PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE - U8-U9 - SPIEL 5G5 - U6
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PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE U8-U9 - SPIEL 5G5 U6 U7 U8-U9 U10-U13 U14-U21 2g2 3g3 5g5 8g8 11g11
INHALTSVERZEICHNIS DAS KIND U8-U9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 ENTWICKLUNG DER FERTIGKEITEN IN DER U8-U9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 DAS SPIELFORMAT BEIM 5 GEGEN 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 WAS TUN BEI BALLBESITZ UND NACH BALLVERLUST?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 DEN BALL INS SPIEL BRINGEN UND AUSBILDEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 AUSBILDER: PROFIL, AUFTRETEN UND INNOVATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 WIE TRAINIEREN? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 FAIR-PLAY. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 SOLL DAS PENALTYSCHIESSEN NACH DEM SPIEL DURCH EIN CHALLENGE ERSETZT WERDEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 LERNMETHODEN DER FUSSBALLTECHNIK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 BEOBACHTUNGSBÖGEN DES ACFF LABELS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 REGELWERK 5G5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 2 U8 - U9 - SPIEL 5g5
DAS KIND U8-U9 WAS MÜSSEN WIR VON UNSEREM SPIELER WISSEN? • Dass er nur im 1., 2. oder 3. Schuljahr ist und kein Erwachsener in Miniatur. • Dass er gerne spielt und enthusiastisch ist. • Dass er noch egozentrisch ist: er und die Anderen. • Seine Konzentrationsfähigkeit ist noch begrenzt: tt Variieren und Abwechslung in den Aktivitäten / Ateliers • Das Kind ist im Wachstum und fragil, ermüdet schnell und regeneriert schnell. • Der Spieler braucht Zuspruch um sich einzubringen, ein positives Klima in dem es sich sicher fühlt und wertvoll. tt = die richtige Herausforderung für den Coach • Um gut zu verstehen, was soll er sehen? tt Die Aufgabe vormachen • Maximale Einschreibungen in dieser Periode. tt zusammengewürfelte Gruppen: Anfänger stoßen zu den Er- fahrenen dazu tt Den Rhythmus eines jeden respektieren WELCHE FERTIGKEITEN SOLLEN IN DER U8/U9 ENTWICKELT WERDEN ? BASICS IN BALLBESITZ NACH BALLVERLUST • Ball führen (Richtungswechsel) und dribbeln • Druck machen, ins Duell gehen und bremsen • Kurzpass • Sich zwischen dem Gegner und dem Tor positio- • Kontrolle eines Flachpasses nieren • Torschuss nach Hereingabe am Boden • Eng markieren beim Kurzpassspiel • sich freilaufen und anspielbar • Den Kurzpass abfangen und kontern • sich lösen: in den freien Raum starten und dispo- nibel sein PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 3 U8 - U9 - SPIEL 5g5
TEAMTACTICS IN BALLBESITZ NACH BALLVERLUST • Öffnen in die Breite und die Tiefe • Den ballführenden Spieler positiv (im Angesicht) • Rationelles Besetzen der Zonen: disponibel sein pressen • Wirksames Eindringen mit Ball: ballführen und • Nicht das Duell verlieren dribbeln Challenge • Das Duell in der eigenen Torzone nicht verlieren • Eine Torschussmöglichkeit erspielen durch eine • Jede Schussmöglichkeit vereiteln und zustellen individuelle Aktion • sich freilaufen und anspielbar sein • bei einer Torschussmöglichkeit unverzüglich abschließen PHYSIK • Beweglichkeit/allgemeine und spezifische Koordination: Auge-Hand-Fuß • Kraft nur mit dem eigenen Körpergewicht • Grundausdauer: die Dauer der Einheit und in den einzelnen Ateliers • Reaktionsschnelligkeit, Antritt und Beschleunigung in Spielformen integrieren (max. 6 Sekunden) • Lauftechnik: beobachten und spielerisch verbessern PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 4 U8 - U9 - SPIEL 5g5
