ACHTZEHN NEUNZEHN 18 19 - SWR Service
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INHALT GRUẞWORT 2 ABONNEMENTKONZERTE 4 SONDERKONZERTE 16 MITTAGSKONZERTE 22 JETZTMUSIK 28 KAMMERKONZERTE 31 MUSIKVERMITTLUNG 37 KARTENSERVICE 42 IMPRESSUM 45
Liebe Musikfreunde, »Was mir die Liebe erzählt«, so wollte Gustav Mahler ursprünglich den letzten Satz seiner dritten Sinfonie betiteln. Ein schöneres Motto für meine erste Sai- son als Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters könnte ich mir nicht vor- stellen. Liebe und Hingabe an die Musik soll unser Ansporn sein, denn die Liebe ist alles und ohne sie ist nichts. Daher steht gleich zu Beginn unserer gemein- samen Arbeit eben jene Sinfonie von Gustav Mahler auf dem Programm – mit einem Schlusssatz, der so beseelt von innigem Frieden ist, wie es selten bei Mahler zu finden ist. Die Fortsetzung der zyklischen Auseinandersetzung mit der Sinfonik von Gustav Mahler ist ein Schwerpunkt der Saison, ein anderer ist das Œuvre von Dmitrij Schostakowitsch, neben Mahler der zweite große Sinfoniker des 20. Jahrhun- derts. Schostakowitsch erlebte die Katastrophen dieses Jahrhunderts am eige- nen Leib. Seine Sinfonien legen davon in beklemmender Art und Weise Zeugnis ab – und haben bis heute an Aktualität nichts verloren. Der Spiegelung der Moderne in der Tradition widmen sich Konzertprogramme, die das Violakonzert von Schnittke der fünften Sinfonie von Tschaikowsky, ein neues Werk von Newski den Sinfonischen Tänzen von Rachmaninow oder auch »Ancient Voices of Children« von Crumb der vierten Sinfonie von Mahler ge- genüberstellen. Und schließlich lade ich Sie zu einem neuen Format ein, das mir besonders am Herzen liegt: In der neuen Spielzeit möchte ich mit Ihnen in einen Dialog treten und mich über meine Herangehensweise an die jeweiligen Werke austauschen, Interpretationsvergleiche mit historischen Aufnahmen unternehmen oder auch vom Klavier aus dem Komponisten im Nachgang bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Ich freue mich auf die Musikerinnen und Musiker des SWR Symphonieorches- ters, auf unseren Artist in Residence Antoine Tamestit, auf alle meine Pultkolle- gen und die Schar der international gefragten Solisten – und natürlich auf Sie! TEODOR CURRENTZIS CHEFDIRIGENT DES SWR SYMPHONIEORCHESTERS Teodor Currentzis 2 3
ABONNEMENTKONZERTE DO 20. UND FR 21. SEPTEMBER, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG ANTRITTSKONZERT TEODOR CURRENTZIS GUSTAV MAHLER Sinfonie Nr. 3 d-Moll für Alt, Frauenchor, Knabenchor und Orchester Gerhild Romberger, Alt Damen des MDR Rundfunkchors Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart SWR Symphonieorchester Dirigent: Teodor Currentzis Der erste Satz ist ein Brocken, eine Sinfonie in oder vor der Sinfonie, in der be- reits Momente des Kommenden anklingen: Aufbruch und Gegenbewegung vor dem Hintergrund des aufmarschierenden Sommers. Heiterkeit und Tragik sind hier nicht so leicht voneinander zu trennen. Dem mehr als halbstündigen heroischen Auftakt folgen Naturbilder. Der Komponist belauscht Wiesen und Wälder bei Tag und bei Nacht, bis die Morgenglocken läuten. Zuletzt spricht die Liebe selbst. Vorsicht ist hier angebracht, denn hinter den idyllischen Genrebil- dern lauern Abgründe. Das instrumentale Theater allein ist nicht genug. Des »Knaben Wunderhorn« wird aufgerufen, Friedrich Nietzsche kommt zu Wort. 4 5
DO 8. UND FR 9. NOVEMBER, 20 UHR DO 13. UND FR 14. DEZEMBER, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG ELIAHU INBAL CURRENTZIS SCHOSTAKOWITSCH 11 TSCHAIKOWSKY 5 LUDWIG VAN BEETHOVEN ALFRED SCHNITTKE Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 Konzert für Viola und Orchester (Tripelkonzert) PETER TSCHAIKOWSKY DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 (Das Jahr 1905) Antoine Tamestit, Viola Ludwig Trio SWR Symphonieorchester SWR Symphonieorchester Dirigent: Teodor Currentzis Dirigent: Eliahu Inbal Im Jahr 1905 erhoben sich die russischen Massen gegen den Zaren. Erster grau- Das Thema der »Vorsehung« geht als eine Art »Idée fixe« durch Tschaikowskys siger Höhepunkt war der »Blutige Sonntag« in St. Petersburg. Vor dem Winter- fünfte Sinfonie. Gleich zu Beginn intonieren die Klarinetten das fahle Schick- palast schossen Soldaten in die Menge. Schostakowitsch hat diese Ereignisse in salsmotiv, das daran erinnert, dass die Geschicke des Individuums im Buch des den vier Sätzen seiner elften Sinfonie gemalt: Eine schwere Ahnung liegt in der Lebens und des Todes festgeschrieben sind. Wenn der Komponist im Finale Luft (Adagio), die Situation eskaliert (Allegro), das Angedenken wird zur Klage nicht von der Stelle kommt, was Kritiker ihm ankreiden, dann ist das kein Un- (Adagio), im »Sturmgeläut« klingt die Wut kommender Bewegungen an (Alle- vermögen, sondern der kongeniale Ausdruck des fatalistischen Gefangenseins, gro non troppo). Was bei der Uraufführung 1957 aussah wie eine Verbeugung von dem diese Sinfonie erzählt. Partiell gilt das auch für Schnittkes Bratschen- vor der sowjetischen Heldenverehrung, könnte Schostakowitsch auch im Ange- konzert, das in seiner tragischen Bestimmtheit zwischen Trauer und Gehetzt- sicht des eben niedergeschlagenen Ungarnaufstands geschrieben haben. sein die kommende Katastrophe im Leben des Komponisten vorwegnimmt. 6 7
