GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN IN MALAYSIA - Zielmarktanalyse für die Teilnehmer des MEP Malaysia Umwelttechnik 2013 BMWI-Markterschließungsprogramm für KMU
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN IN MALAYSIA Zielmarktanalyse für die Teilnehmer des MEP Malaysia Umwelttechnik 2013 BMWI-Markterschließungsprogramm für KMU
Impressum Herausgeber trAIDe GmbH Zollstockgürtel 61 50969 Köln Tel. +49 (0)221-28 06 55 50 Fax +49 (0)221-28 06 55 52 Email service@traide.de Web www.traide.de Autor Anne Schröder, trAIDe GmbH Bildnachweis Cover: © fotolia.com Redaktionsschluss September/2013 Die Studie wurde im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für das Projekt Geschäftsanbahnung Malaysia Umwelttechnik erstellt und aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Disclaimer Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Zielmarktanalyse steht dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und Germany Trade & Invest sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen Verwertung zur Verfügung. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Inhalt I. Tabellenverzeichnis............................................................................................................................................................2 II. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................................................2 1. Länderinformationen zu Malaysia .....................................................................................................................................3 1.2. Wirtschaftliche Entwicklung.......................................................................................................................................4 1.3 Struktur und Entwicklung des Außenhandels.............................................................................................................. 5 2. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen in Malaysia .......................................................................................... 7 2. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen in Malaysia .......................................................................................... 7 2.1. Überblick .................................................................................................................................................................... 7 2.2. Formen der unternehmerischen Tätigkeiten.............................................................................................................. 7 2.3. Steuerliche Rahmenbedingungen.............................................................................................................................. 8 3. Technische und logistische Voraussetzungen und Verfahren ............................................................................................9 3.1 Logistik und Infrastruktur ...........................................................................................................................................9 4. Branchenspezifische Informationen |Umwelttechnik in Malaysia .................................................................................. 10 4.1. Einführung................................................................................................................................................................ 10 4.2. Aktuelle Situation in der Abfallbranche ................................................................................................................... 11 4.2.1 Abfallmenge und -entwicklung ........................................................................................................................... 11 4.2.2 Abfallzusammensetzung .................................................................................................................................... 11 4.2.3 Abfallsammlung ................................................................................................................................................. 14 4.2.4 Abfallverwertung und -entsorgung .................................................................................................................... 14 4.2.5 Recycling ............................................................................................................................................................ 15 4.2.5 Aktuelle Ausschreibungen .................................................................................................................................. 16 4.3. Zukünftige Marktentwicklungen und Marktpotenziale in der Abfallwirtschaft........................................................ 16 4.4. Chancen und Risiken der Abfallbranche .................................................................................................................. 17 4.5. Aktuelle Situation in der Wasserversorgung und in der Abwasserentsorgung ......................................................... 17 4.5.1 Institutioneller Rahmen und Wasserpreis .......................................................................................................... 17 4.5.2 Wasserressourcen .............................................................................................................................................. 18 4.5.3 Anschlussraten ................................................................................................................................................... 18 4.5.4 Industrielle Behandlung von Wasser- und Abwasser ........................................................................................ 20 4.5.5 Investitionsprogramme ...................................................................................................................................... 21 4.6 Zukünftige Marktentwicklungen und Marktpotenziale in der Wasserbranche ......................................................... 21 4.7. Chancen und Risiken der Wasserbranche ................................................................................................................23 5. Einstiegs- und Vertriebsinformationen ...........................................................................................................................23 III. Anhang ..........................................................................................................................................................................24 A ) Wichtige Messen........................................................................................................................................................24 B) Wichtige Webseiten & Informationen zu dem relevanten Netzwerk in Malaysia .......................................................24 1
