Pilzliche und bakterielle Schaderreger an Rose - (Auswahl) Foto: LELF - ISIP

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Pilzliche und bakterielle Schaderreger an Rose - (Auswahl) Foto: LELF - ISIP
Pilzliche und bakterielle Schaderreger an Rose
                                      (Auswahl)

                                     Foto: LELF

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Pilzliche Schaderreger an Rose

                                                Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa) – ein
                                                „Schönwetterpilz“, ist gut an trockene
                                                Umweltbedingungen angepasst, die Sporen
                                                weisen einen hohen Wasser- und Fettgehalt auf,
                                                bei der Keimung kaum an externe Feuchtigkeit
                                                angewiesen, sie sind in der Lage auf trockenen
Echter Mehltau an                               Oberflächen auszukeimen.
Rose                                            Trockenwarme Witterung, ungeeignete Standorte
                                                (nasse, verdichtete oder zu leichte Böden)
                                                schwächen die Pflanzen und fördern die
                                                Krankheit.
                                                Es besteht eine sortenspezifische Anfälligkeit der
                                                Rosen

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Pilzliche Schaderreger an Rose

Schadbild: auf den Blättern gelblich-rötliche Flecken, blattunterseits zunächst gelbe, im Herbst
schwarze Rostpusteln, bei starker Infektion auch Blattfall, verminderte Frosthärte und reduzierter
Blütenansatz. Rosenrost ist nicht wirtswechselnd. Günstige Bedingungen für sein Wachstum sind
kühle, feuchte Witterung, nasse Standorte. Befallene Triebe und Falllaub sollen aus den Beständen
entfern werden damit der Pilz dort nicht überwintern kann und im nächsten Frühjahr die Pflanzen
wieder infizieren.

Rosenrost (Phragmidium mucronatum) an
Edelrose                                                                                   Rosenrost an Wildrose
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Pilzliche Schaderreger an Rose
Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)
Schadbild: von beiden Blattseiten bräunlich-rote Flecken, bei feuchten Bedingungen (Blattnässe
von mind. 4 Stunden notwendig, Temperaturoptimum etwa 20°C) entwickelt sich blattunterseits auf
den Nekrosen ein schwach ausgeprägter, grauweißer Schimmelrasen. Der Pilz lebt endoparasitisch
im Blattgewebe und wächst durch die Spaltöffnungen heraus, bildet Sporen, die durch Wind und
Wasserspritzer im Bestand verbreitet werden. Bei starkem Befall kann es zum vorzeitigem Blattfall,
Wuchsdepressionen und zum Eintrocknen der Knospen kommen. Neuinfektionen entstehen im
darauffolgenden Jahr über Falllaub und Myzel, der im Holz der Triebe überwintert.

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Pilzliche Schaderreger an Rose

                                           Sternrußtau (Diplocarpon rosae)
                                           Schadbild: Unregelmäßige, violettbraune bis
                                           schwarze Blattflecke, die am Rand sternförmig
                                           auslaufen (Namen gebend). Die Blätter vergilben
                                           und fallen frühzeitig ab, wodurch die Pflanzen
                                           geschwächt werden, Blütenbildung nachlässt,
                                           das Holz mangelhaft ausreift. Längere
                                           Feuchtigkeitsperioden begünstigen den Befall.
                                           Auch hier gilt wie bei den anderen
                                           Pilzerkrankungen:
                                            geeignete Sorten und Standorte wählen
                                            durch ausreichenden Pflanzabstand und
                                               auslichtende Schnittmaßnahmen für
                                               genügend Durchlüftung und somit schnelles
                                               Abtrocknen der Rosen sorgen
                                            das ganze Jahr über befallene Blätter
                                               sammeln und vernichten, in den Blättern
                                               überdauert der Pilz und befällt vom Boden
                                               ausgehend den Neuaustrieb im Frühjahr
                                            keine N-Überdüngung

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Pilzliche Schaderreger an Rose

