Projekt DIGIMARI: Die Deutsch-Japanische Webkonferenz zur Zukunft der Arbeit
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42 | DIGIMARI Projekt DIGIMARI: Die Deutsch-Japanische Webkonferenz zur Zukunft der Arbeit Mie Hanamoto DIGIMARI-Projektmanagerin Q I. Strategieänderung keting. Die Covid-19 Pandemie traf die 3. Die japanische Gruppe wurde von Herrn Das Projekt DIGIMARI wurde 2019 von Säule unserer Marketingstrategie hart. Koichi Iwamoto geleitet. Herr Iwamoto Prof. Dr. Nils Madeja gemeinsam mit Die für April geplante Delegationsreise ist Research Analyst am RIETI sowie Prof. Dr. Gerrit Sames initiiert. Es verfolgt nach Japan musste kurzfristig abgesagt JPC (Japan Productivity Center). Das das Ziel, Forschungskooperationen werden. Auch die für September 2020 RIETI – Research Institute of Economy, zwischen Mittelhessen und der Kansai- geplante Reise konnte nicht stattfinden. Trade and Industry – ist ein renommierter Region in Japan zum Zwecke der Förde- Es ist immer noch nicht abzusehen, wann und einflussreicher Think Tank für die rung der digitalen Transformation in den Japanreisen wieder durchgeführt werden Politikberatung, der unter anderem für produzierenden KMU aufzubauen. Das können. das japanische Wirtschaftsministerium regionale Forschungsnetzwerk besteht Vor diesem Hintergrund haben wir die ur- (METI) tätig ist. Herr Iwamoto verfügt aus drei Organisationen: Forschungs- sprünglich als Vor-Ort gedachten Marke- über fundierte Kenntnisse der deutschen campus Mittelhessen, Regionalmanage- tingmaßnahmen online umgesetzt. Dazu Wirtschaft und ist ein führender Experte ment Mittelhessen und SEF Smart Elec- gehörte eine Konferenz, die am Anfang für Industrie 4.0 sowie IoT. tronic Factory e. V.. Die Durchführung April in Tokyo hätte stattfinden sollen. des Projektes wird vom Projektmanage- Ein ganztägiges Treffen vor Ort wurde Herr Youichi Nonaka leitet als Seni- ment-Büro koordiniert. Die Förderung erfolgreich durch vier Online-Meetings or Chief Researcher das Zentrum für des Projektes erfolgt durch das BMBF mit einer Dauer von 2 Stunden ersetzt. Produktionstechnik von Hitachi, Ltd.. im Rahmen des Programms "The Future Darüber hinaus arbeitet er als führendes of Work". Ursprünglich war eine Laufzeit II. Die Konferenz Mitglied der japanischen „Robot Revolu- bis Ende 2020 vorgesehen, zwischenzeit- Das Thema umfasste die Zukunft der tion & Industrial IoT Initiative (RRI)“ eng lich ist diese bis Mitte 2021 verlängert Arbeit in Japan und in Deutschland. Zum mit der deutschen Plattform Industrie 4.0 worden. Meinungsaustausch wurden drei hochka- zusammen und setzt sich unter anderem Marketingmaßnahmen, die unter dem rätige Experten aus Japan eingeladen. Es für die Förderung der deutsch-japa- Dach des Projektmanagement-Büros fanden spannende und lebhafte Diskussi- nischen IoT-Kooperation ein. umgesetzt werden, umfassen drei Berei- onen statt. Auf der nächsten Seite sehen che: Online-, Offline- und Vor-Ort-Mar- Sie die Übersicht der Serie. Herr Ken Takamiya ist einer der renom- miertesten Bankanalysten Japans. 2016 wurde er beim Nikkei Veritas Annual Analyst Ranking, welches unter japani- schen Finanzexperten als das wichtigste Ranking gilt, auf den 1. Platz im Be- reich Bankanalyse gewählt. Er leitet die Abteilung “Asia-Pacific Banks & Other Financials Research” bei Nomura Securi- ties Co., Ltd. Das Forschungsnetzwerk Mittelhessen wurde durch Frau Maria Christina Bienek (SEF), Frau Eva-Maria Aulich (FCMH) und Herrn Christian Piterek (Regionalma- nagement Mittelhessen) vertreten. Vom THM Fachbereich Wirtschaft nah- men der Dekan Prof. Dr. Sven Keller, Prof. Dr. Nils Madeja, Prof. Dr. Gerrit Sames, Prof. Dr. Christoph Gallus und Projektpitch von Prof. Dr. Nils Madeja, vorgestellt auf dem 1. BMBF-Forum International in Berlin Mie Hanamoto teil.