I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Rahmenbedingungen Malaysia .............................................................................................................................3 Tabelle 2: Malaysias Außenhandelsbilanz mit der Welt ........................................................................................................6 Tabelle 3: Malaysias Außenhandelsbilanz mit Deutschland..................................................................................................6 Tabelle 4: Abfallmengen nach Herkunft in Menge und Vorjahresveränderung .................................................................. 12 Tabelle 5: Sondermüll nach Herkunft in Menge.................................................................................................................. 13 Tabelle 6: Überblick über die Anzahl der verschiedenen Abwassersysteme (2011-2012) .................................................... 21 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von Malaysia zwischen 2010 und 2014 ............................................ 5 Abbildung 2: Abfallzusammensetzung in Malaysia ............................................................................................................. 11 Abbildung 3: Zusammensetzung der Haushaltsabfälle in 2012........................................................................................... 13 Abbildung 4: Recycelte Abfälle nach Materialien (2012)..................................................................................................... 16 Abbildung 5: Anschlüsse der an die öffentliche Abwasserentsorgung in absoluten Zahlen (2011 – 2012) .......................... 19 Abbildung 6: Wasserverbauch aufgeteilt in häuslicher und nicht-häuslicher Verbrauch (2011-2012) (MLD=million litres a day) .................................................................................................................................................................................. 20 Abbildung 7: Verluste der Wasserwirtschaft (Umsatzverluste) ...........................................................................................22 2
1. Länderinformationen zu Malaysia 1 Tabelle 1: Rahmenbedingungen Malaysia Ländername Malaysia Einwohner 29,6 Mio. Fläche 329.847 km² Amtssprache Bahasa Malaysia, Englisch und Chinesisch (Kantonesisch, Mandarin) Hauptstadt Kuala Lumpur (1,5 Mio. Einwohner) BIP (2012) 506,7 Mrd. US$ BIP pro Kopf (2012) 17.200 US$ Inflationsrate (2012) 1,7% Arbeitslosenrate (2012) 3,0% Bevölkerungswachstum 1,51% p.a. Altersdurchschnitt 27,4 Jahre (medial) Alphabetisierungsquote 93,1% Staatsform Förderale parlamentarische Wahlmonarchie Staatsoberhaupt König Tuanku ABDUL HALIM Mu'adzam Shah Regierungschef Premierminister Mohamed NAJIB bin Abdul Najib Razak Währung Malaysischer Ringgit (RM) Zeitzone UTC +8 Internet- .my Domainbereich Telefonvorwahl +60 Mitgliedschaft in ADB, ASEAN, APEC, ESCAP, IMF, IDA, IFC, ILO, WTO, UNCT, AD, UNIDO internationalen Org. 1 Quelle: CIA Factbook, 2013. GTAI 2013. 3
1.1. Politische Lage Am 31. August 1957 erlangte die Föderation Malaya, bestehend aus den neun malaiischen Sultanaten sowie den beiden Gouvernant-Gebieten Penang und Malakka, ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Am 16. September 1963 erfolgte die Gründung einer neuen Föderation unter dem Namen Malaysia, welche die Föderation Malaya, die britische Kronkolonie Singapur sowie die Protektorate Nordborneo (heute Sabah) und Sarawak umfasste. 1965 schied Singapur aus der Föderation aus. Heute ist Malaysia ist eine Föderation aus dreizehn Staaten. Elf von ihnen liegen auf der Halbinsel und zwei, Sarawak und Sabah, auf Borneo. Neben den neun von einem Sultan repräsentierten Staaten gibt es vier Staaten, denen ein Gouverneur vorsteht: Malakka, Penang, Sarawak und Sabah. Der König ernennt in der Politik Malaysias den Regierungschef und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er wird von den neun Sultanen des Landes für eine Amtsperiode von fünf Jahren gewählt. Während der Regierungszeit des Premierministers Dr. Mahathirs wurden die Rechte der Sultane und des Königs eingeschränkt, sodass heute Regierungschef und Parlament die entscheidenden Kräfte in der Politik sind. Das Parlament besteht nach britischem Vorbild aus zwei Kammern: Unterhaus bzw. „Dewan Rakyat“ (Gesetzgebung und Wahl des Premierministers) und Oberhaus bzw. „Dewan Negara“ (ggf. Veto gegen Gesetzesvorlagen). Malaysia ist also eine föderale parlamentarische Wahlmonarchie mit britischer Prägung und autoritären Zügen. Der Premierminister hat eine herausragend starke Position in der Politik, das Parlament hat kein Budgetrecht und es gibt diverse Sicherheitsgesetze, welche es erlauben die Bürgerrechte verhältnismäßig einfach einzuschränken.2 Seit der Unabhängigkeit regiert eine Parteienallianz aus der United Malays National Organisation (UMNO), der Malaysian Chinese Association (MCA) und dem Malaysian Indian Congress (MIC). Im Jahre 1974 wurde diese zur "Nationalen Front" erweitert, der heute 13 Parteien angehören. Die UMNO hielt bisher die absolute Mehrheit und stellte den Premierminister und bedeutende Ministerposten. Bei den Parlamentswahlen im März 2008 verlor die „Nationale Front“ jedoch die Zwei-Drittel-Mehrheit. Beobachter führen dies auf die Enttäuschung der Wähler über nicht eingelöste Wahlversprechungen, Korruption und politischen Stillstand sowie Preissteigerungen und den Anstieg der Kriminalität zurück. Trotz dieser politischen Veränderungen sehen Beobachter Malaysia nach wie vor als politisch und wirtschaftlich stabil an. Nicht zuletzt als Reaktion auf das Wahlergebnis bemüht sich der Premierminister um einen inklusiveren, alle Bevölkerungsgruppen umfassenden Politikansatz, der u. a. in der Kampagne „1 Malaysia“ zum Ausdruck kommt.3 In der Außenpolitik ist Malaysia ASEAN-Gründungsmitglied und engagiert sich für die Integration der ASEAN-Staaten mit dem Ziel einen Staatenverbund nach Vorbild der EU zu schaffen. Daher fand das Gipfeltreffen zur Abstimmung einer ASEAN-Charta 2005 in Kuala Lumpur statt. 1.2. Wirtschaftliche Entwicklung Malaysia wird aufgrund seines anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs als Schwellenland eingestuft. Malaysia hat sich erfolgreich vom Rohstofflieferanten zum Industriestandort mit durchschnittlich "mittleren Einkommen" entwickelt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wird über Fünfjahrespläne gesteuert. Der 10. Malaysia-Plan, der von 01.01.2011 bis 31.12.2015 gilt, soll es Malaysia ermöglichen, bis 2015 ein Land mit "hohen Einkommen" zu werden. Zur Umsetzung dient das "Government Transformation Programme", welches Reformvorhaben für die Verwaltung und das öffentliche 2 http://www.businessmalaysia.de/104_0/politik.html 3 Auswärtiges Amt 2013 http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Malaysia/Innenpolitik_node.html 4