DAS SPIELFORMAT BEIM 5g5 DIE ANORDNUNG BEIM 5g5 WESHALB DIE RAUTE BEIM 5g5 Die Raute ( oder Flugzeug in der Kindersprache): 1 hinten, Sie gestattet eine wirksame Verteilung in den Räumen 2 seitlich und 1 vorne oder zum Verteidigen. Das Dreiecksspiel wird bevor- zugt (essentiell im Fußball) und fördert die Ausbildung im Zonenfußball. LINKER FLÜGEL FELDBESETZUNG BEIM 5g5: RAUTENFORM SCHWANZ KOPF AN DER BASIS DIE RICHTIGEN GESTEN, PRINZIPIEN UND VERHALTEN LEHREN RECHTER FLÜGEL WELCHEN VORTEIL BRINGT DIE RAUTE DEN KINDERN? Sie fördert das erste Zusammenspielen der Kinder und strukturiert die Bewegungen. Die Traubenbildung wird vermindert (alle zum Ball hin). Das Spiel in Rautenform RAUTENFORM 25 M erleichtert den Übergang zum 8g8 und zur Doppelraute. Bemerkung: eine Anordnung im Quadrat kann nur von taktisch weitgebildeten Kindern verwendet werden. 35 M PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 5 U8 - U9 - SPIEL 5g5
WAS TUN BEI BALLBESITZ UND NACH BALLVERLUST? WAS MUSS MEIN TEAM TUN BEI BALLBESITZ? • Den Raum vergrößern, Breite und Tiefe erweitern. tt Schießen, flach herein spielen, abschließen tt Ein großes Flugzeug bilden nach flacher Hereingabe • den vorhandenen Raum besetzen und sich vonei- • Von hinten vom Torwart aus aufbauen: keine hohen nander entfernen. Abstöße. • Raum gewinnen Ball am Fuß, erfolgreich im gegne- tt Ball am Boden und per Fuß zu einem freien rischen Feld eindringen ballführend und dribbelnd. Mitspieler spielen oder sich ballführend in Durch Einzelaktionen versuchen Torschussgelegen- Bewegung setzen heiten zu bekommen. tt Entscheiden tt Herausforderung tt Das Richtige tun • Eine Torchance schnell nutzen. • Den Spielaufbau über die Seiten bevorzugen. WAS MUSS MEIN SPIELER IN BALLBESITZ TUN? • Seinen Raum vergrößern, in die Breite öffnen. Mutig flacher Kurzpass (ohne Aufspringen) gespielt. den Ball in den freien Raum zum Ziel hin bewegen tt Pass in die Füße oder in den Lauf (Raum) des (= gegnerisches Tor) freien Mitspielers tt Eindringen, Raum gewinnen • Bietet sich nach vorne keine Lösung , dann mit dem • Dribbling wagen, Gegner ausspielen Torwart spielen und über die andere Seite aufbauen. tt Herausforderung Stets über den Boden versuchen. • Den Torschuss wagen in den letzten 10 m tt Nicht gleich wie den Ball wegtreten tt Wer treffen will muss wagen! • Gelingt es nicht den Gegner zu umspielen, wird ein WAS WIRD VON DEN FREIEN SPIELERN ERWARTET? • Sich vom Gegner lösen, um angespielt werden zu können • In die Breite öffnen (seitlich) und in die Tiefe (nach vorne) • In den freien Raum starten, um dem Mitspieler eine Abspielmöglichkeit zu bieten. • Die Spieler lernen nicht zum Ball hinzugehen, sondern sich links oder rechts vom Ball zu entfernen = zwischen den Linien zu spielen. • Seinen Körper gut in Stellung bringen bevor man den Ball annimmt: offen und orientiert. WAS MUSS MEIN TEAM TUN NACH BALLVERLUST? • Sich formieren unmittelbar nach dem Verlust, schnell die Abstände kleiner machen. tt ein kleines Flugzeug bilden • Selbst der Angreifer kommt in den „Block“ zurück • Das eigene Tor schützen: sich zwischen Tor und dem Ball bringen. • Den Ball führenden Gegner angreifen. PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 6 U8 - U9 - SPIEL 5g5
