Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf

Die Seite wird erstellt Hortensia-Barbara Dörr
 
WEITER LESEN
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
Programm
     Januar bis Juni

     Arabisches Viertel in Jerusalem,
     1935. Fotografiert vom Düsseldorfer
     Arzt Dr. Georg Goldstein (Salomon
     Ludwig Steinheim Institut)
                                           1
                                           2019
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
noch bis 27. Januar 2019

                                                              Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt
                                                                 Die SS verstand sich als Elite der NS-Bewegung und des deut-
                                                                 schen Volkes. Ihr Anspruch einer „züchterischen“ Aufgabe

Ausstellungen                                                    bezog sich einerseits auf die Auswahl ihrer Mitglieder, anderer-
                                                                 seits auf die „Ausmerze“ all derer, die eines deutschen Volkes
                                                                 nordischer Rasse nicht würdig seien. Elitegedanken und Ver-
                                                                 nichtungswille paarten sich in diesem Anspruch auf verheeren-
                                                                 de Weise.

                                                                 Die Wanderausstellung des Kreismuseums Wewelsburg stellt
                                                                 dieses Spannungsfeld ausführlich dar. Sie nimmt zunächst die
                                                                 Grundlagen nationalsozialistischer Körperbilder in den Blick,
                                                                 um dann das darüber hinausgehende Verständnis der SS und
                                                                 die Nachwirkung solch körperbetonter Ideologie in die rechte
                                                                 Szene der Gegenwart zu präsentieren.
                                                                 Eine Ausstellung des Kreismuseums Wewelsburg in Kooperation
                                                                 mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
                                                                 Gedenkstätte: Forum, Julo-Levin-Raum und historischer
                                                                 Luftschutzkeller (nicht barrierefrei)
                                                                 Eintritt frei
                                                                 Öffnungszeiten: Di–Fr u. So 11–17 Uhr, Sa 13–17 Uhr,
                                                                 Mo geschlossen

                                                              Letzte Gelegenheit!                     10. Januar 2019, 19 Uhr
                                                              Am Abend
                                                              Öffentlicher Rundgang durch die Sonderausstellung

                                                                 Dies ist die letzte öffentliche Impulsführung durch die Sonder-
                                                                 ausstellung „Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und
                                                                 Gewalt“. Welche Körperideale prägten die Ideologie des Natio-
                                                                 nalsozialismus und ganz konkret der SS? Und welche Auswir-
                                                                 kungen hatte dies auf die SS-Mitglieder und die deutsche
                                                                 Gesellschaft?
                                                                 Gedenkstätte, Eintritt frei

Düsseldorfer SS-Männer bei der Einweihung des 39er-Denkmals
am Reeser Platz, 9. Juli 1939 (StAD)
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
5. Februar bis 24. März 2019

mutig – weiblich – unvergessen.                                        werden. Die Kabinettschau ist eine Hommage an 16 Frauen,
Düsseldorfer Frauen in der Geschichte                                  die ihre Stimme erhoben und Verantwortung übernahmen in
                                                                       schwierigen Zeiten.
  „Zur ersten Wahl zum Rat der Stadt Düsseldorf schlugen die
  Genossen des Distriktes Freiheit mich als Kandidatin vor und         Die Vernissage mit einer ausführlichen Einführung in die
  als solche musste ich dann auf dem ersten zentralen Sommer-          Ausstellung findet am 4. Februar 2019, um 19 Uhr, in der
  fest der Partei im großen Garten der Waldwirtschaft die Gäste        Mahn- und Gedenkstätte statt.
  begrüßen und die Ansprache halten. Die Leute waren laut,             Eine Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, des
  riefen nach den Kellnern und klapperten mit Geschirr. Ich stand      Stadtarchivs Düsseldorf und des Büros für Gleichstellung der
  auf einem kleinen Mäuerchen und musste mich, klopfenden              Landeshauptstadt Düsseldorf
  Herzens bei meiner ersten Rede durchsetzen. Meine Stimme
                                                                       Gedenkstätte: Julo-Levin-Raum, Eintritt frei
  war stark genug, ich setze mich durch und hatte das ‚Ohr der
                                                                       Öffnungszeiten: Di–Fr u. So 11–17 Uhr, Sa 13–17 Uhr,
  Menge‘.“
                                                                       Mo geschlossen
  Lotte Wicke erinnert sich an die „erste Stunde“ nach dem
  Zweiten Weltkrieg. Auch die Jahre zuvor hatte sie eine starke
  Stimme und sich nicht gescheut, Verantwortung zu übernehmen.
  Sie hatte sich im sozialdemokratischen Widerstand engagiert,                                                12. März 2019, 19 Uhr
  Flugblätter und die Parteizeitung „Vorwärts“ verteilt.            Am Abend
  Weitere Frauen, die mutig waren und sich positionierten, waren    Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung
  unter anderem Cilly Helten, Lore Agnes oder auch Hilde Neyses.    „mutig – weiblich – unvergessen“
  Für Hilde Neyses war es eine Selbstverständlichkeit, der jüdi-
  schen Bekannten Erna Etscheid Zuflucht zu gewähren, als sie          An diesem Abend bietet die Kuratorin der Ausstellung, Astrid
  im September 1944 vor der Tür stand und ein Versteck suchte.         Hirsch, eine kostenlose Impulsführung durch die Sonderaus-
  Dabei riskierte Hilde Neyses nicht nur ihr Leben, sondern auch       stellung „mutig – weiblich – unvergessen. Düsseldorfer Frauen
  das ihres Mannes und der beiden Kinder.                              in der Geschichte“ an. Wer waren Ella Bial oder die Geschwister
  Im Kontext des Weltfrauentages (8. März) sollen Frauen wie           Aufricht? Weshalb werden diese Frauen in Düsseldorf mit
  Ella Bial, Johanna Ey, Hulda Pankok oder die Geschwister Auf-        Straßennamen geehrt?
  richt in den Fokus gestellt und ihre Lebensgeschichten erzählt
                                                                       Gedenkstätte, Eintritt frei
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
2. April bis 13. Oktober 2019

Goldsteins Traum:
Von Düsseldorf ins gelobte Land
Eine fotografische Annäherung

   Der 1898 im damaligen Russland geborene Arzt Dr. Georg Gold-
   stein ist gerade einmal fünf Jahre deutscher Staatsbürger, als
   die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen. Am 16. Ja-
   nuar 1934 wird seine Einbürgerung zurückgenommen. Dem
   seit 1930 in Düsseldorf praktizierenden Arzt wird auch die Zu-
   lassung entzogen. Als „Staatenloser“ ist er nun auf der Suche
   nach einer neuen Heimat. Als Zionist blickt er nach Palästina.

