Fachkonferenz "Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg"
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Fachkonferenz „Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg“ Nutzen-Kosten-Analyse für Radschnellverbindungen Caroline Rose, M. Sc. 20. November 2019 | Hamburg Dieser Vortrag basiert auf der Präsentation von Lange und Schreck-von Below vom 13.09.2019 (in Essen) zum Thema „Verfahren zur Potenzialanalyse und Nutzen-Kosten-Analyse“ Bundesanstalt für Straßenwesen
Agenda • Überblick Forschungsprojekt • Potenzialermittlung – Detailliertes Verfahren – Überschlägiges Verfahren • Nutzen-Kosten-Analyse Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 2
Agenda • Überblick Forschungsprojekt • Potenzialermittlung – Detailliertes Verfahren – Überschlägiges Verfahren • Nutzen-Kosten-Analyse Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 3
Forschungsprojekt FE 82.0680 „Einsatzbereiche und Entwurfselemente von Radschnellverbindungen“ • Auftragnehmer: PTV Transport Consult GmbH, Planungsbüro Via, Goudappel Coffeng, J. Thiemann-Linden • Schwerpunkte des Forschungsprojekts: – Potenzialanalyse – Nuten-Kosten-Analyse – Entwurfselemente − Sicherheitsbewertung (Strecke, Knotenpunkt) − Einsatzbereiche typischer Knotenpunktformen Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 4
Forschungsprojekt FE 82.0680 „Einsatzbereiche und Entwurfselemente von Radschnellverbindungen“ BASt-Bericht Leitfaden zur Potenzialanalyse V 320 und Nutzen-Kosten-Analyse Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 5
Agenda • Überblick Forschungsprojekt • Potenzialermittlung – Detailliertes Verfahren – Überschlägiges Verfahren • Nutzen-Kosten-Analyse Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 6
Potenzialermittlung Anwendungsfälle • Mit welcher Route können die meisten potenziellen Nutzer angesprochen werden? • Welches Radverkehrsaufkommen ist zu erwarten? • Kann der Ausbau zu einer Radschnellverbindung gerechtfertigt werden? • In welchem Ausmaß stellen sich Verlagerungen auf das Rad ein? • Wie ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis? Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 7
Potenzialermittlung Anforderungen • Verfahrensentwicklung für eine Potenzialermittlung für Radschnellverbindungen mit der Zielsetzung − Belastbar − Überprüfbar − Anwendbar Ergebnisse dienen als Einflussgrößen für die Nutzen-Kosten- Analyse mit ihren verschiedenen Nutzen-Komponenten Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 8
Potenzialermittlung Rahmenbedingungen • Radverkehrsplanung erfolgt meist angebotsorientiert • Bisher gibt es kaum Erfahrungen mit der Nachfrageberechnung und Routenwahl von Radfahrern • Städtische und regionale Verkehrsmodelle verfügen i.d.R. nicht über ein detailliertes Angebots- oder Nachfragemodell für den Radverkehr • Gleichzeitig sind Verkehrsmodelle das Hilfsmittel, das für die Berechnung von Verlagerungswirkungen herangezogen sollte Erste Folgerung: Die Bearbeitung der Fragestellung auf Grundlage eines Verkehrsmodells ist sinnvoll, es bedarf aber eines alternativen Verfahrens Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 9
Potenzialermittlung Herangehensweise: 2 Verfahrensansätze Detailliertes Verfahren Überschlägiges Verfahren • Einsatz eines bestehenden • Berechnung ohne Verkehrsmodell auf Verkehrsmodells mit Nachfrage für den Grundlage von Strukturdaten Pkw-Verkehr • Berechnungsansätze folgen dem Ablauf • Verfeinerung des Streckennetzes für die von Anwendung auf den Radverkehr − Verkehrserzeugung • Berechnung Radverkehrsaufkommen − Zielwahl mittels Modal-Split-Funktion − Abspaltung des Radverkehrsanteils Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 10
