Ostern ein christliches Fest
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Ostern ein christliches Fest oder ein germanisches Frühlingsfest Die Auferstehung Christi Die Göttin Ostara und 1499 von Perugino ein Hase Ostern – Der Sieg des Lebens über den Tod 1
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort Seite 3 2. Die Ursprünge des Christentums Seite 5 3. Die Festkreise - Weihnachten und Ostern Seite 11 4. Von Ostern abhängige Fest- und Gedenktage Seite 12 4.1 Fastnacht, Fasching , Karneval Seite 13 4.2 Gründonnerstag, Karfreitag, Ostern Seite 16 4.3 Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam Seite 19 5. Die germanischen Wurzeln des Frühlingsfestes Seite 21 6. Volksbrauchtum Seite 26 7. Schlußbemerkungen Seite 31 8. Verwendete Literatur und Bildquellen Seite 32 7. Impressum Seite 34 Anlage: Einige Betrachtungen zum 1. Mai Seite 35 2
1. Vorwort Dieses kleine Heft soll einige Anregungen vermitteln, wie man das Osterfest betrachten kann. Es soll keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Alleingültigkeit der dargestellten Ansichten erheben. Schließlich bestehen bei vielen Bräuchen andere Auffassungen und Ansichten. Es ist aber nicht zu leugnen, daß, wenn man die germanischen und keltischen Wurzeln aus den Osterbräuchen entfernt, nicht allzu viel Christliches übrig bleibt. Ähnliches kann man auch bei den christlichen Festen in Mexiko und in Südamerika feststellen. Auch dort wurde das Christentum auf die jahrhundertalten Wurzeln und Bräuche der Mayas, Azteken und Inkas, zum Teil mit Gewalt, aufgesetzt. Es ist auch nicht die Aufgabe dieser Darstellung alles zurück zum Germanentum zu bringen. Dazu ist das Christentum seit über tausend Jahren zu fest in unserem Volk verwurzelt. Aber die Wurzeln müssen bekannt sein, um die heutige Zeit richtig werten und verstehen zu können. Es steht also nicht die „Auseinandersetzung“ des Christentums mit dem Germanentum an; vielmehr müssen wir uns mit einer artfremden Religion, nämlich dem Islam auseinandersetzen. Nicht das Germanentum, sondern raumfremde Kulturen wirken zerstörend. Es können in dieser kleinen Schrift nur einzelne Mosaiksteine genannt werden, welche mit den Fruchtbarkeitskulten im Jahreslauf im Zusammenhang zu sehen sind. Wir müssen uns auf unsere ureigensten Wurzeln, auf die Wurzeln unserer Ahnen, besinnen; auch wenn diese Wurzeln beinah verschüttet sind, weil es in dne Schulen nicht mehr gelehrt wird. Es ist auch nicht gewollt. Wir sollen nicht darüber wissen, weil wir doch multikulturell erzogen werden sollen. Ostern und Weihnachten sind im deutschen Christentum stark verwurzelt. Viele Bräuche besitzen aber ihre Wurzeln in den germanischen und keltischen Kulturen. 3
Nehmen wir die germanischen und keltischen Wurzeln und Bestandteile heraus, so bleibt wenig Christliches übrig. Wenn es auch nicht unmittelbar Ostern betrifft, so ist auch das Maienfest als Teil der germanischen Frühlingsbräuche zu sehen. Ein Überblick über die Fest- und Gedenktage zum Jahresende soll diese Übersicht vervollständigen. Damit schließt sich der Osterfestkreis, das Kirchjahr endet und es beginnt der Weihnachtsfestkreis. Dazu sind die beiden Anlagen beigefügt. Anlage 1: Einige Betrachtungen zum 1.Mai und Anlage 2: Eine Betrachtung zum Ende des Kirchenjahres aus der Sicht eines Lutheraners (protestantischer Christ) Ich bin auch jederzeit für Hinweise und Anregungen dankbar. Als Quellen für diese Ausführungen dienen ausschließlich allgemein zugängliche Schriften und Meldungen. Sie sind weder verboten noch stehen sie auf dem Index, man muß sie aber erkennen und lesen wollen. Die Systemmedien verschweigen sie uns aber. 4
2. Die Ursprünge des Christentums Das christliche Osterfest hat seinen Vorläufer im jüdischen Passah, Pascha oder Pessach: Es wird der Auszug der Kinder (Volk) Israels aus Ägypten gefeiert. Beschrieben wird das im Alten Testament, 2. Buch Moses (Exodus, Auszug), Kapitel 12. In dieser Tradition lebte auch Jesus von Nazareth als er im Rahmen seiner letzten Pessach-Feier („letztes Abendmahl”) vor seinem Tod dieses Fest zum Anlaß nahm, um sein Fleisch und sein Blut als Opfer für die christliche Gedächtnisfeier einzusetzen. Pessach bedeutet Fest des ungesäuerten Brotes (Brot ohne Treibmittel). Dieses wurde mit dem überstürzten Auszug der Juden aus Ägypten gleichgesetzt, weil diese nur den rohen Teig mitnehmen konnten, „ehe er durchsäuert war”. Dieses Volk (12 Stämme Israels) wurden, nachdem Moses im Sinai gestorben war, von seinen Bruder Aaron bis zum Jordanland geführt um dort zu siedeln. Es wurde das Land der Phönizier - Philister – Philistäa - Palästina genannt. Es gehörte damals zum persischen Reich, wo aramäisch gesprochen wurde. In Syrien bestehen heute noch christliche Gemeinden, in denen das Urchristentum gewahrt wird welche bis auf die persische Zeit zurück zu führen sind und in denen aramäisch (die Sprache von Jesus) gesprochen wird. Im Jordanland gab es auch eine Stadt mit dem Namen Nazareth, wo Jesus von Nazareth geboren. Das soll aber hier nicht weiter dargestellt werden, weil es mit dem Weihnachtsfestkreis zusammenhängt. Jesus war also ein Aramäer, er sprach aramäisch und war indogermanisch geprägt. Seine Ahnen kamen aus dem Lande Abrahams aus dem Norden oder aus Sumer oder aus dem Indusgebiet. Dort hatten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Kontakte zum Mithraskult (Sol invictus). 5