DO 24. UND FR 25. JANUAR, 20 UHR DO 21. UND FR 22. FEBRUAR, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG SANDERLING CURRENTZIS SCHOSTAKOWITSCH 10 MAHLER 4 SERGEJ PROKOFJEW GEORGE CRUMB Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 Ancient Voices of Children DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH GUSTAV MAHLER Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 Sinfonie Nr. 4 G-Dur für Sopran und Orchester Anna Vinnitskaya, Klavier Christina Gansch, Sopran SWR Symphonieorchester SWR Symphonieorchester Dirigent: Michael Sanderling Dirigent: Teodor Currentzis Prokofjew und Schostakowitsch – das Verhältnis dieser beiden Repräsentan- Am Anfang sollte es eine sinfonische Humoreske werden, doch Mahler drängte ten der russischen bzw. sowjetischen Musik zu beschreiben, könnte viele Seiten es bald zu Größerem. Geblieben ist aber die Sehnsucht nach einer Auszeit von füllen. Im Konzert stehen sich ein virtuos gestimmter Meister mit Lust am klas- der sinfonischen Schwerstarbeit. Die Schlüsselvokabeln »Bedächtig«, »Gemäch- sizistischen Maskenspiel und ein nachdenklich gestimmter Orchestererzähler lich«, »Ruhevoll« und »Behaglich« in den Satzüberschriften verraten das Bedürf- gegenüber. Der eine hat die politische Schreckensherrschaft noch vor sich, der nis nach Frieden. Herausgekommen ist ein glitzerndes Bekenntnis zur Romantik, andere vorläufig hinter sich. Schostakowitschs zehnte Sinfonie entstand un- ein Versuch über die Leichtigkeit. Unerwarteter Einstieg ist eine Kammermusik mittelbar nach Stalins Tod. Der Komponist hat seinen Peiniger im zweiten Satz für Stimmen und Instrumente von Crumb. Seine »Ancient Voices of Children« porträtiert und ihm ein akustisches Denkmal gesetzt. Der fünfzehn Jahre ältere kommen aus einer anderen Zeit, doch teilen sie mit Mahler eine geradezu Prokofjew starb am gleichen Tag wie Stalin, am 5. März 1953. mittsommernächtlich anmutende Sehnsucht nach den Stimmen der Kindheit. 8 9
DO 21. UND FR 22. MÄRZ, 20 UHR DO 11. UND FR 12. APRIL, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG HERAS-CASADO ESCHENBACH SCHOSTAKOWITSCH 5 SCHOSTAKOWITSCH JOHANNES BRAHMS DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH »Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen«, Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77 Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella op. 74 Nr. 1 HECTOR BERLIOZ JOHANNES BRAHMS Symphonie fantastique op. 14 Schicksalslied für gemischten Chor und Orchester op. 54 Sergey Khachatryan, Violine DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH SWR Symphonieorchester Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Dirigent: Christoph Eschenbach SWR Vokalensemble SWR Symphonieorchester Dirigent: Pablo Heras-Casado Als Referenzgröße mag Brahms für Schostakowitsch keine überragende Bedeu- 1948 tagt in Moskau der Verband sowjetischer Komponisten. Eine General- tung haben. Doch als Motto zu einem Leben voller Mühsal und Plage kann die kritik am »Formalismus« steht an, Schostakowitsch trifft die ganze Wucht der Anfangszeile der Motette taugen: »Warum ist das Licht gegeben dem Mühse- Anklage, die in seiner Musik verwerfliche Momente wie den puren »Expres ligen«. Dann gibt es die Übereinkunft einer melancholischen Weltsicht. Auch sionismus« oder »ein Sichversenken in die Welt scheußlicher, abstoßender, Hyperions »Schicksalslied« kann man auf den Lebenskampf des Komponisten pathologischer Erscheinungen« aufspürt. Das erste Violinkonzert jener Zeit legt mit der Sowjetbürokratie anwenden. Präzedenzfall ist die fünfte Sinfonie, mit der Komponist daher lieber in die Schublade, bis bessere Zeiten anbrechen. Erst der der Avantgardist dem sozialistischen Realismus nähertrat. Alle parteiamtli- 1955 wird dieses traurig-trotzige Stück uraufgeführt. Im Gegenüber zu Berlioz’ chen Sonderwünsche werden jedoch von einer Musik kassiert, die ihre Zuhörer Symphonie fantastique, die ein Künstlerschicksal erzählt, erweist sich das ergreift und in ihren besten Momenten in eine andere Welt transportiert. Konzert als Sinfonie, die wie ein Selbstbekenntnis in vier Sätzen klingt. 10 11