   Georg Goldstein dokumentiert Berufliches und Privates gerne
   fotografisch. Das Medium der Fotografie fasziniert ihn. Auch
   seine Suche nach einer neuen Heimat hält er fotografisch fest.

   Goldsteins Fotos zeigen zunächst den deutsch-jüdischen Blick
                                                                                                           Dr. Georg Goldstein in
   auf das Leben und den Alltag in Palästina. Zunächst nur als                                             seiner Praxis auf der
   Reisender, später als Bewohner des Landes, dokumentiert er                                              Pempelforter Straße 11 in
   in privaten Fotos die Jahre bis zur Gründung des Staates Israel.                                        Düsseldorf

   Doch die politische Entwicklung macht ihn nicht glücklich. Ihm
   wird die wachsende Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit
   eines jüdischen Staates immer bewusster. Als Arzt beteiligt
   er sich an der Debatte um den richtigen Weg.

   1953 kehrt er nach Düsseldorf zurück, wo er bis zu seinem Tod
   im Jahr 1980 lebt. Seine Fotosammlung mit 11.000 Negativen
   und 4.000 Schwarz-Weiß-Aufnahmen schenkt seine Frau Ilse
   1980 dem Steinheim-Institut in Essen.
   Eine Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in
   Kooperation mit dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut für
   deutsch-jüdische Geschichte im Rahmen der Jüdischen Kulturtage
   Rhein-Ruhr 2019

   Gedenkstätte: Forum, Julo-Levin-Raum, Eintritt frei
   Öffnungszeiten: Di–Fr u. So 11–17 Uhr, Sa 13–17 Uhr,
   Mo geschlossen

                                                                      Tag der Musterung 1939 in Tel Aviv
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
Das Schiff „Tiger Hill“ am Strand von Tel Aviv, gestrandet
                                          1. April 2019, 19 Uhr   am 1. September 1939 mit 1417 jüdischen Flüchtlingen
                                                                  an Bord. Es gelang etwa 300 Passagieren an Land unter-
Vernissage: Goldsteins Traum                                      zutauchen, bevor die britische Polizei eingriff.
                                                                  (Salomon Ludwig Steinheim Institut)

   Oberbürgermeister Thomas Geisel wird die Ausstellung mit
   einem Grußwort eröffnen. Die Kuratorinnen Hildegard Jakobs
   und Dr. Andrea Ditchen werden anschließend in die Ausstel-
   lung und das Leben von Dr. Georg Goldstein einführen.
   Gedenkstätte, Eintritt frei

                    Termine: 4. Juni, 9. Juli und 10. September
Am Abend
Kuratorinnenführungen durch die Sonderausstellung
„Goldsteins Traum“

   An drei Abenden, jeweils um 19 Uhr, bieten die
   Kuratorinnen Rundgänge durch die Sonderausstellung an.
   Wer war Georg Goldstein? Warum wanderte er nach Palästina
   aus und was erlebte er dort? Wovon zeugen seine Fotografien?
                                                                  Protest in Tel Aviv gegen die britische Mandatsregierung
   Gedenkstätte, Eintritt frei                                    (Salomon Ludwig Steinheim Institut)
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
Diese und weitere Geschichten stehen im Mittelpunkt der ein-
                                                                     stündigen Führung durch die Dauerausstellung „Düsseldorfer
                                                                     Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“. Was hatte es
                                                                     beispielsweise mit den Kinderrepubliken auf sich? Wieso konn-
                                                                     ten „verliebte Blicke“ ins Zuchthaus führen?

Regelmäßige Angebote                                                 Gedenkstätte, Eintritt frei

                                                                   Öffentliche Stolperstein-Stadttouren

                                                                                                            Termine, jeweils 15 Uhr:
                                                                                    12. Mai –       Oberbilk, Linienstraße/Ecke Ellerstraße
                                                                     16. Juni –    Benrath, Pfarrkirche St. Cäcilia Benrath, Hauptstraße 12

                                                                     „Opa Winter wohnte im Haus des Herkules in einer Dachwoh-
                                                                     nung, und wenn die SA erschien, und das tat sie oft, um Opa
                                                                     Winter abzuholen, stand sie zunächst einmal vor dem stärksten
                                                                     Mann der Welt, der sie vor die Tür setzte.“ Opa Winter hieß
                                                                     eigentlich Moritz Sommer und der „stärkste Mann der Welt“
                                                                     war niemand anderes als Heinrich Rondi. Dieter Forte gibt in
                                                                     seiner Romantrilogie „Das Haus auf meinen Schultern“ auch
                                                                     einen Einblick in die NS-Zeit in Düsseldorf-Oberbilk.

                         Dieter Linz mit seinen Eltern
                         (Mahn- und Gedenkstätte)

Öffentliche Sonntagsführungen
durch die Dauerausstellung

                                   Termine, jeweils 15 Uhr:
          24. Februar, 31. März, 28. April, 26. Mai, 30. Juni

  „Ich denke, anders zu sein als andere Leute und seinen Über-
  zeugungen treu zu sein, das muss man üben, das muss man
  lernen, das kann man eigentlich auch gar nicht früh genug
  lernen, – und für diese Einübung bin ich mein Leben lang
  dankbar gewesen.“ (Dieter Linz)                                    Zwei Rundgänge, zwei Stadtteile. Inspiriert von diesem Roman,
  Als Kind imponierte Dieter Linz die Marine. Er wünschte sich       möchten wir in diesem Jahr unsere Außensaison mit einem
  daher nichts sehnlicher als der Marine-Hitlerjugend beizutre-      Rundgang durch Oberbilk beginnen.
  ten. Doch sein Vater Friedrich Linz, Pfarrer der evangelischen     Im Juni führt unser Rundgang erstmalig durch Benrath.
  Bekennenden Kirche, verbot ihm den Beitritt. Dieter lernte,        Hier erfahren Sie mehr über die Lebensgeschichte der Familien
  dass sein eigener christlicher Glaube und Lebensentwurf mit        Eichenwald und Blumenfeld. Gehen Sie mit uns auf Spurensu-
  den Ideologien des Nationalsozialismus nicht vereinbar war.        che durch Oberbilk und Benrath!
  Trotz aller Drangsalierung in der Schule verweigerte er sich
                                                                     Teilnahme kostenlos
  dem Beitritt zur Hitlerjugend.
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
Die Autorinnen Ina Scheffler und Hildegard Jakobs stellen die
Veranstaltungen                                                           Materialien vor, erörtern die methodisch-didaktischen Hinter-
                                                                          gründe und zeigen anschaulich, wie damit mit Kindern und
für Lehrkräfte und                                                        Jugendlichen gearbeitet werden kann.
                                                                          Um Anmeldung bis zum 13. März 2019 unter 0211/8996205
Multiplikator*innen                                                       oder nicole.merten@duesseldorf.de wird gebeten.
                                                                          Gedenkstätte, Julo-Levin-Raum, Teilnahme kostenlos