Auf den ältesten Abbildungen wird Jesus mit schmalem Gesicht, schmaler langer Nase und blonden Haaren (Merkmale der Indogermanen) dargestellt. Beispiele sind die Edessavase und das Grabtuch von Turin. Als Christusbild von Edessa bezeichnet man eine mit König Abgar V. von Edessa verbundene Darstellung Jesu Christi. Das Original befindet sich in der Privatkapelle des Papstes im Vatikan. Edessa ist eine aramäische Stadt in Anatolien. Sie heißt heute Urfu. Jesus mit dem Sonnen- kranz des Mithraskultes "Jesus aus Nazareth in Galiläa erweist in seiner Botschaft und Haltung einen Geist, der dem Judentum in allen Stücken entgegengesetzt ist. Der Kampf zwischen ihm und den Juden wurde so unerbittlich, daß er zu seinem Kreuzestod führt. So kann Jesus nicht Jude gewesen sein." (Welt, 8.11.2007, S. 30) Gestützt wird diese Aussage auch dadurch, daß Jesus im Gegensatz zu den levantinischen Nomadenvölkern und den orientalischen Völkern, wo die Frau Eigentum des Mannes ist, ein völlig anderes Verhältnis zu den Frauen besessen hatte. Bei diesen Völkern herrscht heute noch Adam-Eva-Prinzip. Das heißt, die Frau wurde aus dem Mann geschaffen, indem man eine Rippe entnommen hat. In der germanischen und in der indogermanischen Religion ist die Frau dem Mann ebenbürtig. Die Urkuh Audhumbla hat aus dem Eis des Nordens den Urriesen Ymir heraus geleckt. Während er schlief sind aus seiner linken Hand gleichzeitig der erste Mann und die erste Frau gewachsen. Das hat die nordischen, die germanischen Völker geprägt. Jesus hat die Frauen geachtet, das wird zum Beispiel an seinen Verhalten gegenüber Maria deutlich. 6
Aus den frühchristlichen Gemeinden erfolgte die Abwanderung in das Oströmische Reich, auch Byzantinisches Reich genannt. Konstantin I. (der Große) mit dem Sonnenkranz und dem Stadtmodell Konstantinopels (Mosaik in der Hagia Sophia, um 1000 n. Chr.) Er war ein Anhänger des Sonnenkultes Sol Ionicus (die siegreiche Sonne), und damit des Mithraskultes. Dieser ist ein persischer (iranisch)/indischer Sonnen- kult, welcher seit 1.400 v. Chr. nachgewiesen werden kann. Das ist die Ur-Region des Ariertums (Arier - davon leite sich Iran ab). Das Symbol des Mithraskultes ist der Sonnenkranz auf dem Haupt. In der christlichen Ikonographie und Bilddarstellung stellt der Heiligenschein den Sonnenkranz (vielfach auch Glorienschein genannt) des Mithras dar. Der Begriff scheinheilig leitet sich auch davon ab. Beispiel des Heiligenscheines nach Mithras Mosaik aus dem 6. Barocksäule der Mittelalterliche Jahrhundert, das Heiligen Bilddarstellung Christus mit Dreifaltigkeit mit Mohammeds mit Kreuznimbus zeigt. Kreuz und Aureole Nimbus. auf dem Erdapfel, Olmütz, Tschechische Republik, 1716–1754. 7
Buddha-Statue mit Justinian I., Sonnenkranz mit Nimbus, 1.–2. Jh., Mosaikdetail aus der Swastika Gandhara Kirche San Vitale in (Afghanistan). Ravenna Der Römische Kaiser Flavius Valerius Konstantin I. der Große (270 oder 288 bis 337) ist für das abendländische Christentum eine Schlüsselperson. Nach der erfolgreichen Schlacht an der Milvischen Brücke am 28.10.312 ist er zum Christentum übergetreten. Nach 324 verlegte er seine Residenz in den Osten des Reiches, nach Byzanz (Ostrom). Seither heißt sie Konstantinopel (Konstantinsstadt). Durch die Mailänder Vereinbarung, das Toleranzedikt von Mailand im Jahre 313, wurde im ganzen Reich die Religionsfreiheit zugesichert. In Byzanz gab es auch einen Stadtteil, in dem die Galater lebten. Sie waren Kelten. An diese richtete der Apostel Paulus den Galaterbrief (Neues Testament, Brief an die Galater). Die Christianisierung Deutschlands erfolgte nicht von Rom aus. Sie erfolgte durch die keltische Priesterschaft den Druiden aus England. Es waren die keltischen Priester, die Druiden, welche durch die Vernichtung der Kelten an Macht verloren hatten. Sie wandten sich nunmehr dem Christentum zu und fingen an zu missionieren. Bekannt ist zum Beispiel Bonifatius (*673 in England- +755 in Friesland). Er ging als derjenige in die Geschichte ein, welcher die Donar-Eiche bei Fritzlar fällen ließ. Bonifatius (lateinisch der Wohltätige) wird auch Malefatius der Übeltäter genannt. 8
Die Friesen hatten letztendlich genug von seiner „ frohen Botschaft“ und haben ihn totgeschlagen. In diesem Zusammenhang sind auch die vermeintlichen Raubzüge der Wikinger zu sehen. Es waren weniger Raubzüge sondern vielmehr die Zerstörung der Druiden-Klöster, welche ihre Macht gegen die wirtschaftliche Entfaltung der Wikinger richteten. Ausführlich kann das bei Georg Kausch „Die unbequeme Nation 2000 Jahre Wirtschaft- und Religionskriege gegen die Deutschen“ nachgelesen werden. Eine freie unvoreingenommene Betrachtung ist sehr schwer möglich, weil dieses Thema durch die katholische Kirche (seit Augustin von Thagaste 354-430) stark ideologisiert ist. In Lexika und Büchern werden viele Tatsachen, die an die germanischen und keltischen Traditionen erinnern einfach „ausgeblendet“. Der Sohn und Nachfolger von Karl dem Großen, Ludwig I., auch Ludwig der Fromme, (*778 – +840) hat alle germanischen und keltischen Götter- und Heldenlieder, sammeln oder beschlagnahmen und vernichten lassen. Auf germanischen und keltischen Heiligtümern wurden christliche Bauwerke errichtet. Beispiele sind unter anderem: Der Aachener Dom (Begräbnisstätte Karls des Großen), die Kathedrale von Chatré, die vielen Dorfkirchen in Niedersachsen (erinnert sei an das Bodenhimmelsystem), die Donareiche (benannt nach dem germanischen Hauptgott Donar) in Wetzlar, welche Bonifatius fällen ließ und die Zerstörung der Irminsul (Hauptheiligtum der Sachsen) im Jahre 772, nahe der sächsischen Hauptfestung Eresburg in Westfalen. Das löste die dreißigjährigen Sachsenkriege aus. Diese Umstände erschweren es erheblich, die germanischen und keltischen Wurzeln zu erkennen. 9
Solche Thingplätze (Versammlungsplätze der Germanen wurden oft mit Dorfkirchen überbaut. Beispiel einer Irminsul Die Irminsul ist eine Stütze für das Himmelsgewölbe, ähnlich dem Atlas (Atlasgebirge) in der griechischen Mythologie. 10