DO 9. UND FR 10. MAI, 20 UHR DO 27. UND FR 28. JUNI, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG JANINE JANSEN CURRENTZIS SIBELIUS SCHOSTAKOWITSCH 7 CARL MARIA VON WEBER DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH Ouvertüre zur Oper »Der Freischütz« Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60 (Leningrader) JEAN SIBELIUS SWR Symphonieorchester Violinkonzert d-Moll op. 47 Dirigent: Teodor Currentzis ANTONÍN DVOŘÁK Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 (Aus der Neuen Welt) Janine Jansen, Violine SWR Symphonieorchester Dirigent: Christoph Eschenbach Obwohl Dvořák die Musik Amerikas vor Ort studieren konnte, als er Direktor 870 Tage dauerte die Belagerung Leningrads durch deutsche Truppen. Noch be- des National Conservatory of Music in New York war, klingt seine Neunte, die vor die Blockade begann, arbeitete Schostakowitsch an einer Sinfonie, die er der Sinfonie aus der Neuen Welt, sehr tschechisch. Der Komponist konnte nichts Stadt und ihren Bewohnern widmete. Selten hat eine Musik so stark gewirkt anderes tun, als das Vorgefundene durch die ihm eigenen Wahrnehmungsorga- wie diese siebente Sinfonie. Uraufgeführt am 5. März 1942, machte die »Lenin- ne zu filtern. Vielleicht spielte das Heimweh eine gewisse Rolle. Ohne das Idiom grader« bald ihren Weg durch die UdSSR und in der freien Welt. Allein in den seiner Heimat ist auch Sibelius nicht denkbar. Er kultivierte den finnischen Ton USA wurde sie 1942 sechzigmal aufgeführt, zuerst unter der Leitung von Arturo zu einer unverwechselbaren Sprache. Wie im Falle Dvořáks wurde eine Musik Toscanini in New York. Diese Musik hatte das Zeug, den Durchhaltewillen an der mit unverwechselbaren geographisch bedingten Eigenheiten zur Weltsprache. antifaschistischen Front mit zu formen. Doch die »Optimistische Tragödie« von Im Fall des Violinkonzerts kommt eine bodenständige Eleganz hinzu. Schostakowitsch packt die Menschen auch heute noch immer. 12 13
DO 18. UND FR 19. JULI, 20 UHR ABOKONZERT PLUS STUTTGART, LIEDERHALLE DO 4. OKTOBER, 20 UHR 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG DOMKIRCHE ST. EBERHARD NAGANO BACH-REFLEXIONEN BRUCKNER 6 ARNOLD SCHÖNBERG KNUT NYSTEDT Klavierkonzert op. 42 Immortal Bach ANTON BRUCKNER für gemischten Chor a cappella Sinfonie Nr. 6 A-Dur HUGO DISTLER »Singet dem Herrn ein neues Lied«, Mari Kodama, Klavier Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella op. 12 Nr. 1 SWR Symphonieorchester SVEN-DAVID SANDSTRÖM Dirigent: Kent Nagano »Komm, Jesu, komm«, Motette für 2 achtstimmige gemischte Chöre a cappella MAURICIO KAGEL Chorbuch, 53 Choräle für gemischten Chor und Tasteninstrumente (Auswahl) DIETER SCHNEBEL Das Klavierkonzert von Schönberg enthält eine Art Autobiographie in den vier Contrapunctus I, Bearbeitung Abschnitten des einsätzigen Werks. »Finished December 29, 1942«, notiert der für 20 Stimmen aus: Bach-Contrapuncti Komponist im amerikanischen Exil ans Ende des Particells. Das Leben erzählt ISABEL MUNDRY sich in einem Zug, konstruktiv, analytisch, mit einer Klarheit des Geistes, die in Zeugenschaft für 24-stimmingen Chor a cappella den ersten Takten wie ein selbstreferentieller Schöpfungsakt auftritt. Die Reihe (Kompositionsauftrag des SWR) stellt sich vor, das Leben ist partiell vorgezeichnet. Was den dort skizzierten Weg angeht, so lautet der nach Schönberg folgendermaßen: »Life was so easy« Jürgen Kruse, Tasteninstrumente (Andante), »suddenly hatred broke out« (Molto Allegro), »a grave situation was SWR Vokalensemble created« (Adagio). »But Life goes on« (Rondo giocoso). Dirigent: Florian Helgath 14 15
SONDERKONZERTE SILVESTERKONZERT MO 31. DEZEMBER, 17 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE ALLES WALZER ALEXANDER GLASUNOW Konzertwalzer für Orchester Nr. 1 D-Dur op. 47 ANTONIO PASCULLI Großes Konzert über Themen aus der Oper »I Vespri Siciliani« von Giuseppi Verdi für Oboe und Orchester CARL MARIA VON WEBER Aufforderung zum Tanz, Rondo brillant op. 65 (bearbeitet für Orchester) MAURICE RAVEL Valses nobles et sentimentales (Fassung für Orchester) RICHARD STRAUSS Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« AV 145 Philippe Tondre, Oboe SWR Symphonieorchester Dirigent: Kazuki Yamada Auf den Petersburger Adelsbällen tanzte Glasunow leidenschaftlich. Sein erster Konzertwalzer gibt dieser Leidenschaft Ausdruck. 1819 forderte Weber seine Braut Caroline Brandt mit einem kleinen Klavierstück zum Tanz auf. Er lieferte dem walzerverrückten Biedermeier die Apotheose dieses aufgeladenen Tanzes. Ravel komponierte eine Suite aus sieben Walzern und einem Epilog. Er charak- terisierte den Wiener Walzer als »das delikate Vergnügen einer nutzlosen Be- schäftigung«. In der »Rosenkavalier«-Suite überarbeitete Strauss die populärs- ten Walzerthemen seiner Oper für den Konzertsaal. Die Opernparaphrase des Komponisten und Oboisten Pasculli glänzt in tänzerischer Virtuosität. 16 17
