ACHTZEHN NEUNZEHN 18 19 - SWR Service

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ACHTZEHN NEUNZEHN 18 19 - SWR Service
AC H TZE H N
N E UNZEH N
18 · 19
ST U T TG A RT
ACHTZEHN NEUNZEHN 18 19 - SWR Service
INHALT

GRUẞWORT 2
ABONNEMENTKONZERTE 4
SONDERKONZERTE 16
MITTAGSKONZERTE 22
JETZTMUSIK 28
KAMMERKONZERTE 31
MUSIKVERMITTLUNG 37
KARTENSERVICE 42
IMPRESSUM 45
ACHTZEHN NEUNZEHN 18 19 - SWR Service
Liebe Musikfreunde,

»Was mir die Liebe erzählt«, so wollte Gustav Mahler ursprünglich den letzten
Satz seiner dritten Sinfonie betiteln. Ein schöneres Motto für meine erste Sai-
son als Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters könnte ich mir nicht vor-
stellen. Liebe und Hingabe an die Musik soll unser Ansporn sein, denn die Liebe
ist alles und ohne sie ist nichts. Daher steht gleich zu Beginn unserer gemein-
samen Arbeit eben jene Sinfonie von Gustav Mahler auf dem Programm – mit
einem Schlusssatz, der so beseelt von innigem Frieden ist, wie es selten bei
Mahler zu finden ist.
Die Fortsetzung der zyklischen Auseinandersetzung mit der Sinfonik von Gustav
Mahler ist ein Schwerpunkt der Saison, ein anderer ist das Œuvre von Dmitrij
Schostakowitsch, neben Mahler der zweite große Sinfoniker des 20. Jahrhun-
derts. Schostakowitsch erlebte die Katastrophen dieses Jahrhunderts am eige-
nen Leib. Seine Sinfonien legen davon in beklemmender Art und Weise Zeugnis
ab – und haben bis heute an Aktualität nichts verloren.
Der Spiegelung der Moderne in der Tradition widmen sich Konzertprogramme,
die das Violakonzert von Schnittke der fünften Sinfonie von Tschaikowsky, ein
neues Werk von Newski den Sinfonischen Tänzen von Rachmaninow oder auch
»Ancient Voices of Children« von Crumb der vierten Sinfonie von Mahler ge-
genüberstellen. Und schließlich lade ich Sie zu einem neuen Format ein, das
mir besonders am Herzen liegt: In der neuen Spielzeit möchte ich mit Ihnen in
einen Dialog treten und mich über meine Herangehensweise an die jeweiligen
Werke austauschen, Interpretationsvergleiche mit historischen Aufnahmen
unternehmen oder auch vom Klavier aus dem Komponisten im Nachgang bei
seiner Arbeit über die Schulter schauen.
Ich freue mich auf die Musikerinnen und Musiker des SWR Symphonieorches-
ters, auf unseren Artist in Residence Antoine Tamestit, auf alle meine Pultkolle-
gen und die Schar der international gefragten Solisten – und natürlich auf Sie!

TEODOR CURRENTZIS
CHEFDIRIGENT DES SWR SYMPHONIEORCHESTERS                                            Teodor Currentzis

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ABONNEMENTKONZERTE                      DO 20. UND FR 21. SEPTEMBER, 20 UHR
                                              STUTTGART, LIEDERHALLE
                                           19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

                         ANTRITTSKONZERT
                        TEODOR CURRENTZIS
                                                    GUSTAV MAHLER
                          Sinfonie Nr. 3 d-Moll für Alt, Frauenchor, Knabenchor und Orchester

                                                Gerhild Romberger, Alt
                                            Damen des MDR Rundfunkchors
                                        Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart
                                              SWR Symphonieorchester
                                              Dirigent: Teodor Currentzis

                     Der erste Satz ist ein Brocken, eine Sinfonie in oder vor der Sinfonie, in der be-
                     reits Momente des Kommenden anklingen: Aufbruch und Gegenbewegung
                     vor dem Hintergrund des aufmarschierenden Sommers. Heiterkeit und Tragik
                     sind hier nicht so leicht voneinander zu trennen. Dem mehr als halbstündigen
                     heroischen Auftakt folgen Naturbilder. Der Komponist belauscht Wiesen und
                     Wälder bei Tag und bei Nacht, bis die Morgenglocken läuten. Zuletzt spricht die
                     Liebe selbst. Vorsicht ist hier angebracht, denn hinter den idyllischen Genrebil-
                     dern lauern Abgründe. Das instrumentale Theater allein ist nicht genug. Des
                     »Knaben Wunderhorn« wird aufgerufen, Friedrich Nietzsche kommt zu Wort.

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DO 8. UND FR 9. NOVEMBER, 20 UHR                                                 DO 13. UND FR 14. DEZEMBER, 20 UHR
                         STUTTGART, LIEDERHALLE                                                            STUTTGART, LIEDERHALLE
                      19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG                                                          19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

   ELIAHU INBAL                                                                              CURRENTZIS
SCHOSTAKOWITSCH 11                                                                         TSCHAIKOWSKY 5
                          LUDWIG VAN BEETHOVEN                                                                 ALFRED SCHNITTKE
      Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56                               Konzert für Viola und Orchester
                                 (Tripelkonzert)                                                              PETER TSCHAIKOWSKY
                        DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH                                                             Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
                Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 (Das Jahr 1905)
                                                                                                             Antoine Tamestit, Viola
                                 Ludwig Trio                                                                SWR Symphonieorchester
                          SWR Symphonieorchester                                                            Dirigent: Teodor Currentzis
                            Dirigent: Eliahu Inbal

Im Jahr 1905 erhoben sich die russischen Massen gegen den Zaren. Erster grau-     Das Thema der »Vorsehung« geht als eine Art »Idée fixe« durch Tschaikowskys
siger Höhepunkt war der »Blutige Sonntag« in St. Petersburg. Vor dem Winter-      fünfte Sinfonie. Gleich zu Beginn intonieren die Klarinetten das fahle Schick-
palast schossen Soldaten in die Menge. Schostakowitsch hat diese Ereignisse in    salsmotiv, das daran erinnert, dass die Geschicke des Individuums im Buch des
den vier Sätzen seiner elften Sinfonie gemalt: Eine schwere Ahnung liegt in der   Lebens und des Todes festgeschrieben sind. Wenn der Komponist im Finale
Luft (Adagio), die Situation eskaliert (Allegro), das Angedenken wird zur Klage   nicht von der Stelle kommt, was Kritiker ihm ankreiden, dann ist das kein Un-
(Adagio), im »Sturmgeläut« klingt die Wut kommender Bewegungen an (Alle-          vermögen, sondern der kongeniale Ausdruck des fatalistischen Gefangenseins,
gro non troppo). Was bei der Uraufführung 1957 aussah wie eine Verbeugung         von dem diese Sinfonie erzählt. Partiell gilt das auch für Schnittkes Bratschen-
vor der sowjetischen Heldenverehrung, könnte Schostakowitsch auch im Ange-        konzert, das in seiner tragischen Bestimmtheit zwischen Trauer und Gehetzt-
   sicht des eben niedergeschlagenen Ungarnaufstands geschrieben haben.             sein die kommende Katastrophe im Leben des Komponisten vorwegnimmt.

