssystem ETCS ............................................................................. 73

         Anwendung von Standardwerten .................................................................................................... 73

         Änderungen der Preise und Gebühren ........................................................................................... 74

         Vereinbarungen zur Rechnungsstellung ........................................................................................ 74

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS UND GLOSSAR. ............................................................. 75

     Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 – Prozess für die Erlangung des Netzzugangs .......................................................... 20

     Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 – Internationale Erlasse ................................................................................................. 11

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Network Statement 2021 - BLS AG
Tabelle 2 – Nationale Erlasse ....................................................................................................... 11
Tabelle 4 – Anschliessende Netze ................................................................................................ 36
Tabelle 3 – Betriebliche Massnahmen bei ungenügender Perronnutzlängen ................................ 44

     Bilderverzeichnis
Bild 1 – Homepage BLS ................................................................................................................ 14
Bild 2 – BLS Bahnof Spiez – © Alexander Paulus ........................................................................ 18
Bild 3 – BLS Lösch- und Rettungszug – © Alexander Paulus........................................................ 34
Bild 4 – Zug vor Niesen – © Alexander Paulus.............................................................................. 65
Bild 5 – RoLa bei Spiez – © Alexander Paulus.............................................................................. 70
Bild 6 – Kanderviadukt – © Alexander Paulus ............................................................................... 74

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Network Statement 2021 - BLS AG
ALLGEMEINE INFORMATIONEN

          Einleitung
                                                                                                       1
Das vorliegende Network Statement (NWS) wird durch die Abteilung Infrastruktur der BLS Netz AG
für das eigene Streckennetz veröffentlicht.

Das Schienennetz der BLS Infrastruktur deckt rund 11 % des Normalspurnetzes der Schweiz ab.
Die SBB Infrastruktur (rund 80 % des Normalspurnetzes) sowie die Schweizerische Südostbahn AG
(rund 3,5 % des Normalspurnetzes) publizieren ebenfalls ein NWS für ihr Streckennetz. Im Internet
ist eine Übersichtskarte aufgeschaltet.

Die Vergabe von Trassen (Grund- und Zusatzleistungen) auf diesen drei Schienennetzen erfolgt
durch die unabhängige Trassenvergabestelle Trasse Schweiz AG (trasse.ch). Sie stellt zudem die
diskriminierungsfreie Fahrplankonstruktion sicher. Das Kapitel 4 erläutert die Verfahren für die Be-
stellung und Zuteilung von Fahrplantrassen (Grund- und Zusatzleistungen) sowie für die mit dem
Vergabeprozess in Zusammenhang stehenden vor- bzw. nachgelagerten Prozessschritte und nennt
die dabei geltenden verbindlichen Vorgaben..

          Zielsetzung
Das NWS beinhaltet die für das Schienennetz geltenden Zugangs- und Nutzungsbedingungen (im
Sinne von Art. 10 Abs. 1 lit. d Netzzugangsverordnung [NZV] und der EU-Richtlinie 2012/34 1) und
ist Bestandteil der Netzzugangsvereinbarung zwischen der ISB und dem EVU.

Es kann aber auch als Hilfsmittel verwendet werden, um den Netzzugang zu beantragen und den
Verkehr auf dem Schienennetz der BLS Netz AG abwickeln zu können. In der Folge wird deshalb,
falls gleichermassen für EVU und Dritte anwendbar, von Antragstellern gesprochen.

          Gesetzliche Rahmenbedingungen
Das vorliegende Network Statement entspricht den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen ge-
mäss Bahnreform 2.2. Bei Rechtsänderungen wird das Network Statement nachgeführt (vgl. Ziffer

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Network Statement 2021 - BLS AG
1.4.2). Änderungen werden im Änderungsjournal ausgewiesen. Die Schweiz hat sich im Landver-
kehrsabkommen mit der Europäischen Union verpflichtet, Rechtsvorschriften anzuwenden, welche
den im Anhang 1 des Abkommens aufgeführten Rechtsvorschriften gleichwertig sind.1Die in der
Schweiz geltenden EU-Richtlinien zum Schienenverkehr sind2 in Anhang 1 des Landesverkehrsab-
kommens zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Union aufge-
führt. COTIF und CUI sind in der Schweiz anwendbar.
Die Schweizerischen Gesetze und Verordnungen sind in der systematischen Rechtssammlung (SR)
der Schweizerischen Eidgenossenschaft publiziert. Sie sind im Internet unter www.admin.ch abruf-
bar.

