PAULINE 13 ARKADE - Arkade-Pauline 13 gGmbH - Arkade ...
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Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................. 3 I. Berufsbegleitende Dienste (BBD) ................................................................ 5 I.1 Modellprojekt Läuft?! ............................................................................................. 5 I.2 ProJob! ................................................................................................................ 11 I.3 bbA – Begleitete betriebliche Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf ............................................................................. 17 I.4 PerjuF — Perspektiven für junge Flüchtlinge ...................................................... 20 I.5 Modellprojekt CosMOs / Personenzentriertes Coaching schwerbe- hinderter Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben ............................ 24 I.6 Einzelmaßnahme zur Aktivierung und Vermittlung § 45 SGB III / ....................... 29 I.8 Interkulturelles Ehrenamtsbüro ........................................................................... 39 I.9 Qualitätsmanagement (QM) ................................................................................ 44 I.10 Befragung der Teilnehmenden ............................................................................ 45 I.11 Ausblick ............................................................................................................... 47 II. Der Integrationsfachdienst (IFD) für die Landkreise Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen ...........................................................................48 II.1 Die wichtigsten Daten auf einen Blick: ................................................................ 48 II.2 Grundsätzliches zum Integrationsfachdienst (IFD) ............................................. 48 II.3 Nachhaltige Sicherung von Arbeitsverhältnissen ................................................ 49 II.4 Förderung von Übergängen aus WfbM ............................................................... 51 II.5 Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Schaffung betrieblicher Ausbildungs- und Arbeitsplätze .............................. 52 II.6 Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmart (KoBV) ............................................................................................. 55 II.7 Berufliche Eingliederung von Absolventinnen ..................................................... 57 III. Psychiatrische Tagesklinik Friedrichshafen ................................................61 Übersicht PatientInnen der Tagesklinik 2017 (N=135) ................................................. 64 I Klinikbezogenes .................................................................................................. 64 II Diagnostisches .................................................................................................... 64 III Soziales ............................................................................................................... 65 Seite 2 von 70
Vorwort Hier unser Jahresbericht 2017: In allen drei Geschäftsbereichen – Berufsbeglei- tende Dienste, Integrationsfachdienst und Psychiatrische Tagesklinik – haben wir unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen und unseren Anspruch weiterverfolgen und leben können: ein „lernendes Unternehmen“ zu sein, das im positiven Sinne „konservativ“ ist, indem wir das Bewährte in unserer Arbeit und unseren Prozes- sen pflegen und kultivieren und uns gleichzeitig auch zu neuen Ufern aufma- chen, uns hinterfragen, uns entwickeln wollen und nicht stehen bleiben. Damit können wir unsere hohen Qualitätsstandards halten und nur so bekommen wir letztendlich das Vertrauen der Menschen, um die es letztlich geht: unsere Klien- ten und Patienten und der Personen und Institutionen, die uns diese vermitteln und „anvertrauen“. In allen Wirkungsbereichen unserer gGmbH konnten schöne Erfolge erzielt wer- den, exemplarisch hier einige Beispiele. Für unsere seit 2009 laufende Maß- nahme Unterstützte Beschäftigung, im Auftrag der Agentur für Arbeit, an den Standorten Sigmaringen, Ravensburg, Wangen und Friedrichshafen haben wir wieder den Zuschlag erhalten, ebenso für das Projekt Läuft?! Wir konnten ein Interkulturelles Ehrenamtsbüro eröffnen und unser Projekt CosMos mit einer Vermittlungsquote von 70% sehr erfolgreich beenden. Die Psychiatrische Tagesklinik erhält weiterhin großen Zuspruch und etablierte sich –was sich auch in Nachfrage- und den Evaluationsdaten niederschlägt- als ein „besonderer therapeutischer Ort“, der starke Impulse setzen und oft aus „dead end open end stories“ machen kann. Das alles geht nur – wie in den an- deren Bereichen der Arkade-Pauline 13 GmbH –, mit Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, die sich mit ihrer Arbeit identifizieren und sich entsprechend engagie- ren. Wir sind froh, dass das so ist. Auch das fällt nicht vom Himmel und auch daran wollen wir weiter arbeiten. Hier die Berichte aus den drei Fach- bzw. Geschäftsbereichen: I. Berufsbegleitende Dienste (BBD) Die Berufsbegleitenden Dienste (BBD) haben sich der Aufgabe verpflichtet, Menschen mit Vermittlungshemmnissen oder Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten und dort nachhaltig zu platzieren. Unsere Lösungs- wege sind individuell, unser Team arbeitet mit Engagement und Interesse und findet oft Antworten, wo reguläre Angebote nicht mehr greifen. Unser Portfolio gliedert sich in Maßnahmen im Auftrag der Agentur für Arbeit, den Jobcentern und der Deutschen Rentenversicherung sowie Projekten für Aktion Mensch, des Europäischen Sozialfonds, des Sozialministeriums Baden-Württembergs und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Außerdem leisten wir Schulun- gen in Beauftragung des Regionalen Bildungsbüros, des Sozialministeriums Ba- den- Württembergs und direkten Kunden wie dem BBW, dem Jobcenter Ravens- burg und der Firma Dachser. Unsere guten und nachhaltigen Vermittlungser- folge ermutigen uns, diesen Weg weiterzugehen. Seite 3 von 70
