Neues Risiko Pedelec? - Unfallforschung kompakt
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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Nr. 46 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Wilhelmstraße 43/43G, 10117 Berlin Postfach 08 02 64, 10002 Berlin Tel.: 030 / 20 20 - 50 00, Fax: 030 / 20 20 - 60 00 www.gdv.de, www.udv.de Unfallforschung kompakt Neues Risiko Pedelec?
Impressum Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Unfallforschung der Versicherer Wilhelmstraße 43 / 43G, 10117 Berlin Postfach 08 02 64, 10002 Berlin E-Mail: unfallforschung@gdv.de Internet: www.udv.de Facebook: www.facebook.com / unfallforschung Twitter: @unfallforschung YouTube: www.youtube.com / unfallforschung Redaktion: Dr. rer. nat. Tina Gehlert Layout: Franziska Gerson Pereira Bildnachweis: Titelbild Fotolia, UDV und siehe Quellenangaben Erschienen: 09/ 2014
2 Vorbemerkung Vorbemerkung Elektrofahrräder liegen im Trend. Diese können die Bezeichnung Pedelec (Pedel Electric Cycle), S-Pedelec oder E-Bike tragen. Allein im Jahr 2013 wurden 410.000 dieser Fahrräder verkauft (Abbil- dung 1). Das kennzeichnende Merkmal ist der zusätzliche Elektromotor. Je nach Art der Motorun- terstützung werden in Deutschland Fahrräder mit Tretunterstützung (Pedelec, S-Pedelec) und Fahrräder mit tretunabhängigem Zusatzantrieb (E-Bike) unterschieden. Fahrräder mit Tretunter- stützung werden nach Leistung und Geschwindigkeit in Pedelec und S-Pedelec unterteilt. Pedelec sind Fahrräder mit Tretunterstützung bis zu 25 km/h und Motorunterstützung bis 250 Watt. Die- se werden rechtlich wie Fahrräder behandelt und nutzen wie diese die Radverkehrsinfrastruktur. Sie können ohne Fahrerlaubnis, Radhelmpflicht oder Kfz-Versicherungsschutz gefahren werden. Dagegen werden schnelle Pedelec (S-Pedelec) mit Tretunterstützung bis 45 km/h und Motorun- terstützung bis zu 500 Watt als Kleinkrafträder behandelt. Sie dürfen nur mit gültiger Fahrer- laubnis bzw. Mofa-Prüfbescheinigung, einem geeigneten Helm und KFZ-Versicherungsschutz gefahren werden. Den S-Pedelec ist die Nutzung der Radverkehrsinfrastruktur in der Regel nicht gestattet [1]. In Deutschland werden überwiegend Pedelec mit Tretunterstützung bis zu 25 km/h Höchstgeschwindigkeit und Motorunterstützung bis 250 Watt gefahren [1]. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) [2] beträgt der Marktanteil der S-Pedelec bzw. E-Bikes nur etwa 2 bis 3 % an allen Elektrofahrrädern. Mit der wachsenden Verbreitung der verschiedenen Elektrofahrräder ergeben sich neue He- rausforderungen für die Verkehrssicherheit. Insbesondere die Frage, wie sich die potenziell hö- heren Geschwindigkeiten auf das Fahrverhalten und das Unfallgeschehen auswirken, ist bisher völlig offen. In Deutschland werden Elektrofahrräder bundesweit erst seit Januar 2014 separat 1.200.000 Deutschland 1.000.000 Europa % Marktanteil 800.000 Anzahl Pedelecs 600.000 10% 11% 400.000 8% 5% 200.000 4% 2% 1% 200.000 300.000 500.000 700.000 900.000 1.100.000 1.200.000 70.000 110.000 150.000 200.000 330.000 380.000 410.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), 2014 Abbildung 1: Marktentwicklung von Elektrofahrrädern
3 in der polizeilichen Unfallanzeige erfasst. Mit belastbaren Unfalldaten ist daher nicht vor 2017 zu rechnen. In der Schweiz werden Elektrofahrräder bereits seit 2011 in der Unfallstatistik er- fasst. Erste Ergebnisse zeigen eine erhöhte Schwere im Vergleich zu Fahrradunfällen. Auch sind besonders Personen ab 45 Jahre betroffen [3]. Allerdings sind die Ergebnisse nur bedingt über- tragbar, da in der Schweiz Elektrofahrräder mit einer Motorunterstützung von bis zu 1.000 Watt zugelassen sind. Die Unfallforschung der Versicherer untersuchte daher gemeinsam mit der Technischen Universi- tät Chemnitz die Mobilität, die Geschwindigkeit und die Verkehrssicherheit von Elektroradfahrern im Vergleich zu Fahrradfahrern in Deutschland. In dieser Veröffentlichung sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Alle Ergebnisse sind ausführlich im Forschungsbericht-Nr. 27 der UDV dokumentiert [4].