Leben (u. a. Effizienzsteigerung, Bekämpfung von Korruption und Kriminalität) umfasst und im wirtschaftlichen Bereich durch das "Economic Transformation Programme" mit einer Vielzahl von Projekten (u.a. Entwicklung regionaler Entwicklungskorridore) ergänzt wird. Malaysia ist eine wichtige Handelsnation mit Schwerpunkten bei elektronischen Gütern, so z. B. als weltweit exportierender Mikrochip- und Solarzellenhersteller, und Rohstoffen wie Öl, Palmöl und Kautschuk. Die Industrieproduktion wuchs auch 2011 wieder in folgenden Segmenten mit realen Wachstumsraten von: Elektrische/Elektronikerzeugnisse +17,4% Chemikalien/chemische Erzeugnisse +11,5% Kautschukproduktion +20,8% Metallverarbeitung +15,0% Nahrungsmittelverarbeitung +3,1% und Getränke +31,4% Transportausrüstung +29,7%4 Die unten stehende Abbildung zeigt auf, wie sich das BIP seit 2010 entwickelt hat und die Prognosen für 2013 und 2014 (markiert mit dem Symbol *). Abbildung 1: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von Malaysia zwischen 2010 und 20145 Der leichte Einbruch des BIP von den Jahren 2010 – 2011 ist durch die nachlassende Weltkonjunktur zu erklären, das exportorientierte Land Malaysia, fand weniger Absatz für seine Produkte. 1.3 Struktur und Entwicklung des Außenhandels Malaysia exportiert mehr Güter und Dienstleistungen als es importiert. Daher ist die Außenhandelsbilanz Malaysias positiv, so wie die folgende Tabelle es anhand von statistischen Werten zwischen 2010 und 2012 aufzeigt. 4 GTAI 2013 http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/11/pub201211268044_159700.pdf 5 GTAI 2013 5
Tabelle 2: Malaysias Außenhandelsbilanz mit der Welt6 Jahr 2010 (in Veränderung Jahr 2011 (in Veränderung Jahr 2012 (in Veränderung Mrd. €) zum Vorjahr Mrd. €) zum Vorjahr Mrd. €) zum Vorjahr (in %) (in %) (in %) Einfuhr 164,6 33,2 187,6 14 196,4 4,7 Ausfuhr 198,8 26,5 227,0 14,2 227,3 0,3 Saldo +34,2 +39,4 +30,9 Quelle: GTAI Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2013. Die wichtigsten Einfuhrländer sind China (15,1 %), Singapur (13,2 %), Japan (10,3 %) und USA (8,1%). Die bedeutendsten Ausfuhrländer sind Singapur (13,6 %), China (12,6 %) und Japan (11,8 %). Differenziert man die Außenhandelsbeziehungen auf das bilaterale Verhältnis Deutschland und Malaysia, so weist Malaysia ein Außenhandelsdefizit auf, wie die folgende Tabelle zeigt. 7 Tabelle 3: Malaysias Außenhandelsbilanz mit Deutschland Jahr 2010 (in Veränderung Jahr 2011 (in Veränderung Jahr 2012 (in Veränderung Mrd. €) zum Vorjahr Mrd. €) zum Vorjahr Mrd. €) zum Vorjahr (in %) (in %) (in %) Einfuhr 5,7 42,5 6,2 8,8 5,4 -12,9 Ausfuhr 4,3 30,3 4,3 0 4,9 14 Saldo -1,4 -1,9 -0,5 „Der Außenhandel mit Deutschland stieg von 2010 mit rund 10 Mrd. Euro bis 2011 leicht an auf rund 10,5 Mrd. EUR. Die deutschen Einfuhren beliefen sich auf 4,3 Mrd. EUR, die Ausfuhren nach Deutschland stiegen von 6,1 Mrd. EUR auf 6,2 Mrd. EUR. Der Handel zwischen Deutschland und Malaysia macht etwa ein Drittel des bilateralen EU-Malaysia-Handels aus. Deutschland gehört regelmäßig zu einem der größten Investoren in Malaysia.“ 8 6 GTAI Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2013 7 GTAI 2013. http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/11/pub201211268044_159700.pdf 8 Auswärtiges Amt [Stand 23.09.2013] http://www.auswaertiges- amt.de/sid_D1B4F4D299217A69D5D25CB55E3678F4/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Malaysia/Wirtschaft_node.html#doc397508 bodyText3 6
2. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen in Malaysia 2.1. Überblick Auf der Webseite von Germany Trade and Invest (GTAI) unter www.gtai.de/recht stehen vielfältige und detaillierte Publikationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen aus diversen Ländern kostenlos zur Verfügung. Die Publikation „Recht kompakt - Malaysia“ ist unter https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Recht-Zoll/wirtschafts-und- steuerrecht,did=800088.html?view=renderPdf erhältlich und beinhaltet umfassende Informationen zum malaiischen Rechtssystem. Insbesondere das Investitionsrecht ist für deutsche Firmen im Rahmen dieser Zielmarktanalyse relevant. Daher werden aus den oben genannten GTAI Publikationen einige relevante Bereiche zu Niederlassungen und Vertrieb in Malaysia hier kurz vorgestellt. 2.2. Formen der unternehmerischen Tätigkeiten Der Companies Act (1965) wurde 2007 durch den Companies (Amendment) Act reformiert. Seitdem sind in Malaysias Gesellschaftsrecht drei Unternehmensformen erlaubt: 1. Einzelkaufmann (sole proprietorship) 2. Personengesellschaft mit mindestens zwei und maximal 20 Gesellschaftern (partnership) 3. Kapitalgesellschaft (companies) Einzelkaufleute und Personengesellschaften müssen in das Gewerberegister (Registrar of Businesses) der Companies Commission of Malaysia (CCM) eingetragen werden. Kapitalgesellschaften sind in das Registrar of Companies der CCM einzutragen. Companies müssen mindestens einen für die Einhaltung von Rechts- und sonstigen Vorschriften zuständigen company secretary sowie zwei in Malaysia ansässige Geschäftsführer (directors) einsetzen. Bei der Gründung einer „limited company“ (vergleichbar mit GmbH) ist zu beachten, dass im Gesellschaftsvertrag die Übertragbarkeit der Kapitalanteile sowie die Gesellschafterzahl auf maximal 50 beschränkt sein muss. Zudem sollten Aktienemissionen und Einlagen seitens der Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. Zudem ist seit 26.12.2012 auch die Gründung einer Limited Liability Partnership (LLP) möglich. Es gelten besondere Regeln, die in dem LLP Regulations festgelegt sind. Grundsätzlich wurde diese Gesellschaftsform für freie Berufe eingeführt, da der Aufwand für die Gründung und Aufrechterhaltung geringer im Vergleich zu den anderen Gesellschaftsformen sei. Auch ausländische Firmen könne eine solche LLP gründen – als Voraussetzung muss ein in Malaysia ansässiger Compliance Officer zur Überwachung der gesellschaftsrechtlichen Registrierungspflichten ernannt werden. Ausländische Unternehmen, die in Malaysia eine Geschäftstätigkeit aufnehmen möchten, müssen sich binnen eines Monats nach deren Beginn in das Gesellschaftsregister eintragen lassen. Folgende Investitionsformen stehen ausländischen Firmen zur Verfügung: Repräsentanz (representative office), welche allerdings keine selbständigen wirtschaftlichen Aktivitäten durchführen darf Unselbständige Zweigniederlassung (branch office) 7