                                6. Februar 2019, 15.30–18 Uhr
Fortbildung
Extreme Rechte: Erscheinungsformen und pädagogische
Handlungsmöglichkeiten

   Die Veranstaltung, geleitet durch Mitarbeiter des Projekts NinA –
   Neue Wege in der Ausstiegsberatung für rechtsextreme Jugend-
   liche und Erwachsene, wird die aktuelle Entwicklung hinsichtlich
   der extremen Rechten in NRW und Ansätze für Handlungsmög-
   lichkeiten skizzieren. Dazu sollen aktuelle Erscheinungsformen
   der extremen Rechten und die Arbeit der Ausstiegsberatung vor-
   gestellt werden. Anhand von Beispielen aus der Beratungspraxis
   werden in einem Workshop unterschiedliche Ansatzpunkte und
   Chancen für die pädagogische Arbeit erarbeitet.
   Um Anmeldung bis zum 5. Februar 2019 unter 0211/8996205
   oder nicole.merten@duesseldorf.de wird gebeten.
  Gedenkstätte, Julo-Levin-Raum, Teilnahme kostenlos

                                  14. März 2019, 15.30–18 Uhr
                                                                                                           9. Mai 2019, 15.30–18 Uhr
Fortbildung
„Julo Levin und die Kinderzeichnungen“ –                               Fortbildung
Didaktische Materialien zum Ausleihen                                  „Habe ich das gut erklärt?“
                                                                       Inklusion in der Mahn- und Gedenkstätte
   In der Mahn- und Gedenkstätte liegt ein neuer Koffer mit didak-
   tischen Arbeitsmaterialien vor. Er regt zur Auseinandersetzung         Für eine aktive Teilhabe müssen sich alle Menschen am Kom-
   mit Kinderzeichnungen an, die ab 1935 in der Jüdischen (Volks-)        munikationsfluss beteiligen können. Besonders in der histo-
   Schule entstanden sind. Mit jeder der 17 Zeichnungen kann              risch-politischen Bildungsarbeit birgt dies Herausforderungen.
   biografisch, historisch, topografisch oder künstlerisch gearbei-       Isabel Mücke, Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte, wird
   tet werden.                                                            die verschiedenen Ansätze der Mahn- und Gedenkstätte für
                                                                          eine barrierearme Kommunikation praxisnah und interaktiv
   Der Koffer kann gegen eine Gebühr von 30,- Euro bis zu vier            vorstellen.
   Wochen ausgeliehen werden.
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
Wie ermöglicht die Leichte Sprache
                                       Schüler*innen mit kognitiven Beein-
                                       trächtigungen die Teilnahme an einem
                                       Workshop mit unseren „Memory Boxen“?
                                       Schafft es die einfache Sprache, Men-
                                       schen mit Deutsch als Zweitsprache
                                       in Angebote zu integrieren? Welche         Veranstaltungen
                                       haptischen Hilfsmittel machen eine
                                       klassische Führung auch für Menschen
                                       mit Sehbeeinträchtigungen interes-
                                       sant? Und welche Chancen bieten Füh-
 Nicht vergessen
                                       rungen in deutscher Gebärdensprache?
 An die Opfer denken                   Um Anmeldung bis zum 8. Mai 2019
 Dauer-Ausstellung:                    unter 0211/8996205 oder nicole.mer-
                                       ten@duesseldorf.de wird gebeten.
 Düsseldorfer Kinder und Jugendliche
 im National-Sozialismus

 Museum:                                  Gedenkstätte, Julo-Levin-Raum,
 Mahn- und Gedenk-Stätte, Düsseldorf
                                          Teilnahme kostenlos

                                               13. Juni 2018, 15.30–17 Uhr
Fortbildung
                                                                                                                17. Januar 2019, 18 und 19 Uhr
„MemoryBoxen“ – ein didaktisches Angebot der Gedenkstätte
                                                                               Filmpräsentation
    Diese Fortbildung richtet                                                  „Ich war hier“
    sich an Lehrerinnen und
    Lehrer aller weiterführen-                                                    Herbert Rubinstein ist heute 82 Jahre alt. Der gebürtige Czerno-
    den Schulen und gibt Ein-                                                     witzer lebt in Düsseldorf und hat kaum Erinnerungen an seine
    blick in die Vermittlungsar-                                                  ersten Lebensjahre in der Bukowina. Nach 71 Jahren kehrte er
    beit mit den von der Mahn-                                                    2017 zum ersten Mal nach Czernowitz (heute Chernivtsi, Ukrai-
    und Gedenkstätte konzi-                                                       ne) zurück, um wenigstens einige Informationen zu finden, die
    pierten „MemoryBoxen“.                                                        seine Lebensgeschichte vervollständigen können. Die profilier-
    Die Boxen ermöglichen                                                         te ukrainische Filmemacherin Kseniya Marchenko erzählt nun
    den Schülerinnen und                                                          seine Geschichte einer von der Shoa gestohlenen Kindheit,
    Schülern anhand verschie-                                                     seinen Weg von Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf
    dener Materialien und Objekte, sich mit den in der Daueraus-                  und die Rückkehr nach so vielen Jahrzehnten in das heutige
    stellung präsentierten Kinder- und Jugendbiographien aus-                     Chernivtsi. Der 20-minütige Film, produziert von Matthias
    einanderzusetzen und sich so den Lebenswelten der NS-Zeit                     Richter, entstand im Rahmen des Projektes „Erinnerung lernen“,
    anzunähern. Die Museumspädagogin Anna Schlieck stellt                         das vom Auswärtigen Amt im Rahmen des „Ausbaus der
    die „MemoryBoxen“ exemplarisch vor, erörtert die methodisch-                  Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der
    didaktischen Hintergründe und präsentiert praxisnah den                       Östlichen Partnerschaft und Russland 2017“ gefördert wurde.
    Einsatz mit verschiedenen Zielgruppen.                                        Der Film wird jeweils um 18 und um 19 Uhr präsentiert. Dazwi-
    Um Anmeldung bis zum 12. Juni 2019 unter 0211/8996205                         schen bietet sich die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit
    oder nicole.merten@duesseldorf.de wird gebeten.                               Herbert Rubinstein.
    Gedenkstätte, Julo-Levin-Raum, Teilnahme kostenlos                            Gedenkstätte, Eintritt frei
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
22. Januar 2019, 19 Uhr                                                27. Januar 2019, 18 Uhr
Vortragswiederholung
aufgrund der hohen Nachfrage                                         Konzertlesung
Die SS in Düsseldorf.                                                Rose Ausländer: „Wirf deine Angst in die Luft...“
Elitebewusstsein – Ordenskult – Verbrechen
                                                                       Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die
  Die Geschichte der Schutzstaffel (SS) in Düsseldorf ist bisher       Opfer des Holocaust / Tages des Gedenkens an die Opfer des
  kaum erforscht oder dokumentiert. Der Vortrag von Dr. Bastian        Nationalsozialismus erinnert die Mahn- und Gedenkstätte mit
  Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, bietet einige          einer Vielzahl von Kooperationspartnern an die aus Czernowitz
  Rahmeninformationen zu Strukturen, Akteuren und Handlungs-           stammende Literatin Rose Ausländer, die 1988 in Düsseldorf
  feldern der SS in der Rheinmetropole. Im Mittelpunkt stehen                                        verstarb.
  dabei die 20. SS-Standarte, die im Raum Düsseldorf beheima-                                        Der Ratinger Musiker Jan Rohlfing
  tet war, sowie die zentralen Figuren an der örtlichen Spitze des                                   hat in zweijähriger Arbeit die be-
  „Schwarzen Ordens“. Obwohl viele Fragen noch unbeantwortet                                         rühmtesten Texte von Rose Ausländer
  bleiben müssen, bietet der Vortrag einen ersten Eindruck da-                                       ausgewählt, vertont und mit einem
  von, wie stark Propaganda-Selbstbild und die lokalen Realitä-                                      Ensemble und der Schauspielerin
  ten auseinanderdrifteten.                                                                          Alicia Fassel eingespielt. O-Ton-Auf-
  Gedenkstätte, Eintritt frei                                                                        nahmen der Dichterin ergänzen die
                                                                                       Jan Rohlfing
                                                                                                     Auswahl. Entstanden ist eine mehr-
                                                                                                     fach ausgezeichnete musikalisch-
                                                                       literarische Collage, die das Ensemble aus Jan Rohlfing
                                                                       (Schlagzeug, Gesamtleitung), Marin Petrov (Klavier), Kim Jovy
                                                                       (Saxophon und Klarinette), Natasha Akinschin (Violine),
                                                                       Natalia Glombik-Kadlubicki (Violine), Frauke Wielebski (Viola),
                                                                       Eva-Susanne Ruoff (Cello), Bernd Zinsius (Kontrabass) und
                                                                       Alicia Fassel (Rezitation) live im Maxhaus präsentieren wird.