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DO 24. UND FR 25. JANUAR, 20 UHR                                                  DO 21. UND FR 22. FEBRUAR, 20 UHR
                        STUTTGART, LIEDERHALLE                                                             STUTTGART, LIEDERHALLE
                     19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG                                                           19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

    SANDERLING                                                                                      CURRENTZIS
SCHOSTAKOWITSCH 10                                                                                   MAHLER 4
                             SERGEJ PROKOFJEW                                                                    GEORGE CRUMB
                      Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16                                                    Ancient Voices of Children
                        DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH                                                                 GUSTAV MAHLER
                         Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93                                            Sinfonie Nr. 4 G-Dur für Sopran und Orchester

                          Anna Vinnitskaya, Klavier                                                         Christina Gansch, Sopran
                          SWR Symphonieorchester                                                           SWR Symphonieorchester
                         Dirigent: Michael Sanderling                                                      Dirigent: Teodor Currentzis

Prokofjew und Schostakowitsch – das Verhältnis dieser beiden Repräsentan-         Am Anfang sollte es eine sinfonische Humoreske werden, doch Mahler drängte
ten der russischen bzw. sowjetischen Musik zu beschreiben, könnte viele Seiten    es bald zu Größerem. Geblieben ist aber die Sehnsucht nach einer Auszeit von
füllen. Im Konzert stehen sich ein virtuos gestimmter Meister mit Lust am klas-   der sinfonischen Schwerstarbeit. Die Schlüsselvokabeln »Bedächtig«, »Gemäch-
sizistischen Maskenspiel und ein nachdenklich gestimmter Orchestererzähler        lich«, »Ruhevoll« und »Behaglich« in den Satzüberschriften verraten das Bedürf-
gegenüber. Der eine hat die politische Schreckensherrschaft noch vor sich, der    nis nach Frieden. Herausgekommen ist ein glitzerndes Bekenntnis zur Romantik,
andere vorläufig hinter sich. Schostakowitschs zehnte Sinfonie entstand un-       ein Versuch über die Leichtigkeit. Unerwarteter Einstieg ist eine Kammermusik
mittelbar nach Stalins Tod. Der Komponist hat seinen Peiniger im zweiten Satz     für Stimmen und Instrumente von Crumb. Seine »Ancient Voices of Children«
porträtiert und ihm ein akustisches Denkmal gesetzt. Der fünfzehn Jahre ältere    kommen aus einer anderen Zeit, doch teilen sie mit Mahler eine geradezu
          Prokofjew starb am gleichen Tag wie Stalin, am 5. März 1953.            mittsommernächtlich anmutende Sehnsucht nach den Stimmen der Kindheit.

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DO 21. UND FR 22. MÄRZ, 20 UHR                                                    DO 11. UND FR 12. APRIL, 20 UHR
                          STUTTGART, LIEDERHALLE                                                            STUTTGART, LIEDERHALLE
                       19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG                                                          19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

    HERAS-CASADO                                                                          ESCHENBACH
  SCHOSTAKOWITSCH 5                                                                    SCHOSTAKOWITSCH
                            JOHANNES BRAHMS                                                               DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH
              »Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen«,                                              Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77
      Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella op. 74 Nr. 1                                         HECTOR BERLIOZ
                            JOHANNES BRAHMS                                                               Symphonie fantastique op. 14
           Schicksalslied für gemischten Chor und Orchester op. 54
                                                                                                          Sergey Khachatryan, Violine
                        DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH
                                                                                                            SWR Symphonieorchester
                         Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
                                                                                                         Dirigent: Christoph Eschenbach
                             SWR Vokalensemble
                         SWR Symphonieorchester
                        Dirigent: Pablo Heras-Casado

Als Referenzgröße mag Brahms für Schostakowitsch keine überragende Bedeu-         1948 tagt in Moskau der Verband sowjetischer Komponisten. Eine General-
tung haben. Doch als Motto zu einem Leben voller Mühsal und Plage kann die        kritik am »Formalismus« steht an, Schostakowitsch trifft die ganze Wucht der
Anfangszeile der Motette taugen: »Warum ist das Licht gegeben dem Mühse-          Anklage, die in seiner Musik verwerfliche Momente wie den puren »Expres­
ligen«. Dann gibt es die Übereinkunft einer melancholischen Weltsicht. Auch       sionismus« oder »ein Sichversenken in die Welt scheußlicher, abstoßender,
Hyperions »Schicksalslied« kann man auf den Lebenskampf des Komponisten           pathologischer Erscheinungen« aufspürt. Das erste Violinkonzert jener Zeit legt
mit der Sowjetbürokratie anwenden. Präzedenzfall ist die fünfte Sinfonie, mit     der Komponist daher lieber in die Schublade, bis bessere Zeiten anbrechen. Erst
der der Avantgardist dem sozialistischen Realismus nähertrat. Alle parteiamtli-   1955 wird dieses traurig-trotzige Stück uraufgeführt. Im Gegenüber zu Berlioz’
chen Sonderwünsche werden jedoch von einer Musik kassiert, die ihre Zuhörer       Symphonie fantastique, die ein Künstlerschicksal erzählt, erweist sich das
   ergreift und in ihren besten Momenten in eine andere Welt transportiert.            Konzert als Sinfonie, die wie ein Selbstbekenntnis in vier Sätzen klingt.