Ausländisch investierte Company limited by shares Operational Headquarter für das Management eines Netzwerks von Gesellschaften außerhalb Malaysias Handelsvertreterverträge sollten sorgfältig und detailliert ausgearbeitet werden, da das Handelsvertreterrecht nur sehr grob im Contract Act von 1950 geregelt ist. Auch ein spezielles Vertragshändlerrecht existiert in Malaysia nicht, allerdings sind auch die allgemeinen gesetzlichen Regelungen zur Stellvertretung (agency) nur eingeschränkt anwendbar. Daher gilt: Es besteht Rechtswahlfreiheit; neben der malaysischen können die Parteien auch eine andere Rechtsordnung als Handelsvertreterstatut benennen. Der Handelsvertreter ist zu branchenüblicher Sorgfalt und ordnungsgemäßer Buchführung verpflichtet.9 2.3. Steuerliche Rahmenbedingungen Investitionsrecht Malaysia: Seit Juni 2003 sind im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe 100%ige ausländische Eigenkapitalbeteiligungen an allen Investitionen in neue Projekte oder in Expansionsprojekte zulässig. Auch im Dienstleistungsbereich wurden im April 2009 sowie im November 2012 27 bzw. 6 Dienstleistungsbranchen von dem Erfordernis einer malaysischen Beteiligung (mindestens 30%) befreit. Darunter befinden sich bestimmte EDV- Dienste, Gesundheits-, Fremdenverkehrsdienste und unternehmensnahe Dienstleistungsbranchen. Geförderte Dienstleistungen genehmigt durch den Investment Incentive Act können bis zu 100% ausländisch kapitalisiert werden. Dazu zählen Schlüsseldienstleistungen für Produktion und Verarbeitung (z.B. Umweltschutz, Vertrieb, technische Unterstützung und Informations- und Kommunikationstechnologie). Investitionsförderungen werden von Malaysia zumeist in Form von völliger oder teilweiser Einkommen-, Verkaufs- sowie Verbrauchssteuerbefreiung oder durch Importzollbefreiungen gewährt. Die Befreiungen sind bei der Malaysian Investment Development Agency (MIDA) zu beantragen. Körperschaftssteuer: Die Körperschaftsteuer (Company Tax) für in Malaysia ansässige Unternehmen beträgt seit 1.1.2009 25%. Kleine und mittlere Unternehmen dürfen beginnend mit dem Steuerjahr 2010 bis einschließlich zum Steuerjahr 2014 Kosten für die Registrierung von Patenten und Markenzeichen steuerlich absetzen. Besondere Steuervergünstigungen bestehen bei einer Ansiedlung im Labuan International Offshore Financial Centre. Mehrwertsteuer: Umsatzsteuer (Sales Tax) fällt grundsätzlich in Höhe von 10% an, der Steuersatz variiert je nach Ware zwischen 5% (Baumaterialen) und 15% (Zigaretten und Alkohol) sowie 6% (Service Tax für einige Dienstleistungen). Ein Vorsteuerabzug kann nicht geltend gemacht werden. Grundsätzlich ist die Einführung einer einheitlichen Goods and Service Tax (GST) geplant.10 9 GTAI 2013 https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Recht-Zoll/wirtschafts-und-steuerrecht,did=800088.html?view=renderPdf 10 GTAI 2013 https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Recht-Zoll/wirtschafts-und-steuerrecht,did=800088.html?view=renderPdf 8
3. Technische und logistische Voraussetzungen und Verfahren 3.1 Logistik und Infrastruktur Güter erreichen Malaysia fast ausschließlich über den Luft- und Seeweg, zum Teil wird auch der Hafen von Singapur genutzt. Haben die Güter Malaysia über diese Wege erreicht, werden sie üblicher Weise auf LKWs umgeladen. Der Transport über das Schienennetzt spielt in Malaysia kaum eine Rolle, da es weniger gut ausgebaut ist und relativ kurze Strecken zu bewältigen sind. Dennoch wurde eine Verbesserung der jetzigen Verhältnisse im Schienenverkehr prognostiziert, da gegenwärtig Projekte zum Ausbau der Nord-Süd-Strecke durchgeführt werden. Ergebnis dieses Ausbaus wäre eine doppelgleisige Strecke, die durchgehend elektronisch betrieben ist. Das Streckennetz für den Landtransport ist sehr gut ausgebaut und beinhaltet auf den Hauptstrecken mautpflichtige Autobahnen. Weitere Informationen zu den Mautgebühren gibt es auf der Internetseite http://www.plus.com.my . Im östlichen Malaysia, Bundestaaten Sarawak und Sabah ist das Streckennetz weitmaschiger, dies liegt vor allem daran, dass dieses Gebiet weniger stark besiedelt und wirtschaftlich auch schwächer entwickelt ist11. Als verbesserungswürdig gilt die Arbeit bei den Zollbehörden, die durch mangelnde Digitalisierung und fehlendes Personal für die Abwicklung mehrere Tage benötigen7. Bei hochwertigen Gütern sollten zusätzliche Schutzmaßnahmen vorgenommen werden, da es im geringen Maße zu Entführungen von LKWs kommt. Weitere Informationen zum Thema Transportversicherung gibt es bspw. auf der Seite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV http://www.tis-gdv.de7. Die wichtigsten Logistikanbieter sind Schenker und DHL, sowie Kühne & Nagel und Panalpina. Im Bereich Expressdienste sind die Anbieter DHL, Fedex, UPS, Nippon express und TNT führend12. Der Bereich Umwelttechnik stößt auch im Bereich Logistik und Infrastruktur auf immer größere Nachfrage, denn der Trend zum umweltschonenden Transport wird inzwischen von vielen ansässigen Unternehmen und vor allem europäischen Kunden gewünscht. 11 GTAI 2012 https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=664612.html 12 GTAI 2012 https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=664612.html 9