4 Inhalt Inhalt Vorbemerkung 2 Methodik 5 Mobilität 6 Geschwindigkeit 7 Verkehrssicherheit 9 Schlussfolgerungen 12 Fazit 12 Schlussbemerkung 13 Literatur 14
Methodik 5 eines von sechs Oberzentren des Freistaates Methodik Sachsen. Die Lage der Stadt an den Ausläufern des Erzgebirges bedingt eine sehr hügelige To- Zur Untersuchung wurde die Fahrverhaltens- pografie. Das macht Radfahren mit einem her- beobachtung im natürlichen Umfeld einge- kömmlichen Fahrrad anstrengend, und bietet setzt, die bereits in der Vergangenheit zur Be- daher ein großes Potenzial für die Nutzung von obachtung von Pkw-Fahrern genutzt wurde Elektrofahrrädern. Der Anteil des Radverkehrs und wertvolle Erkenntnisse lieferte [5]. Bei die- am Verkehrsaufkommen in Chemnitz beträgt ser Art der Fahrverhaltensbeobachtung wer- gegenwärtig 6 % [6]. den Verkehrsteilnehmer in ihrem natürlichen Umfeld möglichst unauffällig beobachtet. Dazu werden Videokameras und zahlreiche An der Studie nahmen insgesamt 90 Per- Sensoren, wie etwa Geschwindigkeitslogger, sonen, unterteilt in drei Altersgruppen, teil GPS und Abstandsmessgeräte am oder im (Tabelle 1). Entsprechend ihrem Marktanteil Fahrzeug des Probanden installiert. In der wurden mehr Pedelec- als S-Pedelecfahrer vorliegenden Studie wurde dieser Ansatz auf rekrutiert. Die Fahrradfahrer dienten als Ver- Zweiräder angewendet. Dazu wurde eigens gleichsgruppe. Bereits bei der Rekrutierung ein Datenaufzeichnungssystem (DAS) entwi- der Teilnehmer wurde ersichtlich, dass Pe- ckelt und an den Zweirädern der Teilnehmer delec vorwiegend von Senioren genutzt wer- fest verbaut (Abbildung 2). Das DAS bestand den. Alle Teilnehmer waren im Durchschnitt aus zwei Videokameras, eine auf die Straße, die 52 Jahre alt (SD = 17.23), der jüngste 16, der andere auf den Kopf des Teilnehmers gerichtet, älteste 83 Jahre alt. Diese Altersverteilung GPS- und Radsensoren zur Geschwindigkeits- spiegelt nach Auskunft des Zweirad-Industrie- messung sowie eine digitale Speicherkarte und Verbandes in etwa die gegenwärtige Käufer- Batterie. Das Datenaufzeichnungssystem war struktur wieder. 63 % der Teilnehmer waren so konstruiert, dass es unauffällig am Lenker Männer, 37 % Frauen. Die Teilnehmer nutzten befestigt werden und mit einem Tastendruck ihre Zweiräder mindestens drei bis viermal ein- und ausgeschaltet werden konnte. pro Woche. Dies war der Tatsache geschuldet, dass insbesondere Vielfahrer angesprochen Die Fahrverhaltensbeobachtung fand in Chem- wurden. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer nitz und Umgebung statt. Chemnitz ist eine gab an, für alle Fahrten einen Fahrradhelm zu Stadt mit etwa 242.000 Einwohnern. Sie ist tragen. Abbildung 2: Elektrofahrrad mit Instrumentierung (links), Bildausschnitte Kopf, Straße (rechts)
6 Mobilität Tabelle 1: punkt beantworteten die Teilnehmer erneut Stichprobenverteilung einen Fragebogen zu ihrem Sicherheitsverhal- Fahrrad Pedelec S-Pedelec Gesamt ten und den Erfahrungen während und mit < 40 Jahre 10 16 3 29 der Fahrverhaltensbeobachtung. Die Inhalte der Erhebungen sind in Tabelle 2 im Überblick 41 - 64 Jahre 10 14 6 30 dargestellt. > 65 Jahre 11 19 1 31 Gesamt 31 49 10 90 Die Teilnehmer legten insgesamt 4.348 Wege und 16.986 km zurück. Dabei wurden etwa Nach einem telefonischen Erstkontakt wurde 4.400 Videos mit einer Gesamtlänge von für jeden Teilnehmer ein vierwöchiger Beo- über 2.300 Stunden aufgezeichnet. Vor der bachtungszeitraum zwischen Juli und No- eigentlichen Auswertung mussten diese Da- vember 2012 festgelegt. Zu Beginn der Beo- ten aufbereitet werden. Dazu gehörte die bachtung kamen die Teilnehmer mit ihrem Kodierung der Videos mittels umfangreicher eigenen Zweirad an die TU Chemnitz. Dort Kategoriensysteme, die Bereinigung der GPS- wurde das Datenaufzeichnungssystem an und Sensorrohdaten sowie der Befragungs- ihrem Zweirad montiert und die Teilnehmer und Tagebuchdaten, die Synchronisierung der in die