II. Integrationsfachdienst (IFD) für die Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen Der Integrationsfachdienst (IFD) sichert für Menschen mit Handicap die Teilhabe am Arbeitsleben nach SGB IX. Im Auftrag des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales (KVJS) ist der IFD bei Menschen mit Schwerbehinderung zuständig für die Bereiche der nachhalti- gen Sicherung von Arbeitsverhältnissen, der Beratung von Betrieben, der beruf- lichen Orientierung von behinderten jungen Menschen an Schulen, dem Über- gang aus Werkstätten für behinderte Menschen und der Vermittlung in Arbeit für Personen im Rehabilitationsstatus. III. Psychiatrische Tagesklinik Friedrichshafen mit der Psychiatrischen Institutsambulanz in Friedrichshafen Die Psychiatrische Tagesklinik ist Teil des Baden-Württembergischen Kranken- hausplanes. Sie bietet ein teilstationäres und ambulantes psychiatrisch-psycho- therapeutisches Behandlungsangebot für alle psychisch erkrankten Menschen der Region, für die diese Behandlungsform notwendig und indiziert erscheint. Durch die angegliederte Psychiatrische Institutsambulanz ergeben sich – neben der intensiven teilstationären Behandlung – flexible Formen der Vor-, Nach- und Krisenbehandlung. Die AP 13 ist als Partner in unterschiedlichen Netzwerken in der Region einge- bunden, sowohl im Gemeindepsychiatrischen Verbund, den Netzwerkkonferen- zen der Landkreise, der Initiative Inklusion Oberschwaben (INIOS), den Bil- dungsgemeinschaften für geflüchtete Menschen sowie in den Bietergemein- schaften für die Umsetzung von Maßnahmen bei der Agentur für Arbeit und Job- centern. Unsere Angebote richten sich ausschließlich auf regionale Zuständig- keiten und einen individuellen personenzentrierten Unterstützungsansatz. Wie bewährt geben wir auch für 2017 wieder einen kurzen Überblick der unterschied- lichen Aktivitäten in den Bereichen. Unser Anspruch der Informationsweitergabe entspricht nicht der quantitativen Größe einzelner Abteilungen, sondern des Sachstands für unsere eher kleineren Teilbereiche. Dabei steht die Berichter- stattung der aktuellen Projektbeauftragungen im Mittelpunkt. Wir wurden 2017 erfolgreich rezertifiziert. Die Inhalte nach DIN ISO 9001 und AZAV sind in allen Geschäftsbereichen unser gemeinsames gelebtes Tun, auch wenn uns die Anforderungen immer wieder vor Herausforderung in der Umset- zung stellen. Gerne können Sie auch unsere Website unter www.arkade-pauline.de besu- chen. Seite 4 von 70
I. Berufsbegleitende Dienste (BBD) I.1 Modellprojekt Läuft?! Im Rahmen des Pilotprogramms „RESPEKT“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der seit August 2016 im SGB II neu eingeführten För- derung schwer zu erreichender junger Menschen (§ 16h, SGB II), wendet sich die Arkade-Pauline 13 gGmbH als Mitglied des Landesverbandes Baden- Württemberg e.V. des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Land- kreis Ravensburg und im Bodenseekreis mit dem Projekt Läuft?! an junge Men- schen zwischen 15 und 25 Jahren in prekären Lebens- und Übergangssituatio- nen. Im Verbund mit den Standorten Heidelberg, Freiburg und Mannheim wer- den junge Menschen erreicht, die für bisherige Hilfesysteme nicht, oder nur sehr schwer erreichbar sind. Ziel ist es ein Hilfeangebot zu gestalten, in dem persön- lich geprägte langfristige Beziehungen zu den jungen Menschen aufgebaut wer- den, die Vertrauen und Sicherheit schaffen und einen kontinuierlichen und nach- haltigen Weg in Ausbildung und Arbeit ebnen. Das Modellprojekt startete im März 2016. Erfreulicherweise wurde die Laufzeit des Projekts durch das Minis- terium für Arbeit und Soziales im August dieses Jahres bis 31.12.2018 verlän- gert. Unser Projekt wird vom BMAS während der gesamten Laufzeit umfangreich wissenschaftlich evaluiert. Die drei sozialpädagogischen Mitarbeitenden begleiten junge Menschen „le- bensweltorientiert“ im Übergang von Schule in Ausbildung und Berufsleben dort, wo sie leben: ob in ihren Familien, allein lebend nach dem Aufenthalt in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung, oder nach schweren Zerwürfnissen in den Herkunftsfamilien. Das Team der Berufsbegleitenden Dienste der Arkade-Pauline 13 gGmbH bietet hochindividualisierte Hilfen an. Junge Menschen, die nicht in Arbeit, Beschäfti- gung oder Ausbildung sind, den sogenannten NEETs (Not in Education, Employ- ment or Training) werden besonders durch den Fachbereich der aufsuchenden So- zialarbeit / Streetwork / Wohnungslosenhilfe unkomplizierte und nahezu bedin- gungslose Kontakt- und Beratungsangebote gemacht. Die NEETs sind häufig auf der Suche nach Orientierung in der Gesellschaft und nach Rahmenbedin- gungen, die sich an ihre jugendliche Lebens- und Erfahrungswelt anpassen. Sie verfügen dabei jedoch oft selbst nur über ein geringes Anpassungspotenzial an die Erfordernisse von Schul- und Ausbildungssystemen sowie den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Angebote umfassen dabei nicht nur die nachhaltige Eingliede- Seite 5 von 70
rung in Regelsysteme, sondern beziehen sich niederschwellig auch auf die Stär- kung der Ressourcen in allen Lebensbereichen von Freizeit über Partnerschaft, bis hin zur Gesundheitsprävention bezüglich Alkohol-, Nikotin- und Drogenkon- sum. Das Beziehungsangebot ist bedingungslos, die Teilnahme am Projekt freiwillig. Unsere Fachkräfte sehen in der persönlichen professionellen Beziehung zu den jungen Menschen den Schlüssel, um gemeinsam mit ihnen die psychosozialen und materiellen Grundlagen für eine umfassende und gelingende Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu schaffen. 2017 konnten wir weitere Kooperations- und Informationsgespräche in Einrich- tungen der Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe, Suchthilfe, Psychiatrie, Bewäh- rungshilfe etc. führen, um für unser Projekt zu werben und die Zusammenarbeit zu stärken. Wie die steigenden Zahlen in der nachfolgenden Grafik zeigen, wuchs der Be- darf an unserem Angebot. Seit März 2016 wurden bisher 78 junge Menschen in Läuft?! begleitet. Davon waren 46 männlich und 32 weiblich, 65 Teilnehmende mit deutscher Staatsangehörigkeit, 13 mit anderen. In der bisherigen Projektlaufzeit zeigte sich folgender Trend: Läuft?! Grafik 1 Seite 6 von 70
Die Gruppe der 21- bis 25-Jährigen überwog dabei: Läuft?! Grafik 2 Es zeigt sich in der folgenden Grafik 3, dass unsere Zielgruppe vor allem unter familiären Konflikten und gesundheitlichen Einschränkungen (insbesondere psy- chischen Erkrankungen) leidet und zudem Probleme mit Sucht und (drohender) Wohnungslosigkeit hat. Die jungen Menschen haben meist brüchige „Schulkar- rieren“ und des Öfteren eine „Jugendhilfelaufbahn“ hinter sich. Läuft?! Grafik 3 (Mehrfachnennungen waren möglich) Seite 7 von 70