4. Branchenspezifische Informationen |Umwelttechnik in Malaysia 4.1. Einführung Die Umwelttechnik ist ein relativ neuer Wirtschaftszweig in Malaysia. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür wurden erst im Jahr 2009 durch die Gründung des Ministeriums für Energie, Umwelttechnik und Wasser (http://www.kettha.gov.my/en) geschaffen. Der institutionelle Rahmen für Abfallwirtschaft in Malaysia ist wesentlich weiter gefasst, da mehrere Ministerien auf verschiedenen Ebenen involviert sind. EBENE 1 nationale Regierung: Gesetzgebung im Ressort Abfallwirtschaft angesiedelt bei Ministerium für Wohnungswesen und Kommunalverwaltung a) Regierungsstelle für Kommunalverwaltung b) Raumordnungsabteilung c) Indirekt involviert: i. Ministerium für Finanzen ii. Ministerium für Gesundheit iii. Ministerium für Forschung, Technologie und Umwelt iv. Ministerium für ländliche Entwicklung v. Ministerium für Öffentlichkeitsarbeit vi. Ministerium für Landwirtschaft vii. Ministerium für Land- und Raumordnung viii. Ministerium für Bildung EBENE 2 Landesregierung: Verantwortlich für die Steuerung und Unterstützung der lokalen Autoritäten, damit diese ihre institutionellen und finanziellen Ressourcen für die Abfallwirtschaft stärken. EBENE 3 lokale Autoritäten: Hier werden Entscheidungen auf kommunaler Ebene gefällt, wie z.B. ob die Müllsammlung durch die lokale Autorität durchgeführt wird oder an private Auftraggeber vergeben wird. 13 Das Abfallgesetz "Solid Waste and Public Cleansing Management Bill 2007" übertrug die Zuständigkeit für die allgemeine Müllentsorgung auf Malaysias Bundesregierung. Schrittweise sollen die Abfallmanagementsysteme vereinheitlicht, modernisiert und weiterhin privatisiert werden. Als neue nationale Aufsichtsbehörde wurde 2008 die "Solid Waste Management and Public Cleansing Corporation" gegründet. Mit Inkrafttreten des Solid Waste and Public Cleansing Management Act (SWMPC) im September 2011 bleiben zwar formell die Behörden der jeweiligen Bundesstaaten für die Abfallentsorgung zuständig. Diese beauftragen dann Privatunternehmen mit den Entsorgungsdiensten, d.h. von Abfallsammlung bis hin zu Endlagerung oder Recycling. Für die Industrie regeln diverse Umweltgesetze und -verordnungen die Abfallentsorgung. Unternehmen müssen gemäß dem Environmental Quality Act 1974 und den Environmental Quality (Scheduled Wastes) Regulations 2005 13 http://de.slideshare.net/nurulizyan1990/municipal-solid-waste-management-in-malaysia 10
Sonderabfälle, die in 77 Kategorien gelistet sind, wiederverwerten oder entsorgen lassen. Seit der Einführung dieser Gesetze halten auch zunehmend mehr malaiische Unternehmen den Umweltstandard ISO 14000 ein.14 4.2. Aktuelle Situation in der Abfallbranche 4.2.1 Abfallmenge und -entwicklung Durch die stetig wachsende Bevölkerung und den zunehmenden Output der Industrieproduktion, steigt auch die erzeugte Abfallmenge. 2001 fielen nach offiziellen Angaben 16.200 t Abfall pro Tag an, eine Schätzung von 2009 ging von einer Menge von 20.000 t pro Tag aus. Experten prognostizieren, dass bis 2020 30.000 t pro Tag oder 11 Mio. t im Gesamtjahr anfallen werden. Zu den steigenden Müllbergen trägt unter anderem die Urbanisierung bei. Im Durchschnitt produziert ein malaysischer Bürger in ländlichen Gebieten 0,4 kg Müll pro Tag, während in städtischen Gebieten die Durchschnittsproduktion bei 1,02 kg pro Tag/ Kopf liegt. In Kuala Lumpur wird sogar von einer Abfallproduktion von 2 kg pro Tag/ Kopf ausgegangen. In den ländlichen Gegenden wird ein Anstieg von 20% auf 0,48 kg pro Tag/ Kopf erwartet, in urbanen Gebieten ein Anstieg von 19,6% auf 1,22 kg pro Tag/ Kopf.15 4.2.2 Abfallzusammensetzung In Bezug auf Entsorgung wird der produzierte Abfall in drei Kategorien unterteilt: Feststoffabfall (von Haushalten und Industrie sowie Gewerbe), medizinscher Abfall und gefährlicher Abfall bzw. Sondermüll. Eine Studie, durchgeführt von E. Grant Anderson im Jahr 1998, ergab dass, in den fünf Bundesstaaten Kuala Lumpur, Selangor, Pahang, Terengganu und Kelantan 70% der gesamten Abfallmenge erzeugt wurden. Die folgende Abbildung zeigt die Zusammensetzung auf. Abbildung 2: Abfallzusammensetzung in Malaysia16 3% 8% 25% Haushaltsabfälle Industrieabfälle 64% Gewerbeabfälle Bauabfälle Eine genaue Unterteilung nach bestimmten Abfallarten liefert die Umweltbehörde Department of Environment (DOE) und kommt für 2011 auf fast 3,3 Mio. t, dies entsprach 6,3% mehr als im Vorjahr. Überwiegende Abfallarten waren Bau- 14 GTAI 2013 http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia- benoetigt-abfallentsorgungssysteme.html 15 GTAI 2013 http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia- benoetigt-abfallentsorgungssysteme.html 16 http://www.geooekologie.de/download_forum/forum_2004_2_spfo042b.pdf 11
und Industrieabfälle wie Schlacke, Gips oder Mineralschlamm. Das Abfallaufkommen war im Bundesstaat Johor mit 21,3% am höchsten, gefolgt von Terengganu (18,7%), Selangor (13,1%), Negeri Sembilan (12,3%) und Penang (12%). Die folgende Tabelle stellt die Abfallmengen nach Kategorien in Menge und mit Veränderung gegenüber dem Vorjahr dar. Tabelle 4: Abfallmengen nach Herkunft in Menge und Vorjahresveränderung17 Kategorie Menge 2010 in t Menge 2011 in t Veränderung in % Schlacke/Asche 154.223 370.789 140,4 Gips 630.624 278.139 -55,9 Mineralschlamm 123.899 207.445 67,4 Schwermetallschlamm 157.381 173.837 10,5 Elektro-, Elektronik-Abfälle 163.340 152.722 -6,5 Öl und Kohlenwasserstoff 106.939 133.261 24,6 Klinik- und Pharma-Abfälle 42.029 44.675 6,3 Akkumulatoren 18.019 41.247 128,9 Säure und Alkali 97.361 38.153 -60,8 Gebrauchte Gefäße/Ölfilter 35.151 36.707 4,4 Benutzte Lösungsmittel 26.239 30.977 18,1 Papier und Kunststoff 15.831 23.332 47,4 Farb- und Tintenabfälle 40.448 19.225 -52,5 Gummischlamm 29.554 16.131 -45,4 Gemischte Abfälle 76.636 10.708 -86,0 Auf der malaysischen Halbinsel sind 2012 schätzungsweise 9,1 Mio. t Müll angefallen. Nach dem National Solid Waste Management Department (untergeordnet dem Ministerium für Wohnungsbau) setzten sich die Haushaltsabfälle 2005 nach zuletzt verfügbaren offiziellen Angaben wie folgt zusammen: 17Malaysia Environmental Quality Report 2011, DOE, Juli 2012 entnommen aus GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 12
18 Abbildung 3: Zusammensetzung der Haushaltsabfälle in 2012 3% 15% Nahrungsmittelreste 6% Kunststoffe 45% Papier 7% Eisen und Metalle 24% Glas Sonstiges Nach Angaben der Umweltbehörde Department of Environment fielen in der Industrie im Jahr 2008 1,3 Mio. t und im Jahr 2007 1,14 Mio. t Sondermüll an. Die folgende Tabelle zeigt die Herkunft von Sondermüll in 1.000 t auf. 19 Tabelle 5: Sondermüll nach Herkunft in Menge Kategorie 2007 2008 Gips 498 367 Schlacke/Klinker 134 208 Öl und Kohlenwasserstoffe 84 130 Mineralschlamm 62 107 Elektronischer Abfall 53 103 Schwermetallschlamm 72 92 Verbrauchte Behälter 32 39 Säure und Alkali 20 38 Lösungsmittel 42 38 Batterien 31 34 Sonstige 111 149 Insgesamt 1.139 1.305 Die größten Mengen an Sondermüll entstanden 2008 in der Chemieindustrie (527.925 t), gefolgt von den Branchen Elektronik/Elektrotechnik (174.812 t), Metallverarbeitung (168.758 t) sowie Automobilindustrie einschließlich 18 Quelle: GTAI http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia- benoetigt-abfallentsorgungssysteme.html 19Quelle: Department of Environment, Malaysia entnommen von GTAI http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online- news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia-benoetigt-abfallentsorgungssysteme.html 13