FASZINATION KLASSIK MEISTERKONZERT · SKS RUSS FR 1. FEBRUAR, 20 UHR DO 28. FEBRUAR, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE PREISTRÄGERKONZERT HILARY HAHN BEDŘICH SMETANA PROKOFJEW Tanz der Komödianten aus der Oper »Die verkaufte Braut« AZIZA SADIKOVA ANTONÍN DVOŘÁK Auftragswerk für Simone Rubino Serenade für Streichorchester E-Dur op. 22 NN SERGEJ PROKOFJEW Konzert für Solo und Orchester Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19 ANTONÍN DVOŘÁK ROBERT SCHUMANN Das goldene Spinnrad, Sinfonische Dichtung op. 109 Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Simone Rubino, Schlagzeug Hilary Hahn, Violine NN, Solist (Preisträger) SWR Symphonieorchester SWR Symphonieorchester Dirigent: Omer Meir Wellber Dirigent: Francesco Angelico Im Preisträgerkonzert musizieren jedes Jahr junge MusikerInnen, die sich bei »Wie eine Landschaft vom Sonnenlicht übergossen«, so charakterisierte David internationalen Musikwettbewerben einen Preis erspielt haben. Fürs Publikum Oistrach das erste Violinkonzert von Prokofjew. Der Konzertmeister des Pariser eine gute Gelegenheit, die Nachwuchstalente kennenzulernen, bevor sie die Opernorchesters Marcel Darrieux übernahm zur Uraufführung 1923 den Solo- große Karriere machen, wobei auch ein Wettbewerbserfolg dafür kein Garant part des Werkes, das als das beste Konzert der Moderne galt. Der freien Gefühl- mehr ist. Einer der jungen Preisträger ist der italienische Schlagzeuger Simone sentfaltung sind bei Dvořák in der von Kontrasten geprägten Serenade keine Rubino. Er gewann 2014 fulminant den Internationalen Musikwettbewerb der Grenzen gesetzt. Es ist ein Werk, das der Gattung der Serenade alle Ehre macht. ARD und beherrscht seine vielen Instrumente, dass einem Hören und Sehen Ständige Verwandlung einzelner Stimmungen und Gedanken sind das Marken- vergeht. Wer als zweiter Solist auftritt, steht noch in den Sternen. Auf jeden zeichen der vierten Sinfonie von Schumann, vier Sätze, in durchgehendem Fluss, Fall wird er oder sie siegreich aus einem Wettbewerbsmarathon hervorgehen. ein Werk »aus tiefster Seele«, wie Clara Schumann es beschreibt. 18 19
KULTURGEMEINSCHAFT FR 29. MÄRZ, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE HAENCHEN SCHOSTAKOWITSCH 6 JOSEPH HAYDN Sinfonie Nr. 95 c-Moll Hob I:95 BÉLA BARTÓK Konzert für Viola und Orchester Sz 120 DMITRIJ SCHOSTOAKOWITSCH Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54 Antoine Tamestit, Viola SWR Symphonieorchester Dirigent: Hartmut Haenchen Zwischen der groß dimensionierten fünften und der pathetischen siebenten Sinfonie von Schostakowitsch nimmt die sechste eine Sonderstellung ein. Nach der Generalanklage im Prawda-Artikel »Chaos statt Musik« änderte sich alles im Leben des bis dahin anerkannten Komponisten. Nach einer Phase der Depres- sion folgte die spätromantisch angehauchte fünfte Sinfonie. Dann die sechste Sinfonie, die die Erwartungen von Zuhörern wie Kritikern betrog. Wie oft in der Musikgeschichte weisen Formen und Strukturen in die Zukunft. Hier die Drei- sätzigkeit, die autonome Sinfonik, die Harmonik der Terzverwandtschaften, das große Largo zu Beginn, Klage und ruhige Pastorale zugleich. Antoine Tamestit 20 21
MITTAGSKONZERTE DO 6. DEZEMBER, 13 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE MITTAGSKONZERT JULIUS RIETZ Klarinettenkonzert g-Moll op. 29 FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 (Italienische) Sebastian Manz, Klarinette SWR Symphonieorchester Dirigentin: Joana Mallwitz Moderation: Kerstin Gebel Die Außenwahrnehmung ist so eine Sache: Von Rietz kennt man wenig, von Mendelssohn Bartholdy fast alles. Beide waren Gewandhauskapellmeister und Zeitgenossen. Mendelssohn gründete 1843 in Leipzig die erste Musikhochschu- le Deutschlands, Rietz unterrichtete dort. Und da ist noch die Verehrung für den Komponisten der »Italienischen«, die Mendelssohns Reiselust widerspie- gelt. Rietz war es auch, der Mendelssohns vierte Sinfonie in der überarbeiteten Fassung 1848 als deutsche Erstaufführung dirigierte. Konzertante Spielfreude, romantische Anklänge, spielerische Virtuosität und eine Klanglichkeit, die Men- delssohn verpflichtet ist, finden sich im Klarinettenkonzert von Rietz. 22 23