           Auszug von internationalen Erlassen Übersicht über wichtige internationalen Erlasse
           und EU-Rechtsakte (als Auslegungshilfe)
  Nummer                                         Bezeichnung
  Richtlinie 2004/49/EG                          Richtlinie 2004/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates
                                                 vom 29. April 2004 über Eisenbahnsicherheit in der Gemeinschaft
                                                 und zur Änderung der Richtlinie 95/18/EG des Rates über die Ertei-
                                                 lung von Genehmigungen an Eisenbahnunternehmen und der Richt-
                                                 linie 2001/14/EG über die Zuweisung von Fahrwegkapazität der Ei-
                                                 senbahn, die Erhebung von Ent gelten für die Nutzung von Eisen-
                                                 bahninfrastruktur und die Sicherheitsb escheinigung («Richtlinie über
                                                 die Eisenbahnsicherheit»).
  Richtlinie 2008/57/EG                          Richtlinie 2008/57/EG des Europäischen Parlaments und des Rates
                                                 vom 17. Juni 2008 über die Interoperabilität des Eisenbahnsystems
                                                 in der Gemeinschaft (Neufassung).
  Verordnung (EG) Nr. 352/2009                   Verordnung (EG) Nr. 352/2009 der Kommission vom 24. April 2009
                                                 über die Festlegung einer gemeinsamen Sicherheitsmethode für die
                                                 Evaluierung und Bewertung von Risiken gemäss Artikel 6 Absatz 3
                                                 Buchstabe a der Richtlinie 2004/49/EG des Europäischen Parlaments
                                                 und des Rates.
  Verordnung (EU) 913/2010                       Verordnung (EU) Nr. 913/2010 des Europäischen Parlaments und
                                                 des Rates vom 22. September 2010 zur Schaffung eines europäi-
                                                 schen Schienenn etzes für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr.
  Richtlinie (EU) 2012/34                        Richtlinie EU 2012/34 des Europäischen Parlaments und des Rates
                                                 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums
                                                 (Neufassung).
  Richtlinie (EU) 2016/2370                      Änderungsrichtlinie (EU) 2016/2370 des Europäischen Parlaments
                                                 und des Rates vom 14. Dezember 2016 zur Änderung der Richtlinie
                                                 2012/34/EU bezüglich der Öffnung des Marktes für inländische
                                                 Schienenpersonenverkehrsdienste und der Verwaltung der Eisen-
                                                 bahninfrastruktur.
  Richtlinie (EU) 2016/797                       Richtlinie (EU) 2016/797 des Europäischen Parlaments und des Ra-
                                                 tes vom 11. Mai 2016 über die Interoperabilität des Eisenbahnsys-
                                                 tems in der Europäischen Union. Ab 16.06.2020 Ersatz für Richtlinie
                                                 2008/57/EG.
  Richtlinie (EU) 2016/798                       Richtlinie (EU) 2016/798 des Europäischen Parlaments und des Ra-
                                                 tes vom 11. Mai 2016 über Eisenbahnsicherheit. Ab 16.06.2020 Er-
                                                 satz für Richtlinie 2004/49/EG.
  SR 0.742.403.1 – COTIF                         Übereinkommen über den internationalen Eisenbahnverkehr (CO-
                                                 TIF).

2Fassung  gemäss Art. 1 des Beschlusses Nr. 2/2016 des Gemischten Landverkehrsausschusses Gemein-
schaft/Schweiz vom 10. Juni 2016

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Nummer                                         Bezeichnung
  SR 0.742.403.1 – Anhang E – CUI                Einheitliche Rechtsvorschriften für den Vertrag über die Nutzung
                                                 der Infrastruktur im internationalen Eisenbahnverkehr (CUI – An-
                                                 hang E zum Übereinkommen über den internationalen Eisenbahn-
                                                 verkehr [COTIF; SR, 0.742.403.1]).