Werkstätten (88.673 t). Lokale Abfallfirmen entsorgten von dieser Gesamtmenge 48%, die Verursacherbetriebe des Sondermülls entsorgten 39% ihres Sondermülls selbst. Die spezialisierte Entsorgerfirma Kualiti Alam, nahm 11% des Industrieabfalls an, 1% wurde in Kleinanlagen verbrannt und 1% wurde durch das Unternehmen Trienekens Sarawak entsorgt. 20 4.2.3 Abfallsammlung Bisher gibt es keine flächendeckend Abfallsammlung in Malaysia. Sammelstellen sind in einigen Orten und Stadtteilen vorhanden. Die Sammelstellen sind entweder direkt (Tür-zu-Tür) oder indirekt über Container und öffentliche Behälter organisiert. Manuelle und mechanisch-bestückte Müllpressen werden oftmals auf Märkten und gewerblichen Einrichtungen eingesetzt. In Gebieten, die durch private Firmen wie Alam Flora Sdn. Bhd. und Kualiti Alam Sdn. Bhd. bedient werden, dominieren standardisierte Container und Sammelfahrzeuge. Die Sammelrate variiert von Gebiet zu Gebiet. In Kuala Lumpur beträgt sie 80%. Der Grund für die noch ungenügende Abfallsammlung liegt in der bereits dargestellten Verantwortlichkeit der lokalen Autoritäten. Eine Kommune muss für sein Abfallwirtschaftssystem durchschnittlich 50% seines Gemeindehaushalts veranschlagen; alleine 70% davon werden in der Abfallsammlung verwendet. Für die Finanzierung dieser Ausgaben gibt es drei Quellen: Gemeindesteuern, Abfallgebühren und Subventionen der Bundesregierung. Insbesondere Städte sind stark auf die Gemeindesteuern angewiesen, da die eingenommenen Gebühren aus Abfallsammlung und -transfer die Kosten nicht decken. Darüber hinaus gibt es keine einheitliche Richtlinie, wie die Kommunen die Abfallgebühren festlegen können.21 Zudem fehlt es an einer geordneten Mülltrennung in Haushalten und Betrieben. Daher wurde im September 2012 das 2+1-System eingeführt, d.h. an zwei Tagen wird Restmüll eingesammelt und an einem Tag wiederverwertbarer Abfall. Im Rahmen dieses Programms wurden bereits eine Million neuer Mülltonnen zur getrennten Abfallsammlung verteilt. Bis 2014 soll die Anzahl auf insgesamt fünf Millionen steigen, die dann zunächst in den Großstädten und später auch in den Distrikten ausgegeben werden. Die Bevölkerung und Betriebe sollen somit für die korrekte Abfalltrennung in den kommenden drei Jahren sensibilisiert werden. Dann ist mit einer effektiven Abfalltrennung zu rechnen.22 4.2.4 Abfallverwertung und -entsorgung Zu 95% werden die erzeugten Abfälle deponiert. Das Ministerium für Wohnungswesen und Kommunalverwaltung zählte 2009 231 Deponien, davon waren jedoch 111 nicht mehr in Betrieb. Nur sieben Deponien wurden als umweltverträglich und acht als „geordnete Deponien“ eingestuft. Elf weitere befinden sich in unterschiedlichen Implementierungs- und Bauphasen. Offizielle Angaben über die Deponiekapazitäten sind nicht verfügbar. Es ist davon auszugehen, dass die bestehenden Deponien überfüllt sind. 23 Derzeit ist die Abfallentsorgung in folgenden Bundesstaaten auf der Halbinsel Malaysia privatisiert: Negeri Sembilan, Melaka und Johor (Privatunternehmen: SWM Environment Sdn Bhd); Perlis und Keda (Privatunternehmen: Environment Idaman Sdn Bhd) sowie Kuala Lumpur, Putrajaya und Pahang (Privatunternehmen: Alam Flora Sdn Bhd). Für die Verbesserung der Abfalldienstleistungen, erhalten die Unternehmen jährlich 800 Mio. RM (ca. 192 Mio. EUR). 20 GTAI 2013 http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia- benoetigt-abfallentsorgungssysteme.html 21 http://www.geooekologie.de/download_forum/forum_2004_2_spfo042b.pdf 22 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 23 GTAI http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia-benoetigt- abfallentsorgungssysteme.html 14
Die Bundesstatten Selangor, Penang und Perak haben bislang den SWMPC Act nicht übernommen, d.h. dort erfolgt die Abfallentsorgung durch den Staat. Der einzige Bundesstaat mit einem "Integrated Solid Waste Management System" (ISWMS) ist Sarawak. Dort wurde die gesamte Abfallentsorgung 1998 an ein Joint Venture, an dem die deutsche Firma Trienekens sich beteiligte, vergeben. Dabei reicht die Palette von Verwertung bis zur Deponierung und von Hausmüll bis zu toxischen Abfällen.24 Neben der Deponierung erfolgen in sehr kleinem Umfang auch Kompostierung und Abfallverbrennung. Auf Gemeindeebene wird städtischer Müll kompostiert. Einige private Unternehmen betreiben anaerobe Gärungsanlagen, um ihren organischen Abfall in geringem Umfang aufzubereiten. Nach einer Zusammenstellung des Malaysia Environmental Quality Report 2011 wurde in dem Jahr die Hälfte des Abfalls, der bei den privaten Entsorgungsunternehmen Alam Flora Sdn Bhd und Trienekens anfiel, auf Mülldeponien entsorgt. 34% wurden verbrannt, 10% verfestigt und 6% physisch und chemisch behandelt. Müllverbrennung erfolgt bisher nur in den Urlaubsorten Pangkor, Langkawi, Cameron Highlands und Tioman. Dort verfügt die Regierung über vier kleine Müllverbrennungsanlagen mit Kapazitäten von unter 100 t pro Tag. 25 Seit November 2012 führt die malaysische Regierung bei den ausführenden privaten Entsorgungsunternehmen verstärkt Kontrollen durch. Beamte der SWMPC-Corporation überprüfen Betriebe und Privatpersonen. Wer die Pflicht zur fachgerechten Abfallentsorgung nicht erfüllt, muss mit Strafen rechnen. 4.2.5 Recycling Die Recyclingquote liegt bei ca. 5%. Hierbei werden jedoch nur verwertbare Abfälle erfasst, die von Privatpersonen zu Sammelstellen gebracht werden. Einschließlich der Arbeit durch informelle Müllsammler dürfte der tatsächliche Anteil etwas höher liegen. Bis 2020 plant die malaiische Regierung eine Wiederverwertungsquote von mindestens 20%. Somit steht die Recyclingindustrie am Anfang. Nach Angaben des malaiischen Statistikamtes erwirtschaftete die Recyclingindustrie im Jahr 2006 circa 790 Mio. RM (ca. 174 Mio. EUR). Der Hauptteil davon, 480 Mio. RM, stammten aus der Verwertung von Metallen. Das Amt erfasste insgesamt 65 Recyclingunternehmen, die 1.777 Personen beschäftigten.26 Betrachtet man das Recycling der ca. 9,1 Mio. t Abfall, die 2012 erzeugt wurden, dann wurden laut Ministerium 29% der erfassten Abfallmenge recycelt. Die folgende Abbildung zeigt eine genaue Aufteilung nach Materialien auf. 24 GTAI http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia-benoetigt- abfallentsorgungssysteme.html 25 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 26 GTAI http://www.gtai.de/wwwroot/archiv-online-news/www.gtai.de/DE/Content/Online-news/2010/04/medien/t2-malaysia-benoetigt- abfallentsorgungssysteme.html 15