                                                                       Nach einer Begrüßung durch eine/n Vertreter/in der Landes-
                                                                       hauptstadt Düsseldorf wird Herbert Rubinstein – wie Rose
                                                                       Ausländer geboren in Czernowitz – Worte des Gedenkens
                                                                       sprechen, ebenso Roman Franz, Vorsitzender des Landes-
                                                                       verbandes der Sinti und Roma NRW.
                                       27. Januar 2019, 16 Uhr
                                                                       Eine Veranstaltung der Mahn- und Gedenkstätte in Kooperation mit
Internationaler Tag des Gedenkens                                      dem Maxhaus Katholisches Stadthaus, dem Evangelischen Kirchen-
an die Opfer des Holocaust und des                                     kreis, der Katholischen Kirche Düsseldorf, Düsseldorfer Appell/
Nationalsozialismus                                                    Respekt und Mut, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam-
                                                                       menarbeit e.V. Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf,
   Oberbürgermeister Thomas Geisel erinnert gemeinsam mit der          dem Erinnerungsort Alter Schlachthof, der DGB-Jugend Düsseldorf/
   Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und dem Erinnerungsort Alter          Bergisches Land, dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma
   Schlachthof an die Opfer des Holocaust und legt einen Kranz         NRW, der Lobby für Demokratie und dem Heinrich-Heine-Institut.
   für die Deportierten am ehemaligen Güterbahnhof Derendorf
                                                                       Maxhaus, Schulstr. 11, Eintritt frei, Einlass ab 17.30 Uhr
   nieder. Männliche Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbe-
   deckung zu tragen.
  Mahnmal, Marc-Chagall-Straße, Ecke Toulouser Allee
  (unterhalb der Jülicher Brücke)
Programm Januar bis Juni 2019 - und Gedenkstätte Düsseldorf
14. Februar 2019, 19 Uhr
Vortrag
Justiz in Düsseldorf im Nationalsozialismus
  In einem historischen Überblick über die Rechtsprechung im
  nationalsozialistischen Düsseldorf werden nicht nur das Ober-
  landesgericht oder das Amts- und Landgericht als Teil der so
  genannten „Ordentlichen Gerichtsbarkeit“, sondern auch die
  Sondergerichte, die Staatsanwaltschaften sowie der Strafvoll-
  zug vorgestellt. Deutlich wird dabei, dass in ausnahmslos allen
  Kammern, die es zwischen 1933 und 1945 in der Stadt gab,
  Unrecht gesprochen wurde – und dies „im Namen des Volkes“.
  Der Vortrag von Dr. Bastian Fleermann lehnt sich an Band 9
  der Kleinen Schriftenreihe an, der im Herbst 2018 vorgestellt
  wurde. Es werden die Justiz und die Rechtspraxis in Düsseldorf
  während der NS-Diktatur darstellt.
  Gedenkstätte, Eintritt frei

                                                                                                      Wolfgang Langhoff liest aus seinem
                                                                                                      Buch „Die Moorsoldaten“, 1. Juni 1946

                                                                                                            21. Februar 2019, 19 Uhr
                                                                    Lesung
                                                                    „...mit dem Spaten ins Moor.“ – Die Moorsoldaten

                                                                       Im August 1933 inszenierten Häftlinge des Konzentrationslagers
                                                                       Börgermoor im Emsland unter Federführung des Düsseldorfer
                                                                       Schauspielers und Regisseurs Wolfgang Langhoff die wohl be-
                                                                       kannteste Melodie für Widerstand und Durchhaltevermögen
                                                                       im dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Langhoff, später
                                                                       Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, verfass-
                                                                       te bereits 1935, freigelassen nach 13 Monaten Inhaftierung
                                                                       und geflohen in die Schweiz, seinen autobiographischen Augen-
                                                                       zeugenbericht „Die Moorsoldaten“ über die düsteren und
                                                                       menschenunwürdigen Vorgänge in nationalsozialistischen
                                                                       Konzentrationslagern.
                                                                       Oliver Führmann, Sprecher und Sprechwissenschaftler, selbst
                                                                       gebürtiger Düsseldorfer, führt am Ort von Langhoffs erster
                                                                       Verhaftung auf die Pfade ins trostlose Moor.
                                                                       Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Heine-Salon Düsseldorf
                                                                       Gedenkstätte, Eintritt frei
Seltenes Fotodokument: Passanten
                                  begutachten die Trümmer der Pogromnacht.      Eine szenische Installation mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Christof
                                  Düsseldorf am 10. November 1938.              Seeger-Zurmühlen, Alexander Steindorf. Szenische Einrichtung:
                                  (Mahn- und Gedenkstätte)
                                                                                Christof Seeger-Zurmühlen unter künstlerischer Mitarbeit von Juliane
                                                                                Hendes.