Im Gespräch mit den Teilnehmenden wurden primär folgende Ziele vereinbart: Läuft?! Grafik 4 (Mehrfachnennungen waren möglich) Den Versuch einer Kategorisierung der bisher geleisteten Arbeit für die TN ver- anschaulicht folgende Grafik: Läuft?! Grafik 5 (Mehrfachnennungen waren möglich) Seite 8 von 70
Insbesondere durch die niederschwellige Arbeit unserer Streetworkerinnen und Streetworker fanden die jungen Heranwachsenden Zugang zu Läuft?! (siehe Grafik 6). Aber auch Einrichtungen wie die Bewährungshilfe oder der Württem- berger-Hof (Obdachlosenunterkunft) waren wichtige Kooperierende. Läuft?! Grafik 6 Viele der jungen Menschen in unserem Modellprojekt befinden sich in Multipro- blemlagen, die eine schnelle Integration in das Regelsystem erheblich erschwe- ren. Trotzdem konnten wir im bisherigen Projektzeitraum insgesamt 19 junge Menschen in das Regelsystem vermitteln. Bei 6 am Projekt teilnehmenden Per- sonen war es möglich, Betreutes Wohnen zu initiieren. Läuft?! Grafik 7 Seite 9 von 70
Herausforderungen: Auch im zweiten Projektjahr war auffällig, dass viele Projekteilnehmende immer wieder von großen Schwierigkeiten mit der eigenen Familie und von Problemen beim Übergang Schule-Ausbildung/Beruf berichteten, in dieser Phase kaum o- der keine konkrete und dauerhafte Unterstützung bekamen und z.T. mit den An- fordernissen der Regelsysteme (z.B. Bewerbungen, Anträge, Termine, Fristen etc.) überfordert waren. Viele sind grundsätzlich nicht in der Lage, solche „Über- gangsprobleme“ eigenständig zu überwinden. Einige Teilnehmende sind unse- rer Auffassung nach entweder zu früh oder zu unvorbereitet aus Jugendhil- femaßnahmen (Pflegefamilie, Heim, Betreutes Jugendwohnen) „entlassen“ worden, ohne mit ihnen eine tragfähige und für sie machbare und somit auch aus eigener Motivation heraus stattfindende Verstetigung geklärt zu haben. Ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor unserer bisherigen Arbeit war das Ange- bot an die Teilnehmenden, mit uns niederschwellig in Beziehung treten zu kön- nen und gemeinsam zusammenzuarbeiten ohne Sanktionen befürchten zu müs- sen. Termine werden in Läuft?! z.T. sehr spontan, viel auch über Smartphone- Messenger (z.B. WhatsApp) vereinbart. In Läuft?! müssen viele Teilnehmende erst an die Anforderungen der Regelsysteme herangeführt werden. Ein weiteres großes Integrationshemmnis stellt die momentane Situation auf dem Wohnungs- markt dar. Für unsere Klientel ist es nach wie vor äußerst schwierig Wohnraum zu finden. Sie sind einerseits nicht geübt darin und bestehen andererseits den Anforderungen vieler Vermieterinnen und Vermietern nicht. Ohne eine gesi- cherte Unterkunft einen strukturierten Alltag zu meistern, ist jedoch für die meis- ten Teilnehmenden schlicht unmöglich. Hier konnten wir immer wieder bei der Wohnungssuche helfen und Wohnungsbesichtigungen begleiten. Aussicht: „Kein junger Mensch darf (im Landkreis Ravensburg und Friedrichshafen) verlo- ren gehen“! Getreu diesem Motto strebt das Fachteam unseres Modellprojekts die zeitnahe, regionale Umsetzung des § 16h SGB II nach den u.a. vom Minis- terium für Soziales und Integration Baden Württemberg „gemeinsam auf Lan- desebene erarbeiteten Eckpunkte(n) und Hinweise(n)“ an. Nach rund zwei Jahren Projektlaufzeit besitzen wir die Expertise und das Know- How, um an diesem Prozess aktiv mitzuwirken. Das niederschwellig konzipierte Angebot von Läuft?! halten wir für die adäquate Umsetzung des § 16h SGB II. Im April 2018 wird dazu einen Fachtag von uns stattfinden. gez. Jan Harder Seite 10 von 70
I.2 ProJob! Die wichtigsten Daten auf einen Blick: Laufzeit 16.08.2016 – 15.08.2019 Zielgruppe Die Zielgruppe bilden nach Deutschland geflüchtete Men- schen mit Asyl oder entsprechendem Bleibestatus Zielsetzung Das Ziel der Maßnahme ist eine Vorbereitung der Geflüchtete auf den allgemeinen Arbeitsmarkt nach § 45 SGB III und der Übergang in Integrationskurse Auftraggebende Jobcenter Ravensburg und Jobcenter Bodenseekreis Träger- • Arkade-Pauline 13 gGmbH (AP13) gemeinschaft • Liebenau Berufsbildungswerk gGmbH (BBW) • Caritas Bodensee-Oberschwaben • Integrations-Werkstätten Oberschwaben gGmbH (IWO) • Oberschwäbische Werkstätten gGmbH (OWB) • Liebenau Teilhabe gGmbH • ZfP Südwürttemberg (ZfP) • Gemeindepsychiatrisches Zentrum Friedrichshafen (GPZ) Angebot Das Angebot gliedert sich auf in einen Monat Intensivsprach- kurs und drei Monate Arbeitsplatztraining in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung beziehungsweise Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Während des Arbeitsplatztrai- nings findet einmal pro Woche ein berufsbegleitender Deutschunterricht statt. Des Weiteren wird die gesamte Maß- nahme von einer sozialpädagogischen Fachkraft begleitet. Einleitung: Das Angebot ProJob! richtet sich speziell an die Zielgruppe der anerkannten ge- flüchteten Menschen, die auf einen Integrationskurs warten, oder die bereits ei- nen Integrationskurs absolviert haben. Die Kombination zwischen Sprachförde- rung, Arbeitsplatztraining und sozialpädagogischer Betreuung ermöglicht gesell- schaftliche Integration und bietet individuelle Wege an: von der Teilnahme am Integrationskurs bis zur Vermittlung in Arbeit. Seite 11 von 70
Gemeinsam mit dem Jobcenter Ravensburg wurde die Maßnahme entwickelt und wird seit April 2017 ebenso im Bodenseekreis angeboten. Im Jahr 2017 wurde durch die steigende Anzahl von Geflüchteten, die bereits einen Integrationskurs absolviert haben und nun auf der Suche nach Arbeit sind, das Angebot in Ravensburg um die Vorbereitung auf Arbeitsaufnahme ange- passt. Dieses beinhaltet vor allem, dass ab dem 3. Monate die Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt stattfinden. I.2.1 Umsetzung/Verlauf in Ravensburg: Nach den 4-wöchigen Sprachkurs startete in der fünften Woche das Arbeits- platztraining in verschiedenen Bereichen einer WfbM oder des Berufsbildungs- werks wie Küche, Handwerk, Industriemontage, Lager, Wäscherei, Metall. Die Teilnehmenden integrierten sich am Arbeitsplatz der jeweiligen Werkstatt je 4 Tage in der Woche à 6 Zeitstunden über die Dauer von 1 bis 3 Monaten. Im erweiterten Angebot wurden nach dem Arbeitsplatztraining im Berufsbildungs- werk Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt forciert. Einmal wöchentlich ka- men die Teilnehmenden in die Arkade-Pauline 13 gGmbH, um an einem das Arbeitsplatztraining begleitenden Sprachkursvormittag teilzunehmen. In den ers- ten 3 Wochen des Arbeitsplatztrainings war die weiterführende Betreuung der Teilnehmenden