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DO 9. UND FR 10. MAI, 20 UHR                                                       DO 27. UND FR 28. JUNI, 20 UHR
                          STUTTGART, LIEDERHALLE                                                             STUTTGART, LIEDERHALLE
                       19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG                                                           19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

             JANINE JANSEN                                                              CURRENTZIS
                SIBELIUS                                                             SCHOSTAKOWITSCH 7
                          CARL MARIA VON WEBER                                                              DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH
                     Ouvertüre zur Oper »Der Freischütz«                                              Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60 (Leningrader)
                                JEAN SIBELIUS
                                                                                                             SWR Symphonieorchester
                          Violinkonzert d-Moll op. 47
                                                                                                             Dirigent: Teodor Currentzis
                              ANTONÍN DVOŘÁK
               Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 (Aus der Neuen Welt)

                            Janine Jansen, Violine
                          SWR Symphonieorchester
                       Dirigent: Christoph Eschenbach

Obwohl Dvořák die Musik Amerikas vor Ort studieren konnte, als er Direktor         870 Tage dauerte die Belagerung Leningrads durch deutsche Truppen. Noch be-
des National Conservatory of Music in New York war, klingt seine Neunte, die       vor die Blockade begann, arbeitete Schostakowitsch an einer Sinfonie, die er der
Sinfonie aus der Neuen Welt, sehr tschechisch. Der Komponist konnte nichts         Stadt und ihren Bewohnern widmete. Selten hat eine Musik so stark gewirkt
anderes tun, als das Vorgefundene durch die ihm eigenen Wahrnehmungsorga-          wie diese siebente Sinfonie. Uraufgeführt am 5. März 1942, machte die »Lenin-
ne zu filtern. Vielleicht spielte das Heimweh eine gewisse Rolle. Ohne das Idiom   grader« bald ihren Weg durch die UdSSR und in der freien Welt. Allein in den
seiner Heimat ist auch Sibelius nicht denkbar. Er kultivierte den finnischen Ton   USA wurde sie 1942 sechzigmal aufgeführt, zuerst unter der Leitung von Arturo
zu einer unverwechselbaren Sprache. Wie im Falle Dvořáks wurde eine Musik          Toscanini in New York. Diese Musik hatte das Zeug, den Durchhaltewillen an der
mit unverwechselbaren geographisch bedingten Eigenheiten zur Weltsprache.          antifaschistischen Front mit zu formen. Doch die »Optimistische Tragödie« von
     Im Fall des Violinkonzerts kommt eine bodenständige Eleganz hinzu.                     Schostakowitsch packt die Menschen auch heute noch immer.

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DO 18. UND FR 19. JULI, 20 UHR                                                     ABOKONZERT PLUS
                          STUTTGART, LIEDERHALLE                                                        DO 4. OKTOBER, 20 UHR
                       19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG                                                        DOMKIRCHE ST. EBERHARD

                   NAGANO                                                            BACH-REFLEXIONEN
                  BRUCKNER 6
                             ARNOLD SCHÖNBERG                                                                KNUT NYSTEDT
                              Klavierkonzert op. 42                                                          Immortal Bach
                              ANTON BRUCKNER                                                          für gemischten Chor a cappella
                              Sinfonie Nr. 6 A-Dur                                                            HUGO DISTLER
                                                                                                     »Singet dem Herrn ein neues Lied«,
                             Mari Kodama, Klavier
                                                                                     Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella op. 12 Nr. 1
                           SWR Symphonieorchester
                                                                                                        SVEN-DAVID SANDSTRÖM
                            Dirigent: Kent Nagano
                                                                                                      »Komm, Jesu, komm«, Motette
                                                                                              für 2 achtstimmige gemischte Chöre a cappella
                                                                                                            MAURICIO KAGEL
                                                                                                          Chorbuch, 53 Choräle
                                                                                          für gemischten Chor und Tasteninstrumente (Auswahl)
                                                                                                            DIETER SCHNEBEL
Das Klavierkonzert von Schönberg enthält eine Art Autobiographie in den vier
                                                                                                       Contrapunctus I, Bearbeitung
Abschnitten des einsätzigen Werks. »Finished December 29, 1942«, notiert der
                                                                                                  für 20 Stimmen aus: Bach-Contrapuncti
Komponist im amerikanischen Exil ans Ende des Particells. Das Leben erzählt
                                                                                                             ISABEL MUNDRY
sich in einem Zug, konstruktiv, analytisch, mit einer Klarheit des Geistes, die in
                                                                                             Zeugenschaft für 24-stimmingen Chor a cappella
den ersten Takten wie ein selbstreferentieller Schöpfungsakt auftritt. Die Reihe
                                                                                                    (Kompositionsauftrag des SWR)
stellt sich vor, das Leben ist partiell vorgezeichnet. Was den dort skizzierten
Weg angeht, so lautet der nach Schönberg folgendermaßen: »Life was so easy«                          Jürgen Kruse, Tasteninstrumente
(Andante), »suddenly hatred broke out« (Molto Allegro), »a grave situation was                             SWR Vokalensemble
              created« (Adagio). »But Life goes on« (Rondo giocoso).                                     Dirigent: Florian Helgath

                                       14                                                                           15
SONDERKONZERTE                                SILVESTERKONZERT
                                           MO 31. DEZEMBER, 17 UHR
                                           STUTTGART, LIEDERHALLE

                                ALLES WALZER
                                            ALEXANDER GLASUNOW
                                 Konzertwalzer für Orchester Nr. 1 D-Dur op. 47
                                              ANTONIO PASCULLI
                          Großes Konzert über Themen aus der Oper »I Vespri Siciliani«
                                  von Giuseppi Verdi für Oboe und Orchester
                                            CARL MARIA VON WEBER
                     Aufforderung zum Tanz, Rondo brillant op. 65 (bearbeitet für Orchester)
                                                MAURICE RAVEL
                             Valses nobles et sentimentales (Fassung für Orchester)
                                               RICHARD STRAUSS
                                 Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« AV 145

                                             Philippe Tondre, Oboe
                                           SWR Symphonieorchester
                                            Dirigent: Kazuki Yamada

                  Auf den Petersburger Adelsbällen tanzte Glasunow leidenschaftlich. Sein erster
                  Konzertwalzer gibt dieser Leidenschaft Ausdruck. 1819 forderte Weber seine
                  Braut Caroline Brandt mit einem kleinen Klavierstück zum Tanz auf. Er lieferte
                  dem walzerverrückten Biedermeier die Apotheose dieses aufgeladenen Tanzes.
                  Ravel komponierte eine Suite aus sieben Walzern und einem Epilog. Er charak-
                  terisierte den Wiener Walzer als »das delikate Vergnügen einer nutzlosen Be-
                  schäftigung«. In der »Rosenkavalier«-Suite überarbeitete Strauss die populärs-
                  ten Walzerthemen seiner Oper für den Konzertsaal. Die Opernparaphrase des
                        Komponisten und Oboisten Pasculli glänzt in tänzerischer Virtuosität.