                                                                                Im Anschluss an die Installation erläutert Hildegard Jakobs,
                                                                                stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, in einem
                                                                                wissenschaftlichen Vortrag den geschichtlichen Kontext der
                                                                                Ereignisse.
                                                                                Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des
                                                                                Landes Nordrhein-Westfalen
                                                                               Gedenkstätte, Eintritt frei

                                                                                                                           7. März 2019, 19 Uhr
                                                                             Lesung
                                       24. Februar 2019, 16 Uhr
                                                                             „Es war natürlich eine große Umstellung nötig...“
Schwarz-Helle Nacht                                                          Erna-Eckstein-Schlossmanns Türkeierinnerungen
Eine szenische Installation des Theaterkollektivs
Pièrre.Vers                                                                                              Die Kinderärztin Erna Eckstein-
                                                                                                         Schlossmann lebte mit ihrem Mann
   Am 9. und 10. November 1938 fanden in Düsseldorf etwa 460                                             Albert in Düsseldorf. Beide hatten
   Überfälle auf jüdische Bürger statt. Diese landesweit geplan-                                         jüdische Vorfahren. Die demütigende
   ten Aktionen gingen als Novemberpogrom in die Geschichte                                              Entlassung ihres Mannes als Leiter
   ein. Das Vernichten von Gebetshäusern wurde in dieser Nacht                                           der Kinderklinik an der Medizinischen
   genauso vollzogen, wie die Zerstörung von privatem Eigentum.                                          Akademie Düsseldorf führte dazu,
   Zeit- und Augenzeugen berichteten vom Eindringen in die in-                                           dass sie Deutschland im Jahr 1935
   timsten Räume, von gewalttätigen Übergriffen und Todesfällen.                                         zusammen mit ihrem Mann und den
   Die Ereignisse waren ein erster trauriger Höhepunkt der                                               drei Kindern verließ. Sie sei Hitler in
   systematischen Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des NS-                                          gewisser Weise dankbar, äußerte die
   Regimes. Auf ihn sollten noch viele folgen.                                                           gebürtige Dresdnerin später, denn die
                                                                                                         folgenden 15 Jahre in der Türkei erlebte
   In einer szenischen Installation nähert sich das Theaterkollek-                                       sie als die schönste Zeit ihres Lebens.
   tiv Pièrre.Vers den Ereignissen dieser Nacht. Auf Grundlage                                           Die Bezeichnung ihres Hauses in der
   von archivierten Zeitzeugenberichten der Mahn- und Gedenk-                   Türkei als „Botschaft des Herzens“ ist Zeuge von einem muti-
   stätte Düsseldorf werden die Ereignisse in einer längst über-                gen Umgang mit neuen Aufgaben und fremden Kulturen. Albert
   fälligen Prozesssituation verhandelt. Auf dem Tisch liegen                   und Erna Eckstein-Schlossmann bauten in der Türkei die Kin-
   Zeitungsausschnitte, erlassene Paragrafen zur systematischen                 derheilkunde maßgeblich auf. Anlässlich des Internationalen
   Erschwerung des jüdischen Lebens und persönliche Berichte                    Frauentags am 8. März liest die Düsseldorfer Schauspielerin
   von Düsseldorfer Juden, die von den Darsteller*innen nach                    Julia Dillmann aus den Türkeierinnerungen, die Erna Eckstein-
   und nach ihre Stimmen wiederbekommen. Stimmen, die ihre                      Schlossmann für ihre Kinder verfasste.
   Rechte einklagen. Ihre Rechte auf Freiheit in Meinung und Reli-              Eine Veranstaltung der Mahn- und Gedenkstätte in Kooperation mit
   gion, ihr Recht auf Besitz und Eigentum. Ihr Menschenrecht.                  der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düssel-
                                                                                dorf e.V.
                                                                               Gedenkstätte, Eintritt frei
19. März 2019, 16.30 Uhr                                                  6. April 2019, 19 Uhr
                                                                   Nacht der Museen
                                Stadtspaziergang                   AUFBRUCH
                                Geschichtsorte in Derendorf
                                                                      Auch in diesem Jahr sind wir wieder bei der Nacht der Museen
                              Alle Orte der heutigen Stadt Düs-       mit von der Partie. Schon jetzt können wir einen vielfältig-kurz-
                              seldorf spiegeln Geschichte. Auch       weiligen Programmmix aus Kabarett, Poetry Slam, Musik und
                              die Ereignisse aus den Jahren der       Führungen durch die Sonderausstellung versprechen. Alles
                              NS-Diktatur 1933 bis 1945 haben         Weitere entnehmen Sie bitte zeitnah zur Nacht der Museen un-
                              ihre Spuren an bestimmten Gebäu-        seren gesonderten Programmflyer. Wir freuen uns auf Ihr Kom-
                              den und Plätzen hinterlassen.           men!
                              Manchmal sind es sichtbare Spuren,
                              manchmal nur sichtbar gemachte,
                              durch Straßenbenennungen oder
                              Gedenktafeln. Die Stadtteile De-                                                11. April 2019, 19 Uhr
                              rendorf und Pempelfort spielten      Autorenlesung
                              mit der Rüstungsschmiede Rhein-      „Als die Juden nach Deutschland flohen.
                              metall, dem Gefängnis „Ulmer         Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte“
  Höh‘“, dem ehemaligen Güterbahnhof und dem Schlachthof
  eine besondere Rolle in der NS-Zeit. Von hier aus wurden                                        Über eine Viertelmillion osteuro-
  Tausende jüdische Menschen in die Ghettos und Vernichtungs-                                     päische Juden strandete in den
  lager verschleppt.                                                                              Nachkriegsjahren in Westdeutsch-
  Im Auftrag der Bezirksvertretung 1 haben die Mahn- und Ge-                                      land. Der neue Antisemitismus
  denkstätte Düsseldorf und der Erinnerungsort Alter Schlachthof                                  hatte sie aus der alten Heimat ver-
  einen historischen Stadtrundgang publiziert – gemeinsam                                         trieben; im Land ihrer Peiniger und
  möchten wir mit Ihnen rund 90 Minuten auf eine historische                                      Mörder begaben sie sich unter die
  Spurensuche durch das Viertel gehen.                                                            Obhut der westlichen Siegermäch-
                                                                                                  te, vor allem der Amerikaner. Das
  Treffpunkt: Erinnerungsort Alter Schlachthof, Hochschule
                                                                                                  Buch von Hans-Peter Föhrding und
  Düsseldorf, Gebäude 1, Münsterstr. 156, Teilnahme kostenlos
                                                                                                  Heinz Verfürth schildert das Leben
                                                                                                  und die Kultur, die sich während
                                                                                                  des Wartens auf eine Weiterreise
                                                                                                  nach Palästina und in die USA in
                                        26. März 2019, 19 Uhr                                     den DP-Camps entwickelte. Die
Vortrag                                                                                           Autoren zeichnen die politischen
Rechtsextremismus in NRW                                              Linien dieser heute weitgehend vergessenen Epoche nach.
                                                                      Sie erklären und verdeutlichen die Situation auch anhand
  Der Vortrag stellt Möglichkeiten und Herausforderungen der          der Schilderung von Einzelschicksalen. Ein Beispiel ist die Ge-
  zivilgesellschaftlichen Präventionsarbeit gegen Rechtsextre-        schichte der Familie Waks, die vom DP-Lager Föhrenwald 1957
  mismus in Nordrhein-Westfalen mit besonderem Fokus auf den          nach Düsseldorf zog.
  Regierungsbezirk Düsseldorf vor. Die Referent*innen sind Ver-       Eine Veranstaltung der Mahn- und Gedenkstätte im Rahmen der
  treter*innen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus           Jüdischen Kulturtage 2019
  im Regierungsbezirk Düsseldorf und der Ausstiegsberatung
                                                                     Gedenkstätte, Eintritt frei
  NinA NRW.
  Gedenkstätte, Eintritt frei
Düsseldorf, am 17. April 1945 (StA Düsseldorf)