besonders intensiv und umfasste neben individueller Beratung auch den Besuch der Teilnehmenden an ihrem Arbeitsplatz nach persönlichem Bedarf. Wöchentlich fand auch das Job-Coaching statt, je nach Bedarf als Ein- zelgespräch oder in der Gruppe. Die Kooperationspartnerinnen und Kooperati- onspartner optimierten die Maßnahme aufgrund gemachter Erfahrungen und passten Ablauf, Inhalt und Setting entsprechend an. Der Intensivsprachkurs war wesentlich für die Einschätzung der Deutschkennt- nisse und deren Vertiefung. Durch das Coaching der sozialpädagogischen Fach- kräfte konnten persönliche und organisatorische Fragen unkompliziert und auf kurzem Weg geklärt werden. Das Arbeitsplatztraining in den WfbM, im Berufs- bildungswerk oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichte eine erste Ein- schätzung zur individuellen „Arbeitsfähigkeit“ im deutschsprachigen Kontext. Bis zum 31.12.2017 wurden insgesamt 55 Personen aus dem Landkreis Ravensburg von der Arkade-Pauline 13 gGmbH in der Maßnahme Pro Job! be- treut. Davon waren 52 Männer und 3 Frauen. 49 Teilnehmende der Maßnahme Pro Job! schlossen 2017 die Maßnahme ab. 27 von ihnen erreichten das Maßnahmeziel „Übergang in den Integrationskurs“. Das Maßnahmeziel der Vermittlung in Arbeit erreichten 7 der Teilnehmenden und ein Teilnehmer begann eine betriebliche Ausbildung. Dies ergibt eine Ziel- erreichungsquote von 71 %, was einen großen Erfolg darstellt. Seite 12 von 70
7 der Teilnehmenden konnten nicht in einen Integrationskurs oder Arbeit vermit- telt werden. Angaben zu Teilnehmende (TN) 2017 Aufgenommene TN vom Jobcenter Ravensburg 55 Abgeschlossene Beauftragungen Landkreis Ravensburg 49 Verbleib abgeschlossener Fälle Ravensburg: Vermittlung in Integrationskurs 27 Keine Vermittlung erfolgt 7 Übergang in Arbeit 7 Ausbildung 1 Vorzeitige Beendigung (Überforderung, fehlende Mitwirkung, Erkrankungen) 7 Weiterbetreuung in 2018 6 Aufgrund Überforderung wurde in 3 Fällen die Maßnahme Pro Job abgebrochen und ebenso in 3 Fällen wegen fehlender Mitwirkung. Aus gesundheitlichen Grün- den verließ ein Teilnehmer die Maßnahme vorzeitig. 6 der Teilnehmenden gin- gen in das Jahr 2018 über. Mit den 19 Teilnehmern, die aus dem Jahr 2016 im Jahr 2017 weiterbetreut worden sind, ergibt sich dann die Gesamtteilnehmerzahl 55. Im Jahr 2017 betreute die Arkade-Pauline 13 gGmbH Geflüchtete mit unter- schiedlichem Status: Die meisten Teilnehmenden haben einen Aufenthaltstitel und wurden vom Jobcenter zugeteilt. Diese Gruppe bilden 37 Syrer und 4 Iraker (siehe Grafik: Verteilung der Nationalitäten). Die zweitstärkste Gruppe bilden Teilnehmer aus Gambia mit 9 Personen. Dazu wurden jeweils ein Teilnehmer aus Nigeria und Eritrea in der Maßnahme betreut und eine staatenlose Teilneh- merin aus Palästina. Seite 13 von 70
Insgesamt wurden im Jahr 2017 Angehörige aus sieben Staaten in der Pro Job! Maßnahme betreut. Nationalitäten Ravensburg 1 1 1 9 Syrien Afghanistan 4 Irak 2 Gambia Nigeria 37 Palästina Eritrea I.2.2 Umsetzung/Verlauf im Bodenseekreis: Bis zum 31.12.2017 wurden im Bodenseekreis insgesamt 26 Personen (21 Män- ner und 5 Frauen) von der Arkade-Pauline 13 gGmbH in der Maßnahme ProJob! betreut. 13 Teilnehmende schlossen 2017 die Maßnahme ab. Davon erreichten 10 das Maßnahmeziel Übergang in den Integrationskurs. Die ist eine Erfolgsqoute von 76% welche die besondere Leistung verdeutlicht. Zwei Teilnehmende durchlie- fen zwar die Maßnahme, konnten aber aus persönlichen Gründen nicht in einen Integrationskurs vermittelt werden. Einer der Teilnehmenden fand eine Arbeits- stelle. Die anderen Teilnehmenden gingen ins Jahr 2018 über. Angaben zu Teilnehmende (TN) 2017 Aufgenommene TN vom Jobcenter Bodenseekreis 26 Abgeschlossene Beauftragungen Bodenseekreis 13 Verbleib abgeschlossener Fälle Bodenseekreis: Vermittlung in Integrationskurs 10 Keine Vermittlung in Integrationskurs erfolgt 2 Übergang in Arbeit 1 Weiterbetreuung in 2018 13 Seite 14 von 70
15 Pro Job Bodenseekreis 13 13 10 5 0 Start April 2017 Start November 2017 Bisher startete die Maßnahme im Bodenseekreis zwei Mal bis Ende 2017. Der erste Start war im April 2017 mit insgesamt 13 anerkannten geflüchteten Men- schen aus Syrien und Eritrea. Im November 2017 war der zweite Starttermin mit ebenfalls 13 Teilnehmenden. Bei diesem sind nun auch 4 anerkannte Geflüch- tete aus Afghanistan dabei. Die größte Gruppe bilden aber nach wie vor Ge- flüchtete aus Syrien. Nationalitäten Bodenseekreis 4 4 18 Syrien Afghanistan Eritrea Resümee/Ausblick: Es zeigte sich, dass die Maßnahme die Vermittlungschancen in Arbeit stark er- höht. Für diejenigen, die keinen Integrationskursplatz erhalten aufgrund fehlen- dem Status der „Anerkennung“, spielt diese Möglichkeit eine große Rolle. Da im Landkreis Ravensburg gegen Ende 2017 viele Geflüchtete bereits einen Integrationskurs besucht hatten, wurde ab dem Start der fünften Pro Job! Runde Seite 15 von 70
im Oktober 2017 das Maßnahmeziel dahingehend modifiziert, den Fokus mehr auf die Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu legen. Die Teilneh- menden hatten vorwiegend bereits einen Integrationskurs besucht und sollten sich durch Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten. In Ravensburg wurde in den ersten zwei Runden, die im März und im Mai 2017 begannen, das Ziel in über 70 % der Fälle erreicht. Der Erfolg der Maßnahme ist auch der guten Zusammenarbeit mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern der Trägergemeinschaft zu verdanken. Die Maßnahme Pro Job! verzeichnet auch im Bodenseekreis eine positive Ent- wicklung. Insgesamt erreicht die Maßnahme das Ziel, den Übergang bis zum Integrations- kurs sinnvoll zu gestalten, in vollem Maße. Dabei erweist sich die Kombination von Deutschsprachkurs mit Arbeitsplatztraining als sehr erfolgreich. Die Teilneh- menden können praxisorientiert die Arbeitswelt in Deutschland kennenlernen und erproben. Des Weiteren ist die Begleitung der Maßnahme durch die inten- sive Sozialpädagogische Fachkraft von zentraler Bedeutung und dient als (inter- kulturelle) Brücke zwischen Teilnehmenden und Akteurinnen und Akteuren der Maßnahme. 2018 soll die Maßnahme Pro Job! im Bodenseekreis auch in modifizierter Form nach dem Vorbild Ravensburg starten. gez. Sarah Kasseckert, Miriam Ruckwied Seite 16 von 70