WAS ERWARTEN WIR VON DEN SPIELERN NACH BALLVERLUST? • Druck machen auf den Ball führenden ohne ausgespielt zu werden • Eine günstige defensive Position einnehmen: auf der Hut sein, das Duell orientieren, das Duell angehen oder den Gegner ausbremsen • Nicht unnötig grätschen (die Kinder übertreiben da leicht) tt lernen aufrecht zu bleiben ohne sich ausspielen zu lassen • Versuchen die gegnerischen Kurzpässe zu unterbinden und zu kontern. SOLLEN WIR UNSEREN SPIELER DRIBBELN LASSEN ODER ZUM KOLLEKTIVSPIEL ANHALTEN? Ja ganz klar dribbeln lassen! Im heutigen Fußball werden ausgefeilte technische Fähigkeiten gebraucht. Die Spieler sollen demnach so früh wie möglich dazu angeregt werden. Sie sollen im Spiel zu individuellen Aktionen aufgefordert werden, die im Training geübt wurden. Sich im Dribbeln zu üben, macht den Spieler vielseitiger, um spontan Lösungen in Dribbelsituationen zu finden. In zunehmendem Maße soll der Spieler wissen wie, wann und wo er dribbeln soll! Er wird stets entscheidungssicherer hinsichtlich „dribbeln und ausspielen“ oder „abspielen“. TRAUBENBILDUNG? WAS TUN? • Ein normales Phänomen in diesem Alter. Das Kind sieht nur den Ball und tut sich mit anderen Anforderungen schwer: Mitspieler, Gegner und das Ziel (Tor) • Das Flugzeug (Kopf, 2 Flügel und der Schwanz) hilft dem Kind mit und mit die Zonen zu verstehen und zu erlernen. WIE HOCH SOLL MEIN ABWEHRSPIELER STEHEN? Der Abwehrspieler soll aktiv am Aufbau teilnehmen, er ist „Spielmacher“, der den Ball zu den Seiten orientiert oder ihn von einer Seite auf die andere bringt. Der Abwehrspieler ist ständig bereit seinen Mitspielern zu helfen. Er soll stets in Kontakt sein zur Formation und nicht 20 m dahinter. SOLL MEIN TORWART IM TOR BLEIBEN? Nein! Er soll den Teamblock begleiten. Wenn er hoch steht, kann er besser einen tiefgespielten gegnerischen Ball abfangen und auch seine Mitspieler im Spielaufbau unterstützen. er entwickelt sein Spiel mit dem Fuß (orientierte Kontrolle und Passpiel), seine Konzentration und die Spielerfahrungen. (Wo steht ein freier Mitspieler?) PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 7 U8 - U9 - SPIEL 5g5
LEHRREICH – DEN BALL INS SPIEL BRINGEN? EINEN ABSTOSS AUSFÜHREN I. Der Torwart legt den Ball auf den Boden (Gegner auf 8m) und spielt einen Kurzpass zu einem Mitspieler oder er dribbelt in den freien Raum. tt Das Torwartspiel mit den Füßen ist unerlässlich geworden; fördern wir es deshalb so früh wie möglich. 8M 8M IN DER U8 Um die Entwicklung des Spielaufbaus zu fördern, ist eine Zone von 8 m vorgesehen. Der Gegner soll erst angreifen, sobald der Ball vom Keeper gespielt wurde. tt Das Kind hat so die Möglichkeit richtig zu entscheiden und wirk- sam aufzubauen. tt Lernprozess. II. Die Spieler vergrößern das Flugzeug und den Raum in der Tiefe und der Breite III. Die Seitenspieler bewegen sich um den Gegner zu verleiten/täuschen und sich für den Torwart frei zu stellen. IV. Ab der U9 lernen die Spieler nicht auf den Ball zu zulaufen sondern sich rechts und links vom Ball zu entfernen Beispiel: der hintere Spieler bleibt nicht „zentral“ vor dem Torwart ,und ist hinter dem Angreifer anspielbar = zwischen den Linien PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 8 U8 - U9 - SPIEL 5g5