             16                                        17
FASZINATION KLASSIK                                                            MEISTERKONZERT · SKS RUSS
                           FR 1. FEBRUAR, 20 UHR                                                           DO 28. FEBRUAR, 20 UHR
                          STUTTGART, LIEDERHALLE                                                           STUTTGART, LIEDERHALLE

 PREISTRÄGERKONZERT                                                                              HILARY HAHN
                             BEDŘICH SMETANA
                                                                                                  PROKOFJEW
          Tanz der Komödianten aus der Oper »Die verkaufte Braut«
                              AZIZA SADIKOVA                                                                   ANTONÍN DVOŘÁK
                       Auftragswerk für Simone Rubino                                               Serenade für Streichorchester E-Dur op. 22
                                     NN                                                                        SERGEJ PROKOFJEW
                       Konzert für Solo und Orchester                                                    Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19
                             ANTONÍN DVOŘÁK                                                                   ROBERT SCHUMANN
             Das goldene Spinnrad, Sinfonische Dichtung op. 109                                            Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
                         Simone Rubino, Schlagzeug                                                              Hilary Hahn, Violine
                            NN, Solist (Preisträger)                                                        SWR Symphonieorchester
                          SWR Symphonieorchester                                                           Dirigent: Omer Meir Wellber
                         Dirigent: Francesco Angelico

Im Preisträgerkonzert musizieren jedes Jahr junge MusikerInnen, die sich bei      »Wie eine Landschaft vom Sonnenlicht übergossen«, so charakterisierte David
internationalen Musikwettbewerben einen Preis erspielt haben. Fürs Publikum       Oistrach das erste Violinkonzert von Prokofjew. Der Konzertmeister des Pariser
eine gute Gelegenheit, die Nachwuchstalente kennenzulernen, bevor sie die         Opernorchesters Marcel Darrieux übernahm zur Uraufführung 1923 den Solo-
große Karriere machen, wobei auch ein Wettbewerbserfolg dafür kein Garant         part des Werkes, das als das beste Konzert der Moderne galt. Der freien Gefühl-
mehr ist. Einer der jungen Preisträger ist der italienische Schlagzeuger Simone   sentfaltung sind bei Dvořák in der von Kontrasten geprägten Serenade keine
Rubino. Er gewann 2014 fulminant den Internationalen Musikwettbewerb der          Grenzen gesetzt. Es ist ein Werk, das der Gattung der Serenade alle Ehre macht.
ARD und beherrscht seine vielen Instrumente, dass einem Hören und Sehen           Ständige Verwandlung einzelner Stimmungen und Gedanken sind das Marken-
vergeht. Wer als zweiter Solist auftritt, steht noch in den Sternen. Auf jeden    zeichen der vierten Sinfonie von Schumann, vier Sätze, in durchgehendem Fluss,
 Fall wird er oder sie siegreich aus einem Wettbewerbsmarathon hervorgehen.              ein Werk »aus tiefster Seele«, wie Clara Schumann es beschreibt.

                                      18                                                                                19
KULTURGEMEINSCHAFT
                            FR 29. MÄRZ, 20 UHR
                          STUTTGART, LIEDERHALLE

      HAENCHEN
  SCHOSTAKOWITSCH 6
                               JOSEPH HAYDN
                        Sinfonie Nr. 95 c-Moll Hob I:95
                                BÉLA BARTÓK
                    Konzert für Viola und Orchester Sz 120
                       DMITRIJ SCHOSTOAKOWITSCH
                         Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54

                           Antoine Tamestit, Viola
                         SWR Symphonieorchester
                        Dirigent: Hartmut Haenchen

Zwischen der groß dimensionierten fünften und der pathetischen siebenten
Sinfonie von Schostakowitsch nimmt die sechste eine Sonderstellung ein. Nach
der Generalanklage im Prawda-Artikel »Chaos statt Musik« änderte sich alles im
Leben des bis dahin anerkannten Komponisten. Nach einer Phase der Depres-
sion folgte die spätromantisch angehauchte fünfte Sinfonie. Dann die sechste
Sinfonie, die die Erwartungen von Zuhörern wie Kritikern betrog. Wie oft in der
Musikgeschichte weisen Formen und Strukturen in die Zukunft. Hier die Drei-
sätzigkeit, die autonome Sinfonik, die Harmonik der Terzverwandtschaften, das
          große Largo zu Beginn, Klage und ruhige Pastorale zugleich.             Antoine Tamestit

                                      20                                                21
MITTAGSKONZERTE                             DO 6. DEZEMBER, 13 UHR
                                            STUTTGART, LIEDERHALLE

                          MITTAGSKONZERT

                                                  JULIUS RIETZ
                                         Klarinettenkonzert g-Moll op. 29
                                       FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
                                     Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 (Italienische)

                                           Sebastian Manz, Klarinette
                                           SWR Symphonieorchester
                                           Dirigentin: Joana Mallwitz
                                           Moderation: Kerstin Gebel

                  Die Außenwahrnehmung ist so eine Sache: Von Rietz kennt man wenig, von
                  Mendelssohn Bartholdy fast alles. Beide waren Gewandhauskapellmeister und
                  Zeitgenossen. Mendelssohn gründete 1843 in Leipzig die erste Musikhochschu-
                  le Deutschlands, Rietz unterrichtete dort. Und da ist noch die Verehrung für
                  den Komponisten der »Italienischen«, die Mendelssohns Reiselust widerspie-
                  gelt. Rietz war es auch, der Mendelssohns vierte Sinfonie in der überarbeiteten
                  Fassung 1848 als deutsche Erstaufführung dirigierte. Konzertante Spielfreude,
                  romantische Anklänge, spielerische Virtuosität und eine Klanglichkeit, die Men-
                        delssohn verpflichtet ist, finden sich im Klarinettenkonzert von Rietz.