I.3 bbA – Begleitete betriebliche Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf Die wichtigsten Daten auf einen Blick: Laufzeit 01.05.2015 – 31.08.2020 Zielgruppe Junge Frauen und Männer unter 25 Jahren mit besonderem Förderbedarf, die in der Lage sind, mit Unterstützung eine Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu absolvieren. Zielsetzung • Erlangung eines Berufsabschlusses • Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen • Dauerhafte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt Auftrag- Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg geberin Angebot Modul I (von Mai bis August): • Unterstützung junger Menschen mit besonderem Förder- bedarf auf der Suche nach einer geeigneten betrieblichen Ausbildungsstelle • Vorbereitung auf und Vermittlung in eine betriebliche Aus- bildung Modul II (ab September bis Ausbildungsende): • sozialpädagogische Begleitung • psychologische Beratung • Beratung und Unterstützung bei beruflichen und persönlichen Problemen • betriebliche Ausbildungsberatung • individueller Stütz- und Förderunterricht einzeln und in klei- nen Gruppen • Prüfungsvorbereitung • Training sozialer, personaler und methodischer Kompeten- zen Seite 17 von 70
Vorbemerkung: Im Jahr 2017 hat die Arkade-Pauline 13 im dritten Jahr die Maßnahme „bbA – Begleitete betriebliche Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf“ durchgeführt. Vorbereitungsphase: Im Jahr 2017 wurden 7 junge Menschen dem bbA Modul I zugewiesen. Die Teil- nehmenden wurden mittels individuellem Einzelcoaching auf eine betriebliche Ausbildung vorbereitet. Dazu gehörten persönliches Profiling, Berufsorientie- rung und betriebliche Erprobung ebenso wie die Klärung der Einkommenssiche- rung und die Auseinandersetzung mit Themen wie Anforderungen der Ausbil- dung, Umgang mit der eigenen Behinderung oder Lernen in der Berufsschule. Davon fanden 4 Personen eine betriebliche Ausbildungsstelle. 1 Teilnehmerin entschied sich für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. 2 Teilneh- mende sind in Rücksprache mit der Agentur für Arbeit in ein geeigneteres Un- terstützungsangebot übergegangen. Ausbildungsbegleitung: Unserer Ausbildungsbegleitung wurden insgesamt 14 neue Personen zugewie- sen. 10 Personen direkt in Modul II und 4 weitere aus dem Modul I (s.o.). Von den zugewiesenen Personen wollten letztendlich nur 11 Personen unser An- gebot annehmen und haben die Ausbildungsbegleitung begonnen. Die anderen konnten das Angebot der Ausbildungsbegleitung aus verschiede- nen Gründen (Wohnort zu weit weg, Angebot zu unflexibel) nicht annehmen. Um den Ausbildungserfolg zu sichern und Ausbildungsabbrüche zu verhindern, kooperierten wir mit den Ausbildenden im Betrieb, den Lehrkräften und sonder- pädagogischen Fachkräften der Berufsschulen und den Beratenden der Abtei- lung der beruflichen Rehabilitation der Agentur für Arbeit. Abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Auszubildenden fanden zu- sätzlich zu Einzelterminen die wöchentlichen Lern- und Gruppenangebote (Stütz- und Förderunterricht) statt. Damit verbunden war eine intensive individu- elle sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung der Auszubildenden bei sämtlichen Frage- und Problemstellungen. Gesamtergebnisse: Insgesamt fünf Teilnehmende beendeten auf eigenen Wunsch während des Jahres unsere Ausbildungsbegleitung. Zum Ende des Berichtsjahres waren insgesamt 27 junge Menschen in begleite- ter betrieblicher Ausbildung (8 aus 2015, 11 aus 2016, 8 aus 2017) und werden von uns weiterhin sozialpädagogisch begleitet. Seite 18 von 70
Teilnahmeplätze bbA pro Jahr Insge- samt Zuweisungen Modul I 7 Davon in betriebliche Ausbildung vermittelt und somit in Modul II 4 übergegangen Zuweisungen Modul II 10 Summe der Zuweisungen 14 Davon begonnene Ausbildungsbegleitungen 11 Vorzeitige Beendigung der Ausbildungsbegleitung 5 (aus allen drei Jahrgängen) Teilnahmestand zum 31.12.2017 27 davon aus 2015 8 davon aus 2016 11 davon aus 2017 8 Resümee/Ausblick: Die begleitete betriebliche Ausbildung verlief 2017 weiterhin erfolgreich. 4 von 7 zugewiesenen Personen in Modul I konnten mit Unterstützung der Maßnahme bbA eine betriebliche Ausbildung beginnen. Fast alle zugewiesenen Personen in Modul II konnten bei ihrem Ausbildungsstart, während der Probezeit und dar- über hinaus erfolgreich begleitet und unterstützt werden. Wir bedanken uns für die gute Kooperation mit den zuweisenden Fachkräften von der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. gez. Georg Steinhauser Seite 19 von 70
I.4 PerjuF — Perspektiven für junge Flüchtlinge Die wichtigsten Daten auf einen Blick: Laufzeit 01.09.2017 – 31.08.2019 Zielgruppe Junge Geflüchtete, welche die Schulpflicht erfüllt haben, noch keine anerkannte Berufsausbildung absolviert haben und über geringe berufliche Erfahrungen verfügen. Zielsetzung Ziel ist es, den Teilnehmenden Orientierung im deutschen Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zu geben, ihnen ausreichend Kenntnisse über Zugangswege, Aufbau und Funktionsweise des deutschen Ausbildungs- und Arbeits- marktes zu vermitteln, damit sie eine eigenständige Berufs- wahlentscheidung treffen können und vorrangig eine Ausbil- dung aufnehmen. Auftraggeberin Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Bieter- • Arkade-Pauline 13 gGmbH Ravensburg gemeinschaft • Liebenau Berufsbildungswerk gGmbH Ravensburg • Sprungbrett-Werkstätten gGmbH Kißlegg Angebot • sozialpädagogische Beratung und Begleitung • berufsbezogener Deutschunterricht • Kennenlernen und Erprobung verschiedener Arbeits- bereiche (Holz, Metall, Farbe und Hauswirtschaft) im Liebenau Berufsbildungswerk in Ravensburg oder in den Sprungbrett-Werkstätten in Kißlegg • Möglichkeiten von Praktika auf dem allgemeinen Arbeits- markt • Berufliche Kenntnisvermittlung und Sozialkompetenz- training Seite 20 von 70