3. Die Festkreise – Weihnachten und Ostern Seit dem 1. Konzil von Nicäa im Jahre 325, welches unter Leitung des Kaisers Konstantin I. stand, wird das Kirchenjahr in den Weihnachtsfestkreis und in den Osterfestkreis eingeteilt. Byzanz hieß die Hauptstadt von Ost-Rom: Konstantin I. nannte diese ab dem Jahre 330 Konstantinopel. Diesen Namen hat sie bis zur Eroberung durch Sultan Mehmed II. im Jahre 1453 beibehalten. In diesem Jahr wurde sie die Hauptstadt des Osmanischen Reiches und wird seitdem Istanbul genannt. Nicäa die Stadt des ersten Christlichen Konzils, heißt heute Iznik. Sie befindet sich im Westen Anatoliens (Türkei). Der Weihnachtsfestkreis . . . . . . mit dem Weihnachtsfest und den damit in Verbindung stehenden Feiertagen (Advent, Sylvester, Neujahr, Heilige drei Könige) richtet sich nach den Umlauf der Erde um die Sonne. Das Berechnungsdatum ist dabei die Wintersonnenwende am 21. Dezember. Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr, also am vierten Sonntag vor dem Weihnachtsfest. Das Weihnachtsfest wird am 25. Dezember gefeiert. Das heißt, der 1. Advent wird frühestens am 27. November, jedoch spätestens am 3. Dezember gefeiert. Der 24. Dezember ist kein Weihnachtstag sondern er ist der Heilige Abend an dem die Ankunft des Herrn oder Jesus´ erwartet wird. Sollte der 24. Dezember zugleich ein Sonntag sein, dann ist das auch der 4. Advent. Das war im Jahre 2017 der Fall und wird erneut im Jahre 2023 eintreten. Im Jahre 2016 ist der 1. Advent bereits auf den 27. November gefallen. Das ist im Jahr 2022 erneut der Fall. 11
4. Von Ostern abhängige Feste und Gedenktage Angegeben ist die Zahl der Tage vor bzw. nach dem Ostersonntag. Weiberfastnacht −52 Rosenmontag −48 Faschingsdienstag = Veilchendienstag −47 Aschermittwoch −46 Karwoche Palmsonntag −7 Gründonnerstag −3 Karfreitag −2 Karsamstag −1 Ostersonntag (am ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang am 21. März 0 (Tag- und Nachtgleiche) Ostermontag +1 Weißer Sonntag +7 Christi Himmelfahrt = Vatertag (traditionell) +39 Pfingstsonntag +49 Pfingstmontag +50 Fronleichnam +60 Trinitatis, Sonntage nach Trinitatis Das Osterfest und die damit in Verbindung stehenden Feiertage (Karneval, Pfingsten, Himmelfahrt, Fronleichnam) richten sich nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang am 21. März (Tag- und Nachtgleiche). Da die Sonntage der Fastenzeit nicht als Fasttage gelten, ergibt sich eine Gesamtdauer von 46 Tagen, von Aschermittwoch bis Karsamstag. Hier spricht man vom Osterfestkreis. Dieser reicht bis zum Totensonntag. 12
Der erste Sonntag nach dem Pfingstfest ist der Trinitatissonntag (Trinitatis = Dreifaltigkeit: Gott-Sohn-Heiliger Geist). Von da an werden die Sonntage wie folgt gezählt: 1. Sonntag nach Trinitatis, 2. Sonntag nach Trinitatis usw. bis zum 23. bzw. 24. Sonntag nach Trinitatis Die Anzahl der Sonntage nach Trinitatis ist abhängig vom ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang. Die katholische Kirche zählt die Sonntage nach Pfingsten, die evangelische Kirche dagegen die Sonntage nach Trinitatis. 4.1 Fastenzeit, Fasching , Karneval Es handelt sich hier um unterschiedliche Bezeichnungen für ein und dieselbe Sache. Die Fastenzeit dauert 40 Tage. Sie endet am Karfreitag. Karneval Um die Herkunft des Wortes Karneval zu erkennen, muß dieses in seine zwei Bestandteile zerlegt werden. Der erste Teil des Begriffs ist das lateinische Wort „caro, carnis". Es bedeutet so viel wie „Fleisch". Als zweiter Bestandteil, ist das lateinische Verb „levare". Es heißt soviel wie „wegnehmen". Der ganze Begriff als solcher steht demnach für „Fleisch wegnehmen". Fasching Das Wort „Fasching" geht sprachgeschichtlich auf die mittelhochdeutsche Prägung „vastschanc" zurück, das bald schon zu „vaschang" verkürzt worden ist. Das Wort bezeichnete den „Ausschank vor dem Fasten". Andere Quellen gehen davon aus, daß sich Fasching von der Fa-Rune ableitet: 13
Die Fa-Rune Fa –sing - faseln = zeugen Karneval car = eingeschlossen na = Geburt - Val/ual = aller Das Zeugungsfest des Volkes, es wird auch Fasching genannt. Daraus erklärt sich auch die Kußfreiheit zu Fasching, als ein Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Pfannkuchen mit Marmelade – Pfannkuchen = Fast-Nacht - Zeugungsnacht Marmelade symbolisiert die im Mutterleib eingesetzte Frucht. Die Brezel dient als Hinweis auf Enthaltsamkeit damit die Frucht ruhen kann. Sie ist das Sinnbild für Geburtenförderung. Fastnacht Das Wort „Fas(t)nacht" kommt nach anderen Quellen von „vas(t)(en)nacht" und meinte zunächst allgemein die „Nacht vor dem Fasten". Fasten Das Wort kommt vom althochdeutsch fasta, fastēn, vgl. auch gotisch fastubni, fastan „(fest)halten, beobachten, bewachen“. Damit ist ursprünglich das „(an den Geboten der Enthaltsamkeit) festhalten" bzw. „Festhalten an dem vorgeschriebenen Ritus" gemeint. Fastenzeit Als Fastenzeit wird der Zeitraum des Fastens und Betens zur Vorbereitung auf das Hochfest Ostern (Ostern ist das höchste Fest in der christlichen Kirche, nicht das Weihnachtsfest) bezeichnet. In den reformatorischen Kirchen ist der Begriff „Passionszeit“ gebräuchlich. In der römisch-katholischen Kirche wird auch die Bezeichnung „österliche Bußzeit“ verwendet. 14
Die orthodoxen Kirchen nennen sie die Heilige und Große Fastenzeit. Auch zur Vorbereitung auf Weihnachten kennt die Westkirche eine zweite, ursprünglich ebenfalls 40-tägige Bußzeit, den Advent. In der orientalischen, jüdischen und levantinischen Mythologie besitzt die Zahl 40 eine große mythische Bedeutung: Jesus hat sich 40 Tage in der Wüste aufgehalten (Neues Testament, Buch Matthäus, Kapitel 4) Die Sintflut dauerte 40 Tage (Altes Testament, 1. Buch Moses (Genesis), Kapitel 7) Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste (Altes Testament, 2. Buch Moses (Exodus), Kapitel 16) Moses hat sich 40 Tage auf dem Berg Sinai aufgehalten und brachte danach die 10 Gebote mit (Altes Testament, 2. Buch Moses (Exodus), Kapitel 24) Die mittelalterlichen Fastenregeln erlaubten nur eine Mahlzeit am Tag, in der Regel am Abend. Der Verzehr von Fleisch, Milchprodukten, Alkohol und Eiern war verboten. Darauf geht die Tradition zurück, in den Fastnachtstagen Backwerk mit Zutaten wie Milch, Eiern, Zucker oder Schmalz herzustellen, wie etwa Krapfen und Pfannkuchen um die verderblichen Vorräte aufzubrauchen. So ergab es sich, daß man vor der Fastenzeit, also vor der Zeit der Enthaltsamkeit noch einmal richtig ausgelassen feiern wollte. Dadurch sind die unterschiedlichsten Faschingsgebräuche entstanden. Aschermittwoch‚ vierter Tag der Asche, ist der Beginn der 40-tägigen Fastenzeit. Die Bezeichnung kommt von dem Brauch, im Gottesdienst am Mittwoch die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. 15