Anthraknose oder Ringfleckenkrankheit (Sphaceloma rosarum Syn. Phyllosticta rosarum,
Gloeosporium rosarum)
                                                 Schadbild:
                                               auf den Blättern und Stängeln zeigen sich
                                                 rundliche, rot umrandete kleine Flecke, die
                                                 bei stärkerem Befall zusammen fließen
                                                 können; später verfärbt sich das Innere des
                                                 Fleckes hell und kann herausfallen
                                               auf diesen Flecken werden kleine schwarze
                                                 Fruchtkörper gebildet, sie enthalten die
                                                 Sporen des Pilzes
                                               im Anfangsstadium kann mit dem
                                                 Sternrußtau verwechselt werden
                                               die Überwinterung des Erregers erfolgt im
                                                 Falllaub, Neuinfektionen entstehen im
                                                 Frühjahr durch Sporen, die mit Wind und
                                                 durch Wassertropfen im Bestand verteilt
                                                 werden
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Pilzliche Schaderreger an Rose

Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Der Pilz kann alle oberirdische Teile der Pflanze
Befallen. Bildet auch Mikrosklerotien, die im Boden
verbleiben und für Neuinfektionen sorgen

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Pilzliche Schaderreger an Rose

                              Brandfleckenkrankheit (Coniothyrium wernsdorffiae)
                              Schadbild:
                              beginnt mit rötlichen Flecken auf den Trieben, oft im
                              unteren Bereich der Pflanze; die Flecke vergrößern sich,
                              umringen die Triebe; dehnt sich der Befall auf den
                              gesamten Triebquerschnitt aus, stirbt der darüber
                              liegende Trieb ab. Ist der Wurzelhals betroffen, schädigt
                              es der ganzen Pflanze.
                              Innerhalb der Rindennekrosen entwickeln sich die
                              dunkel gefärbten Fruchtkörper des Pilzes (Pyknidien);
                              die austretenden Sporen werden über Wind und
                              Spritzwasser verbreitet.
                              Gefördert wir der Pilz durch eine mangelhafte Ausreife
                              des Holzes, mechanische Verletzungen, Insekten- oder
                              Frostschäden.

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                  Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens)
                  Schadbild: verursacht Gallenartige unregelmäßig geformte
                  Wucherungen an den unteren Stammteilen und an den Wurzeln.
                  Die Wucherungen zerstören teilweise das Gefäßsystem der
                  Pflanzen und beanspruchen Nährstoffe für sich, so dass die
                  Pflanzen geschwächt werden.
                  Das Bakterium hat einen sehr weiten Wirtspflanzenkreis, kommt
                  aber auch natürlich im Boden vor auf organischen Substanzen

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                                Ralstonia solanacearum an Rosen, Erstnachweis in
                                D Dezember 2015, gelistet in der EU-Richtlinie
                                2000/29/EG (Quarantäneschadorganismus)
                                (Bildquelle: Pflanzenschutzdienste Niederlande, Belgien)

                                                                                      Schleim-
                                                                                      austritt

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Bakterielle Schaderreger an Rose

                                                                 - R. solanacearum kommt in verschiedenen
                                                                 Rassen und Biovarietäten vor und hat sehr
                                                                 großen Wirtspflanzenkreis;
                                                                 - an Rose ist das die Rasse 1/Biovar 3 mit
                                                                 Temperaturoptimum von 35-37°C;
                                                                 - eine Verschleppung des Bakteriums mit
     Schleimaustritt
                                                                 infizierten Pflanzen durch den Handel ist
                                                                 schwer zu vermeiden
                                                                 - übertragen von Pflanze zu Pflanze wird R. s.
Das Bakterium R. solanacearum besiedelt die                      über Bewässerung, kontaminierte Geräte oder
Gefäße seiner Wirtspflanzen, vermehrt sich dort                  bei Pflegemaßnahmen durch Personal
und verstopft dadurch das Gefäßsystem, es kommt                  - es ist noch nicht bekannt ob diese Rasse im
zu Bildung von Rindennekrosen, einzelne Triebe                   Freiland überwintern kann
sterben ab, die Blätter welken, werden chlorotisch               Ralstonia solanacearum - ist ein
und trocknen ein; in Querschnitten durch                         anzeigepflichtiger Schadorganismus
verbräuntes Gefäßbündel tritt beigefarbene Exudat                (Bildquelle: Pflanzenschutzdienste Niederlande,
aus, der sehr infektiös ist                                      Belgien)
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