EINEN SEITENEINSTOSS AUSFÜHREN Die Spieler sollen angeregt werden den Ball am Fuß ins Spiel zu bringen, damit den Gegner herauszufordern, ihn, wenn Raum vorhanden, aus zu dribbeln oder zu einem freien Mitspieler zu passen -> eine sehr lehrreiche Aktion für den Angreifer aber auch für den Abwehrenden. tt Viele Ballkontakte tt Wo steht der Abwehrspieler und was tut er? (Kommt er auf mich zu? Wenn ja was tun? Wenn nein was tun?) tt In dieser Situation gilt es schnell und richtig zu entscheiden (freie Mitspieler?) tt Den Abwehrspieler dazu bringen zu überlegen und zu entscheiden: auf den ballführenden Spieler drauf gehen? Verlangsamen und bremsen? EINEN ECKSTOSS AUSFÜHREN • Den Ball hoch vor das Tor schlagen ist zu vermeiden. Eine Kurzpasskombination zu zweit oder zu dritt über den Boden ist vor zu ziehen und erlebnisreicher. • Der Torwart begleitet das Geschehen und steht hoch (Mittellinie). EINEN FREISTOSS AUSFÜHREN Anstatt den Ball aufs Tor zu donnern, was die kleinen gegnerischen Spieler verletzten könnte, probieren mit kurzen Pässen und Kombinationen zum Torerfolg zu kommen. SOLL DIE BEIDFÜSSIGKEIT GEFÖRDERT WERDEN? Ja, in angemessener Form. Ist der Ball auf der linken Seite meines Körpers, spiele ich ihn mit dem linken Fuß und umgekehrt wenn er rechts ist PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 9 U8 - U9 - SPIEL 5g5
AUSBILDER: PROFIL, AUFTRETEN UND INNOVATION WIE KANN ICH ALS AUSBILDER EIN KIND ZUM LERNEN MOTIVIEREN? Gelingt einem Kind eine Geste, fühlt es sich STÄRKER und KOMPETENTER tt Sein SELBSTVERTRAUEN und seine MOTIVATION werden gesteigert, was ihm Freude an seinem Tun vermittelt . tt Der U8-U9 Ausbilder soll „SELBSTVERTRAUEN VERSCHENKEN“ • Angemessene Aktivitäten die den Entwicklungsstand berücksichtigen • Gib dem Spieler eine Rückmeldung 6 RM positiv für 1 RM negativ. • Senden Sie positive Ideen: ERMUTIGEN SIE KINDER; • Genaue Kriterien für das Gelingen von Aktionen festlegen. KANNST DU SELBSTVERTRAUEN SCHENKEN? PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 10 U8 - U9 - SPIEL 5g5
WIE VERHÄLT SICH DER AUSBILDER WÄHREND DES SPIELS? tt Ein Vorbild sein in seinem Tun und Handeln: tt Er soll das Spiel ruhig und gelassen beobachten. • Die Autoritäten akzeptieren (z.B. Schiri) tt Er soll die Kinder leiten aber nicht fernsteuern , die • Mit Sieg und Niederlage umgehen können Kinder sollen sich die Fertigkeiten aneignen. • Nicht emotional werden; die Kinder machen das tt Er garantiert gleiche Teilnahme für alle Spieler.. Verhalten nach Kein Unterschied zwischen den talentierten und den tt Das Lernumfeld soll stimulierend wirken: weniger talentierten Spielern. • Vertrauen schenken heißt sich mehr zutrauen und tt Die Spieler sollen nicht verglichen werden , jedoch mehr auf die Ratschläge hören soll die individuelle Entwicklung unterstützt werden . • Dem Kind vermitteln mutig zu sein. Fehler zu Jedem Spieler gehört seine Aufmerksamkeit. machen ist nicht schlimm; durch Fehler lernt man tt Er steht dem Kind wohlwollend gegenüber (einen Arm und stellt fest was man kann und nicht. auf seine Schulter legen und trösten, wenn das Kind • Lösungsvorschläge machen (Was kann ich besser in Schwierigkeiten ist) Stets aufmerksam sein für die machen?). Richtiger Rat im richtigen Moment. Einzelbelange der Kinder (z.B Magenschmerzen…). AUSBILDER SEIN IST EINSTELLUNGSSACHE SOLL ICH BEIM COACHING RUHEPAUSEN EINLEGEN? • Wie bereits erwähnt, leitet der Coach die Kinder, ohne sie jedoch fern zu steuern. Es gibt keinen Grund ständig zu reden. • Mal eine Zeit nichts zu sagen, bringt nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit bei der nächsten Intervention, es fördert die Kommunikation unter den Kindern, was den Zusammenhalt verstärkt. EINBAU EINES PÄDAGOGISCHEN BREAKS Spiel Unterbrechung während 2‘ in jeder Halbzeit, um dem Ausbilder die Möglichkeit zu geben aufgrund seiner Beobachtungen einige Ratschläge zu geben. • Nach dem ersten Break, sich die Zeit nehmen zu schweigen – stummes Coaching anwenden . „Ruhe, es geht weiter, die Akteure haben das Sagen“. Beobachten wir die Gruppe. Ist die Message angekommen? PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 11 U8 - U9 - SPIEL 5g5