4.2 Gründonnerstag, Karfreitag, Ostern oder die Karwoche Gründonnerstag Der Gründonnerstag als fünfter Tag der Karwoche, also der Tag vor dem Karfreitag. Es ist der Tag des letzten Abendmahls, welches Jesus mit seinen Jüngern verbrachte. Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci 1494-1498 An diesem Tag wird er von seinem Jünger Judas für 30 Silberlinge an den römischen Statthalter von Jerusalem, Pontius Pilatus, verraten. Jesus wurde gefoltert, mit einer Dornenkrone gedemütigt und am Karfreitag gekreuzigt. Der Name Gründonnerstag leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen grûne dunrestag, grüene donerstac ab. Die Herkunft des Namens ist nicht geklärt, es bestehen verschieden Möglichkeiten: 1. Möglichkeit: Herleitung aus dem seit dem 14. Jahrhundert bezeugten, aber möglicherweise schon älteren Brauch, am Gründonnerstag besonders grünes Gemüse (Kohl, Salate, Nesseln, junge Triebe) und grüne Kräuter zu essen. Dies nicht nur im Einklang mit den allgemeinen Fastenvorschriften für die Karwoche, sondern auch in Verbindung mit abergläubischen Vorstellungen, dass dadurch die Kraft des Frühlings und eine Heilwirkung für das ganze Jahr aufgenommen werde. 16
2. Möglichkeit: Herleitung aus dem „Greinen“ (Althochdeutschen grīnan, Mittel- hochdeutschen grînen, winselnd, weinend den Mund verziehen) der Büßer am Gründonnerstag. Das englische Wort für „schreien“ und „heulen“ heißt cry. Gründonnerstag Grün soll angeblich auf die Palmenblätter hinweisen. Im Altgermanischen heißt es aber: „Die sind sich nicht grün“, sie streiten sich, sie müssen zum Gerichtsplatz, zum Versammlungsplatz oder zum Thingplatz gehen und Recht sprechen lassen. Bei den Germanen stand dort aber kein Gebäude aus Stein, sondern dort stand ein Baum, der den Germanen heilig war; eine grüne Tanne, eine Buch oder eine Eiche usw. Diese Versammlungen fanden stets am Tuomstag, Thorstag, Donar- Tag statt: Es war der Gerichtstag, das Urteil wurde gesprochen und vollzogen. Karfreitag Der Karfreitag ist nach christlichem Glauben der Sterbetag des Jesus von Nazareth. Nach der Bibel, Neues Testament läuft dieser Tag wie folgt ab: Jesus wird von Pontius Pilatus gefoltert und zum Tode durch das Kreuz verurteilt. Jesus mit Dornenkrone Jesus am Kreuz Jesus wird nach römischer (Un)Art gezwungen selbst sein Kreuz zum Kreuzigungshügel (Golgatha) zu tragen. Er bricht mehrmals zusammen. Er wird an das Kreuz genagelt und stirbt daran. 17
Sein Leichnam wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt. Die ihn im Grab ablegte. Die Kreuzigung war bei den Römern eine verbreitete Hinrichtungsart. Sie entwickelte sich aus dem Erhängen und sollte die Todesqual verlängern. Dazu wurde die verurteilte Person an einen aufrechten Pfahl, mit oder ohne Querbalken, gefesselt oder genagelt. Es muß hinzugefügt werden, daß die Römer nicht vordergründig Kulturbringer gewesen sind, vielmehr sind sie durch ihre Grausamkeiten und Brutalitäten bekannt geworden. Beispiele dafür sind das Abschlachten von 450.000 Frauen, Kindern, Greisen nach der Eroberung Karthagos sowie das Abhacken beider Hände bei über 14.000 gallischen Männern (heute Frankreich). Ostern Zu Ostern feiert man die Auferstehung Jesu Christi vom Tod. Ostern ist aus theologischer Sicht das wichtigste christliche Fest. Es soll die Freude über den endgültigen Sieg des Gottes Sohnes über Tod und ewige Verdammnis ausdrücken. Auferstehung (Dieric Bouts, um 1455) Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod. So feierten es auch die Germanen im Frühjahr. 18
4.3 Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam Himmelfahrt Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage nach dem Ostersonntag, gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April; der spätestmöglichste der 3. Juni. Darstellung der Christi Himmelfahrt Beschrieben wird dieses Ereignis im Neuen Testament, Evangelium von Lukas, Kapitel 24. Pfingsten Das Pfingstfest ist ein Hochfest. Es wird das Kommen des Heiligen Geistes gefeiert, so wie es Jesus angekündigt hat. Es ist zugleich der feierliche Abschluß der Osterzeit. Ankunft des Heiligen Geistes 19
Dazu haben sich alle 12 Jünger des Jesus (die Apostel) noch einmal getroffen. Beschrieben wird es im Neuen Testament, Apostelgeschichte, Kapitel 2. Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, plötzlich in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen. Theologisch steht dies für die Mission der Kirche, alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität anzusprechen. Dieses Fest wird auch als die Gründung der christlichen Kirche verstanden. In vielen Regionen existieren Pfingstbräuche, die dem anderswo bekannten Maibrauchtum ähneln, so zum Beispiel das Pfingstbaumpflanzen der Pfingstkranz, das Schmücken des Pfingstochsen, in Halle (Saale) der Knoblauchmittwoch, die Geißbockversteigerung, die Pfingstkirmes in Menden. Mancherorts wird das „Birkenstecken“ praktiziert, wo sich in der Pfingstnacht Junggesellen aufmachen, um ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand zu stellen. Man pflegt auch das Pfingstsingen. In der Jugendarbeit sind traditionell Pfingstzeltlager, Pfingsttreffen der Arbeiterklasse, der Wandervögel und anderer sehr beliebt. Fronleichnam Das Fronleichnamsfest, (Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi), ist ein Fest der katholischen Kirche. Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich vom mittelhoch- deutschen vrône lîcham „des Herren Leib“. 20