MI 30. JANUAR, 13 UHR MI 27. MÄRZ, 13 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE STUTTGART, LIEDERHALLE MITTAGSKONZERT MITTAGSKONZERT AZIZA SADIKOVA JOSEPH HAYDN Neues Werk für Simone Rubino Sinfonie Nr. 95 c-Moll Hob I:95 ANTONÍN DVOŘÁK BÉLA BARTÓK Das goldene Spinnrad, Sinfonische Dichtung op. 109 Konzert für Viola und Orchester Sz 120 Simone Rubino, Schlagzeug Antoine Tamestit, Viola SWR Symphonieorchester SWR Symphonieorchester Dirigent: Francesco Angelico Dirigent: Hartmut Haenchen Moderation: Kerstin Gebel Moderation: Kerstin Gebel Märchen trifft auf Moderne, ein großes Spannungsfeld. In der Sommerfrische Eine glückliche Fügung der Musikgeschichte lockerte mit dem Tode des Fürsten 1883 hatte Dvořák seinem Verleger geschrieben: »Ich bin nun fest entschlossen, Nikolaus Esterházy Haydns enge Bindung an den Hof nach etwa dreißig Jahren. mich in das Spinnrad zu stürzen. Wenn ich es so gut mache wie Erben, dann wird Von der Provinz ging es nach London, denn der Impresario Johann Peter Salo- es gut.« Gemeint ist die Balladensammlung des tschechischen Dichters Karel mon machte ein verlockendes Angebot. Daraus sind zwölf Sinfonien entstan- Jaromír Erben, woraus der Märchenstoff stammt. In der Tondichtung muss ein den, die Krönung von Haydns Schaffen in dieser Gattung. Im Rahmen der ersten sprechendes Spinnrad eingreifen, damit das Liebespaar zusammenfindet. Für Londonreise entstand 1791 die Sinfonie Nr. 95. 153 Jahre später schrieb Bartók den Schlagzeugsolisten Simone Rubino komponiert Aziza Sadikova ein neues als Auftragswerk für den schottischen Bratscher William Primrose ein Konzert. Werk. Ihre Handschrift ist von traditioneller usbekischer Musik in Kombination Der gab ihm auf den Weg, keine technischen Limits des Instrumentes berück- mit zeitgenössischen westlichen Stilen und Techniken beeinflusst. sichtigen zu müssen. Der Solopart dominiert in faszinierender Weise. 24 25
MI 10. JULI, 13 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE MITTAGSKONZERT FRANCIS POULENC Konzert für 2 Klaviere und Orchester d-Moll RICHARD STRAUSS Don Juan, Tondichtung für großes Orchester op. 20 Lucas & Arthur Jussen, Klavier SWR Symphonieorchester Dirigent: Tung-Chieh Chuang Moderation: Kerstin Gebel Als Poulenc sein Doppelkonzert komponierte, standen auf seinem Klavier Par- tituren von Mozart, Liszt und Ravel. Ganz klar blitzt Mozart hindurch, es folgt ein Stilmix, der uns immer an etwas Vertrautes denken lässt, an Filmmusik, an Barmusik, an Jazz. Und plötzlich wechselt die Farbe wieder zur Klassik, rein und klar. Inspiriert durch Nikolaus Lenaus Versepos, komponierte Strauss eine seiner bedeutendsten sinfonischen Dichtungen. Darin taucht er den Schwerenöter Don Juan in eine rauschende Sinnesfreude und Vitalität. Er erzeugt eine enor- me Steigerung bis zur Generalpause, der Held hat sich übernommen. Der Aus- klang in Moll sorgt für Entspannung und vielleicht Erkenntnis. Lucas & Arthur Jussen 26 27
JETZTMUSIK ECLAT · FESTIVAL NEUE MUSIK STUTTGART SO 10. FEBRUAR, 18.30 UHR STUTTGART, THEATERHAUS SWR JETZTMUSIK VYKINTAS BALTAKAS Neues Werk für Orchester (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR) CHRISTIAN WINTHER CHRISTENSEN Neues Werk für Klavier und Orchester (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR) VITO ŽURAJ Der Alchimist für gemischten Kammerchor und Sinfonieorchester Rei Nakamura, Klavier SWR Vokalensemble SWR Experimentalstudio SWR Symphonieorchester Dirigent: Brad Lubman »Kunst heißt, Unnutz zu Wertvollem zu machen, es ist die magische Verwand- lung von Kot zu Gold.« Der slowenische Komponist Vito Žuraj ist fasziniert vom Lebensweg des Alchimisten Johann Friedrich Böttger, den der Dichter Aleš Šteger erforscht hat. 2019 jährt sich Böttgers Todestag zum 300. Mal. Žuraj und Šteger übertragen dessen Versuche »magischer Verwandlungen« in Literatur und Musik. Um die Verwandlung des Klaviers geht es dem dänischen Komponisten Winther Christensen. Er entlockt dem elektronisch spezialpräparierten Klavier Unge- ahntes. Und auch der litauische Komponist Vykintas Baltakas beobachtet und gestaltet Verwandlungsprozesse mit unvorhersehbarem Ausgang. 28 29
SA 8. JUNI, 20 UHR STUTTGART, THEATERHAUS KAMMERKONZERTE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG SWR JETZTMUSIK MÁRTON ILLÉS Rajzok II für Klavier und großes Orchester JAY SCHWARTZ Neues Werk für Orchester (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR) HANS WERNER HENZE Heliogabalus Imperator, Allegoria per musica Márton Illés, Klavier SWR Symphonieorchester Dirigent: Pablo Rus Broseta Ein Orchesterkonzert kann beides sein: Solo und Kollektiv. Der Solist reiht sich ins Kollektiv ein oder die Gemeinschaft tritt solistisch auf. Beide Aspekte realisieren sich im JetztMusik-Konzert. Dabei wird der solistische Auftritt im Klavierkonzert von Márton Illés zu einem Hochseilakt und einer pianistischen Tour de Force. Dagegen geht es im neuen Orchesterstück von Jay Schwartz um ein Klangbild in einem ausdifferenzierten Kollektiv. Und Hans Werner Henzes allegorische Darstellung des Heliogabal, dem vielleicht extravagantesten aller römischen Kaiser, wird zum konzertierenden Auftritt der orchestralen Solisten, mit der das imperiale Kollektiv überwunden zu sein scheint. 30 31