Nutzung eingewiesen. Gleichzeitig be- verschiedenen Datentypen und schließlich antworteten sie einen Fragebogen zu ihrem die Zusammenführung aller Datenquellen in gegenwärtigen Mobilitäts- und Nutzungs- einer Datenbank. Anschließend wurden die verhalten (Tabelle 2). Während der Fahrver- Mittelwerte für die Gruppe der Fahrrad-, der haltensbeobachtung führten die Teilnehmer Pedelec- und der S-Pedelecfahrer bestimmt für eine Woche ein Mobilitätstagebuch. Mit und vorhandene Unterschiede zwischen den Hilfe des Mobilitätstagebuches sollten der Gruppen statistisch abgesichert. Das heißt, es Kontext der Radnutzung sowie qualitative wurde geprüft, ob die Unterschiede auf zu- Wegemerkmale erfasst werden. Nach Ablauf fällige Schwankungen innerhalb der Teilneh- der Beobachtung wurde das Datenaufzeich- mergruppe zurückzuführen sind oder aber nungssystem demontiert. Zu diesem Zeit- auf vergleichbare Fahrrad-, Pedelec- und S-Pe- delecfahrer verallgemeinert werden können. Tabelle 2: Fragebogen und Erhebungsinhalte Im Folgenden wird von statistisch signifikant gesprochen, wenn sich die gefundenen Unter- Zeitpunkt Inhalte schiede mit einer mindestens 95 %igen Wahr- Soziodemographie scheinlichkeit verallgemeinern lassen. Rekrutierung Verkehrsmittel (Elektrofahrrad/Fahrrad) Nutzungsverhalten (z. B. Nutzungshäufigkeit) Erweiterte Soziodemographie Motive für den Zweiradkauf und -nutzung Mobilität Vorbefragung Aktuelles Mobilitäts- und Nutzungsverhalten Vor- und Nachteile des Zweitradtyps Während des vierwöchigen Beobachtungszeit- Wegemerkmale (z. B. Uhrzeit, Zweck, Beglei- raumes legten die Teilnehmer mit ihrem Zwei- Während der tung, ungewöhnliche Ereignisse/kritische Beobachtung Situationen) rad im Durchschnitt 50 Wege und 195,2 km zurück. Gemessen an der Gesamtzahl ihrer Subjektive Wahrnehmung des Fahrverhaltens Unfälle/kritische Situationen während des Wege, nutzten die Teilnehmer ihr Zweirad für Nachbefragung Beobachtungszeitraums jeden fünften Weg. Es gibt keine statistisch Erfahrung mit der Fahrverhaltensbeobachtung signifikanten Unterschiede zwischen den drei
Geschwindigkeit 7 Zweitradtypen Fahrrad, Pedelec und S-Pe- und S-Pedelecfahrer am häufigsten den Pkw delec. Das Gleiche gilt für die durchschnittliche als Alternative angaben, war das bei Fahrrad- Wegedauer von 17 min pro Weg. S-Pedelec- fahrern der Öffentliche Personennahverkehr. fahrer legten mit 7,2 km statistisch signifikant längere Wege zurück als Fahrradfahrer (3,5 km) Zusammenfassend finden sich kaum Unter- und Pedelecfahrer (4,7 km). Der Unterschied schiede in der Mobilität von Fahrradfahrern, zwischen Fahrrad- und Pedelecfahrern ist sta- Pedelecfahrern und S-Pedelecfahrern. Ledig- tistisch nicht signifikant. lich S-Pedelecfahrer legten vermehrt längere Wege sowie Arbeitswege zurück. Auffallend Am häufigsten wurde von allen Teilnehmern ist, dass Pedelec und S-Pedelec im Gegensatz die Fahrbahn genutzt (61,4 % der zurückge- zu Fahrrädern als Alternative zum Pkw ange- legten km), gefolgt von den verschiedenen sehen werden. Formen der Radverkehrsinfrastruktur (15,9 %) und Gehwegen (9,5 %). Entgegen der gel- tenden Vorschrift nutzten auch S-Pedelecfah- Geschwindigkeit rer Radwege (13,7 % ihrer zurückgelegten km), insbesondere selbständig geführte gemein- Eine zentrale Frage der Studie war, ob und wie same Rad- und Gehwege (9,8 %). Alle drei die potenziell höheren Geschwindigkeiten Fahrzeuggruppen nutzten Gehwege, die nicht von Elektrofahrrädern tatsächlich realisiert für Radfahrer freigegeben waren (7,4 %), wo- werden. Dafür wurden zwei Arten von Ge- bei dieses regelwidrige Verhalten am häu- schwindigkeiten gemessen. Zum einen ist das figsten bei den Radfahrern auftrat (9,7 %). die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit, die die ganze Zeitspanne vom Antritt bis zum Die Teilnehmer nutzen ihr Zweirad vor allem Erreichen des Ziels umfasst, also auch Stand- für Wege zum und vom Arbeitsplatz (30,0 % zeiten der Fahrer an roten Ampeln o. ä. Zum der Wege), zur Erholung bzw. Sport im Freien anderen ist es die durchschnittliche Fahr- (19,3 %), zum Einkaufen (16,5 %) und in Zu- geschwindigkeit, mit der das Zweirad tat- sammenhang mit Dienstleistungen (13,2 %). sächlich bewegt wurde. Allgemein gilt, dass S-Pedelecfahrer nutzten das Zweirad deutlich die Reisegeschwindigkeit niedriger ist als die häufiger für arbeitsbezogene Wege als die Fahrgeschwindigkeit. In dieser Studie war die beiden anderen Nutzergruppen (53,6 % vs. Reisegeschwindigkeit bei allen drei Zweirad- 30,0 % aller Teilnehmer). Mit zunehmendem typen um 1,4 km/h niedriger als die Fahrge- Alter war eine deutliche Verschiebung der schwindigkeit. Zweiradnutzung in den Freizeitbereich zu be- obachten. Tabelle 3 zeigt die durchschnittliche Rei- se- und Fahrgeschwindigkeit getrennt nach Auf die Frage, welches Verkehrsmittel konkret Zweiradtyp und Altersgruppe. S-Pedelecfah- als Alternative zum Elektrofahrrad zur Verfü- rer fuhren am schnellsten, gefolgt von Pe- gung gestanden hätte, gaben die Teilnehmer delecfahrern und Fahrradfahrern. Fahrer bis für 18,4 % der Wege an, keine Alternative ge- 40 Jahre fuhren am schnellsten, gefolgt von habt zu haben. Bei den verbleibenden Wegen Fahrern von 41 bis 64 Jahren und Fahrern zeigten sich Unterschiede zwischen den Pe- über 65 Jahren. Die Indices a, b und c an den delecnutzern auf der einen und Fahrradfahr- Gesamtmittelwerten der Alters- und Zwei- ern auf der anderen Seite. Während Pedelec- radgruppen zeigen an, ob die Unterschiede
8 Geschwindigkeit zwischen den Gruppen statistisch signifikant rechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit sind und wenn ja, welche Gruppen sich stati- für die Gruppe der S-Pedelecfahrer insgesamt stisch voneinander signifikant unterscheiden. wurden jedoch alle S-Pedelecfahrer herange- Gruppen mit gleichem Indice unterscheiden zogen. sich statistisch nicht signifikant voneinan- der. Für die Altersgruppen bedeutet das, dass Des Weiteren wurde die Verteilung der Fahr- der Unterschied zwischen den Fahrern bis 40 geschwindigkeit analysiert (Abbildung 3). Die Jahre und den Fahrern zwischen 41 und 64 niedrigste Durchschnittsgeschwindigkeit al- Jahren statistisch nicht signifikant ist und ei- ler Teilnehmer betrug 10,1 km/h, die höchste ner zufälligen Schwankung entspricht. Beide Durchschnittsgeschwindigkeit 31,9 km/h. Da- Gruppen unterscheiden sich aber statistisch bei variierten die Geschwindigkeiten der Elek- signifikant von den über 65-jährigen Fahrern. trofahrradfahrer stärker als die der Fahrradfah- Das gilt sowohl für die durchschnittliche Rei- rer. Des Weiteren wurde die Geschwindigkeit se- als auch für die durchschnittliche Fahr- ermittelt, die jeweils von 85 % und von 15 % geschwindigkeit. Für die Zweiradtypen zeigt der Probanden überschritten wurde. Diese Ge- sich, dass sich alle drei Zweiradtypen stati- schwindigkeiten charakterisieren den unteren stisch signifikant voneinander unterscheiden, und oberen Bereich der Geschwindigkeitsver- sowohl in der durchschnittlichen Reise- als teilung. Betrachtet man das untere Ende der auch in der durchschnittlichen Fahrgeschwin- Verteilung, fuhren 85 % der Fahrradfahrer im digkeit. Dabei wurde der Tatsache, dass ältere Durchschnitt schneller als 12,3 km/h, Pedelec- Teilnehmern langsamer fahren als jüngere, fahrer schneller als 13,5 km/h und S-Pedelec- Rechnung getragen. Für S-Pedelecfahrer ist fahrer schneller als 18,3 km/h. Am oberen Ende eine Durchschnittsgeschwindigkeit nur für fuhren 15 % der Fahrradfahrer im Durchschnitt die Altersgruppe der 41- bis 64-Jährigen ange- schneller als 18,1 km/h, Pedelecfahrer schnel- geben. Nur bei dieser Altersgruppe war dafür ler als 22,3 km/h und S-Pedelecfahrer schneller eine ausreichende Fallzahl vorhanden. Zur Be- als 27,9 km/h. Tabelle 3: Durchschnittliche Geschwindigkeit nach Zweiradtyp und Altersgruppe (n = Gruppengröße, M = Mittelwert; SD = Standardabweichung; Radsensordaten; gesamter Erhebungszeitraum) Fahrrad Pedelec 25 Pedelec 45 Gesamt n M SD n M SD n M SD n M SD Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit (mit 0 km/h) ≤ 40 Jahre 8 14,9 3,5 16 18,7 5,3 3 - - 27 18,0 a 4,5 41 - 64 Jahre 9 14,4 2,2 14 16,1 4,4 6 23,6 2,4 29 17,1 a 4,8 ≥ 65 Jahre 11 12,7 2,8 19 13,6 1,7 1 - - 31 13,2 b 2,9 Gesamt 28 13,9 a 2,9 49 16,0 a 4,5 10 21,8 b 4,8 Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit (ohne 0 km/h) ≤ 40 Jahre 8 16,6 3,4 16 20,4 5,0 3 - - 27 19,6 a 4,8 41 - 64 Jahre 9 15,8 2,3 14 17,5 4,0 6 25,1 3,7 29 18,5 a 4,8 ≥ 65 Jahre 11 13,9 2,6 19 14,8 1,9 1 - - 31 14,4 b 2,2 Gesamt 28 15,3 a 2,9 49 17,4 b 4,4 10 23,2 c 4,9
Verkehrssicherheit 9 verschiedene Arten von kritischen Situationen: 100 % Fahrrad Kumulierte Prozent 80 % 1. Konflikt mit Sturz: Konflikt zwischen dem der Probanden Pedelec 60 % Zweiradfahrer und einem anderem Ver- S-Pedelec kehrsteilnehmer oder einem Objekt mit 40 % Sturzfolge (mit und ohne Kollision) 20 % 2. Konflikt ohne Sturz mit Reaktion: Aus- 0% weich- bzw. Bremsmanöver des Zweirad- 0 5 10 15 20 25 30 35 fahrers oder eines anderen Verkehrsteil- durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit nehmers, um einen Konflikt zu lösen bzw. in km/h eine Kollision zu verhindern 3. Konflikt ohne Sturz ohne Reaktion: Kon- Abbildung 3: Verteilung der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit nach flikt im Straßenverkehr ohne Manöver des Zweiradtyp (Radsensordaten; gesamter Erhebungszeitraum) (Elektro-) Radfahrers, z. B. zu nahes Über- holen von anderen Fahrzeugen Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass 4. Sturz: Zweiradfahrer stürzt ohne Einwir- die Ergebnisse das erwartete Bild zeigen. S-Pe- kung Anderer delecfahrer fuhren am schnellsten, gefolgt von 5. Beinahesturz: Zweiradfahrer kann den be- Pedelecfahrern und Fahrradfahrern. Auch vari- vorstehenden Sturz mit Mühe vermeiden ierte die Fahrgeschwindigkeit der Elektrofahrrä- (ohne Einwirkung Anderer). der stärker als die der Fahrradfahrer. Allerdings ist der Unterschied in den Durchschnittsge- Insgesamt wurden während des vierwöchigen schwindigkeiten zwischen den Fahrrad- und Beobachtungszeitraums 202 kritische Situa- den Pedelecfahrern geringer als vermutet. Pe- tionen erfasst, davon zwei Stürze ohne Ein- delecfahrer scheinen die Motorunterstützung wirkung anderer und ein Sturz in Folge eines in erster Linie einzusetzen, um ähnliche Ge- Konflikts mit einem Pkw. Der beteiligte Pkw- schwindigkeiten wie Fahrradfahrer zu realisie- Fahrer missachtete beim Linksabbiegen die ren, nur mit geringerem Aufwand. Vorfahrt des entgegenkommenden Pedelec- fahrers. Bei den beiden Alleinunfällen han- delte es sich um Stürze infolge von nassem Verkehrssicherheit bzw. rutschigem Untergrund. Am häufigsten (n = 174) waren Konflikte ohne Sturz mit einer Für die Beurteilung der Verkehrssicherheit Reaktion des Teilnehmers, um eine Kollision wurde auf die Art und Anzahl von kritischen mit einem anderen Verkehrsteilnehmer zu ver- Situationen im Straßenverkehr zurückgegrif- hindern. Es gab keine statistisch signifikanten fen, da zum Zeitpunkt der Untersuchung be- Unterschiede in der Anzahl der kritischen Si- lastbare Unfallzahlen für Deutschland fehl- tuationen zwischen Fahrrad-, Pedelec- und S- ten. Dazu wurden die Videoaufnahmen von Pedelecfahrern oder den drei Altersgruppen. vorher geschulten Beobachtern mittels eines Gleiches gilt für die an der Kilometerleistung Kategorienschemas ausgewertet. Als kritisch relativierte Anzahl kritischer Situationen. Das wurde eine Situation dann eingestuft, wenn bedeutet, dass Pedelec- und S-Pedelecfahrer der Teilnehmer oder der/die Beteiligte sehr trotz höherer Durchschnittsgeschwindigkeiten wahrscheinlich die Kontrolle über das Zweirad nicht häufiger in kritische Situationen geraten verlieren könnte. Unterschieden wurden fünf als Fahrradfahrer.