WIE DIE GEGNERISCHE AUSBILDUNG SPEZIALISIERUNG AUF EINE POSITION POSITIV BEEINFLUSSEN? ODER POLYVALENZ DER SPIELER? Indem die gegnerische Abstoßzone des Torwartes res- • Polyvalenz ist essentiell. pektiert wird. Sich zurückziehen und erst drauf gehen, • Jedes Kind soll auf mehreren Positionen während wenn der erste Ball vom Torwart gespielt ist. Gegen eines Matches zurecht kommen. So entdeckt es neue eine Mannschaft zu spielen, die aufbaut anstatt weit ab- Situationen und kann sich anpassen. Beispiel: der zustoßen ist lehrreich. Wechsel „Kontrolle- Ballführen“ ist anders wenn ich in Richtung des Spiels oder mit dem Rücken zum tt Das Spiel lesen lernen, nachdenken und Spiel stehe. Lösungen finden. SOLL BEREITS EINE TORWART DAS SPIEL IN SICH IST AUSBILDUNG STATTFINDEN? WICHTIGER ALS DER SIEG Wohlwissend dass das Spiel mit den Füßen beim Torwart im modernen Fußball gefragt ist, bedeutet, dass seine Beidfüßigkeit im jüngsten Alter gefördert werden soll. WIE? Im Training ebenso wie im Spiel, soll er so viel wie WIRD EINE PÄDAGOGISCHE HILFE WIE möglich die Gelegenheit haben mit zu spielen: ihn im Spiel EINE MAGNETTAFEL GEBRAUCHT? einzubinden entwickelt sein Können, sein Selbstvertrauen und seine Erfahrungen. Er kann immer besser entscheiden Ist vorteilhaft um die ersten taktischen Anordnungen zu was vor dem Tor zu tun ist und er gewöhnt sich an die erklären. Die Tafel von unten nach oben halten, so wie verschiedenen Flugbahnen des Balles (flach, mittelhoch die Kinder den Platz sehen. und hoch). Dies wird ihm später nützlich sein, beim Halten von hohen Bällen. WIE KANN ICH INNOVATIV VORGEHEN? Die Kinder mit einbeziehen beim Sich aneignen der Aktivität. Beispiel: I. Die Kinder wählen selbst ihre Position auf dem Platz . Jeder Flugzeugbereich muss besetzt sein: Welcher Platz ist meiner? tt Entwicklung der Selbstständigkeit, der Kooperation, der Kommunikation und des Zusammenhalts der Spieler. II. Die Kinder wählen selbst Ziele und Herausforderungen für das anstehende Spiel. Der Coach versachlicht diese Aktionen und Herausforderungen in bildlichen Darstellun- gen auf Basis des Lehrplans. tt Sein Coaching ist vollständig auf die Herausforderung des Kindes ausgerichtet tt Im Break und der Halbzeitpause geht er nur auf dieses gesteckte Ziel ein. tt Auch bei der Nachbetrachtung des Matches hinsichtlich dem Erreichen Ja/ Nein der eigenen Vorgabe des Kindes. Beim Feedback das Kind befragen „Was hast du erreicht?“und was hätte besser sein können? PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 12 U8 - U9 - SPIEL 5g5