                      +++ 17. April 1945                         Kriegsende          in Düsseldorf +++ 17. Apr

   Gedenken an das Kriegsende im April 1945

                                                                                                                               Theodor Andresen,
        Düsseldorf                                                                                                             Franz Jürgens, Karl
        Am 17. April 1945 wurde Düsseldorf von US-amerikanischen                                                               Kleppe, Josef Knab und
        Truppen befreit. Dieser friedlichen Übergabe der Stadt an die                                                          Hermann Weill die
        Alliierten war eine Widerstandsaktion vorausgegangen, die                                                              Aktion durch die Gefan-
        fünf ihrer Akteure mit dem Leben bezahlten: die „Aktion Rhein-                                                         gennahme des Polizei-
        land“. Die amerikanischen Militärs hatten nicht vorgesehen,                                                            präsidenten ab. Doch
        kampflos in die Stadt Düsseldorf einzurücken. Auf der national-                                                        sie wurden verraten,
        sozialistischen Seite wurde die Verteidigung „bis zum letzten                                                          verhaftet, wegen an-
        Mann“ propagiert – dies, obwohl die Mehrheit der Wehr-                                                                 geblichen Kriegsverrats
        machtseinheiten abgezogen worden war und die Verteidigung                                                              verurteilt und noch
        vor allem von Polizeistreitkräften, der Schutzpolizei und SS-       Die überlebenden Mitglieder der Widerstandsgruppe. am 16. April 1945 im
        Angehörigen geleistet werden sollte.                                (Mahn- und Gedenkstätte)                           Hof der Berufsschule
        In dieser Konstellation machten sich der Rechtsanwalt Dr. August   an der Färberstraße hingerichtet. Dennoch glückte die „Aktion
        Wiedenhofen und der Architekt Aloys Odenthal am 16. April          Rheinland“: Am 17. April 1945 rückten die Amerikaner kampflos
        1945 auf den gefährlichen Weg zum amerikanischen Stütz-            in die Stadt Düsseldorf ein.
        punkt nach Mettmann, um dort über die friedliche Übergabe
        der Stadt zu verhandeln. In Düsseldorf sicherten zeitgleich
Mutiges Engagement für den Frieden
                                                                               In Apeldoorn wie in Düsseldorf waren es Bürger, die sich dafür
                                                                               einsetzten, dass ihre Stadt kampflos in die Hände der Alliier-
                                                                               ten fiel. Natürlich waren die Ausgangsbedingungen höchst un-
                                                                               terschiedlich, die niederländische Bevölkerung wurde von fast
                                                                               fünfjähriger deutscher Besatzung befreit. Umso mehr ist es ein
                                                                               wunderbares Zeichen des Friedens und der Aussöhnung, dass
                                                                               die bürgerschaftliche Initiative „Gelre Association Internatio-
                                                                               nal“ aus Apeldoorn an die Stadt Düsseldorf herangetreten ist,
                                                                               um die Befreiung beider Städte am selben Datum als Tage des
                                                                               Friedens und der Freiheit gemeinsam zu begehen. Wir freuen
                                                                               uns, dass 2019 Vertreterinnen und Vertreter aus Apeldoorn an
                                                                               den Gedenkveranstaltungen in Düsseldorf teilnehmen werden.
                                                                               Für das Jahr 2020 sind weitergehende grenzübergreifende
                                                                               Projekte zwischen Apeldoorn und Düsseldorf in der Planung.

+ 17. April 1945                     Kriegsende                    in    Apeldoorn +++ 17. April 1945
    Apeldoorn
    Während in Düsseldorf die Alliierten seit Anfang März auf der
    linken Rheinseite standen und Düsseldorf belagerten, standen
    die alliierten Truppen seit dem 13. April 1945 vor der niederlän-
    dischen Stadt Apeldoorn auf der anderen Seite des Kanals.
    Die deutschen Besatzer waren überwiegend abgezogen, nur
    wenige Wehrmachtssoldaten sollten eine letzte Kanalbrücke
    sprengen und die Stadt halten.
    Der Apeldoorner Ableger der bewaffneten niederländischen              Der Weg der Befreiung führte von Düsseldorf nach Mettmann.

    Gruppe „Binnenlandse Strijdkrachten“ unter dem Kommando
    des Prinzen Bernhard, erfuhr von den Plänen der Deutschen.
    Derweil planten die kanadischen Truppen die verbliebene
    Brücke mit schwerem Artilleriebeschuss auf die Stadt zu er-
    obern. Um den Vormarsch der Alliierten zu erleichtern und
    weiteres Blutvergießen zu verhindern, verhafteten die „Binnen-
    landse Strijdkrachten“ unter ihrem lokalen Leiter, Gijs Numan,
    die verbliebenen deutschen Wehrmachtssoldaten, bevor diese
    die Kanalbrücke sprengen konnten.
    Über eine Kanalschleuse schlichen sich Gijs Numan und Albert
    van de Scheur in der Nacht vom 16. auf den 17. April 1945 zu
    den kanadischen Streitkräften und informierten sie über den
    Abzug der Wehrmacht. Auf ihre Verhandlungen hin waren die
    Kanadier schließlich bereit, ohne Artilleriebeschuss in die
    Stadt einzurücken.        Im Laufe des 17. Aprils 1945 wurde Apel-
            Nach dem Krieg besuchte
            Klaus Jacoby seine
    doorn kampflos             Heimatstadt
                          befreit.
14. April 2019, 14 Uhr
 Fahrradtour
 „Weg der Befreiung“