10 Verkehrssicherheit 50 % Fahrrad 43,8 Anteil der kritischen Situationen 40 % Pedelec 38,1 S-Pedelec 30 % 24,8 23,8 18,8 19,0 19,0 20 % 17,5 14,3 13,9 12,5 10,9 9,5 10,0 10 % 7,5 5,0 5,0 3,8 3,0 0,0 0,0 0% - t n- kt in lik nis lik r en er im nf ige fli Ve rch lik te r hr z lle nf ig eh t on nf rei sv kt lik eu Ko nst ke en du (a Ko Ere t rk ng fli ek nf Kr ko sch So Lä on nd ikt ne es ko n-/ eg t er K oh isch he fl ) bi Üb ge ru Kon Ab ie it nb Kr Ei Unfalltypen (einstellig) Abbildung 4: Art und Häufigkeit der kritischen Situationen entsprechend des einstelligen Unfalltyps getrennt nach Zweiradtyp (Videodaten, gesamter Erhebungszeitraum) Zur näheren Beschreibung der kritischen Situ- Am häufigsten wurden bei allen drei Zweirad- ationen wurde die Unfalltypenklassifikation typen Konflikte im Längsverkehr (Unfalltyp 6) gemäß dem Merkblatt zur Örtlichen Unfallun- und Einbiegen-Kreuzen-Konflikte (Unfalltyp 3) tersuchung in Unfallkommissionen (M UKO) [7] beobachtet. Dabei handelte es sich vor allem herangezogen. Der Unfalltyp bezeichnet den, um entgegenkommende Fahrzeuge auf dem einen Unfall auslösenden, Verkehrsvorgang Fahrstreifen des Teilnehmers und Vorfahrts- bzw. Konflikt. Als Konflikt gilt dabei die gleich- missachtungen durch motorisierte Fahrzeuge. zeitige Annäherung von Verkehrsteilnehmern Am seltensten traten in allen drei Gruppen kri- (den Konfliktpartnern) an eine Straßenstelle, tische Situationen ohne Konflikte auf, die dem an der sie unter Umständen zusammenstoßen Unfalltyp 1, dem Alleinunfall, entsprechen. könnten. Ob und wie Verkehrsteilnehmer tat- sächlich kollidieren, spielt für die Bestimmung Eine detaillierte Betrachtung des dreistelligen des Unfalltyps keine Rolle. Entscheidend für Unfalltyps ergab, dass bei Pedelecfahrern am die Bestimmung des Unfalltyps ist allein die häufigsten Konflikte des Unfalltyps 321 auftra- Konfliktsituation [7]. Der Unfalltyp wird für un- ten (Abbildung 5, links). Das sind Einbiegen-Kreu- terschiedlichste Untersuchungen des Unfallge- zen-Konflikte, bei denen der Teilnehmer sowohl schehens in Forschung und Praxis einheitlich wartepflichtig als auch bevorrechtigt gewesen verwendet. Abbildung 4 stellt die Unfalltypen sein kann. Bei S-Pedelecfahrern und Fahrradfah- für Fahrrad-, Pedelec- und S-Pedelecfahrer dar. rern wurden am häufigsten Konflikte ähnlich
11 dem Unfalltyp 681 beobachtet (Abbildung 5, tischer Situationen zwischen Fahrradfahrern, rechts). Das sind Konflikte im Längsverkehr zwi- Pedelec- und S-Pedelecfahrern vergleichbar ist. schen sich begegnenden Verkehrsteilnehmern. Das Konfliktgeschehen von Pedelec- und S-Pe- delecfahrern entspricht im Wesentlichen dem 321 681 Radunfallgeschehen [8]. 321 Zur Einschätzung der Verkehrssicherheit wur- W de des Weiteren das regelwidrige Fahrverhal- W ten von Pedelec- und Fahrradfahren während des gesamten Beobachtungszeitraums ana- lysiert. Folgenden Verhaltensweisen wurden betrachtet: Abbildung 5: ein Befahren der angebotenen Infrastruktur Grafische Darstellung der Unfalltypen entnommen aus der Unfalltypenklassifikation gemäß M UKO in falscher Fahrtrichtung, d. h. eine Missach- (W = Wartepflichtig) [7] tung des Rechtsfahrgebots die Nutzung von Gehwegen, die nicht für Konfliktgegner waren bei allen drei Zweirad- Radfahrer freigegeben sind, und typen am häufigsten Pkw, gefolgt von Fußgän- das Abweichen von einer benutzungspflichti- gern und Fahrrad- bzw. Elektrofahrradfahrern. gen Radverkehrsinfrastruktur durch Pedelec Des Weiteren traten bei allen drei Zweirad- und Fahrradfahrer. typen auch kritische Situationen mit mehreren Beteiligten auf, beispielsweise ein Fußgänger, Die Teilnehmer legten im Mittel 88,8 % der ge- der mit seinem Hund unterwegs war. fahrenen Kilometer auf der vorgeschriebenen Infrastruktur in der korrekten Fahrtrichtung Die Verteilung der kritischen Situationen auf die zurück. Dieser Anteil war bei S-Pedelecfahrern verschiedenen Infrastrukturtypen entsprach niedriger als bei Pedelec- und Fahrradfahrern bei allen drei Zweiradtypen der Exposition, d. h. (Fahrrad: 88,8 %, Pedelec: 90,8 %, S-Pedelec: der gefahrenen Kilometerleistung pro Infra- 80,4 %). Die Missachtung des Rechtsfahrge- strukturtyp. Am häufigsten wurden kritische bots, d. h. die Nutzung von Fahrbahn und Rad- Situationen auf der Fahrbahn beobachtet. Für wegen entgegen der Fahrtrichtung trat ver- S-Pedelecfahrer und