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MI 30. JANUAR, 13 UHR                                                             MI 27. MÄRZ, 13 UHR
                         STUTTGART, LIEDERHALLE                                                           STUTTGART, LIEDERHALLE

        MITTAGSKONZERT                                                                   MITTAGSKONZERT

                              AZIZA SADIKOVA                                                                    JOSEPH HAYDN
                       Neues Werk für Simone Rubino                                                     Sinfonie Nr. 95 c-Moll Hob I:95
                             ANTONÍN DVOŘÁK                                                                     BÉLA BARTÓK
             Das goldene Spinnrad, Sinfonische Dichtung op. 109                                     Konzert für Viola und Orchester Sz 120

                        Simone Rubino, Schlagzeug                                                           Antoine Tamestit, Viola
                         SWR Symphonieorchester                                                           SWR Symphonieorchester
                        Dirigent: Francesco Angelico                                                     Dirigent: Hartmut Haenchen
                         Moderation: Kerstin Gebel                                                        Moderation: Kerstin Gebel

Märchen trifft auf Moderne, ein großes Spannungsfeld. In der Sommerfrische       Eine glückliche Fügung der Musikgeschichte lockerte mit dem Tode des Fürsten
1883 hatte Dvořák seinem Verleger geschrieben: »Ich bin nun fest entschlossen,   Nikolaus Esterházy Haydns enge Bindung an den Hof nach etwa dreißig Jahren.
mich in das Spinnrad zu stürzen. Wenn ich es so gut mache wie Erben, dann wird   Von der Provinz ging es nach London, denn der Impresario Johann Peter Salo-
es gut.« Gemeint ist die Balladensammlung des tschechischen Dichters Karel       mon machte ein verlockendes Angebot. Daraus sind zwölf Sinfonien entstan-
Jaromír Erben, woraus der Märchenstoff stammt. In der Tondichtung muss ein       den, die Krönung von Haydns Schaffen in dieser Gattung. Im Rahmen der ersten
sprechendes Spinnrad eingreifen, damit das Liebespaar zusammenfindet. Für        Londonreise entstand 1791 die Sinfonie Nr. 95. 153 Jahre später schrieb Bartók
den Schlagzeugsolisten Simone Rubino komponiert Aziza Sadikova ein neues         als Auftragswerk für den schottischen Bratscher William Primrose ein Konzert.
Werk. Ihre Handschrift ist von traditioneller usbekischer Musik in Kombination   Der gab ihm auf den Weg, keine technischen Limits des Instrumentes berück-
      mit zeitgenössischen westlichen Stilen und Techniken beeinflusst.               sichtigen zu müssen. Der Solopart dominiert in faszinierender Weise.

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MI 10. JULI, 13 UHR
                          STUTTGART, LIEDERHALLE

        MITTAGSKONZERT

                              FRANCIS POULENC
                 Konzert für 2 Klaviere und Orchester d-Moll
                              RICHARD STRAUSS
              Don Juan, Tondichtung für großes Orchester op. 20

                        Lucas & Arthur Jussen, Klavier
                          SWR Symphonieorchester
                        Dirigent: Tung-Chieh Chuang
                          Moderation: Kerstin Gebel

Als Poulenc sein Doppelkonzert komponierte, standen auf seinem Klavier Par-
tituren von Mozart, Liszt und Ravel. Ganz klar blitzt Mozart hindurch, es folgt
ein Stilmix, der uns immer an etwas Vertrautes denken lässt, an Filmmusik, an
Barmusik, an Jazz. Und plötzlich wechselt die Farbe wieder zur Klassik, rein und
klar. Inspiriert durch Nikolaus Lenaus Versepos, komponierte Strauss eine seiner
bedeutendsten sinfonischen Dichtungen. Darin taucht er den Schwerenöter
Don Juan in eine rauschende Sinnesfreude und Vitalität. Er erzeugt eine enor-
me Steigerung bis zur Generalpause, der Held hat sich übernommen. Der Aus-
          klang in Moll sorgt für Entspannung und vielleicht Erkenntnis.           Lucas & Arthur Jussen

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JETZTMUSIK                         ECLAT · FESTIVAL NEUE MUSIK STUTTGART
                                          SO 10. FEBRUAR, 18.30 UHR
                                           STUTTGART, THEATERHAUS

                            SWR JETZTMUSIK
                                              VYKINTAS BALTAKAS
                                            Neues Werk für Orchester
                                  (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR)
                                       CHRISTIAN WINTHER CHRISTENSEN
                                      Neues Werk für Klavier und Orchester
                                  (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR)
                                                   VITO ŽURAJ
                        Der Alchimist für gemischten Kammerchor und Sinfonieorchester

                                             Rei Nakamura, Klavier
                                              SWR Vokalensemble
                                            SWR Experimentalstudio
                                            SWR Symphonieorchester
                                             Dirigent: Brad Lubman

                  »Kunst heißt, Unnutz zu Wertvollem zu machen, es ist die magische Verwand-
                  lung von Kot zu Gold.« Der slowenische Komponist Vito Žuraj ist fasziniert vom
                  Lebensweg des Alchimisten Johann Friedrich Böttger, den der Dichter Aleš Šteger
                  erforscht hat. 2019 jährt sich Böttgers Todestag zum 300. Mal. Žuraj und Šteger
                  übertragen dessen Versuche »magischer Verwandlungen« in Literatur und Musik.
                  Um die Verwandlung des Klaviers geht es dem dänischen Komponisten Winther
                  Christensen. Er entlockt dem elektronisch spezialpräparierten Klavier Unge-
                  ahntes. Und auch der litauische Komponist Vykintas Baltakas beobachtet und
                         gestaltet Verwandlungsprozesse mit unvorhersehbarem Ausgang.

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SA 8. JUNI, 20 UHR
                         STUTTGART, THEATERHAUS
                                                                                   KAMMERKONZERTE
                       19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG

          SWR JETZTMUSIK
                                MÁRTON ILLÉS
                   Rajzok II für Klavier und großes Orchester
                                JAY SCHWARTZ
                          Neues Werk für Orchester
                (Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR)
                            HANS WERNER HENZE
                 Heliogabalus Imperator, Allegoria per musica

                              Márton Illés, Klavier
                          SWR Symphonieorchester
                          Dirigent: Pablo Rus Broseta

Ein Orchesterkonzert kann beides sein: Solo und Kollektiv. Der Solist reiht
sich ins Kollektiv ein oder die Gemeinschaft tritt solistisch auf. Beide Aspekte
rea­lisieren sich im JetztMusik-Konzert. Dabei wird der solistische Auftritt im
Klavierkonzert von Márton Illés zu einem Hochseilakt und einer pianistischen
Tour de Force. Dagegen geht es im neuen Orchesterstück von Jay Schwartz um
ein Klangbild in einem ausdifferenzierten Kollektiv. Und Hans Werner Henzes
allegorische Darstellung des Heliogabal, dem vielleicht extravagantesten aller
römischen Kaiser, wird zum konzertierenden Auftritt der orchestralen Solisten,
           mit der das imperiale Kollektiv überwunden zu sein scheint.