Abbildung 4: Recycelte Abfälle nach Materialien (2012)27 Elektrotechnik 24,8% Schlacke und Asche 39,1% Öl- und 7,4% Mineralrückstände 6,9% Säuren und Basen 9,4% 12,4% Metallschlamm und Gummi Sonstiges Der Anteil von Elektro- und Elektronikabfall überwiegt. Hier liegt auch zukünftig das größte Potenzial für die Erhöhung der Recyclingquote. Ein Pilotprojekt, finanziert durch die Japan International Cooperation Agency, auf Malaysias "Silicon-Insel" Penang soll als Vorbild dienen. Fünf Einzelhandelsgeschäfte für Elektrogeräte und Handys sammelten bis März 2013 E-Abfälle und leiteten sie an Recycling-Betriebe weiter. 28 4.2.5 Aktuelle Ausschreibungen Im Jahr 2007 wurde noch der geplante Bau der ersten Großverbrennungsanlage nach Bürgerprotesten gestoppt. Doch nun sind in- und ausländische Anbieter aufgefordert, ihre Angebote bei der Regierung einzureichen. Die Veröffentlichung der Ausschreibung ist für September 2013 geplant. Mit einer Kapazität von 800 bis 1.000 t Festmüll täglich soll sie in der Nähe der Metropole Kuala Lumpur errichtet werden. Die Kosten werden auf mindestens 500 Mio. RM (ca. 123 Mio. EUR) geschätzt. Auch sollen zwei weitere Abfallverbrennungsanlagen mit Kapazitäten zwischen 500 und 800 t in Melaka und Johor gebaut werden. Erst vor einem Jahr wurde auch die Ausschreibung für Malaysias erste anaerobe Gärungsanlage zur Verwertung von Lebensmittelabfällen veröffentlicht. Sie wurde vom Department of National Solid Waste Management im 3. Quartal 2012 in lokalen Zeitungen sowie auf deren Internetseite bekanntgegeben. Der Umfang der Anlage sah die Verarbeitung von 300 bis 400 t pro Tag vor. Die Kosten wurden auf 30-50 Mio. RM geschätzt. 29 4.3. Zukünftige Marktentwicklungen und Marktpotenziale in der Abfallwirtschaft Malaysias Markt für Abfallwirtschaft weist diverse zukünftige Potenziale auf. Zum einen ist die Kompostierung oder Brennstoffaufbereitung in Biomasseanlagen ausbaufähig, da der Anteil organischer Abfälle in den Haushalten und der Landwirtschaft sehr hoch ist. Der Bedarf an anaerob und aerob arbeitenden Systemen und Technologien ist deshalb mit Blick auf die zukünftigen Ziele gestiegen. Zum anderen wird die Regierung in die Nachrüstung und den Neubau von 27 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 28 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 29 Market Research GSR Environmental Consulting Bhd. 16
Deponien investieren, hierbei insbesondere in die Abdichtung und die Sickerwasserbehandlung. Mehrere Projekte im Rahmen von "Clean Development Mechanism"(CDM) beschäftigen sich außerdem mit der Erfassung von Methangasen in Deponien. Projektträger können mit Hilfe von CDM-Zertifikaten ihre Anlagen modernisieren. Bis 2020 sollen Treibhausgase aus Mülldeponien um 38% und die zu deponierende Müllmenge um 40% reduziert werden. Es werden vor allem Technologien benötigt, die im Bereich Deponiegasgewinnung, Deponierückbau und Rückgewinnung von recycelbaren Stoffen eingesetzt werden können. Das Ministerium für Wohnungswesen und Kommunalverwaltung empfiehlt zudem Investitionen in moderne Abfallbehandlungszentren und in thermische Behandlungsanlagen. Hier besteht ein besonderer Bedarf an Verbrennungstechnologien. Zudem rückt Recycling in den Fokus, da alternative Wege zur Deponierung wie die Vermeidung und Wiederverwertung gefunden werden müssen. Staatliche Stellen haben diverse Kampagnen unter den Schlagworten "Reduce, Reuse, Recycle" initiiert; damit soll ein Bewusstsein der Bevölkerung und der Industrie für Reduktion, Wiederverwertung und zum Recycling geschaffen werden. Die momentan auf rund 15% geschätzte Recyclingquote soll bis 2020 auf 40% erhöht werden. Auch das Recycling von Hausabfällen ist ausbaufähig.30 Bezogen auf die Zielsetzung die Recyclingquote um 25% zu erhöhen, werden vor allem Maschinen und Anlagen gebraucht, die im Bereich Materialverwertung eingesetzt werden können. 4.4. Chancen und Risiken der Abfallbranche Chancen Risiken Fehlende Koordination der involvierten Wachsendes Umweltbewusstsein Regierungsinstitutionen Fördermittel und Investitionsprogramme der Mangel qualifizierten Personals bei involvierten malaysischen Regierung Regierungsinstitutionen Umsetzung diverser Pilotprojekte Fehlende Durchsetzung von Strafen bzw. zu Bedarf und Nachfrage nach ausländischer geringes Strafmaß bei Verstößen 31 Technologie 4.5. Aktuelle Situation in der Wasserversorgung und in der Abwasserentsorgung 4.5.1 Institutioneller Rahmen und Wasserpreis Im Gegensatz zu der Abfallbranche, ist die Struktur der involvierten Institutionen in der Wasserbranche Malaysias relativ eindeutig. Die nationale Regierung bzw. das Ministry of Energy, Green Technology and Water ist für die ganzheitliche Entwicklung der Wasserpolitik durch Gesetzgebung und Entwicklung von Richtlinien verantwortlich. Im Jahr 2006 wurde der „Water Services Industry Act“ reformiert. Den Landesregierungen obliegen die Aufgaben der Bewirtschaftung von Wasservorkommen, Schutz der Wasserressourcen und Erkundung neuer Quellen. Darüber hinaus wurden weitere Organisationen geschaffen. Als Regulierungsbehörde für Wasser und Abwasser mit Wirkungsbezug nur auf der Halbinsel Malaysia wurde die „National Water Services Commission“ (SPAN) geschaffen. 30 GTAI 203 https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=766444.html 31laut Abschnitt 34 (b) des Environmental Quality Act 1974: maximale Geldstrafe RM 500.000 oder 5 Jahre Gefängnis bei illegaler Deponierung | Quelle: http://www.geooekologie.de/download_forum/forum_2004_2_spfo042b.pdf 17