Fahrradfahrer stand an gleichsweise selten auf. Im Mittel fuhren die zweiter Stelle der selbständig geführte gemein- Teilnehmer nur 1,2 % der auf Fahrbahn und same Rad- und Gehweg. Bei Pedelecfahrern ka- Radverkehrsinfrastruktur zusammen zurück- men dagegen häufiger kritische Situationen auf gelegten Kilometer auf der falschen Seite. dem straßenbegleitenden getrennten Rad- und Gehweg vor. Ferner ereigneten sich die meisten Die Nutzung von Gehwegen, die nicht für kritischen Situationen während einer regelkon- Radfahrer freigegeben waren, trat deutlich formen Nutzung der Infrastruktur. Auffallend häufiger auf. Fuhren die Teilnehmer auf dem waren lediglich einzelne kritische Situationen, Gehweg, stand für mehr als zwei Drittel der bei denen die Teilnehmer den Gehweg statt der Streckenlänge die Fahrbahn als Alternative zur Fahrbahn nutzten. Verfügung. Für ein Viertel der auf Gehwegen zurückgelegten Strecken wurde hingegen kei- Zusammenfassend lässt sich konstatieren, ne alternative Infrastruktur angeboten. Dabei dass nicht nur Anzahl sondern auch die Art kri- handelte es sich beispielsweise um Situati-
12 Schlussfolgerungen onen, in denen Wohngebiete durchquert wur- S-Pedelecfahrer erreichen im Durchschnitt den oder die Fahrbahn aufgrund von Bauarbei- statistisch signifikant höhere Reise- und Fahr- ten gesperrt war. geschwindigkeiten als Fahrrad- und Pedelec- fahrer. Pedelecfahrer sind im Mittel ebenfalls Sofern eine Radverkehrsinfrastruktur ange- statistisch signifikant schneller unterwegs als boten wurde, wurde diese in der Mehrzahl Fahrradfahrer. Allerdings ist der Unterschied der Fälle auch genutzt (91,1 % der km, für die nicht sehr groß. Sie scheinen die Motorunter- Radwege vorgeschrieben waren). Abgewichen stützung in erster Linie einzusetzen, um mit davon wurde am häufigsten bei straßenbe- dem Fahrrad ähnliche Geschwindigkeiten mit gleitenden getrennten und gemeinsamen geringerem Aufwand zu realisieren. Rad- und Gehwegen gefolgt von der mar- Die Fahrgeschwindigkeit der S-Pedelec- und kierten Radverkehrsführung auf der Fahr- Pedelecfahrer variiert jedoch stärker als die bahn. Angebotene, selbständig geführte ge- der Fahrradfahrer. meinsame Geh- und Radwege wurden in allen Alle drei Zweiradtypen erleben ähnlich häu- Fällen genutzt. fig kritische Situationen im Straßenverkehr. Auch die höhere Durchschnittsgeschwin- Zusammenfassend bedeutet dies, dass Fahr- digkeit von S-Pedelecfahrern führt zu keiner rad- und Pedelecfahrer vor allem dann die In- Häufung von kritischen Situationen. frastruktur regelwidrig zu nutzen scheinen, Am häufigsten werden für alle drei Zweirad- wenn das Angebot ihren Bedürfnissen nicht typen Konflikte im Längsverkehr, Einbiegen-/ entgegenkommt. Kreuzen- oder Abbiege-Konflikte beobachtet. Entsprechend der Exposition ereignen sich die meisten Konflikte mit Pkw, gefolgt von Fuß- Schlussfolgerungen gängern und Fahrrad- bzw. Elektrofahrradfah- rern. Dahinter verbergen sich typischerweise Mit der wachsenden Verbreitung von Pedelec Vorfahrtsmissachtungen bzw. Auspark- oder ergeben sich neue Herausforderungen für die Wendemanöver der Pkw sowie Querungen, Verkehrssicherheit. Insbesondere die Frage, wie das Vorauslaufen oder Entgegenkommen sich die möglicherweise höheren Geschwindig- von Fußgängern bzw. anderen Radfahrern. keiten auf das Fahrverhalten und das Unfallge- Das Konfliktgeschehen von Pedelec- und schehen auswirken, war bisher völlig offen. Die S-Pedelecfahrern entspricht damit im Wesent- UDV untersuchte daher gemeinsam mit der TU lichen dem klassischen Radunfallgeschehen. Chemnitz mittels einer naturalistischen Fahr- verhaltensbeobachtung die Mobilität, die Ge- schwindigkeit und die Verkehrssicherheit von Fazit Pedelec und S-Pedelecfahrern im Vergleich zu Fahrradfahrern. Im Ergebnis zeichnet die Studie Der Vergleich von Fahrrädern und Elektro- folgendes Bild: fahrrädern zeigt, dass Elektrofahrräder per Pedelec werden gegenwärtig vor allem von se keinem erhöhten oder anders gelagertem älteren Personen gefahren. Sicherheitsrisiko als Fahrräder unterliegen. Die Pedelec und Fahrräder werden in ähnlichem potenziell höheren Geschwindigkeiten werden Umfang und zu ähnlichen Zwecken einge- vor allem von S-Pedelecfahrern realisiert, wäh- setzt. Lediglich bei den S-Pedelecfahrern do- rend für Pedelecfahrer der erhöhte Komfort im minieren stärker die Arbeitswege. Mittelpunkt steht.