Tabelle 1 – Internationale Erlasse

          Nationale Erlasse (Auszug)
  Nummer                  Abk.            Bezeichnung
  SR 0.740.72             LVA             Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Schweizerischen Eidge-
                                          nossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Güter- und
                                          Personenverkehr auf Schiene und Strasse (mit Anhängen und Schluss-
                                          akte).
  SR 742.101              EBG             Eisenbahngesetz.
  SR 742.122              NZV             Eisenbahn-Netzzugangsverordnung.
  SR 742.122.4            NZV-BAV         Verordnung des BAV zur Eisenbahn-Netzzugangsverordnung.
  SR 742.101.4            –               Geschäftsreglement der Schiedskommission im Eisenbahnverkehr.
  SR 742.141.1            EBV             Eisenbahnverordnung.
  SR 742.141.11           AB-EBV          Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung.
  SR 742.144              –               Bundesgesetz über die Lärmsanierung der Eisenbahnen.
  SR 742.144.1            VLE             Verordnung über die Lärmsanierung der Eisenbahnen.
  SR 742.173.001          FDV             Schweizerische Fahrdienstvorschriften (R 300.1–15).
  SR 742.41               GüTG            Gütertransportgesetz
  SR 742.412              RSD             Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter mit Eisenbahnen
                                          und Seilbahnen.
  SR 742.411              GüTV            Gütertransportverordnung.
  SR 745.11               VPB             Verordnung über die Personenbeförderung.
  SR 745.13               FPV             Fahrplanverordnung.
  SR 745.1                PBG             Personenbeförderungsgesetz
  SR 151.3                BehiG           Behindertengleichstellungsgesetz.
  SR 151.31               BehiV           Behindertengleichstellungsverordnung.

Tabelle 2 – Nationale Erlasse

          Rechtlicher Status

         Allgemeine Bemerkungen
Art. 10 Abs. 1 lit. d der Schweizerischen Eisenbahn-Netzzugangsverordnung (NZV) verpflichtet die
Infrastrukturbetreiberin, die Bedingungen des Netzzugangs zu publizieren.

Art. 10 Pflichten der Infrastrukturbetreiberin
Die Infrastrukturbetreiberin gewährt den diskriminierungsfreien Zugang zu ihrem Netz, indem sie:
a.       sich bei Trassenzuteilung und Trassenpreis für den eigenen Bedarf an die gleichen Regeln hält
         die für Dritte gelten;
b.       Dritte bei Trassenzuteilung und Trassenpreis unter gleichen Bedingungen gleich behandelt;
c.       keine technischen Bedingungen stellt, die keine Grundlage in Gesetzen und Verordnungen haben;

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d.      die grundsätzlichen Bedingungen des Netzzuganges, soweit sie in dieser Verordnung nicht
        ausgeführt sind, und die wesentlichen technischen Gegebenheiten der Strecke wie Profil (Neigung),
        Kurvenradien, Länge der Ausweichgleise, Perronlängen, Streckenklasse und
       Sicherheitsausrüstung publiziert;
e.      Zusatzleistungen (Art. 22) anbietet, soweit dies mit der vorhandenen Infrastruktur und dem
       verfügbaren Personal möglich ist.

2       Das BAV legt die Art und Weise der Publikationen fest.

Im Sinne einer Harmonisierung orientieren sich in der Schweiz die SBB, die BLS Netz AG, die SOB
sowie die trasse.ch bei der Publikation an der Struktur des in der EU etablierten Network Statements
gemäss Artikel 27 der EU-Richtlinie 2012/34. Weitere Informationen zur Struktur finden sich in der
Ziffer 1.5.

          Verbindlichkeit / Haftung
Sämtliche Bedingungen für die Nutzung der Eisenbahninfrastrukturen, die im vorliegenden NWS
publiziert werden, gelten vorbehaltlich nachträglicher Rechts- und Vorschriftenänderungen.
Soweit mit der Revision Schweizerischer Gesetze und Verordnungen nach der Publikation des NWS
zusätzliche Anforderungen eingeführt werden, sind diese zwingend einzuhalten. BLS Netz AG Inf-
rastruktur haftet nicht für die Folgen aus der Nichtbeachtung von nachträglich geänderten Rechts-
erlassen und Vorschriften.

Die BLS Netz AG ist darauf bedacht, dass die Informationen im diesem NWS korrekt sind. Sie haftet
für keine direkten oder indirekten Schäden, die sich aus offensichtlichen Mängeln und Druck- fehlern
in diesem NWS und in anderen Dokumenten ergeben. Ferner wird jede Verantwor- tung für die
Inhalte sämtlicher externen Seiten, auf welche die vorliegende Publikation verlinkt, abgelehnt. So-
weit Inhalte verlinkter externer Seiten mit Inhalten des vorliegenden NWS im Widerspruch stehen,
geht das NWS vor. Dieser Vorbehalt gilt nicht für Links auf die offiziellen Publikationsseiten Schwei-
zerischer Gesetze und Verordnungen.