SO 21. OKTOBER, 16 UHR SO 2. DEZEMBER, 16 UHR STUTTGART, NEUES SCHLOSS STUTTGART, NEUES SCHLOSS KAMMERKONZERT KAMMERKONZERT MICHAEL HAYDN JOHANNES BRAHMS Quartett für Englischhorn, Violine, Violoncello und Kontrabass C-Dur MH 600 Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli Nr. 1 B-Dur op. 18 JEAN FRANÇAIX Stefan Bornscheuer und Soo Eun Lee, Violine · Quartett für Englischhorn, Violine, Viola und Violoncello Ayano Yamazoe und Christian Nas, Viola · Annette Schütz, Englischhorn · Hwa-Won Rimmer, Violine · Christian Nas, Viola · Markus Tillier und Fionn Bockemühl, Violoncello Panu Sundqvist, Violoncello · Felix von Tippelskirch, Kontrabass ARNOLD SCHÖNBERG ONDŘEJ KUKAL Pierrot lunaire, dreimal sieben Gedichte für Sprechstimme, Flöte, Klarinette, Clarinettino für Klarinette und Streichorchester op. 11 (Bearbeitung) Violine, Viola, Violoncello und Klavier op. 21 GEORGE ENESCU Angelika Lutz, Sprechgesang · Tatjana Ruhland, Flöten · Intermezzo für Streichorchester op. 12 Nr. 1 (Bearbeitung) Dirk Altmann, Klarinetten · Lukas Friederich, Violine und Viola · PAUL CONSTANTINESCU Fionn Bockemühl, Violoncello · Petra Menzel, Klavier Konzert für Streichorchester (Bearbeitung) Anton Hollich, Klarinette · Andreea Chiriac und Alina Abel, Violine · Christian Nas, Viola · Alexander Richtberg, Violoncello · Valentin Vacariu, Kontrabass Das Englisch Horn klingt mit seinem birnenförmigen Schallbecher wärmer als Wie passen der Spätromantiker Brahms und der Erfinder der Zwölftonmusik die Oboe. Ein liebenswertes Werk ist das Quartett von Michael Haydn, dem Schönberg zusammen? Passen sie überhaupt zusammen, Schönberg, Inbegriff jüngeren Bruder Joseph Haydns. Im leichtfüßigen Quartett von Françaix ist das des Konzepts des musikalischen Fortschritts, und Brahms, der aus Sicht der Englischhorn der kapriziöse, bisweilen auch elegische Star. Als vor hundert Jah- Zeitgenossen von Liszt ästhetisch überholt wurde? Beide hatten eine tiefe ren der Erste Weltkrieg endete, entstanden Großrumänien und die Tschecho Skepsis gegenüber der bloßen Wiederholung und betrieben die permanente slowakei. Hier sind beide Länder präsent: mit dem musikantischen Clarinettino Variantenbildung und Umformung musikalischer Gedanken. Der strenge Brahms des Tschechen Kukal, dem Intermezzo Enescus, der die kulturell schimmernde war ein Meister der Variation, zu hören im zweiten Satz des Streichsextetts. Wie Musik seiner Heimat auf die Weltbühnen hob, und mit Constantinescus strengste musikalische Formprinzipien und expressive, radikale Ausdrucksmusik temperamentvoller Musik. zusammengehen, zeigt der melodramatische Zyklus »Pierrot lunaire«. 32 33
SO 20. JANUAR, 16 UHR SO 10. FEBRUAR, 16 UHR STUTTGART, NEUES SCHLOSS STUTTGART, NEUES SCHLOSS KAMMERKONZERT KAMMERKONZERT JEAN FRANÇAIX SALVATORE SCIARRINO Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Nr. 1 E-Dur Ai limiti della notte für Viola solo Anne Romeis, Flöte · Alexander Ott, Oboe · Sebastian Manz, Klarinette · FRANK BRIDGE Benno Trautmann, Horn · Angela Bergmann, Fagott Lament für 2 Violen JOHANN SEBASTIAN BACH ANTONÍN DVOŘÁK Sonate für Viola da gamba und Cembalo Nr. 3 g-Moll BWV 1029 (Bearbeitung) Quintett für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass G-Dur op. 77 YORK BOWEN Gabriele Turck und Gesa Jenne-Dönneweg, Violine · Fantasia für 4 Violen e-Moll op. 41 Nr. 1 Ingrid Philippi-Seyffer, Viola · Wolfgang Düthorn, Violoncello · GARTH KNOX Ryutaro Hei, Kontrabass Viola Spaces, daraus Nr. 8, 6, 4 JOHANN SEBASTIAN BACH Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051 (Bearbeitung) BRETT DEAN Testament, Musik für 12 Violen Antoine Tamestit, Viola · Mitglieder der Violagruppe Quintett ist nicht Quintett. Was für die Streicher das Streichquartett ist, das ist Eine »eigenartige Herbheit, kompakt, etwas heiser, mit dem Rauchgeschmack für die Bläser die Quintettbesetzung. Der Reiz des Holzbläserquintetts besteht von Holz, Erde und Gerbsäure«, so charakterisierte der ungarische Komponist darin, dass zu den Holzbläsern das Horn tritt – als ebenso eigenständige wie György Ligeti den Klang der Bratsche. Jahrzehnte stand die Bratsche im Schat- anschmiegsame Blechbläserfarbe. Für das witzige, sprechende und sprudelnde ten der Violine. Schon Berlioz und Brahms aber räumten ihr einen bedeutenden erste Bläserquintett von Françaix ist die durchhörbare Polyphonie des Bläser- Platz ein, und in der Moderne wurden BratscherInnen zu Stars. Antoine Tames- quintetts ideal. Als der junge Dvořák sein G-Dur-Quintett komponierte, ging es tit, Artist in Residence, gehört zu dieser herausragenden Bratscherschar. Dass ihm offenbar darum, das Bassfundament zu stärken. Statt eines zweiten Violon- die Viola enge Verwandtschaft zur Viola da gamba hat, machen die Bachbe- cellos hören wir den Kontrabass. Erstaunlich, wie sich durch diese Erweiterung arbeitungen deutlich, während die Werke Neuer Musik von Sciarrino bis Knox der kammermusikalische Ton ins Orchestrale erweitert. zeigen, wie nahezu unbegrenzt die Möglichkeiten des Instrumentes sind. 34 35