Potenzialermittlung Detailliertes Verfahren Überschlägiges Verfahren 1) Bestimmung der Parameter der Modal-Split-Funktion 1) Untersuchungsgebiet und Bezirkseinteilung Abgrenzung des Untersuchungsgebiets Kennwerte der Mobilität aus SrV, MiD oder Haushaltsbefragungen Zur Abbildung räumlicher Verflechtungen sind gegebenenfalls auch Verhältnis von Pkw- zu Radverkehrsaufkommen je Streckenlänge umliegende, nicht betroffene Städte zu berücksichtigen Unterteilung des Untersuchungsgebiets in Teilgebiete z.B. Städte, Stadt- oder Ortsteile, Siedlungsgebiete Modal-Split-Funktion: Anpassung der Parameter g1, g2, g3 und a0 Angleichung des Funktionsverlaufs auf die Mobilitätskennwerte Ermittlung von Strukturdaten je Teilgebiet (Relevant sind Einwohner, Arbeitsplätze oder eine Abschätzung der Verteilung Schulplätze oder eine Abschätzung der Verteilung Einkaufsflächen oder eine Abschätzung der Verteilung) 2) Ermittlung des Radaufkommens je Quelle-Ziel-Relation im Bestand 2) Ermittlung des Quellverkehrsaufkommens jedes Teilgebiets Nachfragematrix Pkw Streckennetz des MIV im Streckennetz des Angepasste Modal-Split- Bestand Bestand Radverkehrs ohne RSV Funktion aus 1) Vereinfachend angenommen werden täglich 1,5 Ausgänge/Einwohner aus der eigenen Wohnung durchgeführt (vgl. SrV (2013)); die Anzahl der Ermittlung der Ermittlung der Einwohner (>6 Jahre) wird mit 1,5 multipliziert um das Reisezeitenmatrix Pkw Reisezeitenmatrix Rad Quellaufkommen vom Wohnort zu bestimmen. Bestand Bestand 3) Reisezeiten und Zielwahl Ermittlung der Radanteile je Quelle-Ziel-Relation mit Hilfe der Modal-Split-Funktion und der Eingangsdaten Die Reisezeiten werden mithilfe der Luftlinienentfernung und einer Berechnung des Radaufkommens je Quelle-Ziel-Relation mittleren Geschwindigkeit abgeschätzt. Im Bestandsfall wird eine Ergebnis: Nachfragematrix Rad Bestand mittlere Geschwindigkeit von 10 km/h angenommen. Das Quellverkehrsaufkommen wird unter Berücksichtigung der 3) Ermittlung des Radaufkommens je Quelle-Ziel-Relation im Mitfall erhobenen Strukturdaten auf die Zielzellen verteilt. Hierzu wird ein Gravitationsansatz gewählt, der einerseits die Größe der Streckennetz des Strukturgrößen und andererseits die Distanzen zwischen den Nachfragematrix Pkw Streckennetz des MIV im Angepasste Modal-Split- Radverkehrs mit RSV und Teilgebieten berücksichtigt Bestand Fall mit RSV Funktion aus 1) flankierender Maßnahmen Aus den berechneten Quellverkehren werden die Rückfahrten zum Ermittlung der Ermittlung der Wohnort durch Umkehrung der Matrix abgeleitet. Es wird somit Reisezeitenmatrix Pkw Reisezeitenmatrix Rad vereinfachend angenommen, dass keine Wegeketten bestehen. Mitfall Mitfall 4) Radverkehrsmatrix Ermittlung der Radanteile je Quelle-Ziel-Relation mit Hilfe der Modal-Split-Funktion und der Eingangsdaten Von der ermittelten Gesamtverkehrsmatrix wird das Radverkehrsaufkommen über Radverkehrsanteile abgespalten. Diese Berechnung des Radaufkommens je Quelle-Ziel-Relation werden zuvor in Abhängigkeit der Reisezeit bestimmt. Ergebnis: Nachfragematrix Rad Mitfall 5) Ermittlung des Radverkehrsaufkommens im Mitfall 4) Auswertung Die Abbildung der attraktiven Routenführung erfolgt mithilfe der mittleren Geschwindigkeit zur Berechnung der Reisezeit. Durch Anhebung der Luftliniengeschwindigkeit auf 15 km/h auf den Relationen, die von der Radschnellverbindung profitieren, reduziert sich die Reisezeit und das Radverkehrsaufkommen erhöht sich 6) Auswertung Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 11