Das vorliegende NWS wird in Deutsch und Englisch herausgegeben. Bei Differenzen zwischen den
Sprachfassungen ist Deutsch die rechtsverbindliche Fassung.

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Beanstandungen / Beschwerdeverfahren

         BLS Netz AG (ausgenommen Kapitel 4)
Bei Beanstandungen zu Inhalten des vorliegenden Network Statement bitten wir Sie mit uns Kontakt
aufzunehmen:

BLS Netz AG
Betrieb Trassen Verkauf
Bahnhofstrasse 12
Postfach 48
CH-3700 Spiez
Tel.   +41 79 955 01 52
Mail: netzzugang@bls.ch

         Schweizerische Trassenvergabestelle (Kapitel 4)
Bei Beanstandungen zu Inhalten des Kapitels 4 bitten wir Sie, sich mit der TVS in Verbindung zu
setzen.

Schweizerische Trassenvergabestelle
Schwarztorstrasse 31
Postfach
3001 Bern Schweiz
Telefon: +41 79 928 01 63

info@tvs.ch / info@trasse.ch
www.tvs.ch / www.trasse.ch

            Kommission für den Eisenbahnverkehr RailCom
Strittige Fragen über die Gewährung des Netzzugangs sowie dessen Bedingungen unterliegen der
Klage an die Kommission für den Eisenbahnverkehr RailCom (Art. 29 LVA, Art. 40a EBG).
Die Entscheidungen der RailCom können gemäss Art. 33 lit. f VGG (Verwaltungsgerichtsgesetz) an
das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen weitergezogen werden.

          Struktur des Network Statements
Die Struktur des vorliegenden Network Statements entspricht mehrheitlich derjenigen, welche durch
die Arbeitsgruppe Network Statement von RailNetEurope (RNE) verabschiedet wurde (RNE-WG
Network Statement). Mit der einheitlichen Struktur wird beabsichtigt, dem Leser die für den Netzzu-
gang benötigten Angaben europaweit einheitlich zur Verfügung zu stellen.

▪   Kapitel-1-enthält-allgemeine-Informationen-über-das-NWS-sowie-Ansprechstellen.
▪   Kapitel-2-behandelt-Netzzugangs--und-Netznutzungsbedingungen.
▪   Kapitel-3-beschreibt-die-Eigenschaften-des-Schienennetzes-inkl.-Kapazitätseinschränkungen.
▪   Kapitel-4-zeigt-das-Vorgehen-rund-um-die-Kapazitätszuweisung-durch-die-trasse.ch-auf.
▪   Kapitel-5-beschreibt-die-Leistungen-der-Infrastrukturbetreiberin.
▪   Kapitel-6-enthält-Angaben-zum-Preissystem-und-Entgelten.

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Gültigkeitsdauer und Aktualisierung

         Gültigkeitsdauer
Das vorliegende NWS ist gültig für Bestellungen und die Durchführung von Verkehren im Fahr- plan-
jahr 2021 vom 13. Dezember 2020 bis 11. Dezember 2021.

          Aktualisierungen
Das Network Statement wird bis zum Ablauf des relevanten Fahrplanjahres nicht verändert. Dies gilt
nicht für nachträglich geänderte Rechtserlasse sowie für rein redaktionelle Änderungen gemäss Än-
derungsjournal.

          Publikation
Das vorliegende Network Statement 2021 ist als PDF-Datei3 auf der Homepage der BLS gebühren-
frei abrufbar. Der Bezug von Vorschriften und weiterführenden Dokumenten der BLS Netz AG ist
kostenpflichtig.

https://www.bls.ch/de/unternehmen/leistungen-fuer-dritte/leistungen-fuer-evu

    Bild 1 – Homepage BLS

3Alle Dateien im Portable Document Format (PDF) können mit dem Acrobat®Reader® betrachtet und ausgedruckt wer-
den. Das Programm Acrobat®Reader® kann unter www.adobe.com kostenlos heruntergeladen werden.