Diese verschiedenen Praktiken sollen bei den Spielern hüben wie drüben das ÜBERLEGEN und das ENTSCHEIDEN EINIGE BEISPIELE fördern. Viele Ballberührungen machen die Spieler TECHNISCH VERSIERTER und sie suchen und ERKENNEN DIE VORHANDENEN RÄUME. Ich kämpfe wie ein Löwe, lasse nichts 1 MENTAL 2 anbrennen, vor allem nicht wenn ich den Ball verloren habe. Ich versuche ihn wieder zu bekommen. VERHALTEN Ich bleibe ruhig, ich rege mich nicht auf 3 wenn ein Gegner mich drückt oder mich foult. Ich stehe auf, gebe ihm die Hand COLLE und gehe an meinen Platz. TECHNIK Ich dribbele und der Ball klebt am Fuß, 4 er bleibt kleben auch wenn der Gegner versucht ihn abzunehmen TAKTIK Sobald ich an meinen Gegner vorbei 5 bin, beschleunige ich wie ein Formel1 Wagen, damit ich von ihm weg komme. TECHNIK Ich haue den Ball nicht gleich wo hin, 6 ich kontrolliere, schaue und spiele über den Boden TAKTIK Ich beobachte und denke nach wohin 7 mich stellen um den Gegner zu decken. Ich strenge mein Gehirn an! MENTAL Ich bleibe konzentriert auf das Spiel, ich 8 bewache meinen Gegner und reagiere sofort wenn er weg läuft. TAKTIK Wenn ich im Schatten des Gegners 9 bleibe, bin ich nicht sichtbar für meine Mitspieler. Ich löse mich aus dem Schat- ten heraus, ich bin anspielbar. TAKTIK Wenn wir den Ball haben bauen wir ein großes Flugzeug. 10 Haben wir ihn verloren bauen wir ein kleines Flugzeug. VERHALTEN Fußball ist ein Spiel: manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Gleich was passiert, es soll Spaß machen …. Demnach lächeln! PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 13 U8 - U9 - SPIEL 5g5
WIE TRAINIERT MAN DIE KINDER ? • Um sich zu entwickeln, muss man lernen humorvoll und mit Freude bei der Sache zu sein. tt Selbst ein positives Lehrklima schaffen! • Man soll sich vor Augen halten, dass diese Jahrgänge ideal sind, um Körperbeherrschung zu entwickeln (Gleichgewicht und die fundamentalen motorischen Fertigkeiten) und die Ballbeherrschung (technische Basis- fertigkeiten). • Variabilität und Abwechslung vorsehen: mit einer Tafel trainieren. tt Mehrere Ateliers von 10 – 15‘ = die Kinder lieben das! Außerdem können so alle Kinder des Clubs einer Kategorie einbezogen werden. Dies ohne Berücksichtigung der Erfahrungen die die Kinder haben. Der Clubgeist wird damit gestärkt, wovon alle profitieren werden. • Ein Trainingsprogramm in der U8 – U9 besteht aus 6-7 Ateliers von 10 Minuten gefolgt von einem Cooling down. Die maximale Länge soll nicht 1h30 überschreiten. WAS STEHT AUF MEINER TAFEL DRAUF? Allgemeine Technische Koordination Fähigkeiten COOLING Staffelläufe Spiel 5g5 + DOWN Kollektivspiel Duelle / kleine Spielformen Duell • ALLGEMEINE KOORDINATION mit und ohne Ball : in spielerischer Form, sich bewegen, laufen, springen, drücken, schießen, werfen, das Gleichgewicht halten, treten, werfen, fangen, Auge-Hand, Auge-Fuß, Reaktionsschnelligkeit, Rythmusleiter, Ringe, entgegengesetztes / differenziertes Abdrücken, niedrige Hindernisse (max. 20 cm), Mobilität: Richtungsänderungen, halbe oder ganze Körperdrehungen, … • TECHNISCHE BALLBEHERRSCHUNG: Ball führen, Kurzpässe, dribbeln und täuschen, Kontrolle eines flachen Balles • TORSCHÜSSE: auf 10 bis 15 m in ein großes Tor, Schießen nach flachem Anspiel. • SPIELFORMEN : Kollektivspiel (mit und ohne Ball), Jägerspiel, Staffelläufe, Bewegung, Zusammenspiel, Strategie, in den Raum dringen, antizipieren, entscheiden, reagieren, beschleunigen, bremsen, usw… • DUELLE / KLEINE SPIELFORMEN (kleine Flächen) 1g1 in verschiedenen Organisationsformen bis zum 2g1, PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 14 U8 - U9 - SPIEL 5g5