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SO 21. OKTOBER, 16 UHR                                                              SO 2. DEZEMBER, 16 UHR
                        STUTTGART, NEUES SCHLOSS                                                            STUTTGART, NEUES SCHLOSS

       KAMMERKONZERT                                                                       KAMMERKONZERT
                               MICHAEL HAYDN                                                                    JOHANNES BRAHMS
Quartett für Englischhorn, Violine, Violoncello und Kontrabass C-Dur MH 600              Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli Nr. 1 B-Dur op. 18
                               JEAN FRANÇAIX                                                       Stefan Bornscheuer und Soo Eun Lee, Violine ·
           Quartett für Englischhorn, Violine, Viola und Violoncello                                 Ayano Yamazoe und Christian Nas, Viola ·
Annette Schütz, Englischhorn · Hwa-Won Rimmer, Violine · Christian Nas, Viola ·                   Markus Tillier und Fionn Bockemühl, Violoncello
       Panu Sundqvist, Violoncello · Felix von Tippelskirch, Kontrabass
                                                                                                                ARNOLD SCHÖNBERG
                               ONDŘEJ KUKAL                                         Pierrot lunaire, dreimal sieben Gedichte für Sprechstimme, Flöte, Klarinette,
     Clarinettino für Klarinette und Streichorchester op. 11 (Bearbeitung)                            Violine, Viola, Violoncello und Klavier op. 21
                               GEORGE ENESCU
                                                                                               Angelika Lutz, Sprechgesang · Tatjana Ruhland, Flöten ·
          Intermezzo für Streichorchester op. 12 Nr. 1 (Bearbeitung)
                                                                                           Dirk Altmann, Klarinetten · Lukas Friederich, Violine und Viola ·
                           PAUL CONSTANTINESCU
                                                                                                Fionn Bockemühl, Violoncello · Petra Menzel, Klavier
                  Konzert für Streichorchester (Bearbeitung)
Anton Hollich, Klarinette · Andreea Chiriac und Alina Abel, Violine · Christian
  Nas, Viola · Alexander Richtberg, Violoncello · Valentin Vacariu, Kontrabass

Das Englisch Horn klingt mit seinem birnenförmigen Schallbecher wärmer als         Wie passen der Spätromantiker Brahms und der Erfinder der Zwölftonmusik
die Oboe. Ein liebenswertes Werk ist das Quartett von Michael Haydn, dem           Schönberg zusammen? Passen sie überhaupt zusammen, Schönberg, Inbegriff
jünge­ren Bruder Joseph Haydns. Im leichtfüßigen Quartett von Françaix ist das     des Konzepts des musikalischen Fortschritts, und Brahms, der aus Sicht der
Englischhorn der kapriziöse, bisweilen auch elegische Star. Als vor hundert Jah-   Zeitgenossen von Liszt ästhetisch überholt wurde? Beide hatten eine tiefe
ren der Erste Weltkrieg endete, entstanden Großrumänien und die Tschecho­          Skepsis gegenüber der bloßen Wiederholung und betrieben die permanente
slowakei. Hier sind beide Länder präsent: mit dem musikantischen Clarinettino      Variantenbildung und Umformung musikalischer Gedanken. Der strenge Brahms
des Tschechen Kukal, dem Intermezzo Enescus, der die kulturell schimmernde         war ein Meister der Variation, zu hören im zweiten Satz des Streichsextetts. Wie
Musik seiner Heimat auf die Weltbühnen hob, und mit Constantinescus                strengste musikalische Formprinzipien und expressive, radikale Ausdrucks­musik
                           tempera­mentvoller Musik.                                    zusammengehen, zeigt der melodramatische Zyklus »Pierrot lunaire«.

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SO 20. JANUAR, 16 UHR                                                                SO 10. FEBRUAR, 16 UHR
                         STUTTGART, NEUES SCHLOSS                                                             STUTTGART, NEUES SCHLOSS

        KAMMERKONZERT                                                                        KAMMERKONZERT
                                JEAN FRANÇAIX                                                                    SALVATORE SCIARRINO
       Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Nr. 1 E-Dur                                    Ai limiti della notte für Viola solo
    Anne Romeis, Flöte · Alexander Ott, Oboe · Sebastian Manz, Klarinette ·                                          FRANK BRIDGE
            Benno Trautmann, Horn · Angela Bergmann, Fagott                                                        Lament für 2 Violen
                                                                                                               JOHANN SEBASTIAN BACH
                               ANTONÍN DVOŘÁK                                         Sonate für Viola da gamba und Cembalo Nr. 3 g-Moll BWV 1029 (Bearbeitung)
    Quintett für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass G-Dur op. 77                                           YORK BOWEN
              Gabriele Turck und Gesa Jenne-Dönneweg, Violine ·                                          Fantasia für 4 Violen e-Moll op. 41 Nr. 1
         Ingrid Philippi-Seyffer, Viola · Wolfgang Düthorn, Violoncello ·                                             GARTH KNOX
                             Ryutaro Hei, Kontrabass                                                         Viola Spaces, daraus Nr. 8, 6, 4
                                                                                                               JOHANN SEBASTIAN BACH
                                                                                             Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051 (Bearbeitung)
                                                                                                                       BRETT DEAN
                                                                                                             Testament, Musik für 12 Violen

                                                                                                   Antoine Tamestit, Viola · Mitglieder der Violagruppe

Quintett ist nicht Quintett. Was für die Streicher das Streichquartett ist, das ist   Eine »eigenartige Herbheit, kompakt, etwas heiser, mit dem Rauchgeschmack
für die Bläser die Quintettbesetzung. Der Reiz des Holzbläserquintetts besteht        von Holz, Erde und Gerbsäure«, so charakterisierte der ungarische Komponist
darin, dass zu den Holzbläsern das Horn tritt – als ebenso eigenständige wie          György Ligeti den Klang der Bratsche. Jahrzehnte stand die Bratsche im Schat-
anschmiegsame Blechbläserfarbe. Für das witzige, sprechende und sprudelnde            ten der Violine. Schon Berlioz und Brahms aber räumten ihr einen bedeutenden
erste Bläserquintett von Françaix ist die durchhörbare Polyphonie des Bläser-         Platz ein, und in der Moderne wurden BratscherInnen zu Stars. Antoine Tames-
quintetts ideal. Als der junge Dvořák sein G-Dur-Quintett komponierte, ging es        tit, Artist in Residence, gehört zu dieser herausragenden Bratscherschar. Dass
ihm offenbar darum, das Bassfundament zu stärken. Statt eines zweiten Violon-         die Viola enge Verwandtschaft zur Viola da gamba hat, machen die Bachbe-
cellos hören wir den Kontrabass. Erstaunlich, wie sich durch diese Erweiterung        arbeitungen deutlich, während die Werke Neuer Musik von Sciarrino bis Knox
            der kammermusikalische Ton ins Orchestrale erweitert.                         zeigen, wie nahezu unbegrenzt die Möglichkeiten des Instrumentes sind.