Vorbemerkung: Im September 2017 startete die Maßnahme „PerjuF – Perspektiven für junge Flüchtlinge“ erstmals bei der Arkade-Pauline 13 an den Standorten Ravensburg und Kißlegg gemeinsam mit dem Liebenau Berufsbildungswerk gGmbH und Sprungbrett-Werkstätten gGmbH. Die individuelle Teilnahmedauer dauert sechs bis maximal acht Monate. Umsetzung / Verlauf: Die Maßnahme PerjuF besteht aus einer Einstiegsphase, einer Phase der Pro- jektansätze sowie einer betrieblichen Phase. Im Rahmen der Einstiegsphase (erste zwei Wochen der Maßnahme) werden mit allen Teilnehmenden eine Standortbestimmung und Kompetenzerfassung durchgeführt. Hierzu gehört u.a. die Erhebung und Bewertung der deutschen Sprachkenntnisse, des bisherigen schulischen Verlaufs, der schulischen oder beruflichen Interessen, der bereits erworbenen Berufskenntnisse und Fähigkei- ten, der Fertigkeiten und Qualifikationen, der Schlüsselkompetenzen sowie der Erwartungen und Wünsche der Teilnehmenden. Während der Phase der Projektansätze können sich die Teilnehmenden in den Bereichen Holz, Metall, Farbe und Hauswirtschaft erproben und ihre Eignung und Neigung erfahren. Dies geschieht an drei Tagen die Woche im Liebenau Berufsbildungswerk in Ravensburg oder bei den Sprungbrett-Werkstätten in Kiß- legg. An zwei weiteren Tagen findet berufsbezogener Deutschunterricht sowie Sozialkompetenztraining bei der Arkade-Pauline 13 statt. Das Sozialkompetenztraining umfasst u.a. die Entwicklung und Förderung der Schlüsselkompetenzen, Bewerbungstraining, Informationen zu Sucht- und Schuldenprävention sowie Informationen über die Grundlagen gesunder Le- bensführung. In der betrieblichen Phase lernen die Teilnehmenden den Arbeitsalltag in Deutschland unter realistischen Bedingungen in Form von Orientierungspraktika mit einer maximalen Dauer jeweils von sechs Wochen kennen. Verlauf in Zahlen: Bis zum 31.12.2017 erfolgten insgesamt 22 Zuweisungen der Agentur für Arbeit, hiervon 18 am Standort Ravensburg und 4 am Standort Kißlegg. Es handelte sich ausschließlich um Männer. Die Teilnehmer kommen aus den Herkunftsländern Afghanistan (9 Personen), Gambia (7 Personen), Irak, Iran, Kamerun, Palästina, Somalia und Togo (jeweils 1 Person). Seite 21 von 70
Herkunftsländer der Teilnehmenden: Von 22 Fällen wurden 14 Fälle ins Jahr 2018 übernommen, 8 Teilnehmende beendeten die Maßnahme im Jahr 2017 vorzeitig. Gründe für eine vorzeitige Beendigung der Maßnahme waren „Angebot der Maßnahme nicht passend“ (3 Personen), „Übergang in eine Qualifizierungsmaßnahme“ (VABO-Schulplatz und Sprachkurs) in 2 Personen, „Fehlende Belastbarkeit“ (1 Person), „Vermitt- lung in Praktikum mit Aussicht auf Anstellung“ (1 Person) sowie „Übergang in Arbeit“ (1 Person). Teilnehmende im Jahr 2017 Insgesamt 22 Übergänge ins Jahr 2018 14 Vorzeitige Beendigungen der Maßnahme 8 Übergang in Arbeit 1 Übergang in Qualifizierungsmaßnahme 2 Vermittlung in Praktikum mit Aussicht auf 1 anschließende Anstellung Fehlende Belastbarkeit 1 Angebot der Maßnahme nicht passend 3 Seite 22 von 70
Resümee/Ausblick: Wir haben das Bestreben, mit jedem Teilnehmenden während der Maßnahme eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln, im Idealfall einen Übergang in eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung (EQ) zu gestalten. Wir bedanken uns für die gute Kooperation mit den Fachkräften von der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren. gez. Miriam Ruckwied Seite 23 von 70
I.5 Modellprojekt CosMOs / Personenzentriertes Coaching schwerbe- hinderter Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben Die wichtigsten Daten auf einen Blick: Laufzeit 01.12.2014 – 30.11.2017 Zielgruppe Arbeitsuchende, schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, mit psychischen Problemen, Erkrankungen und/oder anderen gesundheitlichen Problemlagen. Die Hälfte der Personen ist älter als 50 Jahre. Zielsetzung • Intensives Coaching mit dem Ziel der nachhaltigen In- tegration in Arbeit bzw. Klärung der beruflichen Per- spektive • Aktivierung und Motivation, Steigerung der Handlungs- fähigkeit • Schaffen von Zugängen zu notwendigen sozialen Hilfen Auftraggeber/ • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) innen • Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg • Jobcenter Bodenseekreis • Jobcenter Ravensburg Projektpartner/ • o.g. Auftraggeberinnen und Auftraggeber innen • Liebenau Berufsbildungswerk gGmbH (BBW) • Institut für Arbeit und Technologie e.V. (ITA) • Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden- Württemberg (KVJS) Angebot: • qualifiziertes, individuelles Profiling und Coaching • aufsuchende Sozialarbeit • Eingangsseminar, Projekttage und Seminarblöcke • kontinuierliche Prüfung und Einschätzung von körperli- chen und geistigen Leistungspotenzialen und -grenzen, Belastbarkeit und Förderbedarf • Assessment / Fähigkeitencheck (BBW) • berufliche Belastungserprobung (BBW) • Organisation und Begleitung von Praktika • Zusammenarbeit/Unterstützung/Beratung von Betrie- ben Seite 24 von 70
• bei erfolgreicher Vermittlung weitere Unterstützungs- möglichkeiten durch den Integrationsfachdienst IFD Evaluation: Das Projekt wurde durch das Institut für Technologie und Arbeit (ITA) e.V. wissenschaftlich begleitet Projektspezifika: Das Modellprojekt CosMOs endete nach dreijähriger Laufzeit zum 30.11.2017 mit großem Erfolg. CosMOs war ein speziell personenzentriertes Angebot für arbeitsuchende Menschen mit Schwerbehinderung, gefördert durch das Bun- desministerium für Arbeit und Soziales. Durch gezielt individuelle Beratung und Unterstützung im Einzel- und Gruppensetting wurden gemeinsam Perspektiven entwickelt zur dauerhaften Teilhabe am Arbeitsleben. Die Teilnahme am Projekt war freiwillig. CosMOs wurde rechtskreisübergreifend durchgeführt mit der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg und den Jobcentern Bodenseekreis und Landkreis Ravensburg. Ein fließender Übergang von SGB III in SGB II und umgekehrt war möglich. Die Projektteilnahme war zeitlich nicht beschränkt. Sie wurde auch durch medi- zinische Rehabilitations- oder Weiterbildungsmaßnahmen bzw. Probebeschäfti- gung nicht zwangsläufig unterbrochen. Bei Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis blieben die Teilnehmenden (TN) während der ersten Monate der Beschäftigung im Projekt. Sofern ein Beschäftigungsverhältnis vorzeitig endete, konnten die TN erneut das Projekt nutzen, um weiter Arbeit zu finden. Verlauf und Ergebnisse des Projekts wurden durch eine wissenschaftliche Begleitung dokumentiert. Umsetzung/Verlauf: Der Schwerpunkt in CosMOs lag in der Hinführung schwerbehinderter Men- schen an den allgemeinen Arbeitsmarkt mit dem Ziel der Vermittlung in ein so- zialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Durch intensive Beratung und Un- terstützung wurden die Teilnehmenden insbesondere bezüglich ihrer Handicaps im Bewerbungsprozess gecoacht und reflektierten ihre Situation regelmäßig im Einzel- wie auch im Gruppensetting. Das Kernstück bildeten die regelmäßigen Einzelcoaching-Termine, aus denen Teilziele und konkrete Aktivitäten resultier- ten. Die weiteren Projektbausteine beinhalteten monatliche Gruppenangebote und themenspezifische Seminarblöcke sowie betriebliche Erprobungen (Prak- tika). Zudem fanden bei Bedarf im geschützten Rahmen des Liebenau Berufs- bildungswerks Ravensburg (BBW) 4-wöchige Belastungserprobungen und/oder eine Profilwoche („Assessment“) statt. Die parallel laufende Akquise und Kontaktaufnahme mit Betrieben aus der Re- gion erfolgte passgenau. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wurden von den Seite 25 von 70