5. Die germanischen Wurzeln des Frühlingsfestes Ostern - das Fest von Sonne und Mond Zweifelsfrei geht es bei diesem Fest um eine kalendarische Jahresordnung in Überlieferung aus früherer Zeit. Aber kaum jemand stellt hier Fragen. Der heutige verstädterte, naturfremde Mensch ist grundlegenden Betrachtungen nicht mehr zugänglich. Er hat keinen Sinn für den Ursprung. Die Himmelskunde ist die älteste Wissenschaft. Sie ist die Wurzel unserer Kultur und beschreibt als Urkult die Vorgänge der Gestirne am Himmel. In vielen tausend Jahren wuchsen in Europa eine Religion, eine Wissenschaft und eine Völkergemeinschaft, die auf der Seßhaftigkeit der Gärtner und Bauern gründete. Denn nur seßhafte Menschen konnten über viele Generationen (aus dem immer gleichen Standort) die Vorgänge am Himmel erforschen. Julius Caesar schrieb dazu in „de bello gallico“ (Bericht über den gallischen Krieg): „Die Germanen verehren die Sonne, das Feuer und den Mond. Andere Gottheiten kennen sie nicht einmal dem Namen nach”. Unseren germanischen Vorfahren war alles heilig. Das Leben selbst war das Allerheiligste. Sie fühlten und erkannten, daß die Sonne es war, die das Leben erzeugt und erhält. Die Sonne war ihnen der sichtbare Ausdruck der Schöpferkraft, die alles gab, was sie zum Leben und zu ihrem Glück brauchten. Der tägliche Auf- und Untergang der Sonne, ihr Steigen und Sinken am Himmel im Jahreskreis wurde zum Gleichnis ihres eigenen Lebens. Werden und Vergehen war das Leitmotiv. Nichts anderes hat das Gemüt und das Denken mehr bewegt als das Bewußtsein, daß der rhythmische Ablauf des Jahrgangs durch eine höhere Macht gewaltet wird. Thyr war der Jahr-Gott, der an jedem Tag die Geburt des Lichtes vollzog (Aufgang der Sonne). Stündlich, täglich, jährlich war dieses Ereignis den Menschen vor Augen. 21
Die zentrale Figur der alten Sonnenreligion war der Frühlingsheld, der die Herrschaft des Winters bricht und der im Winter vereisten (Mutter-) Erde zum Lebensrecht verhilft. Im Herbst, nach der Ernte, erliegt dieser Held dem finsteren Bruder, dem Herrn der finsteren Jahreshälfte und stirbt. Aber er kommt zu Ostern wieder („Auferstehung”) als „Erlöser”, denn er befreit den Menschen aus Dunkelheit und Kälte. Die Wiedergeburt des Lebens zu Ostern ist ein alljährliches Geschenk. Der Ursprung der Religionen war die Sonnenverehrung, und diese ist an die Stationen der jährlichen Bewegungen von Sonne und Mond geknüpft. Aufgrund dieser Tatsache wurden später die Tempel und Kirchen nach der aufgehenden Sonne ausgerichtet. Ostern ist das Fest der Gottsonne in ihrem Sieg über den Winter. Das „Lamm Gottes” war der damalige astronomische Frühlingspunkt im Sternbild „Widder”, wenn die Sonne den Himmelsäquator übersteigt (Frühlingsbeginn). Entscheidend ist die bereits beschriebene Bewegung von Sonne und Mond am Himmel. Dieses Geschehen wird überliefert im Märchen als „Der Wettlauf von Hase und Igel”: Der langsame Igel stellt mit seinen Stacheln die strahlende Sonne dar ... und der hin-und-her-springende Hase verkörpert den hin und her- (bzw. auf und ab-) springenden Mond (der in 2 Wochen größere Extreme am Himmel vollzieht als die Sonne in einem halben Jahr). Der Igel geht mit dem Hasen eine Wette ein, daß er schneller sei als der Hase. Der Wettlauf zwischen Sonne und Mond führt tatsächlich immer wieder dazu, daß die Sonne den vorausspringenden Mond im Jahreslauf einholt. Nach der Überlieferung holt also der langsamere Igel den schnelleren Hasen wieder ein. Der Igel (die Sonne) gewinnt die Wette. Es wird zwar erzählt, daß der Igel den Hasen durch seine Frau Igel getäuscht habe, die sich am anderen Ende der Wegstrecke hingestellt habe. Aber wir wissen, daß die Sonne als männlich und weiblich verehrt wurde und daher in der Überlieferung in beiden Geschlechtern dargestellt sein kann. 22
Es erklärt sich von selbst, daß der Hase der Lichtbringer-Mond ist, der am Himmel leuchtet. Ostara ist ein Feiertag im Jahreskreis. Ostara, im keltischen Jahreskreis das „vierte große Fest" genannt, bei den Germanen heißt es „Värblot", was soviel wie Frühlings- opferfest bedeutet: Das ist der eigentliche Ursprung unseres heutigen Osterfestes. Das deutsche Ostern wiederum leitet sich von der Göttin Ostara (Freyja, Frigg, Frigga) ab. Die Feier fand zur Frühlingsgleiche (ca. 20. März) statt, denn von nun an sollten die Tage Jugendstildarstellung länger als die Nächte werden. von Ostara Im nordischen Mythos ist das der endgültige Sieg der Sonnengötter über die Winterriesen. Frigg / Frigga Fensal Zu Ehren der Frühlingsgöttin begrüßte man auf diese Weise die auflebende Vegetation, opferte der fruchtbaren Göttin. Ihrem Gatten Odin steht sie stets warnend und beratend zur Seite. Ihr Wohnsitz ist Sökkvabekk und Fensal. 23
Jörd (auch Hlodyn, Fjörgyn, nordisch „Erde”) ist eine Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin. Ihr Beiname ist „Mutter Erde”. Sie verkörpert die unbändige und ewig haltende Kraft der Erde und der Natur. Jörd ist die Tochter und zugleich eine der Gattinnen Odins und mit ihm die Mutter des Thor. Sie soll auch die Mutter der Frigg sein. In vielen nichtchristlichen Religionen, insbesondere in den keltischen und germanischen Religionen, also in den nordischen Religionen, wird die Sonne als Lichtspenderin und göttliche Fruchtbarkeitsquelle verehrt und bei Frühlingsfesten gefeiert. Das erklärt sich daraus, daß im Norden im Winterhalbjahr die Sonne als Lebensspender kaum vorhanden ist, daß sie zum Teil über Wochen nicht gesehen wird und daß sie im Frühjahr in Erscheinung tritt. Dadurch setzen die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Lebensfreude wieder ein. Die Sonne war Lebensspender wurde als solcher erkannt und gefeiert. Ostern ist das Fest vom Tod und von der Auferstehung. Die schlafende Erde (Winterschlaf) wacht dank der wärmenden Sonne wieder auf. Die von den abgestorbenen Früchten verwelkten Samen erwachen zu neuem Leben. Die schlafenden Bäume lassen neu junge Blätter und Triebe sprießen. Die schlafende Natur wird durch die Sonne geweckt. Viele Osterbräuche werden daher auf den germanischen und keltischen Sonnenkult zurückgeführt. Dazu gehören Frühlings- und Osterfeuer, aber auch die Osterräder (davon leitet sich die Swastika ab), die vermutlich weit über zweitausend Jahre alt sind. Selbst eine Verbindung zwischen dem nordischen Sonnengott Baldur und Christus wird manchmal hergestellt. 24