Potenzialermittlung Detailliertes Verfahren: Modal-Split-Funktion Ableitung des Radverkehrs in Abhängigkeit des Kfz-Aufkommens • Für die Anwendung wird ein Standardfunktionsverlauf sowie Ober- und Untergrenze zur Anpassung an örtliche Gegebenheiten angegeben • Der Funktionsverlauf wird durch die Parameter g1, g2 und g3 angepasst Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 12
Potenzialermittlung Detailliertes Verfahren: Angebotsnetz Streckenattribute Notwendige Attribute • Streckenlänge • Geschwindigkeit • Knotenpunkte und Verlustzeiten Sinnvolle Ergänzungen • Steigung und Gefälle • „Attraktivität“ Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 13
Potenzialermittlung Überschlägiges Verfahren • Einteilung des Untersuchungsgebietes in Bezirke • Erhebung von Strukturdaten je Bezirk – Einwohner – Arbeitsplätze (räuml. Verteilung) – Schulplätze (räuml. Verteilung) – Freizeiteinrichtung (räuml. Verteilung) – Einzelhandel (räuml. Verteilung) Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 14
Potenzialermittlung Überschlägiges Verfahren Darstellung des Berechnungsansatzes: Auf der Wohnseite wird der Händisches Berechnungsverfahren • Gesamtverkehr erzeugt (Einwohner als maßgebende Strukturgröße) • Die Zielverkehrspotenziale von Verkehrserzeugung: Freizeit, Einkauf, Arbeit und 1,5 Ausgänge /(P*d) Ausbildung wirken mit unterschiedlichen Anteilen auf die Zielwahl auf Grundlage Zielwahl ein verschiedener Wegezwecke • Innerhalb eines Tages führen alle Wege wieder zum Wohnort; pro Tag entstehen somit 3 28% 28% 26% 18% Wege/Einwohner Freizeit Einkauf Arbeit Ausbildung Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 15
Agenda • Überblick Forschungsprojekt • Potenzialermittlung – Detailliertes Verfahren – Überschlägiges Verfahren • Nutzen-Kosten-Analyse Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 16
Nutzen-Kosten-Analyse Komponenten Nutzen-Komponenten Kosten-Komponenten Deskriptive Komp. Betriebskosten der Planungskosten Senkung des Infrastruktur (25 Jahre Nutzungsdauer) Flächenverbrauchs Fahrzeugbetriebskosten Grunderwerb Verbesserung der Lebens- u. (unbegrenzte Nutzungsdauer) Aufenthaltsqualität der Stadt Einsparungen im Fahrweg Verbesserung d. Teilhabe nicht- Gesundheitswesen (25 Jahre Nutzungsdauer) motorisierter Personen am städtischen Leben Reduzierung der Ingenieurbauwerke Nutzen im Bereich Dritter Sterblichkeitsrate aktiver Pers. (50 Jahre Nutzungsdauer) Reisezeitveränderung Betriebstechnik Verbesserungen für den (25 Jahre Nutzungsdauer) Fußgängerverkehr Umweltkosten Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 17
Nutzen-Kosten-Analyse Reisezeit Einfluss unterschiedlicher Nutzergruppen: • Bestandsradfahrer ziehen Nutzen aus reduzierter Reisezeit wegen besserer Infrastruktur • Wechsler bspw. vom MIV erleben nach dem Wechsel veränderte Reisezeit; diese wirkt sich auf die NKA aus • Monetarisierung der Zeit auf Grundlage der BVWP-Methodik Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 18
Nutzen-Kosten-Analyse Einsparung im Gesundheitswesen Einfluss unterschiedlicher Nutzergruppen • WHO: Mit regelmäßiger Aktivität kann eine gesundheitsfördernde Wirkung erreicht werden (Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck) • Gesundheitskosten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes 2015: 55,3 Mrd € (DESTATIS) Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 19
Nutzen-Kosten-Analyse Nutzen-Kosten-Analyse: • Übersicht der NKA mit Nutzen und Kosten pro Jahr sowie Nutzen- Kosten-Verhältnis • Übersicht aller Nutzenkomponenten mit jeweiligen Nutzen pro Jahr in € • Übersicht aller Kostenkomponenten mit jeweiligen Kosten pro Jahr in € • Übersicht der deskriptiven Komponenten mit farblicher Hervorhebung Caroline Rose 20.11.2019 Folie Nr. 20
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