      Wir fahren Teile des Weges ab, den der Rechtsanwalt Dr. August
      Wiedenhofen und der Architekt Aloys Odenthal am 16. April
      1945 zum amerikanischen Stützpunkt nach Mettmann
      zurückgelegt haben. Voraussetzung für die Teilnahme an der
      rund dreistündigen Fahrradtour bis zum Endpunkt Auf der
      Hardt ist ein verkehrstaugliches Fahrrad. Eine Rückfahrt mit der
      Stadtbahn wäre ab dort möglich.
      Startpunkt: Polizeipräsidium, Jürgensplatz/Ecke Fürstenwall,                                                               Theodor Andresen (hier links
     Teilnahme kostenlos                                                                                                         im Bild) gehörte zu den Mit-
                                                                                                                                 gliedern, die wegen ihres
                                                                                                                                 Engagements für den Frieden
                                                                                                                                 von den Nationalsozialisten
1945            Kriegsende                                                                                                       hingerichtet wurden
                                                         in Düsseldorf +
                                                                         ++ 17. April 19
                                                                                         45

                                                                                                                                  16. April 2019, 18 Uhr
                                                                                         Gedenkgottesdienst
                                                                                         In Erinnerung an die „Aktion Rheinland“

                                                                                            Der Gottesdienst in Erinnerung an die „Aktion Rheinland“ in
                                                                                            St. Albertus Magnus wird von der Polizeiseelsorge und dem
                                                                                            Polizeichor Düsseldorf gestaltet.
                                                                                           Kirche St. Albertus Magnus, Kaiserswerther Str. 211

 Alliierte Soldaten an der Düsseldorfer Rennbahn, 1945 (StAD)

                                                                16. April 2019, 15 Uhr                                             17. April 2019, 19 Uhr
 Gedenken an die Mitglieder der „Aktion Rheinland“                                       Vortrag
                                                                                         Kriegsende in Düsseldorf: die „Aktion Rheinland“
      Die Polizei Düsseldorf und die Landeshauptstadt Düsseldorf
      gedenken gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der                              Der Vortrag in der Mahn- und Gedenkstätte zeichnet den histo-
      Gelre Association International aus Apeldoorn der „Aktion                             rischen Kontext der Kriegsendphase in Düsseldorf nach und
      Rheinland“ am Mahnmal Anton-Betz-Straße.                                              erläutert die Widerstandsaktion, die zur friedlichen Übergabe
      Eine Veranstaltung der Polizei Düsseldorf in Kooperation mit der                      der Stadt an die US-amerikanischen Truppen am 17. April 1945
      Landeshauptstadt Düsseldorf                                                           führte.
     Mahnmal, Anton-Betz-Straße                                                            Gedenkstätte, Eintritt frei
2. Mai 2019, 15.30 Uhr
Gedenktag Yom HaShoa
„Jeder Mensch hat einen Namen“:

   Unter diesem Motto erinnern die Schülerinnen und Schüler
   der Religionsschule der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf an
   diejenigen Düsseldorfer, die Opfer der Shoa wurden. Am Tag
   des israelischen Gedenkens (Yom HaShoa) lesen die Schüler,
   aber auch Politiker, Gäste und Bürger die einzelnen Namen der
   Düsseldorfer Holocaust-Opfer öffentlich vor. Die Namensliste
   mit 2.587 Namen basiert auf den historischen Forschungen der
   Mahn- und Gedenkstätte. Männliche Teilnehmer werden gebe-
   ten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
   Pavillon vor dem Carsch-Haus, Heinrich-Heine-Platz, Altstadt

                                                                                                            19. Mai 2019, 11–14 Uhr

                                          16. Mai 2019, 17 Uhr
                                                                     Kreative Zusammen-Arbeit in Leichter Sprache
Gedenken an die Deportation der Düsseldorfer Sinti                     Julo Levin hat viel gemalt. Er war Künstler.
                                                                       Ab 1933 durfte Julo Levin nicht mehr malen.
                    Vor 79 Jahren, am 16. Mai 1940, wurden 130         Die Nazis haben gesagt: Juden sind schlecht.
                      Düsseldorfer Sinti in das Sammellager            Und: Julo Levin ist Jude.
                     Köln-Deutz und von dort in Ghettos im be-         Ab 1935 hat Julo Levin Kindern malen beigebracht.
                   setzten Polen deportiert. Zur Erinnerung an         Das war in einer Schule. Die Schule hieß:
                   diesen Tag präsentiert die stellvertretende Di-     jüdische Volks-Schule.
                      rektorin des NS-Dokumentationszentrums
                       Köln, Dr. Karola Fings, neueste Forschun-       Zusammen schauen wir uns das Gemalte an.
                       gen zum Sammellager Köln Deutz. Was             Wir fragen uns:
                        passierte im Sammellager in der Messe          Wer waren diese Kinder?
                        Köln-Deutz, das als KZ-Außenlager mitten       Wir arbeiten in Leichter Sprache.
                      in der Stadt fungierte? Rigoletto Mettbach       Das kann jeder gut verstehen.
                      von der SINTI Union spricht Worte des Ge-        Und wir werden selber malen.
                      denkens. Die Musik des Danietto-Winter-
                       stein-Quartetts sowie Lebensaussagen von        Du magst Geschichte?
                       Sintizas ermöglichen zudem Begegnung            Du malst gerne?
                       und Gespräch im Rahmen dieser Gedenk-           Dann mach mit!
                      veranstaltung.                                   Dafür musst Du dich anmelden.
                        Eine Veranstaltung der SINTI Union Düssel-
                        dorf e.V. und der Mahn- und Gedenkstätte       Hier kannst Du dich anmelden:
                                                                       Telefon-Nummer: 0211 899 620 5
                            Beginn: Gedenkstätte, Forum
                                                                       E-Mail: isabel.muecke@duesseldorf.de

                                                                       Dies ist ein barrierearmes Angebot im Rahmen des Internationalen
                                                                       Museumstages. Der Workshop richtet sich explizit an Menschen
                                                                       mit Behinderung. Leichte Sprache ist keine kindgerechte Sprache.
22. Mai 2019, 17.30 Uhr
                                                                         Stadtrundgang
                                                                         „Macht und Pracht“.
                                                                         Die Königsallee im Nationalsozialismus