Die Heiden feiern Ostern unter dem Namen Ostara-Fest nach einer altgermanischen (oder keltischen) Göttin Ostara, deren Symbole dem neuzeitlichen Mythos nach Hase und Ei sein sollen. Bemerkenswert ist, daß die deutschsprachigen Quellen für den Osterhasen als Eierbringer (neben regional belegten anderen Eierbringern) alle auf protestantische Ursprünge zurückführen. Mit dem Osterfest trifft also eine nordische/arische Fruchtbarkeitsverehrung, welche aus ihrer „Wiege“ in Persien/Industal) zwei Wege getrennte Wege gegangen ist, wieder aufeinander: die aus dem Norden kommende Götterverehrung unserer keltischen und germanischen Ahnen, welche den Frühling mit der Sonne verehren und anderseits der arische (persisch/indische) Mithraskult, die sich über Jesus Christus zum Christentum vereinen. 25
6. Volksbrauchtum Die Bräuche der Faschingszeit zeigen uns den Kampf zwischen Winter und Sommer-Frühling, den naturgemäß der Frühling gewinnt. Zum Abschluß wird der Winter als Hexe oder Strohpuppe (Stroh als Sinnbild des Toten) ausgetrieben, ertränkt oder verbrannt. Das Leben kann wieder erblühen. Die Feuer, die am Funkensonntag (dem Sonntag nach Fasching) auf den Bergen auflodern, sollen das Alte und morsche vertilgen und reinigend wirken. In den verschiedenen deutschen Landschaften werden sie an unterschiedlichen Tagen abgebrannt bis hin zu den Osterfeuern. In manchen Gegenden rollen die Osterräder von den Bergen. Das Osterrad Der Pfingstochse Das Osterfeuer Osterwasser holen Symbol des neuen Lebens das Osterlamm Neben dem Feuer spielt auch das Wasser in all unseren Bräuchen eine wesentliche Rolle. Die drei Nornen sitzen am Lebensquell und bestimmen die Geschicke. In vielen unserer alten Märchen finden wir den Brunnen, das Wasser des Lebens u.ä. In der christlichen Kirche wird das Wasser als Tauf- und Weihwasser in die Rituale einbezogen. 26
Der Osterbaum als Das schlagen mit der Das Osterei als Symbol des neuen Osterrute hält jung und Symbol des neuen Lebens fruchtbar. Lebens Der Maibaum Ein geschmückter Der Osterhase Osterbrunnen Zu Ostern ziehen frühmorgens die Mädchen aus, um aus einer Quelle oder einem Bach das heilkräftige Osterwasser zu holen, das auch Schönheit verspricht. Dies muß jedoch unter Schweigen geschehen. Die Burschen versuchen, durch allerlei Possen die Mädchen zum Lachen und damit um die Wirkung des Osterwassers zu bringen. Vielerorts werden auch die Brunnen mit grünen Zweigen und Eiern festlich geschmückt. Für die Katholiken fliegen am Karfreitag die Glocken nach Rom. Das Osterreiten Es findet in den katholischen Gebieten der Oberlausitz, zwischen den Städten Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen, findet jährlich statt. Die Ursprünge sind in der germanischen Zeit zu suchen. Es ist das Umschreiten oder Umreiten der Felder im Frühjahr um die Saat und die Ernte vor Schaden zu bewahren. 27
Das Eierlaufen Auch das Eierlaufen, ein beliebtes Geschicklichkeitsspiel für Kinder aber auch für Erwachsene. Es hat auch seinen Ursprung in der germanischen Kultur. Das Ei ist das Symbol der Fruchtbarkeit und des zu erwartenden Lebens. Der Lebensbaum ist für den germanischen Menschen eines der wichtigsten Sinnbilder, zurückgehend auf die Weltenesche Yggdrasil. Neben vielerlei Darstellungen in der Volkskunst kennen wir ihn als Maibaum und als Weihnachtsbaum. Zu Ostern tritt er als Osterstrauß mit kunstvoll verzierten Eiern geschmückt auf. In der isländischen Mythologie ist die immergrüne Weltenesche. Unter ihren Zweigen, sprechen die die Götter Recht. Von ihren drei Wurzeln befindet sich die eine bei den Menschen, die zweite bei den Riesen, die dritte bei der Hel in Niflheim. Das Beben des Baumes kündigt Yggdrasil / Weltenesche den Ragnarök an (der Tag an dem Der Lebensbaum der Germanen die Welt untergeht). Im Frühling müssen die Schlacken des Winters abgebaut, der Körper gereinigt werden. Viele Menschen unterziehen sich nun einer Entschlackungs- und Blutreinigungskur. Auch das Haus wird gelüftet, der Osterputz steht an. Die bekannte Frühjahrsmüdigkeit kann durch den Genuß der nun endlich wieder verfügbaren frischen Kräuter mit ihren Vitaminen und Heilstoffen überwunden werden. Dem wird in den altüberlieferten Speisen des Gründonnerstags Rechnung getragen. 28
Die bekanntesten Sinnbilder der Osterzeit sind das Osterei und der Osterhase, beides Fruchtbarkeitssymbole. Das Ei ist die Quelle des Lebens überhaupt. Die Ostereier wurden früher ausschließlich rot gefärbt, der Farbe des Lebens, des Blutes und der Liebe, die wir daher auch als Hauptfarbe in den überlieferten Trachten und volkskundlichen Stickereien finden. Der Lebensbaum der Volkskunst wächst vielfach aus dem roten Herz, den beiden ineinander verschlungenen Ringen (die heute noch Symbol der Ehe sind) oder der Vase mit dem Lebenswasser. Es ist eine schöne Sitte, die Eier zu verzieren und besonders die roten mit Sprüchen zu versehen und dem Liebsten zu schenken. Liebevoll wurden sie in vielerlei kunstvollen Techniken gefärbt und verziert. Mit dem Osterei werden auch Wettspiele durchgeführt. Bei den Kindern beliebt ist das Eierpicken, Eierlaufen über verschiedene Hindernisse u.ä. Hierbei handelt es sich wohl wie auch bei vielen Kindertänzen um altes, nur noch im Kinderspiel erhaltenes Kulturgut. In der Osterzeit Zeit rüstete sich bei den Germanen die Jungmannschaft zum Auszug aus der alten Heimat, wenn der Platz eng geworden war, um in der Fremde neuen Lebensraum zu gewinnen. Auf dieser gefahrvollen Reise ins Ungewisse konnten nur die Tüchtigsten überleben. Kraft und Stärke, dazu schnelles Reaktionsvermögen und Erkennen der Lage waren dafür lebenswichtige Voraussetzungen. Danach wurde die Auslese für die Reise getroffen. Der Hase und die Fruchtbarkeit. Vom Hasen ist bekannt, daß er zahlreiche Junge zur Welt bringt. Daher auch die Redewendung „sich wie die Kaninchen vermehren“. Damit ist auch er Sinnbild der Fruchtbarkeit und des Lebens. Gerade im Frühling werden die jungen Tiere geboren (Lämmer, Küken, Kaninchen...). Um Ostern herum kann man viele Feldhasen über die Äcker hoppeln sehen - der Osterhase ist unterwegs. In manchen deutschen Landschaften finden wir zu Ostern das Schlagen mit der Lebensrute, das in Ost- und Westpreußen "Schmackostern" genannt wurde. Zum einen besuchten die jungen Burschen die Mädchen und schlugen sie mit Wacholderzweigen, zum 29