Schlussbemerkung 13 Die rechtliche Einordnung von Pedelec und S-Pedelec [1] erscheint vor dem Hintergrund der Ergebnisse gerechtfertigt. Aufgrund der höheren Durchschnittsgeschwindigkeit von S-Pedelecfahrern ist zu empfehlen, dass diese auch weiterhin nur auf der Fahrbahn zugelas- sen sind und einer Helm- und Versicherungs- pflicht unterliegen. Es ist durchaus möglich, dass S-Pedelecfahrer zwar ebenso häufig in Unfälle verwickelt sind, aber dann schwe- rer verletzt werden. Erste Ergebnisse aus der Schweiz legen diesen Schluss nahe. Die stärkere Variation der Geschwindigkeit von Pedelecfahrern im Vergleich zu Fahrrad- fahrern in Verbindung mit ihrer zunehmenden Verbreitung stellte besondere Anforderungen an die Dimensionierung der Radverkehrsin- frastruktur. Sie sollte den Empfehlungen der ERA 2010 [9] folgend so ausgestaltet sein, das sichere Überholvorgänge von Zweiradfahrern untereinander möglich sind. Da manche der S- Pedelecfahrer immer noch die Radverkehrsin- frastruktur statt der Fahrbahn nutzen, ist hier verstärkt Aufklärung zu betreiben. Schlussbemerkung Die Studie stellt eine Momentaufnahme der gegenwärtigen Nutzung von Fahrrädern mit elektrischer Tretunterstützung (Pedelec und S-Pedelec) in einer dafür in hohem Maße ge- eigneten Stadt in Deutschland dar. Die Er- gebnisse sind daher vor dem Hintergrund der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen, der Verbreitung von Elektrofahrrädern sowie der Merkmale der jeweiligen Nutzergruppen zu bewerten. Eine Veränderung dieser Rah- menbedingungen kann durchaus zu einer ge- änderten Einschätzung der Verkehrssicherheit führen. Daher ist eine fortlaufende, aufmerk- same Beobachtung der zukünftigen Entwick- lung sinnvoll.
14 Literatur Literatur [1] Verkehrsblatt-Verlag (2012). Landverkehr Ausgabe Nr. 22/2012. Bekanntmachung zur ver- kehrsrechtlichen Einstufung von Elektrofahrrädern. VO-Nr. 193, S. 848 [2] ZIV - Zweirad-Industrie-Verband e. V. (2014). Jahresbericht 2014, Zweirad-Industrie-Ver- band e. V., Bad Soden a. Ts. [3] bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung (2013). SINUS-Report 2013: Sicherheitsniveau und Unfallgeschehen im Strassenverkehr 2012. bfu, Bern. [4] Schleinitz, K., Franke-Bartholdt, L., Petzoldt, T., Schwanitz, S., Kühn, M. & Gehlert, T. (2014). Pedelec-Naturalistic Cycling Study. Forschungsbericht Nr. 27. Unfallforschung der Versicherer. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Berlin. [5] Winkelbauer, M., Baldanzini, N., Baumann, M., Petzoldt, T., & Gelau, C. (2012). Naturalistic Observation: Neue Methode unterwegs. Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 58(2), 73 - 78. [6] Ahrens, G.-A., Ließke, F., Wittwer, R., & Hubrich, S. (2010). Sonderauswertung zur Ver- kehrserhebung, Mobilität in Städten - SrV 2008, Städtevergleich (Vol. 49). [7] Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M UKO), FGSV Ver- lag, Köln 2012. [8] UDV- Unfallforschung der Versicherer (2013). Innerörtliche Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern. Unfallforschung kompakt Nr. 39. Unfallforschung der Versicherer. Gesamt- verband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Berlin. [9] Grundlagen für Planung und Betrieb von Radverkehrsanlagen (ERA 2010), FGSV Verlag, Köln, 2010.
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