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SO 2. JUNI, 16 UHR
                        STUTTGART, NEUES SCHLOSS
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       KAMMERKONZERT
                              LUDWIG THUILLE
         Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier
               Hélène Boulègue, Flöte · Philippe Tondre, Oboe ·
                         Sebastian Manz, Klarinette ·
               Thierry Lentz, Horn · Hanno Dönneweg, Fagott ·
                          Elisaveta Blumina, Klavier

                              FRANZ SCHUBERT
              Quintett für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass
                 und Klavier A-Dur D 667 (Forellenquintett)
           Mathias Hochweber, Violine · Dirk Hegemann, Viola ·
    Alexander Richtberg, Violoncello · Felix von Tippelskirch, Kontrabass ·
                           Gerold Huber, Klavier

Ein bodenständig-fröhliches, spätromantisches Werk in der Besetzung Holzblä-
serquintett plus Klavier steht einem Klavierquintett mit Streichern samt Kontra-
bass gegenüber, das zumindest in einigen Abschnitten ausgelassener erscheint
als viele andere Kompositionen Schuberts. Der Auftraggeber des Werkes hatte
sich von Schubert Variationen über ein Lied gewünscht: »Die Forelle« auf ein
politisches Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart. Ludwig Thuille war
Ende des 19. Jahrhunderts einer der einflussreichsten Musiker Münchens. Seine
großbesetzten Werke für Konzert und Oper sind heute vergessen, nicht aber
            das ebenso hochromantische wie klassizistische Sextett.

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KAMMERMUSIKPROJEKT                                                              FAMILIENKONZERTKONZERT
            DO 11. OKTOBER BIS DO 11. JULI, JEWEILS 18.30 UHR                                            SA 17. NOVEMBER, 15 UHR
                       STUTTGART, STAATSGALERIE                                                         STUTTGART, NEUES SCHLOSS

     MYSTERIEN                                                                          NUSSKNACKER
ROSENKRANZSONATEN                                                                      UND MAUSEKÖNIG
                    HEINRICH IGNAZ FRANZ VON BIBER                                                         PETER TSCHAIKOWSKY
            Rosenkranzsonaten für Violine und Basso continuo                                 Der Nussknacker, Auszüge aus der Ballettmusik op. 71
         Konzertzyklus mit Bildbetrachtungen und Impulsvorträgen                            (für Bläsernonett bearbeitet von Andreas N. Tarkmann)
                                                                                                              E.T.A. HOFFMANN
Violine: Mathias Hochweber · Margaret MacDuffie · Matthias Fischer · Hwa-
                                                                                          Auszüge aus der Erzählung »Nussknacker und Mausekönig«
    Won Rimmer · Lukas Friederich · Ada Gosling-Pozo | Basso continuo: NN
                                                                                                           Malte Arkona, Sprecher
             Alle Konzerttermine im Überblick auf SWRClassic.de
                                                                                                  Mitglieder des SWR Symphonieorchesters

Die Staatsgalerie verwandelt ihre Ausstellungsräume in einen Konzertsaal. Pas-   Weihnachten im frühen 19. Jahrhundert: Die kleine Marie Stahlbaum ist ganz
send zu ausgewählten Bildern und Objekten, die sich auf Szenen aus dem Leben     vernarrt in das hölzerne Männlein, das sie unter dem Weihnachtsbaum gefun-
Jesu und Mariae beziehen, erklingen in acht Konzerten Bibers Rosenkranzsona-     den hat, einen Nussknacker. Es beginnt eine spannende Geschichte von Spiel­
ten. Mit diesem Zyklus schuf Biber ein radikal modernes Werk für die Zeit des    figuren, die zum Leben erwachen. Sie erzählt von der mutigen Marie und ihrem
Frühbarock. Jedes Stück hat seine eigene klanglich-symbolische Aussage. Musik,   Nussknackerprinzen, einem siebenköpfigen Mausekönig und einer schlaraffen-
Werkbetrachtungen von den alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst und      landähnlichen Wunderwelt, in der Milch und Limonade fließen. Ein musika­
       ethisch-politische Querbezüge zur Gegenwart bilden eine Einheit.              lisches Märchen zwischen Traum und Wirklichkeit für die ganze Familie.

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KINDERKONZERT                                                                   KINDERKONZERT
                     DO 6. DEZEMBER, 11 UND 13 UHR                                                     DO 4. APRIL, 11 UND 14 UHR
                       STUTTGART, IM WIZEMANN                                                           STUTTGART, THEATERHAUS

           IN TAROS                                                                            PETER
        MÄRCHENGARTEN                                                                       UND DER WOLF
            EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH RAUM UND ZEIT                                                    SERGEJ PROKOFJEW
          Mit einer Musikcollage von Fabrice Bollon über Werke von                   Peter und der Wolf. Eine musikalische Erzählung für Kinder op. 67
                 Maurice Ravel, Wolfgang Amadeus Mozart,                                            Text in einer Fassung von Loriot
                     Manuel de Falla, Edvard Grieg u. a.
                                                                                                          Ralph Caspers, Sprecher
                     Kurt Laurenz Theinert, Lichtkunst                                                   SWR Symphonieorchester
                        SWR Symphonieorchester                                                           Dirigent: Hannes Krämer
                         Dirigent: Daniel Huppert

Taro ist ein Fabelwesen, das in der Fantasie jedes Einzelnen eine andere Ge-   Es ist der Klassiker unter den Kinderstücken und das große Vorbild für unzäh-
stalt annimmt. In seinem Zaubergarten kann man Märchenfiguren wie dem          lige neue Kinderkonzertideen. Nun ist Sergej Prokofjews Meisterwerk mit der
Dornröschen, dem kleinen Däumling oder einer chinesischen Prinzessin be-       augen­zwinkernden Textfassung von Loriot wieder auf der Konzertbühne zu
gegnen. Aber auch Abenteuer und Gefahren lauern in dieser geheimnisvollen      hören und zu sehen. Zur Einstimmung erwartet das Publikum ein Erlebnispar-
Fantasiewelt. Der Klang der Musik und die Lichtspiele, die den ganzen Raum     cours, bei dem das musikalische Märchen mit allen Sinnen erfahrbar wird. Peter
in einen Märchengarten verwandeln, laden die Kinder dazu ein, gemeinsam        und der Wolf, die Katze und die Ente, der Vogel und natürlich auch der Groß-
mit Taro auf Entdeckungsreise zu gehen und sich in ihre eigene Märchenwelt     vater sorgen bereits bei den Fünf-Sinne-Stationen für viel Überraschung und
                              hineinzuträumen.                                            Aha-Erlebnisse. Und dann kommt Prokofjews Original. Pur.