Coaches qualifiziert beraten über die Besonderheiten bei einer Einstellung von Arbeitskräften mit Behinderung (Arbeitsplatzgestaltung, Fördermöglichkeiten, Probebeschäftigung, Ausgleichsabgabe). Die Coaches begleiteten Praktika, den Einstellungsprozess und die ersten Monaten der Beschäftigung als verlässliche Ansprechpersonen für Betrieb und Teilnehmende. Im Anschluss übernahm i.d.R. der Integrationsfachdienst Bodensee-Oberschwaben nahtlos die weiterge- hende Betreuung. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ansprechpersonen der Agentur für Arbeit bzw. der Jobcenter sowie dem BBW verlief engmaschig und kooperativ. Über den individuellen, fallbezogenen Austausch hinaus erfolgte alle 8-10 Wo- chen die Berichterstattung zu den einzelnen TN im Berufswegegremium (Treffen auf der Projektdurchführungsebene). Übergeordnete Themen wurden pro Quar- tal im Steuerungskreis (Treffen der jeweiligen Projektverantwortlichen) bespro- chen. Ergebnisse 2017: 2017 Anzahl Anzahl Gesamt Frauen Männer Erstkontakte / Informationsgespräche 12 24 36 Aufnahme im Projekt 7 9 16 Verbleib TN aus 2016 14 12 26 Absolvierte Arbeitserprobungen 20 11 31 Integration in Arbeit 16 12 28 Perspektiven 5 7 12 (EU-Rente, Minijob, Ausbildung, Reha, andere Maßnahme) Abbrüche der Projektteilnahme -- -- -- Beendigung der Projektteilnahme 21 21 42 Im dritten Projektjahr 2017 wurden zusätzlich zu den aus 2016 verbliebenen 26 TN weitere 16 Personen mit einer Schwerbehinderung in CosMOs aufgenom- men. 42 Personen beendeten die Projektteilnahme im Jahr 2017. Von diesen 42 Personen konnten 28 Personen auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, so dass sich eine Vermittlungsquote von 66% ergibt. Wie bereits im Vorjahr gab es auch 2017 keine Teilnahmeabbrüche, was die große Motivation und passende Auswahl der Klientel widerspiegelt. Bei nahezu allen TN führte die Projektteilnahme zu einer beruflichen Perspektive - eine der wesentlichen Zielsetzungen im Projekt und in der Philosophie der Arkade-Pau- line 13 gGmbH. Seite 26 von 70
Weiterhin erwähnenswert für das Jahr 2017 ist die öffentlichkeitswirksame CosMOs Abschlussveranstaltung im September: im Hoftheater Baienfurt wur- den die Ergebnisse des Projekts und der Evaluation offiziell vor 80 Gästen prä- sentiert, ergänzt durch eine Podiumsdiskussion mit der Vorsitzenden der Ge- schäftsleitung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg, Jutta Driesch, der Amtsleiterin des Jobcenter Bodenseekreis, Maria Gérard und Jörg Urbaniak, Amtseiter des Jobcenter Ravensburg. Flankiert wurde der Abend von einem Be- gleitprogramm des Kabarettisten Uli Boettcher. Übersicht seit Projektbeginn (2014 – 2017) Vermittlung in Arbeit andere Maßnahmen sonstige Gründe gesundheitliche Selbständig Gesamt Gründe Minijob Rente WfbM TN gesamt 74/77 45 1 2 3 5 2 5 6 AfA 41/44 30 1 1 3 2 2 3 JC RV 16 8 1 2 1 2 1 JC BSK 16 7 2 1 1 2 Zu „TN gesamt“: 3 TN der AfA wurden nach erfolgreicher Vermittlung, Nachbetreuung und Beendigung in CosMOs später erneut aufgenommen, daher 74 Personen, aber 77 Betreuungsfälle mit Mehrfach- vermittlung. Die Gesamt-Vermittlungsquote ergibt 58,4%. Sie bestätigt die hohe Gesamt- qualität des Angebots, das durch Personenzentrierung und Nachhaltigkeit in ei- ner aktiven Netzwerkstruktur von sich überzeugt hat. Resümee: Dass die Zielgruppe der z.T. sehr arbeitsmarktfernen sowie besonders einge- schränkten Personen durch das Modellprojekt CosMOs derart erfolgreich ver- mittelt werden konnte, führen wir bzw. die Evaluation auf mehrere Faktoren zu- rück: Zeit (unbefristeter Teilnahmezeitraum innerhalb der Projektlaufzeit, mög- lich bis zu drei Jahre), intensive Unterstützung durch ein eingespieltes, kompe- tentes Beratungsteam (individuelles Coaching „auf Augenhöhe“, Gruppenpro- zesse), gezielt berufspraktisches Training (mehrere längere Praktika bis 12 Wo- Seite 27 von 70
chen oder Belastungserprobungen möglich) sowie die Freiwilligkeit des Ange- bots (gegebene Grundmotivation der Klientel). Die durchschnittliche Verweil- dauer im Projekt betrug exakt 365 Tage. Der Vermittlungserfolg war besonders hoch bei den Personen, die alle Projektbausteine nutzten. Die Evaluation belegt auch, dass sich Fremd- und Selbsteinschätzung im Laufe des Teilnahmezeit- raums wesentlich annäherten. Weiterhin hat die durchgehend kooperative, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern sowie die sehr gute Vernetzung der Arkade-Pauline 13 gGmbH mit Betrieben der Region wesentlich zum Gelin- gen des Projekts beigetragen. Die Förderung des Projekts CosMOs durch das Ministerium für Arbeit und Sozi- ales hat es uns ermöglicht, gemeinsam mit unseren CosMOs Teilnehmenden berufliche und soziale Perspektiven Schritt für Schritt zu entwickeln. Durch das Projekt konnten arbeitssuchende schwerbehinderte Menschen in langfristige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt und in den Arbeitsmarkt wie auch gesell- schaftlich wieder integriert werden. Das Projekt CosMOs hat einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung von Inklusion geleistet. gez. Katrin Kugelmeier Seite 28 von 70
I.6 Einzelmaßnahme zur Aktivierung und Vermittlung § 45 SGB III / 1 Satz 1, ab 18.04.2017 Plan A mit den Modulen Einzelcoaching und Seminar nach § 45 SGB III / 1 Satz 1 und Berufsbegleitung nach § 45 SGB III / 1 Satz 5 Die wichtigsten Daten für Plan A auf einen Blick: Laufzeit 18.04.2017 – 09.04.2020 Zielgruppe • Erwerbsfähige leistungsberechtigte Personen aus dem SGB II und SGB III mit einer Schwerbehinderung oder Gleichstellung • Personen mit Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, die keine anerkannte Schwerbehinderung haben • Personen, deren gesundheitliche und andere Einschrän- kungen ein schwerwiegendes Vermittlungshemmnis dar- stellen Zielsetzung Orientierung, Klärung, Stabilisierung, Vermittlung in eine sozi- alversicherungspflichtige Beschäftigung oder bei Arbeitsunfä- higkeit Aufzeigen und Einleiten weiterer Perspektiven Auftraggeber/ • Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg innen • Jobcenter • Deutsche Rentenversicherung Bund und Land • Berufsgenossenschaften Angebot Einzelcoaching • Berufsorientierung: Perspektiven und Alternativen • Kompetenzfeststellung • Erstellen von persönlichen Bewerbungsunterlagen • Beratung im Umgang mit der eigenen Schwerbehinderung • Training von Gesprächssituationen • Organisation, Begleitung und Auswertung von betrieb- lichen Praktika • Beratung, Abklärung und Unterstützung von Betrieben in Bezug auf Problematik der Teilnehmenden und Förder- möglichkeiten durch Kostenträger Seminar • Themen rund um das Berufsleben • Training von Teamarbeit und sozialer Kompetenz • Unterstützte Stellensuche • Erfahrungsaustausch • Bewerbungstraining Seite 29 von 70