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Kontaktadressen
Nachfolgend sind die Kontaktadressen für weiterführende Informationen aufgeführt.

Detaillierte Auskunft zu allen Themen des Netzzugangs und der Netznutzung erhalten Sie bei den
Ansprechpartnern auf der stets aktuellen Liste unter

SBB www.sbb.ch/kontakt-onestopshop.

BLS Netz AG BLS Netz AG -> Netzzugang
(Pfad: Unternehmen / Leistungen für Bahnunternehmen / Trassen und Netzzugang / Downloads)

Bei Fragen zum Kapitel 4 des NWS wenden Sie sich bitte direkt an die

Schweizerische Trassenvergabestelle
Schwarztorstrasse 31 Postfach
3001 Bern Schweiz
Telefon: +41 79 928 01 63

info@tvs.ch / info@trasse.ch
www.tvs.ch / www.trasse.ch

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Güterverkehrskorridore
Aufbauend auf der EU-Verordnung 913/2010 führen durch Europa insgesamt elf Güterverkehrskor-
ridore (Rail Freight Corridor RFC). Damit werden folgende Ziele verfolgt:
    ▪ Stärkung der Kooperationen zwischen den ISB der beteiligten Länder in Sachen Kapazitäts-
        zuweisung, Entwicklung interoperabler Systeme sowie Infrastrukturaus- und Umbauten.
    ▪ Balance zwischen Güter- und Personenverkehrszügen entlang der Güterverkehrskorridore
        um Kapazitäts- und Pünktlichkeitsbedürfnisse von Güterzügen zu befriedigen.
    ▪ Förderung von intermodalem Verkehr, indem Terminals in die Güterverkehrskorridore einge-
        bunden werden.

Die RNE stellt eine interaktive Karte aller Güterverkehrskorridore zur Verfügung.

Die Schweiz ist an die Korridore 1 und 2 angebunden.

RFC 1 Rhine-Alpine: Zeebrugge/Antwerpen/Vlissingen/Rotterdam/Amsterdam–Köln–Mannheim–
Basel–Gotthard/Lötschberg–Genova
Weitere Informationen unter www.corridor-rhine-alpine.eu

RFC 2 North Sea-Mediterranean: Glasgow/Edinburgh/Dunkerque/Zeebrugge/Rotterdam/Amster-
dam–Metz–Basel/Marseille
Weitere Informationen unter www.rfc-northsea-med.eu

Sollen Trassen auf den Güterverkehrskorridoren bestellt werden, stehen dazu seit 2013 Corridor-
OneStopShops zur Verfügung www.rne.eu/organisation/oss-c-oss/.
Vgl. auch Ziffer 1.10.1 zu den nationalen OneStopShops.

          RailNetEurope – internationale Zusammenarbeit zwischen
          Infrastrukturbetreiberinnen
RailNetEurope (RNE) entstand im Januar 2004, als Vertreter von Eisenbahninfrastrukturbetreibe-
rinnen eine Geschäftsstelle gründeten, die im Bereich des Schieneninfrastrukturmanagements ar-
beitet und den internationalen Eisenbahnverkehr vereinfachen soll.

Ziel von RNE ist die Unterstützung der EVU in ihren internationalen Tätigkeiten (Güter- und Perso-
nenverkehr) und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Schienennetze. Die Mitglieder von
RailNetEurope harmonisieren die Konditionen für internationale Bahntransporte und pflegen die
Zusammenarbeit, um das europäische Bahngeschäft zugunsten der gesamten Schienenindustrie
in Europa zu fördern.

Weitere Informationen sind auf der RNE-Website abrufbar: http://www.rne.eu

          One Stop Shop (OSS)
Die in der RNE organisierten Mitglieder haben ein länderübergreifendes Netzwerk an OneStop-
Shops zur Unterstützung der Antragsteller bei Fragen zum Netzzugang und grenzüberschreitenden
Trassenbestellungen eingerichtet. In der Schweiz ist die trasse.ch zuständig für alle nationalen und
internationalen Trassenanträge – mit Ausnahme der Trassen auf Güterverkehrskorridoren (vgl. Zif-
fer 1.9).

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Eine Liste der nationalen Kontaktstellen ist erhältlich unter www.rne.eu.