2g2, 3g2, 3g3, 4g2, 4g3, mit und ohne Hilfe, mit kleinen oder großen Toren für jedes Team. Sich anbieten, sich lösen, den Raum ausnützen und mit den Mitspielern agieren. Siehe Teamtactics. • STAFFELLÄUFE: auf ein visuelles, auditives, taktisches, kognitives Signal -> in Form von Staffelläufen ( kurze Distanzen, Richtungswechsel, Stellenwechsel, Hindernisse umgehen). COOLING DOWN : zum Jonglieren anregen mit und ohne Aufspringen, realisierbare jedem Kind angepasste Ziele festlegen (= Herausforderung) , mit „Soccerpal“ oder „Senseball“. Ratschläge für den Animator: • FÖRDERN der Beidfüßigkeit in den Übungen • VIELE POSITIVE FEEDBACKS GEBEN beim Lernen neuer technischer Fertigkeiten. • VORMACHEN ODER VORMACHEN LASSEN damit die Gruppe besser versteht. • Die Spieler HERAUSFORDERN „wer zeigt mir , wie man in den Rücken der Abwehr passt?“. • Den Torwart so oft wie möglich INTEGRIEREN um sein Fußspiel zu entwickeln. • Lange Reihen VERMEIDEN Gruppen machen. • JEDE ÜBUNG soll Bezug nehmen auf reelle Spielsituationen. „Gibt es das wirklich im Spiel?“. FAIR-PLAY Nachdem das Kind Fußball als FESTIFOOT kennen- gelernt hat, spielt es ab jetzt „richtige Spiele“ gegen andere Vereine. Werte wie „RESPEKT“ und „FAIR-PLAY“ sollen erhalten werden. Kinder und Betreuer geben sich die Hand vor und nach dem Spiel, gleich wie das Ergebnis ausgegangen ist. ‘‘ FUSSBALL IST NICHT NUR EIN EINFACHES SPIEL, ER IST AUCH EINE ‘‘ IST DAS ERGEBNIS WICHTIGER ALS DIE AUSBILDUNG DER JUNGEN SPIELER WIRD ES ZUR GEISSEL FÜR ART ZU LEBEN. JE MEHR LEUTE DAS VERSTEHEN, JE ENTSPANNENDER ’’ DIE BETEILIGTEN! WIRKT ER AUF UND ’’ NEBEN DEM PLATZ. — Johan Cruyff PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 15 U8 - U9 - SPIEL 5g5
SOLL DAS PENALTYSCHIESSEN NACH DEM SPIEL DURCH EIN « CHALLENGE » ERSETZT WERDEN? Wenn die Zeit es am Ende eines 5g5 Matches erlaubt, soll der traditionelle „Penalty“ ersetzt werden durch ein „Challenge“, der den Wünschen der Kindern besser entspricht. „Challenge“ ist ein 1g1 Wettbewerb zwischen einem Angreifer und dem Torwart, der die Beobachtungs- und Entschei- dungsgabe der beiden fördert. Er fördert das Ballführen, das Dribbeln, das Durchhaltevermögen, die Kreativität, die Ausführungsschnelligkeit und den schnellen Abschluss. Der Druck auf den Angreifer ist nur kurzfristig: schnell abschließen (in max. 10‘‘). Er entscheidet selbst, ob er dribbelt oder schießt („ Versuch – Fehler“). Mit der Zeit eignen die Kinder sich technische Fähigkeiten an in der Bewegung zum Tor hin. ORGANISATION : • Im Spiegelformat austragen (jedes Team greift das Tor des Gegners an) oder abwechselnd auf ein Tor (die Torhüter wechseln). • Ballführend ab der Hälfte des Platzes starten. Zwei „Challenge“ pro Kind. • Die vielzähligen „Challenge“ pro Saison werden die fußballerischen Fertigkeiten und die Kompetenzen der Kinder fördern (Angreifer wie Torhüter). Diese Aktivität darf natürlich nicht den Gesamtzeitplan durcheinander bringen. CHALLENGE ANIMATOR = BALL FÜHREN + DRIBBELN + SCHIEßEN = TECHNISCHES KÖNNEN + SEHEN + ENTSCHEIDEN + TUN ANIMATEUR PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 16 U8 - U9 - SPIEL 5g5
LERNMETHODEN DER FUSSBALLTECHNIK • So viel wie möglich mit Ball • Beziehung zu den Spielsituationen herstellen. • Häufigkeit der Bewegungen • Wichtig. Die Vorbereitung der Einheit • So gut wie möglich individualisieren • Die technischen Gesten zeigen und erklären. • Von leicht nach schwer (komplex) • Optimierung der Lernzeit: Organisation der Übungen (Anzahl der Wiederholungen, …) • Ohne Gegner: ruhend – in Bewegung • Wichtig: die Qualität der Verbesserungen der • Mit Tempoausführung technischen Übungen: der Spieler korrigiert • In