Berufsbegleitung • Krisenmanagement • Sicherung des Beschäftigungsverhältnisses Besonderheiten: Aufgrund geänderter Anforderungen der Kostenträger wurde Plan A umstruktu- riert und weiterentwickelt. Diese neuen Inhalte wurden bei der erfolgreichen Re- zertifizierung gleich mit eingereicht. Änderungen und Chancen: • Flexibilisierung des Angebotes durch einzeln buchbare Module • Gezieltere Bedarfsanpassung für spezielle Zielgruppen • Neuer Abrechnungsmodus • Gruppenangebot an zwei Tagen pro Woche • Reflexionsgruppe für TN im Praktikum wöchentlich • Führen von Anwesenheitslisten mit Unterschrift der Teilnehmenden für Gruppenangebot und Einzelcoaching Die Beauftragungsdauer beträgt in der Regel sechs und für eine Nachbetreu- ung drei Monate. Bei Beendigung des Bezugs von Arbeitslosengeld I endet der Gutschein und die Beauftragung. Eine Fortführung kann von anderen Kosten- trägern auf Antrag bewilligt werden. Teilnehmende ohne Anspruch auf Sozial- leistungen können über die Agentur für Arbeit als “arbeitsuchende Nichtleis- tungsempfänger“ in Plan A zugewiesen werden. Praktika sind je nach Kostenträger in einem individuellen Zeitrahmen bis maxi- mal 12 Wochen möglich. Umsetzung/Verlauf: Im aktuellen Berichtsjahr 2017 setzt sich die Tendenz von 2016 fort: Der Großteil der zugewiesenen Teilnehmenden weist mehrfache Vermittlungs- hemmnisse auf. Neben Krankheitsbild, Behinderung, einer langen Dauer der Ar- beitslosigkeit spielen häufig weitere Faktoren eine Rolle. Dazu zählen lücken- hafte Fachkenntnisse (z.B. verhandlungssicheres Englisch, sichere Beherr- schung von MS-Office, erweiterte CNC-Kenntnisse), soziale Verhaltensauffällig- keiten oder ein Spannungsfeld aus Tagesstruktur und Arbeitssuche. Weiterhin erfolgte die Zuweisung von Personen, die trotz fachlicher Anleitung und Unterstützung nicht in der Lage waren, selbstständig die erforderlichen Be- werbungsaufgaben zu bewältigen (z.B. PC-Arbeit, Telefonate führen, eigene Planungsideen entwickeln). Seite 30 von 70
Positive Erfahrungen wurden mit folgendem methodischen Vorgehen gemacht: Eine kontinuierliche, planbare Zusammenarbeit gibt Sicherheit und Stabili- tät. Genügend Raum und Zeit für die wichtige Orientierungsphase geben. Mut und Zuversicht geben, um Stärken neu oder wieder zu entdecken. Einbeziehung aller angrenzenden Bereiche, z.B. Lebenswelt, Gesundheit, Therapie, Freizeit. Individuelle Mischung aus Empathie, Motivation zu Veränderung und Mut geben für zielorientiertes Handeln Zeit und Raum geben für Reflexion, ehrlichen Austausch und offene Rück- meldung. Aufzeigen von realistischen Gegebenheiten und Veränderungen des Arbeitsmarktes im Hinblick auf die individuellen Wünsche/Vorstellun- gen/Bedingungen der Teilnehmenden. Unterstützung der Teilnehmenden durch Information und Schulungsein- heiten. Teilnehmende einer anonymen Befragung gaben folgende Rückmeldung zu unserem Angebot: „Am besten hat mir geholfen…“ Unterstützung bei Bewerbungen Möglichkeit den PC zu nutzen Hilfe bei Unklarheiten Individuelle Beratung Kompetenz der Mitarbeiter Immer eine Lösung gefunden Hilfsbereitschaft der Fachkräfte Hier wird man ernst genommen Herzlicher Umgang Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls, weniger Isolation Alles Seite 31 von 70
Ergebnisse/Ausblick: Aufgenommene Teilnehmende 2017 71 von der Agentur für Arbeit 49 von der Deutschen Rentenversicherung 13 vom Jobcenter Ravensburg 9 von der Berufsgenossenschaft 0 Übergang in Plan A von 2017 nach 2018 12 Abgeschlossene Beauftragungen im Jahr 2017 59 Davon Teilnehmende mit anderem Auftrag: Kurzbeauftragung zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräche üben, Prüfung der Arbeitsmarktfähigkeit 15 Davon Teilnehmende mit Vermittlungsauftrag 44 Vermittlungen in sozialversicherungspflichtiges Zahl Quote Arbeitsverhältnis: Gesamt (von 44 Teilnehmenden mit Vermittlungsauftrag) 30 68,2% Entwicklung von anderen Perspektiven: Rente 2 3,4% Modul Berufsbegleitung 1 1,7% Vermittlung in andere Maßnahme (Unterstützte Beschäftigung, Berufsbildungsbereich, WfbM) 7 11,8% Arbeitsunfähig: Überleitung in medizinische Behandlung / 8 13,6% Reha Sonstiges (Aktivierung, ABW, Studium) 5 8,5% Gesamt (von 59 ausgeschiedenen Personen) 23 39% Beendigungsgründe Abbruch wg. fehlender Mitwirkung 5 8,5% Kein Bedarf 1 1,7% Gesamt (von 59 ausgeschiedenen Personen) 6 10,2% Seite 32 von 70
Im Jahr 2017 nahmen insgesamt 71 Personen an der Maßnahme Plan A teil. Hiervon wurden 10 Teilnehmende von 2016 übernommen. Zusätzlich erfolgten Anfragen von weiteren 34 Personen, die nach unserer Abklärung letztlich (noch) nicht die Voraussetzung für die Teilnahme an Plan A mitbrachten. Von 71 Teilnehmenden wurden 59 Beauftragungen abgeschlossen, 12 Teilneh- mende haben noch Vermittlungsgutscheine mit Teilnamezeitraum für 2018. Von den 59 ausgeschiedenen Personen stand bei 15 nicht die Vermittlung im Vordergrund, sondern die Klärung der gesundheitlichen oder beruflichen Per- spektive. Von den verbleibenden 44 Beauftragungen mit Vermittlungsauftrag wurden 30 Personen erfolgreich in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsver- hältnis vermittelt. Das entspricht einer sehr erfolgreichen Quote von 68,2%. Mit insgesamt 23 (39,9%) Teilnehmenden konnten wir eine Perspektive entwi- ckeln wie z.B. Vermittlung in eine andere Maßnahme, Feststellung der Arbeits- unfähigkeit und Überleitung z.B. in Reha oder Antrag auf Rente. Bei sechs Teilnehmenden wurde deutlich, dass andere Themen im Vordergrund standen und sie daher eine geringe Mitarbeit zeigten. Eine Veränderung konnte nicht erreicht werden. Das gute Ergebnis für 2017 wurde erneut möglich aufgrund einer sehr lebendi- gen und kooperativen Zusammenarbeit mit den Kostenträgerinnen und Koten- trägern und der hervorragenden Teamarbeit im Haus. gez. Franz Martin, Renate Keller Seite 33 von 70
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