          RNE- IT Tools

Path Coordination System (RNE PCS) ist ein internationales Trassen-Koordinationstool für An-
tragsteller, ISB, Trassenvergabestellen und Güterverkehrskorridore. Die Verwendung ist kostenlos.
Benutzeraccounts können unter pcs.rne.eu beantragt werden.

Das Charging Information System (RNE CIS) ist ein kostenloses Tool zur Abschätzung der Be-
nutzungskosten der europäischen Eisenbahninfrastruktur. Der registrierungsfreie Zugang ist unter
cis.rne.eu möglich. Es ist nicht zu verwechseln zum Cargo Informationssystem von SBB Infrastruk-
tur (CIS Infra).

Das Train Information System (RNE TIS) (zuvor EUROPTIRAILS) fasst Informationen zu interna-
tionalen Zügen an einem Ort zusammen. Die relevanten Daten werden von den beteiligten ISB an
das RNE TIS geliefert. Ein kostenloser Benutzeraccount kann unter tis.rne.eu beantragt werden.

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Bild 2 – BLS Bahnof Spiez – © Alexander Paulus

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ZUGANGSBEDINGUNGEN

          Einleitung
                                                                                                   2
Das Kapitel 2 des NWS regelt die Voraussetzungen für den Zugang zum Schienennetz der BLS
Infrastruktur im nationalen und grenzüberschreitenden Verkehr.

          Allgemeine Zugangsbedingungen
Die gesetzlichen Grundlagen für den Netzzugang und Betrieb als EVU befinden sich im Eisenbahn-
gesetz (EBG), SR 742.101, in der Verordnung über Bau und Betrieb der Eisenbahnen (Eisen-
bahnverordnung, EBV), SR 742.141.1, in der Eisenbahn-Netzzugangsverordnung (NZV), SR
742.122 und in der Verordnung des BAV über den Eisenbahn-Netzzugang (NZV-BAV), SR
742.122.4.

Um als schweizerisches EVU auf dem Schienennetz der BLS Netz AG verkehren zu können, werden
auf administrativer Ebene eine Netzzugangsbewilligung, eine Sicherheitsbescheinigung, sowie eine
Netzzugangsvereinbarung mit der ISB benötigt.

Die Netzzugangsbewilligung und Sicherheitsbescheinigungen werden durch das Bundesamt für
Verkehr (BAV) ausgestellt. Die BAV-Richtlinie zum Erlangen von Netzzugangsbewilligung und Si-
cherheitsbescheinigung sowie Sicherheitsgenehmigung beschreibt die notwendigen Schritte.

"Die Prüfung der technischen Kompatibilität der Fahrzeuge mit den zu befahrenden Strecken liegt
in der Verantwortung des EVU. Das Vorgehen ist im OneStopShop beschrieben."

Der Netzzugang für ausländische Unternehmen richtet sich nach dem jeweiligen zwischenstaatli-
chen Abkommen. So können auf den grenznahen Strecken nach Anhang 1 der BAV-Richtlinie zum
Erlangen von Netzzugangsbewilligung und Sicherheitsbescheinigung sowie Sicherheitsgenehmi-
gung vereinfachte Bedingungen zur Anwendung kommen.

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Unternehmung

       Antrag für eine                            Antrag für eine
   Netzzugangsbewilligung                    Sicherheitsbescheinigung

                                                                         Netzzugangsvereinbarung
    Bundesamt für Verkehr                        Bundesamt für Verkehr             mit der
                                                                          Infrastrukturbetreiberin

   Netzzugangsbewilligung                    Sicherheitsbescheinigung

                                                      Netzzugang

Abbildung 1 – Prozess für die Erlangung des Netzzugangs

        Voraussetzungen um eine Trasse zu beantragen
Die Voraussetzungen um eine Trasse zu beantragen sind in Kapitel 4 beschrieben.

        Zugangsberechtigung
Unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sowie der übrigen in diesem Dokument erwähnten
Bestimmungen ist jedes Unternehmen berechtigt, den Netzzugang zu beantragen.

        Netzzugangsbewilligung
Die Netzzugangsbewilligung wird vom BAV erteilt und basiert auf Art. 8c und 8d EBG.

Sie bescheinigt dem EVU unter anderem die erforderlichen Kenntnisse für einen sicheren und zu-
verlässigen Bahnbetrieb, finanzielle Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit sowie Einhaltung arbeits-
rechtlicher Vorschriften. Die Netzzugangsbewilligung ist höchstens zehn Jahre gültig und kann er-
neuert werden.