realer Situation selbst aktiv mit. • Bilaterales Lernen • Wichtig: das Feedback konstruktiv um • 4 – 5 Wochen Sequenzen für eine technische optimales Vertrauen zu erreichen Geste vorsehen. • FUN soll dabei sein, Variabilität … WAS SENKT DIE MOTIVATION BEIM LERNEN VON TECHNISCHEN GESTEN? • Nicht verstandene Übung oder Spielform • Nicht ausreichende Unterstützung und Anfeuerung • Zu leichte oder zu komplexe Übung • Zu langes Warten beim Ausführen • Keine Progression in der Methode • Teilnehmer sind zu müde • Zu lange Übungen • Ungeduldiger Ausbilder, aggressiv und autoritär • Ungenaue Verbesserungen, zu grob • Der Ausbilder bremst die Kreativität und die Risi- • Nicht ausreichendes Gelingen, zu wenig Effizienz kobereitschaft DURCH DEN AUSBILDER + ZU MACHEN - NICHT MACHEN • Den Spieler selbst entscheiden lassen • Training wie bei den Großen mit übertriebenem • Den Spieler selbst entdecken lassen Wettbewerbsgeist • Den Spieler unterstützen, geduldig sein mit ihm und • Nicht jedem die gleiche Spielzeit zugestehen ihm kurz- und langfristig Vertrauen entgegenbringen • Bestimmen ohne Austausch mit den Kindern vom Anfang bis zum Ende der Einheit • Ihm helfen richtig zu entscheiden, Lösungen zu finden mit einem positiven Coaching • Regelmäßig den weniger talentierten Spielern Vorwürfe machen • Jedem Spieler eine gleichmäßige Spielzeit zugeste- • Ein Kind nach einem Fehler auswechseln hen • Dem Kind die Entscheidungen abnehmen und ihm ständig vorab rufen was es zu tun hat. PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 17 U8 - U9 - SPIEL 5g5
Association des Clubs Francophones de Football Kennnummer Club Beobachtungsbogen Spielformat 5g5 Angaben zur Begegnung: Kategorie Mannschaften Datum Der Ausbilder… Stets: 1 Manchmal: 0,5 Gar nicht: 0 Gibt jedem Spieler mindestens 50% der Spielzeit. Fördert die Polyvalenz seiner Spieler Sorgt dafür, dass der Torwart stets hoch mitspielt Fördert das Spiel des Torwartes mit den Füßen Lässt so oft wie möglich den Spielaufbau vom Torwart «Ball am Boden» ausführen Fördert die Entscheidungsnahme des Kindes: z.B. den Seiteneinstoß ballführend zu machen und den Gegner herauszufordern Ermutigt beim Einstoß den Gegner zu fixieren, herauszufordern und zu dribbeln Beeinflußt konstruktiv die Ausbildung der Spieler des Gegners indem der Torwart in Ballbesitz nicht übermäßig bedrängt wird Coacht positiv und bleibt zwischendurch ohne was zu sagen Ersetzt das Elfmeterschießen nach dem Spiel durch ein « Challenge» Gesamtbewertung /10 PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 18 U8 - U9 - SPIEL 5g5
PRAKTISCHE ANLEITUNGEN DER FUSSBALLSCHULE 19 U8 - U9 - SPIEL 5g5
Mit dem an das Alter angepasste Spielformat zielt die ACFF darauf den Fußball für die U6-U9 Kinder attraktiver zu machen. Die Arbeit der Fußballschulen der Clubs mit Label wird aufgewertet und dynamischer gestaltet. Mehr Spaß und Freude kreieren ein ideales Umfeld in dem die Kinder sich vorteilhaft entwickeln und langfristig gebunden werden. Dies ist der Grund für die Erstellung dieses Dokumentes, dass den Ausbildern zur Verfügung steht, um ihre Vorge- hensweise bei den U8-U9 Kindern zu optimieren. CONTACT Xavier Donnay - Manager Football de base - xd@acff.be Plus d’informations sur www.acff.be/joueurs Editeur reponsable : acff.be - footballdebase@acff.be Deutschsprachige Fassung: L. Laschet Union Walhorn Mise en page : Amélie Patte - ameliep@nohanis.be
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