DIGIMARI | 43 Übersicht der Webkonferenz zur Zukunft der Arbeit. Grafische Umsetzung durch Maximilian Baumann
44 | DIGIMARI III. Stand der digitalen Transformation Nach Meinung von Herrn Iwamoto keit kleiner und mittlerer Unternehmen des produzierenden mittelständischen hindern unter anderem zwei Elemente durch IoT und AI. Gewerbes in Japan die Digitalisierung der mittelständischen Unter Mitwirkung von 9 KMU habe die Industrie in Japan: Erstens verfügen Ent- Studiengruppe bis zum heutigen Tag Der Ursprung der Konferenz geht auf scheidungsträger über wenige bzw. keine umfangreiches Know-how gesammelt, den Besuch von Herrn Iwamoto bei der Kenntnisse zu neuen Technologien wie um IoT und KI in kleinen und mittleren THM zurück, welcher im Frühjahr 2016 IoT (Internet of Things) und AI/ KI (Artifi- Unternehmen reibungslos einzuführen stattfand. Dabei tauschte er sich mit cial Intelligence/ Künstliche Intelligenz). und ermutigende Effekte zu erzielen. Herrn Prof. Dr. Gerrit Sames zum Thema Zweitens sind sie nicht sicher, ob sich die Bemerkenswert ist der neue Trend, der Industrie 4.0 aus. Nach viereinhalb Digitalisierung lohnt. Um Entscheidungs- sich seit 2018 zunehmend beobachten Jahren trafen sich die beiden Forscher trägern weiterzuhelfen, gründete Herr lässt. Kommunalverwaltungen, die als anlässlich der von DIGIMARI veranstalte- Iwamoto im April 2016 eine Studiengrup- Beobachter an der Untersuchung der ten Webkonferenz wieder. pe zur Stärkung der Wettbewerbsfähig- Studiengruppe teilnahmen und dabei das technische Know-how zur Einführung neuer Technologien erlernten, initiie- ren vermehrt in ihrer Region ähnliche Studiengruppen. Diesen innovativen Kommunalverwaltungen folgen immer mehr weiteren Regionen. Das von Herrn Iwamoto initiierte Engagement breitet sich auf diese Weise allmählich in ganz Japan aus. Herrn Iwamoto gelang es, die Initiative erfolgreich in die Wege zu leiten. Sie wuchs in die nächste Phase hinein, in welcher die Digitalisierung nicht nur von einzelnen Unternehmen, sondern als regionales Projekt durchgeführt wird. Folgendes Zitat stammt aus der Präsen- tation von Herrn Koichi Iwamoto: “Japan is ‘a country of SMEs’, with 99.7% of the companies being SMEs. Without increa- sing the productivity of SMEs, Japan's over- all productivity will not increase. Increasing productivity through IoT and AI, which has evolved greatly, is something that can only be achieved now.”
DIGIMARI | 45 IV. Ergebnisse und Aussichten Besonderer Dank gilt dabei Herrn Iwa- Hier der Link zum Artikel: Im Anschluss an die letzte Session am moto, der sich als Vertreter der japani- https://www.rieti.go.jp/users/iwamoto- 16. Oktober fand eine Diskussion über schen Gruppe tatkräftig in die Organisa- koichi/serial/121.html eine mögliche zukünftige Zusammenar- tion der Veranstaltung engagierte. Eine beit statt. Unsere Bemühungen tragen Freude war uns ebenfalls ein Artikel, den Früchte! er auf der Website von RIETI veröffent- Bei diesem Anlass möchten wir uns bei lichte. Dort berichtet er über unsere allen Beteiligten herzlichst für ihre Webkonferenz und stellt auszugsweise aktive Mitwirkung bedanken. Ohne deren die Forschungsergebnisse von Herrn Unterstützung wäre dieser Erfolg nicht Prof. Keller und Herrn Prof. Sames vor. möglich gewesen. Wir freuen uns auf das nächste Treffen – hoffentlich nicht mehr online, sondern vor Ort! Q
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