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KARTENSERVICE        ABONNEMENT

                     Die beiden Abonnements umfassen jeweils zehn Orchesterkonzerte. Sie si-
                     chern sich damit Ihren festen Stammplatz im Beethoven-Saal und erhalten zu-
                     gleich eine Ermäßigung von ca. 30% gegenüber dem Kauf von Einzelkarten. Das
                     Abo Plus bietet Ihnen ein Zusatzkonzert mit dem SWR Vokalensemble. Gerne
                     beraten wir Sie bei der Auswahl der gewünschten Plätze. Ihr Abonnement ist
                     übertragbar, wird für die Dauer einer Spielzeit abgeschlossen und verlängert
                     sich automatisch, sofern es nicht bis zum 30. Juni 2018 gekündigt wird. Der
                     Rechnungsbetrag kann bei Erteilung einer Einzugsermächtigung in zwei Raten
                     beglichen werden (1.10.2018/1.2.2019). Der Versand Ihres Abonnementaus-
                     weises erfolgt im August 2018.

                     UNSER BESONDERER SERVICE FÜR ABONNENTEN

                     Im Laufe der Saison 2018/19 können Sie dreimal Ihr Abonnement von Donnerstag
                     auf Freitag bzw. umgekehrt tauschen. Dieser Tausch ist mindestens eine Woche
                     vor Ihrem Konzerttermin tele­fonisch beim SWR Classic Service anzumelden. Die
                     Auswahl Ihres Tauschplatzes (Kategorie und Lage) richtet sich jeweils nach Verfüg-
                     barkeit.

                     EINZELKARTEN
                     Für alle Konzerte können Sie Ihre Plätze telefonisch, schriftlich oder online im
                     interaktiven Saalplan buchen. Print@home-Tickets sind in der Regel bis zum
                     Tag der Veranstaltung buchbar. Einzelkarten können Sie ab 1. Juli 2018 exklusiv
                     beim SWR Classic Service vorbestellen. An allen sonstigen VVK-Stellen erhalten
                     Sie die Tickets ab 1. August 2018.

                     ERMÄẞIGUNGEN
                     Schüler, Studenten sowie Menschen mit Behinderung erhalten Tickets zu
                     ermä­ßigten Preisen. Für Schulklassen stehen bei allen Konzerten begrenzte
                     Kartenkontingente zum Preis von 7 € je Ticket zur Verfügung. Der entsprechen-
                     de Ausweis ist beim Einlass vorzuzeigen. Inhaber der SWR2 Kulturkarte erhal-
                     ten eine Ermäßigung von 10% auf den Einzelkartenpreis.

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ABOKONZERTE STUTTGART                                                                         KARTEN FÜR ECLAT UND FÜR DIE SONDERKONZERTE

  KATEGORIE              ABONNEMENT          ABONNEMENT PLUS              EINZELKARTE         ECLAT: Musik der Jahrhunderte 0711 4020720
                                                                                              Silvesterkonzert: Stuttgartkonzert 0711 524300
  I                       371,00 €                    391,00 €             53,00 €
                                                                                              Faszination Klassik: SKS Russ 0711 55066077 · Kulturgemeinschaft 0711 2247720
  II                      320,00 €                    336,00 €             46,00 €            Meisterkonzert: SKS Russ 0711 55066077
                                                                                              Kulturgemeinschaft: Kulturgemeinschaft 0711 2247720
  III                     266,00 €                    280,00 €             38,00 €

  IV                      212,00 €                    222,00 €             29,00 €

  V                       152,00 €                    162,00 €             21,00 €            IMPRESSUM

  SCHÜLER · STUD.          45,00 €                    50,00 €              7,00 €             HERAUSGEBER
                                                                                              Südwestrundfunk Kommunikation SWR Classic

EINZELKARTEN ABOKONZERT PLUS VVS KOMBI-TICKET                                                 KONZEPTION DER VERANSTALTUNGEN
                                                                                              Dr. Johannes Bultmann, Felix Fischer, Reinhard Oechsler (Gesamtkonzeption)
  KATEGORIE                  I                   II               III       SCHÜLER · STUD.
                                                                                              Jasmin Bach­mann, Wolfram Lamparter (Musikvermittlung)
  EINZELKARTE            28,00 €           24,00 €              12,00 €        7,00 €         TEXTE
                                                                                              Jasmin Bachmann, Dr. Burkhard Egdorf, Dr. Reinhard Ermen, Dr. Lydia Jeschke,
MITTAGSKONZERTE VVS KOMBI-TICKET                                                              Wolfram Lamparter

                                                                                              GESTALTUNG
  KATEGORIE                  I                   II               III       SCHÜLER · STUD.
                                                                                              SWR Design
  EINZELKARTE            22,00 €           18,00 €              14,00 €        7,00 €
                                                                                              DRUCK
                                                                                              NINO Druck
SWR JETZTMUSIK · 8. JUNI VVS KOMBI-TICKET
                                                                                              BILDNACHWEISE
                         16 UHR            20 UHR           TAGESTICKET     SCHÜLER · STUD.   Teodor Currentzis: Olya Runyova, Antoine Tamestit: Julien Mignot,
                                                                                              Klavierduo Jussen: Marco Borggreve
  EINZELKARTE            12,00 €           15,00 €              22,00 €        7,00 €
                                                                                              KONTAKT
                                                                                              SWR Symphonieorchester Orchestermanagement · 70150 Stuttgart
KAMMERKONZERTE STUTTGART                                                                      Telefon + 49 711 929 12591 · Telefax + 49 711 929 14053 · monika.jaegel@SWR.de
  KATEGORIE                             SCHÜLER · STUD.                                       GESAMTBROSCHÜRE
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