anderen zogen die Kinder in Heischeumzügen mit den grünen Zweigen zu den Bauern und erhielten dafür Eier und Kuchen. Das Osterfest wurde früher über mehrere Tage gefeiert wie alle wichtigen Feste im Jahreslauf. Heute ist davon noch der Ostermontag als Feiertag erhalten. Die Osterzeit beginnt am Grünen oder „Palm"-Sonntag. Am Gründonnerstag wird das erste frische Gemüse (Spinat, Scharbockskraut, Löwenzahn...) gegessen oder Suppe aus siebenerlei- oder neunerlei Kräutern. Auch in den besonderen Speisen, die in verschiedenen Gegenden an diesem Tag gebräuchlich sind, sind Kräuter oder Gemüse enthalten. Der Donnerstag, der seinen Namen vom germanischen Gott Donar = Thor hat, ist oft ein besonderer Tag. Mit dem Donnerstag beginnt das närrische Treiben im Fasching, Fronleichnam (die Prozessionen gehen auf vorchristliche Flurumzüge zurück) und "Christi Himmelfahrt" werden an Donnerstagen gefeiert. Am Ostersonntag wird in der Früh das Osterwasser geholt, die Kinder suchen die Ostereier. Zu Ostara werden die Felder in einem Segnungsritual, der Feldweihe, vorbereitet. Diese wird vielerorts heute noch durchgeführt. Dazu werden die Felder vom Bauern abgeschritten und an jeder Ecke des Feldes heilige Kräuter, meist Pfefferminze, Schlüsselblume und Äste des Weidenbaumes, zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während des Rituals bittet man um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder. Dieser Mythos von Tod und Auferstehung existiert in vielen sehr alten religiösen Kulten. Er ist bekannt aus dem Mithras-Kult. Auch er war ein Gott, der starb und zu Ostern aus einer Felsenhöhle (wie Jesus aus einer Grabhöhle) auferstand. 30
7. Schlußbemerkungen Wir dürfen nicht zulassen, daß man aus uns ein Volk ohne Geschichte macht. Schließlich gilt: Wer nicht weiß woher er kommt, wo seine Wurzeln sind, derjenige wird auch nicht wissen, wo er sich befindet, und er wird nie wissen, wohin er soll. Er ist damit ein armes Geschöpf, ähnlich einem Blatt im Winde, das hin- und hergetrieben wird, nicht zur Ruhe kommt und irgendwo niederfällt und verrottet. Keiner bemerkt es, keiner nimmt es wahr. Ein Volk, das derart viel Brauchtum kennt und pflegt, hat noch die Kraft sich gegen alle Widrigkeiten zu erheben. Nutzen wir diese Kraft! 31
8. Verwendete Literatur Karl-Heinz Bieritz, Das Kirchenjahr- Fest-, Gedenk- und Feiertage (Unionverlag 1986 Georg von Gynz-Rekowski, Der Festkreis des Jahre (Unionverlag 1985) Konrad Fichtel, Roms Kreuzzüge gegen Germanien Rainer Schulz, Germaniens reine Seele Hans Jürgen Marquart, Vom Ursprung der Deutschen Rolf Hellberg, Kleine deutsche Geschichte Bildquellen: https://www.google.com/search?q=auferstehung+christi+bilder&client=firefox-b- d&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=5hMhw8RdY_RheM%253A%252CE0Bt5egpOSyu oM%252C_&vet=1&usg=AI4_- kRZu7h61asiLcDMPyWhCgo8S3esbA&sa=X&ved=2ahUKEwj64o3gwcDhAhVtxoUKH VNjD4AQ9QEwAXoECAcQBg#imgrc=5hMhw8RdY_RheM: https://www.google.com/search?q=g%C3%B6ttin+ostara+bilder&tbm=isch&source=univ &client=firefox-b- d&sa=X&ved=2ahUKEwihmarvwsDhAhVa8OAKHTDBDYUQ7Al6BAgJEBE&biw=12 91&bih=713#imgrc=9a6TyR6J8VuItM: https://de.wikipedia.org/wiki/Ostara https://www.google.com/search?q=konstantin+der+Gro%C3%9Fe+Bilder&tbm=isch&so urce=univ&client=firefox-b-d&sa=X&ved=2ahUKEwiY- LHzycDhAhUQ6KQKHSYCBk8QsAR6BAgKEAE&biw=1291&bih=713#imgrc=cGn3f k_WwHcJtM: https://de.wikipedia.org/wiki/Mithras https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligenschein http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/592632 https://de.wikipedia.org/wiki/Thing https://www.google.com/search?q=irminsul+bilder&client=firefox-b- d&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=4saZBbn0_WU- UM%253A%252CsLe27mvC2IC0GM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kQs-AXV- xaQjv7iTFP48Of2TMHZ- A&sa=X&ved=2ahUKEwigj_qiy8DhAhWBMewKHXUXDPkQ9QEwA3oECAcQCg#i mgrc=4saZBbn0_WU-UM: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Abendmahl_(Leonardo_da_Vinci) https://www.google.com/search?q=jesus+auferstehung+bouts&client=firefox-b- d&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=wtVZcx31QWbGNM%253A%252C6BanCycQV1 4-UM%252C_&vet=1&usg=AI4_- kTXnpV6rmITF1gE2E5klqGz3dVlZQ&sa=X&ved=2ahUKEwj7vvq- zsDhAhWC6aQKHRioANUQ9QEwCnoECAkQBA#imgrc=wtVZcx31QWbGNM: https://de.wikipedia.org/wiki/Fronleichnam https://www.google.com/search?q=hase+und+igel+bilder&tbm=isch&source=univ&client =firefox-b- 32
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https://www.google.com/search?q=weltenbaum+bilder&tbm=isch&source=univ&client=f irefox-b- d&sa=X&ved=2ahUKEwjgktXpqcHhAhUO1eAKHZO9DfIQsAR6BAgHEAE&biw=129 1&bih=713&dpr=1.25#imgrc=C9azZNECY4ALMM: 9. Impressum Für Hinweise und Vorschläge hinsichtlich des Inhaltes bin ich jederzeit dankbar. Es wird die traditionelle Rechtschreibung angewendet. Sollte ich Rechte anderer verletzt haben oder Bildquellen übersehen haben, so bitte ich statt eines Streites um eine kurze Information. Kontakt: Räcknitzhöhe 57 01217 Dresden / Zschertnitz 0351 – 26 73 11 08 dresden@gerd-medger.de Medger Gerd im Ostermond 2019 (April 2019) 34
Anlage 1 Einige Betrachtungen zum 1.Mai Der Erste Mai ist in unserer abendländisch, germanisch, keltisch und christlich geprägten Kultur sehr fest verwurzelt. Er wird als Volksfest gefeiert. Dazu bestehen in den deutschen Ländern viele unterschiedliche Bräuche und Sitten. Eins haben sie aber alle gemeinsam: Es ist die Freude auf das erwachete Jahr nach dem Winterschlaf der Natur. Es ist der Wonnemond, es ist der Frühlingsmonat, es ist der Fruchtbarkeitsmonat. Das Wort „wonne“ kommt als dem Altdeutschen und bedeutet Hochgefühl. Es ist die Zeit der Freude und Lust, der Eintritt der Sommerwonne. „Mai“ = kelto-germanisch steht für „jung“. Der 1. Mai ist mit vielen Bräuchen, Sitten und Feiern verbunden, die fest in unserem Volk verwurzelt sind. Wir bedürfen keiner fremden oder gar raumfremden Kulturen, wir sollten erst unsere eigene, den traditionellen entsprechenden, leben. Mit dem 1. Mai stehen im Zusammenhang die Walpurgisnach der Maienbaum der Maientanz das Maisingen Die Walpurgisnacht vom 30.April zum 1.Mai. wird zu Ehren der Göttin Walburga mit Freudenfeuern gefeiert. wal, bel = Beltaine = leuchtendes Feuer, Feuer des Lichtgottes Belenos (Bal, Baldur), Fest der Reinigung zwischen den Feuern und Fest der Fruchtbarkeit. wal = keltisch das ausgegrenzte, si in Walpurga, Walis in England, Walküren Es gibt auch noch andere Herkunftsarten. 35