SPAN ist für die Zulassung der Versorger (meist öffentliche, aber auch einige private) zuständig und verknüpft mit der Zulassung die Erfüllung bestimmter Leistungsindikatoren. Für die Bereitstellung der Dienstleistungen im Bereich der Wasserversorgung wurden im Jahr 2006 alle damit verbundenen Aufgaben, z.B. Aufbau der Wasserinfrastruktur und Beschaffung der entsprechenden Finanzierung, an das zentralstaatliche Unternehmen Pengurusan Aset Air Berhad (PAAB) übertragen. Über PAAB ist die nationale Regierung Eigentümer der landesweiten Wasserstruktur. Die Versorger der einzelnen Staaten leasen bei PAAB die Bereitstellung der Dienste. Für die Bereitstellung der Dienstleistungen im Bereich der Abwasserbehandlung sind mehrere Betreiber ernannt. Der größte Betreiber ist Indah Water Konsortium Malaysia (IWK), welcher auf der Halbinsel Malaysia mit Ausnahme von dem Staat Kelantan und der Stadt Johor tätig ist. In den anderen Regionen sind die jeweiligen lokalen Autoritäten zuständig. Die Abwasserinfrastruktur ist Eigentum der 151 lokalen Autoritäten.32 Aufgrund der anhaltenden Finanzierungschwierigkeiten wurden im Jahr 2009 der Betrieb und die Finanzierung von Projekten organisatorisch getrennt. Demnach konzentrieren sich die öffentlichen Wasserversorger und -betreiber der einzelnen Staaten darauf, ihre Kunden mit Wasser zu versorgen und die Effizienz hierbei zu verbessern. 33 Der Wasserpreis ist relativ niedrig in Malaysia und eine Kostendeckung ist nicht gegeben. Die Politik meidet jedoch eine Erhöhung durchzusetzen. Ein Beispiel für den Wasserpreis für Haushalte in Penang: Für den Verbrauch der ersten 20.000 Liter werden 0,22 RM pro Liter berechnet. Für einen Wasserverbrauch zwischen 20.001 - 60.000 Liter werden 0,42 RM pro Liter berechnet und 0,7 RM für jeden Liter ab einer Menge von 60.001 Liter.34 4.5.2 Wasserressourcen Malaysia weist ein humides äquatoriales Klima auf. Die Regenfälle sind stark und durchschnittlich regnet es über 2.000 mm pro Jahr. Zudem gibt es über 150 Flusssysteme. Der gesamte theoretische Oberflächenabfluss wird auf ca. 556 BCM = 556 Mio. Megaliter pro Jahr berechnet. Somit weist Malaysia pro Kopf 20.000 m³ erneuerbare Wasserressourcen pro Jahr auf. Im Vergleich zu Ländern im Nahen Osten ist dies bis zu 20mal mehr als z.B. im Jemen. Die Niederschlagsmenge und die Flüsse sind die Hauptwasserquellen des Landes, doch trotzdem gibt es regelmäßig Wasserknappheit.35 4.5.3 Anschlussraten Grundsätzlich sind die Anschlussraten der Bevölkerung an Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sehr gut. Zugang zu sauberem Trinkwasser haben 100% der städtischen Bevölkerung und 99% der ländlichen Bevölkerung. Somit ist der Zugang von nur 1% der ländlichen Bevölkerung zu verbessern. Im Gegensatz dazu haben 96% der städtischen Bevölkerung Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung und 95% der ländlichen Bevölkerung. Hier besteht die Aufgabe in den folgenden Jahren, 4% der städtischen Bevölkerung und 5% der ländlichen Bevölkerung den Zugang zum öffentlichen Abwassersystem zu ermöglichen. 36 32 Market Research GSR Environmental Consulting Bhd. 33 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=770960.html 34 http://www.waterwatchpenang.org/upload_files/12/Water%20Resources%20Management%20in%20Malaysia-NGO%20Perspectives.pdf 35 http://www.waterwatchpenang.org/upload_files/12/Water%20Resources%20Management%20in%20Malaysia-NGO%20Perspectives.pdf 36 CIA Factbook Malaysia 2013 https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/my.html 18
Abbildung 5: Anschlüsse der an die öffentliche Abwasserentsorgung in absoluten Zahlen (2011 – 2012) 37 37 http://www.span.gov.my/index.php?option=com_content&view=article&id=677&Itemid=427&lang=en 19
4.5.4 Industrielle Behandlung von Wasser- und Abwasser Die bedeutendsten industriellen Abnehmerbranchen für Wasser- und Abwasserdienstleistungen sind an erster Stelle der in Malaysia strategisch wichtige und kräftig expandierende Öl- und Gassektor sowie die Palmölindustrie.38 Abbildung 6: Wasserverbauch aufgeteilt in häuslicher und nicht-häuslicher Verbrauch (2011-2012) 39 (MLD=million litres a day) Die Nachfrage nach der malaysischen Privathaushalte belief sich im Jahr 2011 auf 5,6 Mio m3 /Tag (die Schätzung für das Jahr 2050 liegen bei circa 16,2 Mio. m3/Tag. Die industrielle Nachfrage belief sich auf 3,9 Mio m3 /Tag (die Schätzungen für 2050 liegen hier bei 15,5 Mio. m3/Tag). Somit beläuft sich das erwartete Investitionsvolumen auf geschätzte 16 Milliarden Euro.40 Die größte Verunreinigung des Wassers wird durch (1) Kläranlagen (1.067.232 kg/day, 77%), (2) Tierfarmen (insbesondere Schweinezuchten, 202.293 kg/day, 14%), (3) landwirtschaftliche Industrien (73.664 kg/day, 5%) und als vierter großer Faktor (4) produzierende Industrien (50.336 kg/day, 4%) herbeigeführt. 38 GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=770960.html 39 http://www.span.gov.my/index.php?option=com_content&view=article&id=666&Itemid=420&lang=en 40 http://portal.wko.at/wk/dok_detail_file.wk?angid=1&docid=1903746&conid=643332 20
Tabelle 6: Überblick über die Anzahl der verschiedenen Abwassersysteme (2011-2012) 41 2011 2012 Abwasserreinigungssysteme Anzahl Anteil der Anzahl Anzahl der betroffenen Bevölkerung Bevölkerung Anschlusssysteme Öffentliche 5919 19.911.605 6.050 20.688.784 Abwasserreinigung Private Abwasserreinigung 2.372 2.421.198 2.474 2.555.558 Klärgruben und ‚Pour flush‘ Gemeinschaftliche 4.381 517.122 4.380 528.875 Klärgrube Individuelle Klärgrube 1.275.757 6.510.220 4.380 528.875 Pour flush 894.859 4.474.293 894.859 4.474.293 Andere Systeme Netzwerkpumpstation 882 n.a. 941 n.a. 4.5.5 Investitionsprogramme Momentan gilt der 10. Malaysia-Entwicklungsplan (2011 bis 2015), der für den Wassersektor immerhin 3,6 Mrd. RM (ca. 863 Mio. Euro) beinhaltet. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2012 ca. eine Milliarde RM in Projekte zur Flutwasserkontrolle geflossen sind; u.a. in die Installation von Pumpen, die Vertiefung und Erweiterung von Flüssen, den Bau von Auffangbecken, Fluttoren und auch Verbesserungsmaßnahmen des Abwassersystems.42 4.6 Zukünftige Marktentwicklungen und Marktpotenziale in der Wasserbranche Im Großraum Kuala Lumpur und im Klang Valley, wo rund 6 Mio. Menschen leben, ist das bestehende Wasser- und Abwassersystem ebenfalls zu verbessern. Nach dem Jahresbericht 2011 des "Economic Transformation Programme" sollen bis 2020 immerhin 91% aller Abwasserbehandlungsanlagen bis auf die Qualitätskategorie 1 verbessert werden. Hierzu wird ein Sanierungsprogramm, das über 300 km an Abwassernetzwerk modernisieren soll, durchgeführt. Ende 2011 sind bereits vier Projekte identifiziert worden, die als schnell durchzuführende Vorhaben in Angriff genommen werden. Weitere acht Orte sind für neue Abwasserbehandlungsanlagen ausgewählt und sollen in den kommenden acht Jahren errichtet werden. Zur Revitalisierung des Klang River ist der Bau von 17 Abwasserprojekten geplant. Bis 2020 soll der verunreinigte Fluss für Erholungszwecke geeignet sein. 41 http://www.span.gov.my/index.php?option=com_content&view=article&id=676&Itemid=425&lang=en 42GTAI https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=770960.html 21
Sie können auch lesen