                                                                           „Every time I was in Düsseldorf, I would go on the Königsallee
                                                                           and I did buy not clothes, but I bought a beautiful – the very
  Auf einem Auswandererschiff
  1934: anstehen für’s Mittagessen                                         first time I went back – beautiful set of china, beautiful, […] I
                                                                           bought it in a store in Königsallee, Franzen.“
                                                                           Charlotte Cohen, geborene Katzenstein, konnte 1939 in die
                                                                           USA fliehen. Bei ihrem ersten Nachkriegsbesuch führt sie ihr
                                                                           Weg direkt zu Franzen. Nur eine von vielen Geschichten, die
                                                                           zeigt, welche Bedeutung die „Kö“ für die vertriebenen, geflohe-
                                                                           nen und deportierten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer
                                                                           hatte. Die Königsallee ist nicht nur Flaniermeile, sondern auch
                                                                           Schauplatz der Geschichte.
                                                      Landvermesser
                                                      in Cham el Valid
                                                      im Norden des         Begleiten Sie uns auf diesem 90-minütigen Rundgang zu unse-
                                                      Hule-Sees, 1940       rem Band 8 der kleinen Schriftenreihe. Erfahren Sie unter ande-
                                                                            rem mehr zur längst verschwundenen Lichtburg, zur Schokolade
                                                                            von Hemesath oder der „Kugelspielerin“ im Kö-Gärtchen.
                                                                           Treffpunkt: Bergischer Löwe, Königsallee, Teilnahme kostenlos

                                           19. Mai 2019, 15 Uhr

Internationaler Museumstag
„Goldsteins Traum“
Impulsführung durch die Sonderausstellung

   Anlässlich des Internationalen Museumstages bietet die
   Mahn- und Gedenkstätte eine zusätzliche kostenfreie öffentliche
   Führung durch die Sonderausstellung „Goldsteins Traum:
   Von Düsseldorf ins gelobte Land. Eine fotografische Annähe-
   rung“ an. Wer war der Arzt Dr. Georg Goldstein? Wieso sind
   seine Fotos auch für Düsseldorf interessant? Was erzählen
   seine Fotos über die Gründungsphase des Staates Israel?
  Gedenkstätte, Teilnahme kostenlos
25. Juni 2019, 18 Uhr
                                                                       Stadtspaziergang
                                                                       „Im Namen des Volkes...“
                                                                       Das Düsseldorfer Oberlandesgericht und die Justiz
                                                                       im Nationalsozialismus

                                                                         „Im Namen des Volkes…“ ist eine feste Formulierung des deut-
                                                                         schen Prozessrechtes. Sie drückt aus, dass der Ursprung aller
                                                                         Macht vom Volk ausgeht und die Gesetzgebung demokratisch
                                                                         legitimiert ist. Während des nationalsozialistischen Regimes
                                                                         ergingen Urteile auch „im Namen des Volkes“. Doch das Ge-
                                                                         setz wurde mehr und mehr Unrecht. Politische Gegner wurden
                                                                         als angebliche „politische Kriminelle“, Bettler und Prostituierte
                                                                         als „asoziale Elemente“ juristisch belangt, Menschen mit einer
                                                                         körperlichen oder geistigen Behinderung als vermeintlich
                                                                         „erbkrank“ herabgewürdigt und ihrer körperlichen Integrität
                                                                         per Beschluss des „Erbgesundheitsgerichts“ brutal beraubt,
                                                                         Homosexuelle nach dem Paragrafen 175 verfolgt.

                                             2. Juni 2019, 15 Uhr
Führung
Der alte jüdische Friedhof an der Ulmenstraße

   Die Geschichte der jüdischen Friedhöfe in Düsseldorf reicht zu-
   rück bis ins 15. Jahrhundert. Einer der wenigen, sehr gut erhal-
   tenen „Schätze“ ist der Friedhof an der Ulmenstraße ein sonst
   verschlossener Ort, den wir Ihnen an diesem Tag zugänglich
   machen. Wir werden Ihnen Persönlichkeiten vorstellen wie Rab-
   biner Löb Aron Scheuer, Landesrabbiner der Herzogtümer Jü-
   lich und Berg mit Sitz in Düsseldorf. Scheuer galt als „ein Korb
   voller Bücher“, wie es in seiner Grabinschrift zu lesen ist, und
   war 42 Jahre lang im Amt. Neben bekannten Rabbinern bietet
   dieser Friedhof aber auch aus kunsthistorischer Perspektive
   Besonderheiten. Der Düsseldorfer Bildhauer Leopold Fleisch-
   acker (1882–1946) wurde von vielen Familien mit der Gestal-           Urteile und Strafmaß folgten den nationalsozialistischen Ge-
   tung ihrer Grabsteine beauftragt.                                     setzen, Richter, Anwälte und Staatsanwälte nutzten ihre Hand-
                                                                         lungs- und Ermessensspielräume im Sinne der NS-Ideologie.
   Zusätzlich geben wir Ihen einen Einblick in die jüdischen             Hinzu trat die Ausgrenzung aus den juristischen Berufen all
   Trauerriten.                                                          derjenigen, die für die Nationalsozialisten nicht zur sogenannten
   Männliche Teilnehmer bitten wir, auf dem Friedhof eine Kopfbedek-     „Volksgemeinschaft“ gehörten.
   kung zu tragen.                                                       Begleiten Sie uns auf einen rund 120-minütigen Rundgang zu
   Um Anmeldung bis zum 30. Mai 2019 unter 0211/8996205 oder             unserem Band 9 der kleinen Schriftenreihe: „‚Im Namen des
   nicole.merten@duesseldorf.de wird gebeten.                            Volkes…‘ – Das Düsseldorfer Oberlandesgericht und die Justiz
                                                                         im Nationalsozialismus“.
  Treffpunkt: Ulmenstraße/Ecke Möhlaustraße,
  Teilnahme kostenlos                                                    Treffpunkt: vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf,
                                                                         Cecilienallee 3, Teilnahme kostenlos
Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
  Mühlenstraße 29, 40213 Düsseldorf
  Kontakt:
  Telefon: 0211/89-96206 (Ausstellung)
           0211/89-96205 (Verwaltung)
  Telefax 0211/89-29137
  www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette
  e-mail: gedenkstaette@duesseldorf.de
  www.gedenk-dus.de

  Öffnungszeiten:
  Di bis Fr und So 11 bis 17 Uhr, Sa 13 bis 17 Uhr
  Der Eintritt ist frei.

  Herausgegeben von der Landeshauptstadt Düsseldorf
  Mahn- und Gedenkstätte, © 2019
  Redaktion: Dr. Bastian Fleermann, Dr. Andrea Ditchen
  Gestaltung: Büro Ullrich, Düsseldorf
  Bildmaterial: Alle Bildrechte sind der Mahn- und Gedenkstätte bekannt.
Sie können auch lesen