Der Name Walpurgisnacht wurde durch Goethes Faust (Teil I) bekannt. Faust und Mephisto besteigen in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gemeinsam den Brocken oder Blocksberg, auf dem in dieser Nacht, der Walpurgisnacht, der Hexensabbat stattfindet, bei welchem dem Teufel Verehrung entgegengebracht und der Teufelspakt geschlossen oder erneuert wird. Mephisto versucht in dieser Szene erneut Faust auf recht ungenügende Weise zu unterhalten, ihn abzulenken, während dieser die Gelegenheit nutzen will, von dem anwesenden Satan Antworten zu erhalten: Doch droben möcht' ich lieber sein! Schon seh' ich Glut und Wirbelrauch. Dort strömt die Menge zu dem Bösen; Da muß sich manches Rätsel lösen. Aber es gelingt Mephisto, Faust in das Treiben hineinzuziehen und ihn zu einem obszönen Tanz mit einer Hexe zu bewegen, so daß die Walpurgisnacht für Faust zu einem "Erlebnis der Leidenschaft" wird. Der Erste Mai Er ist kein Monat des Jahres, sondern eine „Jahreszeit“. Er erfreut sich so der Gunst der Menschen, wird so in allen Bräuchen gefeiert, wird so besungen und in Lied und Poesie gepriesen. Seine aufbrechende Sommerfreude wurde im Mittelalter dadurch betont, daß der Monat Mai „erster Mai“ hieß. Dem folgt der Juni als „zweiter Mai“. Die Lobpreisungen findet im Namen Wonnemonat seine Krönung. Die Kirche feiert den Mai als den Monat der Gottesmutter Maria. Die Erde ist der Nährboden allen Lebens, sie trägt die Frucht und nimmt die Saat in Ihren Schoß auf. Damit baut sie eine Brücke zu unseren Ahnen in der germanischen Mythologie. 36
Mai = Hohe Maien wurde gefeiert als Vereinigung von Odin mit der nordischen Fruchtbarkeitsgöttin Frigg, Fraya, als Fruchtbarkeitsfest. Freyja - Liebesgöttin Freyja (Freya, Frea, Freja, Frea – nordisch „Frau”, „Herrin”) ist die schöne Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks der Fruchtbarkeit und der Liebe. Von ihr stammt der Name des Wochentages Freitag. Bar-Rune DieBar-Rune steht für: birk, Birke, berka und für Geburt, das Leben, den Ursprung, den Born. Bur = der Bauer, als Grundlage für das Leben. Der Maienbaum Er zeigt das Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf. Die Birke wird in vielen Landschaften Maibaum genannt. Daher wird sie auch oft Maie genannt und als Maienbaum nimmt man natürlich eine Birke. Hier wird die Verwurzelung des Baumes, des Holzes und des Walde in der Mythologie unseres Volkes deutlich. Auch das Wort Verwurzelung ist dabei so zu betrachten. In vielen Gemeinden werden bis heute an diesem traditionellen Feiertag Maibäume als Symbol der Fruchtbarkeit aufgestellt. Es wird gefeiert, getanzt und geliebt. Dies war auch der Grund, warum die christlichen Kirchenherren dieses Freudenfest auf das Schlimmste 37
verteufelten und strengstens verboten habem. Jedoch ist ihnen dies bis heute noch nicht vollständig gelungen. Maibäume stehen immer noch und die Erinnerung an „Hexentänze“ in dieser Nacht werden auch weiterhin für einen Heidenspaß sorgen. Es fanden Jungfernversteigerungen statt, wo sich die jungen Männer ihre Braut ersteigern konnten. Natürlich mußten die Mädchen nicht teilnehmen - alles auf freiwilliger Basis. Junge Paare wälzten sich nackt im Tau auf der Wiese, um die Fruchtbarkeit der Natur auf sich zu übertragen. Viele Bräuche reihen sich um den 1. Mai. Dazu gehört auch, daß man versucht, in der Nacht den Maibaum des Nachbardorfes zu rauben. Aber für den „Raub” bestehen Regeln, und diese müssen genau beachtet werden, damit der schöne Brauch nicht mißbraucht wird. Der Maibaum darf nur zwischen Sonnenuntergang am 30. April und Sonnenaufgang am 1.Mai geraubt werden. Nur ein nicht bewachter Maienbaum darf geraubt werden. Ein Baum, an den einer der Bewacher nur die Hand hält, darf nicht geraubt werden; Gewalt darf nicht angewendet werden. Nur ein Dorf, welches selber einen Maibaum gesetzt hat, darf auch einen rauben. Wenn es der Jugend eines Ortes gelungen ist, den Maibaum einer Nachbargemeinde zu rauben, dann sollten die Unterlegenen das neidlos anerkennen. Die Sieger bringen den geraubten Baum in festlichem Zuge wieder zurück und lassen sich dann von der besiegten Nachbargemeinde bewirten. In anderen Landschaften konnte dieser durch die Zahlung eines Preises, ein Faß Bier das der Bürgermeister in das Nachbardorf karrte, ausgelöst werden. Das Gelächter war dabei groß. Man verklagte sich aber dafür nicht gegenseitig auf dem Gericht. Das ist doch kein bösartiges Volk, das ist doch ein friedfertiges Volk, wenn es derart viel Brauchtum besitzt und diesen liebevoll pflegt. 38
Unser Volk bedarf keiner fremden oder neuen Kultur, wir besitzen genügend eigene die wir pflegen wollen. Diejenigen, denen diese Dank der Umerziehung nicht bekannt ist, sollten diese sich aneignen, bevor sie fremde (Un)Kulturen blindlings aufnehmen. Ja Frau Maria Böhmer, was soll da ihr Gelabere aus dem Jahre 2008: „Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle.“ Mag sein, daß dieses für Frau Böhmer zutrifft. Für die gebildeten Landsleute trifft es jedenfalls nicht zu. (Maria Böhmer eine deutsche Politikerin (CDU). Im Jahre 2008 war sie Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.) Diese kurze Darstellung ist weder vollständig noch geordnet, sie soll eine Anregung sein, sich selbst mit diesem schönen Thema zu befassen. Es ist erstaunlich wie viel landschaftlich bedingte Besonderheiten bestehen. Es wurden unterschiedliche Quellen verwendet. Diese können gern erfragt werden. 39
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