SO 2. JUNI, 16 UHR STUTTGART, NEUES SCHLOSS MUSIKVERMITTLUNG KAMMERKONZERT LUDWIG THUILLE Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier Hélène Boulègue, Flöte · Philippe Tondre, Oboe · Sebastian Manz, Klarinette · Thierry Lentz, Horn · Hanno Dönneweg, Fagott · Elisaveta Blumina, Klavier FRANZ SCHUBERT Quintett für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier A-Dur D 667 (Forellenquintett) Mathias Hochweber, Violine · Dirk Hegemann, Viola · Alexander Richtberg, Violoncello · Felix von Tippelskirch, Kontrabass · Gerold Huber, Klavier Ein bodenständig-fröhliches, spätromantisches Werk in der Besetzung Holzblä- serquintett plus Klavier steht einem Klavierquintett mit Streichern samt Kontra- bass gegenüber, das zumindest in einigen Abschnitten ausgelassener erscheint als viele andere Kompositionen Schuberts. Der Auftraggeber des Werkes hatte sich von Schubert Variationen über ein Lied gewünscht: »Die Forelle« auf ein politisches Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart. Ludwig Thuille war Ende des 19. Jahrhunderts einer der einflussreichsten Musiker Münchens. Seine großbesetzten Werke für Konzert und Oper sind heute vergessen, nicht aber das ebenso hochromantische wie klassizistische Sextett. 36 37
KAMMERMUSIKPROJEKT FAMILIENKONZERTKONZERT DO 11. OKTOBER BIS DO 11. JULI, JEWEILS 18.30 UHR SA 17. NOVEMBER, 15 UHR STUTTGART, STAATSGALERIE STUTTGART, NEUES SCHLOSS MYSTERIEN NUSSKNACKER ROSENKRANZSONATEN UND MAUSEKÖNIG HEINRICH IGNAZ FRANZ VON BIBER PETER TSCHAIKOWSKY Rosenkranzsonaten für Violine und Basso continuo Der Nussknacker, Auszüge aus der Ballettmusik op. 71 Konzertzyklus mit Bildbetrachtungen und Impulsvorträgen (für Bläsernonett bearbeitet von Andreas N. Tarkmann) E.T.A. HOFFMANN Violine: Mathias Hochweber · Margaret MacDuffie · Matthias Fischer · Hwa- Auszüge aus der Erzählung »Nussknacker und Mausekönig« Won Rimmer · Lukas Friederich · Ada Gosling-Pozo | Basso continuo: NN Malte Arkona, Sprecher Alle Konzerttermine im Überblick auf SWRClassic.de Mitglieder des SWR Symphonieorchesters Die Staatsgalerie verwandelt ihre Ausstellungsräume in einen Konzertsaal. Pas- Weihnachten im frühen 19. Jahrhundert: Die kleine Marie Stahlbaum ist ganz send zu ausgewählten Bildern und Objekten, die sich auf Szenen aus dem Leben vernarrt in das hölzerne Männlein, das sie unter dem Weihnachtsbaum gefun- Jesu und Mariae beziehen, erklingen in acht Konzerten Bibers Rosenkranzsona- den hat, einen Nussknacker. Es beginnt eine spannende Geschichte von Spiel ten. Mit diesem Zyklus schuf Biber ein radikal modernes Werk für die Zeit des figuren, die zum Leben erwachen. Sie erzählt von der mutigen Marie und ihrem Frühbarock. Jedes Stück hat seine eigene klanglich-symbolische Aussage. Musik, Nussknackerprinzen, einem siebenköpfigen Mausekönig und einer schlaraffen- Werkbetrachtungen von den alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst und landähnlichen Wunderwelt, in der Milch und Limonade fließen. Ein musika ethisch-politische Querbezüge zur Gegenwart bilden eine Einheit. lisches Märchen zwischen Traum und Wirklichkeit für die ganze Familie. 38 39
KINDERKONZERT KINDERKONZERT DO 6. DEZEMBER, 11 UND 13 UHR DO 4. APRIL, 11 UND 14 UHR STUTTGART, IM WIZEMANN STUTTGART, THEATERHAUS IN TAROS PETER MÄRCHENGARTEN UND DER WOLF EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH RAUM UND ZEIT SERGEJ PROKOFJEW Mit einer Musikcollage von Fabrice Bollon über Werke von Peter und der Wolf. Eine musikalische Erzählung für Kinder op. 67 Maurice Ravel, Wolfgang Amadeus Mozart, Text in einer Fassung von Loriot Manuel de Falla, Edvard Grieg u. a. Ralph Caspers, Sprecher Kurt Laurenz Theinert, Lichtkunst SWR Symphonieorchester SWR Symphonieorchester Dirigent: Hannes Krämer Dirigent: Daniel Huppert Taro ist ein Fabelwesen, das in der Fantasie jedes Einzelnen eine andere Ge- Es ist der Klassiker unter den Kinderstücken und das große Vorbild für unzäh- stalt annimmt. In seinem Zaubergarten kann man Märchenfiguren wie dem lige neue Kinderkonzertideen. Nun ist Sergej Prokofjews Meisterwerk mit der Dornröschen, dem kleinen Däumling oder einer chinesischen Prinzessin be- augenzwinkernden Textfassung von Loriot wieder auf der Konzertbühne zu gegnen. Aber auch Abenteuer und Gefahren lauern in dieser geheimnisvollen hören und zu sehen. Zur Einstimmung erwartet das Publikum ein Erlebnispar- Fantasiewelt. Der Klang der Musik und die Lichtspiele, die den ganzen Raum cours, bei dem das musikalische Märchen mit allen Sinnen erfahrbar wird. Peter in einen Märchengarten verwandeln, laden die Kinder dazu ein, gemeinsam und der Wolf, die Katze und die Ente, der Vogel und natürlich auch der Groß- mit Taro auf Entdeckungsreise zu gehen und sich in ihre eigene Märchenwelt vater sorgen bereits bei den Fünf-Sinne-Stationen für viel Überraschung und hineinzuträumen. Aha-Erlebnisse. Und dann kommt Prokofjews Original. Pur. 40 41