Für ausländische EVU führt Art. 9 NZV aus, dass für Fahrten auf grenznahen Strecken auch ohne
zwischenstaatliche Abkommen die ausländischen Netzzugangsbewilligungen anerkannt werden
können.

        Sicherheitsbescheinigung
Die Sicherheitsbescheinigung wird gemäss Art. 8e EBG vom BAV ausgestellt.

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Die Prüfung der technischen Kompatibilität der Fahrzeuge mit den zu befahrenden Strecken liegt in
der Verantwortung des EVU. Das Vorgehen ist im OneStopShop beschrieben.

Art. 8e Erteilung und Erneuerung der Sicherheitsbescheinigung
1Das BAV erteilt die Sicherheitsbescheinigung.
2Die Sicherheitsbescheinigung umfasst die Zulassung des Sicherheitsmanagementsystems des Eisenbahn-
verkehrsunternehmens und die Zulassung der Vorkehrungen, die es getroffen hat, um einen sicheren Betrieb
auf den zu befahrenden Strecken zu gewährleisten. Das Unternehmen muss dazu insbesondere nachwei-
sen, dass:
a. die Beschäftigten die für einen sicheren Betrieb erforderliche Qualifikation besitzen;
b. das Rollmaterial den Anforderungen eines sicheren Betriebs genügt.

3Die Sicherheitsbescheinigung wird für höchstens fünf Jahre erteilt. Sie kann erneuert werden.
4Besteht mit anderen Staaten eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung, so gelten die von die-
sen Staaten erteilten Sicherheitsbescheinigungen auch in der Schweiz.

         Finanzielle Leistungsfähigkeit (Versicherung)
Art. 5 und 5a NZV beschreiben die Anforderungen an die finanzielle Leistungsfähigkeit wie folgt:
    Art. 5 Finanzielle Leistungsfähigkeit
    (Art. 8d Abs. 1 Bst. b EBG)
    1Das Eisenbahnverkehrsunternehmen ist finanziell leistungsfähig, wenn seine Angaben erwarten lassen,
    dasses den finanziellen Verpflichtungen während mindestens einem Jahr nachkommen kann.
    2Ist die finanzielle Leistungsfähigkeit ungenügend, jedoch eine finanzielle Sanierung im Gange, so kann
    dasBAV eine provisorische Bewilligung für höchstens sechs Monate erteilen.
    3   Die Angaben für die finanzielle Leistungsfähigkeit richten sich nach dem Anhang.

    Art. 5a Versicherungsschutz
    (Art. 8d Abs. 1 Bst. b EBG)

    1 Der Versicherungsschutz ist genügend, wenn das Unternehmen nachweist, dass es gegen die Folgen
    seinerHaftpflicht bis zu einem Betrag von 100 Millionen Franken je Schadenereignis versichert ist, oder gleich-
    wertigeSicherheiten vorweist.

    2 Endigt der Versicherungsvertrag vor dem im Nachweis über die Sicherstellung angegebenen Zeitpunkt,so
    muss sich das Versicherungsunternehmen darin verpflichten, bis zum Entzug der Bewilligung, längstens aber
    während 15 Tagen nach Benachrichtigung des BAV über das Ende des Vertrages gleichwohl Ersatzansprü-
    che nach dessen Bestimmungen zu decken. Als Zeitpunkt des Entzugs gilt der Tag, an dem die Entzugsver-
    fügung rechtskräftig wird.

               Vereinbarungsarten
Die «Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Benützung der Eisenbahninfrastruktur
( AGB-ISB)» sind Bestandteil der Netzzugangsvereinbarung (siehe Link 5). Für die Kapazitätszu-
weisung gelten die Bestimmungen der Trasse Schweiz AG in Kapitel 4.

        Netzzugangsvereinbarung, Art. 15 – 17 NZV
Die Bestimmungen über die Netzzugangsvereinbarung werden in den Art. 15 bis 17 NZV geregelt.

Sind alle Voraussetzungen gemäss Ziffer 2.2 erfüllt, so steht dem Abschluss einer Netzzugangsver-
einbarung nichts mehr entgegen. Sofern das BAV beantragte Bewilligungen nicht rechtzeitig erteilen
kann, wird die Netzzugangsvereinbarung unter der Bedingung abgeschlossen, dass die

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