KARTENSERVICE ABONNEMENT Die beiden Abonnements umfassen jeweils zehn Orchesterkonzerte. Sie si- chern sich damit Ihren festen Stammplatz im Beethoven-Saal und erhalten zu- gleich eine Ermäßigung von ca. 30% gegenüber dem Kauf von Einzelkarten. Das Abo Plus bietet Ihnen ein Zusatzkonzert mit dem SWR Vokalensemble. Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl der gewünschten Plätze. Ihr Abonnement ist übertragbar, wird für die Dauer einer Spielzeit abgeschlossen und verlängert sich automatisch, sofern es nicht bis zum 30. Juni 2018 gekündigt wird. Der Rechnungsbetrag kann bei Erteilung einer Einzugsermächtigung in zwei Raten beglichen werden (1.10.2018/1.2.2019). Der Versand Ihres Abonnementaus- weises erfolgt im August 2018. UNSER BESONDERER SERVICE FÜR ABONNENTEN Im Laufe der Saison 2018/19 können Sie dreimal Ihr Abonnement von Donnerstag auf Freitag bzw. umgekehrt tauschen. Dieser Tausch ist mindestens eine Woche vor Ihrem Konzerttermin telefonisch beim SWR Classic Service anzumelden. Die Auswahl Ihres Tauschplatzes (Kategorie und Lage) richtet sich jeweils nach Verfüg- barkeit. EINZELKARTEN Für alle Konzerte können Sie Ihre Plätze telefonisch, schriftlich oder online im interaktiven Saalplan buchen. Print@home-Tickets sind in der Regel bis zum Tag der Veranstaltung buchbar. Einzelkarten können Sie ab 1. Juli 2018 exklusiv beim SWR Classic Service vorbestellen. An allen sonstigen VVK-Stellen erhalten Sie die Tickets ab 1. August 2018. ERMÄẞIGUNGEN Schüler, Studenten sowie Menschen mit Behinderung erhalten Tickets zu ermäßigten Preisen. Für Schulklassen stehen bei allen Konzerten begrenzte Kartenkontingente zum Preis von 7 € je Ticket zur Verfügung. Der entsprechen- de Ausweis ist beim Einlass vorzuzeigen. Inhaber der SWR2 Kulturkarte erhal- ten eine Ermäßigung von 10% auf den Einzelkartenpreis. 42 43
ABOKONZERTE STUTTGART KARTEN FÜR ECLAT UND FÜR DIE SONDERKONZERTE KATEGORIE ABONNEMENT ABONNEMENT PLUS EINZELKARTE ECLAT: Musik der Jahrhunderte 0711 4020720 Silvesterkonzert: Stuttgartkonzert 0711 524300 I 371,00 € 391,00 € 53,00 € Faszination Klassik: SKS Russ 0711 55066077 · Kulturgemeinschaft 0711 2247720 II 320,00 € 336,00 € 46,00 € Meisterkonzert: SKS Russ 0711 55066077 Kulturgemeinschaft: Kulturgemeinschaft 0711 2247720 III 266,00 € 280,00 € 38,00 € IV 212,00 € 222,00 € 29,00 € V 152,00 € 162,00 € 21,00 € IMPRESSUM SCHÜLER · STUD. 45,00 € 50,00 € 7,00 € HERAUSGEBER Südwestrundfunk Kommunikation SWR Classic EINZELKARTEN ABOKONZERT PLUS VVS KOMBI-TICKET KONZEPTION DER VERANSTALTUNGEN Dr. Johannes Bultmann, Felix Fischer, Reinhard Oechsler (Gesamtkonzeption) KATEGORIE I II III SCHÜLER · STUD. Jasmin Bachmann, Wolfram Lamparter (Musikvermittlung) EINZELKARTE 28,00 € 24,00 € 12,00 € 7,00 € TEXTE Jasmin Bachmann, Dr. Burkhard Egdorf, Dr. Reinhard Ermen, Dr. Lydia Jeschke, MITTAGSKONZERTE VVS KOMBI-TICKET Wolfram Lamparter GESTALTUNG KATEGORIE I II III SCHÜLER · STUD. SWR Design EINZELKARTE 22,00 € 18,00 € 14,00 € 7,00 € DRUCK NINO Druck SWR JETZTMUSIK · 8. JUNI VVS KOMBI-TICKET BILDNACHWEISE 16 UHR 20 UHR TAGESTICKET SCHÜLER · STUD. Teodor Currentzis: Olya Runyova, Antoine Tamestit: Julien Mignot, Klavierduo Jussen: Marco Borggreve EINZELKARTE 12,00 € 15,00 € 22,00 € 7,00 € KONTAKT SWR Symphonieorchester Orchestermanagement · 70150 Stuttgart KAMMERKONZERTE STUTTGART Telefon + 49 711 929 12591 · Telefax + 49 711 929 14053 · monika.jaegel@SWR.de KATEGORIE SCHÜLER · STUD. GESAMTBROSCHÜRE Telefonische Bestellung beim SWR Classic Service unter 07221 300 100 EINZELKARTE 18,00 € 7,00 € oder zum Herunterladen auf SWRClassic.de. Porto- und Bearbeitungsgebühr 4,50 € pro Bestellung · Print@home 1,50 € Bearbeitungsgebühr. RECHTSHINWEIS Als Konzertbesucher räumen Sie dem SWR das Recht ein, Aufnahmen Ihrer Person zeitlich und Besetzungs- und Programmänderungen bleiben vorbehalten und berechtigen nicht zur Rück- räumlich unbegrenzt zu nutzen. Die Konzerte werden für Hörfunk, Online und/oder Fernsehen gabe der Karten. Eintrittskarten sind von Umtausch und Rückgabe ausgeschlossen. aufgezeichnet. Bild- und Tonaufnahmen sind während der Konzerte nicht gestattet. 44 45
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